Str. 291. 25. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 12. Dezember 1908.
Der Hauswirt mit dem Revolver.
betundeten dieses, die andere jenes aus der aufgeregten Szene. unerhört halten muß, daß ein Hauswirt so ohne weiteres magt, Mehrere bekundeten, daß Liebich zuerst mit dem Wasserschlüssel in die Wohnung eines Mieters einzudringen und dessen Möbel auf guf Becker losgeschlagen und dieser ihm den Schlüssel weggerissen den Hof zu stellen. Aber der Nebenkläger sei kein Jurist und er habe. Unmittelbar darauf seien zwei Schüsse gefallen, die nach der mag geglaubt haben, daß er zu solcher Selbsthilfe berechtigt ge Die Revolverschießerei, die sich am 3. Oftober vorigen Jahres festen Ueberzeugung der Zeugen Herr Liebich in stehender Haltung wesen sei. Herr Liebich habe den Fehler begangen, daß er nach im Hause Rigaer Straße 26 abspielte und so großes Aussehen er und nicht, wie er behauptet, in tnieender Stellung, in der Be- dem ersten Vorfall die Wohnung nicht verlassen habe, was ihm regte, beschäftigte gestern in der Berufungsinstanz die achte Straf- drängnis, abgegeben habe. Rechtsanwalt Kantorowicz ließ sich wohl möglich gewesen wäre. Nach den Ergebnissen der Beweis. fammer des Landgerichte I unter Vorsitz des Landgerichtsrats durch mehrere Beugen bestätigen, daß Herr Liebich zweimal ge- aufnahme laffe sich nicht leugnen, daß die Angeklagten den Lehrer Bauli. Es handelt sich um einen blutigen Kampf zwischen dem schoffen habe, während dieser behauptet, daß nur ein Schuß ge- Licbich erheblich mißhandelt haben. Wenn auch den Angeklagten Hauswirt und Volksschullehrer Heinrich Liebich und seinen fallen sei. Auf eine Frage des Staatsanwalts erklärte Lehrer zuzugeben sei, daß jie geglaubt haben, in ihren Rechten auf das Bortiersleuten, dem Ehepaar Beder. Der Portier Beder ist in Liebich, daß nicht lange vor und nicht lange nach diesem Vorfall schwerste verletzt worden zu sein, so sei doch für ihre schweren und folge einer Schußverletzung, die er von Liebich erhielt die Stugel nicht weit von der Rigaer Straße Schußleute gleichfalls in die gefährlichen Angriffe eine Strafe von 15 M. zu gering und er be orang ihm in den Schädel in Geisteskrankheit verfallen und Lage gekommen seien, bei solchen Auflaufen auf Personen zu antrage, sie auf je 50 M. Geldstrafe zu erhöhen!- Nebenkläger das Verfahren gegen ihn mukte eingestellt werden. Dagegen ver- schießen. Liebich fämpfte gegen die Angeklagten durch eine Reihe persönlicher urteilte das Schöffengericht die Portiersfrau Wilhelmine Becker, Der Zeuge Liebich stellte die Sache ganz anders dar, als die Angriffe. Er meinte unter anderem: Die Wirkung des Schusses den Schneider Karl Thom und dessen Ehefrau Auguste Thom wegen Entlastungszeugen. Er behauptete, daß die Kündigung an Becker werde übertrieben dargestellt, um die Sache gegen ihn auszubeuten. Körperverlegung zu je 15 M. Geldstrafe. Der Antrag des Neben durchaus ordnungsgemäß und reajtzeitig erfolgt sei. Als er sich Er fenne den Spiritus rector, der dahinter stehe, um einen Zivilflägers Liebich, auf Bubilligung einer Buße von 500 M., wurde noch in der Bederschen Wohnung befunden und Möbelstücke durchs anspruch gegen ihn zu konstruieren. Wenn der Ribilprozeß zu abgelehnt, weil das Verhalten des Lehrers Liebich in diesem Fenster hinausbringen ließ, seien Frau Thom und Frau Becker Ende sei, werde Becker wohl nicht mehr irrsinnig sein und wieder Konflitt nach Ansicht des Gerichts nicht einwandfrei gewesen sei. durchs Fenster in die Wohnung gestiegen und hätten sich unmanier zu seiner Frau zurückkehren. Liebich behauptete auch, Becker sei Gegen das schöffengerichtliche Urteil hatten sowohl der Amts- lich benommen. Plötzlich habe Frau Beder mit einem Schneider- fein guter Ehemann gewesen, auch sei es nicht wahr, daß Frau antvalt, als auch die Angeklagten und auch der Nebentläger Be- lineal auf ihn losgeschlagen, so daß seine Hutkrempe verletzt wurde Beder nach jener Affäre Not babe leiden müssen. Die heftigen rufung eingelegt. Die Berufung der Angeklagten wurde von und er eine Schramme erhielt. Da habe er sie gewaltsam hinaus. Ausfälle gegen die Angeklagten standen in absolut keinem ZuRechtsanwalt Dr. Mag Kantorowicz vertreten. Der Tatbestand befördert und dabei es wohl ohne füffe und Stöße nicht ab- fammenhang mit der Anklage. Sie waren aber ein danfenswerter