.275. 25. Jahrgang 2. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 24. November 1908,

Mehr Bergarbeiterschutz!

start befucht. Der Vorfigende Werner sprach zu dem Thema:„ Die Rüdschritt bedeuten, die Krise verschärfen und ganz ungewöhnlich Istatastrophe von Radbod und welche Konsequenzen ergeben fich verlängern würden.

Weizen 1907..

1908.

in 1908 Bu- oder Abnahme. Roggen 1907. 1908.

-

Einfuhr Ausfuhr

in 1000 dz 23 044

1038

20 150

1230

2 894+192 5 629

1989

daraus für die Grubenbeamten?" Redner behauptete, die Haupt- Die Bewegung am Getreidemarkt hat sich weiter in der Rich schuld an dem Unglück trage die Bergbehörde, da sie nicht für tung der Ausfuhrsteigerung gehalten. Die Ein- und Ausfuhr Der Weg des Stapitalismus ist gezeichnet durch bessere Sicherheit gesorgt hätte. Weitere Ursache sei die Zentrali- Deutschlands an Brotgetreide gestaltete sich in den beiden lezten Menschenvernichtung. Besonders groß ist das Morden, die fierung des ganzen Betriebes, die dazu beigetragen habe, daß die Jahren, in der Zeit vom Januar bis zum 10. November, folgender. Vernichtung von Arbeiterleben im Bergbau. Und immer Wetter bei der schlechten Berieſelung und dem sich dadurch an- mazen: ößer wird das Heer der Krüppel und Leichen. Im häufenden Kohlenstaub zu einer Explosion von diesem schrecklichen Jahre 1886 ereigneten sich im Bergbau 2267 entschädigungs- Vorwurf, an dem Unglüd in Nadbod schuld zu sein. Solche Umfange führen konnten. Er verwahrt die Beamten gegen den pflichtige Unfälle, im Jahre 1907 aber schon 11 382. Die Maffenunglücksfälle ließen sich am besten daurch verhindern, Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgange stieg in den zwanzig wenn die Beamten unabhängig bon den Grubenbefizern Jahren von 733 auf 1743. Auch relativ nimmt die Zahl der gemacht würden, damit dieselben für eine bessere Be­Unfälle zu. Und in dieser Tatsache liegt die furchtbarste An- folgung der sicherheitspolizeilichen Vorschriften sorgen fönnten. 3 209 5 135 flage gegen die Gesellschaft. Von je 1000 versicherten Berg- Den verantwortlichen Beamten müsse wieder die Lohnfestießung in 1908 Bus oder Abnahme. 2 420+3146 arbeitern erlitten im Jahre 1886 erst 6,59 einen schweren übertragen und die unberantwortlichen Beamtenstellen im Gruben­ Unfall  , im Jahre 1898 war die Durchschnittsziffer auf 12,77 betriebe befeitigt werden. Eine besondere Gefahr für die Sicherheit 22 Millionen Doppelzentner, in diesem Jahre auf rund 19 Millionen Bei Weizen ist der vorjährige Einfuhrüberschuß, von rund im Bergbaubetriebe liege in dem Soll- und Prämiensystem. Gin gestiegen und erreichte 1907 den erschrecklich hohen Stand Reichsberggefeß sei besonders geeignet, bessere Verhältnise für Be- Doppelzentner, oder um 8 Millionen Doppelzentner, zurüd­von 15,55. Während im Jahre 1886 insgesamt 22 497 Un amte und Arbeiter herbeizuführen und insbesondere die Beamten gegangen. Noch ungünstiger ist das Ergebnis für den deutschen  fälle sich ereigneten, waren es im Jahre 1907 92 455. Jm der Willtür der föniglichen Bergbehörden zu entreißen, welche diese Konsum bei Roggen. Der Einfuhrüberschuß von 3,6 Millionen Durchschnitt erleidet jeder 8. Bergmann   einmal im Jahre durch die§§ 78 und 74 des preußischen Berggefeges auszuüben im Doppelzentner im Jahre 1907 ist einem Ausfuhrüberschuß von einen Unfall. stande find. Den von den Arbeitern geforderten Grubenkontrolleuren 1,9 Millionen Doppelzentner im laufenden Jahre gewichen. Ins Seit vielen, vielen Jahren rufen die Bergarbeiter nach steht die Versammlung sympathisch gegenüber. Die Verhältnisse geſamt ergibt sich eine Minderversorgung des deutschen   Getreide ausreichendem Schutz für Gesundheit und Leben. Vergeblich zwischen Beamten und Ärbeitern würden durch eine solche Einrichtung nicht durch größere Inlandsernte aufgewogen. Das Erntemehr marktes von 8,6 Millionen Doppelzentner. Dieses Manto wird auch Die großen, erschütternden Katastrophen wie in Courrières  , auf besser gestaltet. Zeche Borussia und der Redengrube beanspruchten nur für Eine entsprechende Resolution fand einstimmige Annahme. macht nämlich nur 6 Millionen Doppelzentner aus. Und dabei ist die Bevölkerung Deutschlands   um fast eine Million Köpfe ge­turze Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit. Hartherzig, roh, wachsen. brutal verweigert der Kapitalismus, was die Bergarbeiter zur Sicherung ihres Lebens verlangen eine ausreichende Grubenfontrolle!

