Nr. 285. 25. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Erster Wahlkreis. Sonntag, den 6. d. M., abends 6 Uhr: Versammlung in der„ Lebensquelle", Kommandantenstr. 20. Vortrag des Genoffen Emil Kloth über: Welches Interesse haben die Frauen an den neuen Steuervorlagen?" Nachdem geselliges Beisammensein. Eintritt mit Garderobe 20 Pf. Tanz frei.
Bierter Wahlkreis. Am Sonntag, den 6. Dezember, findet eine Urania Rorftellung statt. Billetts find noch zu haben im Bureau des Wahlverins, Stralauer Blaz 1/2.
Des weiteren veranstaltet der Wahlverein am 26. Dezember, zweiten Weihnachtsfeiertag, zwei Matineen in den Lokalen Freher, Koppenstr. 29, und Konzerthaus„ Sanssouci ", Stottbufer Straße 6, unter Mitwirkung der Liedersäugerin Fräulein Marianne Geyer, des Rezitators und Dialekthumoristen Otto Wiemer und der Gesellschaft Strzelewicz. Wir bitten die Mitglieder fich rechtzeitig mit Billetts zu versehen, da offene Kasse nicht stattfindet. Der Vorstand.
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Aus der Schule zu plaudern,
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Sonnabend, 5. Dezember 1908.
Bergeßlichkeit im Postverkehr.
Großtaten wieder in der Meinung der Oeffentlichkeit etwas be gilt in Berim der städtischen Schuldeputation als Ungehörigkeit, festigte. Eine Glüdsschwalbe macht noch keinen Sommer. Im wenn Lehrer der Gemeindeschulen es tun und dadurch die Schule übrigen gestatten wir uns die wiederholte Bemerkung, daß schullehrer, die selber es als tadelnswert ansehen, aus der Schule Sapitalberbrechen der sozialdemokratischen Presse gegenüber noch verwaltung bloßstellen. Andererseits gibt es aber auch Gemeinde- wir von der Zugänglichkeit der Berliner Kriminalpolizei bei zu plaudern wenn nämlich Schulkinder das tun und das nichts gespürt haben. Im Gegenteil wird es gerade uns mit beburch dem Lehrer Ungelegenheiten bereiten. Zu den Pädagogen, die so etwas nicht hübsch finden", gehört wußter Absicht herzlich schwer gemacht, unsere Leser über seiche ein Herr aus dem Stollegium der 19. Mädchen- Gemeinde- für die Gesamtheit der Reichshauptstadt höchst wichtigen Er schule( Ruheplaßstraße), ein Lehrer Matthes. In dieser eignisse auf dem Laufenden zu erhalten. Oder sollte es Herrn Schule sind schon recht verdrießliche Erfahrungen damit gemacht Hoppe persönlich unbekannt sein, daß die von seinem Ressort ver worden, daß manche Kinder au Hause alles erzählen, was in der forgte offiziöse Korrespondenz uns ihr Berichtsmaterial versagt? Schule passiert. Das war vor mehreren Monaten damais, als Sache der Kriminalpolizei wäre es übrigens, der Presse die Nachim Vorwärts" die Titulaturen mitgeteilt wurden, mit denen eine richten direkt zugehen zu lassen und nicht obendrein einer be. Lehrerin ihre Schülerinnen belegte. Die Dame hat sich seitdem ge- sonderen Korrespondenz ein Monopol einzuräumen. bessert, aber dem Vorwärts" hat man's in der 19. Gemeindeschule noch nicht vergessen, daß durch ihn die Sache an die Oeffentlichkeit gebracht wurde. Inzwischen ist es leider nötig geworden, wieder mal aus dieser 19. Gemeindeschule zu plaudern, diesmal über den schon genannten Lehrer Matthes. Der Herr hat einigen Grund, zu wünschen, daß die Kinder nicht sofort ihren Eltern berichten, wie er es in der Schule treibt. Er verjagt es sich nämlich nicht, in seiner Klasse II M. gegen seine Schülerinnen den Rohr ft od zu gebrauchen, und gelegentlich hat er das sogar recht ausgiebig getan, obwohl auch ihm bekannt sein könnte, daß die Schule Johannisthal . Am Dienstag, den 8. b. Mts., abends 8 Uhr, deputation in dem von ihr herausgegebenen Prügelmerkblatt fagt: findet eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tages- Nach dem Urteil namhafter Bädagogen unterbleiben in Mädchen ordnung: 1. Kulturbestrebungen der modernen Arbeiterbewegung". schulen törperliche Strafen am besten vollständig." Eine seiner Referentin: Frau M. Jeeze- Nixdorf. 