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Nr. 274. 25. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sontag, 2. November 1908.

Heute, Sonntag, den 22. Movember Flugblattverbreitung

von 8 Uhr früh an

für die Arbeitnehmerwahlen zum Gewerbegericht

Partei- Angelegenheiten.

Bersammlung des Bahlvereins mit folgender Tagesordnung statt: 1. Geschäftliches. 2. Kommunales. 3. Berschiedenes. Der Vorstand. Sur Lokalliste. Am 22. November( Totensonntag ) veranstaltet 8% Uhr, findet im Lokal Neu- Karlshof", Deuth, Ede Charlotten­Nieder- Schönhausen. Am Dienstag, den 24. November, abends ber Theater und Bergnügungsberein Einigkeit" in Charlottenburg in den dortigen Germania - Sälen", Inh. Straße, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tages­Wodrich, Spreestraße ein Bergnügen, und ist man lebhaft bea ordnung: 1. Die politische Lage und die Pflicht der Sozialdemo­müht, Billetts hierzu in Arbeitertreifen abzuseßen. Wir weisen 3. Berschiedenes. Die Billetts zu dem Lichtbildervortrag Im katie. Referent Genosse Denzer. 2. Vereinsangelegenheiten. darauf hin, daß das genannte Local der Arbeiterschaft zu Ber- Reiche der schwarzen Diamanten werden für die arbeitslosen Ge­fammlungen nicht zur Verfügung steht, mithin find alle dortigen nosen in dieser Bersammlung ausgegeben. Veranstaltungen zu meiden.

Ebenfalls am heutigen Tage( Totensonntag ) veranstaltet der Verein armonia" im Lofal Schloß Schönhausen" in Nieder- Schönhausen einen onzertabend"; auch dieses Lotal wird uns seit Jahren beharrlich verweigert, worauf mir be­sonders die Berliner Arbeiterschaft beim Besuch der dortigen Fried­höfe aufmerksam machen wollen. Die Lofalfommission.

Rigdorf. Die Besucher der heutigen Vorstellung im Rigdorfer Theater, Bergstraße 147, werden ersucht, recht pünktlich zu er­scheinen. Die Aufführung" Nora" nimmt 2% Uhr ihren Anfang und muß der Saal wegen anderweitiger Arrangements gegen 6 Uhr geräumt fein. Billetts a 60 Pf. inklusive Garderobe und Theaterzettel find noch bis 2 Uhr in beschränkter Zahl im Lotal von Herm. Thiel, Bergstraße 151/52, au erhalten; ebenfalls find die Einführungshefte a 5 Pf. daselbst zu haben. Kinder unter 10 Jahren haben feinen Zutritt.

Der Vortragsabend vom Genossen Mag Grunwald findet der Stadtverordnetenwahl am Montag, den 23. d. Mts., wegen nicht statt, sondern erst am Montag, den 30. d. Mts., abends 8% Uhr. Wir bitten, dieses zu beachten.

Der Bildungsausschuß.

Der 7. und 17. Bezirk hält am Mittwoch, den 25. d. mets., abends 8% Uhr, bei Thiel, Bergstraße 151/152, im großen Gaal eine öffentliche Versammlung ab, in der Genoffe Paul Göhre über Christentum und Sozialdemokratie" referieren wird. Hierzu find ganz besonders die Frauen eingeladen. Die Einberufer.

Schöneberg . Der Wahlverein veranstaltet heute mittag 1 Uhr in der Urania, Taubenstraße 49, eine Sondervorstellung: lleber den Brenner bis Benedig". Billetts zum Preise von 70 Pf. infl. Garderobe find bei dem Genossen H. Herter, Grune­waldstraße 42, fomie bis 12% Uhr am Eingange des Theaters zu haben. Billetts, die bis dahin nicht verrechnet sind, gelten als verkauft.

