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Parlamentarifches.

Seniorenkonvent des Reichstags.

Die Erwartung, daß dem Donnerstag in aller Frühe zu einer Die Erwartung, daß dem Donnerstag in aller Frühe zu einer Mittagsfizung zufammenberufenen Seniorenkonvent des Reichstage nähere Mitteilung über den Vortrag des Reichskanzlers beim Kaiser gemacht würden, ist arg enttäuscht worden. Der Präsident ließ sich daran genügen, den Senioren zu er zählen, daß der Reichetangler nach feiner Rückkehr von Potsdam  , neben dem Staatssekretär des Innern und den preußischen Ministern auch den Reichstagspräsidenten zu sich gebeten babe, um ihm mit zuteilen, daß die offizielle Erklärung des Reichskanzlers über das Resultat der Unterredung, am Dienstagabend im Reichsanzeiger" bekanntgegeben werde.

Das Internationale Bureau der sozialistischen Jugendorgani

In der Erwägung, daß die italienische syndikalistische Federa zione Nazionale Giovanile. Sociaista, da ste außerhalb der italienischen Barteiorganisation steht und somit auch nicht der sozialistischen Internationale angehört, auch nicht Mitglied der Internationalen Verbindung der sozialistischen Jugendorgani­fationen fein fann;

nicht ganz genau wiedergegeben. Nach dem amtlichen Stenogramm| Gehalt zu bedenken. Eine andere Anregung ging babin, fie in Arbeitern die ganzen Ergebniffe ihrer Arbeit zu fichern durch den fagte Genosse Severing: Klasse 28( 3000 bis 6000 m.) zu versehen. Natürlich kann das nur Umsturz des herrschenden tapitalistischen, auf Konkurrenz begründeten Der 7. Bezirk des Metallarbeiterverbandes the inland für später anzustellende Beamte gelten, da jeder Beamte einen Systems und der Einführung eines Systems gesellschaftlichen Eigen­und Westfalen   zahlte im Jahre 1907 33 728 M. an Arbeitsrechtlichen Anspruch auf das Gehalt befibt, das er zurzeit bezieht. tums und gesellschaftlicher Verwaltung der Produktionsmittel." Iosenunterstügung, in drei Quartalen 1908 gab er die Summe Interessant war eine Auskunft des Geheimrats Krohne Die Drganisationen von West Ham   und Huddersfield bon 170 732 M. aus. Die Verwaltungsstelle Bielefeld   des über die Gründe, aus denen die Direktoren der Strafanstalten so verlangen, daß die Parteikandidaten entweder als Arbeiter oder Metallarbeiterverbandes zahlte vom 1. Oftober 1906 bis zum verschiedenen Gehaltsklassen angehören. Hiernach werden für als sozialistische Arbeiter auftreten sollen. 30. September 1907 also vor der Krise insgesamt 11 427,39 folche Anstalten, die Jugendliche aufnehmen, Amtsanwälte, Staats- Der Briefträgerverband beantragt ein Tabel8votum Mart an Arbeitslosenunterstübung, vom 1. Oftober 1907 bis Ende anwälte oder Geistliche als Direktoren angestellt, für Anstalten, gegen den Parteivorstand wegen dessen ablehnender Haltung Oftober 1908 dagegen 106 782 M. Die Verwaltungsstelle So die in der Hauptsache Vorbestrafte aufnehmen, dagegen ehemalige bei der parlamentarischen Nachwahl in Dundee  , wo der Vorstand lingen des Deutschen Metallarbeiterverbandes zahlte in zwei Offiziere! Sollte es im Hinblick auf das Ziel der Besserung der den Genossen Stuart nicht unterstüßen wollte. Quartalen des Jahres 1908 89 470 M., der Industriearbeiter- Gefangenen nicht angebrachter sein, von der Anstellung von Offi- Die Dodarbeiter beantragen: Es foll feinem Arbeiter berband für den gleichen Zeitraum 45 777 M., die beiden Organi- zieren völlig abzusehen? abgeordneten oder Arbeiterkandidaten gestattet sein, in Veriamma sationen mit einigen anderen kleinen Gewerkschaften in Solingen   Mit Rücksicht darauf, daß am Freitag das Plenum wieder lungen zu sprechen, die legislative Fragen der Religion, Tempereng zusammen in einem halben Jahre 150 000 M. Die Verwaltungs- zusammentritt, findet die nächste Sigung erst am Montag, eventuell oder Politik behandeln sollen und von der Regierungspartei ein­stelle Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes zahlte in Montagabend statt. berufen sind, außer wenn folche Gefeßesmaßnahmen von den den erften drei Quartalen des Jahres 1908 an 19 317 Arbeitslose Die Lehrerbesoldungskommission des