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Nr. 276.

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Berliner Dolksblaff.

25. Jahrg.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.

Profit gegen Menschenleben.

Mittwoch, den 25. November 1908.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Ferusprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Doch der nämliche Minister, der einen Sündenbock nicht laffen. Ruben wird die Reform nicht. Im Gegenteil besteht dann finden fonnte, hielt es doch für angebracht, anzudeuten, daß Aussicht, daß das Bolt fich aufrafft und ein ernstes Wort mit allen die Arbeiter selbst immerhin die Mitschuld tragen fönnten bei Dunfelmännern tonservativer, liberaler und ultramontaner Couleur dem Unglück, weil sie möglicherweise die Kontrollvorschriften spricht. Der unablässige Kampf der Profitwut gegen Menschen nicht genügend beobachtet hätten. Ein wirklicher Gemüts- Im Dezember finden in ganz Württemberg   die Bürger leben und Menschenglück hat in der Zeche Rad bod zu einer mensch, dieser Minister! Die Toten tönnen sich ja nicht mehr ausschußwahlen statt. In den größeren Städten wird nach fo graufigen Katastrophe geführt, daß weit hinein in alle verantworten gegen diefe ministerielle Bezichtigung. Sie dem Propora gewählt. Jn Stuttgart   find 15 Mandate( von 82) Boltstreife die Gemüter aufgewühlt sind. So unlieb das den selbst können ihm also nie widerlegen. neu zu besetzen. 8ivei unserer Genossen scheiden mit aus. Wahr­Regierungsleuten ist, die fortdauernde Erörterung der An- Glücklicherweise können aber die Lebenden reden. Die scheinlich wird die Sozialdemokratie um einige Mandate gestärkt gelegenheit läßt sich nicht vermeiden. Dem preußischen Ab- übriggebliebenen Kameraden der Arbeiter und mit ihnen die ins Rathaus zurückkehren und damit zur stärksten Frattion geordnetenhause ist der Reichstag nachgefolgt mit der Be- gesamte Grubenbevölkerung haben laut und vernehmlich des Bürgerausschusses werben. sprechung der Interpellation, die ja nach dem gegenwärtigen Beugnis dafür abgelegt, daß keine individuelle Berfehlung Frage der Neubefegung des Obmann-( Vorsitzenden) Stande der parlamentarischen Geschäftsordnung zu einem entfernt hinreichen würde, die furchtbare Explosion zu er Beschluß irgend welcher Art leider nicht führen kann. Aber flären, daß Mängel des Betriebs, vor allem die ungenügende die Anflage wenigstens wurde formuliert und die Regierung Berieselung, schuld an dem Unglüd seien. zur Verantwortung gezogen..

Deutlicher als in irgend einem anderen kapitalistischen  Betriebe tritt die Tendenz des Kapitalismus im Bergbau zu tage, je höher die Aussicht auf Profit steigt, um so ruchlofer alle sittlichen Bedenten, alle Menschlichkeit unter die Füße zu treten. Die Betriebsentwicklung im Kohlenbergbau hat zur Konzentrierung des Kapitals in wenigen Händen geführt. Ein paar Grubenmagnaten, die Thyssen, Stinnes und wie sie heißen mögen, kontrollieren das allmächtige rheinisch- west­fälische Kohlensyndikat. Das Syndikat setzt die Kohlenpreise in Deutschland   fest. Eine halbe Million Bergleute schinden sich in der ungefunden Arbeit unter Tage ab, die Kohlen ans Sonnenlicht zu schaffen, deren Verkauf jenen Millionären die Zaschen fi. Und dabei zeigen immer wieder neue Unglücks­fälle, wie mangelhaft die Betriebe organisiert sind und wie ungenügend die Aufsicht der Behörden funktioniert. Selbst der preußische Handelsminister Herr Delbrück fann nicht umhin, fich verwundert die Frage vorzulegen, weshalb denn, da auch in Preußen alles so übervortrefflich, aller Welt boran" eingerichtet ist, die Unfälle im Verhältnis zur Zahl der Arbeiter stetig wachsen. Eine befriedigende Antwort darauf vermochte er indes nicht zu geben. Bermag er doch nicht Umschau zu halten zwischen den Scheuklappen heraus, in die bureaukratische Bevormundungsgewohnheit an der einen, tapitalistische Beeinflussung an der anderen Seite fein Gesichtsfeld eingezwängt haben.

