Es wurden ferner, teils vom Referenten, teils in der Dis- Wettermänner gewählt, die nicht organisiert sind und denen nicht fussion, noch eine ganze Reihe anderer Mißstände besprochen. Die nachgesagt werden kann, sie seien von den Sozialdemokraten beMaschinen, Drehbänke, Echraubstöcke usw. sollen fast sämtlich einflußt. Lehnt die Verwaltung die Befahrung mit ihren eigenen mangelhaft und reparaturbedürftig sein, und ebenso wird über mangelhafte Beleuchtung sowie über Unreinlichkeit geklagt. In der Wettermännern ab, weiß die Oeffentlichkeit, was sie von der ErAbteilung des Meisters Clajus, wo ein Hilfsarbeiter fehlt, foll seit Harung des Kreisdirektors und dem Urteil des Bergmeisters zu Wochen nicht ordentlich aufgeräumt sein, und die Wasserleitung halten hat. In der Versammlung wurde noch mitgeteilt, daß einzelnen vor Schmutz starren. Des weiteren wird berichtet, daß an einem der drei Fahrstühle des Betriebes auf dem Hofe das Schub- Kameradschaften in einem Monat 30-60 Wagen zum Nachfüllen gitter fehlt, so daß man jederzeit einen schweren Unfall be gestohlen wurden, daß Strafen von 20, 23, 27 bis 32 M. in einem fürchten muß. Die Schmiede klagen bitter darüber, daß das Dach Monat über einen Bergmann verhängt worden sind. Am 25. war ihrer Werkstatt ganz erfest ist, so daß es lohntag und hatten eine Anzahl Kameraden ihr Lohnbuch der hineinregnet und sie bei ihrer Arbeit naß werden. Um das Regenwasser aufzufangen und um nicht in Streitfommission abgegeben, von denen einzelne folgende„ Riesentiefem Wasser stehen zu müssen, stellen sie an der Esse Eimer auf, löhne " aufwiesen: 00,64 m., 3,77 m., 00,06 m., 26,06 m., 00,04 m., die aber bald überlaufen, wenn sie nicht rechtzeitig geleert werden. C0,49 M., 14,23 M., 2,61 M., 00,05 M., 6,80 M., 23,09 M., 00,03 Bei solchen Mißständen muß es den Arbeitern natürlich nech Mark, 17,31 M., 12,32 m., 16,15 M. Also Löhne von 3, 4, 5 und schwerer werden, einen halbwegs annehmbaren. Verdienst zu er 6 Pf. gelangten zur Auszahlung; aber dennoch liegt offiziell fein zielen. Dazu kommt, daß die Werkzeugausgabe auf die Zeit von Grund zum Streifen vor. Ein Kamerad zeigte ein Lohnbuch, das morgens 8 bis 11 Uhr und nachmittags 2 bis 4 Uhr beschränkt für den vorigen Monat 55% Schicht mit 198,90 m. aufwies; der ist, der Arbeiter in der übrigen Zeit auch für sein gutes Geld kein Mann behauptet nun, er habe nur 29 Schichten verfahren und nur neues Werkzeug erhalten kann. Bricht einmal ein Bohrer ab, 113,90 M. ausgezahlt erhalten. Wohin die 85 M. gekommen feien, muß der Arbeiter der Firma mehr dafür bezahlen, als er ihr die sein Lohnbuch weiter enthalte, wisse er nicht. Aehnliche Untostet, und der Preis wird einfach vom Lohn abgezogen. Gegen alle diese Mißstände kann natürlich nur mit Erfolg regelmäßigkeiten sollen mehrfach vorgekommen sein! vorgegangen werden, wenn die Arbeiter sämtlich treu zu ihrer Organisation halten, und dies wurde auch in der Versammlung ganz besonders hervorgehoben.
