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Ferner wurde befchloffen, nochmals den Berfuch zu machen, die sogenannten Einhaltsbefehle" durch ein Gesetz zu beseitigen. Gompers hatte empfohlen, sich dem Geseze zu fügen und auf die Einsicht der Richter zu bauen. Wie die Dinge liegen, wird die perfehlte Politit des Präsidenten Gompers innerhalb der amerikani­ schen Gewerkschaften leider noch lange die herrschende bleiben. Unsere Genossen haben hier noch ein ungeheures Stück Arbeit zu leisten.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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zeigt die ungeheure Bersplitterung in diesem Berufe, fie scher bie organisierten Gastwirtsgehilfen zu kämpfen haben, da gerade unter den Angehörigen dieses Berufes die verdummenden Ein­flüsse aller Art leider noch am meisten Eingang finden.

Stuffateure! Die Bauverwaltung eines Vereinshauses( Bar­denbergstraße) der kameradschaftlichen Vereinigung des Offiziers­forps der Landwehr- Inspektion Berlin- Schöneberg dringt nach An­gabe der Firma Friedrich August Krauß auf Durch­brechung unseres Tarifvertrages, indem trop der allgemein herr­schenden Arbeitslosigkeit die vertragliche Winterarbeitszeit von 7 § 11. Genoffe Gruber von der Münchener Post hatte eine auf 9 Stunden verlängert werden soll, während die eigentliche Berichtigung nicht aufgenommen, weil sie den Bestimmungen des Sommerarbeitszeit überhaupt nur 8% Stunden beträgt. Wir er­§11 des Preßgefeges widersprach. Troßdem jeder Laie diesen warten, daß niemand dort Arbeit nimmt, sofern die Firma Sachverhalt erkennen mußte, erließ der zuständige Oberamtsrichter F. A. Kraus dort Kollegen maßregelt, wie sie es immer einen Strafbefehl über 20 Mart gegen Gruber. Sogar das angeblich auf Veranlassung der Bauberwaltung Schöffengericht bestätigte den Strafbefehl! Erst vor der Straf- angedroht hat. faminer des Münchener Landgerichts fand der zu Unrecht verurteilte Redakteur fein Recht: Er wurde unter Ueberbürdung sämtlicher Kosten auf die Staatstaffe frei gesprochen!

Jugendbewegung.

Die sozialistische Jugend Italiens und der Völkerfriede. Das Bentralfomitee der Föderation der sozialistischen Jugend Italiens hat am 6. Dezember unter dem Eindruck der letzten Verhandlungen der italienischen Kammer folgende Resolution gefaßt:

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Die Ortsverwaltung Berlin des Zentralverbandes der Stuffateure,

Deutiches Reich.

Die Verschmelzung des Verbandes der Handschuhmacher mit dem Lederarbeiterverband wird am 30. Januar n. J. durch eine Urabstimmung der erstgenannten Organisation entschieden werden. Vorher, und zwar zum 2. Januar( nicht, wie es irrtümlich im " Handschuhmacher " heißt, am 30. Januar), wird vom Verbands­vorstand eine Konferenz der zehn größten Ortsvereine nach Berlin einberufen, welche sich eingehend mit der Verschmelzungsfrage be­schäftigen und der Urabstimmung eine Direktive geben soll. Da auf dieser Konferenz drei Biertel der Mitglieder des Handschuh­macherverbandes vertreten sind, werden deren Beschlüsse für die nachfolgende Urabstimmung bon wesentlicher Bedeutung sein Hartnäckig!

Die Föderation brandmarkt vor dem Proletariat die Machen schaften des Militarismus, der die Protestdemonstrationen zu friegshegerischen Zweden mißbrauchen will und dabei unbewußte Förderung durch gewisse demokratische Elemente findet; fie warnt die fozialistische Jugend davor, auch nur indirekt an Die Steuerbehörde in Dresden wollte die Gewerkschaften irredentistischen Bewegungen teilzunehmen, die nicht nur wiederum zu neuen Steuern heranziehen, obgleich erst im ver­den Interessen des Proletariats, sondern auch der internationalen gangenen Jahre dieses Beginnen fruchtlos verlaufen ist. Idee der sozialistischen Partei zuwiderlaufen."

