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Zur Handhabung des Reichs- Vereinsgesetzes. Der Landrat des Kreises Hildburghausen hatte an eine Anzahl Vereine, auch gewerkschaftliche und nichtpolitische, die Aufforderung

Amerika . Rockefeller vor Gericht.

ergehen laffen, die Mitgliederlisten einzureichen, und bei Nicht- Prozesses auf Auflösung des Deltrusts vor dem Obersten New York , 20. November. In der heutigen Verhandlung des befolgung Strafe angedroht. Da das landrätliche Vorgehen dem Da das landrätliche Vorgehen dem Gerichtshof gab Rodefeller im Streuzberhör zu, daß das ur­Reichs- Vereinsgefeß nicht entsprach, interpellierten unsere Genoffenprüngliche Stapital der Standard Dil Company 56 Millionen im Meininger Landtag, worauf der Staatsminister erwiderte, daß Dollar betragen habe, während sich die Gewinne in den das Vorgehen unstatthaft sei und der Landrat Anweisung erhalten Jahren 1899 bis 1907 auf 570 Millionen belaufen hätten. Den habe, seine Berfügungen zurüdauziehen. Gewinn des letzten Jahres schäzte Rockefeller auf 80 Millionen. Das Gedächtnis Rockefellers, das bisher wunderbar schien, ließ ihn wiederholt im Stich, als er über den Rabatt bei den Truft­abschlüssen befragt wurde.

Die Balkankrise.

Die Bahnfrage.

Köln , 21. November. Wie der Kölnischen Zeitung " aus Konstantinopel von heute telegraphiert wird, haben die türki­schen und bulgarischen Unterhändler und die Ver­treter der Orientbahn sich dahin geeinigt, daß der Vertrag wegen der Entschädigung für das ostrumelische Bahnstück an die Orientbahn und wegen Ablösung des Eigentums der Türkei

zwischen der Türkei und Bulgarien abgeschlossen werde, wobei die Orientbahn sich in verbindlicher Form einverstanden mit dem Ver­trage erklärt. Die finanzielle Regelung soll dann, soweit sie die Orientbahn angeht, direkt zwischen Bulgarien und der Orientbahn geschehen.

Portugal .

Republikanische Demonstrationen.

Gewerkschaftliches.

Die Bolkszeitung" und ihre Kritik an dem Berliner Gewerbegericht.

Ferner wurde in der Besprechung festgestellt, daß die geseb liche Bestimmung betreffend die Lohnbücher der jugendlichen Ar­beiter nicht innegehalten wird.

Schließlich wurde auch erwähnt, daß den Lehrlingen Straf gelder für Zuspätkommen abgezogen werden, ohne daß die Be­treffenden zu spät gekommen sind.

Aucs dieses und noch eine Reihe weiterer Uebelstände, die anzuführen, zu weit gehen würde, veranlaßt uns, Sie höflichst zu ersuchen, zu einer..... gegenseitigen Aussprache und Wer­ständigung erscheinen zu wollen

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Der Einladung zu einer Besprechung ist Herrmann nicht ges folgt, er hat den Brief nicht einmal beantwortet. Die Eltern er­wägen nun, ob sie ihre Söhne noch länger in der Obhut dieses " Lehrherrn" laffen dürfen.

Achtung, Bretterträger! Die Kollegen der Firma Sommer. gut u. Aschner befinden sich noch immer im Abwehrstreik. Bis jebt hat es die Firma noch nicht für nötig gehalten, mit den alten Arbeitern in Verhandlung zu treten, obgleich sie mit dem bom Arbeitgeberverband geschidten Arbeitswilligen augenscheinlich sehr Ihre Kritik soll mehr die Arbeiterbeisiger treffen, als schlecht zurechtkommt. Arbeiten, zu welchen sonst 2 bis 4 Mann das Gericht. Troz des Herrn Körsten und der Beisitzer ist erforderlich waren, werden jezt von 10 bis 12 Mann erledigt. Auch die Tätigkeit des Gerichts bisher nichts Rechtes gewesen. ist es höchst ergöhlich, die Arbeitsausdauer der Herren Arbeits­Wartet nur, wann wir Hirsch- Dunckersche hinein kommen, Taubenschlages; 10 fommen, 12 gehen. willigen zu beobachten. Der Platz macht den Eindruck eines' dann wird's anders!" Bei dem gelieferten Menschenmaterial ist das nicht weiter verwunderlich. Wenn man In dieser Tonart sind nun schon einige Artikel erschienen. Die Arbeit mitansicht, muß man sich wundern, daß sich bis jetzt So wird in einem Artikel der Nr. 547 geschrieben:" Die noch keiner der Leute die Knochen gebrochen hat. Aber wenn die Arbeitnehmer täten nichts, um einen von ihnen eingebrachten Firma der Meinung ist, daß die alten Arbeiter zu Kreuze kriechen Oporto , 21. November. Bei der Rückkehr des Königs von Coimbra Antrag zur Erledigung zu bringen. Tatsächlich ist dieser und vor den Augen der Chefs ihre Verbandsbücher zerreißen, was nach Oporto tam es zu Demonstrationen für und gegen Antrag längst erledigt; nur weiß das die Volkszeitung" mal gründlich geirrt. Nebenbei möchten wir auch einmal über die sie als Bedingung stellen, dann haben sich die Firmeninhaber dies­ihn. Die Cafés und öffentlichen Bläge wurden von Truppen nicht! geräumt, mehrere Verhaftungen vorgenommen. Einige Personen Vielseitigkeit der Polizeihunde ein paar Worte mit einflechten. Daß Daran kann man ersehen, auf welcher Höhe ihre Artikel fich dieselben zu Zirtusnummern gut, zum Einfangen von Vere wurden verwundet. Die Ruhe ist wiederhergestellt. Von den Verstehen! Man weiß nichts, aber man schreibt darum desto brechern weniger gut eignen, ist uns bekannt. Wahrscheinlich ge­haftungen ist feine aufrechterhalten worden. fühner drauf los, es sei nichts geschehen". Warum auch nügen aber der Charlottenburger Polizei diese Leistungen noch nicht? Handelt es sich doch bei der Volkszeitung" nicht um nicht, und man bildet die Hunde nun auch noch zur Bewachung von wahrheitsgemäße Feststellungen, sondern um Wahlmanöver! Streifbrechern aus. Auch zum Transport der Streitbrecher vom Man schreibt in den Artikeln, die Beisiger hätten nichts Arbeitsplatz nach der Bahn scheinen sie sich sehr gut zu eignen. Kollegen! Es ist Eure Pflicht, diesen Platz zu meiden und getan in den Jahren, darum hinweg mit solchen Beisigern. Buzug streng fernzuhalten. in der Volkszeitung" stand allerdings nichts von der Verband der Hafenarbeiter und verw. Berufsgenossen Deutschlands , Tätigkeit der Arbeiterbeifizer. Dagegen brachte sie Artikel Mitgliedschaft Berlin . der Arbeitgeber- Beisiger, gerichtet gegen die allzu scharfe Tätigkeit der Arbeitnehmerbeifizer bei dem Aufrechnungs­paragraphen.

Rußland.

Der Kampf um den Tod. Die grauenhafte russische Wirklichkeit hat eine neue Er­scheinung gezeitigt den Kampf um den Tod aus eigener Hand. Fast täglich liest man in der Zeitung, daß bald hier bald dort ein zum Tode Verurteilter Selbstmord begeht oder sich auf die Aufseher stürzt, um im offenen Kampf den Tod zu finden. Weder die eisernen Fesseln, noch die sorgsame Bewachung sind imftande, die Gefangenen vom Selbstmord abzuhalten. Um sich das Recht zu erkaufen, ihrem Leben mit eigener Hand ein Ende zu machen, greifen die Verurteilten zu Mitteln, die jenseits der menschlichen Borstellung liegen.

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Deutsches Reich .

Die Buchdrucker und der" Post"-Prozeß. schreiben rechts, fie fann schreiben links! Das hat die Volkszeitung" vergessen, oder: sie fann In seiner Sonnabendnummer zählt der Korrespondent für Deutschlands Buchdruder", wie er sich geschmackvoll ausdrüdt, die Vor einigen Tagen unternahm der Gefangene Selensky, Das Gewerbegericht und seine Tätigkeit ist in den ver- Nefter" auf, die bis jetzt Vertrauensresolutionen für Herrn Reg häuser angenommen haben. Es find: Leipzig , Hamburg- Altona, ein Mann von 47 Jahren, im zarizyner Gefängnis einen gangenen Jahren wiederholt sehr eingehend und scharf Röln, Bielefeld , Mainz , Bunzlau , Gevelsberg , Göttingen , Gräfens Selbstmordversuch. Trotz der sorgfältigsten Bewachung zerschnitt fritisiert worden. Wir erinnern nur an den vorjährigen hainichen, Immenstadt , Reustrelit, Saarlouis , Tondern , Tübingen , er sich am Tage vor der Hinrichtung mit einem Stückchen Stahl, Kampf um den Aufrechnungsparagraphen und das Zurück- Ulm- Neuulm, Werdau , Witten , Blankenburg a. H., Bocholt , Ell­das er am Körper verborgen mit sich herumgetragen hatte, die behaltungsrecht. Auch früher ist das geschehen. Sind doch wangen , Koblenz , Neudamm , Oldenburg , Rheydt , Brieg , Gummers Kehle und stürzte sich, als man ihn daran hindern wollte, blut- felbft Klagen der Richter gegen Beisiger, die angeblich zu bach, Iserlohn , Landsberg a. W., Liegnik, Lissa, Naumburg , überströmt auf die Aufseher, um sein Todesrecht zu ver- scharf in ihrer Kritik waren, bis ans Reichsgericht gegangen. Oppeln , Radolfzell , Saarbrücken , Weida , Zeit, Konstanz , Hannover , teidigen. Er rang mit einem ganzen Haufen von Aufsehern, die sein Leben dem Henker erhalten wollten, und wälate fich, die Aber was können Arbeiterbeisiger erreichen, wenn die Königsberg , Kiel , Halle a. S., Breslau , Bosen, Krefeld , Düsseldorf , Gegner mit seinem Blute begießend, im wahnsinnigen Wer- Arbeitgeber und Richter Hand in Hand gehen bei der Ab- Münster, Magdeburg , Stuttgart , Freiburg i. Br., Weimar , Wesel , Jena , Hagen Trebbin , Apolda , Neunkirchen, Eßlingen , Regensburg , zweiflungskampf auf dem Fußboden. Der Gefängnisdirektor ſtimmung, oftmals ohne Anhörung der Gegengründe. Der Allenstein , Weißenburg , Kissingen , Guben , Biersen, Schmalkalden , stürzte sich mit gezogenem Säbel auf ihn und brachte ihm zahl- Ausdruck: Wir sind einig und die Majorität" Swinemünde , Tübingen , Bölflingen, Schwabach , Rothenburg o. L., reiche Wunden am ganzen Körper bei. Der Kampf hörte aber ist nur zu oft das Endergebnis der Klagefachen im Be- Schöneberg, Brandenburg a. H., Liebenwerda, Nordhausen , Reut­nur auf, als der Gefangene bewußtlos am Boden lag. ratungszimmer. Davon wissen die Artikelschreiber der lingen, Mülheim a. Ruhr, Halberstadt , Delmenhorst , Elmshorn , Gs ist nicht bekannt, ob das Todesurteil an Selensky pünktlich Volkszeitung" allerdings auch nichts; sie behaupten, alles beide i. S., Oberhausen , Güstrow i. M., Waldenburg i. Schl., vollstrect wurde. Jedenfalls ist es in Rußland keine Seltenheit, liege an den Arbeiterbeisitzern. Jedoch, warum soll man sich Bimbach , Uelzen , Ingolstadt , Eichstätt , Merseburg , Offenburg , daß auch Schwerkranke oder verwundete Personen auf Trag hier mit der Volkszeitung" und ihren Hintermännern, deren Mittweida , Ludwigsluft, Ikehoe, Bernburg , Aue i. 2., Heidelberg , bahren zum Galgen geschleppt werden. Urteil durch Kenntnis der Sache nicht getrübt ist, herum- Osterwied, Stargard i. P., Mühlhausen i. Thür., Bayreuth , Kempten , Gotha . schlagen. Sich dagegen verteidigen, heißt, sich anklagen.

Der Krieg ohne den Kriegszustand".

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Bei der Aufhebung des Kriegszustandes in den Oftfee­probingen war es ja leicht vorauszusehen, daß der Bluttönig von Riga , Möller- Salomelsti, den Krieg trotzdem weiterzuführen wissen wird. So geht es denn auch tatsächlich nach der alten Art fort. Die auf die Dauer des Kriegszustandes ausgewiesenen Bürger und Arbeiter sind zum Teil zurückgekehrt. Man beobachtet sie aber durch Spione und wird wohl bald einen neuen Ausweisungsgrund gefunden haben. Die zurückgekehrten Arbeiter werden in den Fabriten ohne ein Zeugnis der Polizei nicht angenommen. Solche Zeugnisse erhalten aber die Arbeiter nicht. Man zwingt sie also zum Hungertode oder zum Verbrechen! Das ist die letzte Etappe auf dem amtlichen Wege zur Demoralisation der ehrlichen Bevölkerung. Aus Dorpat wurde der junge Advokat Lui Olejt nach der Aufhebung des Kriegszustandes nach Wologda aus gewiesen! Ein ehemaliger Rebatteur des sozialdemokratischen Organs Undijed", J. Kotjar, der bereits zu drei Jahren Ge­fängnis verurteilt war, wurde dieser Tage abermals zu weiteren drei Jahren verurteilt. Kotjar büßt eben die ersten drei Jahre ab! Desgleichen sind mehrere Bauern, Schullehrer usw. in den letzten Tagen wegen politischer Delifte auf Jahre berurteilt Das Kriegsgericht von Reval arbeitet" nach wie vor, worden. furz, es ist keinerlei Aenderung auf dem Schlachtfelde ein­getreten.­

72% Jahre Katorga.

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Wenn in dieser Aufzählung ein Ort fehlen sollte, liegt's nicht an uns.

Herr Nerhäuser berfucht übrigens das Kampffeld zu bere laffen und uns zu einer Auseinanderseßung darüber zu provo zieren, wer 1906 bei der Tariffritif recht behalten habe. Wenn mir auch eine Bolemit auf diesem Gebiete nicht zu scheuen hätten, wollen wir vorläufig doch lieber bei der Boft"-Affäre bleiben, bei seinem Verhalten dazu vor Gericht und im Korrespondent". Von unserem Urteil in dieser Beziehung haben wir trotz der neuerlichen Stellungnahme der Ortsvereine Osterwied und Uelzen nichts zurückzunehmen.

Fürsorge für Streifbrecher.

Gewöhnliche Wahlmache ist es, wenn man jegt die man­gelnde Kenntnis unserer Richter über die bestehenden sozialen Verhältnisse auf das Konto der Arbeiterbeisiger zu schieben versucht. Die Arbeiterschaft wird sich diese schäbige An­griffsweise merken und den Beisitzern, die durch das Ver­hältniswahlsystem aus den Gewerkvereinen in das Gewerbe­gericht hineinkommen, sehr scharf auf die Finger sehen, da­mit diese nicht die sonst bei ihnen übliche Art der Harmonie­duselei zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer fortsegen. Es ist ein Schauspiel für Götter, sehen zu müssen, daß die Beisiger der modernen Gewerkschaftsorganisationen, die sonst von den Gewerkvereinen als zu scharf angesehen wurden, Der linternehmerverband Mannheim - Budwigs denen man nachredete, fie betonen zu sehr den Klassenstand- hafen hat an seine Mitglieder folgendes Rundschreiben erlassen: " Zwischen den Vertretern der Metallindustriellen Mannheim. punkt, jest plöblich als zu milde auftretend betrachtet Ludwigshafen , Holzindustriellen, Chemische Industrie usw. wurde werden. Ja, daß man plötzlich vor der Wah I entdeckt, sie beschlossen, nachfolgende Gegenstände anzuschaffen und den Mits hätten nichts getan. Daran erkennt man den Pferdefuß! gliedern to stenlos leibweise bei Streits zu über­Wahlmache ist es, Wahlmanöver, weiter nichts! laffen: 18 Betten, 146 Matraßen, 218 Deden, 147 Stopfpolster, 168 Bettücher, 82 Handtücher, 4 Eimer, 14 Wasserkannen, 36 Schüffeln, 101 Waschbeden, 14 Milchfannen, 160 Staffeetassen, 151 Teller, 25 Schöpflöffel, 120 Löffel, 123 Gabeln, 74 Messer, 4 Genfbehälter, 81 Bierfrüge, 2 Kaffeekannen, 2 Eßtragegeschirre, 11 Gläser, 2 Kochtöpfe, 37 leere Strohjäde, 37 leere Kopfteile. Die Gesamteinrichtung foftet 3624,53 M."

Berlin und Umgegend.

Schlechte Behandlung von Lehrlingen. Aus der Nähmaschinen­fabrit von Herrmann, Grüner Weg, fommen zahlreiche Klagen über die Behandlung der dort in die Lehre gegebenen jungen Leute. Herrmann hält 19 Lehrlinge bei 16 Gehilfen und 7 Hilfsarbeitern. Diese hohe Zahl macht allein schon eine gewissenhafte Ausbildung der Lehrlinge nicht wahrscheinlich. Die Lehrlinge beklagen fich Man schreibt uns aus Petersburg vom 17. November: bitter darüber, daß sie häufig in einer Weise geschlagen werden, Wenn in der Provinz überhaupt jest zahllose schmachvolle die deutliche Spuren auf ihrem Körper zurüdläßt; dazu müssen sie Urteile gefällt werden, so zeichnet sich doch das Kriegsfreisgericht die gröbsten Schimpfworte hören. Häufig werden sie mit häuslichen von Nischni- Nowgorod in der letzten Zeit darin besonders Arbeiten beschäftigt, wie zum Beispiel mit dem Klopfen von Tep­aus. So hat es im neuesten Prozeß gegen eine Organisation der pichen und Matraßen, dem Streichen von Fußböden, dem Einkaufen Sozialrevolutionäre, nämlich gegen die Wolgaschiffahrtsbon Lebensmitteln und dergleichen. Die nötigen Ruhepausen werden gruppe, über 15 Personen das entseßliche Urteil von insgesamt nicht eingehalten; nach Feierabend müssen die Lehrlinge oft noch 72% Jahren 3wangsarbeit in Sibirien ber hängt. Türkei . Wahlmache.

81 Bierkrüge und 2 Kaffeekannen! Die Herren Unternehmer fennen ihre Pappenheimer! Revolver und Schlagringe fehlen übrigens auf der Liste. Finden sich die in einer anderen Auf­stellung?

Die Arbeitslosigkeit in München 1907.

wie stark die Münchener Gewerkschaften im verflossenen Jahre von der Arbeitslosigkeit betroffen wurden, weist eine Zusammens stellung des dortigen Gewerkschaftsvereins aus. Den freien Gea wertschaften waren 52 592 Arbeiter und Arbeiterinnen angeschloffen. Auf Gewerkschaften, die Arbeitslosenunterstüßung gewähren, ent fallen hiervon 38 285( 72,8 Proz.). Insgesamt wurden 190 910 arbeitslose Tage gezählt. Nach Abzug der Karenzzeit( 88 277 Tage) wurde für 102 633 Tage die Summe von 151 086 m. ver.

viel Besorgungen machen. Kommen sie zu spät, werden ihnen Straf­gelder abgezogen, 10 bis 20 f. Auch Abzüge anderer Art müssen sich die Lehrlinge gefallen laffen. Die Eltern der jungen Leute sind über diese Behandlung entrüstet und sehr besorgt, ob ihre Söhne bei Herrmann auch als tüchtige Mechaniker ausgebildet ausgabt. werden können. In vier Versammlungen wurden die Mißstände augesandt, folgenden Wortlaut hat:

stantinopel: Unter den Griechen herrscht große Er- schon besprochen. Ein eingeſchriebener Brief wurde errmann Letzte Nachrichten Letzte Nachrichten und Depeschen.

London , 21. November." Daily Telegraph " meldet aus Son­regung und Entrüstung gegen die Türken, welche von ihnen be­schuldigt werden, die Wahlen zu beeinträchtigen. Die griechischen Wahllisten sind tatsächlich während eines Zeitraumes bon 4 Stunden zurüdbehalten worden, angeblich zur Identifi­zierung der Wähler. Infolgedessen konnten die Griechen nur in beschränkter Bahl an der Abstimmung teilnehmen, was die Türken und Armenier vorteilhaft ausnutten. Die Lage wird als kritisch bezeichnet, da die Griechen drohen, Gewalt anzuwenden.

Persien .

Erfolge der Revolutionäre.

Täbris , 21. November .( Meldung der Petersburger Telegraphen­agentur.) Die Revolutionäre befezten die Städte Binab und Dilman. In Maraga, wo die russischen Untertanen, die eine Plünderung befürchteten, die russische Flagge hißten, nahmen die Revolutionäre zwei Geschütze, 600 Gewehre und 400 000 Patronen weg. Weitere Abteilungen marschieren gegen Choi und Marand.

Chína .

Berfönliches Regiment.

Warum unwahrscheinlich?

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" Die Unterzeichneten erlauben sich, Ihnen als Lehrherrn unserer Söhne folgendes zu unterbreiten. In einer Besprechung der bei Ihnen beschäftigten Lehrlinge, die in Gegenwart der New York , 21. November .( B. H .) Die hiesigen Blätter schweigen Unterzeichneten stattfand, tam unter anderem zur Sprache: daß auf Verabredung über die gestrige Veröffentlichung des angeblichen die Zahl der Lehrlinge im Vergleich zu den vorhandenen Lehr- Kaiserinterviews. Die Washington Post " sagt: Gute Gründe fräften viel zu groß ist, um jedem Lehrling eine genügende Aus­bildung zuteil werden zu lassen. Denn nach einer von Ihnen sprechen für die Echtheit. Die World" veröffentlicht den angeblich den Gehilfen gegebenen Anweisung sollen die Gehilfen sich nicht einzig authentischen Bericht über das Interview, der zwar höchft um die Lehrlinge fümmern. Auch die Beschäftigung mit häus- fenfationell ist, aber ganz unwahrscheinlich flingt. Hale dementiert lichen Arbeiten: Teppichflopfen, Einholen, Fußbodenstreichen, wieder. Matraßenklopfen, Wringmaschine drehen das lettere stunden­lang ohne jede Bause zum Essen dient der Ausbildung der Lehrlinge zu Mechanikern in feiner Weise.

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Thomas Komödie in München .

München , 21. November .( Privatdepesche des Borwärts".) In der Besprechung fam weiter zur Sprache, daß grobe Miß- Ludwig Thomas satirische Komödie Moral", in der der handlungen, die das Maß des Zulässigen weit übersteigen, bor- Dichter in geistreicher Weise die Heuchelei der bürgerlichen Gesell. gekommen find. Die Mißhandlungen unserer Söhne, welche von schaft verspottet, erzielte bei der Erstaufführung im hiesigen Schau­Ihnen und Ihrem Angestellten Herrn Schulz vorgenommen

Hundert Fischer vermißt.

find, waren nach der Schilderung derartig, daß wir befürchten Spielhause einen starken Erfolg. müssen, daß, wenn unsere Söhne morgens gesund von Hause fortgehen, fie abends als Strüppel wiederkommen. Wenn schon bis zu einem Grade dem Lehrherrn, also Ihnen, ein Züchtigungs­recht zusteht, so geht doch das Schlagen mit der Riemenlatte, das Werfen mit Metallstücken sowie das Schlagen mit einer großen Feile weit über das zulässige Maß hinaus. Auch daß Sie auf die Be­schwerde eines Lehrlings über die Mißhandlung durch den Tech­niter Herrn Schula antworteten, der Herr solle nur träftig zuschlagen, beunrubigh uns.

Beting, 20. November. Es tritt immer mehr zutage, baß Prinz schun die Regierungsgeschäfte in die eigene Hand nimmt und jede Einmischung der Kaiserin ehhonala oder des Großen Rates zurüdweist. Seine Art und Weise, mit dem Großen Rate umzugehen, wird täglich entschiedener. Der Pring gibt seine Entschlüsse im Nate nur in Form von Befehlen kund. Berantw. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

Petersburg , 21. November .( B. H .) Hundert Fischer, welche von der plöblich eingetretenen Winterwitterung überrascht wurden, werden in der Provinz Astrachan seit zwei Tagen vermißt. Man vermutet, daß sie sich auf einer Eisscholle befinden und daß ihre Rettung nur mit großer Mühe möglich sein wird. Im Kaspischen Meere wurden Nachforschungen über den Verbleib der Fischer vors genommen, die aber bisher vergeblich waren. Paul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 5 Beilagen,