Genosse Hausmann- Eichlinghofen bei Dortmund , der als Vertreter des Verbandes im Revier weilt, besprach die Forderungen zum Schluß noch, wobei er die Unglücsszenen von Radbod so er. greifend schilderte, daß die anwesenden Bergmannsfrauen laut weinten. Er forderte die Kameraden auf, an ihren Forderungen festzuhalten, denn was hier gefordert werde, sei längst den Bergleuten in Sibirien bewilligt. Jubelnd stimmie die Versammlung, im Streit auszuharren.
gestellten Kandidaten wird gefragt, ob er das Amt annehmen will zwei Stüd mindestens 9 M. erhalten würden, sie erhielten nur In einer von über 1000 Personen besuchten Belegschaftsver oder nicht. Unter solchen Umständen ist es begreiflich, daß die 4,02 M. und hatten damit taum 25 Pf. die Stunde verdient. Auf sammlung am 26. November in Merlenbach stellte Genosse Beim. Arbeiterschaft des Betriebes den Ausschußwahlen keine Bedeutung die Beschwerde über den niederen Verdienst sagte ihr Meister: peters die Frage, ob die Erklärung des Kreisdirektors der Wahr. beimißt und sich am liebsten gar nicht daran beteiligt. Die Sie haben doch nur 49 Stunden gearbeitet."" Ja, aber zwei Meister und Obermeister aber drängen die Arbeiter förmlich zur Mann zusammen," erwiderten die Arbeiter. Da kann ich auch heit entspreche, worauf ein tausenostimmiges Nein!" erschallte. Wahl, und das hat auch einmal dazu geführt, daß die Arbeiter in nichts dafür," meinte der Meister. Wohl ist es Vorschrift, daß Einmütig erklärte die Versammlung die Behauptung des kaisereiner Abteilung übereinkamen, einen notorischen Trunkenbold, kein Arbeiter eine Arbeit eher beginnen soll, als der den Afford lichen Bergmeisters wie die Erklärung des Kreisdirektors für under nebenbei als Streitbrecher bekannt ist, zu wählen, offenbar zettel in Händen hat, fragt er aber danach, so heißt es:" Den wahr und nahm die Forderungen in obiger Form an. Als Wetterin der Meinung, daß ein solcher Mensch am besten in die Karikatur Bettel kriegen Sie nachher." fommission wurden die drei von der Verwaltung angestellten eines Arbeiterausschusses hineinpaßte. Das war der Firma allerdings auch nicht angenehm, weil das Konferenzzimmer allzusehr nach Schnaps stant, wenn dies Ausschußmitglied zugegen war. Uebrigens ist der Mensch inzwischen wegen unverbesserlicher Trunksucht entlassen worden. Wie groß im Betriebe die Abneigung gegen die Wahlbeteiligung ist, zeigte sich auch darin, daß ein Arbeiterausschuß mit nur acht Stimmen gewählt wurde. Gegenwärtig besteht der Ausschuß aus zwei Verbandsmitgliedern und fünf Personen, die als Streifbrecher bekannt sind. Er ist gänzlich unfähig, seiner Aufgabe, die Interessen der Arbeiter wahrzunehmen, irgendwie gerecht zu werden, und er hat auch innerhalb zweier Jahre keine einzige Besprechung abgehalten. Als im vorigen Jahre die Firma eine Betriebstrantentasse errichten wollte, forderten die Arbeiter den Ausschuß auf, dagegen vorstellig zu werden; der Ausschußobmann Hemlepp wollte aber nicht, weil," wie er sagte, „ das den Arbeiterausschuß nichts angeht." Selbst die Direktion war darin anderer Meinung und brachte die Sache zur Sprache; der Ausschuß hielt es jedoch nicht einmal für nötig, den Arbeitern nachträglich darüber zu berichten. Selbstverständlich wünschen die Arbeiter durchaus nicht, daß die unglückliche Zersplitterung im Krankenkassenwesen noch durch eine neue Betriebskasse vermehrt werde. Vor acht Tagen hielt der Ausschuß mit der Direktion eine Sigung ab, in der die Beseitigung der sechsjährigen Karenzzeit, in der die Arbeiter die Hauptursache der Unfähigkeit des Arbeiterausschusses erblicken, angeregt wurde. Der Direktor Blum war jedoch nicht dafür zu haben, erklärte vielmehr, daß, wenn heute bas