Das Komitee beschloß außerdem, an die sozialistische Jugend Desterreichs ein Manifest zu richten, das die Solidarität der Arbeiterschaft über die Grenzen hinweg zum Ausdruck bringt und die jungen Genossen der österreichischen Länder einlädt, durch Be­kämpfung des Nationalismus dazu beizutragen, daß die brüderlichen Bande des Proletariats aller Nationen fester geknüpft werden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

In der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft werden zum 70. Geburtstag des Geheimrats Rathenau Unterschriften ge fammelt für eine Glückwunschadresse. Da beim Sammeln der Unterschriften in der schon so oft gefennzeichneten Art vorgegangen tbird, fann man sich denken, wie die Freiwilligkeit" aussieht, mit der die Unterschriften geleistet werden. Ob der Geheimrat Rathenau wohl auf eine dergestalt zustandegekommene Glüd­wunschadresse Wert legt?

Ein Reinfall der gelben Kellner.

Fürsorge für Arbeitslose nach dem Genter System" berlangt das Mainzer Gewerkschaftskartell, dem zirka 12.000 Ar­beiter angehören. Es hat durch seine Vertreter der städtischen Ver­waltung eine Denkschrift einreichen laffen, die folgende Forderungen

enthält:

1. Für möglichst viel Arbeitsgelegenheit durch Jnangriff­

Zeil auf die Gehilfen abzuwälgen, wodurch eine weitere Ber schlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen eintreten werde, und forderten die Anwesenden auf, der Organisation beizutreten. Sie fennzeichneten ferner das arbeiterfeindliche Verhalten des gelben sogenannten christlich nationalen Kartells, das sich immer mehr zu einer Unternehmerschustruppe entwidelt. Nachstehende Resolution gelangte bierauf einstimmig zur Annahme:

Die heutige von zirka 800 Personen besuchte öffentliche Vers. sammlung der gastwirtschaftlichen Arbeiter und Angestellten Berlins legt entschiedenen Protest ein gegen die dem Reichstag vorliegende sogenannte Reichsfinanzreform im allgemeinen sowie gegen jede einzelne darin enthaltene Steuer. Sie erblickt in der neuen Besteuerung der in Frage tommenden Genußmittel eine weitere Belastung der breiten Masse der Bevölkerung, die diese um so schwerer trifft, als sie durch die Zollpolitik des Deutschen Reiches, welche die unentbehrlichsten Lebensmittel in ungeheurem Maße berteuert, schon heute am meisten zur Bestreitung ber unproduktiven Ausgaben für Heer und Marine beizutragen hat.

Die hohen Abgaben auf Bier, Branntwein, Wein, auf das elektrische Licht usw. sind geeignet, das Gastwirtsgewerbe im hohen Maße zu belasten. Es ist taum zu erwarten, daß der gesamte Steuerbetrag sich auf die Konsumenten wird abwälzen lassen, und so werden die gastwirtschaftlichen Unternehmer bestrebt sein, zunächst einen weiteren Drud auf die im Gastwirtsgewerbe tätigen Gehilfen und Arbeiter auszuüben. Gadbjaz

Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Gaftwirt gewerbe find aber heute schon so traurig, daß eine weitere Verschlechterung von den Gehilfen unmöglich getragen werden kann.

Die Bersammlung fordert deswegen den Reichstag auf, im Interesse der Konsumenten und im Interesse der in den betroffenen Industrien tätigen Arbeiter und Angestellten die ganze sogenannte Finanzreform zu verwerfen, dafür einer allgemeinen progressiven Reichseinkommensteuer, die es möglich macht, die größeren Ber mögen und Einkommen stärker heranzuziehen, zur Einführung zu berhelfen.

Im übrigen erblickt die Versammlung in der freigewerkschaft. lichen Organisation des Verbandes deutscher Gastwirtsgehilfen das beste Mittel, jeder weiteren Verschlechterung der Lobn und Arbeitsverhältnisse im Gastwirtsgewerbe entgegenzutreten, und berpflichten sich die Anwesenden deswegen, soweit dies nicht schon geschehen ist, dem Verbande deutscher Gastwirtsgehilfen bei zutreten.

nahme von städtischen Arbeiten und Rotſtandsarbeiten zu sorgen, Letzte Nachrichten und Depeschen.