2. Vereinsangelegenheiten. Brügelleistungen wurde dem Rettor Spree gemeldet Zu dieser Bersammlung wird auch das Erscheinen der Frauen er" Ein Menschenfreund" unterzeichnet hatte. Da gab es dann eine durch einen Brief eines Unbekannten, der sich Der Vorstand. eifrige Untersuchung gegen den Verfasser des Briefes. VorErtner. Sonntag, den 6. Dezember: Flugblattverbreitung zur läufig fannte man ihn ja noch nicht, aber es wurde nach ihm geGründung einer Barteispedition. Der Vorstand. spürt. Mit Eifer befragte Herr Matthes die Kinder, und er Karlshorst . Sonntag, den 6. Dezember, findet eine äußerst machte bei dieser Gelegenheit kein Geheimnis daraus, daß er's wichtige Flugblattverbreitung statt. Beginn pünktlich vormittags Das Objekt jener Brügelleistung war eine Schülerin B., die zu nicht hübsch findet, alles zu aufe zu erzählen. 8 Uhr. Südfeite trifft sich bei Fr. Bartels( Fürstenbad); Nordseite bei Jabrowski, Treskow Allee Ede Krausestraße. Ostern als Vierzehnjährige die Schule verlassen wird. In welcher Der Vorstand. Zahl die Schläge des Rohrstockes auf Rücken und Arme fielen Friedrichshagen , Schöneiche , Hirschgarten. Sonntag vormittag und welche Spuren sie dort hinterließen, dafür haben wir Aus8 Uhr findet von den Bezirkslokalen aus eine wichtige Flugblatt- fagen von Personen, von denen das Mädchen noch an demselben berbreitung statt. Materialausgabe an die Bezirksführer Sonnabend Tage besichtigt wurde. 8 Uhr bei Singuhr, Seestraße. Der Vorstand.
Rigdorf. Zu der am Sonntag, den 6. Dezember, nachmittags 4 Uhr, stattfindenden Urania- Vorstellung„ lleber den Mont- Blanc " find noch Billetts a 65 Pf. infl. Garderobe in der Parteispedition Nedarstr. 2 zu haben. Wir ersuchen unsere Mitglieder, recht aus giebigen Gebrauch davon zu machen. Der Ausschuß.
wartet.
Tegel - Waidmannsluft. Die Mitglieder beider Wahlvereine werden nochmals auf die Jugendschriftenausstellung aufmerfiam gemacht. Diefelbe dauert von Sonntag, den 6. Dezember, bis einschließlich Sonntag, den 13. Dezember. Besichtigungszeit Sonntags von 3-8 Uhr nachmittags, wochentags von 7-9 Uhr abends. Die Ausstellung findet bei F. Katies, Legel, Berliner Str. 92, statt. Der Kursus über soziale Gefezgebung findet für Tegel am Sonntag, den 6. Dezember, vormittags 9 Uhr, bei Halfes statt.
Die Vorstände.
Seit dem 1. Juli 1906 besteht der sonderbare Zustand, daß Briefe im Orts- und Nachbarortsverkehr bis zum Gewicht von 250 Gramm zu dem Portosak von 5 Pf. befördert werden, während für Drucksachen im Gewicht von 100 bis 250 Gramm fowohl im Fern- wie im Ortsverkehr der Portojak von 10 Pf. gilt. Die Bere liner Handelstammer hat vor Jahr und Tag das Reichspostamt um Abänderung dieses unhaltbaren Zustandes ersucht und darauf am 28. Oftober 1907 vom Staatssekretär folgenden Bescheid er halten: Die Postanstalten sind angewiesen worden, im Orts: und Nachbarortsverkehr bei Drucksachensendungen im Gewichte von mehr als 100 bis 250 Gramm und bei. Sendungen mit Warenproben, Geschäftspapieren oder zusammengepadten Gegenständen (§ 11 der Postordnung) bis zum Gewicht von 250 Gramm in denjenigen Fällen, in denen diese Sendungen nach der Brieftage ( 5 Pf.) frankiert, jedoch nicht briefmäßig verschlossen sind, bis auf weiteres über die offene Verpackung und die Bezeichnung„ Drud. fache",„ Warenproben" usw. hinwegzusehen sowie von der Nachtagierung Abstand zu nehmen."