Statut festgelegt würde, er die Karenzzeit sogar auf 10 Jahre festlegen möchte. Mit den Leuten, die in der Versammlung sprächen, würde er auch fertig werden, meinte der Direktor weiter. Im übrigen wollte er, daß der Ausschuß sich ein Notizbuch Achtung, Lithographen und Steindrucker! anlegt, worin alle Beschwerden eingetragen werden sollten, damit Die Differenzen in der Firma Alfr. Silbermann, sie dann der Direktion vorgelegt werden könnten. Dem Ausschuß Berlin , Alexanderstraße, sind noch nicht beigelegt. Die Firma Die Verwaltung. fehlt es jedoch so sehr an Vertrauen, daß kein Arbeiter mit einer ist noch gesperrt! Beschwerde an ihn herantritt. Gründe zu Beschwerden sind aber in dem Betriebe offenbar im Uebermaß vorhanden. Eine ganze Reihe trasfer Mißstände wurden in der Versammlung besprochen. So wurde berichtet, daß die Kantine unzulängliche Waren liefere; ferner, daß in verschiedenen Abteilungen des Betriebes die Fenster- ist perfekt. Eine Urabstimmung der Mitglieder des Portefeuiller fcheiben fehlten und durch Papier ersetzt seien. In der Gürtlerei- berbandes ergab folgendes Resultat: 80 Proz. haben an der Abwerkstatt sei auf der einen Seite feine Heizung vorhanden, auf ſtimmung teilgenommen, davon stimmten 66 Proz. dafür, die der anderen sei es übermäßig warm, und in der Gießerei sei der anderen dagegen.. Am 13. April 1909 findet in Köln der gemeinQualm beim Abgießen so start, daß er sich über die ganzen same Verbandstag beider Verbände statt, vorher am 12. April 1909 Treppen und besonders über den Aufzug 5 verbreite. Es fehle die 7. ordentliche Generalversammlung der Sattler und der dort eben an jeglicher Abzugsvorrichtung, an Exhaustoren, wie fie 3. außerordentliche Verbandstag der Portefeuiller. Wenn auf in anderen derartigen Betrieben angebracht sind und sehr gut beiden Tagungen die Verschmelzung gutgeheißen wird, haben beide funktionieren. Ferner wurden das Strafensystem und die Lohn Verbände bom 1. Juli 1909 ab gemeinsame Geschäftsführung. berhältnisse scharf kritisiert, und es wurde unter anderem erwähnt, daß in der Stanzerei der Meister Zetlig, wenn er zwei Arbeiter nur einen Augenblick zusammenstehen sieht, ihnen Strafen von 25 Pf. zudiktiert. Dabei beträgt der Anfangslohn gelernter Arbeiter bei der Firma 40 Pf., der Durchschnittslohn 50 Pf. und die Werkzeugschlosser sollen mit 45 Pf. Stundenlohn auskommen. In der Glühstrumpfabteilung wurden die Arbeiterinnen fürzlich dadurch in große Erregung bersetzt, daß man sie sämtlich als Diebe behandelte. Wie in der Versammlung berichtet wurde, foll Sie der Direktor Now at angebrüllt haben: wo sie die gestohlenen Glühstrümpfe gelassen hätten, und sie in demselben Ton aufgefordert haben, ihre Taschen zu zeigen. Man will bemerkt haben, daß in der Abteilung 1300 Glühstrümpfe abhanden gekommen sind, und meint, daß Abend für Abend ein paar Hundert gestohlen wurden. Die Arbeiterinnen mußten fich eines Abends sämtlich vor der Direktion gänzlich entkleiden. Gefunden wurde dabei nichts; der Direktor Nowat aber soll nachher gesagt haben, es wäre wohl nicht genau genug nachgesehen worden. Aufgeklärt ist die Sache nicht. Merkwürdig finden es die Arbeiterinnen, daß, seitdem der alte Meister, der erkrankt war, wieder da ist, auch die Zahl der in Arbeit gegebenen und abgelieferten Glühstrümpfe wieder stimmt. Vielleicht hat sich die Direktrice, die vorübergehend die Kontrolle ausübte, nur verrechnet. Aus der Glühstrumpfabteilung wurde ferner berichtet, daß die Ankleideräume höchst ungenügend sind, daß sie nebenbei zur Aufbewahrung von Hülsen dienen, an denen die Arbeiterinnen sich die Kleider zerreißen, und daß sie sich genötigt sehen, sich außerhalb des Raumes aus und anzufleiden.