2. Bereitstellung einer Summe zur Auszahlung von Bar­unterstügung an solche Arbeitslose zu allen Zeiten des Jahres, die bei sogenannten Notstandsarbeiten nicht beschäftigt werden fönnen,

3. Einfeßung einer Kommission von Mitgliedern der Bürger. meisterei, der Stadtverordneten und der organisierten Arbeiter­schaft, deren Aufgabe es ist, eine dauernde Regelung der Für forge für Arbeitslose au treffen und eine ständige Kontrolle zu schaffen."

Die Lohnbewegung der Münchener Brauereiarbeiter.

Die Brauindustrie Münchens dürfte nun doch von einem folgenschweren Kampf verschont bleiben, denn den Brauprozen scheint die Vernunft einigermaßen wiedergekommen zu sein. Der Synditus des Ortsverbandes Münchener Brauereien teilte dem Borfißenden der Brauereiarbeiterorganisation, Geschäftsleiter Jafo b, mit, daß der Ortsverband bereit sei, mit der Organisation zu verhandeln. Und sollte bei den Verhandlungen eine Einigung nicht zustande kommen, wolle er sich dem Schiedsgerichtsspruch des Gewerbegerichts unterwerfen. Die Brauereibesizer, die zu dem vom Münchener Gewerbegericht angesezten Termin zur Einigungs­verhandlung am 2. Dezember überhaupt nicht erschienen waren, haben also ihren Standpunkt aufgegeben, und so steht zu hoffen, daß die Münchener Brauereiarbeiter nicht gezwungen werden, zur schärfften Waffe zu greifen. Der Verhandlungstermin zwischen ben beiben Organisationen ist nunmehr auf Dienstag, den 15. De zember, anberaumt worden.

Ausland.

Die Neujahrs- Massenaussperrung in Schweben ist, wie es scheint, unausbleiblich. Das Landessekretariat der schwedischen Gewerkschaften hat die Metallindustriellen zu einer Verhandlung eingeladen, jedoch die Antwort erhalten, daß der einstimmig ge faßte Beschluß ihrer Organisation, der Werkstättenvereinigung", jegliche Verhandlung oder Besprechung über die Angelegenheit ausschließe, solange nicht die Landes­organisation samt den 8 in Betracht kommenden Verbänden der fünfjährigen Verlängerung des alten Tarifvertrages mit den vor­geschlagenen Veränderungen zugestimmt und den Vertrag unter­schriftlich anerkannt habe. Das Landessekretariat und die Ver. bandsvorstände haben nun beschlossen, die in den Betrieben der Werkstattvereinigung beschäftigten Verbandsmitglieder durch Ur­abstimmung entscheiden zu lassen, ob der Unternehmervorschlag an genommen oder abgelehnt werden soll. Daß er abgelehnt wird, ist vorauszusehen. Es sind 40000 bis 50000 Arbeiter und Ar­beiterinnen, die das Unternehmertum dann zu Neujahr ohne weiteres brotlos machen will.

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War's denn so toll?

Magdeburg , 11. Dezember. ( B. H. ) Leutnant Erich Frommel von der 8. Kompagnie des 26. Jnfanterieregiments, der am ber­gangenen Sonnabend unter dem Verdachte, seine Leute unsittlich be handelt zu haben, in Untersuchungshaft abgeführt wurde, hatte sich bereits heute vor dem Kriegsgericht der 7. Division zu verantworten. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Auch für die Verkündigung des Urteils wurde, entgegen§ 284 der Militär Strafgerichtsordnung, die. Deffentlichkeit nicht wieder hergestellt. Bur Verhandlung waren mehrere Beugen geladen.

Rettung aus Seenot .

Bremen , 11. Dezember. ( W. T. B.) Die Rettungsstation Saßniz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger tele Löwe" aus Gaarden bei Kiel , Baggermeister Bedendorf, graphiert: Am 11. Dezember von dem hier gestrandeten Bagger außerhalb des Hafens mit Baggern beschäftigt, dreizehn Personen durch den Ratetenapparat der Station gerettet.