Am Dienstag, den 24. b. Mis., abends 8 Uhr, findet in den Neuen Rathausfälen, Meininger Straße 8, die Wahlvereins bersammlung statt. Tagesordnung: 1. Bortrag über: Die Reichs finanzreform. Referent: Reichstagsabgeordneter Brey. 2. Ver­Der Borstand. Wilmersdorf - Halenfee. Die Mitgliederversammlung des Wahl. tereins fällt diesen Monat aus. Am Montag, abends 28 Uhr, findet von den bekannten Bezirkslokalen aus noch eine wichtige Flugblattverteilung statt. Der Vorstand.

einsangelegenheiten. 3. Verschiedenes.

Steglib. Donnerstag, den 26. November, abends 8 Uhr, wird Reichstagsabgeordneter Genosse Sachse im Rheinschloß" über das legte Gruben unglüd sprechen. Wir erwarten eine intensive Propaganda für einen starken Besuch.

von den Bezirkslokalen aus.

gehörigen Denkmals verdeden mutet uns das nicht wie ein Anachronismus an? Die Stadt Berlin ist schon seit Jahren mit den trefflichsten Aufsichtsbeamten gesegnet, die man sich denken fann. Aber nicht überall tann das Auge dieser oder ähnlicher Männer hinreichen. Und auch die Geseze felbft, nach denen fie regieren müssen, wie weit sind sie noch von jenem so einfachen und so vernünftigen Jdeal der Steinschen Städteverfassung ent fernt, wonach die ganze Einwirkung des Staates sich auf die bloße Aufsicht zu beschränken hat, daß nichts gegen den Zweck des Staates vorgenommen und die bestehenden Geseze befolgt werden"- Der Vorstand. ein Zustand, der zum Beispiel in der Stadt Wien schon lange verfaffungsmäßig rechtens ist und sich vortrefflich be währt hat.

Reinidendorf. Die heutige Flugblattverbreitung findet früh 8 Uhr von den bekannten Stellen aus statt. Zahlreiche Beteiligung crtartct Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Zotensonntag.

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Ghauben wir nicht, es handele fich dabei um Kleinigkeiten! Es handelt sich oft um fundamentale, um Lebensfragen. Lassen Sie mich nur eine einzige nennen: Groß- Berlin". Wer es cre fahren hat, welche Unsumme von Verhandlungen, von Schreibes reien, bon Ronzessionen, von Beschlüssen, Genehmigungen dazu erforderlich ist, damit eine einzige diefer Gemeinden ein Rohr durch das Gebiet einer anderen leitet, eine Fluchtlinie festsetzt, die das Gebiet einer anderen berührt, ein neues Verkehrsmittel cinführt, das allen zu dienen bestimmt ist, der muß die Un­natur, die Widersinnigkeit des feßigen Zustandes empfinden. Aber eine behördliche Mengstlichkeit, die mit Bureaukratie und Bes bormundung Geschwisterkind ist, scheut noch immer vor der Frage zurüd, und nicht einmal die Eingemeindung des Tempelhofer Feldes, die Berlin so blutnötig hat, weil es sonst, von allen Seiten eingeengt, nur auf dem neuerdings der Bebauung ge­widmeten Teil des Feldes endlich Gelegenheit findet, vor dent Lande, vor der ganzen Welt, in voller Freiheit und mit vollem Gefühl für die Größe der Aufgabe zu beweisen, wie eine modern, nach ethischen, fozialen, ästhetischen Gesichtspunkten vernünftig gebaute Stadt aussieht, scheint und zuteil werden zu sollen.

