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Nr. 271. 25. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins  und Umgegend.

Die Lese- und Diskutierabende für die weiblichen Mitglieder der Wahlvereine finden am Freitag, den 20. November,

Ant

Sonntag, den 22. November, von 8 Uhr früh an, findet die

Flugblattverbreitung zur Gewerbegerichtswahl

an Berlin   und den bestimmten Vororten statt.

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bom

Gustab Wolter, Aderstr. 138; Johann Hebbe, Spandau  , Schäfer­straße 31; Georg Kleinschmidt, Köpenicker Str  . 115; Franz Jakob, Da ein großer Teil der Arbeiter, welche in den Vororten Michaelfirchstr. 17. Der Betrieb wurde um 8 Uhr 20 Minuten in wohnen, das Wahlrecht in Berlin   ausüben, so ist all- vollem Umfange wieder aufgenommen. Die Untersuchung ist ein­seitige Teilnahme der Partei- und Gewert. schaftsgenossen an der Verbreitung unbedingte Notwendigkeit!

Als Legitimation gilt Mitgliedsbuch der Gewerkschaft oder des Wahlvereins. Der Zentralvorstand.

B

Schöneberg. Am Sonntag, den 22, 5. M., mittags 1 Uhr, ver­anstaltet der Wahlverein in der Urania  . Taubenstr. 49, eine Sonder borstellung. Zur Aufführung gelangt: Ueber den Brenner bis Benedig". Billetts pro Stüd zum Preise von 70 Bf. find bei dem Genossen 2. Herter, Grunewaldstr. 42, und in der Partei­spedition Martin- Luther- Str. 51 zu haben. Die Genoffinnen und Genossen woollen sich rechtzeitig damit versehen. Der Vorstand. Friedrichshagen  . Heute, Mittwoch, den 18. November, nach­mittags 3 Uhr, im Saale der Witwe Lerche, Friedrichstraße 112: Boltsversammlung. Tagesordnung: Vortrag des Genoffen Dr. Oskar Cohn über:" Die gegenwärtige politische Lage". Distuision. Es ist Pflicht der Parteigenossen, zu erscheinen. Erfner. Die Genoffen werden auf die heute( Bußtag) früh ftattfindende Kalenderverbreitung aufmerksam gemacht.

Der Vorstand.

Briz- Buckow  . Sonnabend, den 21. November, findet bei Noster, Chauffeestr. 39, ein Lichtbildervortrag: Die Freiheitstämpfe in Ruß­ land  " statt. Billetts a 30 Pf. find bei den Mitgliedern zu haben. land" statt. Billetts a 30 Pf. find bei den Mitgliedern zu haben. Zahlreichen Besuch erwartet Der Borstand.

Weißensee. Die Genoffen werden hiermit auf die beutige Ralenberverbreitung über Land aufmerfiam gemacht. Treffpunkt früh 7 Uhr beim Genossen Roßkopf, Königchauffee 38.

Tempelhof  . Der 8. und 4. Bezirk des Wahlvereins veranstaltet heute( Bußtag), nachmittags 5 Uhr, im Lokale des Genossen Müller, Berlinerstr. 41/42, einen Familien Unterhaltungsabend. Die Genoffen des 1. und 2. Vezirts machen wir hierauf besonders aufmerksam. Ebenfalls find alle Berliner   Genoffen, die heute Tempelhof   besuchen, freundlichst eingeladen.

Alt- Glienice. Am Freitag, den 20. November, abends 8 Uhr, findet im Lotale des Herrn Habrecht, Friedrichstr. 2, eine öffentliche Bersammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Sturt Heinig über Arbeiterschaft und Kirche. 2. Distuffion. Am Donners tag, den 19. November 1908, abends 8 Uhr, findet eine Handzettel berbreitung statt. Zu diesem Zweck haben sich die Parteigenossen bei ihren Bezirksführern einzufinden. Der Vorstand.

geleitet.

troffen.

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Der Materialschaden ist unbedeutend. Der Betrieb erlitt

Mittwoch, 18. November 1908.