Diese Verfügung des Staatssekretärs für das Reichspostamt ist vor 13 Monaten in der Preffe veröffentlicht und auch im Postverfehr nach ihr gehandelt worden. Neuerdings hat nun die Leitung einer hiesigen Gewerkschaft die Erfahrung gemacht, daß diese Verfügung bei manchen Postbeamten in Bergessenheit geraten ist. Die Will man wissen, warum die B. so geprügelt wurde? Ja, Berliner Leitung des Bäckerverbandes hat, seitdem die Verfügung die B. weiß es selber nicht zu sagen. Sie erzählt( und von anderer bekannt geworden ist, ihre Verbandszeitungen, soweit sie in Bateten Seite wird es bestätigt), im deutschen Unterricht sei die schrift- bon 100 bis 250 Gramm zur Versendung tommen, mit 5 f. liche Aufgabe gestellt worden, Säße beſtimmter Art zu bilden. frantiert, sie sind auch bisher anstandslos zu diesem Satz befördert worden. In letzter Zeit ist es nun öfter vorgekommen, daß die Jm Heft der B. habe Herr Matthes zwei Säße erst unterstrichen Empfänger solcher Sendungen Strafporto bezahlen mußten. In und im Anschluß hieran fei sie von ihm geprügelt worden. Wir anderen Fällen, wo die Zahlung des Strafportos verweigert wurde, haben uns in dem Heft die Säße zeigen lassen; sie lauten so( wort gingen die Sendungen an die Verbandsleitung zurüd und wurde und buchstabengetreu): In dem Käse find Maden. Indem ich von dieser das Strafporto verlangt. Soweit bis jetzt festgestellt den Käse essen wollte, sagte die....( Name einer Mitschülerin) werden konnte, ist es nur das Postamt 25, welches oft, aber nicht zu mir: Ich habe Pferdewurst auf meine Stulle." Herr Matthes in allen Fällen, Strafporto verlangt. Möglich, daß auch in anderen hat nicht etwa den Fehler auf meine Stulle" durch unterstreichung Postämtern derartige Fälle vorgekommen sind, ohne daß sich die gefennzeidmet, sondern hat beide Säße von der ersten bis zur Savon betroffenen Berfonen gemeldet haben. Ein Mitglied der letten Silbe vollständig unterstrichen. Hält er's am Ende für Verbandsleitung ging nun zum Postamt 16, wo die in Frage ungehörig, in einer solchen Arbeit von Käse mit tommenden Sendungen aufgegeben wurden, um sich Klarheit über Maden und von einer Stulle mit Pferdewurst diese Angelegenheit zu verschaffen. Den Vorsteher des Postamis zu sprechen? Fast möchte man das annehmen, zumal da er konnte er nicht sprechen, aber die Beamten, mit denen er ver die der B. verabreichten Prügel spottend als den Pfeffer handelte, sagten, ihnen sei die Verfügung des Staatssekretärs nicht werden von der unbemittelten Bevölkerung Berlins immer noch dazu bezeichnet haben soll. Uns will scheinen, daß besonders bekannt, doch gaben sie zu verstehen, daß darüber hinweggesehen nicht so allgemein benugt, wie man es wünschen muß. übel ist, abgesehen von dem Fehler, den wir oben erwähnten. Er mit 5 Pf. frantiert seien, obwohl der Portofat 10 Pf. betrage. der zweite der von dem Lehrer bemängelten Säße gar nicht so werde, wenn Drucksachen von 100 bis 250 Gramm Gewicht nur Die Frequenz ist im Steigen, aber noch viele Mütter aus uns ist gebildet worden aus der lebendigen Anschauung heraus. Der bemittelten Familien, die für ihre schwächlichen oder fräufelnden Anlaß, aus dem der Herr Matthes zum Rohrstod griff, gilt Aber sie wird doch, wie wir sehen, nicht mehr überall befolgt. JedenDiese Handhabung entspricht ja der genannten Verfügung. Säuglinge des ärztlichen Rates dringend bedürften, bleiben leider offenbar ihm selber als sehr erheblich. Er soll der Schülerin B. falls ist die Verfügung an manchen Stellen in Vergessenheit geden Säuglingsfürforgestellen fern. Bum Teil wird das daran liegen, gedroht haben, das werde er sich merken, sie wisse doch, raten. Um Unzuträglichkeiten zu vermeiden, wäre zu wünschen, daß die Zahl dieser Fürsorgestellen immer noch zu daß er ihr zu Ostern das Zeugnis zu schreiben habe. Da daß die Verfügung den Bostbeamten wieder ins Gedächtnis ges gering ist, so daß den Müttern durch den Weg nach der nächsten find wir wirklich neugierig, was er ihr aufs Zeugnis feßen wird. rufen wird. Fürsorgestelle oft ein erheblicher Aufwand an Mühe und Zeit oder Matthessche Prügelleistung zu begutachten und ihrem Anlaß nachVielleicht hat die Schuldeputation den Wunsch, die auch an Fahrkosten verursacht wird. Die diesjährige Ausstellung empfehlenswerter Jugends Es gibt aber auch noch andere Umstände, die so mancher Mutter den Besuch einer zuforschen. Wenn sie glaubt, hierzu auch des Heftes( das in- schriften, die von Sonntag den 6. bis Sonntag den 13. Deandere Umstände, die so mancher Mutter den Besuch einer zwischen in unseren Besitz übergegangen ist) zu bedürfen, so wollen zember im Gewerkschaftshause stattfindet, ist bereits die Säuglingsfürsorgeftelle verleiden können. Uns find Beschwerden wir es ihr gerne zur Verfügung stellen. Wir versprechen uns darüber vorgetragen worden, daß z. B. in der Säuglingsfreilich von vornherein nicht allzuviel Erfolg von solchen Be- 6. Ausstellung dieser Art. Die erste Ausstellung, die übrigens fürsorgestelle IV( Naunynstraße 63) das Personal mühungen der Schuldeputation. Möchte aber die Schuldeputation auch die erste Jugendschriftenausstellung in Deutschland war, gegenüber den Müttern manchmal einen Ton anden Pädagogen Matthes wenigstens dahin belehren, daß es fand im Jahre 1902 statt. Es ist das Verdienst des Genossen schlage, der als durchaus unpassend bezeichnei durchaus hübsch" ist, wenn Sinder dieses Alters Leo Arons , diese Ausstellungen, die jetzt bereits an vielen werden muß. Besonders wird gellagt, daß einer der beiden bor ihren Eltern möglichst noch keine Geheim- Orten als eine Notwendigkeit erkannt werden, ins Leben geAerzte, die dort tätig sind, sehr furz angebunden sei und aus gering- plaudern, ist ganz besonders zu wünschen. Nur durch die nisse haben. Daß fie zu Hause aus der Schule rufen zu haben. fügigen Anlässen grob werde. Diese Manieren scheinen auch schon ständige Kontrolle, die bas Elternhaus über die Schule ausübt, von der deutschen Lehrerschaft herausgegebene Verzeichnis an; Zunächst schloffen sich die Ausstellungen streng an das auf die der Fürsorgestelle beigegebenen Pflegefchwestern ab- fann prügelnden und schimpfenden Lehrern und Lehrerinnen ihr vom Jahre 1906 an wurde seitens des Berliner Jugendgefärbt zu haben, so daß auch diese den Müttern Grob- Handwerk gelegt werden. heiten schriftenausschusses ein besonderes Berzeichnis herausgegeben, สิน bieten fich erlauben. Mehrfach haben Mütter geäußert, daß fie diese Säuglingsfürsorgestelle Die Findigkeit der Berliner Kriminalpolizei. Der„ Berliner das im allgemeinen dieselben Bücher enthielt wie das Verwegen der Unfreundlichkeit des Perfonals nicht Lokal- Anzeiger" hat einen Mitarbeiter nach dem Alexanderplatz zeichnis der Lehrerschaft, nur diejenigen ausschloß, die entmehr besuchen mögen. Da aber jede Fürsorgestelle