Kundgebung.

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Die schlechte Lage im Baugewerbe wird gekennzeichnet durch die Klagen der Sägewerksbefizer und Holzerporteure in Schiveden, Petersburg, 22. November.  ( Privatdepesche des Vor- Norwegen und Finnland  . Die Werte haben, wegen Mangel an Ab­faz in Bauhölzern, teilweise die Betriebe ganz stillgelegt, sonst dem Baugewerbe keine Anregung geben tönnen. Und es find bisher auch noch gar keine Vorbereitungen getroffen worden, die darauf schließen lassen könnten, daß im nächsten Frühjahr die nun schon lange anhaltende Stille einer größeren Lebhaftigkeit im Bau­gewerbe Plak   machen werde. Für die norddeutschen Länder ist Sas   langanhaltende Daniederliegen der Bautätigkeit von großem bolkswirtschaftlichen Einfluß. Für Schweden   berechnet man den Ausfall in der Handelsbilanz, infolge der Holzerportverminderung, auf 25 Millionen Kronen. In Norwegen   ist die Produktionsein. schränkung verhältnismäßig noch größer als in Schweden  .

Man wirft einige Summen aus für die Hinterbliebenen, wärts".) Die fozialdemokratische Fraktion der dritten Duma sonnt sich wohlgefällig in der eigenen Hoch herzigkeit und Wohl. bittet die Redaktion des Vorwärts", das tiefste Mitleid der Selbst die gegen das Frühjahr 1907 start gefallenen Preise haben tätigkeit- und nach furzer Zeit ist Gras über die Geschichte Fraktion dem deutschen   Proletariat aus Anlaß des schreck gewachsen. Bis eine neue Statastrophe, ein neues Massengrab lichen Unglücks, das die Arbeiter in den Bergwerken in für wenige Tage die Gemüter wieder erregt. Hamm   in Westfalen   getroffen hat, zu übermitteln. Von Die in vergangener Woche im Abgeordnetenhause ge- neuem sind die Schreckfeiten des Kapitalismus und die pflogenen Verhandlungen über die Katastrophe in Radbod Herzlosigkeiten der herrschenden Klassen zum Vorschein ge­haben das von neuem bestätigt.

tommen.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Berlin  , den 21. November 1908.

Nein, nein, nein! Das war der Antwort Sinn, die der Minister gab. Die Regierung will nicht, weil die Privat. tapitalisten nicht wollen. Deren Wollen bestimmt der Regierung Wollen; jenes ist für diese genügend Beweis und Grund. Wir fürchten, heute im Reichstage wird man diefelbe Antwort bernehmen als in vergangener Woche im Ergebnisse der deutschen   Eisenbahnen. Aufträge für Waggon­preußischen Landtage. Die Reichstagsboten haben Gelegen- fabriken. Sparfamkeit. Getreide- Außenhandel. - und Baugewerbe. Internationale Krise. heit, zu zeigen, wie weit ihre Arbeiterfreundlichkeit sich umsetzt in Vorsorge für Gesundheit und Leben deutscher Söhne, was sie tum wollen, um die Riesenschar von Opfern, die das Schlachtfeld der Industrie verlangt, nach Möglichkeit zu re duzieren.

unterrichten.

