Gewerkschaftliches.
Reine Grubenmißftände- alles in Ordning!
Als Sitz des Bundeskomitees wurde mit 45 gegen 37 Stimmen, die auf Zürich fielen, Bern wieder bestätigt.
Den Schneidern wurde im Aussperrungskampfe, den die Schneidermeister in frivolster Weise vom Zaune gebrochen haben, die Sympathie des Kongresses ausgesprochen und die Betätigung der Solidarität, wenn sie nötig werden sollte, zugesichert, ebenso den Friseuren die Förderung ihrer Organisation durch die gewerks schaftlich organisierte Arbeiterschaft.
Es fehlte nicht an Versuchen von anarchosyndikalistischer Seite, in ihrem Sinne Beschlüsse herbeizuführen, aber ihre bezüglichen Anträge wurden mit allen gegen wenige Stimmen( 2) abgelehnt. Die Ergebnisse des Kongresses sind im großen und ganzen befriedigend und darf man davon eine weitere lebhafte Ents wickelung der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung erwarten.
des alten Tarifes Hindrängte, hat sich nun diese Unternehmerorganisation, zivölfjähriger Tätigkeit seine Demission. Es wurden ihm warme zersplittert. 26 Fabriken haben sich jedoch unter Ausschaltung des Worte des Dantes für seine Treue und erfolgreiche Arbeit geHerrn Schmidt und seines abzugslisternen Anhanges bereits zu spendet, und der Kongreß gab seiner Anerkennung durch Erheben einem neuen wirtschaftlichen Verein Veltener Ofenfabrikanten wieder von den Siken Ausdruck. Hocherfreulich waren die Mitteilungen 1500 Bergleute der Saar - und Moselgrube, Schacht V zusammengeschlossen und find auch sofort mit den Arbeiterorgani- der Vertreter der gegenwärtig noch außerhalb des Gewerkschafts( Merlenbach) legten am 21. d. Mets. die Arbeit plößlich nieder, fationen zwecks Abschluffes eines neuen Lohntarifs auf der Grund- bundes stehenden Verbände. Der Vertreter der Maler und Gipser weil sie durch mehrere Grubenbrände die Betriebssicherheit in lage des des am 1. Oktober abgelaufenen und bisher still- erklärte, daß sein Verband bereits den Anschluß an den Gewerkso hohem Maße gefährdet hielten, daß sie eine größere Kata- schweigend weiter bezahlten Tarifs in Verhandlungen eingetreten. schaftsbund beschlossen habe; der Vertreter der Maurer und Handstrophe befürchteten, gegen die sie sich nicht anders als durch Diese sind auch von Erfolg gekrönt worden. Die Kommissionen langer teilte mit, daß der Zentralvorstand dem nächsten Verbandseinen Ausstand glaubten schüßen zu können. In fünf vereinigten sich dahin, den alten Tarif ohne Abänderung auf ein tag den Anschluß beantragen werde, und der Vertreter der weiteres Jahr anzuerkennen. Damit erscheint der Friede in Schneider gab dieselbe Erklärung ab. Es fehlen dann nur noch die schiedenen Abteilungen sind größere Grubenbrände aus den 26 dem neuen wirtschaftlichen Unternehmerverein angefchloffenen Zimmerleute, und auch sie werden voraussichtlich in nicht ferner gebrochen, die eine solche Menge giftiger Gafe erzeugen, daß Dfenfabriken gesichert. Es handelt sich nunmehr nur noch darum, Beit zum Gewerkschaftsbund wieder zurüdfehren. nach Meinung der Bergleute in sämtlichen Revieren direkte daß auch die 11 außenstehenden Fabriken den Tarif gleichfalls anLebensgefahr bestehe. Die ausständige Belegschaft fordert nun erkennen. Dies durchzuführen dürfte wohl aber keine allzu großen Sicherheit des Betriebes und Garantie dafür, daß einer Stata- Schwierigkeiten mehr machen, da die Unternehmerorganisation durch strophe wie auf Radbod vorgebeugt wird und hat eine die eigene Berſplitterung geschwächt erscheint und ein weiterer Wider stand der noch außenstehenden 11 Fabriken, nachdem das Gros der Rommission von sechs Mann beauftragt, diese Forde- Weltener Fabriken zum Frieden eingeschwenkt ist, nur noch wenig rungen der Direktion vorzutragen. Außer der Forde- Aussichten auf Erfolg