Nr. 280. 25. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. November 1908.
toftet. Dabei gibt es jetzt Fälle, wo Schweigen Silber ist und Möglichkeit hätten, Zwangsbeiträge zu den Arbeiterorganisationen Reden Gold bedeutet für andere Beute.( Heiterkeit.) In der einzuführen, aber leider sind wir noch nicht so weit. Jedenfalls Heeresverwaltung herrscht eine ungeheure Materialverschwendung, haben die Arbeiter alle Ursache, diese Steuern mit Freuden zu 171. Sigung vom Sonnabend, den 28. November, sonst wären die großen Unterschleife in Stiel nicht möglich gewesen. bezahlen; denn von diesen Steuern haben sie Nutzen, dagegen von bormittags 11 Uhr.
Am Bundesratstische: v. Sydow.
Die erste Beratung der Reichsfinanzreform und der Steuervorlagen wird fortgesetzt. Abg. Erzberger( 3.): Morgen vor einem Jahre rühmte der Herr Reichskanzler die Festigkeit des Blocks, und am 4. Dezember erhielt er die Vertrauensroten der Blockparteien. Ich weiß nicht, ob er an diesem 4. Dezember das Manöver des Vorjahres zu wiederholen Luft hätte. Damals meinte man, das kaudinische Joch des Zentrums sei beseitigt, heute will man mit dem Zentrum wieder anbandeln. Nach der Kreuzzeitung " soll das Zentrum für die Konservativen eine Art Reservetruppe bilden, die auf einen Wink aus dem Busch kommt, um gegen die Linke zu marschieren. Das Zentrum müßte geradezu polizeiwidrig dumm sein, wenn es auf diesen Leim ginge.( Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Was der preußische Finanzminister über die Gewerkschaftsbeiträge der Arbeiter gesagt hat, richtet sich auch gegen die christlichen Gewerkschaften. Jeder seiner Aufgabe sich bewußt bleibende Arbeiter weiß heute, daß er in seine Gewerkschaft einzutreten und für sie Beiträge zu leisten hat. Ein Minister, der solche urreaktio= nären, vormärzlichen Ansichten äußert wie der preußische Finanzminister fann nicht als Vertrauensmann des Voltes aufgefaßt werden. Mit solchen Ausführungen stärkt man nur die Sozialdemokratie; eine derartige Sozialistentöterei hätte man höchstens noch vom Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie erwartet.( Sehr richtig! im Zentrum.) Freuen sollte man sich viel mehr, daß die Arbeiterschaft sich in ruhigen Zeiten einen Kriegsschatz anschafft, wie ihn das Reich im Juliusturm besitzt.
Zur Abhilfe wird die Verwaltung verlangen: mehr Aufsichts- den Steuern, die man ihnen hier auferlegen will, nur Arbeitslosig beamte!( Heiterfeit und Sehr richtig!) Der größte politische Fehler feit und andere wirtschaftliche Nachteile.( Sehr wahr! bei den Soz.) war es, daß man das englische Angebot über eine Verständigung Daß die Arbeiter den Versuch machen, die Folgen des Zollwuchers über die Flottenrüstung rundweg abgelehnt hat. Dann dürfen möglichst auf die Unternehmer abzuwälzen, ist doch nur natürlich. wir uns nicht über das wundern, was heute in England vor sich Wenn ihnen das nicht wenigstens zum Teil gelänge, wären sie in geht. Auch in der Kolonialverwaltung wird nicht gespart; in ihrer ganzen Lebenshaltung derart beeinträchtigt, daß die VerKiautschou, das uns jährlich 8 Millionen kostet, wird unverant- elendung der Maffen gewaltig fortgeschritten wäre. Im übrigen wortlich gewirtschaftet. Ich führe nur an, daß ein Bau, der 48 000 fostet den Arbeitern diese Abwälzung immer erst große Kämpfe. Mark gekostet hat, nicht weniger als 28 000 M. für die Bauleitung Daher haben sie alle Ursache, sich dagegen zu wehren, daß man sie erfordert hat!