Nr. 284. 25. Jahrgang.
Stadtverordneten- Verfammlung.
35. Sizung vom Donnerstag, den 3. Dezember, nachmittags 5 Uhr.
Der Vorsteher Michelet eröffnet die Situng. Zunächst findet in gemeinschaftlicher Sigung mit Sem Magistrat unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner die Wahl eines Mitgliedes der Abteilung I des Bezirksausschusses statt. Gewählt wird Regierungsbaumeister Böthde.
Vor der Sizung sind mehrere Ausschüsse gewählt worden. In dem Ausschuß zur Vorberatung der Vorlage wegen Erhöhung des Schulgeldes in den Wahlfortbildungsschulen und-anstalten ist die sozialdemokratische Fraktion vertreten durch die Stadtvv. Bruns, Dupont und Schubert, in dem Ausschuß für den Antrag Gelp de wegen Einführung verschiedener Klassen in den Krankenhäusern durch die Stadtvv. Koblenzer , Ginger, Dr. Weyl, Dr. Zadek.
Kosten für Drud und Papier sind sämtliche Bücher im Preise um lein Weniges erhöht worden.
Stadts. Wurm: Hier kommt gar kein Neudruck in Frage. Stadtv. Hoffmann( Soz.): Es handelt sich auch nicht nur um dieses Buch. Alle anderen Bücher, z. B. die Rechenbücher, sind teuerer geworden, aber nicht durch höhere Druckerfosten und Papierpreise, sondern indem bei den alten Auflagen einfach die Preise überklebt wurden, ja, bei einzelnen ist einfach der höhere Preis hinter den alten Preis geschrieben. Bei dem fortwährenden Wechsel der Bücher ist das doch für die Eltern keine kleine Sache.
Stadtschulrat Dr. Fischer: Natürlich sind wir damit durchaus nicht einverstanden, und jeder der Verleger hat ein scharfes Schreiben bekommen mit der Bemerkung, daß, wenn man so fortfahre, wir uns überlegen würden, ob wir nicht die Bücher in den eigenen Verlag nehmen sollten.( Burufe: Sehr gut!)
Die Vorlage wird darauf angenommen. Zur Regulierung der nördlichen Riefelfelder sollen 190 000 M. über den Etat nachbewilligt werden, um auch im Winter namentlich Grabenarbeiten fortführen zu lassen. Die Versammlung stimmt au.
Den Ankauf des Grundstücks Lindenstr. 40 zur Er- Zum Ankauf von drei neuen elektrischen Straßen weiterung der Hauptfeuerwache hatte der Magistrat schon waschmaschinen und zur Einrichtung zweier alter Maschinen bor 1½ Jahren bei der Versammlung in Antrag gebracht. Diese für den elektrischen Betrieb werden 56 500 M. bewilligt. lehnte indes am 12. Dezember v. J. den Ankauf ab, weil die geforderte Summe von 105 000 m. ihr viel zu hoch erschien. Jetzt wird der Ankauf abermals beantragt, da das Polizeipräsidium ihn unter Hinweis auf die Notwendigkeit der Fortentwickelung der zentralen Einrichtungen der Feuerwehr wiederholt dringend empfiehlt. Die Besizerin, Frau Wiesert, hat den Preis auf 98 000 m. ermäßigt. Die Baulichkeiten sind mit 37 600 M. bei der Feuersozietät berfichert.
wird.
Die Vorlage wird angenommen.
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Der Fonds für die Beschaffung von Lehrmitteln für die Kinder unbemittelter Eltern 124 000 reicht für 1908/1909 nicht aus. Es wird die Nach bewilligung von 45 000 m. aus dem Dispositionsquantum beantragt. Stadtv. Wurm( Soz.): Die Vermehrung der Ausgaben für diesen Posten verdient unseren Beifall. Ich möchte indes bei dieser Gelegenheit erwähnen, daß das Sprachbuch von Uebel, das noch immer Verwendung findet, von Fehlern geradezu wimmelt. Es wäre doch angebracht, daß eine solche Menge fehlerhafter Säße, wie fie seinerzeit auch vom Vorwärts" moniert worden sind, nicht in einem Buche vorhanden wären, das in unseren Schulen vertrieben Stadtschulrat Dr. Fischer: Das Sprachbuch von Uebel ist das ältefte der Berliner Sprachbücher. Der Verfasser ist ein älterer Rektor, der sich lange mit dieser Materie beschäftigt hat. Als wir auf Grund unseres Lehrplanes Sprachbücher einführen mußten, hat er sein Buch umgearbeitet und es der Schuldeputation eins gereicht. Diese hat 1906 die Einführung abgelehnt, weil es zu umfangreich und zu schwer war. Darauf hat vor einem Jahre das Provinzialschulfollegium uns gebeten, zuzugeben, daß das Uebelsche Buch eingeführt werde. Der Verfasser habe sich berpflichtet, die Ausstellungen, welche auch der Rezensent des Kollegiums gemacht hatte, bei der Neubearbeitung zu beseitigen. Dieser Neubearbeitung und Beseitigung sehen wir entgegen.