ihren gefchidt, um den Chef der Berliner Kriminalpolizei über den gegen der ursprünglichen Absicht der Herausgeber des Lehrerfest abgegrenzten Bezirk hat, so wird hiermit den wegbleibenden Pariser Sensationsfall Steinheil auszuholen. Herr Ober- Verzeichnisies eine patriotische und religiöse Tendenz aufwiesen. Müttern die Möglichkeit genommen, ihr sind einer anderen Fürforge. Regierungsrat Hoppe hat denn auch aus seinem Herzen feine Diesmal schließt sich die Ausstellung dem vom Bildungsausstelle zuzuführen. Auch das erregt Unzufriedenheit, daß in der ge- Mördergrube gemacht und die Pariser Eicherheitspolizei, wie sich schuß der Partei herausgegebenen Verzeichnis an. nannten Fürsorgestelle die Mütter mit ihren Kindern manchmal ein das unter Kollegen so gehört, wader in Schuß genommen. Was Wie bereits seit mehreren Jahren, ist auch diesmal mit der bißchen sehr rasch abgefertigt werden, so daß von Fragen und er im einzelnen zu dem Fall Steinheil sagt, kann uns herzlich Jugendschriftenausstellung eine Ausstellung von Wandschmuck Rat holen nicht viel die Rede sein tann. Es mag wenig interessieren. Beachtenswert ist aber die wohl nicht bloß verbunden. Zur Ausstellung gelangen die Künstlersteinzeichfein, daß es den Werzten an Zeit fehlt. Der eine foll so herausgerutschte, sondern beabsichtigte Anspielung auf Berliner nungen aus den Verlagen von Teubner- Leipzig und Voigteinmal eine Mutter in grobem Ton gefragt haben, ob sie Kriminalverhältnisse. ob fie Kriminalverhältnisse. Herr Hoppe sagte nämlich zu dem Aus- länder- Leipzig, ferner Bilder aus dem Kunstwart- Verlag und bielleicht denke, daß er nicht noch eine fleine Nebenbeschäfti- frager: von Seemann- Leipzig. Wir glauben behaupten zu dürfen, gung habe. Aber dann müßte man eben dieser Fürsorge" Ich will Ihnen ein Fachgeheimnis verraten. Manchmal, daß die bisherigen Wandschmudausstellungen bereits dazu stelle noch einen Arzt mehr beigeben. Es wird in der Fürsorge- wenn wir einen überaus schwierigen Fall gelöst haben und die beigetragen haben, die Berliner Arbeiter bei der Aussuche stelle IV auch nicht gern gesehen, daß eine Mutter noch im letzten Bresse uns mit Lob überschüttet und die tüchtige Arbeit lobt und Anschaffung von Bildern günstig zu beeinflussen. da war die Arbeit verhältnismäßig leicht. Und manchmal Augenblick vor Schluß der Sprechzeit eintrifft und Hilfe fordert. wiederum, wenn man uns Vorwürfe macht, weil ein Rätsel unEine Mutter, die zum erstenmal dorthin kam und einen Säugling gelöst bleibt, da gerade war die Arbeit unglaublich fein und mitbrachte, der beim Husten Erstickungsanfälle hatte, wurde vom Lobenswert. Aber im erstgenannten Falle hatten wir etwas Arzt ohne Gnade abgewiesen, weil die Sprechzeit Glück, im zweiten nicht. Und da kann man sagen, was man foeben vorüber sei. Den Rat der Pflegefchwester, am will zur Lösung eines Kriminalfalles gehört auch Glüd! anderen Tage wiederzulommen, aber dann pünktlicher zu Dieses Glüd hat Samard( der Chef der Pariser Sicherheitsfein. hnte die Mutter ab mit der Antwort, das könne polizei) nicht gehabt. Dieses Glück haben wir aber alle zu einer oder der anderen Zeit nicht gehabt. Nennen Sie mir eine Kriminalpolizei der Welt, die nicht auf ungelöfte Rätsel zurüdzublicken hat! Es gibt keine! Deshalb braucht aber eine Bolizei noch nicht schlecht zu sein. Ebensowenig wie der berühmte Spezialist, dem einmal ein Batient stirbt."