Abgeordnetenhauses seßte Konferenzen der Arbeiterpartei gebilligt worden sind." die Summe von 684 619 M. Arbeitslosenunterstüßung aus." Donnerstag vormittag nach fast achttägiger Baufe ihre Beratungen Zur Berbesserung des Alterspenfionsgeieges beantragen fort. Von seiten der Regierung wurde mit Genugtuung anerkannt, die Dodarbeiter: Die Altersgrenze ist auf 55 Jahre daß jest bei allen(?) Barteien Einigkeit darüber herrsche, daß, au fetzen; im Falle der Invalidität foll die Benfion schon mit dem wenn der Staat Mindestgehälter festjet, er auch Höchstgehälter 30. Jahre beginnen; die hierzu nötigen Finanzmittel sind zu bes festjeßen müsse. Damit ist also die Bremse gesichert, was nament- fchaffen durch eine Steuer von 10 Proz. bei Einkommen von über lich die Lehrer in den großen Städten und im Industriegebiet höchft 20 000 Bfd. Sterl.; 15 Broz. bei Einfommen von über 30 000 3fd. unerfreulich berühren wird. Die Regierung begründet die Sterl.; 20 Broz. bei Einkommen von über 40 000 fd. Sterl.; Bremserei damit, daß das Gesek von 1897 gescheitert sei, weil 5 Broz. bei Einkommen von über 50 000 Pfd. Sterl." zwischen einzelnen Provinzen eine Differenz in den Gehältern in der Grenze von 1800 bis 3800 m. möglich war; es habe des­egen um die höheren Gehälter ein Kampf begonnen, der un- fationen zu Wien   erläßt folgende Grilärung: bedingt im Interesse des Staates, der Gemeinden und der Volks schule beendet werden müsse. Diese Darlegung läßt ganz auger acht, daß doch schon vor 1897 ein heftiger Stampf der Lehrerschaft um Befferstellung geführt wurde. Wenn es durch das Gesetz von 1907 nicht gelang, Ruhe zu schaffen, so ist dies ein fehr schlechtes Beugnis für die Sachkenntnis, mit der das Gefeß geschaffen wurde. Von den Freikonservativen und Konservativen, die ja angeb in der ferneren Erwägung, daß diefe Drganisation in der Zeit Da es fich nicht um eine Denkschrift an den Reichstag ge lich ein so warmes Herz für die Lehrer haben, wurde ein heftiger ihrer bisherigen Mitgliedschaft die Pflichten gegenüber dem Inter­handelt habe, so nähme der Reichskanzler, dem bisherigen Branche Stampf geführt, um die Ortszulage nicht pensionsfähig nationalen Sekretariat stets vernachläffigt hat: folgend, davon Abstand, dem Reichstag felbft eine Mitteilung über zu machen: G3 sei gar keine Veranlassung, diese Zulage, die doch befchließt das Internationale Bureau den Ausschluß dieser Dr den Verlauf der Unterredung zu machen, bäte jedoch den Präsidenten, rur   wegen der Teuerung am Dienstorte gezahlt würde, bei der ganisation aus der Internationalen Berbindung. dem Reichstage in geeigneter Weise von seiner Unterredung mit dem Pension zu berüdsichtigen, da ja der in Ruhestand getretene Lehrer Die der italienischen Partei angeschlossene Federazione Kanzler Kenntnis zu geben. nach einem billigeren Orte ziehen könntel Daß damit die Italiana Giovanile Socialista wird definitiv in di Auf eine Anfrage, ob der Präsident die Angelegenheit damit für Familien- und Gesellschaftsverhältnisse zerstört werden, das ficht Juternationale Verbindung aufgenommen. den Reichstag als erledigt betrachte, meinte der Präsident, daß er die Freunde" der Lehrer nicht an. Wenn nur dem Lande Leute nach Erledigung der ersten Beratung der Finanzreform vorschlagen zugeführt werden! Aus diesem Berhalten und aus den Aeuße werde, einen Schwerinstag abzuhalten, an dem voraussichtlich der rungen der höchsten Regierungsvertreter: daß der Hauptated Der Profeffor Dr. Ruhland freifinnige Initiativantrag auf Erlaß eines Ministerverantwortlichfeits Regierungsvorlage sei, Ruhe, felbst unter Anwendung von Gewalt, gesetzes zur Verhandlung fäme, wobei dann seiner Meinung nach zu schaffen, nicht aber die Beseitigung der unzulänglichen Ge­auch die Notiz des Reichsanzeigers" diskutiert werden könne. haltsverhältnisse, wird den Lehrern ein Licht aufgehen, wie sie In einer längeren Aussprache wurde die Notwendigkeit betont, durch diese Borlage auf lange Zeit in. der Verbesserung ihrer in Verbindung mit dem freifinnigen Antrag auch die fozialdemo- Lebensverhältnisse gehemmt werden. Vor der 147. Abteilung des