Holzmarkt

Die diesmalige Krise hat internationalen Charakter. Das muß bei ihrer Abmessung mit berücksichtigt werden. Dann erkennt man erst recht, wie falsch es ist, anzunehmen, die kapitalistische Gesellschaft befinde sich mit ihren Organisationen, als da sind: Ringe, Trusts, Synditate usw., auf dem Wege einer krisen. vorbeugenden oder auch nur mildernden Produktionsregelung. D.

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Der Polizeifäbel

aus dem Güterverkehr ein kleines Blus gegenüber dem Ergebnis Als der letzte Septemberausweis der deutschen   Eisenbahnen des Parallelmonats im Jahre 1907 fonstatierte, da glaubten Opti­aus dem Güterverkehr ein kleines Plus gegenüber dem Ergebnis misten schon, der Morgen einer neuen Hochkonjunktur sei ana gebrochen, und man bernahm hoffnungsfreudige Klänge. Aber Die Sozialdemokratie hatte schon früher die Einführung niemand achtete auf dergleichen Deflamationen. Im Wirtschafts- hatte am 7. September, abends um 10 Uhr, in der Stralauer der von den Bergarbeitern immer und immer wieder ge- leben können oratorische Leistungen nicht über wirkliche Situationen Allee wieder einmal blutige Arbeit verrichtet. Am anderen Abend forderten Arbeiterkontrolleure beantragt. Dem§ 139b der hinwegtäuschen. Unbeirrt geht die Entwickelung ihren steten Gang. las man darüber in der bürgerlichen Presse den folgenden, von der Gewerbeordnung sollte folgender Absag hinzugefügt werden: Das Septemberplus von 671 425 M. war ein Zufallsergebnis, das Polizei selber verfaßten Bericht:" Wegen groben Unfugs und Lärs In Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten und unter- durch die Einnahmen im Oktober unangenehm forrigiert worden mens vor dem Hause Stralauer Allee 47 sollte abends der 29 Jahre irdisch betriebenen Brüchen oder Gruben wählen die volljährigen Mark. Dem steht aus dem Personenverkehr ein Plus von 1 377 777 genommen werden. Er leistete jedoch heftigen Widerstand und griff ist. Das Minus im Oktober beläuft sich auf über 3% Millionen alte Dreher Emil Elstermann von dem Schußmann Stiello fest­Arbeiter in unmittelbarer und geheimer Wahl Grubenkontrolleure Mark gegenüber. Diese Mehreinnahme hat aber lediglich finanzielle den Beamten an. Er konnte erst durch einen Säbelhieb über den als Hilfsbeamte der Bergaufsichtsbeamten. Diefe find verpflichtet, Bedeutung; den Maßstab für Beurteilung des Wirtschaftsmarktes Stopf gebändigt werden und wurde, nachdem man ihm die leichten die Gruben und Tagesanlagen in bezug auf die Sicherheit zu gibt der Umfang des Güterverkehrs. Auf den Bahnen mit dem Wunden auf der Unfallstation in der Warschauer Straße verbunden befahren sowie sich über die daselbst vorgekommenen Unfälle zu Rechnungsjahr April- März betrugen die Einnahmen bis Ende hatte, nach seiner Wohnung entlassen. Dem Beamten ist der Helm Die näheren Bestimmungen über die Zahl der Oktober 1908 aus dem Güterverkehr 821 880 139.(-29 665 301), zerschlagen und ein Hofenbein vollständig aufgerissen worden." Grubenkontrolleure und über ihre Befugnisse trifft die höhere aus dem Personenverkehr 401 863 728.(+ 16 353 708). Auf den Elstermann stand am Montag vor dem Amtsgericht Berlin­Verwaltungsbehörde. Bahnen, deren Rechnungsjahr mit dem Kalenderjahr zusammen- Mitte( 131. Abteilung) unter der Anklage des groben Unfugs, der Leider haben die bürgerlichen Parteien die Bergarbeiter fällt, betrugen in der Zeit vom 1. Januar 1908 bis Ende Oktober Hebertretung der Straßenordnung und des Widerstands und tät ammer und immer wieder im Stich gelassen. Jedesmal, wenn 1908 die Einnahmen aus dem Güterverkehr 144 729 503. lichen Angriffs gegen einen Schumann. Er sollte auf der Straße es zur Entscheidung kam, wurden die berechtigten Forderungen(-3821 519), aus dem Bersonenverkehr 77 512 887 M.(+41 455). mit zwei anderen Männern einen Tanz aufgeführt haben, der die der Knappen niedergestimmt; jedesmal siegte das Unter- Nach diesen Ziffern ergibt sich aus dem Personenverkehr ein Mehr Passanten belästigte; er sollte dem Schußmannsbefehl, weiterzu­nehmertum mit seinem arbeiterschußfeindlichen Wollen. Auch von rund 16½ Millionen Mark und aus dem Güterverkehr eine gehen, nicht Folge geleistet, sondern über die Festnahme des einen In der Frage des Reichsberggesetzes haben die bürgerlichen Mindereinnahme von rund 331 Millionen Mart. der Länger", des Metalldrückers Kapito, geschimpft haben; er Parteien stets versagt. Bekannt ist die Verratspolitik des preußischen Eisenbahnverwaltung einen Auftrag über Lieferung an die Kehle gesprungen fein, ihn gewürgt und ihn zu Boden zu Die deutschen   Waggonfabriken haben neuerdings bon der sollte schließlich den Schuhmann Stiello angegriffen haben, ihm Bentrums bei Beratung der Berggesetznovelle im Jahre 1905. bon 2600 Personenwagen, 985 Gepäckwagen und 72 Drehgestelle werfen versucht haben, nach ihm geschlagen haben, ihm den Helm Die Stellungnahme der Parteien zu den Anträgen der für die bestehenden Bahnen, sowie 134 Personenwagen und 41 Ge- vom Kopf gerissen und ihm die Hosen zerrissen haben, so daß St. Sozialdemokratie ist ein Maßstab für ihren Wifen, die Berg. pädwagen für neu zu erbauende Bahnen hereinbekommen. Das ihn durch bier Säbelhiebe kampfunfähig machen mußte. So schil baugesetzgebung und damit die Kontrolle über diesen wichtigen Material soll bis zum 31. März 1909 geliefert werden. Neben den derte die Anklage den Vorgang, wobei aus dem einen" Säbelhieb Industriezweig den Landtagen zu entziehen und dem Reichs- eigentlichen Waggonbauanstalten bringt dieser Auftrag den Fa- schon vier" wurden. tage zu unterstellen. Für das Zentrum ist dies ein heifler wünschte Bereicherung ihres Arbeitsstodes. Es wird sich dabei um getrunken, aber betrunken war ich nicht. Auf der Straße ver. briken, die das rollende Eisenbahnmaterial herstellen, eine er= Der Angeklagte schilderte ihn so: Jch hatte mit zwei Kollegen Bunft. Im preußischen Landtag ist es in der Minorität und 8000 bis 10 000 Achsen und 16 000 bis 20 000 Räder handeln. Ein abschiedete sich der eine, wobei er uns aus Scherz umarmte. Da fann daher stets seine Hände in Unschuld waschen. Aus Quantum Arbeit, das immerhin schon einige Bedeutung hat. schrie ein Schuhmann uns an:" Gehen Sie weiter, Sie alte Soff­dieser günstigen Position, arbeiterfreundlich zu scheinen, ohne Ueberhaupt haben die deutschen   Werke am Fiskus den besten köppe!" Ich sagte:„ Gehn wir nur." Aber schon drohte der Schuh­etwas bieten zu müssen, möchte es nicht gern hinaus. Daher Auftraggeber der Welt. Im Reichstage sang Reichsfanzler Bülow mann: Wenn Sie jest nicht weitergehn, trete ich Sie ins Kreuz." auch die Verräterpolitik bei der letzten Berggesegnovelle. Hätte am Donnerstag ein Hohelied der Sparsamkeit. Dabei ist der Kapito antwortete:" Dazu haben Sie fein Recht." Darauf wurde das Zentrum die Novelle scheitern lassen, dann mußte es, ge- Staat der allergrößte Verschwender, speziell bei seinen Geschäften er sofort verhaftet. Ich bat einige Paffanten, die hierüber empört gebener Zusicherung gemäß, selbst einen Reichsberggesetz- mit der Großindustrie. Im Oktober bergangenen Jahres hat er waren, um ihre Adresse und ging dann hinterher und riet Kapito, entwurf vorlegen. Um dieser Notwendigkeit zu entgehen, fub mit dem rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat einen langfristigen ruhig mitzugehen, da ich ja Zeugen hätte. Jetzt wollte einer der Vertrag auf Abnahme von Syndikatsfohlen zu den höchsten Kone   Schußleute mich festnehmen. Ich lief weg, aber auf der Oberbaum­handelte es mit den Konservativen, wodurch die Regierungs- junkturpreisen abgeschlossen, und mußte nun selbst als Kohlen- brücke hielt ein Herr im Zylinder mich fest. Er übergab mich einem vorlage noch weiter verschandelt wurde. verkäufer, dem Zwange der Verhältnisse nachgebend, die Preise der Schuhleute, und der Jept will das Zentrum an seine frühere Forderung nicht reduzieren. Also der Fiskus selbst verkauft jest billiger, aber an fchlug mich sofort mit dem Säbel über den Arm. gern erinnert sein. Bei der Interpellation im Abgeordneten das Privatunternehmertum muß er weiter die hohen Vertrags­Hause hat es über diesen Punkt sich vorsichtig ausgeschwiegen. preife zahlen. Damit wiederholt sich ein Vorgang aus der letzten Der Herr und der Schußmann faßten mich an den Armen und Es denkt gar nicht daran, die Forderung nach einem Reichs. Krise. Auch damals, als tein Mensch mehr daran zweifelte, daß führten mich ab. Ich bat den Herrn:" Fassen Sie doch nicht sa erggesetz zu unterstützen. Unterliegt die Berggeseggebung dem fänden, und ein allgemeiner Preisfall unvermeidlich fei, perfektierte Da schlug der Schußmann wieder auf mich los, und er schlug wir uns am Vorabend einer Periode wirtschaftlichen Abstieges be- grob an, der Arm tut ja furchtbar weh." Reichstage, dann fann das Zentrum nicht mehr mit billigen der Eisenbahnfistus noch schnell einen für mehrere Jahre geltenden immer zu, auch als ich schon am Boden lag. Nedensarten fich lostaufen; dann können Sozialdemokratie, Sohlenabschluß, der die höchsten Konjunkturpreise festlegte. Dies- Nachher pacte er mich in eine Droschte. Ich schrieb mir noch Zentrum und Liberale eine Mehrheit zugunsten der Arbeiter mal begnügte man sich nicht damit, die bis dahin geltenden hohen Beugen auf und padte mein Notizbuch in die Tasche; als ich aber forderungen bilden. Preise auch für den neuen Vertrag zu übernehmen; der Fiskus auf der Unfallstation anfam, war es verschwunden. bewilligte für drei Jahre sogar noch einen Aufschlag von durch­schnittlich 1,25 M. pro Tonne. Und genau so wie der preußische Eisenbahnfiskus mit dem Kohlensyndikat Geschäfte macht, treibt er es mit anderen Lieferanten. So bat er zum Beispiel auch mit dem Stahlwerksverband einen Vertrag abgeschlossen, der dem Ver­band den gesamten Bedarf des Fiskus an Schienen und Schwellen auf die Dauer von drei Jahren, insgesamt zirka 700 000 Tonnen Schienen und 400 000 Tonnen Schwellen, zur Lieferung überweist, und zwar zu einem Durchschnittspreise von 120 M. für Schienen und 111 M. für Schwellen. Das bedeutet gegenüber den bisherigen Die Beweiserhebung begann mit der Vernehmung der be­Breifen einen Aufschlag von 8 M. für Schienen und von 6. für teiligten Schußleute. Schußmann Skiello, der den Säbel so era Schwellen. Als dieser Abschluß unterzeichnet wurde, standen wir folgreich geschwungen hatte, bekundete: Die drei Männer tanzten schon im Zeichen beginnender Arbeitslosigkeit und Insolvenzen; auf der Straße umher; ich sah das zirka 10 Minuten mit an, und heute werden auf dem Weltmarkt Schienen bis zu 20 M. pro fchließlich aber forderte ich sie auf: Bitte unterlassen Sie das, Tonne unter dem vom Fiskus zugestandenen Preis angeboten. Bu gehen Sie weiter." Es tam dann noch ein Schuhmann, und wir solchem Preise hat nämlich, nach einem Bericht des Iron Monger", brachten sie auseinander. Elstermann und ein anderer gingen, fürzlich ein russisches Werk einen großen Posten Schienen für Sapito aber blieb stehen und sagte, als Steuerzahler dürfe er hier Lieferung nach China   hereingenommen. Und die hohen, bom stehen. Darauf brachten wir ihn zur Wache. E. Tief hinterher: Fistus bewilligten Inlandspreise nußen sowohl das Kohlensyndikat ber sei unschuldig, er selber sei Beuge. Ich sagte: Bitte, bleiben als auch der Stahlverband dazu, auf dem Auslandsmarkt die Pro- Sie zurüd, machen Sie keinen Radau." Da bekam ich einen Stoß dufte zu wesentlich billigeren Breisen anzubieten, als den heimischen von ihm. Er lief dann auf den Damm und nahm eine drohende Verbrauchern bewilligt werden. Daraus kann man ersehen, wie Haltung an. Ich der Fistus, zum Nachteil deutscher Kohlen- und Stahlkonsumenten, schlug ihn mit dem Säbel, Verschwendung übt. Um sich darin nicht stören zu lassen, darum

