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Jr. 278, 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

169. Sigung vom Donnerstag, den 26. November, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: v. Sy dow. Eingegangen ist der Entwurf des

gefeges.

Die erste Lesung der

Reichsfinanzreform"

und der Steuerborlagen wird fortgefekt.

Freitag, 27. November 1908.

den eine Einrichtung wie das Heer hat, wenn man die Uniform lichungen diesen Kuhhandel" oder diese, Grpressungs­mit allerlei Firlefanz ausstattet.( Sehr richtig! im Zentrum.) Der politik", wie sie Herr Kopfch noch richtiger bezeichnete, entschieden Aber die mammonistische Zug unserer Zeit findet von oben keinen Wider- abgelehnt.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) stand, sondern weitgehende Förderung. Aeußerungen, die wir hier von einigen anderen Herren gehört haben, Herr Wiemer hat hier bon der verfehrten Polenpolitik nötigen mich doch, mit aller Bestimmtheit zu erklären, daß uns Preußens gesprochen. Noch verkehrter ist sie, wenn fie auf das die Wiederaufnahme dieser Politik den Boden für eine fachliche Reich übertragen wird. Aber gerade Herr Wiemer hat mit seinen Verständigung über die Reichsfinanzreform vollkommen entziehen Arbeitskammer- Freunden für den Sprachenparagraphen des Vereinsgefezes und für würde, daß wir es entschieden ablehnen müssen, auf dieser die Ostmarkenzulage geftimmt!( Sehr richtig! im Zentrum.) Ebenso Basis überhaupt eine Verständigung mit den Herren zu suchen. hat Herr Bayer früher die Polenpolitik bekämpft, aber dann doch( Lebhaftes Bravo! rechts.) Wenn dann wirklich die Finanzreform für das Vereinsgefeß gestimmt. Ich fürchte, wenn das schwarze Ge- scheitern sollte, so fällt die Verantwortung ganz allein auf jene spenst wieder an die Wand gemalt wird zum Schreden politischer Parteien, die die Finanzreform mit parteipolitischen Forderungen Kinder, wird so manches schöne Wort aus den legten Tagen vergessen verkoppeln. Ich hoffe jedoch, daß wir zu einer Einigung fommen. Abg. Sped( 8.): Noch nie hat eine Finanzreform in den weitesten werden.( Sehr gut! im Zentrum.) Dazu gehört auf allen Seiten viel guter Wille und Opferfreudigkeit. Kreisen des Volfes größeren Unwillen erregt wie die vorliegende. Zu den einzelnen Steuervorschlägen behält sich das Zentrum( Buruf links: Auf beiden Seiten! Nachlaßsteuer!) Ich kann ( Sehr richtig!) Schon die Inszenierung war sehr wenig glücklich. feine Stellung vor.( Lachen links.) Für eine Reichsvermögenssteuer diese Opferfreudigkeit für mich und meine Freunde in sichere Aussicht Zuerst wurde das Volt nur löffelweise mit den geplanten Steuern sind wir unter keinen Umständen zu haben. Derselbe Effeft tann stellen.( Lebhaftes Bravo! rechts.) bekannt gemacht, und die Veröffentlichung felbft erfolgte dann in durch eine Erhöhung der Matrikularbeiträge erreicht werden, ohne Abg. Dr. Weber( natl.): Auch die Ausführungen des Redners dem allerungünstigsten Moment: als die Aufdedung großer Mig- daß in die Finanzhoheit der Einzelstaaten eingegriffen wird. des Zentrums hatten einen Einschlag dahin, als ob das Zentrum feine stände in unserer äußeren und inneren Politik das Ver- Herr Paasche hat an das nationale Empfinden des Zentrums Stellung zur Finanzreform abhängig mache von der Erfüllung von trauen in die Regierung die Regierung erschütterte.( Sehr wahr! im appelliert. Vor Tische las man's anders.( Sehr gut! im Zentrum.) Wünschen, die damit nichts zu tun haben. Für meine Partei lehne Zentrum.) Herr Schrader meinte, die reichen Leute würden Da wurden wir von rechts und links als vaterlandsfeindlich herab- ich ebenso wie der Vorredner ein derartiges Verhalten ab.( Bravo  ! gern Steuern zahlen. Nun, die Automobilsteuer hat das Gegenteil gefeßt. Man glaubte uns ausschalten zu fönnen aus der Gesetz- rechts.) Herr Spec sprach von einem Liebeswerben um das Zentrum. bewiefen; ich erinnere daran, daß der kaiserliche Automobilklub gebungsmaschine. Heute aber sehen wir, daß man von rechts und Es handelt sich aber nur darum, das Zentrum aufzufordern, mit­Stellung gegen diese Steuer genommen hat und daß die Steuer von links das Zentrum einlädt, mitzuarbeiten an diesem schweren zuarbeiten an der Beseitigung der Finanzmisere, die durch sein dann auch heruntergesetzt worden ist.( hört! hört! im Werke. Wir machen uns über die Gründe, die zu diesem plöglichen eigenes Verhalten mit entstanden ist.( Sehr gut! bei den National­Zentrum.) Die Hinweise des Reichskanzlers auf das Ausland be- Wandel geführt haben, natürlich unsere eigenen Gedanken.( Sehr liberalen.) weisen für unsere Verhältnisse nichts; nicht bei den Steuern soll man wahr! im Zentrum.) Jedenfalls werden Sie selbst nicht erwarten, Statt der Matrikularbeiträge fönnte man einen anderen beweg das Ausland zu Vergleichen heranziehen, sondern die parlamen- daß wir nun Arm in Arm mit Ihnen frisch und fröhlich auf die lichen Faktor in unsere Finanzen einführen, nämlich durch eine tarischen Einrichtungen des Auslandes sollte fich der Steuerfuche gehen werden.( Heiterkeit und Sehr gut! im Zentrum.) Reichsvermögenssteuer. Die Einkommensteuer ist in den Bundesrat zum Muster nehmen!( Lebhaftes Sehr richtig! im Zentrum Nach der scharfen Kritit, die die Steuervorlagen erfahren haben, ist einzelnen Staaten bereits fo ausgebaut, daß wir sie ihnen überlassen und links.) Die linte Seite des Hauses will unsere Zolpolitik für auf Enbloc- Annahme nicht zu rechnen.( Große Heiterkeit im müssen. Herrn Kollegen Geyer bemerke ich, daß Millionäre oft die allgemeine Preissteigerung verantwortlich machen( Zustimmung Zentrum.) Wir beantragen, die gesamten Vorlagen einer Kommission nicht nur 20 Broz., sondern sogar 25 Broz. ihres Einkommens als lints), Steuern bezahlen. Auch zahlen die indirekten Steuern nicht nur aber die Preissteigerung ist auf der ganzen Welt von 28 Mitgliedern zu überweisen.( Bravo  ! im Zentrum.) vorhanden, fie ist eine Folge der allgemeinen Konjunktur. Abg. Graf v. Schwerin  - Löwit( tons.): Als gerechte Ergänzung die Arbeiter.( 3uruf bei den Sozialdemokraten: Die Minder. Unsere Industrie hat einen großen Aufschwung genommen der Branntwein, Bier- und Weinsteuer verlangen meine Freunde bemittelten!) Gewiß, aber das sind nicht nur Arbeiter. gerade nach der Einführung unserer Schuzzollpolitit.( Buruf auch eine Besteuerung der alkoholfreien Getränke!