hätte. rung, Sicherung des Betriebes, wurden noch verlangt: Beschaffung von Rettungsgeräten in genügender Weise Die Direktion der Schallplattenfabrik Favorite", Hannoverund Ausbildung einer Anzahl Kameraden in der Hantierung Linden, hindert immer noch die bei ihr beschäftigten Arbeiter an derselben. Ausreichend Sauerstoff zu diesen Apparaten, Trag- der Ausübung ihres Koalitionsrechtes. Der Fabritarbeiterverband bahren, Verbandszeug in allen Revieren, Aufstellung von bittet die Arbeiter allerorts, dieses zu beachten. Abortkübeln, Beschaffung von Reservelampen in den einzelnen Revieren, Trockenhaltung der Querschläge; bei entstehendem Stick- oder Schlagwetter soll jedem Arbeiter die Ausfahrt auf Die Maschinisten und Heizer der Spinnerei Baherlein in seinen Wunsch gestattet werden; Lieferung der Hausbrand- Bayreuth stehen bereits seit Anfang Oftober im Streif bezw. wurden Bom Kampfplage der Arbeit in Finnland . tohle zum Selbstkostenpreis, und als lezte Forderung, daß ausgesperrt, weil sie nicht aus dem Verbande austreten und sich ihr Die Metallarbeiteraussperrung, welche von den Arbeitgebern feine Maßregelungen wegen Beteiligung an dem Streit vor- Koalitionsrecht nicht rauben lassen wollen. Forderungen haben sie am 1. Oktober in Szene gefekt wurde, ist am 12. November beendet kommen dürfen. Direktor Flate hat die von der Beleg- teine gestellt. Das geniert den liberalen Scharfmacher Bayerlein worden, und zwar auf Grund des Einigungsvorschlages von fchaft gewählte Kommission nicht empfangen, nahm dahin nicht im mindesten, denn er verkündet in einem Fabrikanichlage, Senator Stenroth, der bereits beim Beginn der Aussperrung gegen die Forderungen durch zwei Grubenausschußmitglieder daß es nicht möglich sei, den„ unerfüllbaren Forderungen" vorlag und seitens der Arbeiter schon damals akzeptiert wurde. entgegen, mit denen die Direktoren in Gegenwart des des Maschinenpersonals Rechnung zu tragen. In der Sprache Damals zielten jedoch die Arbeitgeber auf die vollständige Zerdes liberalen Unternehmertums nennt man es unerfüllstörung der Arbeiterorganisationen. Zum Glück ist das ihnen kaiserlichen Bergmeisters von Saargemünd , Herrn von Braubare Forderung", wenn die Arbeiterschaft sich nicht zwingen nicht nur nicht gelungen, sondern im Gegenteil die Reihen der mühl, verhandelten und der Belegschaft folgende Antwort lassen will, aus der Organisation auszutreten und nur darum Arbeiter haben sich gerade unter der Wirkung der Aussperrung handelt es sich in Bayreuth . Mit Hilfe einiger Streitbrecher und noch fester geschlossen. Die Gießer und Dreher, die damals außerDer Vorwurf, daß durch mehrere Grubenbrände die Sicher des Stabes der Vorgesetzten wird der Betrieb mühiam und mit halb der allgemeinen Gewerkschaftsorganisation standen, schlossen heit des Betriebes gefährdet sei und daß seitens der Verwaltung manchen Stodungen aufrecht erhalten. Daß den Arbeitswilligen sich während der Aussperrung dieser Organisation an, und der Kampf selbst bot allen noch nicht organisierten Arbeitern erneut nicht die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden wären, der weitgehendste Schutz zuteil wird, ist weiter nicht verwunderlich, den unumstößlichen Beweis, daß die Organisationen der Arbeiter wird zurückgewiesen. Herr Bergmeister von Braumühl be- nur scheint man diese Beſchüzerrolle jezt noch weiter ausdehnen die einzige Möglichkeit des Sieges bilden. stätigt, daß er am vorigen Sonntag die Ueberzeugung gewonnen zu wollen. Unser Bayreuther Parteiorgan berichtet hierüber habe, daß die Wetterführung eine geregelte und eine Gefahr für folgendermaßen: die Sicherheit der Belegschaft nicht vorhanden gewesen sei. Wäre eine derartige Gefahr zu befürchten gewesen, dann würde er die Anfahrt am Montag verboten haben.
erteilten:
Der Tod des Bergmannes Bier ist auf einen unglüdlichen Zufall zurückzuführen. Die Behauptung, daß es bei der Bergung der Leiche an Rettungsapparaten und an Sauerstoff gefehlt habe, entspricht nicht den Tatsachen. Die Verwaltung erachtet es für ihre Pflicht, genügend Rettungsapparate zur Verfügung und sie vor allen Dingen zu jeder Zeit gebrauchsfähig zu halten. sämtliche Beamten und eine Anzahl Arbeiter sind mit der Handhabung der Apparate vertraut und es werden jeden Montag entsprechende Uebungen abgehalten."
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Obgleich also 1500 Bergleute den Betrieb für gefährlich halten, obgleich die Leute durch die Stickgase fallen wie die Fliegen und schließlich zu dem äußersten Mittel des Streifs greifen, um sich die Betriebssicherheit zu erkämpfen, erflärt ein faiserlicher Revierbeamter, daß durch die zahlreichen Grubenbrände die Betriebssicherheit nicht gefährdet sei! Als am Montag die Belegschaft von dieser Antwort Kenntnis erhielt, stieg die Empörung derart, daß auch die Belegschaften der anderen Schächte die Arbeit einstellten und sich mit ihren Kameraden auf Schacht V solidarisch ertlärten. Es befindet sich nunmehr die ganze Belegschaft der Saar - und Moselgrube im Streit, an 4000 Bergleute, die sich jetzt nicht mehr mit den Forderungen um Sicherheit des Betriebes begnügen, sondern auch Lohnforderungen stellen. einer Massenversammlung in Merlenbach am Montag protestierte die Belegschaft gegen die Behauptung des Bergmeisters von Braumühl, und es wurde sogar von Kameraden behauptet, der Bergmeister hätte die Grube nicht befahren. Nach Reden, nach Rosseln, nach Radbod sei auch alles in Ordnung gewesen, aber trotzdem seien bunderte ums Leben gekommen. In einer Versammlung in Spittel, wo die Belegschaften der Schächte II und VI sich dem Streit anschlossen, warnte der Bürgermeister Löfort vor dem Streik, da die Zeiten schlecht seien. Es wurde ihm zugerufen:" Ja, es geht uns miserabel schlecht!" Schließlich wurde der Bürgermeister ausgepfiffen und so gab er den Versuch auf, die Verwaltung noch weiter reinzuwaschen. Beide Ver sammlungen stellten dem Arbeiterausschuß ein Mißtrauensbotum aus, hielten ihre Forderungen aufrecht, wählten eine neue Kommission von sieben Kameraden, der Kameraden von jedem Schacht angehören. Die Kommission soll nochmals eine Berständigung versuchen, und wollen dann die Belegschaften ihr weiteres Verhalten von der Antwort der Direktion abhängig machen. Man rechnet damit, daß Dienstag der Streif beschlossen wird, der dann längere Zeit dauern dürfte.
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Freude war in Trojas Hallen!
Ein Kampf um das Koalitionsrecht.
" In der Magistratsfizung am Mittwoch brachte Rechtsrat Keller die Lohnbewegung bei der Firma Bayerlein zur Sprache. Er führte unter anderem aus, daß außer den Streikenden sich auch verschiedene zweifelhafte Personen am Eingange zur Bayerleinschen Fabrik herumtreiben, die Passanten belästigen und die Arbeitswilligen verfolgen und beschimpfen, dagegen müsse eingeschritten Er beantrage deshalb eine Verschärfung der ortspolizeilichen Bestimmungen. Nachdem aber eine Aenderung dieser Vorschriften die Genehmigung des Gemeindekollegiums und der Regierung bedarf, soll bis zur Genehmigung dieser Vorschriften eine vorübergehende ortspolizeiliche Verfügung erlassen werden, die sofort auf die Dauer von zwei Monaten in Kraft tritt. Wir Lassen diese Bestimmung in ihrem Wortlaut folgen:
werden.
§ 1. Zusammenrottungen auf öffentlicher Straße, die geeignet sind, den freien Verkehr zu beeinträchtigen, sind verboten. Wer an solchen Zusammenrottungen teilnimmt und sich auf Aufforderung der Polizeiorgane nicht entfernt, ist strafbar.
Verboten ist ferner, den auf öffentlicher Straße verkehrenden Personen oder Fuhrwerken ohne rechtfertigenden Grund den Weg zu vertreten oder sie sonstwie in der freien Bewegung zu behindern oder in irgend einer Form zu belästigen. § 2. Buwiderhandlungen gegen diese Bestimmung werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
§ 3. Diese Vorschrift tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft und verliert ihre Wirksamkeit nach Ablauf von zwei Monaten.
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Allerdings haben die Metallarbeiter auch durch diesen schweren Sie bleiben nach wie Kampf ihre Lage nicht verbessern können. bor von vielen anderen organisierten Gewerkschaften sowohl hina fichtlich der Länge des Arbeitstages wie auch hinsichtlich des Lohnes zurüd. Aber den Versuch einer noch größeren Verschlechterung ihrer Lage haben sie glänzend zurückgeschlagen. Die jest vereinbarte Lohnstala ist die folgende: Niedrigster Stundenlohn für gelernte Arbeiter 38 F. Pfennige.( Die Arbeiter verlangten 40, bie Arbeitgeber boten 35. Within ein Gewinn der Arbeiter.) Die Lehrlinge erhalten im ersten( Verfuchs-) Jahre 15, im ersten Lehrjahre 18, im zweiten 23, im dritten 28 und die Lehrlinge der Dreher und Gießer im vierten Lehrjahre 30 F. Pf. Hilfsarbeiter erhalten 30, die Heizer 35 F. Pf. pro Stunde. Diese Löhne sind äußerst niedrig. Verschiedene andere Arbeiter, so 3. B. die Maurer, Maler u. a. m., haben bereits einen Stundenlohn von 70 bis 80 Pf. Die Metallarbeiter haben ihre Kämpfe nicht so erfolgreich führen können. Für Sonntagsarbeiten boten die Arbeitgeber eine Zulage von 50 Broz. Laut dieser Bereinbarung erhalten die Arbeiter jedoch 100 Proz. Zulage, mit Ausnahme der Re paraturarbeiten der Betriebe selbst. Hier tritt eine Erhöhung von 50 Proz. ein. Stüdarbeit nach freier Vereinbarung ist zulässig. Gültigkeitsdauer des Vertrages bis Ende 1910.
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Besonders wichtig sind die Bestimmungen bezüglich der Ein mischung der Arbeitgeber in Angelegenheiten der Arbeiterorganis sationen. Es wird besonders betont, daß die Arbeitgeber sich jeder Einmischung in die Tätigkeit derselben zu enthalten haben.§ 18 lautet: Der finnische Metall fabrikantenverband erklärt, daß den Arbeitern in ihren Arbeitsverhältnissen aus der Aussperrung keinerlei Folgen erwachsen, während die Arbeiter ebenfalls den Arbeitgebern gegenüber nichts nachtragen sollen.
Es läßt sich ja nichts einwenden bemerkt unser Bayreuther Außerdem versichern die Arbeitgeber, alle früheren Arbeiter, Parteiorgan weiter wenn der Stadtmagistrat dafür Sorge trägt, daß Passanten auf öffentlicher Straße nicht belästigt werden. Die im Verlauf einer Woche ihren Wunsch dahin mündlich oder In Anbetracht der Dehnbarkeit obiger Bestimmungen werden ohne schriftlich äußern, einzustellen, und daß in allen Fällen die Zweifel in den meisten Fällen die Arbeiter getroffen, die früheren Arbeiter, die noch anwesend sind, berücksichtigt werden gezwungen find, in dem ihnen aufgedrungenen Stampfe mit dem sollen. Kein Arbeiter soll wegen der Beteiligung am Aus Unternehmertum Streitposten zu stehen. Das Streifpoften- sperrungsfampfe boykottiert werden. stehen ist an sich erlaubt. Angesichts der großen und täglich wachsenden Zahl der Ara Durch derartige Bestimmungen beitslosen ist dieser Ausgang der Metallarbeiteraussperrung au aber wird es fast unmöglich gemacht und damit äußerst wichtige begrüßen, obgleich die Resultate ganz unbedeutend find. Dadurch zu Bestandteile des Koalitionsrechtes berboten. Wir sind der Meinung, daß die bisherigen Bestimmungen vollauf genügen, ist die größte Not von den 4000 Metallarbeiterfamilien abgeAusschreitungen, die übrigens von den Streifenden nicht zu beendet. Und die Tatsache, daß der freche Angriff der Metallfürchten waren, entgegenzutreten. Eine weitere Verschärfung der industriellen erfolgreich abgeschlagen werden konnte, erfüllt ortspolizeilichen Vorschriften ist weiter nichts als eine kon nicht nur die Metallarbeiter, sondern den ganzen Gewerkschaftsbund von Finnland mit besonderer Freude. zeision für das Unternehmertum, das gerade in Bayreuth in letter Zeit mit den schofelsten Mitteln versucht, der Arbeiterschaft bas Stoalitionsrecht zu rauben. Daß die Herren Magistratsräte jeder Verschärfung der gefeßlichen Bestimmungen gegen die Arbeiter schaft ohne die geringste Diskussion zustimmen, wundert uns weiter nicht. Befinden sich doch in ihren Reihen die größten Feinde des Koalitionsrechtes, die sich nicht scheiten, ihre Arbeiter wegen der Bugehörigkeit zur Organisation auf das Pflaster zu werfen. Hoffentlich wird im Gemeindefollegium nicht der gleiche einseitige Unternehmerstandpunkt hervorgefehrt."
Aber kaum sind die Metallindustriellen abgewiesen, so droht bereits eine neue Gefahr seitens der Papierfabrikanten. Dieselben wollen anstatt des Dreischichtensystems wieder auf das Zweischichtensystem zurüdgehen und somit den Arbeitstag der Arbeiter von 8 auf 12 Stunden verlängern. Natürlich würde diese Maßnahme auch eine Vermehrung der Arbeitslosen zur Folge haben. Die Papierarbeiter haben aus diesem Anlaß zahlreiche Versamm. Lungen abgehalten und einmütig beschlossen, den Achtstundentag nicht aufgeben zu wollen. Aus den Maßnahmen der Papierfabrikanten ist zu ersehen, daß sie eine allgemeine Aussperrung borbereiten.
Auch wir sind der Meinung, daß die bestehenden Gesetze zur Aufrechterhaltung der Ordnung und öffentlichen Sicherheit vollauf Die Arbeiterschaft muß auch diesen aufgezwungenen Kampf genügen und den Streifenden durch derartige Bestimmungen nur die aufnehmen sollten die Papierherren sich von dem Ausgange der Ausübung des Koalitionsrechts erschwert werden soll. Hoffentlich Metallarbeiteraussperrung nicht eine heilsame Lehre ziehen und Herr Reinhard Mumm teilt an leitender Stelle im Reich" werden die Ausgesperrten und Streifenden auch durch diese liberalen den geplanten Anschlag unterlassen. mit, der Gutenbergbund", jene Buchdrucker- Sonderorganisation, die Nadelstiche sich nicht beirren lassen und weiter ausharren. Auch nach einer langen Streifbrecherjugend im Alter ein christliches Leben dieser Fall beweist, wie ernst es dem Liberalismus um das zu führen gezwungen ist, habe vom Tarifamt der deutschen Buch- Koalitionsrecht zu tun ist: nämlich um die Vernichtung desselben. drucker folgendes Schriftstück erhalten:
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Auf Ihren Antrag, die Tarifuntreu- Erklärung vom Jahre 1902 aufzuheben, teilen wir Ihnen hierdurch mit, daß der Tarifs ausschuß in seiner Sizung vom 19. cr. den folgenden Beschluß gefaßt hat:
Der Tarifausschuß stellt fest: Die Erklärung des Tarifamtes vom 23. August 1902, betr. Tarifuntreue des Gutenbergbundes, ist nach§ 82 des Tarifs gegenstandslos geworden."
der liberale Führer Abg. Dr. Casselmann ist.
Ausland.
Unterstützung, aber kein Recht! * Hamburg , 25. November. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Bürgerschaft bewilligte einstimmig 10 000 M. zur Unterstützung für die durch die Grubenkatastrophe in Radbod Geschädigten. Dagegen wurde ein Antrag der Sozialdemokraten, der treten, abgelehnt.
Unterzeichnet ist das Schriftstüd: Bügenstein, Giesede organisation des Gewerkschaftsbundes einberufene außerordent. Senat möge im Bundesrat für Erlaß eines Reichsberggefeges eins
Bruno Wille preisgekrönt. Friedrichshagen , 25. November. ( W. T. B.) Der von der Leipziger Firma Philipp Reclam für den besten Roman ausgesetzte Preis von 30 000 M. ist heute dem Schriftsteller Dr. Bruno Wille für seinen Roman" Die Abendburg" zuerkannt worden. Annahme des französischen Marineetats. Paris , 25. November. ( W. T. B.) Die Deputiertenkammer
Außerordentlicher schweizerischer Gewerkschaftskongres. Olten , 22. November.( Eig. Ber.) Gestern abend und heute fand hier der zum Zwede der ReSchliebs. Die Erklärung des Tarifamtes schafft die Geschichte des Guten- liche Getvertschaftskongreß statt, der von 113 Delegierten besucht bergbundes nicht aus der Welt. Derselbe wurde feinerzeit mit war. Aus den Verhandlungen, die Genosse Greulich mit einem Prinzipalshilfe gegründet, um den Arbeitswilligen, die bei dem orientierenden Referat einleitete, möchten wir nur die wesentgroßen Neunstundenkampfe der Buchdrucker ihren Kollegen in den lichsten Beschlüsse erwähnen. Der Monatsbeitrag der Verbände Stücken gefallen waren, einen Ersatz für die Unterstützungs- an den Gewerkschaftsbund wird reduziert von 4 auf 3 Rappen einrichtungen des Verbandes zu bieten, aus dem ein ehrlicher Fuß- pro männliches und von 2 auf 1% Rappen für jedes weibliche Mit tritt diese Herrschaften entfernt hatte. Für die Gestaltung der Ver- glied. Statt bisher alle zwei Jahre soll in Zukunft nur alle drei hältnisse im Gewerbe hat diese Karikatur einer Arbeiterorganisation Jahre ein ordentlicher Gewerkschaftskongreß stattfinden. Zur nie eine Bedeutung gehabt und wird sie nie haben. Oberleitung des Gewerkschaftsbundes wird statt des bisherigen, von den Gewerkschaften des Vorortes gewählten Bundestomitees ein Gewerkschaftsausschuß gewählt, in dem jeder Verband ein bis bier Vertreter, je nach der Mitgliederzahl, erhält. Als eigentliche hat das Marinebudget angenommen. Geschäftsleitung wird wie bisher ein Bundesfomitee gewählt, dem auch die Sekretäre angehören. Statt der jetzigen Arbeiterstimme" In Velten , wo am 1. Juli dieses Jahres den Töpfern und wird eine Rundschau" herausgegeben. Die Sekretärin, die bisher London , 25. November. ( W. T. B.) Nach den letzten Nach Arbeitern der dortigen 37 fenfabriken seitens der Unternehmer neben und mit den männlichen Sekretären zu arbeiten hatte, errichten aus Malta ( 5 Uhr nachmittags) sind von dem in Brand der Tarif gekündigt wurde, ist nun endlich eine Einigung auf der hält zwar auch in Zukunft ihr Domizil am Size des BundesGrundlage des Fortbestehens des alten Lohntarifes in Aussicht. Durch fomitees, aber sie hat ihr eigenes Bureau und untersteht einer be- geratenen Dampfer" Sardinia " gerettet worden 9 europäische Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Fabrikantenorganisation, fonderen Aufsichtsfommission. Den bisherigen Getretären wurde und 40 arabische Passagiere sowie 21 Mann der Befaßung, bermißt hervorgerufen durch den Vorsitzenden derselben, den Fabrifanten Otto für die vertragsmäßige Zeit gekündigt, sie gelten jedoch von vorn- werden 18 Mann der Besayung sowie 5 europäische und 100 aras Schmidt, der mit einem kleineren Anhang durchaus auf Kürzungen herein als angemeldet. Der Sekretär Genosse Arbonne gab nach bische Passagiere.( S. auch unter Vermischtes.) Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.; Th, Glyde, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
Deutfches Reich.
Frieden in Belten?