Redefreiheit.

arbeiten nahmen fast drei Stunden in Anspruch. Auf dem Süd- dieses gefährlichen Mieters alsbald zu verstehen, der Vorwärts" gleis konnte erst um 10 Uhr der Verkehr wieder aufgenommen dürfe hier nicht gehalten werden, anderenfalls müsse er werden. Auf dem Nordgleis verkehrten die Züge unregelmäßig. tündigen. Einige Tage später fragte er Herrn S. selber, ob Durch Anschläge wurde die Störung auf allen Stadtbahnhöfen er die Sache schon geregelt" habe. Ihm antwortete S., über seine bekannt gegeben. Der Zusammenstoß ist auf eine Störung im fam ein Brief, unterzeichnet von dem Kaufmann Hosemann Lektüre habe doch nur er zu bestimmen. Etwa eine Woche darauf Blocksystem zurückzuführen. Das Ausfahrtssignal ist selbsttätig auf( Aderstraße 140), der den Vereinsvorstand vertritt. Was stand Salt" heruntergefallen. darin? S. wurde nur aufgefordert, sein Hündchen abzuschaffen. Amtlich wird gemeldet: Infolge vorzeitiger Auf- Halt- Stellung Die Hausordnung verbietet den Mietern, Tiere irgendwelcher Art des Blodsignals für das Stadtgleis auf Jannowizbrüde fuhr heute zu halten. G. ließ diese Aufforderung unbeachtet, weil er nicht in den bekannten Lokalen statt. Wir erwarten zahlreiche Teil- vormittag 6 Uhr 53 Min. der von Charlottenburg   nach Lichten glaubte, daß sie ernst zu nehmen fei. Da er ein ruhiger Mieter nahme der Genossinnen. berg fahrende Stadtbahnzug 1521 auf den in der Ausfahrt war, so meinte er des Wohlwollens der Herren Jahnke, Hose­begriffenen Stadtbabnzug 2721. Hierbei entgleisten mann usw. in dem Grade sicher zu sein, daß er sogar kurz danach die Bitte vortrug, man möchte ihm am nächsten Zuge 2721 der letzte, vom Buge 1521 drei Wagen mit Monatsersten die Miete stunden, er werde sie dies­je einer Achse. Sieben Personen sind leicht verletzt. Die mal nicht pünktlich zahlen können, weil er augenblicklich infolge Berlegten find: Paul Lempert, Postschaffner  , Brenzlauer Str. 13; Arbeitslosigkeit in Geldverlegenheit sei. Auf diese im Vertrag Richard Streit, Schwarzkopfstt. 5; Mag Preßler, Fennstr. 41; versprochene Rücksichtnahme rechnete S. um so mehr, da er sonst noch feine Miete schluldig geblieben war. Herr Jahnte aber er­widerte fühl, nach dem Vorgefallenen dürfe er nichts hoffen. Der Monatserste kam dann heran, und S. fonnte nicht zahlen. Er dachte, man werde fich gedulden, aber noch vor Mitte desselben Monats wurde ihm I age auf Bah lung der Miete und zugleich auf Räumung des die zu dem Unfall führten, wurden bald unter Mitwirkung des vurde aufrechterhalten, weil ja die Miete nicht sofort Bon anderer Seite wird uns noch gemeldet: Die Vorgänge, ogis zugestellt. S. beschaffte jest schleunigst 20 Mark und ahlte noch vor dem Termin, doch die klage auf Räumung besate Eisenbahnpräsidenten Behrendt und des Leiters der Eisenbahn­am Monatsersten bezahlt worden war, wie der Vertrag es forderte. inspektion I festgestellt. Hiernach ereignete sich der Zufammenstoß m Termin machte S. geltend, den Mietern der Vereinshäuser furz vor 7 Uhr. Um 6 Uhr 55 Minuten fuhr ein Zug nach werde doch Stundung versprochen. Auch hob der Richter hervor, Niederschönewveide- Johannisthal vom Bahnhof Jannowizbrüde S. sei doch arbeitslos. Das half aber alles nichts: Der Vereins­mit einer fleinen Verspätung ab. Das Ausfahrtssignal stand vertreter Herr Jahnke, der früher so oft sein Christentum betont richtig. Die lezte Achse des ausfahrenden Zuges solte wieder das Signal zum Umlegen geben. Ein Kontaktfehler jedoch Wohnung zu räumen. Nebenbei bemerkt: daß er vertragswidrig hatte, blieb fest- und S. mußte berurteilt werden, die bewirkte, daß nicht die legte, sondern schon die erste Achie es einen Hund hielt, wurde in der Klage gar nicht vorgebracht, und umlegte. Der Zugführer fab das, wußte jedoch nicht, was geschehen auch von etwaigen anderen Vertragsverlegungen war nicht die war, und hielt, weil sein Zug jezt dem Signal nach keine Ausfahrt Rede. Als er hinterher die Gerichtskosten nicht pünktlich zahlen mehr hatte. So kam es, daß der Zug noch nicht ganz vom Bahn- konnte, wurde bei ihm auch noch eine Pfändung vorgenommen, hofe weg war, als schon der folgende, ein Zug nach Lichtenberg  , die neue Kosten brachte. So erging es dem Vorwärts". starken Einlaufsbiegung konnte der Führer des Lichtenberger Buges r me", in das er aus Unkenntnis der Tendenzen des Vereins um 6 1hr 56 Minuten vom Alexanderplat her einlief. In der Leser S. in dem Musterhaus des Vereins für nicht sehen, daß der Nieder- Schöneweider Zug noch hielt. Bei der be­deutenden Geichwindigkeit, mit der die Züge in die langen Hallen hineingeraten war. einfahren, hätte deshalb ein großes Unglück geschehen können, wenn Aus Anlaß der hundertjährigen Feier der Städteordnung werden nicht der Blockwärter scharf aufgepaßt hätte. Dieser fah zum Glüd am Donnerstag Schulfeiern stattfinden. In den meisten werden den Fehler am Signal und das Halten des ausfahrenden Buges, estreden gehalten, in denen auf die Bedeutung des Tages und der lief aus der Blockbude dem einfahrenden Zuge entgegen und warnte Städteordnung, auf die Ideen des Frhrn. v. Stein und feiner ihn. Der Führer des Lichtenberger Buges überfab sofort die Lage Mitarbeiter hingewiesen werden wird. Deklamationen und Auf­und ihre Gefahr, bremite was er fonnte, gab Gegendampf und verführungen in Gestalt von Zwiegefprächen zwischen Berolina und der minderte auf diese Weise die Geschwindigkeit des Buges ganz er Freiheit sind ebenfalls vorgesehen worden. beblich. Ganz vermeiden konnte er den Zusammenstoß nicht mehr. Der Anprall war aber so geschwächt, daß der legte Wagen des brang war schon jezt, wohl infolge der Stälte, größer wie er Die Wärmehallen am Alexanderplatz   sind eröffnet. Der Bu auslaufenden und die Maschine des einfahrenden Zuges nur die je gewesen ist. Frierend und ausgehungert erscheinen dort Buffer verloren. Der letzte Wagen wurde außerdem mit einer Achie Hunderte von Männern, oft nur dürftig befleidet. Vielen fehlt be­aus dem Gleis gedrückt und riß aus dem Bahnsteig eine Belagplatte fonders Schuhzeug. Die Verwaltung ist auf einen harten Winter heraus. Die Fahrgäste waren zum großen Teil aufgestanden, um und dadurch veranlaßten großen Zuspruch schon gerüstet. hinauszusehen. Sie wurden durcheinander geworfen und gegen die von den Scherben der Fensterscheiben, die in Trümmer gingen, gea Wände over das obere Netzwert geschleudert und zum Teil auch Bor wenigen Tagen sprach im Kaufmännischen Hilfsverein im eine Störung, die unter Zuhilfenahme des Ferngleises nach Mög- Birgerfaale des Rathauses der Abgeordnete Botthoff über Die lichkeit gemildert wurde und um 9 Uhr im wesentlichen beseitigt war. Neben recht Brauchbarem zeigte der Vortrag auch arge Lücken, die Bensions- und Hinterbliebenenversicherung der Privatangestellten. Musterhäuser sollen die Mietskasernen sein, die ein soge- von unseren Freunden beleuchtet werden sollten. Die Chriftlichen, nannter Verein für die Armen" in Berlin   bewirtschaftet. Die immer gelb vor Wut beim Anblid eines Roten   werden, wollten Gegenwärtig besitzt dieser Verein außer den älteren Häusern von einer Diskussion nichts wissen, und auch der Vorstand tat nichts, Aderstr. 139-142 und Bernauer Straße 111-114c um diese zu ermöglichen! Herr Potthoff mischte fich noch die neueren Häuser Türken ft r. 1-5. In seinen Häusern nicht ein. Morgen Donnerstag, wenn Herr Botthoff nicht da ist und das Bild der Versammlung ein wesentlich anderes sein wird, will er unbemittelten Familien gesunde Wohnungen zu ange- tann über den Vortrag diskutiert werden, meint der Vorstand des messenen Preisen zur Verfügung stellen und den Mietern auch auch in diesem Jahre erheblich zurückgegangenen Hilfsvereins. Die er, gegen Mieteschuldner nicht sofort in echter Hausagrarier. Abnahme der Mitgliederzahl ist noch immer der einzige Lichtblid miete längere Zeit zu stunden. Das kommt sogar in manier rüdsichtslos vorzugehen, sondern ihnen die geschuldete bei diesen Dunkelmännern. feinen Mietsverträgen zum Ausdruck. Diese gleichen zavar nahezu des Vorwärts" regt sich der katholische Pfarrer von Reinidendorf Ueber den Artikel ,, Kirchenregiment im Irrenhause" in Nr. 259 vollständig den in Berlin   allgemein üblichen Mietsverträgen und Bruno Scheidtweiler ist sein Name enthalten daher in§ 2 auch die folgende Bestimmung, die man hat er die Absicht gemerkt und ist verstimmt geworden? Der geist ganz unnötig auf. Oder in jedem Vertrag findet: Die verabsäumte oder nicht vollständige liche Feuilletonschreiber spricht vom Vorwärts" als von bem roten Bezahlung der Miete am ersten Tage jedes Monats gibt dem Ver- modernen Bharifäer als getreues Abziehbild des alten und gibt mieter das Recht, vom Mieter die sofortige Räumung der ge- mit diefer Schimpferei deutlich zu erkennen, wie sehr ihn unsere mieteten Räume zu verlangen; Mieter haftet in diesem Fall für berechtigten Ausführungen getroffen haben. Lebhaft wurde der den Ausfall an Miete und Nebenabgaben, welche dem Vermieter hochwürdige Herr, wie er überaus geistreich schreibt, beim Lesen bis zum Ablauf der Vertragsdauer durch Leerstehen ober durch des obigen Artikels an die Gloffe über jene Frrenärzte erinnert, die anderweitige Vermietung oder Benußung der Räume gegenüber wohl fagen tönnen, der oder jener ist verrüidt, von fich felbft aber es den durch diesen Vertrag festgesetzten Einnahmen entstehen." Sie nicht einsehen wollen. Recht so, Herr Pfarrer! Wir sind ganz Ihrer machen aber, abweichend von anderen Verträgen, den folgenden Meinung, daß mancher, der sich über das Stroh im Kopfe anderer Bujazz:" Der Vermieter hat dagegen das Recht, unbeschadet der lustig macht, noch nicht mal Stroh im eigenen Schädel hat. Bestimmungen im§ 11 dieses Vertrages, dem Mieter Stundung der Mietszahlungen zu gewähren und Teil- und Ab­schlagszahlungen auf Mietsraten zu jeder Zeit, selbst wenn bereits wegen nicht pünktlich oder nicht vollständig erfolgter Mietszahlung die Ermissionsflage dem Gericht überreicht ist, nachträglich anzu nehmen." Damit indes der Mieter über den tatsächlichen Umfang der Hausbesiberrechte des Vereins nicht im Zweifel fei, wird segleich dahinter noch gesagt:" Alle diese Umstände heben das bom Vermieter ein für allemal vorbehaltene Recht, dennoch Räumung der gemieteten 2okali täten zu verlangen, nicht auf, sofern Vermieter bei Annahme des verspätet geleisteten Mietszinses seinem Ermissions: recht nicht schriftlich entsagt hat." Und der§ 11, auf dessen Be­Wird dieser Vertrag, mit Inbegriff der im§ 8 unter 1-10 ent­stimmungen oben hingewiesen wurde, droht in der üblichen Weise: feinen Dienstboten, Arbeitern, Schlafburschen oder Aftermietern, für welche er verantwortlich ist, nicht in allen Teilen erfüllt, so kann der Vermieter die sofortige Räumung der Wohnung ohne voran­Auf dem Stadtbahnhof Jannowizbrüde hielt 6,55 Uhr der gegangene Kündigung verlangen und auf Ermission anfragen Bug 2241( Aleganderplay- Nieder- Schöneweide). Als der Zug freie( jede mündliche Verabredung ist bei Anstellung einer Klage null Ausfahrt erhielt, ließ der Lokomotivffihrer die Maschine anziehen. und nichtig), der Mieter haftet in diesem Fall für die Miete Raum hatten aber die ersten Wagen die Bahnhofshalle berlaffen, als während der ganzen Vertragsdauer." Gs läßt sich aber denken, plöglich das Ausfahrtssignal wieder auf" halt" herunterfiel. Die daß solche Drohungen, angesichts des wohlwollend klingenden zu Folge hiervon war, daß der Lokomotivführer sofort wieder bremste Mietern nicht sehr ernst genommen werden, zumal da ja auch und den Zug zum Stehen brachte. In demselben Augenblick nahte private Hausbefizer gegen Mieteschuldner nicht immer sogleich von von hinten der Zug 1521, der nach Lichtenberg   fahren wollte. The der ihren kontraktlich festgelegten Rechten Gebrauch machen. Führer dieses Zuges energisch bremsen tonnte, tam es zu einem gu In einem der Häuser dieses Vereins für Arme", in der fammenstoß. Durch den Anprall wurden mehrere Wagen aus den Türkenstraße, mietete ein Arbeiter S., der die Tendenzen des Gleifen geworfen. Unter den Passagieren entstand eine Bauit. Aus allen Vereins nicht rechi tannte. 20 Mark monatlich für eine Stube Abteilen stürzten Fahrgäste heraus. Die Bahnhofsverwaltung alarmierte und Küche nebst Korridor und Kellerraum war für diese Stadt­fofort einen Nettungszug, da sich nicht voraussehen ließ, ob viele gegend nicht gerade billig, aber viel billiger hätte er's anderswo Berionen verlegt waren. Auch die Feuerwehr erhielt unverzüglich vielleicht auch nicht haben können, und im übrigen zog er ja in ein Musterhaus. Als S. mehrere Monate darin ge Meldung, und bald rüdten neun göichzüge unter Führung des wohnt hatte, gelangte zu feiner Kenntnis, daß der Herr Haus Branddirektors Reichel heran. Wie fich ergab, hatten glücklicher- berwalter Jahnke ihm seine besondere Aufmerksamkeit weise nur fünf Personen Verlegungen davongetragen. Vier von widmete. Jahnke hatte nämlich inzwischen Herausa ihnen fonnten gleich auf dem Bahnhof   verbunden werden, während gekriegt, daß S. auf den Vorivärts" der fünfte Verlegte nach der Unfallstation am Grünen Weg ge- or wärts"-Leser scheinen in den Musterhäusern schafft werden mußte. Die Namen der Verunglückten sind: Jo- des Vereins für die Armen" nicht geduldet zu hannes Hebbe, Gustab Wolter, May Preßler, Richard Streit werden. Es flingt zwar unglaublich, ist aber wahr, daß die " Fürsorge"", die der Verein seinen Mietern zuteil werden läßt, und Georg Kleinschmidt, der am schwersten verlegt ist, da im Reich des Herrn Jahnte sich auch auf die Zeitungslektüre er­bei ihm Rippenbrüche festgestellt wurden. Der angerichtete Material haltenen Hausordnung von feiten des Mieters resp. seiner Familie, fchaden ist nicht allzu bedeutend, da nur wenige Wagen und die ftredt. Als der Verwalter die schreckliche Entdedung gemacht hatte, Lokomotive des zweiten Buges beschädigt find. Die Aufräumungs- daß ein Wolf unter feine Schafe geraten war, gab er der Frau

Hohen- Schönhausen. Sonnabend, den 21. November findet der vom Wahlverein veranstaltete Kunstabend unter Leitung der Frau Margarete Ballotte im Lokal von Robert Schulze, Hauptstraße

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statt. Nach Beendigung des Programms bis 8 Uhr Tanz. Die Genoffen und Genoffinnen werden ersucht, die wenigen Zage noch zu recht reger Agitation für den Kunstabend auszu nutzen, um so an dem Gelingen dieser erstmaligen Veranstaltung mit beizutragen.

Nieder- Schönhausen. Am Sonnabend, den 28. November, findet im Lotal Neu Karlshof ein Lichtbildervortrag des Genossen Roth über Jin Reiche der schwarzen Diamanten" statt. Nach dem Bortrage gemütliches Beiſammensein mit Tanz. Billetts a 20 Pf. find in den an Blafaten fenntlichen Stellen und bei den Bezirks führern erhältlich. Der Vorstand. Potsdam  . Der Zahlabend des Wahlvereine findet am hen­tigen Bukiag ausnahmsweise um 7 Uhr abends in allen Bezirken

in den bekannten Lofalen statt.

Spandau  . Am Donnerstag, abends 8 Uhr, findet Habelstr. 20 the Wolfsversammlung statt, in welcher Landtagsabgeordneter Sirsch über 100 Jahre Reattion" referieren wird. Die Sigung des Gewerkschaftsfartells fällt infolge dieser Versammlung

aus.

Berliner   Nachrichten.

Zusammenstoß auf der Stadtbahn. In der siebenten Morgenstunde erfolgte gestern auf dem Stadt­bahnhof Jannowigbrüde ein Zufanmenstoß zweier Stadt­bahnzüge. Fünf Personen erlitten dabei Berlegungen und mußten die Hilfe der Unfallstation in Anspruch nehmen. Auf dem Südgleis der Stadtbahn trat durch den linfall eine mehrständige Betriebs­störung ein. Wir erhalten über den Zusammenstoß die folgenden Mitteilungen:

sonstige Fürsorge zuteil werden lassen. Unter anderem verspricht

abonniert war.

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Wie die Fauft aufs Auge stimmts dazu, wenn Sie dem gottlosen Beilenschreiber den christlichen Rat geben: Man muß das eine tun und darf das andere nicht laffen", nämlich beten und lieben! und weiter schreibt der Herr Pfarrer ins sozialdemokratische Stammbuch: Sollten felbst Genossen", nachdem fie in guten Zagen uns barfch zurückgewiefen, in weniger guten Tagen die Ehefrau und ihre Kinder uns um Unterstügung an­iprechen laffen, ja fogar in schlechten Tagen selbst den Weg ins Pfarrhaus gefunden haben, so find wir diejenigen, welche immer wahre Brüderlichkeit beweisen werden." Na na, Herr Pfarrer, sollte das nicht ein christliches Glatteis sein? Solche Ausnahmen von der fatholischen Regel find sehr selten. Der geschmähte Verfaffer möchte es, wenn ihm mal die Tinte eingefroren ist, doch nicht wagen, fich laffen. Der Herr Pfarrer brauchts ja selber fo nötig. Denn auch an der Pfarrhaustür von Neinickendorf statt Brot Steine reichen zu diefes giveite Reinickendorfer   Stimmungsbild in der Germania  " ichließt mit dem alten Refrain der fatholischen Kirche: Dreht euch berum, der Klingelbeutel geht um!"

Die Heizung der Eisenbahnzüge bringt ein Erlaß des Ministers Breitenbach in Erinnerung, in welchen es heißt: Wiederholte Beschwerden über ungenügende Erwärmung der Personenwagen geben mir Veranlassung, die fönigl. Eisenbahndirektionen zu be Heizung der Züge mit Nachdruck hinzuwirken und namentlich bei Eintritt stärkeren Frostes und bei Beförderung längerer Züge für die rechtzeitige Einstellung von heizteffelwagen Sorge qu tragen. Wenn sich die Leute, die das angeht, nur auch danach richter

wollten.

Die königliche Eisenbahndirektion schreibt uns zu dem Artikel

Die Pünktlichkeit des Eisenbahnbetriebes" in Nr. 265 unserer Beitung vom 11. d. M. folgendes: Die Verspätungen des fahr. planmäßig 7,59 Uhr vormittags auf dem Bahnhofe Putligstraße eintreffenden Buges Nr. 805 jind durch den seit dem 1. Oktober dieses Jahres neu eingelegten Vlissinger- Schnellzug, ber infolge des unregelmäßigen Seeverkehres sehr häufig Verspätungen erleidet, verursacht worden. Wir haben bereits vor einiger Zeit Maßnahmen getroffen, daß die Verspätungen des Schnellzuges auf den Zug Nr. 805 ohne Einfluß bleiben.

Die pünktliche Abfahrt der bom Lehrter Hauptbahnhof   ab­fahrenden Züge ist aus Betriebsrücksichten unbedingt geboten, eine Bartezeit auf die Stadtbahnzüge tann ihnen nicht gegeben werden." Wartezeit auf die Stadtbahnzüge kann ihnen nicht gegeben werden." Erfroren aufgefunden wurde gestern früh am Weißenseer Weg ein Handwerksbursche, der dort anscheinend genächtigt hatte. Ein