Aus der Koblenzer Gesellschaft.

Roblenz, 11. Dezember. ( B. S.) Gestern abend wurde der Inhaber eines hiesigen Baugeschäfts, Valentin Schweige, wegen Ber gehens nach§ 182 des Str.-G.-B. verhaftet. Weitere Verhaftungen jtehen bevor. In der Angelegenheit sind eine größere Anzahl Herren der Gesellschaft verwickelt. Es soll sich auch um Bergeheit nach § 180 des Strafgesetzbuchs handeln. § 182 des Strafgesetzbuchs behandelt die Verführung von Mäd­chen unter 16 Jahren.

Ein Frommer!

Bola, 11. Dezember. ( B. H. ) Der Pfarrer der hiesigen Dom firche und frühere Landtagsabgeordnete Zannetti ist, wie die Blätter melden, mit Hinterlassung bedeutender Schulden flüchtig geworden. auch stellt sich heraus, daß er große Unterschlagungen begangen hat. Sämtliche Kaffen der Pfarrkirche sowie diejenigen dreier anderes Kirchen und mehrerer frommen Stiftungen, welche der Pfarrer zu verwalten hatte, wurden vollkommen leer befunden.

Italiens Finanzen.

Das sogenannte Nationale Kartell" Berliner Kellnervereine, bestehend aus nicht weniger denn 15 Vereinen mit 2413 Mitgliedern auf dem Papier will gern eine Rolle spielen. In aller Heim­lichtet bereitete man deswegen eine öffentliche" Versammlung bor , die man aber merkwürdigerweise unter Ausschluß der Oeffentlich­feit abzuhalten gedachte. Die Platate auf gelbem( 1) Papier hatten die Kartellbrüder nur in ihren Verkehrslokalen ausgehängt; iman hatte es peinlichst vermieden, die Roten " von der ge­planten Sache etwas wissen zu lassen. Die Versammlung, die nach den Sophiensälen" einberufen war, sollte Protest erheben gegen die Gründung von Kellnerfachschulen, gegen den späteren Theateranfang und gegen die Brausteuer. Die Versammlung begann, die gelbsüchtigen Herren nahmen ihre Plätze im Bureau ein. Damit aber waren die troh der Geheim­nisfrämerei in großer Masse erschienenen gewerkschaftlich organi­fierten Gastwirtsgehilfen nicht einverstanden; sie beantragten Das Telephonpersonal der offiziöfen Agence Savas" au Bureauwahl unter Hinweis darauf, daß das Verhalten der Paris hat seine Arbeit eingestellt unter Forderung besserer Be gelben Vereine, ihr 3usammenarbeiten mit den zahlung. Es handelt sich nur um etwa 15 Angestellte, die bei dem Unternehmern gegen die Gewerkschaft der angestrengten Tag- und Nachtdienst 3,50 Frank pro Tag verdienen. Gastwirt gehilfen das größte Mißtrauen dieser gegen die Diese Maßregel hat für die gesamte französische Bresse ernste Stō­Versammlungsleitung rechtfertige. Der Einberufer, ein Herr rungen des Nachrichtendienstes hervorgerufen und zu lebhaften bon Blacheti, deffen Hauptaufgabe darin besteht, in seinem Stommentaren Anlaß gegeben. fleinen Blättchen die Waschzettel des Reichslügenverbandes zum Abdruck zu bringen, fah sich genötigt. über diesen Antrag ab stimmen zu lassen und siehe da, er wurde mit überwältigender Majorität angenommen. Aber die bösen Sozialdemokraten zeigten fich doch als die besseren Menschen, fie boten ein paritätisch zu fammengesettes Bureau an( obwohl sie über reichlich vier Fünftel der Stinimen verfügten); diesem Vorschlag wurde auch zugestimmt. Nunmehr konnte die Versammlung beginnen. Das erste Rc Mom, 11. Dezember.( 2. 2. V.) Der Schaßminister Carcano ferat ftieg. Dauer: 10 Minuten. Inhalt: mager und mangel. haft. In der Diskussion holten die organisierten Gastwirtsgehilfen gab heute in der Kammer das Finanzegpofé. Er teilte mit, daß das Versäumte nach und sagten, was zu diesem Bunite au fagen nach dem endgültigen Budget für das Jahr 1907/08 die Gin­war. Es handelt sich um die Gründung einer Kellner- Fachschule nahmen sich auf 1946 424 711 Lire beliefen und daß es mit einem von Beiler, Berlin , Neue Friedrichstraße. Dieses Institut ver­Ueberschuß von 36 500 000 Lire abgeschlossen hätte. Die Einnahmen