( Unruhe bei den Deshalb verlangen wir ja auch eine Reichsvermögenssteuer, freilich Tints: Troh derselben!) Die Grundlage jeder gefunden Sozialdemokraten. Zuruf: Warum nicht auch eine Steuer nicht in unbegrenzter Höhe. Finanzreform muß die Frage des Bedarfs sein, die sehr genau auf Trinkwasser?!) Der durch die Herabsetzung der Zucker­Was die einzelnen Steuern aulangt, so lehnen wir die Nachlaß­zu prüfen ist. steuer verursachte Ausfall wird schließlich durch verstärkten Konsum steuer zugunsten einer Vermögenssteuer ab. Wenn wir mit Redner wendet sich des weiteren gegen die Elektrizitäts- und wettgemacht werden. Ich wundere mich sehr, daß eine Anregung. der Witwen- und Waisenversicherung die Bedürftigkeit der Familien Gassteuer. Alle Korporationen in Bayern   haben gegen diese Steuer diese Herabfegung wieder fallen zu lassen, gerade von einer Seite gerade beim Tode des Ernährers anerkennen, stände damit die protestiert. Diese Steuer würde nach der Elektrisierung der Bahnen ausgeht, welche sonst stets gegen eine Belastung von Volts: Nachlaßsteuer in Widerspruch. Auch ein Mann, der 20 000 bis 30 000 M. ticht weniger als 37,5 Proz. des Reingewinns absorbieren. Auch nahrungsmitteln mit Zöllen auftritt.( Sehr gut rechts.) hinterläßt, läßt doch seine Familie nicht in glänzenden Verhältnissen. der Mittelstand wird durch diese Steuer erheblich geschädigt: denn Der Hauptgrund unserer schlechten Finanzverhältnisse ist nicht Beim Branntweinmonopol handelt es sich darum, daß gerade die Elektrizität ermöglicht dem fleinen Handwerker durch den unsere Wirtschaftspolitik, sondern unfere verkehrte Finanzpolitit, ein schon bestehendes Privatmonopol auf den Staat übergeht; Betrieb mit Kleinmotoren die Konkurrenz. Gegenüber den Dar- unsere Anleihewirtschaft. Der böheren Heranziehung der Besißenden aus praktischen Gründen akzeptieren wir diese Vorlage! Da legungen des Reichsichagietretärs hätte der Vertreter der bayerischen werden wir uns nicht widersezen, aber nur in der Form erhöhter gegen halten wir die Brausteuervorlage nicht für geeignet, Regierung ihren Standpunkt bier darlegen follen( Sehr richtig! im Matrikularbeiträge. Die Hauptfache ist für uns eine ausgiebige ben fleinen und mittleren Brauereien ihren Kampf mit den großen Zentrum), zumal da dieser Standpunft der des ganzen bayerischen   Besteuerung des Lurusverbrauchs.( Sehr richtig! rechts.) zu erleichtern. Auch der Banderolensteuer, der vor Boltes ist.( Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Beim Reichs­vereinsgesetz ergriff er das Wort, ohne daß diese Webereinstimmung mit der bayerischen Bevölkerung vorhanden war! Redner belämpft sodann die Nachlaßsteuer: fie fei geeignet, gerade auf dem Lande die Familienmitglieder vom Mitarbeiten für bas gemeinsame Vermögen abzuhalten und so überhaupt der Land­arbeit und dem Lande zu entfremden. Das Branntweinmonopol soll nur der erste Schritt zu weiteren Monopolen und damit zur Verstaatlichung der Produktion, zur fozialistischen Wirtschaft sein. Bir können dem Monopol daher nicht zustimmen, wir empfehlen vielmehr eine& a britatsteuer oder Verbrauchsabgabe Auch aus ethischen Gesichtspunkten verwerfen wir das Branntwein monopol. Wir bekämpfen die Schnapspest und dürfen es nicht zu Lassen, daß es schließlich dahin kommt, daß das Reich aus fiskalischen Gefichtspunkten den Schnapstonium zu heben sucht. Dazu tommt, daß man für die notwendigen Entschädigungen 190 Millionen Mark aufwenden will in demselben Moment, tvo man über unsere Anleihe­wirtschaft flagt.

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Kleines feuilleton.

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Co wo

Nun noch ein ernstes Wort. Sowohl in der freisinnigen Presse geschlagenen Tabalsteuer, fönnen wir nicht zustimmen. Die Ver als auch von einigen Rednern im Hause, namentlich von hältnisse der Tabatindustrie sind bei uns eben ganz anders als in den Herren Baher und Schrader, ist die Absicht ausgesprochen den Ländern, welche diese Steuer haben: bei uns find weit mehr worden, ihre Bewilligung von Steuern abhängig zu machen von Personen in der Tabakindustrie beschäftigt. Mit der Inseraten­der Gewährung Constitutioneller Garantien und der Erfüllung steuer will ich mich nicht eingehend beschäftigen; fie erscheint uns anderer parteipolitischer Wünsche, die mit der Finanzreform in gar in ihrem Aufbau so verfehlt, daß an eine annehmbare Umarbeitung feinem fachlichen Zusammenhang stehen.( Sehr richtig! rechts.) Ein in der Kommission kaum zu denken ist. Auch über die Wein­folcher Standpunkt ist mir angesichts der Bedeutung, welche das zu steuer will ich kurz hinweggehen. Einer Erhöhung der standekommen oder Scheitern der Finanzreform für die ganze Zukunft Schaumweinsteuer würden wir zustimmen. Ganz un­des Reiches besitzt, geradezu unverständlich.( Bravo  ! rechts.) Von annehmbar ist aber für uns die vorgeschlagene Elektrizitäts­einem Scheitern der Finanzreform würden doch die verbündeten steuer. Industrie und Gewerbe würden durch sie eine schwere Regierungen, die Minister nicht den Schaden haben, sie haben ihre Belästigung erfahren. In der Kommission werden wir in eine Schuldigkeit getan und beziehen ihre Gehälter weiter. Aber das ernste Prüfung der einzelnen Borlagen eintreten. Wir haben Reich würde in feiner Sicherheit und in seinem Ansehen und das Land den ernsten Willen, an dem Zustandekommen gesunder Finanz in feiner wirtschaftlichen Wohlfahrt einen geradezu tödlichen Schlag verhältnisse mitzuarbeiten.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) erhalten.( Lebhafte Zustimmung rechts.) Und worauf stüßt sich diese Abg. Dr. Südekum( Soz.): ganze politische Stombination der Verkoppelung von parteipolitischen Wünschen mit der Finanzreform? Doch ganz allein auf die Annahme, Graf Schwerin- Löwizz lehnte jebe Verbindung der Steuervorlagen Der Reichstanzler hat hier lebhaft auf Sparfamteit ge- daß diesen großen Schaden für das Land die verbündeten Ne- mit der Paarung konstitutioneller Garantien, die er als lediglich drungen, er soll auch einen entsprechenden Erlaß an die einzelnen gierungen nicht so leicht auf fich nehmen würden als der parteipolitische Wünsche hinstellte, ab, und als Diftator im Bloc Ressorts gerichtet haben. Es wäre intereffant, zu wiffen, was Reichstag  , daß ihr Verantwortlichkeitsgefühl größer wäre als diftierte er den Herren von den vereinigten freisinnigen. Parteien, Sarin steht. Als der Reichskanzler fchon am 25. Februar 1907 die das des Reichstags. Für mich und meine politischen Freunde daß sie diese parteipolitischen Wünsche aufgeben müßten, widrigenfalls Natwendigkeit des Sparens betonte und fagte, auch durch Verweise ich diese Unterstellung mit aller Entschiedenheit zurück, die Steuervorlagen von einem anderen Block gemacht würden I einfachung in der Armee fönne gespart werden, erläuterte der und ich hoffe, daß der ganze Reichstag und namentlich die( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Nun, ich habe den großen Kriegsminister in der Budgetkommission das dahin: wenn die Neu- Parteien, die Anspruch darauf erheben, auf nationalem Boden zu Borzug, nicht zum Blod zu gehören( heiterkeit), ich brauche uniformierung durchgeführt, die Festungen ausgebaut, die Neu- stehen, im Interesse des Landes und im Interesse ihrer Parteien also auch den Weisungen des Herrn v. Schwerin  - Löwiß nicht zu bewaffnung eingeführt fei, tönne an Ersparniffen in der Armee den gleichen Standpunkt einnehmen. Bu meiner Freude haben die folgen, wie der Herr Vorredner von der nationalliberalen Partei, gedacht werden!( Große Heiterfeit.) Es entspricht nicht dem Ernst, Herren Müller- Meiningen und Kopsch in ihren Reden und Veröffent- der alles, was konstitutionelle Garantien betraf, fangs und flanglos leitungen dem Betrüger hilft. Das wichtigste ist natürlich, dem Bro- als Wink zum Aufhorchen, zum Lauschen der Laut Chu- h. Die duft ein altehrwürdiges Aussehen zu geben. Zu diesem Behufe Affensprache ist sehr tonzentriert und nach Professor Garners empfahl man früh das Einräuchern" der Gemälde. Kommt das Meinung erfezen diefe furzen Ausrufe ganze Säße. Bild aus der tvarmen Dfenröhre, wo es auch noch die heißt zum Beispiel Dur'h: Hallo da, mein Freund, Wie man Bilder fälscht. In München   wird ein umfangreicher schönsten Riffe und Sprünge bekommt, so wird es mit einem Absud steckst du denn? und wenn darauf die melodische Antwort Brozeß verhandelt, in dem die Praktiken moderner Bilderfälscher von Milch, Asche, Ruß, Süßholzertrakt bestrichen und durch Eu- nh ertönt, so bedeutet das: hier bin ich unter der Palme, ganz ans Licht kommen. Man ist erstaunt, wie leicht Händler und die geschicktes Anbringen von Schmutz, Schimmel- und Fliegen- nahe", worauf dann unfehlbar das Dhui folgt, das da heißt: Schön, Käufer getäuscht werden. Aber man erinnert sich auch, daß die flecken berschönt". Besondere Schwierigkeiten macht die Herstellung warte einen Augenblick, ich komme zu dir." Fälschungen von jeher zur Kunst gehörten, wie der von fünstlichem Wurmistich im Holz. Alter Wurmistich läßt sich so Ich habe es gelernt", so schreibt der Amerikaner, biese Laute Schatten zum Licht. Aber diesen Riesenumfang und diesen schwer hervorbringen, daß der gefchickte Fälscher lieber darauf ver- gut genug nachzuahmen, um mich mit meinen gezähmten Affen zu gewerbsmäßigen Charakter haben die Fälschungen doch zichtet und sich ein echtes altes Malbrett mit gutem richtigen Wurm- unterhalten, und ich erkenne sie auch wieder, wenn ich sie im Walde erst mit dem Hochkommen der Bourgeoisie angenommen. stich zu verschaffen sucht. Eine andere schlimme Sorge für den von den wilden Affen höre."( Mit Hilfe dieses Vokabulariums Erst der Kapitalismus   machte alles zur Ware und schuf andererseits Fälscher ist eine gute Stopie jener Sprungbildung, die sich auf allen haben mehrere der prominentesten Reporter vom Lot.- Anz." sofort eine große Klasse von Menschen, die alle Schäße der Welt, auch die echten alten Bildern findet. Während man bei alten Meistern mit den prominentesien Berliner   Affen ein Interview angestellt. seltensten Kunstschäze aller Zeiten zu sammeln die Mittel und gern auch alte Leinwand verwendet und sich so einen echten Bizi Bambula gab zu verstehen, daß sie einen anderen Dialekt be­das meist nur von niedrigsten Prunk- und Lurusbedürfnissen Malgrund sichert, benutzen bei modernen Meistern die Fälscher nicht vorzuge und daß es sich offenbar um eine Art Affenefperanto genährte Streben hatten. Ganz davon zu schweigen, daß felten unvollendete Studien und Skizzen, die flüchtig zu Ende ges handle, das in ihrer Heimat noch nicht eingeführt sei. Missie da­Sapitalsanlage in Kunstwerten oft zugleich eine eine rein malt und dann als fertige Meisterwerke des Künstlers verkauft gegen erwies fich als gute Kennerin der Garnerschen Sprache. Gie spekulative ist. Werte, die nur einmal vorhanden sind und den werden. Viele Kenntnisse und Sorgfamkeit erfordert die Anbringung brückte ihre Freude aus, endlich ihren Dant abstatten zu können, Stulturbesitz der Völker bilden sollten, die sie geschaffen haben, eines forrekten Signums( Künstlernamens). Dürers charakteristisches besonders für die regelmäßige Zusendung der Woche", sind heute täglich in Gefahr, von irgend einem Kapitalpros irgend Monogramm wurde von einem gefchickten Nachahmer so täuschend die sie mit großem Interesse verfolge. Sie hofft indes, ivohin verschleppt zu werden, wo sie nur seine Intimen zu Geficht auf einem Bild des dornengekrönten Chriftus angebracht, daß die daß die kürzlich vom Lot.- Anz." verbreitete Entdeckung der bekommen. Aber, o Ironie, die Kunst rächt sich an diesen Mäcenen, Arbeit lange Beit als eigenhändiges Werk Dürers galt. Wie Gedankenphotographie" den Verkehr zwischen Affen und Menschen indem sie ihre Gier und ihren unverstand mit Fälschungen be- dieses Gemälde, so famen im Anfang des siebzehnten Jahr noch wesentlich mehr erleichtern werde als die für moderne Bedürf­schwindelt. hunderts noch zahlreiche andere Pseudo- Dürersche Gemälde in Handel, nisse etwas arme Affensprache. Prof. Garner wurden die schönen Die Methoden der Fälscher, die heute ganz modern, arbeits- und eine ganze Reihe von Künstlern scheinen sich mit diesem ein Erfolge drahtlos vermittelt.) teilig und engros arbeiten, find raffiniert und ihre Resultate oft träglichen Gefchäft befaßt zu haben. Am besten laffen sich Signa. verblüffend. Es ist nicht immer leicht, gemeine Fälschung von turen herstellen, indem aus den Monogrammen auf weniger wertvollen tweitherziger Restauration zu trennen. Schlecht erhaltene Gemälde alten Bildern durch möglichst geringfügige Aenderungen be-- Bann soll das Theater beginnen? Diese Frag. fönnen in fachkundiger Beise wiederhergestellt, sie fönnen aber deutendere Künstlernamen gemacht werden. Aus einem Cuylen wird in Berlin   jezt vielfach erörtert. Es ist die Verlegung des auch durch skrupelloses Uebermalen zu ganz neuen Bildern gemacht borch" läßt sich leicht ein wertvollerer Boelenborch machen. Theaterbeginns auf 9 Uhr vorgeschlagen worden, um den Schichten, werden, die man dann gewöhnlich unter einem hochberühmten Natürlich muß das schlechte Bild dann stark übermalt werden. die den Achtuhr- Ladenschluß erzielt haben, Gelegenheit zum Theater­Namen in den Handel bringt. Manche Maler sind besondere Lieb In den großen Fälscherwerkstätten, die ganze Schiffsladungen echter befuch zu geben. Die Schillertheater werden über die Zweck­linge der Fälscherkunst, so Dürer  , so Claude Lorrain  , deffen Ruhm alter Meister" nach Amerika   verkaufen, gibt man fich freilich nicht mäßigkeit der Verlegung ihre Besucher abstimmen lassen.( Aber und leicht nachzuahmende Manier schon zu seinen Lebzeiten ganze mit so subtilen Praktiken und Kniffen ab. Da wird fabrit gerade die am späteren Beginn Interessierten, die jezt vielleicht nicht Fälscherbanden ausnüßten. Er suchte sich dagegen zu wehren, indem mäßig und engros gearbeitet. Ein Maler macht nur Köpfe nach ins Theater kommen, werden so nicht zu Worte kommen.) er in seinem Buch der Wahrheit"( jezt im Besize des Herzogs| Rubens, ein anderer nur Hände nach van Dyd, ein dritter nur silber­Deffentliche Schönheits- Abende" verden für von Devonshire) eine genaue Stizze aller seiner Schöpfungen mit graue Corots usiv. Das Bild wandert vom Gesichtsspezialisten" die nächste Zeit wieder angekündigt. Ju den Abgeordnetenkreisen Angabe der Besitzer und ihrer Wohnorte eintrug. Doch haben sich zum Sleiderberfertiger", vom Signierer" zu dem Manne, der die foll ein Umschwung der Meinungen, die durch übertriebene Nach­die Fälscher nicht abhalten laffen, nach Claudes Bildern und Stizzen Patina des Alters hervorbringt, und so entsteht gar schnell und funkel- richten einer Korrespondenz irregeführt waren, eingetreten fein. tapfer weiterzuarbeiten. So erzählt Graf Schack  , wie er durch nagelneu der alte Meister". Auch die Polizei soll teine besonderen Schwierigkeiten mehr an den feine Aufträge einen jungen deutschen Maler in Rom   gerettet habe, Tag legen". den sein Hausherr zur Herstellung von falschen Claudes und Das Lexikon der Affensprache. Aus New York   wird berichtet: Der parlamentarische Abend scheint danach geholfen zu haben. Nuysdaels mißbrauchte. Bon einer großen Werkstätte, in der wert Der durch seine Versuche, die Sprache der Affen zu erforschen, be- Bielleicht lassen sich solche Abende auch für andere Swede nuzbar lose alte Bilder durch lebermalen zu Meisterwerfen gestempelt fannt gewordene Professor Garner, der seit Monaten im franzöfifchen machen. wurden, erzählt Julius Schnorr von Carolsfeld   in einem Briefe Rongogebiet feine Experimente mit den Affen fortsetzt, hat jetzt Abendmuseen. Eine bemerkenswerte Neuerung hat der vom Jahre 1818 aus Florenz  . Unter den modernen Meistern find Nachricht nach Amerika   gegeben. Er teilt mit, daß er nunmehr aus Pariser Gemeinderat beschlossen. Die im Petit Palais   unter befonders Corot, Meissonier  , Lenbach der Vorliebe von Fälichern reichende Beweise für die Existenz einer Sprache unter den Affen ge- gebrachte städtische Kunstsammlung soll in Zukunft auch am Abend anheimgefallen; doch schreckt der Betrug vor feinen Namen zurück, funden habe. Sieben Affenworte will er bereits entdeckt haben. zugänglich fein. Ueber die ausgestellten Kunstwerke werden gemein­der hoch im Preise und hoch im Ruhme steht, wie auch diesmal Für Mangel oder Hunger fagen die Affen: Dhui, die Frage: Wo verständliche Vorträge gehalten werden. Wenn sich der Versuch be­wieder die plumpen Stopien Böcklins und Menzels beweisen. Es hat bist du? heißt Dur'h, für hier dient das Wort Eu'nh, für Vorsicht währt, wird dieser Plan zu einer umfaffenden Einführung in die sich in diesem mum schon so lange getriebenen Gewerbe eine direkte oder Achtung Khi- in, zur Mahnung zum Rückzug das Wort Kunstgeschichte  , mit Zuhilfenahme von Abgüffen, Photographien usw. Geheimkunst herausgebildet, die mit tausend Mittelchen und An- Shi- tu- hou, als wint zur schleunigen Flucht der Ruf-ou- hou und erweitert werden.

Notizen.