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Dann wird auch bie

oftens afut, die infofern von Wichtigkeit ist, als der Vore figende weitgehende Rechte ausübt und feine Stellungnahme nicht selten ausschlaggebend für den Gang der Geschäfte ist. Bisher Zwar hätte die Regierung es nur mit den beiden christ- hatte die Bolkspartei( fog. Demokratie") diesen Posten inne, ob­lich- sozialen Interpellanten zu tun, so hätte sie leichtes Spiel gleich fie der Anhängerzahl nach eine der schwächsten Parteien gehabt. Aber auch im Reichstag   war es ein Vertreter der Stuttgarts   ift. Das alte Gemeindewahlrecht nach dem Majoritäts­Sozialdemokratie, der Genoffe Sue, der als die wahrhaft prinzip ficherte aber der Bollspartei, die den Ausschlag zwischen Schuldigen die Grubenmagnaten und die Bergbehörde selbst Sozialdemokratie und den anderen bürgerlichen Parteien mit flammenden Worten anklagte und für die Besserung der gab, Kaufpreis ihrer Unterstügung stets eine Die Zustände die Folgerung zog, daß mit dem System von Grund Baht threr Anhänger tveit übersteigende Mandatszahl. auf gebrochen werden müsse. So kam es, daß diese Partei eine Bertretung auf dem Rathaus ers bielt, die mit ihrer wirklichen Stärke in schreiendem Mißverhältnis stand. Dem hat die Gemeindereform ein Ende bereitet, und so schwindet die demokratische Rathausherrlichkeit dahin wie Schnee an der Sonne.

Bis morgen werden die Minister sich wahrscheinlich ge­nügend gesammelt haber um auf die Anflage antworten zu fönnen. Aber es ist schon gesorgt dafür, daß durch einen sozialdemokratischen Antrag die Verwaltung später vor die Frage gestellt wird, ob sie ernstlich gegen die Brutalitäten ber Profitfucht einschreiten oder sich auch ferner zu deren Mitschuldigen machen will.

Aus Württemberg  .

Der Rüftungswahnsinn.

Die englische liberale Regierung hatte sich ihren Wähletn gegenüber zu einer Verminderung der Rüstungen verpflichtet. Der verstorbene englische   Premier Campbell Banner. man hatte auch auf der Haager Konferenz eine internatio­Stuttgart, den 28. November. nale Verständigung über die Einschränkung des Flottenbaues Endlich wird Württemberg   die Wertzuwachssteuer er borgeschlagen. Der Vorschlag scheiterte vor allem an dem halten. In der Sigung der boltswirtschaftlichen Stom Widerspruch der deutschen Regierung, die an ihrer uferlosen miffion der Zweiten Stammer teilte am Sonnabend bei Beratung Flottenpolitik unter allen Umständen festhalten will. Ebenso eines Antrages auf unterstützung des Kleinwohnungs- sind auch die inoffiziellen Bemühungen des Handelsministers baues ber Minister des Innern b. Pischek mit, daß ein Gesetz- Lloyd Georges gescheitert, mit Deutschland   eine Ber entwurf betreffend die Einführung einer Wertzuwachssteuerständigung über den Flottenbau zu erreichen. Diese Ergebnis­ausgearbeitet werde. Es handle sich aber nicht um eine lofigkeit hat dem demokratischen, der Vermehrung der staatliche, sondern um eine fatultative Gemeindesteuer. Rüstungen feindlichen Teil der englischen Regierungspartei, Damit wird eine alte Forderung der Sozialdemokratie endlich die als bürgerliche Fraktion ohnehin in ihrer Abwehr des in Württemberg   erfüllt. In der Sigung hatte Genoffe teil ver- Militarismus nicht allzu große Energie aufbringt, die Ber­langt, daß der Ertrag der Steuer zur Förderung des Kleinwohnungs- tretung ihres Standpunktes erschwert und der zum Imperia­baues verwendet werde. Ob die Gemeinden dieser Forderung nach- lismus neigenden Majorität der liberalen Partei, die auch die tommen, ist allerdings fraglich. ministerielle Politik beherrscht, das Uebergewicht verschafft.

Bisher hat er die Schuldigen nicht entdecken fönnen. Und doch müßte eine Tatsache ihm den Blick dafür ge­schärft haben, too er sie zu suchen hat. Staum ein paar Stunden, nachdem das Unglück geschehen war, das 360 Berg­Ieute in den Tod führte und über tausend Hinterbliebenen Witwen und Waisen das Leben verelendet hat, ließen die Unternehmer den brennenden Schacht vermauern! Sie ließen ihn vermauern, weil auf diese Weise etwas mehr von Die Gemeinden werden den Gefeßentwurf mit Freuden be- Das haben die legten Erklärungen des Ministerpräsidenten den ungehobenen Kohlenschägen für den Brofit gerettet werden grüßen. Seine Annahme, wenn auch in anderer Gestalt, fann als Asquith   über den Zwei- Mächte- Standard zur Genüge ge­fonnte. Sie ließen ihn bermauern, trotzdem mindestens die ficher gelten. In der Tat ist es bringend nötig, daß den Gemeinden zeigt. Andererseits stärkt aber der durch das Wettrüsten stetig Möglichkeit bestand, daß noch Leute lebend hätten gerettet in Württemberg   mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. Bur- fich verschärfende deutsch  - englische Gegensatz die konfequenten werden können, wenn die Bermauerung nicht so voreilig vorzeit müssen sie ihre Ausgaben zum größten Teil aus burchaus ver- Träger des militaristischen Imperialismus, die Konservativen, genommen wäre, wie es in Courrières unter ganz ähnlichen alteten und ungerechten Ertragssteuern auf Gewerbe, Grund und und in deren Parteiintereffe hat gestern der Feldmarschall Berhältnissen geschehen war. Ja, sie ließen ihn bermauern, Boden usw. decken; auch Verbrauchsabgaben auf Gas, Bier, Fleisch Roberts   im Oberhaus, deffen Majorität konservativ ist, einen ehe noch die Bergbehörde die Möglichkeit gehabt hatte, daß tönnen sie erheben. Die gemeindliche Einkommensteuer darf aber demonstrativen Borstoß gemacht, indem er, wie bereits ge­ihre Beamten eine eigene Untersuchung anstellten, die doch im öft fall 50 rozent der staatlichen Ein- meldet, beantragte, durch Einführung der allgemeinen Wehr­Anhaltspunkte zur Ermittelung der Ursachen der Stata tommensteuer betragen. Diese Beschränkung der Steuerpflicht ein Millionenheer zu schaffen, um der Möglichkeit einer strophe hätte geben fönnen. Kaum je hat der Kapitalismus   mittel( Hundesteuer, Warenhaussteuer tönnen als ergiebige bon Deutschland   ausgehenden militärischen Invasion vor­deutlicher seine Unmenschlichkeit aller Welt offenbart. Aber Steuerquellen nicht in nicht in Stedinung gestellt werden) brachte zubeugen. der Herr Minister fand im Reichstag nicht einmal den sanften unsere Genoffen in den Gemeindevertretungen nicht selten in die Die konservativen Lords haben die Resolution Roberts Tadel für diese Barbarei, der sich doch immerhin im Abgeord Zwangslage, entweder wichtige gemeindliche Aufgaben, Ausbau des mit 74 gegen 32 Stimmen angenommen tros des Wider­netenhause seinen Lippen entrang. Bollsschulwesens, Straßenherstellung usw., zurüdaufezen, oder aber spruchs der Regierung, in deren Namen der Staatssekretär für Verbrauchsabgaben stimmen zu müssen. des Kolonialamtes Earl of Crewe folgendes ausführte:

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Sier handelte es sich wirklich um den Profit einerseits, um Menschenleben andererseits. Und bestand nur die entfernte Die Jungliberalen haben am Sonntag in Blingen Möglichkeit, ein einziges Menschenleben zu retten, jeden ihre Landesversammlung abgehalten. Viel fräftige Worte find ge­denkbaren Verlust an Kohlen, an Geldwert müßten die Unter- fallen, an Eaten ist aber nichts zu verzeichnen. Eine Resolution nehmer eher riskieren, als auf die Lebensrettung verzichten. gegen das persönliche Regiment wurde mit 15 gegen Doch die Profitfucht siegte über die Menschlichfeit. Als ein 18 Stimmen abgelehnt. Man tut den Herrschaften zu viel Denkmal fapitalistischer Barbarei, dauernder als Erz, wurde Ehre an, wenn man sie und ihre großen Worte noch ernst nimmt. vor den Augen der jammernden Grubenarbeiter, bor den Auf der Versammlung der Nationalliberalen bes Augen der Witwen und Waisen der Geopferten, die Ver- 1. württembergischen Reichstagswahltreises in mauerung aufgeführt. Und wenn es noch Arbeiter, wenn es Degerloch  - Stuttgart   fam auch die Volksschulvorlage zur noch Frauen geben sollte im Ruhrgebiet  , die an die Harmonie Sprache. In der Volksschulfommission ist nämlich der Karren der Interessen zwischen Kapital und Arbeit glauben, dorthin gründlich berfahren. So zum Beispiel tam betreffs der Grießung follte man sie führen, nach diesem Denkmal fapitalistischer der geistlichen Bezirksschulaufsicht burch die Schande und ihnen die Mahnworte zurufen: So handelt& a chaufficht überhaupt kein Beschluß zustande. Die Regierungs­fapitalistische Profitsucht! Bergeßt das nie und arbeitet vorlage wurde abgelehnt, alle Anträge der Parteivertreter erlitten daran, daß überall die Steine niedergerissen werden, mit das gleiche Schidial Es befindet sich demnach ein großes denen der Kapitalismus Euch und Euern Kindern das Lebens- och in dem Gefeßentwurf, das in der zweiten Lesung geflidt glück vermauert! werden muß.

Herr Delbrück   hat für fo etwas gar fein oder nur ein Das größte Intereffe tonzentriert fich auf die Frage, ob es sehr schwächliches Empfinden. Daß er bisher feinen Schul- gelingt, der Simultanschule eine Gaffe zu bahnen. Die Aus­digen hat entdecken können, tat ihm jedoch leid. Er meinte, fichten find jammervoll. Es ist sogar fraglich, ob den Gemeinden man solle es ihm doch glauben, daß es ihm sehr lieb wäre, gestattet wird, auch nur ausnahmsweise die Simultanschule neben wenn die Verwaltung einen Sündenbod finden könnte. der Konfessionsschule einzuführen. Den Ausschlag gibt die national Damit fennzeichnete er allerdings die Sinnesart der Ver- liberale Partei und nur der fleinere Teil der liberalen Fraktion ist waltung auf das trefflichste. Wäre ein Sündenbod gefunden, bereit, dieses Ronzeffiönchen zu machen. Die Bedürfnisse der den man strafen und dem Abscheu der Menschen preisgeben größeren Kommunen, besonders Stuttgarts  , und der überwiegende könne, dann fönnten nachher die Profitschlucker und ihre Teil der großstädtischen Bevölkerung berlangen eben die Simultane Freunde in den Bergbehörden erhobenen Hauptes davongehen schule. Dem tönnen sich auch die liberalen Abgeordneten dieser und ihrem Herrgott danken, daß sie nicht sind wie diefer Städte nicht entziehen. Sie müssen.

Sünder. Dann wäre das System gerettet, das System Wahrscheinlich wird es fo fommen, daß gerabe so viele liberale der Arbeiterausbeutung und das der bureaukratischen Bei- Abgeordnete für die Zulassung der Simultanschule in den größeren hilfe der Ausbeutung. Darauf kommt es aber den obrigkeit  - Städten stimmen werden, wie nötig find, um auch dieses Ston­lichen Vertretern des Staatswohles, den Erbpächtern des zeifiönchen zu Fall zu bringen. Dann allerdings erhebt sich die Patriotismus und der Christlichkeit an, Frage, ob es nicht beffer ist, das ganze Gesetz einfach scheitern as

Lord Roberts   habe mit seiner Refolution einen sehr ernsten Schritt getan und der Ernst dieses Schrittes fei durch Lord Roberts   Rede nicht gemindert worden. Die parla­mentarische Erörterung eines solchen Gegenstandes sei eine ernste Angelegenheit, weil es schwierig sei, eine solche Erörterung so zu leiten, daß fie außerhalb nicht zu ernsten Mißver= ständnissen Anlaß gebe. Er tönne nur hoffen, daß ein folches Mißverständnis fich nicht ergeben werde. Rebner ver­wies dann auf die Rebe Campbell Bannermans, in der dieser die Bezugnahme auf Frankreich   in Balfours Erklärung vom Jahre 1905 bebauerte. Die Umstände seien heute andere, er möchte aber den Appell Campbell Bannermans wiederholen, weil er das Gefühl habe, daß, wenn ein solcher Appell nicht era folge, in der öffentlichen Meinung Englands und des Auslandes aus der Rede Lord Roberts   sich nicht unnatürlicherweise Konsequenzen ergeben könnten, die von allen bedauert werden möchten.

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In der Frage einer Invasion gebe es zwei fich gegenier ftehende Parteien. Die eine vertrete die Ansicht, daß eine Schriffsbesatzung an unseren Süften nicht landen könne. Diese Meinung würde jedoch von keiner verantwortlichen Persönlichkeit geteilt. Die andere entgegengesetzte Ansicht sei die, welche Lord Roberts   in seiner Rede vertreten habe, nämlich, daß England für praktische Zwede nicht als Insel angesehen werden dürfe, sondern sich in der Lage einer kontinentalen Macht befinde und daß ein sehr beträchtliches Heer die Grenze Englands überschreiten könne, daß infolgedessen Englands Bere teidigungsmittel nach tontinentalen Grundsägen bea ftimmt werden müßten. Diefer Ansicht fei bie ee gierung nicht. Redner verbreitete fich fobann über bie Wirkung, welche die Annahme der von Lord Roberts   über eine Invasion aufgestellten Theorien zur Folge haben würde, und erklärte, toas die Flotte anbetreffe, fo feien alle Parteien der Anficht, daß England eine überwiegende Flotte haben müsse. Er glaube, wenn es sich heute herausstellen sollte, daß es an Geld fehle, so würde es für die Bereitwilligkeit bes Randes, Geld für die Verteidigung zur See au spenden, keine