Stadtv. Wurm: Vorläufig bleibt also doch dieses Uebel sehr bom llebel. Die" Pädagogische Zeitung" hat eine geradezu vernichtende Kritik des Buches geliefert.( Redner verliest einige Sätze aus dem Buche.) Die Hefte sind nachher auch teuerer geworden. Dabei handelt es sich nicht um eine neue Auflage, sondern auf die Seite des Umschlages, wo die Preisangabe stand, wurde ein Bettel mit einem höheren Preis geklebt. Diese einfache Manipulation bringt der Verlagsbuchhandlung jährlich eine recht hübsche Summe. Ist das auch mit Wissen der Schulbehörde geschehen? Stadtschulrat Dr. Fischer: Die Pädagogische Zeitung hat einen fritischen Artikel gebracht, mit dem Namen des Verfassers unterzeichnet. Der Verfasser des Buches hat eine Gegentritif gebracht und sich von den Vorwürfen zu reinigen versucht. Die vor gelesenen Proben sind so zu erklären, daß der Verfasser den Wunsch gehabt hat, möglichst viele Aufgaben in die einzelnen Säße hinein zuschachteln. Daß das Deutsch darunter gelitten hat, gebe ich ohne weiteres zu. Auf die buchhändlerischen Manipulationen haben wir von der Schulverwaltung feinen Einfluß. Infolge der höheren
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Kleines feuilleton.
Die jetzige Heimstätte für Brustkrante in Gütergo, deren Frequenz stetig abnimmt, soll als solche eingehen und zur Aufnahme von genesenden Männern benutzt werden, für welche die Heimstätte in Heinersdorf nicht mehr ausreicht. Für brustkranke Männer soll die Anstalt Buch mit 150 Betten bestehen bleiben. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Als wir vor einigen Wochen im Heimstättenfuratorium diese Fragen erörterten, waren wir alle einig darüber, daß es sich nur um ein Provisorium handeln könne. Es ist in der Begründung richtig ausgeführt, daß für Lungenkranke in letter Zeit von anderer Seite Gelegenheit zur Unterkunft ges schaffen ist, so durch die Erweiterung der Anstalt in Beeliz um fast 300 Betten und durch die Errichtung einer eigenen Heilstätte in Müllrose seitens der Oristrantentasse für Kaufleute, Handelsleute und Apotheker. Der Hauptgrund für den Rückgang der Belegung wird aber in der Begründung nicht genannt; es ist die Lage des Arbeitsmarktes. 10 000 Köpfe sind jetzt weniger in den Berliner Strankentassen versichert, auch werden die Verlängerungen des Aufenthalts nicht mehr in dem bisherigen Umfange von den Kassen genehmigt. Ferner muß einmal öffentlich besprochen werden, daß wir in den Heimstätten von den Krankenhäusern in gewissem Sinne boykottiert werden. In unseren Krankenhäusern liegt eine Anzahl Lungenkranker, die eher in eine Heimstätte gehörten; würden sie an diese abgegeben, so möchte die Ueberfüllung der Krankenhäuser vielleicht etwas gemindert werden. Nun besteht aber zwischen den leitenden Aerzten der Krankenhäuser und der Heimstätten eine Art Eifersüchtelei darüber, ob ein Patient aufnahmefähig ist für eine Heimstätte oder ein Krankenhaus. Die Krankenhausärzte senden, um der vermeintlichen Gefahr zu entgehen, daß ihnen die Kranken zurückgeschickt werden, fie gar nicht erst in die Heimstätten hinein. Das ist ein Zustand, der auf die Dauer nicht zu halten ist: die Krankenhäuser sind überfüllt, während die Heimstätten leer stehen. Es bleibt hier nur übrig, eine Kommission aus Mitgliedern der Krantenhausdeputation und des Heimstättenturatoriums zu bilden. Vorgeladen müssen die leitenden Aerzte werden, und da muß es möglich sein, Grundlinien für die Aufnahme in die eine oder andere Anstalt festzustellen. In