( Sört, hört!) Für die Schußtruppe in Südwest zwingt, durch neue Belastung sich erst wieder durch neue Kämpfe Afrika , die nichts mehr zu schüßen hat, werden wieder im Etat auf der alten Lebenshaltung zu erhalten, statt daß sie ihre Lebenss 16 Millionen Mark verlangt! Eine Wirkung des Erlasses zur haltung erhöhen können.( Sehr richtig! bei den Soz.) Sparsamkeit, die der Reichskanzler an die Ressorts gerichtet haben Der Herr Finanzminister verlas eine Anzahl Zitate von soll, ist nirgends zu erblicken. Ich habe den Erlaß nicht gesehen, Engels und Kautsky und suchte den Eindruck zu erivecken, als ob wahrscheinlich ist er nur für die Blockparteien gedruckt worden. diese Parteigenossen einen anderen Standpunkt vertreten hätten ( Abg. Südekum, Soz.: Aus Sparsamkeitsrücksichten! Große Heiter- als die Fraktion. Die Aeußerung von Engels stammt aus dem teit.) Wenn beim Etat wirklich auf Sparsamkeit gesehen wird und Jahre 1872 und hatte den Zweck, zu beweisen, daß mit direkten der Reichstag durch Wahrung seines Budgetrechtes darauf dringt, Steuern allein die soziale Frage nicht gelöst werden kann.( Sehr so wird das dem deutschen Volfe zum Segen gereichen.( Lebhaftes wahr! bei den, Soz.) 1891 hat derselbe Genosse Engels bei der Bravo im Zentrum.) Schaffung des Entwurfs unseres jetzt bestehenden Programms die Abg. Emmel( Soz.): Forderung diretter progressiver Steuern ausdrüdlich gestellt und die Abschaffung der indirekten Steuern gefordert. Es ist seltsam, daß der Finanzminister glaubt, mit dem Engels von 1872 den Engels von 1891 berichtigen zu können. Er hat eben Engels gar nicht gelesen, sondern nur Zitate aus den Sozialistischen Monats heften" genommen, ohne nachzusehen, in welchem Sinne diese Aeußerungen gemacht sind.( Sehr richtig! bei den Soz.) Das zeigt feine Zitierkunst, die darin besteht, sich einzelne Schnikel von irgendeinem Geheimrat zusammentragen zu lassen.( Seiterkeit und sehr gut! bei den Soz.) Aehnlich verhält es sich mit den Zitaten von Engels und Kautsky aus dem Jahre 1894. Wenn sie sagten, daß der fapitalistische Staat unmöglich nur mit direkten Steuern austomme, so taten sie es deshalb, um zu konstatieren, daß der kapitalistische Staat eine gerechte Verteilung der Steuerlaften nicht zulassen will. Die Ausführungen sind gemacht, um zu zeigen, daß mit der Einführung direkter Steuern die soziale Frage nicht zu lösen ist, und um die Arbeiter auf das Endziel der Sozialdemofratie hinzuweisen.
.
-
Der Finanzminister meinte, die Arbeiter hätten ja alle Urfache, auch zu den Bedürfnissen des Reiches ihren Obolus zu entrichten. Hätten die Arbeiter ein größeres Intereſſe daran, das Reich in seiner jetzigen Form aufrechtzuerhalten, so würde man das mit Recht von ihnen verlangen können. Aber was bietet denn der gegenwärtige Staat den Arbeitern? Für die Arbeiter find
Die Rede des Herrn Finanzministers von vorgestern ist wohl von dem Gesichtspunkte aus zu verstehen, daß er als Kandidat für den Kanzlerposten in Betracht kommt und sich in empfehlende Erinnerung bringen wollte. Wenn der Finanzminister sagt, die Sozialdemokratie wolle den Arbeitern ihr Vaterland verekeln, so hätte er diese Worte lieber an die Rechte des Hauses richten sollen, deren ganze gefeßgeberische Tätigkeit darauf hinausläuft, die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verschlechtern und ihre politiFür das Finanzelend versuchte man hier das Zentrum berant- schen Rechte zu vermindern.( Sehr wahr! bei den Soz.) Weiter wortlich zu machen, aber sehr mit Unrecht. Die Statistik in der behauptete Herr v. Rheinbaben, die Löhne der EisenbahnbediensteZunahme der Reichsschulden zeigt, daß sie gerade in jenen Jahren ten er sagte wohlweislich nicht: der Arbeiter seien um sehr stark war, in welchen das Zentrum zu den großen Ausgaben 33 Proz. gestiegen und betragen im Durchschnitt 3,18 M. Im feine Zustimmung nicht gegeben hat. Deshalb wurde es ja auch vorigen Jahre erklärte aber der preußische Eisenbahnminister, daß als internationale Partei bezeichnet. Gerade die heutige Mehrheit die Löhne der Arbeiter bei den Reichseisenbahnen nicht erhöht hat die großen Ausgaben bewilligt, ohne daß Dedung vorhanden werden können, weil sonst die Löhne der preußischen Eisenbahnwar, und hat die Schuldenwirtschaft verschuldet.( Sehr richtig! arbeiter auch erhöht werden müßten.( hört, hört!) Dabei bewegen im Zentrum.) Auf die Steuervorlagen im einzelnen will ich sich die Löhne der Reichseisenbahnarbeiter zwischen 2 und 3 M.; nicht eingehen. Erklären muß ich aber, daß auch die Bewilligung nur ganz wenige Arbeiter beziehen einige Pfennige mehr als 3 M. ton 500 Millionen Mark neuer Steuern in die Finanzen nicht Der Herr Finanzminister hat dann behauptet, der wirtschaftOrdnung bringen wird, ohne daß eine Aenderung des Syſtems ein- liche Aufschwung der Arbeiterklasse werde bewiesen durch die Ertritt. Aber nicht in konftitutionellen Garantien besteht die Aende- höhung der Gewerkschaftsbeiträge. Eigentlich sollte man von ihm rung des Syſtems, nein, der Reichstag hat heute schon die Macht, erwarten, daß er die amtlichen Berichte der preußischen Gewerbefür Ordnung der Reichsfinanzen zu sorgen, denn er hat das inspektoren kennt. Aus diesen Berichten geht hervor, daß dort, wo Budgetrecht. Ohne Wahrung des Budgetrechtes haben alle die Löhne gestiegen sind, auch die Preise für alle Lebensbedürfnisse fonftitutionellen Garantien keinen Wert. Solange es freilich Par- der Arbeiter sich so erhöht haben, daß von einer Verbesserung der die Einzelstaaten Unterdrüdungsorgane der kapitalistischen teien gibt, welche die Handhabung des Budgetrechtes als antinatio- Lebensverhältnisse feine Rede ist. Ebenso bestätigt der württemGesellschaft. nales Berbrechen ausgeben, ist die Hoffnung darauf nur gering. bergische Bericht, daß die günstige Wirkung des guten Geschäfts-( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir brauchen bloß zu Der Reichskanzler stellte sich hier hin und predigte Sparsamkeit. Ueber Sparsamkeit im Reich finden wir in seiner Rede nichts, er ganges auf die Lebenshaltung der Arbeiter durch die andauernde erinnern an die Taten der Polizei, wenn die Arbeiter ihre wirtspricht nur vom Sparen des einzelnen; dabei hat Fürst Bülow die Lohnerhöhungen nicht gleichen Schritt hielten.( Sört! hört! wollen. Ich erinnere nur an die Vorgänge bei den WahlrechtsSteigerung der Lebensmittelpreise beeinträchtigt wurde, womit schaftlichen Verhältnisse verbessern oder politische Rechte erringen neben den Gehältern für die Beamten Repräsentationsgelder ein- bei den Soz.) Dasselbe wird aus Bayern berichtet. Auch sollte demonstrationen, und da sollen die Arbeiter ihren Obolus entgeführt! Ein neuer Geiſt ſoll einziehen in die Finanzverwaltung, der Herr Finanzminister doch wissen, daß die Arbeiter auf die Ge- richten für diesen Staat, der nur den Zweck hat, die Ausbeutungsfagt der Reichskanzler, und heraus kommt schließlich, daß bei den werkschaften angewiesen sind, um in guten Zeiten ihre Lebenslage freiheit aufrechtzuerhalten?( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Vergebungen von Lieferungen ettvas wirtschaftlicher verfahren au erhöhen und in Zeiten der Krise eine Verschlechterung ihrer Sozialdemokraten.) Es kann gar keine Frage sein, daß die Arwerden soll. Dabei hat sich Fürst Bülow im Jahre 1906 hierher Lage zurückzuweisen.( Sehr richtig! bei den Goz.) Herr v. Rhein- beiter nicht gewillt sein können, für diesen Staat irgendwelche werden soll. Dabei hat sich Fürst Bülow im Jahre 1906 hierher gestellt und gesagt:" Sie können doch nicht verlangen, daß ich die baben schien sich besonders darüber aufzuregen, daß die Gewerk- Lasten auf sich zu nehmen. Was haben sie denn für ein Interesse Verträge der Firma Tippelskirch nachprüfe!"( Sehr gut!) Besser schaften 13 Millionen Mark für Streitunterstützung ausgegeben an den großen Posten, von denen die Schuldenwirtschaft herrührt? gefiel mir der Reichsschapsekretär, welcher von der Rüdkehr zur haben. Von diesen sind aber 7 Millionen an solche Arbeiter ge- Haben sie etwa ein Interesse daran, daß Heer und Marine in der altpreußischen Sparsamteit sprach. Damit ist eingestanden, daß zahlt worden, die von den Unternehmern ausgesperrt wurden bisherigen Weise fortbesteht? Saben sie ein Interesse an der Kolobisher nicht geſpart ist. Dabei fagt uns der Kriegs- obrt! hört!, bei ben Co3 ,, un erre 6 Millione per amourdes nialpolitit? Daben fie em Intereſſe paran, daß die Golbaten mit minister in der Budgetkommission, er drehe jeden Pfennig dreimal in der Hand um, ehe er ihn ausgebe. Lieber wäre es uns, et streiks. Die Gewerkschaftstassen sind sozusagen drehte jeden Tausendmarkschein oder wenigstens jede halbe Million dreimal um, bevor er sie ausgibt. Der Reichskanzler verspricht Sparsamkeit, wenn wir die leeren Kassen füllen. An diese Sparsamteit glaube ich nicht. Wenn der Herr Schaßsekretär die Ausgaben verweigert, wird es bald heißen: Lieber Sydow, bestellen Sie Sen Möbelwagen!( Sehr richtig! und Heiterkeit.) In unserm Etat hat eine Verschwendung Plaz gegriffen, die anfängt beim Etat des Reichskanzlers und aufhört bei der Ost- Afrikaexpedition. Ich möchte wohl wissen, was unsere Regierung im Umherziehen
Kleines Feuilleton.
Sparkassen für die Arbeiter.
Ich erinnere an die Arbeitslosenunterstüßung, die Kranten -, die Reiseunterstützung, den Rechtsschutz der Gewerkschaften und an die Lohnerhöhungen, die durch sie erzielt worden sind. Der Finanzminister sprach von Zwangsbeiträgen der Partei und der Gewerkschaften. Ich weiß nicht, warum er sich so dagegen wehrt; bei den Handwerkern sind doch in der Tat Zwangsinnungen mit Zwangsbeiträgen eingeführt. Warum sollen also die Arbeiter nicht das felbe haben? Ich würde gar nichts dagegen haben, wenn wir die
den besten Waffen ausgerüstet werden, um auf Vater und Mutter zu schießen?( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)
Zur Begründung der Finanzreform hat der Finanzminister gar nichts gesagt. Sonst hätte er doch auf die Ausgaben des Reiches eingehen und angeben müssen, wie sie zu reformieren sind. Eine Reichsfinanzreform kann doch nicht lediglich in den neuen Steuern bestehen. Die Ursache der finanziellen Misere des Reiches ist in den Ausgaben für Militarismus und Marinismus zu suchen, die immer größer werden, und gerade hier will die Regierung die Ausgaben nicht beschränken. Auf diesem Gebiete wird gar keine Reform vorgeschlagen, während doch gerade hier die vom Fürsten
679
Einmal aber fönnte es doch die Komische Oper auch mit voltsa tümlichen Vorstellungen versuchen. Natürlich ohne Zazal Humor und Satire.
Nobelpreise.
Herr Bülow bekommt den Preis der Physit, für sich selbst, als Sprechautomate: Ein Stichwort hinein und im Augenblic bomiert er zwei Dugend Zitate.
Der medizinische Preis wird halbiert. Die Hälfte, Sydow, gewinnste als einer, der tapfer drauflos furiert durch seine Blutegelfünste.
Herr Holle bekommt vom Preise den Neft, das spornt ihn zu neuen Kämpfen: er müht fich furchtlos, die Bildungspest mit allen Mitteln zu dämpfen.
Die Grammophonplatten und die russische Zenfur. Bisher ihren durcheinandergehenden Rhythmen und Klangfarben recht waren Grammophonplatten in Rußland zensurfrei. Sie genossen hübsche und reichhaltige Wirkungen herausbringt. Die alten Regies in vollem Sinne die Vergünstigungen der Freiheit des Wortes". fünfte der Komischen Oper kommen in der Hauptsache nur dem Dinosaurierfunde in Deutsch- Ostafrika . Während bisher die Unlängst aber geschah es, daß in Moskau ein Polizeipristaw eine ersten Akte zugute. Später gilt es mehr Spiel und Gesang im meisten Funde von Dinosauriern( Rieseneidechsen) in Amerika ge- Restauration betrat und dabei den Tert eines Revolutionsliedes strengeren Einne des Wortes zu bringen. Darin war die Trägerin macht wurden, ist nun in Deutsch- Ostafrika ein neuer Fundort zu hören bekam: das Lied tönte ihm aus dem Schalltrichter eines der Titelrolle, Eva v. d. Osten aus Dresden , trefflich genug. dieser interessanten Fossilien entdeckt worden, der an Reichhaltigkeit Grammophons entgegen. Auf eine Anfrage des Bristams( Bolizei- Daß wir aus den übrigen guten Leistungen nichts erwähnen, möge kaum den Berühmten amerikanischen Lokalitäten nachsteht. Pro- hauptmann), von wo er die Platte habe, erklärte der Gastwirt, nicht als Unterschätzung gedeutet werden. fessor E. Fraas, dem wir die Erschließung dieses für die Paläs daß er sie von einem Agenten gekauft habe. Der Fall wurde der ontologie so wichtigen Gebietes verdanten, erstattet in der" Um- brigkeit berichtet, und es wurde sofort eine eingehende Unterschau" Bericht über die Funde. Er hatte gerade eine Reise am ſuchung eingeleitet; die Untersuchung ergab, daß die„ staatsVittoria Njanza beendet, als er im Bezirke Lindi unbestimmte gefährliche" Grammophonplatte amerikanisches Fabrikat war. Bald Gerüchte hörte, daß sich an dem Berge Tendaguru ungewöhnlich darauf entdeckte man auch in Petersburg und in Warschau Brivat. große versteinerte Knochen fänden. Fraas organisierte eine Kara- niederlagen von Platten mit revolutionären Texten, sowohl Liedern wvane von sechzig Trägern, und nun ging es auf schmalen Neger- wie Reden; diese Platten waren ebenfalls amerikanischen Urpfaden durch endlosen Buschwald, bis nach fünftägigem Marsche sprungs. Die Oberpreßverwaltung, der die Angelegenheit unterder Berg aufstieg, ein einsamer sogenannter Inselberg, d. H., der breitet wurde, hat sich, wie ein Petersburger Blatt berichtet, dahin Reit einer früheren Gebirgskette. Da lagen nun", erzählt Fraas, entschieden, daß Grammophonplatten, die oft in Taufenden von ausgewittert und ausgewaschen in dem vermürbten Sandsteine Gremplaren verbreitet werden, den Druckerzeugnissen gleich die gewaltigen Ueberreste, Fußknochen von mehr als einem Meter austellen feien, und als solche der Benfur unterliegen. Dieser Länge, Fingerglieder, Klauen und Wirbel und erzählten in be- Auffassung soll sich auch der Ministerpräsident Stolypin ange= redter Sprache von der ausgestorbenen Urwelt. Im Geiste sah ich schlossen haben. Daraufhin ist die Frage einer Vermehrung der in sumpfiger Niederung, die fich zur jüngeren Kreidezeit nahe Bahl der Zensurinspektoren aufgeworfen worden, da der bisherige der damaligen Küfte an Stelle der jebigen Urwaldgegend aus- Bersonaletat der Benjur angeblich für diesen neuen Zweig der breitete, in dem Wasser der Lagunen träge die gewaltiger Leiber Kontrolle nicht ausreichen würde. So müssen in Väterchens Lande der Riesensaurier liegen und ihre Nahrung in den fetten Pflanzen alle Dinge den staatlich angestellten Parasiten und Gaunern zum und Wurzeln des üppigen Küstenstriches suchen." An verbesten dienen. Stellen wurde schiedenen eine Mufik. wurde nachgegraben und große Anzahl trefflich erhaltener Knochen berpadt; doch wird es Das Schauspiel 3 aza"( sprich Safá) ist eines ber bekannten einer zweiten in der Ausrüstung begriffenen Expedition Schauspieler- und Bühnendramen, wie sie eben als Stompanies vorbehalten sein, alle die wissenschaftlichen Schäße zu heben, arbeit zweier Tertverfertiger zustandekommen. Die Bretteldiva, die dort im Urwald begraben liegen. Die