Und das will man berhindern!

Aus diesen Gründen befürchten wir, daß die Interpellation über das Radbod- Unglück im Reichstage höchstens ein Brillant. über das Radbod- Unglück im Reichstage höchstens ein Brillant feuerwerk von arbeiterfreundlichen Worten auslösen wird, daß aber in der Tat seitens der bürgerlichen Parteien nichts ge­schicht, um endlich dem Massenmorden im Bergbau ein Ende zu bereiten.

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Nene Explosion auf der Radbod- Grube. Samm, 23. November. Wie die Triersche Bergwerksgesellschaft mitteilt, fand gestern nachmittag um 4 Uhr auf der Zeche Radbod eine heftige Explosion statt. Man nimmt an, daß die Bulverfammer gefprengt worden sei. Ueber die Ursache und die Wirkung der Explosion ist bis jetzt noch nichts Näheres bekannt.

Die Mitteilung muß überraschen!. Vor einer Woche begann man damit, die Grube unter Wasser zu setzen. Wenn jetzt erst die Bulver tammer in der Grube explodiert ist, dann fann an sie das Wasser nicht herangekommen sein, und wenn das Feuer solange Beit brauchte, um die Pulverkammer zu sprengen, fonnten am zweiten Tage nach dem Unglück auch sicher noch lebende Menschen in der Grube fein.

Der Protest der Steiger.

Eine vom Steigerberband für Sonntag, den 22. November, nach Herne   einberufene Bersammlung war von den Grubenbeamten fehr

Dem Angeklagten hielt der Vorsitzende vor, er sei ja am anderen Tage nochmal zum Polizeibureau gegangen und habe um wilde gebeten; bas fei boch ein Eingeständnis feiner Schuld. G. erwiderte, einer der Schußleute habe ihm das geraten und gesagt, so könne die Sache vielleicht aus der Welt gebracht werden. Der Leutnant habe dann freilich erklärt, nachdem mal vom Säbel Ge­brauch gemacht worden fei, müsse nun Anzeige erstattet werden. Das sei nicht wahr, behauptete der Vorsitzende, und er drohte, den Leutnant zu laden. G. antwortete, das solle er tun.

sollen die Angehörigen der breiten Masse ihre Lebenshaltung ein- er lief weg, wurde aber auf der Brücke von einem Herrn fest. schränken. Die Kapitalsmagnaten, die an den Staatslieferungen gehalten, und ivir beide brachten ihn dann zur Wache. Unterwegs Riesenprofite machen, loben natürlich solche Politit; Bolkswirt. widerfeste er sich, schlug um sich, stieß mich vor die Brust, ich schaftler dagegen schütteln den Kopf über Bülows Spartheorien, die schlug ihn wieder mit dem Säbel;

in die Wirklichkeit umgefekt, einen gewaltigen wirtschaftlichen er warf sich zur Erde und riß mir die Hofe auf. Bom Beugen