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Der Vertragskampf der Schauspieler.
tode verurteilt werden kann, zeigt der Umstand, daß schon derjenige Schauspieler als bertragsbrüchig angesehen wird, der einmal zu
fpät zur Arbeit fommt.
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Die Redner fanden scharfe Worte des Proteftes sowohl gegen den Vertragsentwurf als auch gegen das Verhalten des Präsidiums der Genossenschaft. Große Entrüstung rief die Mitteilung hervor, Es erscheint also durchaus selbstverständlich, daß die Schau- daß die Beitung der Genossenschaft einen kritischen Artikel über Eine Bewegung, die manche Aehnlichkeit mit einem gewerk. Spieler, soweit sie nicht völlig blind find für ihre eigenen Lebens- den Vertragsentwurf abgelehnt hat mit der Begründung, in dem Eine Bewegung, die manche Aehnlichkeit mit einem gewerk interessen, dieses Monstrum eines Vertrages zurückweisen. Das offiziellen Blatte der Genossenschaft dürfe der Entwurf nicht kri schaftlichen Tariftampf hat, schlägt zurzeit starte Wellen in der ist auch bereits in einer Reihe von Bersammlungen örtlicher Mita tifiert werden.- Obgleich verschiedene Redner betonten, daß die deutschen Bühnenwelt. Die Ursache der Bewegung, man darf wohl gliedschaften der Genossenschaft geschehen. Die Protestler haben Bühnenangehörigen bestrebt find, in einem harmonischen Berhältnis fagen das Kampfobjekt, ist ein Vertragsentwurf, der die grund- einen Arbeitsausschuß eingefekt, der die nötigen Maßnahmen zur mit den Direktoren zu leben, richteten sie doch die schärffte Kritik legenden Bedingungen für das Arbeitsverhältnis der Schauspieler Bekämpfung des Vertragsentwurfs zu treffen hat. gegen den Entwurf, von dem gesagt wurde, daß er den Schauspielern und Schauspielerinnen Deutschlands regelt. Dieser Entwurf ist das Ergebnis jahrelanger Beratungen einer Kommission, die zuSoweit ist die Aehnlichkeit mit einer gewerkschaftlichen Altion labenfeffeln anlege. Wer uns diesen Vertrag aufzwingt hieß ſammengesett ist aus Vertretern des Deutschen Bühnenvereins vorhanden: Auf der einen Seite ein raffiniertes, rücksichtsloses es mit Bezug auf das Präsidium, der begeht einen Treubruch ( der Organisation der Theaterunternehmer) und Vertretern der Unternehmertum, welches seine wirtschaftliche Macht und seine ge- gegen uns und verkauft uns um einen Judaslohn. Ein Vertreter Genossenschaft deutscher Bühnenangestellter( der Schauspieler- schäftliche Geriebenheit ausnutzt, um den Angestellten vertragliche der deutsch - österreichischen Schauspieler stellte in Aussicht, daß jeder, organisation). Der Vertragsentwurf soll dem in nächster Zeit statt- deffeln anzulegen, und auf der anderen Seite die Arbeitnehmer, der als Delegierter für den Vertrag stimmt, in Wien boykottiert wird. Ferner trat man ein für eine Reform der Genossenschaft findenden Delegiertentage der Genossenschaft zur Beschlußfassung welche sich gegen die Anlegung der Fefsel wehren: Eine verhältnisvorgelegt werden. Unter den Mitgliedern der Genossenschaft ist mäßig fleine Zahl gut gestellter Künstler und neben ihnen die und für gesetzliche Regelung der rechtlichen Verhältnisse der Bühnenangehörigen. eine lebhafte Protestbewegung gegen die Annahme des Entwurfs erschreckend große Zahl des Bühnenproletariats, der armen HungerDie Versammlung erklärte den Arbeitsausschuß der Protestler im Gange. Mit Recht sagen die Proteftler, daß die Schauspieler leider männlichen und weiblichen Geschlechts an den vielen kleinen der Willkür der Theaterdirektoren preisgegeben sind, wenn dieser Bühnen, die für Monatsgagen von 100, 50, ja 30 M. zur Unter- in Permanenz und beauftragte ihn, die rechtlichen Ansprüche der Bühnenangehörigen zu schützen. Vertrag angenommen werden sollte. Eine unerträgliche Fessel haltung eines hochgeehrten Publikums und zur Füllung der Taschen für die Bühnenangestellten bedeutet dieser Vertrag. Die Unter- thres Direktors beitragen. nehmer haben es verstanden, sich in dem Vertrage ein Instrument zu schaffen, durch dessen Gebrauch die Eristenz der Schauspieler vollständig in die Hände der Direktoren gegeben ist. Zwar soll der Entwurf einzelne geringfügige Verbesserungen des bisherigen Verhältnisses enthalten, aber dieselben werden als völlig belanglos Bezeichnet im Hinblick darauf, daß der Vertrag als Ganzes eine schwere Schädigung der materiellen und rechtlichen Lage des Bühnenpersonals bedeutet. Nicht nur hat der Direktor auf Grund eines solchen Vertrages jederzeit die Möglichkeit, einen engagierten Schauspieler ohne viel llmstände auf die Straße zu sehen, sondern es kann dem Hinausgeworfenen auch die Erlangung einer neuen Stellung auf Jahre hinaus unmöglich gemacht werden. Vertragsbrüchige Schauspieler und Schauspielerinnen werden von den Mitgliedern des Bühnenvereins fünf Jahr lang von jedem Engagement ausgeschlossen. Da haben wir also im Bühnenbetriebe das System der schwarzen Listen in der trasfesten Form. Und wie leicht jemand durch die schwarze Liste zum Hunger-| vertreten.
Nun aber zeigt sich in der Bewegung der Bühnenangehörigen ein Umstand, der im gewerkschaftlichen Leben kein Gegenstüd hat: Auf der Seite der Unternehmer steht die Leitung der Arbeitnehmerorganisation! Die Präsidenten der Genossenschaft, die Herren May Pohl und Mag Pate gg bezeichnen die Protestbewegung ihrer Kollegen als eine den Frieden zwischen Direktoren und Schauspielern störende Heberei", als wüste Agitation" usw. Das Präsidium der Genossenschaft verlangt, daß der bevorstehende Delegiertentag den Vertragsentwurf en bloc annimmt.
Gegen diese Zumutung protestierte eine Versammlung von Bühnenkünstlern beider Geschlechter. Die Versammlung war vom Arbeitsausschuß der Protestler einberufen. Sie fand in der Nacht rom Freitag zum Sonnabend im Mozartsaal statt, der vollständig gefüllt war. Zutritt hatten sowohl Mitglieder wie Nichtmitglieder der Genossenschaft. Beide Geschlechter waren annähernd gleich stark
Eine einstimmig angenommene Resolution ersucht die Deles gierten zum Genossenschaftstag, den Vertragsentwurf abzulehnen und Mittel zu beraten, welche geeignet sind, der rechtlosen Stellung der Schauspieler und Schauspielerinnen ein Ende zu machen. Ein Mißtrauensvotum gegen das Präsidium der Genossenschaft wurde beantragt, aber nach furzer Debatte zurüdgezogen, weil dies eine Angelegenheit des Genossenschaftstages sei. Die Versammlung machte den Eindruck einer wirkungsvollen Protestbewegung. Durch stürmische Beifallssalven gaben die Teilnehmer zu erkennen, daß sie mit den Rednern einig sind in der Berurteilung der unwürdigen Bestimmungen des Vertragsentwurfs sowie im Protest gegen das Verhalten des Genossenschaftspräsidiums. Hoffentlich hält die ungeheuchelte Entrüstung in den leicht bes meglichen Gemütern des Schauspielerberufes lange genug vor, um nicht nur die Fesseln des Vertragsentwurfs zu brechen, sondern auch eine für die Dauer begründete Solidarität wachzurufen. Es gilt für die Schauspieler, ihre Organisation so auszubauen, daß fie für alle Zeit ein wirksames Gegengewicht gegen die Praktiken eines ausbeuterischen Unternehmertums bildet.
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