gefundenen Ueberreste deren Name das Stück trägt, hat neben guten Freunden und Liebstammen aus den Formationen der jüngeren Kreidezeit und ge- habern auch einen Geliebten, dem sie verführerisch entgegenkommt. hören zu einer Gruppe von Dinosauriern, die sich am besten mit Da gibt es natürlich Tuscheleien und Verrätereien genug. Zaza den amerikanischen Riesen Diplodocus und Morosaurus vergleichen reist dorthin, wo er eine Rivalin haben soll. Sie findet seine lassen. Da diese in Amerika und Europa in älteren Schichten ge- Gattin und sein liebliches Töchterlein; unter dessen Klavierspiel funden werden, ist anzunehmen, daß sie sich in Afrika viel längere fintt sie schmerzüberwältigt nieder. Schließlich reißt er sich nach Zeit erhalten haben. Fraas bezeichnet diese oftafrikanischen Dino- einem typischen vierten Akte von ihr los. saurier wegen ihrer gewaltigen Größenverhältnisse als Giganto- Der italienische Komponist R. Beoncavallo hat seinerfaurus. Es waren gewaltige Tiere von sechzehn und mehr zeit( 1892) mit seinem Bajazzi" einen berechtigten, allgemeinen Meter Länge mit kleinem, schwach bezahntem Schädel, der auf Beifall errungen. Seither ist ihm nichts mehr recht geglückt, am Vorträge. Im Institut für Meereskunde, einem langen, aber kräftigen Hals saß. Der plumpe, massige wenigsten begreiflicherweise die kaiserliche Bestellung:„ Der Roland Georgenstraße 34/36, spricht Montag, den 30. November, Kustos Körper lief in einen langen, dicken Schwanz aus, dessen Wirbel- von Berlin ". Auch sein große(?) Oper" Baza" von 1908 bedeutet Baschin über:" Die chemischen Eigenschaften des Meerwassers" förper am vorderen Schwanzteile noch einen Durchmesser von feinen Fortschritt. Am Freitag hörten wir sie in der„ Komischen( mit Lichtbildern); Dienstag, den 1. Dezember, Dr. Vogel über: 28 Zentimeter aufweisen. Getragen wurde der Körper von Oper". So widerlich oder vielmehr langweilig der Text in seiner" Die Seehandelswege des deutschen Mittelalters"; Freitag, den träftigen, gegen 2 Meter hohen Beinen, deren hinteres Paar in Fünftelei und in seiner breiten Ausspinnung ist, so konnten wir 4. Dezember, Dr. Wenke über„ Der Tierreichtum des Meeres und einem riesenhaften Becken eingefügt war. Der gewaltige, der Musik doch noch freundliche Seiten abgewinnen. Vor allem seine Ursachen, an Beispielen erläutert"( mit Lichtbildern). Eins 1,40 Meter messende Oberschenkel hatte ein Gewicht von 150 kilo- muß man nicht mehr von Unechtem sprechen und merkt deutlich laßkarten sind von 12 bis 2 Uhr mittags und an den Vortragsgramm. Der vollständig erhaltene Hinterfuß endigte mit fünf daß dem Komponisten die Sache unbestellt, aus dem eigenen abenden von 6 1hr an für 25 Pf. in der Geschäftsstelle des Instituts Zehen, von denen die beiden ersten große Krallen trugen, mit Innern kam. Sogar zu sehr: denn er arbeitet eben mit seinem erhältlich.( Oeffentliche Anstalten, die populäre Vorträge halten denen die pflanzenfreffenden Tiere Wurzeln ausgruben, während eigenen„ Bajazzi"-Material. Nun zeigt namentlich der als Milieu- lassen, sollten füglich auf Eintrittspreise verzichten.) die folgenden mehr oder minder verkümmert sind. Die bisher nach schilderung interessante erste Akt, daß, Leoncavallo hier zu Hause Ein neues Drama von Otto Ernst wird im Des Europa gebrachten Steletteile, wie Wirbel, Beckenknochen und Füße sind im königlichen Naturalienkabinett von Stuttgart aufgeftelt.
Vom Dichterpreis friegen alle ein Stüd, die sich im Blocke betät'gen.
Zum Lohn ereilt sie dieses Geschick für die vielen guten Komödien.
Allein der Preis für Chemie ist noch frei: man will erst darüber verhandeln, welcher Minister am tüchtigsten sei, das Schwarz in Weiß zu verwandeln.
Notizen.
Franz.
ist; das Treiben hinter der Bühne eines Variétés ergibt ganz zember im Stuttgarter Hoftheater aufgeführt werden. Es ist ein hübsche Späße des Fagottes und dergleichen mehr.. Ferner bringt fatirischer Schwant:" Tartuff der Patriot", in dem der heuchlerische das Stück viele gleichzeitige Gegenfäße, so daß da die Musit mit Patriotismus in seinen verschiedenen Spielarten verspottet wird.