Der Großstädter foll feine Pietät mehr haben? Ihm soll nichts mehr unantastbar sein, und rücksichtslos soll seine and rütteln am Althergebrachten, das den Ahnen lieb und teuer war? Oft will es fast so scheinen. Und doch wie unendlich tief kommt die Bietät gerade des Großstädters zum Ausdrud an jenem einzigen Tage im Jahre, der unseren Toten geweiht ist. Etwas Rührendes ist es um diese all­jährliche Massenfundgebung einer Zweimillionenstadt, die in ihrem Getriebe nicht stille steht, nicht stille stehen darf und doch das gefühlvolle Bestreben hat, nicht bloß äußerlich sich in härenes Gerrand zu fleiden nein, auch innerlich andere Menschen zu zeigen. Tagelang, ja wochenlang vorher macht Wenn man dem gegenüber Worte hört, wie von ungesunder fich diese Grundstimmung für alle, die sehen wollen und Entwickelung, von Berlin als dem Wasserkopf, so ist es vielleicht felbst Gefühl haben, klar bemerkbar. Wohl kaum eine Fa- nicht unangebracht, an die Worte zu erinnern, die Steins vor­milie gibt es, die sich nicht das stille Versprechen ablegt, ihr trefflicher Mitarbeiter, der Minister b. Schön, im Jahre 1808 niederschrieb, als er die allgemeine Organisation nicht gleich Scherflein beizutragen zum stillen Gedenktag der Toten. auf Berlin ausgedehnt wiffen wollte: Berlin ist eine künstlich Kostbare Kranzspenden sind es nicht, die den Wert der Gabe an die Toten machen. Und wenn ein altes Mütterchen erzeugte große Stadt, die nur allmählich in einen natürlichen fich ein paar Groschen am Munde abgespart hat, um mit Zustand zurüdgebracht werden kann!" Damals hatte Berlin 150 000 Einwohner. Heute dürfen wir über solche Mengstlichkeit billigstem grünen Gewinde hinauspilgern zu können zum Bügel des unvergeßlichen teuren Lebensbegleiters, wenn lächeln. Sollen es unfere Nachfahren einftmals ebenso machen?" Herr Reide hätte noch viel mehr fagen fönnen. Er hätte Schulkinder in ihre Spartaffe greifen, um das Grab des erzählen können an der Hand zahlreicher Beispiele, wie in Berlin ihnen fo früh entriffenen geliebten Baters zu schmücken, dann faum ein Stein nach einer anderen Stelle hingesetzt werden kann, hat die Gabe treuer Erinnerung, herzlicher Liebe tausendmal ohne daß erst aus dem Schloß die Genehmigung erteilt wird, er hätte mitteilen können, daß die Städte in puncto Schulivesen, mehr Wert als die teuerste Modespende des Gefühlsproken. Bolizeiwesen nur zu bezahlen, aber nicht das geringste zu sagen Gewiß doch, es mag sein, daß auch am Totensonntag mit haben. Er hätte gerade in Gegenwart des Kaifers hinweisen Kränzen und Blumen vielfach ein nicht recht begreiflicher fönnen auf die Schwierigkeiten, die der Stadt Berlin auf den Ge­Lurus getrieben wird. Es soll sein, daß mancher nur ge- biete des Verkehrswesens gemacht werden, mit einem Worte, daß zwungen oder halb zur Zerstreuung und ohne tiefen Ge- es mit der so viel gerühmten Selbstverwaltung nicht mehr weit her danken den großen Massenspaziergang nach den Friedhöfen ist und daß gerade die Stommunen, nicht zulest Berlin , auch durch Groß- Berlins mitmacht. das persönliche Regiment außerordentlich stark beeinträchtigt werden, allerdings vielfach durch die Feigheit des freie sinnigen Bürgertums. Das alles hätte er sagen fönnen, fagen müffen, hätte er den gegenwärtigen Verhältnissen einiger­maßen gerecht werden wollen.

Daß er das nicht gesagt hat, tennzeichnet unsere Situation; unfere Blodpolitiker machen die Faust in der Tasche, fühlen fid) aber im übrigen dabei gana wohl.

Es ist ein schöner Charakterzug des Großstädters, der im Streit ums Brot, bei den weiten Entfernungen der Millionen stadt, nicht immer Zeit hat, Gefühlsregungen nachzugeben, und nun vieles oder alles in seinem Herzen, das er für die Lichtenberg . Heute, Sonntag, den 22. November, findet im Hingeschiedenen noch übrig hat, aufipart zum Totensonntag. Lokal von P. Schwarz, Dorfstraße 25-26, ein Kunstabend( Heine- Die arbeitende Bevölkerung hat den Totensonntag feines Abend) statt. Mitwirkende sind: Gertrud Bischoff, Gesang; Fris kirchlichen drum und dran entkleidet, denn die Totenverehrung Unser Bürgertum ist überglücklich, daß der Kaiser zu der Richard, Rezitator; Heinrich Schulz, Vortrag; 220 Kestenberg , ist nicht kirchlichen Ursprungs. Die Leichenfelder reden auch Feier erschienen ist und sieht schon bessere Zeiten für die Kommune Klavier . Anfang präzise 7% Uhr. Der Vorstand. eine zu furchtbare Sprache, die nicht geeignet ist, Versöhnung hereinbrechen. Die Enttäuschung wird nicht ausbleiben. Bei der Gelegenheit verteilte der Minister des Innern vers Treptow - Baumschulenweg. Am Dienstag, den 24. November, zu erwecken, sondern Haß; Haß gegen eine Gesellschafts- fchiedene Orden. Es haben erhalten: Minister a. D. Hobrecht den abends 8% Uhr, findet in Speers Festsälen, Baumschulenstr. 78, ordnung, in der der Tod den Arbeiter infolge mörderischer Roten Adlerorden 1. Al. mit Eichenlaub, Oberbürgermeister cine öffentliche Bersammlung statt, in welcher Reichs- und Land- Ausbeutung in den besten Jahren dahinrafft und der Familie Kirschner den Stern zum Kronenorden 2. Kl., Stadtverordneten tagsabgeordneter Abolf Ged über:" Das persönliche Regiment den Ernährer, den Kindern den Vater raubt oder in der die vorsteher Michelet und dessen Stellvertreter Geh. Justizrat Caſſel vor dem Forum des Reichstages" sprechen wird.-Genossen, Mutter infolge übermäßiger Mitarbeit frühzeitig von den ben Roten Adlerorden 4. KI., der Direktor des Arbeiterhauses forgt für Maffenbesuch dieser Versammlung. Der Vorstand. Die Genoffen treffen fich heute früh 8 Uhr in den Bezirks- Kindern geriffen wird, oder aber die Kinder durch Not und Goesche und der Direktor des Waisenhauses Schuster den Kronen­lokalen beider Ortsteile zur Flugblattverbreitung für die Entbehrung im jugendlichsten Alter sterben müssen. Man orden 4. Kl., den außerdem noch einige Bürgerdeputierte erhielten. bevorstehende Gewerbegerichtswahl. blicke nur nach dem Ruhrrevier, wo Hunderte von Frauen Ober- Schöneweide. Die Mitgliederversammlung des Wahl- und Kinder den Vater verloren, weil der Kapitalismus mit vereins findet am 24. November, abends 8% Uhr, im Wilhelminen. Mitteln geizt zur Sicherung des Lebens der Bergarbeiter. hof statt. Der Vorstand. Nicht stumme Klage kann es deshalb sein, der sich die ar Schmargendorf . Am Dienstag, den 24. Rovember, abends beitende Bevölkerung an den Gräbern ihrer Lieben hingibt, 8% Uhr, findet im Staffee Bein", Hubertusbaderstraße 8, die Mit- sondern das Gelöbnis im Kampf ums Dasein fich an die gliederversammlung des Wahlvereins statt. Vortrag und Referent Seite derer zu stellen, die für die Lebenden und nicht zuletzt werden in der Versammlung bekanntgemacht. Der Vorstand. für die nach uns kommenden Zustände herbeiführen wollen, Zehlendorf . Am Dienstag, den 24. d. Mts., abends 8% uhr, die ein gesunderes, kräftigeres Menschengeschlecht berbürgen. findet im Lokale von B. Midley, Potsdamer Straße 25, die Mit­gliederversammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht der giveite Vortrag des Genossen E. Brüdner: Das In­balidenversicherungsgeseh". Der Vorstand.

Friedrichshagen . Mittwoch, den 25. November, abends 8% Uhr. im Saale der Witwe Lerche, Rundteil: Wahlvereinsber sammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Baul Barthel über:" Bildung und Arbeiterschaft." 2. Diskussion. 8. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes.

Städteordnungsfeier im Rathause.

Langfamkeit bei Staatsbauten.

Das neue Kammergericht soll bekanntlich im alten botanischen Garten, hart an der Elgholzstraße gelegen, erbaut werden. Mit den Vorarbeiten und der Bildung des Baubureaus wurde bereits im Juli 1906 begonnen; lekteres befindet sich feit April dieses Jahres im Erdgeschoß des alten botanischen Museums in der Brunewaldstraße. Seit dieser Zeit sind bereits allein an Ge­hälter bis heute zirka 20000 22. für Vorarbeiten gezahlt worden.

Verschiedene Projekte wurden ausgearbeitet, genügend durch gesprochen, bis wieder über Nacht einer der hohen Herren Juristen Mus Anlaß der vor hundert Jahren erfolgten Einführung der einen anderen Wunsch geltend machte und das ganze Projekt Städteordnung fand gestern im Rathause ein Festakt statt, zu dem wurde wieder über den Haufen geworfen! Die vielen Arbeiten, Adlershof . Den Genoffen zur Kenntnis, daß auch für unseren außer dem Magistrat und den Stadtverordneten auch die Bertreter der Mühen und Gelder waren dann jedesmal natürlich auf Kosten des Ort heute eine Flugblattverbreitung für die Arbeitnehmerwahlen staatlichen und Reichsbehörden geladen und erschienen waren; unter aum Gewerbegericht stattfindet. Der Vorstand. Testeren befanden sich der Reichskanzler, Staatssekretär v. Beth Steuerzahlenden Bublifums dahin! Seit Jahren wurstelt man v. Rheinbaben, die Staatssekretäre Stratte und b. Tirpik Ober- lich endgültiges Biel geſtedt zu haben. Einmal soll der Kammer­mann- Hollweg, die Minister Beseler, Breitenbach, v. Moltke, nun an den Vorarbeiten hin und her, ohne sich bis jetzt ein wirke präsident v. Trott zu Golz, Unterstaatssekretär v. Loebell, Polizei- gerichtspräfident bloß 20, dann wieder 25 Wohnräume erhalten präsident v. Stubenrauch, Geheimrat Friedheim, Geheimer Ober- usw. usw.! Diefe Frage wäre jedoch bei einigem guten und ernften regierungsrat Freund und andere. Willen im Handumdrehen zu erledigen, da die Raum, Boden­Auch das Kaiserpaar mit Gefolge, der Kronprinz mit Gattin und Grundverhältnisse vollständig geregelt sind. Und sollte Mt- Glienicke. Der hiesige Wahlberein veranstaltet am Sonn- hatten der Einladung der städtischen Behörden Folge geleistet. 3- man hier wirklich noch fleine Einwendungen geltend machen, so abend, den 28. November cr., abends 8 Uhr, im Lokal Knochen nächst hielt der Oberbürgermeister Kirschner eine Ansprache, in man hier wirklich noch fleine Einwendungen geltend machen, so fein diesjähriges Wintervergnügen, bestehend in Konzert von den der er dem Kaiserpaar für das Erscheinen dankte und in furzen ist auch nicht der geringste Grund vorhanden, nicht umgehend mit Mitgliedern des Neuen Tonkünstlerorchesters Berlin und komischen Worten auf den Zweck der Feier hinwies. Nach einer Ansprache den Vorarbeiten zum eigentlichen Neubau zu beginnen. Die vor einigen Wochen ergangene, gewig Lobenswerte Berträgen von der Komiter- und Ensemblegesellschaft Elsholz- Berlin des Kaisers, die wir an anderer Stelle unseres Blattes wieder­Entree 25 Pf. Herren, die am Tanz teilnahmen, zahlen 50. Pf. geben, hielt der Bürgermeister Dr. Reide die Festrede, in der ministerielle Verfügung besagt, daß im Bereiche der preußischen Das Komitee. er versuchen wollte zu zeigen, welches der Geist der Städteordnung Bauberwaltung überall da, wo bereite Baugelder für dieses Etats­bon 1808 war und was von diesem Geiste noch lebendig geblieben jahr bewilligt find, wegen der herrschenden Arbeitslosigkeit möglichst ist. In lekterer Beziehung fagte der Festredner unter anderem: fofort begonnen werden soll. Was nüßt aber eine Verfügung, Wie zu Zeiten Steins, nur in anderer Weise, gilt es auch beute wieber, jenen Abwehrkampf zu führen, den auch er ge- venn diefelbe nicht befolgt wird; sie bleibt dann nur Blendivert führt hat. Denn der Geift der Bureaukratie geht mehr und mehr für die Massen. wieder um in unserem lieben Baterlande.... Wenn Laien im Für das neue Kammergericht sind nun durch die beiden Regiment fäßen, wären die vielfachen Gängelungen der Bolle Häuser des Landtags als erste Baurate für dieses Etatsjahr schule nicht denkbar, wäre es a. B. nicht möglich, daß in einer 750 000 M. bei Beratung des Bauetats bewilligt worden. In vier großen Stadt die ich nicht nennen will es feit Jahren Monaten läuft dieses Etatsjahr ab und berbraucht ist von diesem und Jahren Verfügungen regnet, mittels deren auf Grund eines Gelde noch nichte! Wie lange foll der Schlendrian noch dauern? geheimnisvollen Rechenegempels ganz bestimmte Vergrößerungen Es ist Pflicht des Staates, in dieser so traurigen, elenden, Ser Nebenräume in den Schulen gefordert werden. Sollte wirk lich der gesunde Sinn gebildeter Laien in solchen Dingen nicht arbeitslosen Zeit wenigstens an feinem Teil für Arbeitsgelegenhelt schon allein das Richtige finden? Oder, wenn im Aufsichte 3 forgen. Selbst bei cintretendem startem Frostwetter tönnte wege eine Stadtverwaltung angehalten wird, die allzu üppigen hier mit dem Abholzen und Ausroden der Bäume, Herstellen der Efeuranken zu entfernen, die die Architektur eines der Stadt 3u und Abfahrtswege, Ausschachtungsarbeiten, Abfuhr bes

nach.

Eichwalde . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet am Dienstag, den 24. November, bei Lier, Miersdorf , statt. Auf der Tagesordnung steht die Trennungsfrage. Der Borstand.

Reuenhagen und Umgegenb. Heute nachmittag 4% Uhr- findet tm Lotal von Mar Girke, Fredersdorf , eine öffentliche Versamm­lung statt, in der Genosse Störmer über Bidzad- Bolitit in Breußen- Deutschland und die Arbeiter" spredjen wird.

Hohen- Schönhausen. Die Handzettelverbreitung zu der an Dienstag, den 24. November, angefeßten öffentlichen Boltsversamm lung findet erst am Montagabend 7% Uhr von den Bezirkslokalen aus ftatt.

Nowawes- Renendorf. Mittwoch, den 23. November, abends 8 Uhr, findet im Schmidtschen Total, Wilhelmstraße 41-43, dic