Schöffengerichts unter Vorsitz des fratischen Initiativanträge auf Abänderung der Verfassung und der Für die Berliner   Lehrer würde die Nichtpensionsfähigkeit der Amtsgerichtsrats Jodisch stand gestern Hauptverhandlungstermin Geschäftsordnung, sowie den von dieser Partei eingebrachten Gefeß- Ortszulage bedeuten, daß die Pension beim Höchstgehalt um 600 an in der Privattlage des Professors Dr. jur. et phil. Ruhland entwurf betr. die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers- Anträge, die Mark, die Witwenpension um 240 M., die Zuschüsse an ein Stind wider den Professor der Staatswissenschaften an der Universität in Konsequenz der Verhandlungen über das Kaiferinterview" gestellt um 40 M. herabgesetzt würden. Hier zeigt sich die ganze Gießen, Dr. jur. et phil. Magnus Biermer  . Letterer wird vom find zur Beratung zu stellen. Auch der Zentrumsantrag Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit, mit der in dieser Kommis- Rechtsanwalt Lepp. Gottschalk und Geh. Justizrat Gutfleisch ( Ministerverantwortlichkeit) sowie der Antrag der Wirtschaftlichen   fion gearbeitet wird. Seitens der Regierung wurden diese An( Gießen  ) verteidigt. Rechtsbeistände des Brivaitlägers find die Bereinigung( Adresse an den Kaiser) sollten gleichzeitig beraten träge nur sehr matt bekämpft, fodaß für die Lehrer in größeren Rechtsanwälte Ulrich und Dr. Friedrich Artur Meher. Gegen werden, damit der Reichstag   in der Lage sei, in einer einheitlichen Städten tatsächlich die Gefahr besteht, eine wesentliche Verschlechte- stand der Privatflage ist eine im Jahre 1903 erschienene Streit schrift des Professors Dr. Biermer unter dem Titel: Ruhland, Disfuffion alle bei dieser Frage in Betracht kommenden Gesichts- rung ihrer Bezüge zu erhalten. Röhler- Langsdorf u. Co.". Diese Broschüre enthält eine scharfe punfte zu erörtern und zu einem abschließenden Urteil sowie den beleidigende Charakteristik des Privattlägers. Es wird unter nötigen gesetzgeberischen Maßnahmen zu gelangen. anderem ausgeführt, daß es in Preußen, insbesondere in der Nationalökonomie und Theologie, Strafprofessuren gebe, um auf den Universitäten die freiheitlichen Richtungen nicht auftommen Im Fürstentum Reuß i. 2., so wird uns aus Gera   berichtet, au lassen, trotzdem sei es dem Profeffor Ruhland noch nicht ge Bon sozialdemokratischer Seite wurde nachdrücklichst auf die finden zur Zeit die Ergänzungswahlen zu den Gemeinderäten statt. lungen, in Breußen einen Lehrstuhl zu finden. Ruhland sei viele Notwendigkeit hingewiefen, neben der oben erörterten Frage auch Bei den bisher vorliegenden Wahlen hat die Sozialdemokratie recht Jahre Freihändler, Goldwährungsmann und Güterzertrümmerer" Die Juterpellationen wegen des entfeglichen gut abgeschnitten. In Untermhaus   baben sie ein Mandat be- gewesen, der im Auftrage eines Grozindustriellen, ber auch Groß­Grubenunglüd3 ungefäumt zur Berhandlung zu bringen, hauptet und eins erobert; in 3 wösen wurden ihre acht grundbefiber werden wollte, zahlreiche Bauerngüter für diesen und der Präsident ersucht, die Interpellationen auf die Tages: Kandidaten gewählt, ohne daß die bürgerlichen Parteien eine aufgetauft habe. Er habe einmal der demokratischen Frankfurter  ordnung für Freitag zu setzen. Der Reichstag   fönne und folle nicht Gegenliste aufgestellt hätten; in 2angenberg fiegte ebenfalls Seitung" den Vorschlag gemacht, eine Antiagrarliga zu gründen, die Verantwortung dafür übernehmen, daß die Verhandlung über ihre Liste. In Untermhaus   und Langenberg find die sei aber damit hinaustomplimentiert worden. Dann sei er plöß­lich mit einer Broschüre über die Notlage ber Landwirtschaft in die Ursachen dieses das ganze Boll aufs tiefste erschütternden Vor- Sozialdemokratischen Stimmen erheblich gewachsen. die Oeffentlichkeit getreten, habe darin den Freihandel heftig be­falles noch länger hinausgefchoben werden, und wenn die Regierung Die schweizerische fozialdemokratische Partei hält am 28. und tämpft, sei für die Doppelwährung eingetreten und habe den An­mit der Beantwortung der Reichstagsinterpellationen noch warten Parteitag ab.

