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Aus der Partei.

Parteiliteratur.

Die neueste Gewerbeordnungsnovelle erscheint im Verlage von J. S. W. Diez Nachf. in Stuttgart als Nachtrag zum Arbeiterrecht zum Preise von 30 Bf.

Gemeindewahlen.

München , 9. Dezember. ( Privatdepesche des Vorwärts".)

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In Ansbach , Kronach und Kulmbach wurde bei den Gemeindewahlen je ein Sozialdemokrat gewählt.

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In Aschersleben wurden am 7. Dezember bei den Stadt berordneten Stichwahlen bon der Sozialdemokratie sechs Mandate erobert. Bei der Hauptwahl hatten die sozialdemo­fratischen Kandidaten 694, die der bürgerlichen Gruppen insgesamt 808 Stimmen erhalten. In der Stichwahl siegte die Sozialdemo­fratie mit 808 Stimmen über die Bürgerlichen, die 802 erhielten. Die Sozialdemokratie hat jezt sieben Mandate inne.

und die Löhne der Versicherten? Der Durchschnitteverdienst| Benefizvorstellung für den in Frage kommenden Artiften, sondern eines Versicherten betrug im Jahre 1907: 1311 M. Der höchfte um eine solche für die Direktion handelt. Das erinnert aller Lohn wird im Bezirk der Sektion 1 Norddeutschland bezahlt, der dings stark an die Gepflogenheiten der Wandertruppen, wo die niedrigste in Sektion 2 Schlesien- Posen mit 989 M. Artisten gezwungen werden, beim Publikum ein Trinkgeld für die

Die Aufsichtsbeamten der Berufsgenossenschaft erklären die Künstler" einzufammeln, das ihnen hinter den Kulissen von dem unverhofften" Betriebsrevisionen, von denen bekanntlich noch viele ihre Sammlertätigkeit eifrig überwachenden Direktor abgenommen Versicherte träumen, wie folgt:" Da die Besichtigung grundsäßlich wird. Eines Weltetablissements sollten aber solche Magimen un­vorher angekündigt werden, so nehmen die Betriebsunternehmer würdig sein.

ober Betriebsleiter größtenteils persönlich an der Besichtigung teil." Haarsträubend sind auch zum Teil die Gründe, welche die Kein Wunder, daß dann alles in bester Ordnung war". Erwähnt Direktion zur sofortigen Entlassung berechtigen sollen. wird auch, daß die Unternehmer den getroffenen Anordnungen eine, wenn das Mitglied zu irgendeinem anderen Mitgliede der " Wohlwollen" entgegenbrachten, niemals den Zutritt verweigerten. Gesellschaft in intime Beziehungen tritt. Diese klöfterliche Bes Sein Wunder, wenn man auch so höflich vorher einen Besuch an- stimmung verbietet also den jungen Leuten geradezu, sich im Zirkus zeigt, grundsäßlich keine unverhofften Revisionen vornimmt. Ob ihren Partner oder die Partnerin zu dem Bund fürs Leben zu die staatlichen Aufsichtsbeamten, die der Bericht wiederholt er suchen. Dabei sind bei den Engagementsbedingungen Artisten und von diesen, daß sie der Berufsgenossenschaft mehr entgegenkommen, aufzubessern, daß sie Ehen eingehen, bei denen beide Teile int wähnt, auch zu dieser Praxis kommen werden? Verlangt wird Musiker vielfach darauf angewiesen, ihre Lebenshaltung dadurch die Betriebsunternehmer auch mehr auf die Erfüllung der Unfalls gemeinsamen Engagement an einem Etablissement zum Unterhalt verhütungsvorschriften hinweisen sollten, da sie doch von der Er- der Familie beitragen können. Daß solchen Ehen, ebenso wie im richtung neuer Betriebe früher Kenntnis erhalten als die Berufs - bürgerlichen Leben ein Brautstand vorausgeht, ist wohl selbstver genossenschaft. ständlich. Auch daß sich Paare, die sich zueinander hingezogen fühlten, wieder trennen. Aber das sind doch Privatsachen der Be teiligten, meint man. Im Zirkus Schumann nicht!

Gelobt wird die Gewerbeinspektion Gotha , die auch eine Vor­schrift beantragt habe, welche das Hantieren mit scharfen Patronen in Werkstatträumen verbietet. Auch die Unternehmer werden sehr gelobt, weil ihr Interesse an der Unfallverhütung wächst". Vor­läufig ist aber diese Pflanze noch sehr niedrig. Sie kann sehr gut noch wachsen... Von den Versicherten heißt es aber, daß deren An­Kenntnis nicht erhalten". Der Sab ist unklar. Werden Unfälle geringer sei, weil sie von den meisten Unfällen Notwendigkeit von Schuhvorrichtungen nicht anerkennen". Die Unternehmer kleinerer Betriebe wollen die der Betriebe ist unflar. Eine beigefügte Tabelle über das Ergebnis der Besichtigung

teilnahme

unterdrückt?

ordnungsmäßigem Zustande, in Settion 5 von 197 nur 10. Jm In Sektion 1 waren von 338 besichtigten Betrieben nur 85 in Bericht heißt es ferner:" Die vorschriftsmäßige Aushängung der Blatate und die Bekanntgabe der Unfallverhütungsvorschriften ließ vorwiegend in kleineren Betrieben viel zu wünschen übrig. In einem Falle hatte sogar ein Betriebsunternehmer von der Eristenz der Unfallverhütungsvorschriften überhaupt keine Kenntnis." Beklagt wird ferner, daß Treppen und Zugänge in den Werkstätten nicht in Ordnung waren, die Arbeitsräume durch Aufstellung neuer Maschinen sehr beengt seien.

Was den Vertrag nach unserer Meinung gefeßlich ungültig macht, sind die Kündigungsbedingungen. Die Direktion hat nach diesen das Recht, den Kontraft jederzeit durch 14 tägige Kündigung wieder aufzulösen. Dagegen heißt es im§ 5: Vom Mitgliede kann aufgehoben werden. dieser Kontraft während der Vertragsdauer aus keinerlei Anlaß Nach dem Gesez muß natürlich die Kündi­gungsfrist eine gleichmäßige sein. Ebenso ist es Unsinn, wenn es im Vertrage heißt: 14 Tage vor Ablauf des Kontraktes steht der Direktion das Recht der Prolongation auf weitere 12 Monate unter denselben Bedingungen zu. Niemand ist verpflichtet, unter den, der Prolongation nicht ebenso zusteht wie der Direktion. felben oder anderen Bedingungen zu bleiben, wenn ihm das Recht Wie man sicht, müssen die Künstler dieses Weltetablissements eine Art vertraglicher Sklaverei eingehen, die nur dadurch ge mildert ist, daß die Härten des Vertrages bis zur Ungefeßlichkeit gesteigert sind und de swegen keine zwingende Bedeutung haben: Aber charakteristisch nicht nur für den Zirkus Schumann, sondern für die Verhältnisse in allen diesen Etablissements bleibt der Vertrag.

Der zweite Bezirksparteitag für den Agitationsbezirk Kaffel fand am Sonntag in Staffel statt. Es waren aus sechs Reichstags­wahlkreisen etwa 50 Delegierte anwesend. Den Parteivorstand ver­trat Genoffe Pfannkuch, Berlin , den Landesvorstand in Frank furt der Genosse Rudolph. Der vom Agitationskomitee erstattete Geschäftsbericht läßt erkennen, daß die sozialdemokratische Bewegung in den Hochburgen des Antisemitismus langfam aber sicher vors wärtsschreitet. Am 30. Juni waren vorhanden in Rinteln - Hof­ geismar Wolfhagen 354, in Raffel- Melsungen 2665, in Eschwege Wizenhausen Schmalkalden 417, in Frizlar Homberg- Biegen­hain 59, in Hersfeld - Hünfeld - Notenburg 31 und in Waldeck­Pyrmont 42 organisierte Genoffen. Insgesamt betrug die Bahl der Parteimitglieder im Bezir! 3585 gegen 2512 am 1. Oftober 1906. Inzwischen dürfte die Zahl auf 4000 gestiegen fein. Die anhaltende Krise hat die weitere Ausdehnung der Organi fation unter den zahlreichen Bauarbeitern sehr erschwert, dazu kommt in den rein ländlichen Gegenden ein unerhörter Terrorismus der Gegner, der sich vor allem in Lofalabtreibungen äußert. Die Auf­lage des Voltsblatts" stieg in der Berichtszeit um etwa 2000 auf 9500. Das Wochenblatt" Der Wegweiser" wird nach und nach durch das Boltsblatt" abgelöst. Ein wie außerordentlich großes Feld von der Partei noch zu beackern ist, beweist die Tatsache, daß im Bezirk erst mit 128 Orten durch Presse oder Organisation Ver­bindungen bestehen, während mehr als tausend Orte in den sechs Die Chronik der Hirsch- Dunderschen Verleumdungen gegen die Streifen vorhanden sind. Die Abrechnung für die Berichtszeit freien Gewerkschaften ist wieder um ein neues Kapitel bereichert balanziert mit etwa 6500 M. und schließt mit einem Staffenbestand worden. Der Textilarbeitervereinssekretär Müller aus Sprem- 3um Geheimerlaß des Verbandes Bayerischer Metallindustrieller oon 1025,58. ab. Reichstagswahlen, Landtagswahlen und Geberg hatte in einer öffentlichen Versammlung zum Beweise, daß wird vom Bunde der technisch- industriellen Beam. meindewahlen haben einen befriedigenden Fortschritt gezeigt. Die freien Gewerkschaften mit unlauteren Mitteln kämpften, be- ten mitgeteilt: Bemeindevertreter hat die Partei im Bezirk 52.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Straftonto der Presse. Bu 150 Mart Geldstrafe wurde Genosse stt amp von der Essener Arbeiterzeitung" verurteilt, weil er christliche Gewerkschaftler beleidigt haben sollte. Er hatte das Schreiben des christlichen Gewerkschaftskartells, das im Intereffe des Gutenbergbundes in marktschreierischster Weise gegen den Buchdruckerverband Stellung genommen hat, in fräftigen Worten gekennzeichnet. Die hohe Bewertung der formalen Beleidigung ver­anlaßt den Genossen Ostkamp, Berufung einzulegen.

Jugendbewegung.

Was alles Politik ist.

Das in unserer Nummer 287 mitgeteilte Gerichtsurteil gegen zehn frühere und jetzige Vorstandsmitglieder der Jugend organisation in Breslau wird als Produkt engherziger bureau­fratischer Auslegung des Vereinsgefeges erwiesen durch das polizei­liche Beweismaterial, das ihm zugrunde liegt. Die Polizei hatte zwei Bersammlungen herangezogen. Das eine Mal handelte es sich um eine gesellige Busammenfunft am Bußtage vorigen Jahres, in der Schillersche Gedichte rezitiert werden sollten. Die Polizei hatte davon Kenntnis bekommen und verboten, die Rezitationen vorzunehmen, da dies ein am Bußtage verbotenes ,, Vergnügen" sei! Darauf hielt der Leiter einen Vortrag über die Gewerkschaftsbewegung, wobei er einleitend auch die der Revolution von 1848 vorangehenden Hungersnöte berührte. Im zweiten Falle handelte es sich um ein Referat über den Jugendschuß. Folgerichtigerweise war auf Grund solchen Materials seinerzeit das Schöffengericht zu einer Freisprechung gekommen. Trotzdem die ver nommenen Polizeifommiffare selbst zugeben mußten, daß die Organi fation in der Hauptsache unpolitischen Bildungsbestrebungen" nach gehe, erklärte indes die Berufungsstraflammer, die Sünder hätten fich gegen den Jugendlichenparagraphen des Reichsvereinsgefeßges vergangen und erhöhte fogar die in den ursprünglichen Strafbefehlen auf zwei und vier Mark angesetzten Strafen auf drei und sechs Viart.

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Soziales.

Die Unfallgefahren in der Feinmechanik.

Der Bericht der Berufsgenossenschaft der Feinmechanit pro 1007 bringt uns fehr interessante Biffern über die Unfallgefahr der Feinmechanik.

Der Katasterbestand stellte sich Ende 1907 auf 5802 Betriebe mit durchschnittlich 222 786 versicherte Arbeiter( gegen 206 539 Ber­sicherte im Jahre 1906).

Gewerkschaftliches.

Heldentum der Hirsche.

hauptet, der Kolporteur Menzel in Sagan habe einem Mitgliede der Hirsche das Mitgliedsbuch weggenommen. Vor Gericht zitiert, mußte Müller noch vor dem Urteil um Entschuldigung bitten, da er von seinem Gewährsmanne" falsch unterrichtet" worden sei. Der Sachverhalt war nämlich folgender: Das Mitglied Elsner der H.-D. aus Schönthal hat nach seiner eigenen Aussage sein Buch einem Mitgliede des Tertilarbeiterverbandes behufs Ueberschreibung in den freien Verband übergeben. Der noble Herr Müller zieht sich nun, statt ehrlich seinen Irrtum zu bekennen, darauf zurüd, nicht Menzel sei der Buchdieb gewesen, sondern ein anderer. Gegen den wolle er nun selber gerichtlich vorgehen. Herr Müller wird nur fein Glück haben.

Berlin und Umgegend. Chauvinistische Heye.

Ob sich für die gekündigten Musiker schon Ersatz gefunden hat und zu diesen Bedingungen finden lassen wird, wissen wir nicht. Jedenfalls ist der Zirkus Schumann für anständige Musiker nach wie vor als gesperrt zu betrachten.

Deutfches Reich.

Als der Verband Bayerischer Metallindustrieller in seiner Sibung vom 15. Juni 1. J. beschloß, in eine erneute Prüfung der Tendenzen der Privatbeamtenvereine einzutreten, über die er durch seinen Beschluß vom 21. Mai 1. J. die Sperre verhängt hatte, ichrieb die Deutsche Industriebeamten- Zeitung", das Organ des Bundes der technisch- industriellen Beamten in der Nr. 14 vom 3. Juli 1. J., daß der Beschluß vom 15. Juni nichts anderes zur Folge haben werde als eine Sichtung der durch den Beschluß vom 21. Mai 1. J. unterschiedslos verfehmten Organisationen. Diese Vermutung wird durch die Entscheidung bestätigt, die der Verband Bayerischer Metallindustrieller in seiner Sigung vom 27. November 21. Mai d. J. verhängte Aussperrungsmaßregel zurüdgezogen. Die 1908 getroffen hat. In diesem Beschlusse wird zwar die am Begründung aber, die der Verband Bayerischer Metallindustrieller diesem Beschlusse nachfolgen läßt, rechtfertigt die Auffassung, daß der Bund der technisch- industriellen Beamten im Gegensaße zu den übrigen Privatbeamtenverbänden als eine Organisation betrachtet Warnung am Blaze gewesen sei.

An den Berliner Anschlagssäulen prangte gestern ein großes verden müsse, der gegenüber die am 21. Mai d. J. ausgesprochene rotes Plakat mit folgender Aufschrift:

" Deutsche Männer und Frauen!

Die groben Ausschreitungen des tschechischen Pöbels in Prag gegen unsere Volfsgenossen zwingen uns, in einer großen Kund­gebung den bedrängten deutschen Brüdern unsere Teilnahme auszusprechen, um sie zum Ausharren im schweren Kampfe zu ermutigen. Ostar Thomas spricht am Donnerstag, den 10. De zember, im großen Saal von Keller, Koppenstr. 29, über das Thema: Deutsches Voltstum im Kampf mit tschechischem Pöbel." Eintritt 20 Pf. Der Reinertrag des Abends wird unver­fürzt an den Kampffonds der Deutschen in Dester reich abgeführt. Zahlreiches Erscheinen erbittet Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband ( Bezirk Berlin )." So sucht der deutschnationale( antisemitische) Handlungs­

Diese Warnung fann im gegenwärtigen Augenblide nue dahin verstanden werden, daß dem Bunde der technisch- industriellen Beamten gegenüber nach wie vor Maßnahmen berechtigt sind, wie sie vor allem von der Maschinenfabrik Augsburg gegen die Mit­glieder des Bundes getroffen worden sind. Die Aufhebung des Beschlusses bom 21. Maiist demnach, soweit der Bund der technisch- industriellen Beamten in Frage kommt, rein äußerlicher Natur. In der Sache wird durch sie nichts geändert. Wie wenig der Verband Baherischer Metallindustrieller trop angeblicher erneuter Prüfung der Ten­denzen des Bundes diesem gerecht geworden ist, geht aus folgendem hervor."

In der Begründung des Beschlusses vom 27. November I. J. gehilfenverband, der von sich behauptet, unpolitisch zu sein, die bes ist gesagt, daß der Bund der technisch- industriellen Beamten mit Sozialdemokraten durchsetzt sei. Dagegen verwahrt sich der Bund. lagenswerten Ereignisse in Prag agitatorisch auszunuzen. Das Diese Beschuldigung sei auf dem im August d. 3. abgehaltenen ist seine Standesinteressenvertretung" der Handlungsgehilfen. 2. außerordentlichen Bundestage der technisch- industriellen Beamten Wie hat die nationale Horde getobt, als die deutsche Sozialdemo- allseitig als ein Vorwurf von unerhöhrter Frivolität bezeichner tratie Gelder für die Opfer des russischen Befreiungskampfes sam- worden. melte! Und hier bestimmt der Deutschnationale Handlungsgehilfen - Allerdings," heißt es in der Zuschrift des Bundes weiter, ist der verband, eine Berufsorganisation, den Reinertrag einer Bersamm- Bund der technischsindustriellen Beamten eine Gewerkschaft, lung für den Kampffonds der Deutschen in Defter. d. h. eine auf reiner Arbeitergrundlage aufgebaute Organisation. Aber diese Organisationsform fann doch um so weniger beanstandet werden, als sich ja auch die Arbeitgeber, wie z. B. der Verband Bayerischer Metallindustrieller, nach sozialen Gesichtspunkten zue sammenschließen. Das Dasein von Arbeitgeberverbänden beweist überdies zur Genüge, daß tatsächlich soziale Interessengegenfäße zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bestehen. Man tann daher billigerweise dem Bunde der technisch- industriellen Beamten feinen Vorwurf daraus machen, wenn auch er bei seinem oraani­satorischen Aufbau dieser Tatsache Rechnung trägt."

reich".

Der

bleibt

Deutschnationale Handlungsgehilfenverband übrigens mit dieser neuesten Leistung nur seiner altbewährten attit treu: er sucht die proletarisierten Handlungsgehilfen durch Surrapatriotismus und chauvinistische Hetze von der Vertretung ihrer wirklichen Interessen, vom Klassenkampf abzuhalten!

Wie lange noch wollen die deutschen Handlungsgehilfen diesem rcaktionären Antisemitenbund nachlaufen?

Auf einen versicherten Betrieb entfallen durchschnittlich 38 Ar­beiter. Von den 10 Seftionen der Berufsgenossenschaft ist Die Sperre des Zirkus Schumann für Musiker

Seftion 1 Ostpreußen mit Brandenburg usw. die stärkste, denn sie

zählt allein 1168 Betriebe mit 82 422 versicherte Arbeiter. Die versicherten 1667 elektrotechnischen Betriebe beschäftigen allein 92 254 Arbeiter. Auch ein Zeichen, wie stark die elektro­technische Industrie in den letzten Jahren geworden ist. In den 366 vorhandenen Fabriken für Nähmaschinen und Fahrräder usw. werden auch über 34 000 Arbeiter beschäftigte.

tenkt die Aufmerksamkeit auf die Verhältnisse des dort angestellten Letzte Nachrichten und Depefcben. Künstlerpersonals überhaupt. Vor uns liegt der Kontrakt eines der gekündigten Mufiter, der eine Monatsgage von 120 M. vorsicht. Um die ganze Erbärmlichkeit dieser Entlohnung zu ermessen, muß Material für Herrn v. Bethmann- Hollweg . man sich vorstellen, daß es sich dabei um feine Vergütung für ein Straßburg i. E., 9. Dezember. ( B. H. ) In Mülhausen wollte paar Stunden Tätigkeit am Abend handelt, sondern daß die Tätig tie Polizei eine Versammlung des Deutschen Transportarbeiter. teit mit den Proben und Extravorstellungen eine volle Tagesverbandes überwachen lassen, in der nach der Fr. Pr." die Im Berichtsjahre wurden insgesamt 10 336 Unfälle gemeldet arbeitsleistung umfaßt. Es ist den Mitgliedern des Birfus im Erhebungen im Transportgewerbe und die Vorschläge des Beirats ( gegen 9679 im Vorjahre). Davon erledigten" sich laut Bericht§6 des Vertrages auch jeder Extraverdienst am Spielorte der Di 1. ohne weitere Folgen vor Ablauf der ersten 13 Wochen reftion untersagt. Für die 120 M. muß sich außerdem der Musiker für Arbeiterstatistik erörtert werden sollten. Als der Vorsitzende 7636 Fälle; 2. es wurden abgelehnt 520 Fälle; erfäßpflichtig wurden oder sonstige Angestellte verpflichten, der Gesellschaft in alle Länder sich weigerte, dem überwachenden Beamten einen angemessenen mit Unfällen aus früheren Jahren zusammen 1468 Fälle, wovon Europas zu Wasser und zu Lande zu folgen." Bedeutet eine solche Platz anzuweisen, wurde die Versammlung aufgelöst. 1363 auf männliche und 105 auf weibliche Personen entfallen. Die Honorierung nun schon für den Ortsansässigen nicht viel, so ist Folgen der entschigten Fälle waren nach dem Bericht Todesfälle: sie blutivenig für den, der sich ortsfremd in Weltstädten wie Berlin , 64, Invalidität: borübergehende Erwerbsunfähigkeit: Wien usw. aufhalten muß. Ein gefährlicher Schlafbursche. 223 Fälle. Für diese geringe Gage muß der Künstler sich auch noch ver. Karlsruhe , 9. Dezember. ( B. H. ) In der verflossenen Nacht, Die entschädigten Unfälle ereigneten sich an Motoren und pflichten, alle Kostüme, welche notwendig sind, um in den Vor gegen 2 Uhr, tam, laut Bolizeibericht, ein Geschäftsreifender Transmissionen 32, an Arbeitsmaschinen usw. 583, an Fahrstühlen, stellungen vor dem Publikum zu erscheinen, sauber und ele unverhofft von der Tour zurück und fand seine Frau im Zimmer Aufzügen usw. 49, an Dampffesseln usw. 7, durch feuergefährliche gant felbst zu stellen und zu unterhalten! Für die eines vei ihm logierenden Studenten. Der Reisende forderte den Stoffe, Sprengstoffe usw. 42, durch Zusammenbruch 124, Fall von jenigen Tage außerdem, an welchen Vorstellungen nicht stattfinden Liebhaber auf, seine Wohnung zu verlassen; derselbe leistete aber Leitern, Treppen 236, beim Auf- und Abladen 103, durch Fuhr oder das Mitglied zufolge polizeilichen Verbots die vertragliche der Aufforderung keine Folge und wollte den Mann erschießen, werk 28, im Eisenbahnbetrieb 9, Schiffahrt 2, durch Tiere 3, durch Nummer nicht darstellen darf, fällt ein entsprechender wenn er nicht gehe. Daraufhin holte der Reisende die Polizei. Als Handwerkzeuge 117, sonstige Ursachen 133 Fälle. Von den 64 ge Teil der Gage aus! Ebenso an den Tagen, wo das Mitglieder mit dieser zurückkam, hatte sich der Student durch einen Schuß töteten Verunglückten waren 31 Familienväter, die 31 Witwen und wegen Krankheit fehlt. in den Kopf lebensgefählich verlegt; er verstarb bald darauf im 53 Kinder hinterlassen haben. Die Art der Verlegungen waren: Geradezu toll ist die Bestimmung des Absatz e) im§ 2. Ste städtischen Krankenhause. Verlegungen von Kopf und Geficht 182 Fälle, von Armen und lautet wörtlich: Händen 827 Fälle, von Beinen und Füßen 201 Fälle, von mehreren Körperteilen zugleich 254 Fälle, erstidt sind 2, ertrunken 2 Ver ficherte

1181,

Das ist das Risiko der Arbeit. Es gibt noch viele Menschen, welche die Feinmechanik als den ungefährlichsten und bestgelohn­testen Beruf halten. Obige Unfallziffern werden wohl das Gegen­teil beweisen.

" Die Direktion hat das Recht, den Namen des Kontrahenten zu jeder Zeit zu Benefiz- Vorstellungen zu benutzen, ohne daß das Mitglied einen Anspruch auf ein Extrahonorar hat, es sei denn eine besondere Abmachung vorbehalten."

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Gefährliche Lektüre.

Brag, 9. Dezember. ( B. H. ) In dem tschechischen Landstädtchen Schlan wurden gestern abend allen Abonnenten des deutschen ,, Prager Tagblatt" die Fenster eingeschlagen. Das Blatt, das auch bon Das Publikum wird also mit dem Namen seiner Lieblinge tschechischen Kaufleuten wegen feines Handelsteils gehalten wird, ist in den Birkus gelockt und weiß nicht, daß es sich nicht um eine von den Tschechen boykottiert.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.