ihr nichts nusen, fie müsse sofort Hilfe haben und werde nun doch wohl das Geld dranwenden müssen, einen Brivatarzt aufzusuchen. Da fagte ihr die Schwester: Na, dann gehen Sie doaj! Was kommen Sie denn dann überhaupt erst hierher?" In einem anderen Fall soll einer Frau, die im Hinblick auf die Krankheit und Erwerbslosigkeit ihres Mannes um eine Stillprämie bat, von einer Schwester geantwortet worden fein: Na, dann arbeiten Sie doch!" Für eine Pflegeſchwester, deren Arbeitsgebiet die Säuglingsfürsorge ist, wäre das allerdings ein sehr eigenartiger Standpunkt. Sie sollte sich mal von der Waisen berwaltung darüber belehren lassen, daß es Aufgabe der Säuglingsfürsorgestellen ist, den Säuglingen gerade die Mutter zu erhalten, und daß die Stillprämien mit dazu beitragen follen, das zu erreichen. Bir finden, daß derartige Manieren des Personals einer Säuglingsfürsorgestelle nicht geeignet sind, das Ver trauen zu den Säuglingsfürsorgestellen zu er höhen. Ohne das Vertrauen der Bevölkerung werden aber die Säuglingsfürsorgestellen ihren Zweck schwerlich erfüllen können. Hoffentlich wird die öffentliche Besprechung dieser Dinge bie Wirkung haben, daß schleunigst bhilfe geschaffen wird.
Sehr richtig! Schwein muß die Polizei haben, auch die Berliner, sonst entdeckt sie überhaupt nicht einen einzigen Mörder. und befieht man sich die Glücksgeschichte bei Lichte, so hat auch die Beihilfe des Publikums einen nicht zu geringen Anteil daran. Selbstverständlich kommt es überall in der Welt mal vor, daß man einen Mörder nicht entdeckt. Wo aber, wie bei uns, dem Spezialisten die Patienten allzuoft sterben", da gibt's doch nur eine sehr naheliegende Schlußfolgerung. Und weiter sagt Herr Hoppe:
" Die Pariser Kriminalpolizei ist in ihrer Stadt nicht sonderlich populär. Sie ist der Presse lange nicht so zugängig tie 3. B. die unfrige und so revanchieren sich dann die Blätter bei Gelegenheit. Sonst, meine ich, würde man jekt nicht so ungerecht gegen die Parijer Kriminalpolizei sein."
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Das klingt ja gerade so. als ob in Berlin die Berliner Striminalpolizei populär ist. Mitnichten, Herr Ober- Regierungsrat. Sie sind start auf dem Holzwege. Ein Ziel, aufs innigste zu wünschen, wäre es, daß sich unsere Kriminalpolente durch ein paar
Im Ausstellungsraum selbst findet ein Verkauf nicht statt. Dagegen ist in einem von der Ausstellung getrennten Nebenraum( Saal II) Gelegenheit gegeben, die ausgesuchten Bücher gleich zu erwerben und die Bilder zu bestellen.
Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 3-10 Uhr. Kinder haben nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt.
Aus dem Reiche St. Bureaukratismus wird uns ein nettes Stüdchen mitgeteilt, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. Ort der Handlung: Hauptlaffe des Ostbahnhofes. Ins Zimmer tritt ein Herr, der, wie aus seinen Worten hervorging. ein pensionierter Beamter war, und begrüßt in follegialer Weise den Kasservorsteher. Nanu, was verschafft uns denn diese Ehre?"
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ich hatte nämlich einen Pfennig Pension auwenig bcBedenten Sie mal! Ich komme vom Schlesischen Bahnhof; fommen. Und was tun die, sie schicken extra den Boten nach meiner Wohnung, ich muß eine ordnungsgemäße Quittung ausstellen und den weiten Weg bis hierher zurüdlegen, um mir meinen Pfennig zu holen. So ein Bureaukratismus!"
Weil er nicht mehr im Amte war, ristierte er sogar diese Bemerkung. Der Vorsteher aber in seiner Wohlgesinntheit erlaubte fich darüber keine Bemerkung.
Wenn beim Kaufmann Pfennigdifferenzen entstehen, dann verden sie einfach ausgebucht; der heilige Bureaukratismus kann das aber nicht tapieren:" immer ordnungsgemäß".
Wieviel Unkosten mag der Beamte, sich dieses Pfennigs toegen wohl gemacht haben! Wohnt er nicht in der Nähe des Bahnhofes, und das wäre ein großer Bufall. so hat er sicher seine 20 bis 40 Pfennig verfahren müssen. Und was tostet die Zeit, die für Schreiberei und Abhebung dieses Pfennigs verursacht wurde? Aber was schadet's! Wenn nur alles buchstabengemäß in Ordnung ist,