Sin
rechts.) Die Bergbehörbe ist arbeiterfeindlich. Nach der heutigen diese Serren hier genannt, um ihnen das Gewissen zu schärfen.[ Beifall; Zurufe von den Sozialdemokraten: Neif für den Adlerorden! Zuruf des Abgeordneten Leinert: Erflärung des Ministers über die Arbeiterfontrolleure wird auch der Was 1905 an Verbesserung des Berggefeßes geschehen ist, genügt Schwarzen Rest des Vertrauens schwinden, den die Bergarbeiter haben könnten, nicht. Selbst die christlichen Bergarbeiter haben jett gefagt, Schwarze Listen!) die mit Herrn Eickhoff noch auf den Minister gebaut haben.( Sehr der Landtag habe den Arbeitern Steine statt Brot gegeben. Der Abg. Schulze- Pelkum( f.): Wir sind mit der großen Mehrgut! bei den Sozialdemokraten.) Der Bergarbeiterverband ist die Landtag könnte den Arbeitern auch einmal eine Freude machen heit dieses Hauses einig in der Ueberzeugung, daß solche traurigen einzige Stelle, zu welcher die Arbeiter Vertrauen haben, und mit mit Hilfe des Ministers, indem er nämlich auf die weitere Berg- Katastrophen nicht parteipolitisch ausgeschlachtet werden dürfen, ihm lehnen die Behörden prinzipiell jeden Werkehr ab.( hört 1 hört! gefeßgebung für Preußen verzichtet und dies dem Reiche über- wie es die Sozialdemokratie tut.( Schr wahr! rechts.) Auch die bei ben Sozialdemokraten.) Die Kontrolle durch die Einfahrer, von läßt. Damit würde der Landtag sich ein dauerndes Denkmal in Sprüche auf den roten Schleifen der Kränze für die Opfer des der der Minister sprach, ist ganz ungenügend, Sie verstehen es sehr den Herzen der Bergarbeiter sehen. Grubenunglücks beweisen, wie die Sozialdemokratie für ihre Die Arbeiter haben dem Prinzen Eitel- Friedrich gesagt, daß Parteiziele Kapital aus dem Unglüd schlägt. Der Redner verliest gut, die Interessen der Bergwerksbefizer wahrzunehmen, das Vers trauen der Arbeiter haben fte nicht gewonnen. fie beauftragt seien, die Forderung der Bergarbeiter dahin zu einige dieser Sprüche; bei dem einen wird ihm aus den Reihen der Seit Jahren wird mit Leben und Gesundheit der Bergarbeiter präzisieren: Sozialdemokraten zugerufen: Das ist ein Bibelspruch!"( Große Schindluder getrieben. Auf der Zeche Nadbot passierte schon am Reichsgesetzliche Regelung und Grubenkontrolleure! Heiterkeit.) In den Versammlungen wurden von Sozialdemokraten 9. Oftober ein Unglüd, bei dem vier Personen verlegt wurden. Der Prinz hat ihnen darauf geantwortet, daß er seinem Seyreden gehalten, als sich das Grab über die Opfer des Unglüds Ich war erstaunt, daß der Herr Minister nur diesen Fall er Vater genau Bericht erstatten werde und daß er hoffe, die Berg - noch nicht geschlossen hatte.( Zuruf bei den Sozialdemokraten: wähnte; denn auch am 30. Oktober, vormittags 10 Uhr, wurde den Arbeitern der Befehl zur Ausfahrt gegeben. Man fagte, es sei arbeiter würden zufriedengestellt werden. Es ist anerkennenswert, Doch! Sie waren ja schon ein gemauert!) Der Abgeordnete baß diefer Einfluß geltend gemacht werden foll Wenn wir aber Leinert hat in unverantwortlicher Weise beweislose Beschuldigungen eigentlich nichts passiert, es sei nur ein Schuß ausgefallen. Heute daß dieser Einfluß geltend gemacht werden foll Die in Aussicht find die Arbeiter der Meinung, daß man damals schon eine Wetter- sehen, daß selbst der Reichskanzler keinen Einfluß auszuüben ver- gegen die Bergbehörde erhoben.( Sehr richtig! rechts.) mochte, so ist diese Hoffnung doch eine außerordentlich schwache. Reichsberggesez lehnen wir ab explosion befürchtete. Auch hierüber hätte längst Aufklärung ge- Die Forderung nach Grubentontrolleuren wird immer wieder er- gestellte Vorlage über die erhöhte Verantwortlichkeit der Beamten schaffen werden müssen. Vor allem wird zu untersuchen sein, warum denn die ganze Grube auf einmal durch die Explosion betroffen hoben werden und immer wieder ertönen, bis ihr Gerechtigkeit werden wir prüfen. Hoffentlich bleibt dem preußischen Bergbau in worden ist. Die Arbeiter find überzeugt, daß das unmöglich gewesen wir sagen können: Sorgt dafür, daß die und die waan strenge und gerechte Untersuchung. Doch muß auch den Angewiderfährt. Die Arbeiter sagen: Wir müssen Männer haben, denen Zukunft eine solche Satastrophe erspart.( Beifall rechts.) Mißstände abAbg. Dr. Friedberg( natl.): Wir fordern eine gründliche, wäre, wenn alle Vorschriften beachtet worden wären. gestellt werden. Ich verstehe gar nicht, wie es möglich ist, daß den Bergarbeitern diese Forderung abweisen kann. Ich verstehe griffenen Gelegenheit aur ausgiebigen Selbstverteidigung gegeben werden. Wenn Herr Leinert nicht die Namen seiner Gewährsnicht, wie man zu der leberzeugung fommen konnte, daß noch etwas höher stehe als das Leben der Arbeiter. Wenn die Arbeiter männer nennt, so beweist er, daß es ihm weniger auf die Auffolche Kontrolleure fordern, kann man doch nicht sagen, wir flärung der Sache, als auf die Agitation ankommt, brauchten sie nicht. Die Arbeiter werden doch besser wissen, was richtig bei den Nationalliberalen.) Der Vorwärts" berichtete, daß ihnen gut tut, als diejenigen, die sich sonst nicht um sie fümmern. bei der Anwesenheit des Prinzen Eitel- Friedrich sich ein Mann ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nach der Katastrophe mit patriotischen Reden habe in den Vordergrund drängen wollen, auf Rarolinenglüd" hat der damalige Handelsminister Brefeld von den Arbeitern aber zurückgewiesen wurde. Das sei der„ bcerklärt, daß er Arbeiterkontrolleure einführen würde. Einige Zeit fannte Arbeiterfeind Hilbd" gewesen. Dabei ist Herr Hilba, der später erklärte er aber plötzlich, das sei nicht möglich, weil die Ston- im übrigen die Interessen der Arbeiter stets wahrgenommen hat, feit fast einem halben Jahre tot( große Heiterkeit) und der trolleure doch gemaßregelt werden würden. Vorwärts" hat ihm selbst, natürlich von seinem Standpunkt aus, einen Nachruf gebracht.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Drudfehler!) Hedenfalls werden Sie zugeben müssen, daß das eine außerordentliche liederliche Redaktion ist. Wenn Herr Leinert hier eine Reihe von Männern mit Namen genannt hat, die im Aufsichtsrat von Bechen sind, so beweist das nur, daß die Sozialdemokratie seit dem Tode von Karl Mary wissenschaftlich sehr heruntergekommen ist. Marg hat immer betont, daß das Kapital unbedingt notwendig sei und daß die Kapitalisten natürlich ihre Interessen bertreten. Herr Leinert sollte ein Privatissimum bei seinem Freunde Eduard Bernstein nehmen.( Sehr gut! rechts.) Daß der Bergarbeiterschutz nur bei Grlaß eines Reichsgesetzes genügend gewährleistet sei, müssen wir bestreiten. Das Abgeordnetenhaus hat es niemals an sozialpolitischem Empfinden fehlen lassen.( Lebhafier Beifall bei der Mehrheit, Lachen bei den Sozialdemokraten.) Darauf wird die Besprechung verlagt.
Die Tatsache, daß kein Waffer vorhanden war, wird zugegeben.
Am Tage des Unglüids nachmittags gegen 4 Uhr tam der Generaldirektor mit dem Betriebsführer herunter und sagte zu den Arbeitern:„ Es muß doch jeder vernünftige Mensch sehen, daß hier nichts mehr zu machen
tit! Wir müffen einbämmen, sonst ist die gange Beche verloren." Die Arbeiter sind der Ueberzeugung, fie feien hinausgeschickt worden, weil kein Waffer mehr da war, nicht deshalb, weil nichts mehr zu retten war.
( Sehr
Ich teile das Bedauern des Herrn Ministers, daß der Schacht Wenn gesagt wird, politische Gründe verhinderten die Einfo schnell geschlossen wurde. Aus der Aeußerung des General- führung, weil der Bergarbeiterverband zum größten Teil aus direktors spricht die bange Sorge um das Kapital. Die Sorge, daß Sozialdemokraten bestehe, dann ist es Tatsache, daß Sie die dort unten noch lebende Arbeiter gewesen find, als der Schacht zu Grubentontrolleure bewilligen würden, wenn die Arbeiter nicht gemacht wurde, können Sie den Arbeitern nicht nehmen. Diese Sozialdemokraten wären. Wenn das Ihr Wille ist, dann sprechen Sorge hat auch der Herr Minister, wenn ich ihn recht verstanden Sie es öffentlich vor dem ganzen Lande aus, daß Sie nicht den habe. Mein Freund Sachse hat heute ein Telegramm bekommen, Willen und die Absicht haben, Leben und Gesundheit der sozialwonach am Abend des Unglücstages zwei Mann von der zweiten demokratischen Arbeiter zu schüßen.( Sehr richtig! bei den SoSohle nach der ersten geklettert und gerettet seien. Wenn diese gialdemokraten.) Die Arbeiterschaft wird sich auf andere Weise Angabe auf Wahrheit beruht, dann steht fest, daß Bergleute leben- Die Verwirklichung ihres Willens verschaffen.( Sehr richtig! bei big eingemauert sind!( Lebhaftes hört! hört! links.) Alle diese den Sozialdemokraten.) Das furchtbare Unglück hat eine folossale Sachen hätten innerhalb weniger Tage nach dem Unglück festgestellt Erregung hervorgerufen; glauben Sie mir eins: Wäre die Orwerden müssen. Eine Unterlassungsfünde der Bergverwaltung ist ganisation nicht gewesen, Sie hätten etwas im Ruhrrevier erleben es, daß nicht sofort nach dem Unglüd sämtliche Betriebe in gang fönnen! Die Organisationen sind es gewesen, die zur Ruhe Preußen ausgiebig revidiert worden sind. Als bei einem Eisen mahnten.( Unruhe rechts, Zustimmung bei den Sozialdemobahnunglück, bei dem nicht nur Arbeiter verunglückten, ein Tunnel frafen.) Tut die Arbeiterschaft einmal etwas, was dem UnterAbg. Leinert( Goz.)( persönliche Bemerkung): Ich will dem einfürzte, wurde sofort mitgeteilt, daß sämtliche Tunnels unternehmer angenehm ist, wie in diesem Falle, dann meint die Unternehmerschaft aber, dies auf ihr. Konto setzen zu können. Gehezt Herrn Handelsminister die Namen meiner Gewährsmänner nennen, sucht worden feien. hat die Sozialdemokratie und der Bergarbeiterverband nicht.( Sehr wenn er mir die Zusicherung gibt...( Präsident v. Kröcher: Das wahr! bei den Sozialdemokraten.) Je wüfter man mit der Geist nicht persönlich!) Ich glaube, der Sache zu dienen, wenn ich befundheit der Arbeiter umgegangen ist, desto höher sind die Divi- merke, daß ich die Namen nennen will... Präs. v. Kröcher: Der Sache dienen, das ist auch nicht perbenden geworden. Beseitigen Sie das persönliche Regiment in den Bergwerken, das unverantwortliche Regiment, das von den In- fönlich.( Seiterkeit) fpektoren, Generaldirektoren und dem Bankhaus ausgeübt wird! Diese Personen müssen für die Ausführung der bergpolizeilichen Bestimmung verantwortlich gemacht werden. Ich bezweifle, daß dies in Preußen geschehen kann, schon mit Rücksicht auf den anderen Faftor der Gesetzgebung, den wir hier haben. Selbst das Organ des Steigerverbandes hat darauf hingewiesen, daß die Steiger tun müßten, was die Banken verlangten, wenn sie nicht zum Teufel gejagt werden wollten.
Ich habe schon betont, daß, wenn fontrolliert werden soll, die Beamten vorher angemeldet werden, und dann werden ihnen nachher Potemkinsche Dörfer gezeigt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Man rechnet auch mit solchen Unfällen. Auf einer Zeche hat der Betriebsführer zu den Arbeitern ganz offen gejagt: " Ihr braucht nicht so hohen Lohn, weil 3hr ja nicht mit Unglüdsfällen zu rechnen habt." Möge die Regierung doch ihre Stom. missare in die Bergarbeiterversammlungen schiden und kontrol. lieren lassen, was dort vorgebracht wird! In den Gruben herrscht off eine Betriebsweise, die geradezu anarchisch ist und auf Leben und Gesundheit der Arbeiter nicht die geringste Rüdsicht nimmt. Auf der Zeche Radbod ist jeder Arbeiter, der sich gemeldet hat, angenommen worden, ganz gleich, ob er etwas vom Bergwerk ver stand oder nicht. Der starke Wechsel ist ja fogar in den Zeitungen hervorgehoben worden. Diese Grube ist ein Goldgrube für bie Kapitalister
gewesen, sie ist geworden.
eine Tobesgrube für die Arbeiter
so
Nach den Mitteilungen, die mir vorliegen, hat der Bergarbeiter, der sich dem Lokal- Anzeiger" Berichterstatter gegenüber geäußert hat, feine Angaben vor dem Staatsanwalt mit ganz fleinen bänderungen wiederholt Richtige Beugenaussagen tann man aber nicht bekommen, wenn die Zeugen vom Staatsanwalt eidlich vernommen werden. Als ich einmal von einem Staatsanwalt vernommen wurde, sagte er mir, Wie die Bergverksbefizer Arbeiter bekommen, zeigt ein Aufruf eidlich dürfe er mich gar nicht vernehmen. Und doch hat der an die Mafuren. In diesem Aufruf ist gesagt, die Masuren möchten Minister von eidlichen Vernehmungen gesprochen. Wenn doch mitkommen in das Ruhrrevier, fie erhielten außerordentlich solche Unrichtigkeiten sich schon in das amtliche Protokoll ein viel Geld, so daß sie noch Geld auf die Sparkasse bringen könnten. schleichen, können auch andere Unrichtigkeiten vorkommen.( Sehr Diese Zeche sei diejenige, welche die höchsten Löhne zahle, Feier- richtig! bei den Sozialdemokraten.) Gorge man endlich für Beffe schichten tämen nicht vor, wohl aber eberschichten. Mit rung durch Schaffung eines Reichsberggesetzes.( Beifall bei den folchen Versprechungen zieht man die Arbeiter nach den Revieren. Sozialdemokraten.)
Das Arbeitersekretariat in Essen hat die Bergbehörde einmal darauf aufmerksam gemacht, daß eine Stelle in einem Schacht lebensgefährlich sei. Die Bergbehörde hat darauf den Betrieb au dieser Stelle still legen lassen. Wie wäre es nun gewesen, wenn bert nicht organisierte, sondern unorganisierte Arbeiter beschäftigt wären? Die ungeübten, ungeschulten Arbeiter, die in den Gruben beschäftigt werden, bilden die größte Gefahr.( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Radbod ist zwar nicht in den schwarzen Listen berzeichnet, das ist wohl aber nur daher gekommen, weil dort über haupt feine Arbeiter zu entbehren waren. Jest tommt der Aufsichtsrat und spenbet 60.000 mt. Es wäre wohl richtiger gewesen, man hätte vorher dafür gesorgt, daß Geld ausgegeben würde, um die Betriebsgefahren zu mindern. Die Zeche Rabbod gehört aur Trierer, Bergwertsgesellschaft, zur Internationalen Bohrgesellschaft, die wiederum mit dem Schaaffhausenschen Bankverein in Verbin dung steht. In den Bankkontoren wird heute festgefeßt, wie viel ausgegeben werden muß, nicht auf der Zeche selbst, das ist das Unglück. Alle diese Unternehmungen stehen in engster Beziehung zur Bergbehörde. Die Herren von der Behörde heiraten hinein und spekulieren darauf, später mit fabelhaft hohem Gehalt als Direktoren in den großen Bergwerksgesellschaften angestellt au werden. Wenn man die Verantwortlichkeit wirklich derartig durch führt, daß die wirklich Schuldigen vor Gericht gestellt werden, bann werden wir vielleicht einmal vor dem Gericht Leute finden, die man sonst dort nicht sieht. Man muß diese Männer hier nennen, um ihnen öffentlich auzurufen, daß fie sich nicht nur um die Dividende, sondern auch um das Leben der Arbeiter zu fünt. mern haben. Rebrer verliest die Namen der Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder der Internationalen Bohrgesellschaft und des Schaaffhausenschen Bantbereins. Als er den Namen Guillaume nennt und bemerkt, daß dieser ja Beziehungen zum Raiser habe, unterbricht ihn Bräsident b. Se rocher mit dem Bemerken, daß er den Kaiser aus der Debatte laffen möge. Der Redner fährt darauf fort:
Die toloffalen Dividenden der Internationalen Bohrgesellschaft sind ein öffentliches ergernis geworden. Heute kann man sagen: An diesen hohen Dividenden flebt das Blut der Arbeiter. Ich habe
Präsident v. Ströcher: Nach dem Stenogramm hat der Abge. ordnete Leinert der Bergbehörde bewußte rreführung vorgeworfen. Ich kann das nur als unzulässig bezeichnen. Minister Dr. Delbrück:
Handelsminister Dr. Delbrück erklärt, er könne die noch auf der Tagesordnung stehende Interpellation über die Arbeitslosigkeit frühestens am Freitag nächster Woche beantworten, da er bisher infolge des Grubenunglücks vollauf in Anspruch genommen gewesen sei.
Nächste Sigung: Sonnabend 11 Uhr.( Tagesordnung: Forta fehung der heutigen Besprechung, fleinere Vorlagen). Schluß 4 Uhr.
Aus der Frauenbewegung.
Eine Frauenwahlrechtsdeputation beim dänischen Minister
präsidenten.
Der dänische Landesverband für Frauenwahlrecht, der jekt gegen 10 000 Mitglieder zählt, sandte am Freitag eine Reputation zum Minifterpräsidenten Neergaard mit dem Ersuchen, dafür au forgen, daß nach in dieser Reichstagssession den Frauen das politische Wahlrecht auteil werde. Der Antrag wurde unter anderem damit begründet, daß es zur Lösung der Landesverteidigungsfrage notwendig sei, daß jowohl die Frauen wie die Männer als vollberechtigte Staatsbürger ihre Meinung geltend machen könnten. Der Ministerpräsident lehnte es jedoch ab, im gegenwärtigen Zeitpunkt einen Vorschlag über das politische Frauenwahlrecht einzubringen oder zu unterstüben, da feine Möglichkeit zu dessen Durchführung vorhanden sei. Er, Neergaard, sei fein prinzipieller Gegner der Forderung. Die Frauen müßten aber erst das allgemeine kommunale Wahlrecht, das sie ja in der letzten Session erhalten. haben, richtig fennen lernen und benutzen, ehe man zum politischen Wahlrecht vorwärtsschreiten fönne. Das sei der„ historische" Weg. Ueberraschend ist die Antwort nicht; Neergaard gehört von alteraher zu den gemäßigten Bolitikern, und die Mäßigung ist dann am stärksten, wenn es sich um demokratische Fortschritte handelt. Leseabende.
Der Abgeordnete Leinert hat meine Mitteilung bemängelt über die Feststellungen, die ich bei meiner Anwesenheit auf der Beche Rabbob gemacht habe. Ich habe dazu zu bemerken: Mein Stommiffar war am Donnerstag abenb auf der Zeche eingetroffen, ich selbst am anderen Nachmittag. Ich hatte unterwegs eine Reihe von Breffeäußerungen gelesen und darunter auch die Behauptung, die Rieselanlage sei in Unordrung gewesen. Ich wandte mich des halb unmittelbar nach der Ankunft auf der Beche an meinen Sommissar: Was wissen Sie darüber? Er antwortete: Mir ist biese Angabe auch entgegengetreten, und ich hatte mich an die Be- Tegel . Montag, den 23. November, 8%, Uhr, bei Halfes, Brunowamten und Mitglieder des Arbeiterausschusses gewendet, habe aber bisher die Antwort erhalten, es sei alles in Ordnung gewesen.- Herr Leinert meint weiter, die Bergbehörde habe die Untersuchung nicht führen dürfen, weil sie befangen ist. Von der Berg behörde ist aber nur die Voruntersuchung geführt worden. Auf Grund des§ 158 ber Strafprozeßordnung ist die Staatsanwaltschaft berechtigt, selbständig die erforderlichen Ermittelungen anzustellen, sobald sie Anzeichen von dem Verdacht einer strafbaren Sandlung erhält. Uebrigens hat nicht der Staatsanwalt die eidliche Vernehmung der Beugen vorgenommen, sondern er hat den Richter darum ersucht.
Straße 28.
Freireligiöfe Gemeinde. Sonntag, den 22. November, vormittags
9 Ubr, in der Halle der Gemeinde, Pappelallee 15-17: Freireligiöse Vorlefung. Bormittags 11 Uhr in der Schule, Kleine Frankfurter Straße 6: Bortrag von Herrn Prof. Dr. A. Gebrke: Zum Totenfest. Herren und Damen als Gäste sind sehr willkommen.
Allgemeine Kranken und Sterbefasse der Metallarbetter ( 0.20 Hamburg ). Filiale Berlin 3. Heute abend 8, Uhr bei Stayser, Reichenberger Str. 157. Filiale Berlin 4. Heute abend 81, Uhr bei erfomstt, Andreasftr. 26. Filiale Berlin 6. Heute abend bei Ertelt, Gleim und Graunstraßen- Ede. Filiale Berlin 9. Heute abend 9 Uhr bei Gundlach, Waldenserstr. 24. Filiale Rigdorf. Heute abend 8 Uhr bei Thiel, Bergstr. 151. Filiale Charlottenburg . Heute abend 9 Uhr im Boltshause, Rosinenstr. 3.
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Briefkaften der Expedition.
Nun eine Witte an Herrn Leinert. Er hat hier eine ganze Reihe von Aussagen von Bergleuten über die Zustände auf der Beche und die vermutliche Ursache des Unglüds vorgetragen. Ich sehe es als selbstverständlich an, daß er bereit sein wird, mir diese Zeugen zu benennen, da ich nur so in der Lage bin, ein. zugreifen.( Lebhaftes sehr richtig! Bachen bei den Sozialdemo fraten.) Wenn er nicht die Namen bekannt gibt, dann habe nicht ich die Schuld, wenn die Wahrheit nicht an den Tag kommt,( lebhafte Bustimmung) sondern die, die die Oeffentlichkeit durch alle möglichen unwahren Behauptungen beunruhigen und dann nicht unter dem Eid. für ihre Behauptungen eintreten wollen.( Lebhafter| Monat neu eingesandt werden.
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