spricht, Leute aller Berufe und jeden Alters in zwei Monaten wiesen im Vergleich zu 1906/07 eine Erhöhung von 77 Millionen zu perfetten Kellnern" zu machen, und will diesen dann Stellungen auf, wobei die Weizenzölle, die um 50 Millionen zurückgegangen berschaffen, wo sie angeblich bis zu 300 M. und mehr verdienen. seien, nicht mit in Rechnung gezogen wären. Die Ausgaben zeigten Die sogenannte Fachschule" ist sicherlich bekämpfenswert. Das dem Voranschlag gegenüber eine Ersparnis von 22 Millionen. Der brachte ein von den organisierten Gastwirtsgehilfen beantragter Minister gab weiter eine ausführliche Darstellung von der wirt. schaftlichen Lage Italiens und wies seine Fortschritte in Landwirt. Zusatz zur Resolution des Referenten zum Ausdruck, in welchem auch die freie Gewerkschaft als das allein geeignete Mittel zur schaft und Industrie zahlenmäßig nach. Der Schahminister schilderte Friedensschluß in der norwegischen Zelluloseindustrie. Der die Lage des Schatzes, die ausgezeichnet fei, und diejenige der Bekämpfung derartiger Auswüchse bezeichnet wird. Auch dieser Beschluß der norwegischen Belluloseindustriellen zur Veranstaltung Depofitentassen, die sehr gut funktionierten und sich immer mehr Busah wurde von der von zirka 600 Personen besuchten Versamm einer allgemeinen Massenaussperrung ist zurüdgezogen. Die Ver- im Interesse des Staates und der Lofalverwaltungen entwidelten. lung gegen höchstens 15 Etimmen angenommen. Die Gesichter der handlungen zwischen den Organisationen beider Parteien haben Der Minister wies darauf hin, daß die Mehrausgaben namentlich gelben Arrangeure wurden immer länger. zum Abschluß eines neuen Uebereinkommens geführt, das drei auf die Verbesserung des Verkehrswefens, auf die rasche Aus­Nun stieg das zweite Referat: roteft gegen ben späteren Theater anfang, weil dadurch die Arbeitszeit Jahre gelten soll. Die Unternehmer verzichteten auf die in ihrem führung der öffentlichen Bauten und auf die hebung des Schul­ber Gastwirtsgehilfen verlängert werde. Die Resolution des Re- ultimatum angekündigten ungeheueren Lohnherabsehungen von wesens zurückzuführen feien. Carcano schloß, die Finanzpolitik ferenten schlug vor, bei den Behörden zu petitionieren, damit diese sicht auf die außerordentlich schlechte Konjunktur, mit geringen darauf gerichtet, das Gleichgewicht im Staatshaushalt und das 1 Krone pro Arbeitstag, die Arbeiter erklärten sich jedoch, aus Rück der Regierung werde fich in gerechten Grenzen balten und fei eine Verlängerung der Theatertongession ablehnen. Nun wird hehe Niveau des Staatskredits aufrecht zu erhalten. gewiß fein bernünftigdentender Mensch den viel geplagten Gast- Lohnherabsehungen einzelner Fabriten einverstanden. mirtsgehilfen eine Verlängerung der Arbeitszeit wünschen. Auf der anderen Seite liegt es aber im Interesse von vielen Tausenden bon Angestellten und Geschäftsleuten den Theateranfang um eine halbe Stunde hinauszuschieben. Abhilfe kann hier nur geschehen durch späteren Antritt des in der Nacht beschäftigten Bersonals am nächsten Morgen, Vermehrung der Angestellten. Im übrigen hat die gesamte Arbeiterschaft immer mehr auf früheren Schluß der Kontore, Geschäfte und der Fabriken hinzuwirken, damit die Erholung nicht erst in der späten Nachtstunde zu beginnen braucht. Diese Gedanten brachten die organisierten Gastwirlsgehilfen zum Ausbrud und ihre dementsprechende Resolution wurde wiederum mit überwältigender Majorität angenommen, während die des Referenten abgelehnt wurde. Der Zeiger stand jezt auf 3 Uhr morgens und es war nun genug des grausamen Spiels. Dem dritten Herrn wurde fein Referat, Protest gegen die Braufteuer, geschenkt. Die Ber­sammlung hatte genug von den ersten zwei Herren und beschloß, das dritte Referat abzusehen.

Verfammlungen.

Protest gegen die Steuerreform.

Niederknüppelung der Bildungsbestrebungen. Petersburg, 11. Dezember. ( B. H. ) Wie man unterrichteter feits versichert, wird die Regierung demnächst sämtliche Boltshochschulen in Rußland schließen, wie dies bereits mit der Bollshochschule in Saratoff geschehen ist.

Wer pumpt?

Unwetter.

In der Nacht vom Mittwoch zu Donnerstag fand im großen Saale des Grand- Hotels am Alexanderplatz eine vom Verband deuticher Gastwirtsgehilfen einberufeue öffentliche Verfammlung statt, die von ca. 800 Berfonen besucht war. Als Referent war der Reichstagsabgeordnete Genoffe Emmel erschienen. Er behandelte in eingehender Weise die mit großer Mehrheit eine vom Finanzminister eingebrachte Ge Betersburg, 11. Dezember. ( W. T. B.) Die Reichsduma nahm Schuldenwirtschaft des Deutschen Reiches, die finanzielle Verlegen mit großer Mehrheit eine vom Finanzminister eingebrachte Ge Die fegesvorlage an, durch die der Finanzminister ermächtigt wird, heit, in welcher sich die Regierung zurzeit befindet. Ursachen dieser Kalamität find namentlich in den ungeheuren Aus- eine Anleihe von 450 Millionen Rubel abzuschließen. gaben für Militarismus und Marinismus zu suchen. Der Referent behandelte sodann das indirekte Steuerfystem, und zerpflückte im einzelnen das jetzt dem Reichstage vorliegende Steuerbufett. Am Betersburg, 11. Dezember. ( B. 5.) Ein Petersburger Dampfer Schluffe feiner Rede forderte er die Anwesenden auf, durch Beitritt ist in der Nähe von Sewastopol im Sturm gefunden 60 Personen Die Versammlung leerte fich unter Hochrufen auf den Bergur gewerkschaftlichen Organisation und durch Betätigung in follen umgelommen sein. band und unter Abfingen von Arbeiterliedern. der Bartei mitzuhelfen, in Deutschland andere im Intereffe der Baris, 11. Dezember. ( B. 6.) Infolge des Sturmes sind die Diese Bersammlung hat gezeigt, daß hinter diefem fogenann großen Masse der Bevölkerung liegende politische Verhältniffe telephonischen and telegraphischen Berbindungen größtenteils gestört. ten antionalen Kellnerfartell nichts steckt. Es sind kleine Winkel herbeizuführen. In der Diskussion ergänzten mehrere Redner Marseille , 11. Dezember. ( B. H. ) Während des gestrigen bereinchen, die gewerbsmäßigen Stellenvermittlern als willfomme aus den Kreisen der Gastwirtsgehilfen in wirksamer Weise Sturmes tenterte eine Barke, deren 4 Jnfassen ertranken. ner Dedmantel für ihre Geschäfte dienen oder Vereinchen, die von den Vortrag des Referenten. Sie führten aus, бав Pfaffen, Miffionaren usw. in die Jrre geführt werden. Immerhin die Gastwirte ficherlich bestrebt sein würden, die Steuer zum

Berantw. Nebatteur: Gans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Tb.Glode, Berlin . Drud u.Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsb