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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend. Hirsch- Dunckerscher Schwindel.

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Verfammlungen.

Elektrizitäts- Aktien- Gesellschaft vormt. Schuckert u. Co. in Nürn - leute auch jetzt wieder die Forderung stellen wollten: 1 berg. Der Jahresabschluß ergibt für 1907/08 einen Bruttogewinn Strafen wegen unreiner Förderung oder Mindermaß dürfen von 5 918 208 m.( im Vorjahre 5 330 232 M.), tozu 1 198 045. fünf Mark im Monat nicht übersteigen. Bei Ausbruch des ( im Vorjahre 965 716 M.) Gewinnvortrag kommen. Es verbleiben Frühjahrsstreiks spielte sehr viel mit, daß ein Beamter einen Metallarbeiterverband organisiert sind, hielten am Sonntag in Die Eisen, Metall- und Revolverdreher, die im Deutschen 3 866 598 M.( 3 882 424 M.) Reingewinn. Nach Verteilung von 5 Proz. Dividende( wie im Vorjahre) werden 1206 414 M. Arbeiter, der um Lohnvorschuß vorsprach, blutig schlug, daß den Musiker- Festfälen eine gutbesuchte Mitgliederversammlung ab. ( 1 198 045 M.) auf neue Rechnung vorgetragen. er mehrere Tage zu Bett liegen mußtel Auch diesmal Genosse May Grunwald referierte über; Wirtschaftliche wurden Klagen von Mißhandlung vorgebracht und gewünscht, sie risen und Gewerkschaften". Der Vortrag gewährte sehr lehr follten als Streifforderungen mit aufgenommen werden. Troß reiche Einblicke in das Wesen der kapitalistischen Produktionsweise, alledem riet der Vertreter des Verbandes davon ab, weil ein Teil Bewegungsgesetze klarlegte. Durch gut verwandtes Zahlenmaterial indem er in interessanter Weise die in ihr wirkenden ökonomischen der Klagen durch die Organisation auch ohne Streit bekämpft verstärkte Redner den Eindruck bei der aufmerksamen Zuhörer werden könne, die Zeit jezt nicht angetan fei, Lohnforderungen zu fchaft. Er zeigte, wie die wirtschaftlichen Krisen mit Natur­stellen. Die Belegschaft war damit zufrieden; wenn nur die notwendigkeit aus dem Wesen der tapitalistischen Produktion Seitdem der bekannte Herr Ertelenz, der Vater Hirsch Betriebssicherheit erreicht würde, wollte sie wieder an- herauswachsen. Was könnten nun die Gewerkschaften, die sich die Dunderscher Verratstaftit, die Berliner Bewegung der Hirsche fahren. Genügsamere Menschen wie diese Aermsten der Armen, die Arbeiter im bewußten Gegensatz zum Kapital geschaffen hätten, leitet, hat die Kampfesweise moralisch nicht gewonnen. Aber von den Agenten des Herrn Stinnes aus allen Teilen Europas in der kritischen Periode tun? Je länger je mehr hätten ja die ste erfreut sich der dankbaren Anerkennung der ausgesprochensten zusammengeschleppt wurden, gibt es kaum noch. Untergebracht find Ende gemacht, daß in der kritischen Periode die Arbeiter, wie auf Gewerkschaften durch ihre Erziehung dem früheren Zustande ein Arbeiterfeinde. Vorspanndienste leisten die Hirsche der Reaktion. diefe Lohnsklaven in großen Werkskolonien, in denen das grenzen der Flucht, ihre Organisation verließen. Die Arbeiter hätten er­Und der Wirkung ihrer Schwindeleien sind die Hirsche sich loseste Elend herrscht. Die Wohnungen machen von außen den fennen gelernt, daß die Gewerkschaften in der Zeit der Krisis sicher bewußt; sie können so dumm und einfältig nicht sein, Eindruck riesiger Mietstasernen, innen find fie fahl und leer. ihre Stüße seien. Nicht nur in materieller Beziehung. Gewiß sei nicht zu wissen, daß sie Wasser auf die Mühlen der Scharf- Oft findet man in einer solchen Wohnung anßer der von der Zeche die materielle Unterstützung durch die Gewerkschaften anerkennens macher liefern. Man muß also annehmen, daß das in gelieferten Kochmaschine nur ein schmutziges Bett als Haushaltungs- wert und notwendig. Daneben aber sei von noch höherer Bedeutung bewußter Absicht geschieht. Das vervollständigt das Bild von gegenstände. Kinder und Kostgänger schlafen auf dem Fußboden die moralische Unterstüßung, die die Arbeiter in der fritischen den Gewerkvereinen. Wie skrupellos von jener Seite gehezt auf Lumpen. Als Tische dienen die Fensterbänke, als Stühle ein Periode durch die Gewerkschaften erfahren, die Unterstübung ihres und geschwindelt wird, davon liefern Berichte in der Volts- rohes Brett! Wer ein derartiges Slavenquartier durchwandert, Beit völlige Lebensanfer für sie, daß sie nicht den Mut überhaupt Denkens und ihres Fühlens. Die Gewerkschaften seien in dieser Zeitung" vom 26. Oftober über eine in den ,, Prachtsälen des kann sich ein Bild machen von dem- Segen kapitalistischer Wohlfahrt. verlieren, nicht in das Lumpenproletariat herabfinken. Gegen die Ditens" abgehaltene Gewerbegerichtswählerversammlung neuen, Die Organisationsvertreter ließen nichts unversucht, den Unterstützung der Arbeitslosen habe ja der Kapitalist nichts. aber unwiderleglichen Beweis. Jm Stile einer Mordgeschichte wird Bergleuten zu ihrem Recht zu verhelfen. Sie teilten dem taifer- dagegen habe er etwas, daß die Leute noch während der Krisis da unter der Stichmarke Zu Gewalttätigkeiten" behauptet, lichen Bergmeister in Saargemünd , Herrn v. Braunmühl, die an ihre Gewerkschaften dächten, daß sie das Solidaritäts- und Kampf­unter Führung der Genossen Handtke, Maus und Wuschick ganze Sachlage und auch die Forderungen mit, ersuchten ihn, für die bewußtsein behielten. Deswegen gehe ja auch das Bestreben des sei die vom Hirsch- Dunckerschen Gewerfverein am 25. Oftober Sicherheit des Betriebes zu forgen. Herr Braunmühl, anstatt sich Kapitalismus dahin, die Gewerkschaften in dieser Zeit zu schädigen. einberufene Versammlung gesprengt worden, und es sei zu mit den Arbeitern in Verbindung zu fezen, fuhr zur Direktion und Die Gewerkschaften seien das beste Mittel, in der Krise dem Ar­Tätlichkeiten gegen die anwesenden Mitglieder des Gewerf- attestierte dieser, daß die Betriebssicherheit nicht gefährdet sei. Die beiter sein Kraftbewußtsein zu erhalten, ihm moralisches Rüdgrat vereins gekommen. Diese Behauptungen der Volts- Zeitung" Direktion lehnte die von der streifenden Belegschaft gewählte Kom Damit er in den Reihen der Kameraden stehen bleibt, das Glend zu bewahren, ihn vor der Verzweiflung des Elends zu schützen. entsprechen ebenso wenig der Wahrheit, wie die in dem Flug- mission ab, so daß die Belegschaft am Dienstag entscheiden gemeinsam mit ihnen tostet, aber auch weiß, daß er durch den blatt des Gewerkvereins:" Gine nackte Zeichnung" aufgestellten. mußte, ob sie bedingungslos wieder anfahren, oder ob sie zusammenhang und Zusammenhalt in der Organisation über das Wahrist vielmehr, daß der Redner des Gewerfvereins, der be- streifen wollte. Eine bon über tausend Bergleuten bes Elend hinwegkommt. Und zur Erleichterung hierbei, nicht als kannte Herr Gleichauf, in der unerhörtesten Weise die anwesenden suchte Versammlung in Merlenbach entschied fich ein Selbstzweck, hätten die Gewerkschaften die Unterstützung gegen Mitglieder der Sozialdemokratie sowie die bisherigen Beisiger des stimmig für den Streit, obgleich fie auf alle Folgen, Kontraltbruch. Arbeitslosigkeit eingeführt. In der Hinsicht hätte die Unterstübung Gewerbegerichts provozierte und beschimpfte. Die Nuhe, die Abzug von sechs Schichten, keine Streifunterſtügung, aufmerksam ihre Bedeutung, nur dürfte sie nicht Selbstzwed werden. Diese von den Versammlungsbesuchern während der Rede des gemacht worden war. Die Bergleute sagten, wenn die Direktion Einrichtungen fönnten immer nur Mittel sein, die Organisation Herrn Gleichauf trotz seiner Provokationen bewahrt wurde, und der kaiserliche Bergmeister offiziell festgestellt hätten, daß es bleiben. Da nur durch lleberwindung des Kapitalismus der Ar­Eine Kampfesorganisation müsse es war geradezu bewunderungswürdig. Nachdem Gleichauf durch sich um unbedeutende Grubenbrände" handele, so sei bisher noch beiter zum vollen Ertrag seiner Arbeit fommen fönne, so müsse sein Verhalten die Versammlung aufs äußerste gereizt hatte, vor allen Katastrophen und auch nachher offiziell festgestellt worden, auch jeder Gewerkschafter sich der politischen sozialdemokra wurde aber auch noch die in den Einladungen versprochene daß keine Gefahr bestäude. Auf Reden, auf Roffeln, auf tischen Organisation anschließen. Redner schloß mit der Auf­freie Aussprache nicht gewährt. Nach Herrn Gleichauf sollte Grünberg, Karolinenglüd, Raiserstuhl, Rantenforderung, den Verband zu stärken und zu immer höherer Leistungs­noch ein Herr Schumacher- schimpfen und dann die Ver- holz und jetzt auf Radbod hätten die Bergleute wochenlang fähigkeit emporzubringen.( Lebhafter Beifall.)-Nach kurzer sammlung nach Hause gehen. Solche verräterische Feigheit vorher das Unglück vorausgesagt, während die Bergbehörde" fest- Diskussion und einem Schlußwort des Referenten wählte die Ver­rief allerdings einen Sturm der Entrüstung hervor. Um einen stellte", daß keinerlei Gefahr vorhanden fei. Sie wollten nicht erst die Mitglieder Brümmer und Zirpel. Unter Branchen­sammlung zur Ergänzung der Agitationstommission ruhigen Verlauf der Versammlung zu ermöglichen, begaben warten, bis einige Hundert im Schacht verbrannt und zerschmettert angelegenheiten wurden Berhältnisse und Vorkommnisse in der sich die vorgenannten Genossen auf das Podium und ver- und als Leichenreste zu Tage gefördert würden. Der kaiserliche A. E. G. besprochen. Namentlich fritisierte man, wie das in der suchten die Einberufer der Versammlung zur Innehaltung Bergmeister fönnte die Grube nicht befahren haben, denn anders sei Brunnenstraße eingeführte amerikanische System( schnellster Lauf ihres Versprechens der freien Aussprache zu be- fein Urteil nicht zu verstehen. Eine weitere Vermutung in Spittel, der Maschine und größerer Vorschub") dazu benutzt worden ist, wegen. Das wurde von den Herren strikte abgelehut! wo es sich um die Belegschaften der Schächte II und VI handelt, nahm mit der Lohnberechnung( Afford) immer mehr herabzugehen, so daß Bei dem Tumult, der jetzt ausbrach), taten sich die anwesenden denselben Verlauf. Vom Verband ist der Genosse Hansmann, befannt nicht mal mehr der übliche Durchschnittsverdienst von 90 Pf. pro Gewerkvereinler in einer Weise hervor, daß bei jedem objektiv als Mitglied der Siebenerfommission eingetroffen, die die Führung Stunde erreicht werde, sondern der größte Teil der Kollegen nur 60 und 70 Pf. erziele. In der Turbinenfabrit, wo schon fort urteilenden Zuschauer der Eindruck erweckt wurde: das ganze des Streits übernehmen wird. während Abzüge erfolgt seien, habe man auch dies System eins ist inszeniert, um wieder recht beweglich über den Terro- Beamte der Grube gehen, mit Revolvern ausgerüstet, durch die führen wollen. Damit verbunden sei das Bestreben, eine be­rismus" der freien Gewerkschaften jammern zu fönnen. Kolonie und suchen ostentativ Krawalle zu provozieren. Sie schießen stimmte Intensität der Arbeit, die das zulässige Maß über­Erkelenz- Taktik! Ferner wird in der Volksztg." behauptet, abends und hetzen dann die Gendarmen auf die bekannten Same- fchreite, gewissermaßen vorzuschreiben. Darüber sei es schließlich es sei versucht worden, die anivesenden Gewerkvereinler mit raden, die sich dann eine Leibesvisitation gefallen lassen müssen zum Streit der Abteilung Fuhrmann gekommen. Die Angelegenheit Stühlen zu bearbeiten. Auch das ist freche Lüge und hat nur Des Morgens geben die Beamten herdenweise nach dem Bahnhof, fei ja beigelegt. Von den 455 Ausständigen sei aber erst ein Teil den Zweck, den Scharfmacherſchleifstein in Bewegung zu setzen. um die von auswärts kommenden in ihre Mitte zu nehmen und wieder im, Betrieb; die andern, ungefähr die Hälfte, würden nach Unter anderm wurde auch hervor­Bedarf wieder eingestellt. Es soll sogar ein Gewerkvereinler nicht unerheblich verletzt nach dem Schacht zu führen. Am Dienstag fand sich 1 Streifbrecher gehoben, daß die A. E. G. bei ihrem großen Reingewinn es nicht worden sein. Jedenfalls hat man diesen Gewerkvereinter dem ein, den mehr als 12 Beamte in ihre Mitte nahmen, dazu noch nötig hätte, so sehr auf die Vermehrung des Mehrwerts bedacht eiseruen Bestand des Negulators" oder der Reichslügen- 4 Gendarmen, also 16-20 bewaffnete Mann, um einen Streit au fein. Eine andere Branchenangelegenheit, die Verteilung verbandspresse entnommen. Und das nennt sich immer brecher nach der Zeche zu führen!! Bleibt die Belegschaft standhaft, bon Affordverdiensten bei Schichtwechsel betreffend, wurde wegen noch Arbeiterorganisation! muß fie innerhalb acht Tagen ihren Kampf gewinnen, weil die Ge- vorgerüdter Zeit bertagt. birgsverhältnisse ein längeres Still stehen des Betriebes nicht ver­tragen tönnen.

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Die ganze Notiz der Volkszeitung" ist weiter nichts, als ein dreister Schwindel, ein echtes Charakteristikum der schoflen Stampfesweise unserer Gegner. Die Urheber der Notiz werden das Gegenteil dessen ernten, was sie erwarten. Das Ver halten der Vertreter der Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereine läßt es angebracht erscheinen, zu empfehlen, den Versamm­ungen der Hirsche fern zu bleiben, denn es ist in feiner Weise eine freie Aussprache gewährleistet. Um lediglich das Seschimpfe der Gleichauf und Genossen anzuhören, das lohnt vahrlich nicht der Mühe.

Die Gewerbegerichtswahl macht es notwendig, daß die Genossen, velche am Sonntag zum Barbier gehen, dies schon am Vor­nittag tun, jedenfalls nicht erst kurz vor 2 Uhr, da es sonst anieren Mitgliedern erschwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht vird, rechtzeitig zur Wahl zu gehen. Uebrigens wäre sehr vünschenswert, wenn die Genossen diese Mahnung allgemein be­herzigten, damit unseren Mitgliedern die Arbeitszeit des Sonntags aicht unnüz bis weit über 2 Uhr hinaus verlängert wird, was im Winter stets der Fall ist infolge des späten Kommens der Kundschaft. Verband der Friseurgehilfen Deutschlands . Zweigverein Berlin und Umgebung.

Deutfches Reich.

Streit auf Grube Saar und Mosel.

tampfbereit zu erhalten.

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Der Zentralverband der Dachdecker hörte am Sonntag bors mittag einen Vortrag von Buchs über die bevorstehenden Ge werbegerichtsbeisißerwahlen für Berlin . In der Diskussion stimm Eine Fahrradarbeiteraussperrung ist in Nürnberg angedroht. ten die Redner der Mahnung des Vortragenden, sich an den Wahlen erhebliche Lohnreduktionen durchzusehen. In den Biltoriawerken beantwortet. Darauf erfolgte die Abrechnung vom Stiftungs Die Fabrifanten benüßten die Zeit der schlechten Konjunktur, um eifrig zu beteiligen, bei. Einige Fragen wurden zufriedenstellend wurde es: den Arbeitern schließlich zu bunt, so daß sie in den fest, dessen Ueberschuß dem Streiffonds zufiel. Ein Antrag, daß Streif traten, der schon seit vielen Wochen andauert. Dieser Tage die Arbeitslosen sich während der Wintermonate jeden sechsten fahen sich auch die Arbeiter der Marswerke veranlaßt, die Arbeit Tag( anstatt wie bisher jeden dritten Tag) beim Arbeitsnachweis niederzulegen, weil ihre Versuche, wegen der ungerechten Abzüge zur Kontrolle zu melden haben, wurde angenommen. Henkel wurde mit der Firma durch eine Kommission zu unterhandein, mit als Mitglied zum Verbandsausschuß wiedergewählt; er hatte sich weiteren Abzügen beantwortet wurden. Nun hat der Bayerische veranlaßt gesehen, sein Amt niederzulegen; die Versammlung Industriellenverband das Ultimatum gestellt, daß auch die übrigen stellte ihm aber mit 40 gegen 27 Stimmen und mehreren Stimm Werke am 26. November geschlossen werden, wenn in den Mars- enthaltungen ein Vertrauensvotum aus. werken nicht zu diesem Termin die Arbeit zu den jezigen Be­dingungen" wieder aufgenommen ist.

Der Kongreß der italienischen Postbeamten.

Finsternis.

Letzte Nachrichten und Depefcben. In der vorigen Woche hat in Florenz der zweite Kongreß Unterschlagungen bei den Berliner Gaswerken. des Verbandes der italienischen Bostbeamten getagt. Zugegen Der Buchhalter Hauswirt von den Gaswerfen hat Unter. waren 115 Delegierte, die 12 816 Organisierte bertraten. Die Einschlagungen verübt und ist flüchtig. Er hat die Bücher nahmen des Verbandes aus Mitgliedsgeldern, die im Jahre 1905 gefälscht und ist dann, als die Fälschungen aufgedeckt wurden, ge 29 729 Lire betrugen, find im Jahre 1907 auf 39 985 Lire gestiegen. flohen. Nach den bisherigen Feststellungen handelt es sich bei den Bräsident des Verbandes ist seit seinem Bestehen Genosse Filippo Turati , der dem Kongreß erklärte, die Wiederwahl nicht an- Veruntreuungen nur um kleinere Beträge. zunehmen. Da aber die Verbandsmitglieder von dem Rücktritt Ein Streit, den die Vertreter der Bergarbeiterverbände mit aller Turatis nichts wissen wollten, dürfte er wohl die Präsidentschaft bis Hannover , 26. November. ( W. Z. B.) Infolge Kurzschlusses Gewalt verhindern wollten, ist durch das hochfahrende und heraus- auf weiteres fortführen. Dem Stongreß hatten die Postbeamten jordernde Verhalten der Grubendirektion nun doch beschlossene Tat- organisationen Englands, Frankreichs und der Schweiz in der Hauptleitung der elektrischen Zentrale versagte heute abend Begrüßungstelegramme gefandt. gegen 5% Uhr plöglich in allen Teilen der Stadt das elektrische fache geworden. Als am Sonnabend die Belegschaft des Schachtes Die Diskussion und Beschlußfaffungen bewegten sich natürlich Licht, wodurch die Hauptstraßen in Dunkelheit gehüllt wurden und Merlenbach plötzlich die Anfahrt verweigerte, rieten die Vertreter der vorwiegend auf dem Gebiete der Fachintereffen der Postbeamten. im Geschäftsbetrieb eine. empfindliche Störung eintrat. Eine Berbände den Arbeitern, angesichts der Krisis Abstand von etwaigen Es wurde ein Votum gegen die administrative Verschmelzung des größere Anzahl Kontore und größere Geschäfte sahen sich genötigt, Lohnforderungen zu nehmen und fich hauptsächlich auf die Forderung Postwesens mit dem Telegraphen- und Telephondienst angenommen, vorzeitig zu schließen. Auch in den Cafés und Restaurants, die zu beschränken: Sicherheit des Betriebes, Beschaffung weiter ein solches für die feit Jahren in Aussicht gestellte Ver- bom städtischen Elektrizitätswerk mit Licht versorgt werden, stodte oon Rettungsapparaten, Verbandszeug usw., lauter minderung der Telegrammgebühren, die heute für jedes Telegramm der Betrieb. Das Hoftheater konnte seine Pforten nicht öffnen. Ueber die politische Die Telephonzentrale war gleichfalls in Mitleidenschaft gezogen. Forderungen, die man in einem Rechtsstaat und unter geordneten von höchstens 16 Worten 1 Lire betragen. Verhältnissen als Selbstverständlichkeiten betrachtet, wo­Aktion der Beamten im Postdienst wurde beschlossen, man folle im Die nähere Ursache der Störung, die um 8 Uhr noch andauerte, für im Rechtsstaat" Deutschland die Arbeiter erft wochenlang nächsten Wahlkampf die Kandidaten unterstügen, die sich verpflichteten, konnte bis dahin nicht festgestellt werden. für die Forderungen der Beamtenschaft und namentlich gegen die streifen müssen! Die Arbeiter, die nicht organisiert sind, Militärausgaben zu stimmen. Der Streit als Mittel zur Erlangung erklärten sich sehr ungern damit einverstanden, obschon sie wirtschaftlicher Vorteile wurde abgelehnt, aber als ultima ratio zum wünschten, daß auch die Lohnfrage als Gegenstand des Schuße der politischen Rechte der Beamtenschaft offen gehalten. Streits gemacht werde, da die Kameraden sich eine noch Der Kongreß hat in sofern ein interessantes und vielleicht folgen­weitere Lohnreduzierung nicht mehr gefallen laffen wollten. Der schweres Nachspiel gehabt, als das Ministerium es für gut gefunden hat, neue Direktor Vogelsang hat seine Aufgabe seit Monaten darin einen der Kongressisten, den Referenten Campano8zi auf dem Disziplinarwege des Dienstes zu entheben! Diese erblickt, die Löhne herunterzulegen, wahrscheinlich weil er glaubte, Maßregel, die in der Geschichte der italienischen Beamtenbewegung mit dieser Arbeiterschaft Schindluder spielen zu können. Schicht einzig dasteht, wird mit einer Bestimmung des neuen Gefeßes über löhnern ist der Lohn um 30-40 Pf., Hauern vielfach bis eine Mark die Rechtsstellung der Beamten motiviert. Campanozzi soll in seinem gekürzt worden. Dazu herrscht ein fast unglaublich willkürliches Referat Dienst geheimnisse verraten haben. Nun hat Die italienische Presse gegen die Studentenkrawalle. Strafsystem und eine Behandlung, die vielfach der Beschreibung aber Genosse Campanozzi lediglich hervorgehoben, wie ungünstig für spottet. So flagte eine Kameradschaft, daß ihr im vorigen Monat den Staat der Vertrag mit der Firma Pirelli über die Instand- Rom, 26. November. ( W. T. B.) Alle Blätter, einschließlich 48 Wagen direkt gefehlt hätten, und als sie sich beim Betriebsführer haltung der Telegraphentabel sei und daß dieser Vertrag von der des sozialistischen Avanti", tadeln die Kundgebungen der Stu beschwerten, seien sie dazu noch mit 8 M. bestraft worden! Bei dem Sachverständigenfommission zurückgewiesen wurde. Seit wann sind denten vor den Botschaften scharf und fordern zur Achtung vor Streit im April wurde mitgeteilt, daß einer Kameradschaft in einem denn diese Dinge, die jeder mit diesem Sonderfach Bertraute wiffen der Unverlehlichkeit der Botschaften auf. tann und deren Kenntnis im öffentlichen Interesse liegt, ein Dienst­Monat 147 Wagen genullt, einer anderen 144, dazu noch hohe geheimnis? Bloß, weil dem Minister ihr Bekanntwerden nicht in Strafen verhängt wurden! Das Nullen ist durch diesen Streit den Keram paẞt! befcitigt worden; aber dafür bestraft man die Kumpels um so Es ist noch nicht bekannt, in welcher Form der Verband der höher wegen Förderns von unreinen Kohlen, so daß die Berg- Postbeamten gegen die Maßregelung Stellung nehmen wird. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u.Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

Der Pleitegeier.

Köln , 26. November. ( W.. B.) Der Kölnischen Zeitung " zufolge hat die Bonner Bank für Handel und Gewerbe den Konkurs angemeldet. Die für morgen in Aussicht genommene Gläubiger. versammlung fände nicht statt.

Köln , 26. November. ( W. T. 2.) Wie die Kölnische Volks. zeitung" meldet, macht die Firma Kaiser u. Co., Puddel- und Walzwerke zu Weidenau ( Sieg) durch Anschlag bekannt, fie müsse ihren sämtlichen Arbeitern fündigen; das Werk folle gänzlich still­gelegt werden.

Vermißt.

New Yorf, 26. November. ( W. T. B.) Von dem bei Sandh Hook gesunkenen Dampfer" Finance" werden sechs Bassagiere und zwei Mann der Besatzung als vermißt gemeldet. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb