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das Abkommen halten. Gohen ersuchte die Arbeiter, sich mit dem| ihr vorgesehenen Strafgeldern den Schauspielern die Gage wieder sucht hatte, wird der Antrag des Zentralausschusses einstimmig neuen Vorschlage Steins einverstanden zu erklären und nichts ein- abnehmen. Die Vorlage nimmt den Schauspielern alle Rechte, abgelehnt. Damit ist der Bühnenvertrag gefallen. Das Ab­zuwenden gegen die Weiterbeschäftigung Paaschs bis zur Voll- dagegen beschneidet sie nicht die Rechte der Direktoren.( Lebhafter stimmungsergebnis wird mit jubelndem minutenlangen Beifall endung des Baues. Die Arbeiter ließen sich dazu bewegen. Der Beifall.) Sind wir denn wirklich so inferiore Menschen, daß wir und Hochrufen aufgenommen.

toerbeordnung!

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Eine Rittergutsidylle.

Schweine ver­

Aus Induftrie und Dandel.

Staatsbahnaufträge.

Bau wurde fertig, aber Paasch wurde immer noch nicht entlassen. uns derartige Vorschriften gefallen lassen müßten?( Stürmischer Zum Schluß fordert nun Dr. Pasche( Bremen  ) auf, nunmehr Er sollte nun in der Werkstatt mit den anderen Gesellen zusammen- Beifall. Rufe: Niemals!) Allerdings in Deutschland   herrscht ja energisch in den Kampf einzutreten. Der Antrag Kienscherf arbeiten. Das war ein offenbares Zuwiderhandeln gegen die Ab- die Liebe für das Reglement. Wenn Se. Exzellenz kommt, der auf Absendung einer Petition an den Reichstag   wird einstimmig machung mit dem Obmann der Schlichtungskommission und gegen Herr Intendant, und kontrolliert ein Theater, dann müssen alle angenommen. Das Präsidum des Bühnenvereins soll ersucht das Versprechen des Herrn Stein. Auf Ersuchen der Arbeiter stramm stehen.( Heiterkeit.) Dieser Geist stedt auch in dem neuen werden, sich diesem Vorgehen anzuschließen. Sodann gibt noch wandte sich Cchen an Stein, konnte aber nicht mit ihm verhandeln, Bertrag. Es besteht die große Gefahr, daß, wenn dieser Vertrag ein Vertreter des Verbandes deutscher Chorfänger die Erklärung weil Stein verreift war. Darauf schrieb Cohen an die Firma Stein: angenommen wird, wir kein Reichstheatergesetz bekommen.( Leb- ab, daß auch sein Verband hinter den Bestrebungen der Bühnen­Er müsse ebenfalls verreisen. Wenn jetzt aus Anlaß der Fort- hafte Zustimmung.) Es ist noch gar nicht so lange her, daß der genossenschaft auf Schaffung eines Reichstheatergesetzes stehe. beschäftigung Paaschs in der Werkstatt Differenzen ausbrechen Reichstag   sich mit dieser Frage beschäftigt hat.( Das war 1898, Heute gehen die Verhandlungen zu Ende. sollten, so könne er nicht vermittelnd eingreifen und müsse deshalb als Genosse Schmidt- Berlin einige Mißstände im Theaterver­jede Berantwortung für einen etwaigen Konflikt und dessen Folgen tragswesen besprach. D. Red.) Damals sagte der nationalliberale ablehnen. Hierauf hat Paasch auf eine Vorstellung des Geschäfts- Abgeordnete und Hoftheaterintendant Bürklin, daß seines Wissens Von dem Rittergute Großzössen bei Borna   wird dem Leipziger  führers der Firma Stein selbst die Arbeit niedergelegt. Tageblatt" geschrieben: Aus diesem Tatbestand konstruierte die Anklage gegen die An- es keine Mißstände im Theater gäbe( stürmische Heiterfeit.). ja, Als der auf dem hiesigen Rittergute bedienstete Knecht Mätold geklagten Cohen und Kalesen ein Bergehen gegen§ 153 der Ge- baß seine Mitglieder ihm dankbar dafür seien, daß er Tag und am Sonntag früh erwachte, bemerite er in seinem Schlafraum ein Nacht nichts anderes tue, als daran zu denken, wie er feine Mit- eigenartiges Geräusch. Noch ehe er über die Ursache nachdenken glieber beglüden fönnte.( Stürmische Heiterkeit.) Nach dieser Rede fonnte, lag er schon unten, einen Stod tiefer, im Schweinestall. rutschte die Vorlage in den Papierkorb. Was wird geschehen, wenn Er war mit famt seinem Bette durch die Decke gebrochen. Außer eine neue Vorlage an den Reichstag kommi? Dann würden wir, einer Verlegung am linken Ohr und linken Auge hat der Mann falls dieser Vertrag angenommen wird, das Schauspiel erleben, feinen nennenswerten Schaden davongetragen. Schlechter aber ist der Durchfall" den Schweinen bekommen, denn zwei haben auf daz irgendein nationalliberaler oder konservative: Abgeordneter der Stelle, wahrscheinlich durch Erstickung, den Tod gefunden, und erklärt, wir brauchen kein Reichsgesetz, es besteht ja ein Geset bas britte mußte geschlachtet werden. Der Berleyte wurde dem zwischen Bühnenverein und Genossenschaft. Dieser Vertrag muß Stadtkrankenhause in Borna   übergeben. Das muß ja eine feine Arbeitervilla gewesen sein! Hoffentlich ausgearbeitet sein von einem Menschen, der vom Theaterwesen keine Ahnung hat. Wir haben ja einen Synditus, der aber von hatte der Rittergutsbesitzer wenigstens die der Psyche des Theaterlebens nichts versteht, dagegen auf dem Gesichert! biete des Geerechts eine Autorität sein soll.( Stürmische Heiter. teit.) Das ist die größte Gefahr, die sich mit ber Annahme dieser Vorlage verbindet. Ich will gar nicht auf Einzelheiten eingehen, auf die harten Maßregeln bezüglich der Konventionalstrafe. Ein Schauspieler foll auch nach Bezahlung der Stonventionalstrafe noch Der Stahltverksverband hat sich, wie der Frankf. 8ig." bes drei Jahre brotlos fein( stürmisches Sört! hört!), wenn er die richtet wird, an die Eisenbahnverwaltung mit dem Ersuchen gewandt, Stonventionalstrafe nicht bezahlt gar 5 Jahre( erneutes stürmisches die nach üblicher Weise erst in den ersten Monaten des Kalender­hört! hört!) und für andere Fälle sind noch härtere Bestimmungen jahres vergebenen Restmengen der Aufträge in Eisenbahumaterial in dem Vertrag enthalten. Ich kann nicht glauben, daß die Ge- für das Betriebsjahr 1908/09 schon jest zu erteilen. Die Eisen­nossenschaft unter einen solchen Vertrag Brief und Siegel fetzen bahnverwaltung foll zugefagt haben, dem Ersuchen zu entsprechen. wird.( Stürmische Zurufe: Niemals! Niemals!) Bisher war es Jm allgemeinen wird darüber geflagt, daß die diesjährigen Auf­unser höchstes Gut, den wirtschaftlich Schwachen zu helfen. Nach träge weit hinter denen des Vorjahres zurückbleiben. Es ist aber dem Vertrag foll es den kleineren Schauspielern verboten sein, felbstverständlich, daß der Fiskus nicht zu den enorm hohen Breisen Gastspiele auf Engagement zu unternehmen.( Stürmisches Hört! der laufenden Abfchlüsse zugunsten der Industriellen Material auf hört!) Wenn ich von allen diesen Vorschriften absehe, so gefällt Lager bestellen kann. Die vom Stahlwertsverband erlangten Preise mir an dem Entwurf vor allem nicht sein ethischer Gehalt. Mir erweisen sich fest vielleicht fogar als ein relativer Schaden für die gefällt nicht der Unterschied zwischen ehelicher und unehelicher Werke. Dürften diefe jezt, entsprechend der Marktlage, zu billigen Schwangerschaft. Ist denn die Frauenbewegung an den Kom. Breifen anbieten, fönnte die Eisenbahnverwaltung es rechtfertigen, missionsmitgliedern spurlos vorübergegangen? Gibt es heutzutage wenigstens teilweise über den augenblicklichen Bedarf hinaus Auf­tein Selbstbestimmungsrecht der Frau ,, daß sie mit ihrer Mensch. räge zu erteilen. lichkeit machen kann, was sie will.( Beifall.) Wissen davon die Kommissionsmitglieder nichts? Mein Standpunkt ist der, daß die Eine sonderbare Submiffionsgeschichte. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Heinemann, führte u. a. Genossenschaft niemals teilhaben durfte an der Veröffentlichung Vor kurzem wurden die Resultate einer Ausschreibung für die aus, daß die Freisprechung Cohens selbstverständlich ist, daß aber eines solchen Vertrages.( Großer Beifall.) Die Genoffenschaft neue Umformeranlage auf dem Hauptbahnhof zu Frankfurt   a. M. für die vom Amtsanwalt beantragte Berurteilung der beiden an durfte niemals den Kontraftbruchsparagraphen sanktionieren, fie belanut. Wegen ihrer Eigentümlichkeit forderten sie direkt zu be­beren Angeklagten sowohl die rechtlichen wie die tatsächlichen Bor durfte den fleinen Schauspielern nicht das Recht nehmen, Gast- mission fünf Firmen und zwar zu folgenden Breifen: 1. Siemens fonderen Kombinationen heraus. Es beteiligten sich an der Sub­aussetzungen fehlen. Wenn die Angeklagten ihrem Arbeitgeber er spiele auf Engagement abzuhalten, fie durfte nicht ein Gewohn Schudertwerke 116 000 2.; 2. gemeine Elektrizitäts- Gesellschaft flärten, sie wollten aufhören, so sei das ihr gutes Recht, aber keine heitsrecht akzeptieren, das uns auf absehbare Zeit den Verlust 98 000 W.; 8. Brown Bovert u. Co., A.-G. Mannheim, 124 000.; Drohung. Selbst wenn es so wäre, wie der Amtsanwalt irrtümlich eines Reichstheatergefeßes bringt, sie durfte nicht einen Vertrag 4. Elektrizitäts- A.- G. vorm. Lahmeyer u. Co., Frankfurt  , 139 000 M.; annehme, daß die Drohung mit der Arbeitsnieberlegung erfolgt annehmen, der uns zu inferioren Menschen stempelt, denen erst 5. Ernst Heinrich Geist, Elektr. A.-G., Köln Bolstod, 115 000 m. wäre, weil Baasch nicht organisiert war, so würde das kein Verstoß die einfachsten Begriffe von Pflicht und Anstand eingeimpft werden gegen§ 153 fein. Die Voraussetzung zur Anwendung des§ 158 sei, daß man jemand durch Zwangsmittel zum Beitritt zu einer müffen, ein Vertrag, der uns das Selbstbestimmungsrecht nimmt Vereinigung zur Erlangung befferer Lohn- und Arbeitsbedingungen und uns bis in unsere Wohnung und intimsten Familienverhält. bewegt. Aber wenn man mit jemand deshalb nicht zusammen. niffe verfolgt. In Sparta   wurden die Knaben, die nicht gesund unter 5 genannte Firma gehört dem Kartell nicht an. Wer noch arbeiten will, weil er feiner Organisation angehört, so fönne der

Durch den eben genannten Brief, den Cohen an Stein richtete, Durch den eben genannten Brief, den Cohen an Stein richtete, ist die Anklage in Fluß gekommen. Wie dieser Brief aus den Händen des Herrn Stein in die Hände der Polizei und Staats­anwaltschaft gekommen ist, ließ sich nicht feststellen. Herr Stein, der sich nach Abschluß der Schlichtungsverhandlungen für die gütliche Regelung der Differenz bei Cohen bedankte, hat Cohen teine Aus­kunft darüber gegeben, wie der Brief an die Behörden gelangt ist. Eine hierauf bezügliche Frage, die Cohen vor Gericht an einen Zeugen stellte, ließ der Vorsitzende nicht zu, weil sie nicht zur Sache gehöre. Während das Strafverfahren gegen Gohen eingeleitet wurde, ging Baasch auch noch mit einer Sivilflage gegen Gohen vor. Paasch behauptete, er sei auf Betreiben Cohens aus der Arbeit gebracht und forderte deshalb Schadenersas. Das Landgericht I hat die Klage Paaschs abgewiesen, weil es für festgestellt hielt, daß Cohen nur seine Pflicht als Obmann der Schlichtungskommission erfüllt und auf die Entlassung Baaschs nicht eingewirkt habe, Baasch viel mehr aus eigenem Entschluß die Arbeit bei Stein aufgegeben habe. Nachdem in der Verhandlung vor dem Schöffengericht der vor­stehend angegebene Tatbestand festgestellt war, erklärte der Amts­anwalt, daß er die Anklage nicht in vollem Umfange aufrecht erhalten könne. Er beantragte die Freisprechung des Angeklagten Cohen, da gegen denselben nichts erwiesen sei. Von den beiden Fällen, die dem Angeklagten Kalefen zur Last gelegt waren, schied der Amtsanwalt ebenfalls einen aus, denn es war nicht erwiesen, daß Kalesen beim Aufhören Paaschs nach Nichterfüllung des Ab­tommens mitgewirkt hat. Dagegen meinte der Amtsanwalt, daß Kalesen im ersten Falle die Entlassung Paaschs durch Stein und Jsfeld die Entlassung Paaschs von der Firma Bolte u. Wegner ver­anlaßt haben und daß in diesen beiden Handlungen Vergehen gegen § 153 lägen. Gegen Kalefen und 3sfeld beantragte der Amts­anwalt je einen Monat Gefängnis.

§ 153 nicht angewendet werden. Das Gericht erkannte auf Freisprechung aller brei Angeklagten, well die Voraussetzungen des§ 158 für ihre Handlungen nicht zu treffen.

Soziales.

3ur Welt tamen, auf dem Gebirge ausgefeßt. Seien wir Spar­taner! Dieses untaugliche Geschöpf, dessen Mutter leider unsere Genossenschaft geworden ist, gehört ins Gebirge.( Stürmischer Bei fall.) Ich bitte Sie nach meiner besten Ueberzeugung, lehnen Sie diese Vorlage rundweg ab.( Stürmischer, minutenlanger Beifall, der fich zu begeisterten Rundgebungen für den Redner verdichtet, Die überfüllten Galerien brechen immer wieder in tofenden Bei fall aus,)

Da das Bestehen eines Geheimfartells bekannt ist, war die An­

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nahme nur zu berechtigt, daß die Offerten unter 1, 3 und 4 mur Dedofferten waren, die dafür Sorge zu tragen hatten, daß der Auf­trag der A. G.-G. nach bisheriger Annahme zufalle. Die nicht merkte, daß dies teine gewöhnliche Submission war, wurde fehr bald durch die eifrige Dementierung der großen Elektro­firmen auf dieses befondere Geschäft aufinertiam gemacht. Die Berliner   Börfen- Zeitung" meldete offiziell", daß der ba ausgesprochene Verdacht binfällig sei", ja zwei der überdies dasselbe gegenwärtig weder öffentlich noch heimlich bestehe. beteiligten Firmen dem Elektrofartell gar nicht angehört hätten, und Die Angelegenheit verschwand aber trotzdem nicht von der Tages­ordnung. Bußte man doch zu genau, was solch eilige Dementis zu Nachdem Präfident Dr. Bohl minutenlang mit der Glode ge bedeuten haben. Der Geheimfartellvertrag enthält übrigens eine Kampf der Schauspieler gegen Stlavenketten. flingelt hat, wiederholte er seinen Appell an die Galerien, sich nicht Bestimmung, die bei einer Quotisierung des Jahresumsates Die gestrigen Verhandlungen der Genossenschaft deutscher an den Berhandlungen zu beteiligen, da er sonst von seinem Haus. es allen Firmen der Vereinigung deutscher Elektrizitäts­Bühnenangehöriger durchzog eine Art naturwüchsiger Instinkt, der recht Gebrauch machen würde. Sodann will Dr. Bohl das Wort firmen freiſtellt, sich mit anzuschließen. Warum follte eine die Schauspieler und Schauspielerinnen darauf verwies, daß nur zu einer Rebe gegen Nissen nehmen. Er beginnt seine Rede mit bie Deffentlichkeit davon erfuhr? Des weiteren ist ja auch nicht un­folche Einigung nicht Tatsache geworden sein, ohne daß geschlossenes Busammenstehen gegen die Direttoren die soziale Nota ben Worten: Ich habe gegen die Kandidatur 3hres zukünftigen bekannt, daß die Brown Boveri A.-G. zum weiteren Konzern der lage des Schauspielerstandes heben und ein Reichstheatergeseb Berrn Bräsidenten... Barbon!... In diesem Monient erhebt. G.-G. gehört. Bur weiteren Beruhigung fam noch ein Dementi zeitigen könne. Lebhafte Sturmiszenen spielten sich in der Sigung fich die gesamte Opposition von ihren Sißen und bricht in laute im Berliner Börsen Courier". Er teilte nochmals, offiziell ab und führten zum vollen Sieg der Opposition gegen die Ver Pfuirufe aus. Sie ruft übereinstimmend: Abzug Boht!" auch mit, daß das Geheimfartell nicht mehr besteht. schlechterung der zum Himmel schreienden Mißstände im Theater. Hermann Nissen   hat sich erhoben und sagt Dr. Bohl ins Gesicht, Daran wurde die Bemerkung geknüpft, die niedrige Offerte der wesen. daß seine Bemerkung eine Ungehörigkeit war. Der Lärm nimmt. E.-G. laffe fich sehr leicht daraus erffären, daß bei dem Unter­Vor der Beratung des Bühnenvertrages felbst ergriffen au, auch die andere Partei gibt ihrer Mißbilligung über die Be. mehrere Delegierte das Wort. Tomasched- Berlin wies auf die merkung Dr. Bohls lebhaften Ausdrud. Der Lärm steigert sich. geradezu unglaublichen Zustände in hygienischer Beziehung hin, Auch die Galerien beteiligen fich an den zurufen, bis fchließlich die die an manchen Theatern herrschen. Die Garderobenverhältnisse Burufe fich in den allgemeinen Ruf:" Barnah! Barnah!" um feien meist ganz ungenügend. Die Polizei, die, wenn es sich um wandeln. Hofrat Barnay lehnt aber entschieden ab, worauf der Arbeiter handelt, sofort eingreifen muß, falls nicht ein bestimmtes Lärm erneut ausbricht und man nach Niffen ruft. Auch Nissen Maß von Luft oder Licht da ist, fümmere sich um die Verhältnisse lehnt mit einer Bewegung ab. Dr. Pohl bleibt ruhig auf dem an den Theatern überhaupt nicht. In dieser Beziehung müsse eine Präsidentenstuhl fißen und überläßt es seinem Vorstandskollegen Aenderung in der Gesetzgebung eintreten. Ridelt- Perlin brachte Batega, durch ununterbrochenes Läuten mit der Glocke Ruhe zu einen Rotschrei sämtlicher Solisten und Choristen des Deutschen   schaffen. Es dauert lange, bis das gelingt. Theaters in Riga   zur Sprache. Dort mache Direktor Dr. Dahlberg Der alte Borstand legt sein Amt nieber. Darauf verliest Mag von seinen Machtbefugnissen den unbeschränktesten Gebrauch. Er Bategg folgende Erklärung: Die Saltung der Delegierten vergewaltige das gesamte Personal. Das Elend des Schauspieler. bersammlung vom 10. Dezember 1908 hat uns die Ueberzeugung standes sei zwar ein chronisches, aber dieser Fall sei aftuell. Die gebracht, daß die Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger   auf Versammlung werde sich den Tank weiter Kreise erwerben, wenn Bahnen gedrängt werden soll, die zu betreten wir für unheilvoll fie sich dieser Mitglieder annehme. Die Versammlung beschloß, biz halten. Deshalb erklären die Unterzeichneten, daß sie ihre genossen­Beschwerde nach der Beratung des Bühnenvertrags zu prüfen. nehmen. Dr. Mag Bohl, Max Bategg, Albert Patry  , Emil Reupke, schaftlichen Aemter nieberlegen und auch keine Wiederwahl an­

Sodann wurde in die

Beratung der Bühnenvertragsregeln

felbst eingetreten.

Dr. Barnah."

Die Vorstandsmitglieder verlassen darauf demonstrativ den Saal. Die Opposition bricht in minutenlangen Beifall aus. Man ruft: ,, Gott   sei dant, nun find wir fie los!"

Die von der Oppofition ausgearbeitete Stritit vertritt folgenden Standpunkt: Die zwischen dem Bühnenverein und der Bühnen­genoffenschaft vereinbarten Vertragsregeln bieten die große Ge­Unter stürmischem Beifall gibt im Namen der Pensionsanstalt fahr, daß diefelben, falls in absehbarer Zeit an die Schaffung deren Direktor Köhler die Erklärung ab, daß das Ziel der Bensions. eines Reichstheatergesezes gegangen werden sollte, wie es gerade anstalt, das sie von jeher im Auge gehabt habe, ebenfalls der Ge­jetzt in Desterreich der Fall ist, als zwischen beiden maßgebenden banke sei: Wir gehören zu Ihnen, Ihre Haltung ist unsere Hal­jekt in Desterreich der Fall ist, als zwischen beiben maßgebenden Störperschaften vereinbarter Normalbertrag und als das beim tung!( Erneuter stürmischer Beifall.) Theater anerkannte allgemeine Gewohnheitsrecht gelten würden. Nach einer längeren Bause wird zur Wahl des neuen Bräs Die überwältigende Majorität in der Versammlung der Berliner   fibiums geschritten. Zum Präsidenten wird mit großer Mehrheit Genossenschaftler hat prinzipiell aus diesem Gesichtspunkt die An- Hermann Riffen gewählt. Er nimmt unter stürmischen Beifalls. nahme der Vertragsvorlage für unmöglich erklärt." fundgebungen die Wahl dankend an. Bizepräsident wird ebenfalls Hermann Niffen- Berlin führt aus: Dieser Vertragsentwurf mit großer Majorität Emanuel Reicher  . In den Zentralausschuß est ein Kind der Liebe, den Heißhunger und Armut erzeugten. Der werden gewählt: Mylius( Hamburg  ), Kirch( Frankfurt   a. M.), Bater ist der Bühnenverein, die Mutter ist die Genossenschaft. Es Putlis( Dresden  ), Platen( Bromberg  ) und Baul( Berlin  ). ift als Krüppel zur Welt gekommen in heißen Kommissions- G3 gelangt dann ein Telegramm an den Reichskanzler zur umarmungen, es hat zu viele Gliedmaßen. Es ist ein würdiger Absendung, in dem die baldige Vorlegung eines Reichstheater­Halbbruder der Disziplinarordnung, die glücklich wieder beseitigt gefches erbeten wird.

ift und von der Hofrat Burdhardt einst sagte, sie sei kein Theater. Nach lebhafter Debatte über den Bühnenvertrag. um deffen gefch, fondern ein Finanzgefeh. Man fonnte nämlich mit den in Intraftfehung mit dem September 1909 der Zentralausschuß er

nehmen gegenwärtig das Bestreben vorhanden fei, fich größere Arbeitsobjekte selbst zu unlohnenden Preifen zu sichern". Bei der haben; es ist ja erft fürzlich in der Generalversammlung von A. G.-G. fcheint man diese Bemerkung unangenehm empfunden zu bem nahezu gleich großen Auftragsbestand wie im Vorjahr geredet worden. In der Morgenausgabe desselben Blattes erschien nun die folgende Notia: Die gestern gebrachte Erklärung ist uns ungenau übermittelt worden. Berichtigend wird uns mitgeteilt, daß bas Sartell felbft noch besteht, aber für die Frankfurter  Submission nicht in Tätigkeit getreten ist."

Hier scheint die Beitung nicht richtig funktioniert zu haben. Auf jeden Fall ist es Pflicht der Kontrollinstanzen der Frankfurter Sub­mission, die Offerten nochmals genau zu prüfen. Im übrigen follte dies Borkommnis eine Warnung für alle Kommunen und Staats­behörden sein, die sich mit Elektrisierungen beschäftigen, damit nicht aus den Taschen der Allgemeinheit die Beche   solcher Submissionen gezahlt werden muß.

Ungefähr 50 Firmen haben sich unter der Bezeichnung: Vereinigung Ein bemerkenswerter Zusammenschluß der Walzbrahtverbraucher, zur Wahrung der Interessen der Walzdrahtverbraucher zusammen geschlossen. Die Drahtziehereien und Stiftfabriken sollen in die Breisvereinigung mit einbezogen werden. Die Festiebung der Breise foll sich beziehen auf Thomas- Flußeisendraht, blant bis zu 0,5 Milli meter, desgleichen auf berzinkte und verzinnte Drähte; ferner auf Stangendraht und gezogenes Gifen, 16 Millimeter und dünner, auf Springfederdraht, Springfedern, Schlaufen und Selammern, auf Stacheldraht und Drahtstifte. Der Grundpreis foll bei gezogenen Drästen 1,50 m. bie 100 silogramm über dem Walzdrahtpreis feſt. gelegt werden; dabei erfolgt eine nicht unwefentliche Steigerung der Ueberpreise. Bei Drahtstiften soll der Grundpreis unter Bei: behaltung der jetzigen Ueberpreisliste 8 M. über dem Walzdraht preise stehen.

Amerikanische   Baumwollernte.

Produfte in Washington   wird die diesjährige Baumwollernte auf Nach dem amtlichen Bericht der Abteilung für landwirtschaftliche zirka 13 Millionen Ballen a 500 fd. geschäst. Im Vergleich mit ben Vorjahren ergeben sich diese Zahlen( in 1000 Ballen):

1903 1904 1905 1906 1907 1908 9851 13 438 10 575 12 546 11 678 12 920 Demnach überragt die letzte Erntemenge die der vorauf gegangenen drei Jahre, bleibt aber hinter bem bisher höchsten Graebnis des Jahres 1904 um rund 1 Millionen Ballen zurüd.