Deutfches Reich.
Die Berschmelzung des Portefeuillerverbandes mit dem
Sattlerverband
Der Streit auf Grube Saar und Mosel.
Der Kreisdirektor( Landrat) von Forbach, Herr von Woellwardt hat in allen Ortschaften, die vom Streik betroffen sind, durch öffentlichen Maueranschlag folgende Erklärung bekannt. gemacht:
,, um ber in der Bevölkerung bestehenden Annahme, daß durch die Flözbrände im Schacht V eine besondere Gefahr für die Bergarbeiter besteht, entgegenzutreten, mache ich hiermit be: kannt, daß nach eingehenden Feststellungen an Ort und Stelle durch den Herrn Bergmeister in Saargemünd , eine Gefahr für die Sicherheit des Betriebes nicht vorhanden ist. Merlenbach, den 25. November 1908.
von Woellwardt."
Herr von Woellwardt, der höchste Beamte des Kreises, den die streikenden Arbeiter sogar um Vermittelung angerufen hatten, gibt öffentlich die Erklärung, daß eine Betriebsgefahr nicht besteht, ohne auch nur einen Arbeiter gefragt zu haben, noch ohne sich persönlich davon zu überzeugen, ob die Angaben des Herrn Bergmeister auch zutreffend sind. Als er die Bekanntmachung in Merlenbach anschlagen ließ, trat der Wettermann F. an ihn heran und sagte ihm:
Herr Kreisdirektor! Ich übe seit Jahren die Wetterkontrolle aus, tenne den Betrieb sehr genau und erkläre Ihnen, daß Sie mit diesem Anschlag feinen Glauben finden.-Herr Bergmeister von Braunmühl kann unmöglich alle Betriebspunkte befahren haben, denn sonst würde er ein solches Urteil nicht mit seinem Namen decken. Wenn der Herr Bergmeister und Sie, Herr Kreisdirektor, auch tausendmal jede Betriebsgefahr bestreiten, so besteht sie dennoch."
Nach gründlicher Besprechung aller dieser und verschiedener anderer Mißstände, und nach einem Vortrage Cohen 3 über Aufgaben und Bedeutung der Arbeiterausschüsse nahm die Verfammlung eine Resolution an, die dem Arbeiterausschuß zur Pflicht macht, nochmals bei der Direktion wegen Beseitigung der Ein zweiter Wettermann und mehr als 20 Bergleute besechsjährigen Karenzzeit vorstellig zu werden, und im übrigen bestätigten dem Kreisdirektor die Angaben F.'s; aber dennoch blieb fagt, daß, wenn diesem Verlangen nicht stattgegeben wird, kein die Erklärung unverändert hängen. Arbeiter sich an der bevorstehenden Ausschußwahl beteiligen wird.
Lohnreduktionen in der Krise.
Gegen diese offene Erklärung der Regierungsvertreter, die 1500 Bergleute einfach Lügen straft, waren die Vertreter der Or. ganisation machtlos; sie mußten zu einer Aenderung ihrer Forde Die Arbeiter der vor dem Schlesischen Tor gelegenen Maschinen- rungen schreiten oder sie fallen lassen. Deshalb beriefen sie eine fabrit von Beermann hatten sich am Mittwochabend sehr zahl- Sigung der Wettermänner und noch einiger älterer Bergleute, und reich im großen Saale der" Drachenburg " versammelt, um sich über legten denen erneut die Frage vor, ob der Bergmeister nicht doch ihre Lohn- und Arbeitsverhältnisse auszusprechen. Wie der recht haben könnte und in der Tat teine Gefahr mehr bestände. Referent Schlinsky ausführte, steht diese Firma schon lange bei Die Leute beharrten jedoch darauf, daß direkte Lebensgefahr beder Arbeiterschaft in so schlechtem Ansehen, daß viele fie in Beiten stände, und verlangten eine sofortige Befahrung der Grube in guter Konjunktur nur als eine Durchgangsstation betrachten, wo Gegenwart einer von der Belegschaft gewählten Kontrollkommission. man einmal vorübergehend arbeitet, weil im Augenblid nichts besseres zu haben ist. Nun aber benutzt die Firma, die Militär- Da in dem ersten Antwortschreiben die Direktion einige Zugeständ.
Husland.
Ende der Buchbinderaussperrung in Schweden . Die Buchbindereiarbeiter und Arbeiterinnen in Stockholm und Eskilstuna haben nun dem Tarifvorschlag der Arbeitgeber zugestimmt, der zwar einige Lohnerhöhungen bietet, die jedoch durch Einführung von Stundenlöhnen statt der Wochenlöhne wieder verloren gehen. Die Arbeit ist Anfang dieser Woche wieder aufgenommen worden, es blieben jedoch vorläufig noch etwa 100 Ausgesperrte arbeitslos. Der Lohnfampf hat über 18 Wochen ge Um ihn zu beenden, hatte die Arbeitgebervereinigung dauert. eine Massenaussperrung beschlossen, die sich unter anderem sogar auf die Textilindustrie des ganzen Landes erstrecken sollte. Die Buchbinder wollten es vermeiden, daß ihretwegen Zehntausende von Arbeitern anderer Berufe nun in der Zeit der schwersten Wirtschaftskrise von dem brutalen Unternehmertum auf die Straße gesetzt wurden, und nahmen deshalb das Angebot der Arbeitgeber an.
Verfammlungen.
Deutscher Holzarbeiterverband. In der am Mittwoch ab. gehaltenen Vertrauensmännerversammlung hielt Eugen Brüdner einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag über die Gewerbegerichts
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werde
man
wahlen. Hierauf beschäftigte sich die Versammlung mit dem Uns wesen der Ueberstunden in verschiedenen Betrieben. Leopold führte hierzu aus: Nach früheren Beschlüssen des Verbandes seien die Mitglieder verpflichtet, der großen Arbeitslosigkeit dadurch nach Möglichkeit entgegenzuwirken, daß fie ihre Arbeitgeber zur Vers fürzung der Arbeitszeit und Einstellung arbeitsloser Kollegen ver wie Dieser Beschluß sei, anlassen. erwarten konnte, von den Unternehmern bekämpft worden. Bedauerlicher weiſe der Beschluß aber auch bon den Kollegen nicht genügend beachtet. Ja ein Teil der Kollegen habe sich sogar bewegen lassen, jest, zu einer Zeit, wo etwa 3000 Holzarbeiter in Berlin arbeitslos find, Ueberstunden zu machen. Es handele sich um einige Betriebe, welche augenblicklich etwas eilige Arbeit haben. Anstatt neue Kräfte einzustellen, hätten die betreffenden Meister verlangt, daß Ueberstunden gemacht werden, und die Kollegen feien auch darauf eingegangen. Auch Sonntags sei fogar in Das habe natür manchen Werkstätten gearbeitet worden. lich in den Reihen der Arbeitslosen mit echt große Entrüftung hervorgerufen. Das Verhalten der Kollegen welche jetzt leberstunden- und Sonntagsarbeit verrichten, sei ganz entschieden zu verurteilen. Die betreffenden Kollegen seien ber pflichtet, in den Werkstätten, wo dringende Arbeiten vorliegen, die Ueberstunden zu verweigern und zu verlangen, daß statt dessen einige der arbeitslosen Kollegen eingestellt werden.
Hierzu wurde folgende Resolution angenommen:
Die Gesamtvertrauensmännerversammlung der Berliner Holza arbeiter nimmt mit Entrüstung davon Kenntnis, daß zu einer Zeit, wo in Berlin 3000 Holzarbeiter arbeitslos find, in mehreren großen Betrieben lleberstunden gemacht wurden. Die Versamm lung spricht den Kollegen dieser Werkstätten ihre schärffte Mißbilligung aus.
Sie macht es allen Kollegen zur Pflicht, die Verbandsbeschlüsse einzuhalten und die Ueberstunden abzulehnen.
arbeit liefert, und der es keineswegs an Aufträgen mangelt, die niffe gemacht hat, schlug die Streitkommiffion der Belegschaftsver- Letzte Nachrichten und Depeschen.
Weitere Opfer von Radbod.
Wirkungen der Krisis.
„ Nachdem der Herr Kreisdirektor von Woellwardt durch Hamm , 27. November. ( W. T. B) In der vergangenen Nacht, öffentliche Erklärung an die Bevölkerung das Urteil des faiserlichen Bergmeister bon Braunmühl unterzeichnet hat, wonach beziehungsweise heute früh, find im fatbolischen Stranfenhause noch teine Betriebsgefahr in Schacht V besteht, hält die Belegschaft drei der auf der Zeche Radbod verunglückten Bergleute gestorben. nach wie vor die Behauptung aufrecht, daß direkte Lebensgefahr Damit sind von den anfänglich Geretteten insgesamt acht ihren besteht und bezweifelt ernstlich, daß der kaiserliche Bergmeister Verlegungen erlegen. alle Betriebspunkte befahren haben kann, der Kreisdirektor die Zustände nicht fennt, sonst würden die Herren eine derartige Erklärung mit ihrem Namen nicht gedeckt haben, fordert die Pelegschaft nunmehr, daß eine sofortige Befahrung der ganzen Grube vorgenommen wird in Gegenwart einer Kontrollfommission von drei aus der Belegschaft gewählten Kameraden, des Herrn Bergmeister von Braunmühl, des Kreisdirektors und der Grubenverwaltung, damit die Oeffentlichkeit ein wahres Urteil
erhält.
Lohnregulierung dahingehend, daß die heutigen Lohmunter schiede beseitigt werden und Hauerlöhne unter 5 M. pro Schicht nicht mehr zur Auszahlung gelangen.
Hochst a. M., 27. November. ( B. H. ) Die Maschinenfabrik S. Breuer u. Co. hat 100 Arbeitern gekündigt und die Arbeitszeit der übrigen auf 8 Stunden täglich eingeschränkt. Auch in anderen Betrieben macht sich die Krisis sehr bemerkbar.
Redlinghausen, 27. November. ( B. H. ) Auf Zedhe" Waltropp wurden durch einen Blod, der aus dem Hangenden stürzte, zwei Hauer verschüttet. Erst nach Verlauf von mehreren Stunden war es möglich, die beiden Verunglückten als Leichen zu bergen.
allgemeine Krise dazu, einen noch viel ärgeren Druck auf die Ar- sammlung folgende neue Forderungen vor: beiter auszuüben. Von den so wie so schon unzureichenden Akkordlöhnen werden Abzüge über Abzüge gemacht, als wollte man die Arbeiter zum Verhungern verurteilen oder zur Verzweiflung treiben. Es scheint auch, daß Sachverständige bei der Berechnung überhaupt ausgeschaltet werden, und nur die schreibgewandten Leute im Kontor zu bestimmen haben, wie eine Arbeit bezahlt wird. Der Redner führte für diese Lohndrückereien eine ganze Reihe von Beispielen an, die in der Diskussion vollauf bestätigt und in manchen Punkten noch ergänzt wurden. Die Schmiede erhielten früher für Broßöfen 7,50 M., der Preis wurde dann auf 5,88 M., und ist jetzt auf 5,30 M. herabgesetzt. Für eine andere Arbeit, die früher 1,40 m. kostete, erhalten sie jetzt nur noch 1 M. usw. Die Stellmacher erhielten bei Infanteriemunitionswagen für Anferti gung des Hinterwagens früher 18,96 M., jebt sollen sie sich mit 15,80 M. begnügen, und der Lohn für das Auspußen ist von 1,20 Mart auf 1,05 m. herabgedrückt. Bei ihrer schweren Arbeit berdienen die Stellmacher im Durchschnitt nicht mehr als 30 m. die Woche, einige sogar nur 22 M. bis herunter zu 14 M. Für Kehrmaschinengestelle war der alte Preis 7 M., der neue ist nur 2 M. Die Schlosser erhielten für Hinterwagen früher 75 M., jezt erhalten sie 65 M., und für Stiftdrahtmaschinen ist der Lohn von 56 auf 44,80 M., für Wagenstüben von 9,42 M. auf 7,15 M. herabgesezt. Beschweren die Arbeiter sich über die allzu niedrigen Löhne, so ist die Antwort in der Regel: Wem's nicht paßt, der kann gehn." Beinlich saubere Arbeit wird verlangt, man betrachtet ein Wagenrad so genau, als handle es sich um ein tunstvolles Uhrwert. lnb wenn es gar nichts für die Arbeit gibt, fauber muß sie sein," soll der Meister Gesche in der Stell macherei gesagt haben. Ferner wurde berichtet, wie auch der Schlossermeister Glajus fich durch sonderbare Antworten auszeichnet. Das mach ich, wie ich will," soll er geantwortet haben, als Arbeiter fich darüber beschwerten, daß sie am Wochenschluß auf ihre fertige Arbeit einen viel zu niedrigen Vorschuß erhielten. Zwei Arbeiter hatten Räder angefertigt, und gerechnet, daß fie für Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierau 4 Beilagen u. Unterhaltuna8b
Die Gesamtstrafen dürfen monatlich den Betrag von 5 M. nicht übersteigen.
Die bisherige Praris, daß zum Nachfüllen der Förderung jeder Kameradschaft mehrere Wagen ohne Auswahl fortgenemmen oder geviertelt oder gehalbt werden, muß abgeschafft werden.
Lieferung der Hausbrandfohlen zum Selbstlostenpreis. Arbeiterausschüsse, denen auch die Grubenkontrolle obliegt, find bis 1. Januar 1909 einzuseßen. Wählbar ist jedes Beleg schaftsmitglied, das drei Jahre Bergarbeit berridhtet, wahlberech tigt jedes Belegschaftsmitglied. Die Wahl ist dirett, allgemein und erfolgt in geheimer Abstimmung.
Die Finsternis in neuer Auflage.
Hannover , 27. November. ( W. T. B.) Heute nachmittag 5% Uhr versagte abermals das elektrische Licht infolge eines erneuten Kabeldefefts in der elektrischen Bentrale. Infolgedessen wiederholten sich im öffentlichen Verkehrsleben die gestrigen Mißstände. Das Hoftheater mußte wiederum die Vorstellung ausfallen laffen. Als der Hofzug in den Bahnhof einlief, war dieser infolge der Lichtstörung in Dunkel gehüllt. Um 7½ lbr war die Störung noch nicht behoben.
Ein fetter Bissen.
Maßregelungen wegen Beteiligung an diesem Ausstand, Budapest , 27. November( B. 5.) Unbekannte Täter sind nachta noch Einbehaltung des Lohnes für 6 Schichten dürfen nicht er in die Stäume der Sparkasse in Marczali eingebrochen, sprengten folgen. Den auswärtigen Kameraden muß für diesen Monat die eiserne Staffe und raubten Wertpapiere und Bargeld in Höhe. das Fahrgeld bergütet werden." von Millionen Kronen.