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Diefen Anregungen wird nach Beendigung der ersten Lefung der Finanzreform Folge gegeben werden, da man allseitig der An­sicht ist, daß diefe Angelegenheit noch vor den Weihnachtsferien im Neichstag verhandelt werden müsse.

ausgesetzt.

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Da der Seniorentonvent darüber einig ist, daß die Inter­pellationen, Anträge aus Anlaß des Kaiferinterviewv8", Finanzreform, Etat und Besoldungsvorlage- die Gefege natürlich nur in erster Beratung noch vor der Weihnachtspause erledigt werden follen, fo ist es nicht ausgeschlossen, daß die Weihnachtsferien einige Tage ipäter etwa am 15. bis 16. Dezember beginnen müssen.

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Aus der Partei.

Gemeindewahlen.

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kontra Profeffor Dr. Biermer

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Bor Eintritt in die Verhandlung stellt Rechtsanwalt Dr. Meher einen Antrag auf Ablehnung des Sachverständigen Prof. Dr. Conrad in Aussicht. Rechtsanwalt Dr. Gottschalk wendet sich gegen den Antrag. Es sei sehr bezeichnend, daß, nachdem die Professoren Schmoller, Brentano und Wagner abgelehnt worden, nun auch Profeffor Conrad abgelehnt werden solle. Wenn alle Sacha verständigen abgelehnt werden sollen, bann würde vielleicht nur noch der Generalsekretär des Bundes der Landwirte als der dem Brivattläger genehme Sachverständige übrig bleiben.