der Begründung der Vorlage fehlt auch der Hinweis auf die Schwierigkeit, jugendliche Krante in die Heimstätten aufzunehmen. Wir haben beschlossen, in Heinersdorf die Jugendlichen, in Gütergoß die Erwachsenen unterzubringen. Ein zweiter Beschluß des Kuratoriums geht dahin, in Gütergoiz etwa dreißig Zimmer für sogenannte geschlossene Tuberkulöse zur Verfügung zu halten. Die Bermehrung der Heimstätten für Bruftfrante darf unter keinen Umständen zum Stillstand kommen, sonst haben wir im Sommer wieder das üble Mißverhältnis zwischen der Zahl der Betten und der aufnahmebedürftigen Personen. Wenn die ersten Anzeichen aufsteigender Konjunktur sich einstellen, müssen wir auch Vorsorge für die größere Inanspruchnahme getroffen haben. Aerzte liche Versorgung, Schulung des Pflegepersonals, Beköftigung haben in den Heimstätten annehmbare Fortschritte gemacht. Ein Lebelstand wird aber durch die Hausordnung begründet, die verlangt, daß die mein Bolt, wie das deutsche, dem ich durch mütterliche, wie das franzöfifche, dem ich durch väterliche Abstammung angehöre. Und mein Volk find die Nussen, denn meine Freundin ist Russin , und da sie Jüdin ist, so sind auch die Juden mein Bolt."
Freitag, 4. Dezember 1908.
Pfleglinge in eigener Kleidung antreten müssen. Diese ist oft sehr mangelhaft und die Gefahr anstecender Krankheiten damit gegeben. In Gütergot könnten wir den Uebelstand beseitigen. Wir können diese Kleidung und Leibwäsche der Brustkranken, die vom Liegen nicht besser wird, den Rekonvaleszenten geben.
Stadtrat Marggraff: In der Vorlage konnte nur zum Ausdruc tommen, was ein Gemeindebeschluß bezw. die Genehmigung der Versammlung erfordert. Aber auch die anderen vom Vorredner erwähnten Bunkte sind in Erwägung gezogen worden. Die Vorlage wird genehmigt.
Um 6 Uhr wird die Wahl eines un besoldeten Stadts rats( an Stelle des Stadtrats Schäfer) vorgenommen. Sie fällt auf den Syndikus der Papierberufsgenossenschaft, Abg. Dr. Wiemer, der von 117 Stimmen 65 erhält. 43 Bettel sind weiß, einer ungültig. Von den 73 gültigen Zetteln entfallen noch 5 auf den Stadtv. Runge, 2 auf den Stadtv. Dr. Preuß, einer auf Neftor Kopsch. Schluß 47 Uhr.
Aus der Partei.
Gemeindewahlen.
Bei den Stadtberordnetenstich wahlen vom Mitt woch in Breslau gelang es unseren Genossen, noch ein Mandat zu erobern. Damit ist das fünfte Mandat bei den diesjährigen Stadtverordnetenwahlen von ihnen gewonnen. Bei den Stadtverordnetenwahlen in Essen, die am Mittwoch ihren Anfang nahmen, stiegen die sozialdemokratischen Stimmen in der dritten Klasse von 2534 auf 3142. Zum erstenmal gelang es unseren Genossen, einen ihrer Kandidaten in eine aussichtsbolle Stich wahl zu bringen. Donnerstag und Freitag finden die Wahlen in der ersten und zweiten lasse statt, an denen die Sozialdemokratie auch beteiligt ist.
Unberechtigte Angriffe.
Aus Karlsruhe wird uns geschrieben:
Die Mannheimer Bolts stimme" und nach ihr der Karls. ruher„ Bolts freund" behaupten, der Karlsruher Korrespondent des " Borwärts" hätte sich nicht bemüßigt gesehen, die Tatsache festzustellen, daß in der Person des Professors Helbig ein Jrrtum in den Berichterstattungen verschiedener Blätter unterlaufen ist. Die " Volksstimme" hat in ihrem Uebereifer, andere Leute anzuschwärzen, übersehen, daß Professor Helbig fofort im Vorwärts" den Irrtum selber richtig stellte. Giner nochmaligen Richtigstellung durch Ihren selber richtig stellte. Einer nochmaligen Richtigstellung durch Ihren Korrespondenten bedurfte es also nicht.
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Nr. 1263
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Aus Induftrie und Handel. Schäden der Kartelldiktatur und des persönlichen Regiments. Es ist nicht uninteressant zu hören, welche Faktoren ein auss gesprochen großindustriefreundliches Blatt für die traurige Lage in der Eisenindustrie verantwortlich macht. Die Rhein . Weftf. 8tg." fonstatiert, daß wohl felten von verantwortlichen Werksleitern so sehr über schlechten Geschäftsgang geflagt und gestöhnt" worden sei, wie das gerade jetzt der Fall ist. Viel schlimmer noch als der Mangel an Arbeit sei der bisher kaum dageweſene Preistiefstand. Weil die Erlöse für Erzeugnisse mit den Gestehungspreisen nicht im Einklang ständen, arbeiteten manche Werke direkt mit Verlust. Das werde sich erst bei den nächstjährigen Abschlüssen zeigen, an die viele Werkleiter jegt fchon mit Sorgen dächten. Verschärft werde die Lage durch die Notwendigkeit, mittels Einlegung von Feier schichten und Arbeitsunterbrechungen Produktion und Aufträge einigermaßen in Einklang zu halten. Und die Schuld für die traurigen Verhältnisse schiebt das Blatt hauptsächlich der Preispolitik des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats und des Stahlwerksverbandes zu. Es sei unausbleiblich, daß das Syndikat es bei der beschlossenen minimalen Preisherabsetzung nicht bewenden lassen könne, früher oder später" müßten die Kohlenpreise weiter nachgeben. Und um eine Harmonie zwischen Halbzeug- und Fabrikats schnüffelnde Amtsdiener nach allen Regeln der Kunst verstegelt. Daraus ergeben sich allerhand luftige Situationen, die Blech mit viel Wit und Können musikalisch illustriert. Besonders gut gelang ihm die Charakterisierung des polternden Amtsdieners. Ilse Frapan - Afunian, die begabte Schriftstellerin, ist in Genf Nun hat ein freiwilliger Tod, den sie unnüßen Leiden borzog. Die Aufführung unter des Komponisten Leitung war vorzüglich, der eines jähen Todes gestorben. Sie litt, wie sich erst vor furzem ihrem Schaffen ein Biel gesetzt. Ihre Bilder aus Hamburg , die Beifall lebhaft. Die gute Stimmung hielt indes nicht vor. Denn die herausstellte, an einem unheilbaren Magenkrebs. Auf ihren Wunsch Erinnerung an fleinbürgerliche Beiten wachhalten, die getreue Habanera" endete mit einem ziemlich heftigen Theaterstandal, ift fie am Mittwoch von ihrer langjährigen treuen Kameradin, der Wiederspiegelung, die der Alltag und die unteren Selaffen der in mancher Hinsicht sicher berechtigt war. Es ist ein in den Malerin Emma Mandelbaum erschossen worden. Die Freundin, die bei ihren Stizzen gefunden, die Probleme, mit denen wüsten theatralischen Effektionen des Verismus schwelgendes Machohne sie nicht weiter leben mochte, hat sich dann gleichfalls erschossen. sie in ihren Novellen sich beschäftigt, ihr Roman" Arbeit", der die werk, von abstoßender Brutalität. Der höchst ärmliche Vorrat an Flie Frapan, von deren literarischen Arbeiten sowohl in unserm Schweizer Professoren in Entrüstung verfekte, legen beredtes Zeugnis musitalischen Gedanken( ich zählte Stücker brei) wird in beispiellos Unterhaltungsblatt wie in der Neuen Welt" Proben gegeben wurden, ab für ihr Streben und Ringen, ihr Können und Wollen. simpler Weise breitgetreten. Man begreift nicht, daß Herr Blech entstammte einer französischen Familie Levin, die nach Hamüberhaupt die Einstudierung dieser Schaueroper übernahm! Vielleicht burg ausgetvandert war. Dort wurde fie( 1852) geboren und erklärt der Theaterzettel, wie das alles kam. Da steht nämlich: dort hatte ihre Kunst ihre Wurzeln. Nachdem sie 14 Jahre Lehrerin Weihnachtsmärchen. Die Zeit der Weihnachtsspiele hat Deutsch von Georg Droescher "( dem Oberregisseur der königlichen gewesen war, riß fie sich von der Heimat los, nicht um einer Lieb- wieder begonnen. Während die Kinder der Armen nicht wissen, wo Oper). Deutsch " ist ein bißchen zuviel gefagt. Aber Droeicher mag fchaft willen, wie sie selber schreibt, sondern um Darwin und Hädel, fie die freien Schulnachmittage verbringen sollen, werden die Kinder stimmen, und es tam wohl nur darauf an, einem musikalischen um Deszendenztheorie und Evolution. In einer autobiographischen der Wohlhabenden, wohl verpackt und behütet, in die Theater ge- Handlanger des persönlichen Regiments eine Gefälligkeit zu erweisen. Skizze, die im Liter. Echo" erschien, hat sie knapp und furz den führt. Glanz und Ausstattungspracht wird in überladener Fülle wir wissen alle( auch die Intendanz), wieviel ernstere und kunstweiteren Gang ihres Werdens geschildert. entfaltet und der szenischen Wunder ist kein Ende. Nur die Kind- reichere deutsche Stomponisten darauf warten, von der obersten „ Früh war mir der große Wurf gelungen", ich ward die lichkeit und der naive Frohsinn fehlt den meisten diefer Märchen, mufitalischen Behörde berücksichtigt zu werden. Mag auch Kapells. Freundin einer Freundin( Emma Mandelbaum), deren Herz mein und die findliche Phantasie, die in sich selber alle Wunderwelten meisterei und Epigonentum vorherrichen und auf große Erfolge Altar war und noch ist, denn nie waren wir seit damals getrennt. birgt, wird zumeist statt angeregt nur übersättigt.. nicht zu rechnen sein es ist höchst bezeichnend, daß in den Sie Malerin, ich Schriftstellerin, so schlugen wir uns durch. Bu Jm Neuen Schauspielhaus wurde am Mittwoch, die feltenen Fällen, da die königliche Oper sich überhaupt mit Novitäten Storm nach Hanerau, zu Vischer( dem Aeſthetifer) nach Stuttgart , alte Bearbeitung des Sneewittchen stoffes, mit Kinderballetts befaßt, das Schlechteste, was man befommen fonnte, aus Frankreich zu Paul Heyse nach München , überall geführt, gefördert, gehoben, neu bereichert, bon Görner gespielt, und im Deutschen geholt wird, während Männer wie Schillings, Bfigner, Beerbefreundet. Dann zog es mich mächtig zur Naturwissenschaft, und Theater wurde ein neues Märchenstüc„ Treulieb und Walbrunn und andere nicht zu Worte fommen. Das Zischen zu dem herrlichen Lande, das wie der frischgrüne Herzsproß underhold von Elisabeth Weirauch, einem Mitgliede des und Pfeifen, das die Herren der Intendantur am Mittam alten, mooszerfressenen Stamm Europa ist: nach Zürich , in die Deutschen Theaters, erprobt. Es gab da gar viel zu schauen und woch zu hören befamen, bewies deutlich, das man alpenfrische Schweiz . Noch einmal ein neuer Anfang, noch einmal zu bewundern. Die lose aneinandergereihten Bilder des Märchens im Publikum der gleichen Ansicht ist.-" La Habanera" verdient Studentin. Wundervolle Beit! Da taten sich unendliche Fernblicke geben Gelegenheit zu einer glanzbollen Dekoration, die ebenso nicht aufgeführt zu werden eine andere Frage ist, ob der auf, da fühlte ich die große Solidarität, die Menschen- wie das prächtige Zusammenspiel jung und alt erfreute. Stomponist nach dieser Probe als völlig talentlos angefehen werden brüderschaft, die nicht an Landesgrenzen haltmacht. Mit den An bunten Bildern und Märchenszenen bot die Handlung übergenug. muß. Es ist in dem Wert eine zuckende Leidenschaftlichkeit, die Vertretern vieler Nationen an einem Tisch zu ſizen, und sich Die launenhafte Prinzeß wunderhold hat ihren ergebenen Bagen wenn auch nie zu einer Kunstleistung verklärt- als rohe Naturfreudig zu sagen:„ Wir alle streben nach dem gleichen Biel , Treulieb ausgefandt, den Mond zu holen. Den findet er zwar nicht. fraft imponiert. Seine Art, die Szene zu behandeln, zeigt Laparre, wir alle verstehen uns, als hätte ein Boden uns gezeugt," erlebt dafür aber die schönsten Abenteuer, bis er schließlich lang der fein eigener Tertdichter ist, manchem gut geölten Kollegen an was für ein Wachsen, Erstarten, Schweben. Der beste Mann, den erfehnt zurückkehrt und nun Prinzessin und Reich bekommt. Und literarischer Potenz überlegen. Natürlich sind diese Anzeichen einer ich geliebt( der Armenier Afunian), ward mein, und es war mir das der Weihnachtsbaum und der Weihnachtszauber spielten auch mit. pofitiven Begabung Laparres noch fein Grund, sein miserabel ge Glück beschieden, ihn an meiner Seite zum Dichter, zur poetischen Aber so föstlich die Märchenfiguren auch Gestalt gewannen Lucie ratenes Wert aufzuführen. Man hätte in Ruhe abwarten können, Stimme feiner tautafischen Heimat sich entwickeln zu sehen. Wie öflich als Bage und Camilla Eibenschütz als Prinzessin ob was besseres kommt. meine Freundin mir die tägliche lebendige Beziehung zur Malerei waren gar schön und das Riefenehepaar Wintersteins und geschenkt, so schenfte er mir den ganzen Orient." Hedwig Wangels bon grotester Wirkung-, es fehlte auch diesem Sinderstüd, wie den meisten, der echte schlichte Kinderton, den wir bei Grimm und Andersen liebgewonnen haben. Musik.
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Theater.
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Ihr Schicksal, ihr Lebensinhalt wurde durch die Verknüpfung mit der Welt der Freundin und des Gatten bereichert und vertieft. Neben den Hamburger Eindrücken, die in ihren schlichten, dem Leben abgewonnenen Novellen und Stizzen überwiegen, erfaßte und ge= ftaltete sie nun auch manches aus dem Leben der russischen Ein Novitätenabend im töniglichen Operno Emigranten und aus dem Kaufafus. Ergreifend hat sie z. B. in hause. Nach der furchtbar anstrengenden Einstudierung des der Stizze die berfluchte Stelle" an dem Lose eines Naturfohnes, Sardanapal" haben sich die königlichen Sänger, die bei dem Ballett der in der Naphthaindustrie Unterhalt und Verdienst sucht und den befanntlich nichts zu tun hatten, erst mal gründlich ausgeruht. Nun, Tod findet, die zerstörende Wirkung des Kapitalismus auf neuem nach einen Vierteljahr, geben fie die erste Premiere der Saison. Boden geschildert. Freilich die große Synthese aus all dem stand 3wei Stüde : ein deutsches, Leo Blechs fomische Oper in einem noch aus. Aber sie war voll Hoffnung, als sie 1907 schrieb: Afte Versiegelt" und ein franzöfifches, La Habanera" Mein Bestes liegt noch vor mir, das Beste, das ich zu geben von Raoul Laparre. Die liebenswürdige, an heiteren Momenten habe, hab ich noch nicht gefunden. Es muß herauswachsen aus dieser feurigen Menschenbrüderschaft, der Alliebe, der Alleinheit. Ich bin ja nirgends fremd. Mit beiden ausgestreckten Händen berühr ich Europa und Aften. Das lange bulbende Volt der Armenier ist
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und melodischen Reizen reiche, glänzend gearbeitete Hoffapellmeistermufit Blechs ließ man sich gern ferbieren. Das Textbuch Batlas ist bei aller Harmlosigkeit amüsant: ein in Liebesnöten verstricter Bürger meister sucht Zuflucht in einem Schrant, den der nach Pfändungsobjekten
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Humor und Satire. Patenttnöppe.
Jenen Knopf für die Manschetten, ach, es heißt, daß andere den Yange schon erfunden hätten. ( Dieses war vorauszusehn.) Nur sich nicht entmut'gen lassen! Wer da sucht, erfindet auch. Knöpfe braucht der Mensch in Massen, auf der Brust und auf dem Bauch. Oft zum Beispiel löst sich jener Unterhosenknopf bei mir. Ein Patentknopf wäre schöner: auf, ein edles Biel liegt hier!
Frans
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