molle, so möge sie vor dem Lande die Berantwortung tragen. Eine 29. November in Diten ihren diesjährigen ordentlichen trag Stanis als unerlägliche Forderung seines Agrarprogramms Unterbrechung der Finanzreformberatung fei zwar nicht angenehm, u. a. bie staatliche Mobiliarberficherung, internationales fozialistisches Landwirte geworden. Die Broschüre Ruhlands wird als Beweis aber gegenüber der Bedeutsamkeit des Gegenstandes der Inter- Bureau, Revision der Parteistatuten, das Getreidemonopol, die des mangelnden Verständnisses für das soziale Empfinden der pellationen nicht zu umgehen. Die Notwendigkeit einer sofortigen Verhandlung der Inter  - Unter den Anträgen figuriert einer der aargauischen Grütlivereine, liches Chamäleon behandelt, der es fertig gebracht habe, obwohl wählbarkeit der Eisenbahner in Gemeinde- und Kantonsbehörden. Volksmassen hingestellt und Professor Ruhland als wissenschaft­pellationen wurde von allen Seiten anerkannt. Der Präsident wurde vom Seniorenkonvent ersucht, als ersten Punkt für die Tages- der die Bartei auffordert, die Bolts abfiimmung für die Protestant, an der katholischen Dominikaner  - Lehranstalt in Frei­Tages- Proportionalwahl ordnung vom Freitag dem Haufe die Beratung der Interpellationen Proportionalwahl des Nationalrates au berburg( Schweiz  ) eine Brofessur zu übernehmen. Alle anständigen borzuschlagen. Falls die Regierung die Beantwortung an einem preffe befchäftigt und sie stimmt ihm langen Mit diesem Antrag hat sich bereits die Partei- deutschen   Katholiken hätten sich von dieser Lehranstalt abgewandt, fie stimmt ihm zu mit Ausnahme weil sie fortgesetzt das Deutsche   Neich befehde. Der antisemitische ein ihr nach der Geschäftsordnung des anderen Tage vornehmen will ein ihr nach der Geschäftsordnung zustehendes Recht, so wird die Beratung der Finanzreform fort de Luzerner Demokrat", der in feiner Stritit zu fchroff und zu beffische Landtagsabgeordnete Köhler- Langsdorf gehe in der gelegt; in diesem Falle werden die Interpellationen vermutlich am weitgehend von Dummheiten" redet. Vergegenwärtigt man sich zweiten Hessischen   Kammer unter Berufung auf den Bund der Montag nächster Boche zur Beratung gelangen und die Verhandlung aber, daß die sozialdemokratische Partei des Stantons Luzern zu den Landwirte in der aufdringlichsten Weise für eine Professor Ruh­der Finanzreform für die Dauer der Juterpellationsbesprechung aufstellte, trobem 1905 der sozialdemokratliche Standidat 2714 u. Co., G. m. b.. für akademische Stellenvermittelung" aber noch lebten Nationalratswahlen nicht einmal einen eigenen Standidaten land haufieren, es sei der Firma Ruhland, Köhler- Langsdorf Stimmen erhalten hatte und in die Stichwahl gekommen war, so nicht gelungen, einen Erfolg zu erzielen usw. usw. Durch den tönnte man faft von einer Stonsequenz der Taktik der Bassivität reden. Inhalt dieser Broschüre fühlte fich Professor Ruhland beleidigt und Grundfäglich ist allerdings der" Demokrat" ebenfalls für die hat bie Silage angestrengt. Diese wird im fleinen Schwurgerichtsa proportionale Wahl des Nationalrates. In dieser Frage gab es schon vor faale des alten Kriminalgerichtsgebäudes verhandelt. Als Sach­acht Jahren, am 4. November 1900, eine Volfsabstimmung, in der verständige find geladen: Professor Dr. Gonrab- Halle a. S. und aber die Proporzinitiative mit 270 502 gegen 145 936 Stimmen ber- Professor Dr. Legis- Göttingen. worfen wurde. Seitdem hat aber der Proporzgedanke in der Schweiz  und im Auslande weitere praktische Geltung und die sozialdemo­Die Budgetkommission des Abgeordnetenhauses hat am fratifche Partei hat eine erhebliche Verstärkung erfahren, mit der Tonnerstag ihre Arbeiten wieder aufgenommen. Während die be ihre Vertretung im Nationalrat im schreiendsten Mißverhältnis steht. antragte Erhöhung des Gehalts der Navigationslehrer, kunstge- Inzwischen hat die christlichsoziale Partei des Kantons Zürich   bereits werblichen und technischen Lehrer abgelehnt wurde, gelangte ein die Wolfsinitiative für die Proportionalwahl des Nationalrats be­Stompromißantrag auf Aufbefferung der Polizeiräte fchloffen, zu deren Durchführung fie mit anderen Barteien zu gemein­zur Annahme. Diese Beamten beziehen heute 3000 bis 5000 M.: Mart steigen. Der Stommission geht das nicht weit genug, fie be bereits eine längere Resolution aufgestellt, in der er das Getreides Zum Thema Getreidemonopol hat Genoffe Seidel als Referent sie sollen nach der Regierungsvorlage im Endgehalt bis auf 5400 famem Vorgehen in Verbindung treten will. schloß mit allen gegen 8 Stimmen eine Erhöhung des Endgehalts und Meblmonopol fordert zur Beseitigung des Privatmonopols der um weitere 600, also auf 6000 M. Der Vertreter des Finanz- Getreidehändler und der Ausbeutung der Konsumenten, wobei es ministers, Unterstaatssekretär Dombois, widersprach dem An­tag; er wies nach, baß die Polizeiräte eine weitere Aufbesserung ich um eine Summe von 150 Millionen Franken jährlich handelt; In der Broschüre tendet sich der Verfasser gegen die nicht nötig haben, da sie bereits den Wohnungszuschuß der höheren 8ur Belämpfung der Wüllerringe und der Zurückdrängung der aus­Beamten beziehen sollen, was für jeden Berliner   Polizeirat allein ländischen Müllerei; zur Serbeiführung menschenwürdiger Arbeits- Degradierung der Nationalöfonomie als Lehrfach zu einem Mittel 450 M. mehr als bisher ausmacht. Ferner warnte der Regic- zustände mittels Gemeinde- und Genossenschaftsbäckereien. Endlich soll für die beffere Bertretung selbstfüchtiger wirtschaftlicher Inter­rungskommissar davor, die Bureaubeamten besser zu stellen als das staatliche Getreidemonopol bewirken, daß genügende Getreide- effen. Behauptet ist in der Broschüre unter anderem, nicht Herr die Beamten des Außendienstes. Er machte darauf aufmerksam, borräte zur Bollsernährung aufgespeichert und den Konsumenten stöhler- Langsdorf, sondern Professor Dr. Ruhland habe den Antrag baß selbst die Bolizeihauptleute in Berlin   nur 5400 M. Söchstgehalt billiges Brot befchafft werde. Daher soll das Monopol weber Stöhler- Langsdorf beranlagt oder mindestens inspiriert, er sei der beziehen. Die Kommission ging über alle diese Bedenken hinweg. Gewinn soll zur Sicherung und zum Ausbau der Monopolawede Unter dem Vorwande, für die Barität wissenschaftlicher Richtungen Die Kommission ging über alle diese Bedenken hinweg. fistalischen, noch agrarischen Zweden dienen und ein eventueller eigentliche spiritus rector der ganzen widerlichen Reklame". Weniger Entgegenkommen beivies die Kommission den Geminaroberlehrern: fie lehnte verschiedene Anträge, felbst sowie zu sozialen Zweden  ( Alters- und Invalidenversicherung, an den Universitäten grundsäglich eintreten zu wollen, inszeniere Förderung des Genossenschaftswesens verwendet werden. man einen Konkursausverkauf, in dem man einen agrarpolitischen auch diese aufzubessern, rundweg ab. Bereits hat sich auch der Bauernfekretär Dr. Bauer für das Publizisten, den man schon lange auf Lager habe, den aber keine Gleichfalls abgelehnt allerdings nur mit 18 gegen 12 Stim men wurden Anträge, die eine Befferstellung der Geistlichen Getreidemonopol ausgesprochen, aber für ein solches à la Stanig nur andere Reichsuniversität wegen seiner notorischen Gesinnungs. bei den besonderen Gefängnissen. bei der Strafanstaltsverwaltung, zur Sicherung hoher Getreidepreise für die Agrarier. Für ein und Charakterlosigkeit auch nur zur Habilitation als Privatbozent beim Charitétrankenhaus in Berlin   sowie der Direktoren bei staatliches Getreidemonopol zu diesem Zwecke müßten fich die zulaffen würde, dem hessischen Staate als Ordinarius 50 Prozent einigen Erziehungsanstalten betrafen. In der Debatte wandte fich Arbeiter schönstens bedanken. Denn dabei tämen fie vom Regen unter dem Selbstkostenpreise" offeriere. Wenn sich ein National. Unterstaatssekretär Dombois grundsätzlich gegen die Gleich in die Traufe. öfonom, überhaupt ein Gelehrter, zu einem solchen verwegenen stellung der Geistlichen mit den Oberlehrern. Manöver hergebe, so richte er sich in den Augen aller anständigen Menschen ganz von selbst." Es wird dann dargelegt, daß Professor Ruhland noch 1894 den Standpunkt der Freihändler entschieden als richtiger" anerkannt als den der Schutzöllner, er habe dann Wandlungen ganz unvermittelter Art erlebt, die über das Maß des Erlaubten Himmelweit hinausgehen. Heute sei Herr Ruhland Bauernfreund, radikaler Agrarschutzöllner und Angestellter des Bundes der Landwirte.

Die Jahreskonferenz der britischen Arbeiterpartei.

Eine lebhafte Erörterung knüpfte sich an die Vorschläge der Regierung betr. die Besoldung der Beamten der Klasse 32( 3000) London  , 14. November.( Eig. Ber.) bis 6600 M. Gehalt). Dies Gehalt sollen auch eine Anzahl von Die britische   Arbeiterpartei hält ihre 9. Jahreskonferenz Ende expedierenden Sekretären bei den Ministerien beziehen. Es handelt Januar 1909 in Portsmouth   ab. Allein schon am 1. November fich da um Subalternbeamte, die über alle übrigen Subaltern- lagen die Resolutionen der Organisationen dem Parteivorstande vor beamten weit hinausgehoben werden. Während der Regierungs- und fie wurden gestern veröffentlicht. Die gedruckten Refolutionen bertreter diese Maßnahmen mit dem Hinweis auf die historische gehen sodann an die Organisationen zurück, die das Recht haben, Entwidelung begründete, waren sich alle Redner darin einig, daß Bujazanträge( Amendements) zu stellen. Einige Wochen vor der es ungerecht sei, einfach alle diese Beamten so reichlich zu besolden. Konferenz werden die Resolutionen nebst Bufaßanträgen gedruckt Ein Beschluß wurde nicht gefaßt, doch wurde für die zweite Lesung und dienen als Beratungsgegenstände der Konferenzdelegierten. ein Antrag angekündigt, die in Betracht kommenden Beamten in eine niedrigere Klasse( Klasse 31, mit 4200 bis 6300 M.) zu ber­schen und nur besonders hervorragende von ihnen mit dem höheren

Unter den Resolutionen sind folgende bemerkenswert: Die Tapezierer beantragen folgenden Bufag zu den Parteis azungen: Das Endziel der Partei besteht darin, den

lehnung des Profeffors Conrad als Sachverständiger abzulehnen. Das Gericht beschließt, den Antrag des Verteidigers auf Ab­Es erfolgt hierauf die Berlesung der ganzen Broschüre des Angeklagten, welche 54 Drudseiten umfaßt.

In der Beweisaufnahme wird zunächst der Abgeordnete Köhler. Langsdorf   vernommen, der auch den Wahlkreis Gießen   im deutschen  Reichstage vertritt und am 19. Dezember 1902 bei der Zweiten Hessischen   Kammer den in der Broschüre des Angeklagten be. handelten Antrag bezw. die Anfrage gestellt hat. Er bestreitet, daß Professor Ruhland irgend etwas dazu getan habe, um ihn zu be