ift turz folgender: Den Beckerschen Eheleuten war von Liebich gegangen. Mit Füßen habe er nicht gestoßen. In der Wohnung Beitrag zur Charakteristik dieses Herrn Liebich. Mehrfach wurbe zum 1. Oftober gefündigt worden; nach ihrer Behauptung war fei er geblieben, weil ihn mehrere Personen warnten, daß die er von den empörten Angeklagten durch laute Ausrufe zorniger aber die Kündigung zu spät in ihre Hände gelangt und sie zogen beiden Frauen Leute gedungen hätten, die ihn überfallen sollten. Abwehr unterbrochen, und auch der Vorsitzende sah sich genötigt, deshalb nicht aus. Herr Liebich hatte aber schon einen neuen Angesichst dieser Gefahr habe er seine Verteidigung vorbereitet ihm diesen Ton zu untersagen. Schließlich verftien Liebich Bortier gemietet, er fam infolge der Nichträumung der Wohnung und den Wasserschlüssel bereit gestellt und sich von einem kleinen sich auch zu Angriffen gegen einige der Zeugen, den Arbeiter Bachin Verlegenheit und griff zu einem eigenartigen Aft der Selbst: Mädchen seinen Revolver aus seiner Wohnung holen lassen. Als mann, den er damals angeschossen hatte, und einen anderen Arhilfe. In Abwesenheit der Beckerschen Eheleute öffnete er ein dann der ganze Schwarm von Männern und Frauen auf der beiter, von dem er dreist behauptete, daß auch der„ dabei gewesen" Fenster der Beckerschen Wohnung, stieg in die lettere ein und be Bildfläche erschienen und in das Zimmer drangen, seien Droh- sei. Beide Zeugen waren in Arbeiterkleidung vor Gericht er gann, Möbel zum Fenster hinaus auf den Hof zu stellen. Während worte wie:" Den Hund machen wir falt!",„ Das Aas schlagen wir schienen. Liebich hob das hervor und rief aus: Sehen Sie sich dieser Beschäftigung tamen die beiden angeklagten Frauen Beder tot!"," Das will ein Armenvorsteher sein!" usw. laut geworden. diese Beugen an! Ein Dußend davon wer fürchtet sich davor und Thom hinzu. Sie stellten Herrn Liebich erregt zur Rede und Da habe er den Wasserschlüssel ergriffen und gedroht: es soll ihm nicht!?" verlangten, daß er schleunigst die Wohnung verlassen solle. Die niemand zu nahe fommen, denn er verteidige sich; es gehe auf Rechtsanwalt Dr. Mag Kantorowicz beantragte die Frei Angeklagten behaupten, daß Tod und Leben!" Trotzdem seien die Leute ihm immer näher auf fprechung. Außer dem Vertreter der Anklagebehörde werde wohl den Leib gerückt und Frau Becker und Frau Thom seien ihm sogar niemand im Saale sein, der Herrn Liebich in Schuh nehmen möchte, an die Kehle gesprungen. Erst als die Männer auf ihn eindrangen, und es sei unbegreiflich, wie dieser noch wage, sich hier aufs hohe habe er mit dem Wasserschlüssel um sich geschlagen. Dieser sei ihm Pferd zu sehen. Er werde wohl heute belehrt werden, daß jemand, aber sofort entrissen worden und man habe auf ihn mit dem der ein Rencontre veranlaßt, bei dem er einige Schrammen davon. Schlüssel und einem Stock losgeschlagen. Er habe sich wie ein trägt, selbst aber einem Familienvater eine Revolverkugel in den Rosender gewehrt, sei in eine halb liegende, halb knieende Etellung Kopf jagt, nicht berechtigt sei, für diese Heldentat noch eine Begeraten, in diesem Augenblick habe ihm das kleine Mädchen eine lohnung von 100 M. zu verlangen. Er sei der einzige, der auf die Tasche mit dem Revolver gereicht, er habe den letzteren aus dem Anklagebank gehörte. Einigen Zeugen habe er die Mangelhaftig. Bapier gewickelt und in der Notwehr losgeschossen. Was weiter feit ihrer Garderobe vorgeworfen. Gewiß, es sei nicht jeder ein passierte, wisse er nicht; er wisse nur, daß er schließlich am Boden zweifacher Hausbesizer, wie Herr Liebich, der es hierzu gebracht lag und zwei Schußleute tamen, ihn fesselten und nach der Wache habe. Liebich habe sich eines Hausfriedensbruchs und einer brachten. Am nächsten Tage hätten sich die beiden Schutzleute Nötigung schuldig gemacht und werde dafür noch gerichtlich zur Vergesprächsweise bei ihm entschuldigt. antwortung gezogen werden. Er sei zu Unrecht in die Wohnung eingedrungen, und die wiederholte Aufforderung zum Verlassen habe er nicht befolgt; er habe auch fein Recht gehabt, die Möbel aus der Wohnung zu entfernen. Er habe sich keineswegs in der Notwehr befunden, sein Vorgehen grenze vielmehr an versuchten LotHauswirt sei dabei betroffen worden, als er aus der Beckerschen schlag. Wohnung Möbel herausbrachte.
Liebich fofort auf Frau Becker losgeschlagen und sie mit Fauftschlägen und Fußtritten traktiert habe. Frau Becker versichert, zur Polizei gelaufen zu sein und um Hilfe gegen Liebich gebeten zu haben, solche sei ihr aber nicht gewährt worden. Als dann ihr Ehemann von der Arbeit gekommen, habe sie ihm gesagt, wie sie von Liebich mißhandelt worden sei. Der Ehemann sei darüber natürlich in große Erregung geraten. Das Ehepaar Becker, das Ehepaar Thom und mehrere Personen, die sich ihnen anschlossen, erschienen darauf vor der Beckerschen Wohnung. Nach der Behauptung der Angeklagten soll Beder den Hauswirt Liebich energisch zur Rede gestellt haben, wie er dazu fomme, seine Frau so zu schlagen. Sie behaupten, daß Herr Liebich sofort mit hochgehobenen Wasserschlüssel ihnen entgegen
getreten
fei und in drohender Haltung gerufen haben:
Burück! Hier geht's auf Tod und Leben!"
Er habe auch auf Thom losgeschlagen. Es sei dann ein Mort. wechsel entstanden und plöblich habe Liebich einen Revolver in der Hand gehabt, ihn hochgehalten und geschoffen. Ein Arbeiter Bachmann erhielt dabei einen Streifschuß, Herr Liebich schoß zum zweitenmal: Die Kugel drang dem Ehemann Becker in den madel und sitt dort noch fest. Becker ist irrfinnig geworden und befindet
fich in Herzberge. Frau Thom behauptet, daß sie bei diesem Rencontre von Liebich mit dem Wasserschlüssel braun und blau geschlagen worden sei, auch habe er sie in den Finger gebiffen, so baß sie blutete. Der Angeflagte Thom.erklärt, nichts weiter getan zu haben, als daß er ihm den Revolver aus der Hand geschlagen habe. Die Angeflagten behaupten ferner, daß Herr Liebich nach Abgabe des zweiten, verhängnisvollen Schuffes ausgerufen habe: Der verfluchte Hund hat genug! Der ist fertig für diese Welt!" Diese Darstellung wurde von mehreren Zeugen männlichen und weiblichen Geschlechts im allgemeinen bestätigt. Die einen
Kleines feuilleton.
Der echte Menzel". In dem Münchener Bilder. fälscherprozeß, der eben sein Ende fand, spielte sich folgende Szene ab, die für den Kunsthandel, die Kennerschaft der Experten und den Snobismus der Käufer charakteristisch ist. Es wird die Balfonszene" von Menzel vorgelegt, die seinerzeit für 18 000 M. durch Bermittelung von Keller u. Reiner von Kommerzienrat Held in Berlin getauft wurde. Der Sachverständige Prof. Voll: Die Jahreszahl 1867 ist für gewiffe Charaktere auf dem Bilde viel zu früh. Es macht den Eindruck, als ob verschiedene Motive aus Menzelschen Bildern hier zusammengestoppelt sind. Das ganze it eine plumpe und schlechte Fälschung. Ich wundere mich, wie man in Berlin zunächst überhaupt an die Echtheit glauben fonnte. Ce mögen entfernte Anflänge an Menzelsche Motive und Gestalten vorhanden sein; aber ich würde niemals zu der Annahme gefommen sein, daß auch nur die erste Anlage des Bildes von Menzel sei. Geheimrat v. Reber: Es ist ganz unbegreiflich, wie man dieses Bild, so wie es gemalt ist, mit Mengel in Zusammenhang bringen tonnte. Das Bild hat nicht eine Spur von Menzel, weder in der Zeichnung noch in der Malweise. Sachverständiger Alt: Mir hatte Windhager( einer der angeklagten Bilderhändler) das Bild zur Ansicht geschickt, ich habe es aber ohne weiteres zurückgeschickt. Angeklagter Windhager: Aber Sie hätten mir doch anstandshalber etwas mitteilen müssen, daß Sie das Bild nicht für echt halten. Sachverständiger Alt: Dazu hatte ich teinen Anlaß. Natürlich hatten in Berlin Fachleute" den Schmarrn für echi erklärt, che der Käufer seine 18 000 M. dafür zahlte!
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Amerikanischer Tafellugus. Bis welchem Wahnwit Brunt. und Verschwendungssucht in den Vereinigten Staaten getrieben wird, hat Sinclair in feinem Romane Metropolis" anschaulich genug geschildert. Seine Darstellung, die lebhaft an manche Szenen aus der spätrömischen Verfallszeit erinnerte, ift wohl bestritten, aber nicht widerlegt worden. Welchen Grad die Broßerei tollgewordener Ausbeuter, die mit ihrem Gelde nichts besseres mehr anzufangen wissen, als irgend einen verrückten Reford zu schaffen, mag aber auch folgende Korrespondenz aus New York geigen:
Rechtsanwalt Kantorowics stellte feft, daß Herr Liebich, nach dem er in seinem Amt als Gemeinbeschullehrer bereits früher auf eigenen Antrag dreimal bersetzt worden war, nach jener Affäre plöblich, ohne Angabe eines Grundes, nochmals versetzt worden sei. aus, daß der Zeuge als Besiger zweier Häuser sich nicht flar war, Landgerichtsrat Kepler sprach seine Verwunderung darüber daß ihm ein solcher Akt der Selbsthilfe auch einem schikanöfen Mieter gegenüber nicht gestattet war.
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Herr Liebich beantragte außer der Bestrafung, eine Buße von 100 M. Er hat sich nach dem Vorfall durch ärztliches Attest bescheinigen lassen, daß an seinem Körper zahlreiche blutige Stellen, am Kopfe eine Wunde, am Hals, am Rüden, am Arm eine große Angahl Schrammen sich zeigten, die Beinkleider zerrissen waren Staatsanwalt Kiesel gab zu, daß die unglückseligen beiden Schüsse und der grausige Erfolg des einen Schusses geeignet seien, zunächst ein schiefes Licht auf den Zeugen Liebich zu werfen! Als unglaubwürdig fönne er aber nicht erscheinen; er sei ein Mann, der zwei Häuser besike , im Lehramt stehe und ein Ehrenamt bekleide, da dürfe man ihm nicht ohne triftigen Grund die Glaubwürdigkeit absprechen. Zugegeben sei, daß ein Jurist es für würfen der Gäste in kürzester Frist fertig zu stellen, die- Spötter fünden es schon an wohl bald auch goldene Waschgefäße und Fingerschalen aus massiven Smaragden fordern werden. Jeden falls ist an dem Hotelleben die Finanzkrise ohne dauernden Einfluß vorbeigegangen; die Hotels sind nach wie vor in Amerika die Borfämpfer des raffiniertesten Lugus. In einem der bekanntesten New Yorker Hotels ist man jetzt so weit gegangen, den weiblichen Gästen nahezulegen, ihre Toiletten, ihre Hüte und ihren Blumenschmuck mit der Farbe und der Ausstattung des Speisesaals in har monische Uebereinstimmung zu bringen...
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Das Gericht kam zur Freisprechung der Angeklagten. Der Da er der Aufforderung der
Frauen, hinauszugehen, keine Folge leistete, fonnten sie wohl der Ansicht sein, daß sie berechtigt waren, den Widerstand durch Anwendung förperlicher Kraft zu brechen. Was den zweiten Vorfall betrifft, so hat das Gericht nicht für aufgeklärt erachtet, durch wen und unter welchen Umständen Herr Liebich verletzt wurd
Verfaminlungen.
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Die Drofchfenführer Berlins und Umgegend hielten Donnerstag bei Keller in der Köpenider Straße eine Protesta versammlung ab, einberufen von der Ortsverwaltung IV des
Aber auch in der Mart, in Fischerdörfern mit ursprünglich wohl rein wendischer Bevölkerung haben sich fnöcherne Schlitten und Schlittschuhe bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus erhalten; u. a. benutzten Bichelsdorfer Kinder die zusammenhängenden Unterkiefer von Pferden, auf denen ein Brettchen bes festigt war, als Pietschlitten, und noch um 1850 vergnügten sich die Kinder in Berlin damit, unter dem einen Fuß einen Schlittschuhfnochen mit dem anderen stieß man sich ab auf den gefrorenen Rinnsteinen zu schlittern.
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Knöcherne Schlttten und Schlittschuhknochen, sowohl prä historische, wie solche aus jüngster Vergangenheit und von fremden Wölfern herrührend, find in verschiedenen Berliner Museen aus. gestellt, vor allem im Museum für Volkskunde Klosterstraße 36 und im Märkischen Museum.
Humor und Satire.
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Künstlerneid. Ein weltbekannter Sänger und ein eben. solcher Schauspieler flagten immer wieder über ihre Berühmtheit: Nirgends durften sie sich sehen lassen, ohne nicht Gegenstand begeisterter Huldigungen zu sein. Da gab ihnen ein guter Freund den Rat, stets zusammen auszugehen, sich zusammen in Gesellschaft zu zeigen usw., dann könne der Sänger denken, dem Schauspieler gälten die Huldigungen und umgekehrt. So wären sie dann mit einem Male von dem Fluche" ihrer Berühmtheit erlöst.- Beide bedankten sich sehr für den guten Ratschlag.. befolgt aber haben sie ihn nicht, denn zusammen hat man die beiden nie gesehen. O, manche Operetten- Komponisten zeichnen sich entschieden durch Ehrlichkeit aus!"" Wieso denn?" „ Sie lassen den Text von anderen verfassen, damit man nicht fagen tann, sie hätten den auch noch gestohlen.
Vorbeugung.
Notizen.
( Fliegende Blätter.")
offenfududsheim" in Berlin . Jofeph Rüderers Komödie Wolfenfududsheim", die diesen Sommer im Münchener Künstlertheater gespielt wurde, soll im Januar im Deutschen Theater aufgeführt werden.
Schlitten und Schlittschuhe in ihrer Entwickelung. Schlitten und Schlittschuhe reiden in ihrer Entwickelung bis weit in die borgeschichtliche Beit zurück. Nur darf man da teine tunstvollen Stufen und teinen flingenden Stahl bermuten. Die ältesten uns erhaltenen Schlitten und Schlittschuhe sind aus Tierknochen roh zugerichtet. Meist wurden dazu Unterarme und Mittelfußknochen von Rindern und Pferden verwandt; die Elle wurde von der Speiche abgeschlagen, die überstehenden Gelenfteile entfernt, und die schmal. tantige Borderieite diente dann als Gleitfläche. Zwei folcher Knochen, durch ein Brettchen oder dergleichen verbunden, bildeten dann einen primitben Schlitten, der mit Hilfe von ein oder zwei Biefstöcken, in Süddeutschland Stacheln" genannt, fort bewegt wurde. Verschiedenen Funden nach zu schließen, scheinen in der Vorzeit auch Pferdeschädel als Schlitten benutzt worden zu fein, von denen die Untertiefer abgeschlagen waren; die Oberfläche des Schädels wurde dann als Gleitfläche benutzt. Anstatt sich auf den roh zusammengefügten Schlitten zu sehen, stellte sich der prähistorische Mensch auch auf ähnlich den Kufen zubereitete Knochen und bewegte sich mit Hilfe von ein oder zwei längeren Biefstöden fort. Zur besseren Befestigung wurde der Knochen später an beiden Enden durchbohrt, in die Löcher Zäpfchen gefügt und darauf ein Brettchen befestigt, an das der Fuß angeschnallt wurde. Ferner lernte man schon frühzeitig die Forts bewegung dadurch fördern, daß man zwischen den beiden Stöden ein Tuch ausspannte; wir hätten hier die altesten Segelschlittschuhe. Der älteste bisher gefundene Schlittschuhfnochen stammt aus einem Pfahlbau der Bronzezeit, der gelegentlich eines Neubaues 1881 in Spandau an einer Stelle aufgedeckt wurde, wo früher ein Altwasser der Habel entlang floß. Aus dem wendischen und ger In ihren Bemühungen, die verwöhntesten Ansprüche ihrer manischen Altertum sind eine ganze Reihe von Schlitten- und reichen Gäfte zu befriedigen, fennen die großen New Yorker Hotels Schlittschuhfnochen in Torfmooren der Mart, unter anderem aud) feine Grenzen. Eines der größten und fashionabelsten Hotels New in der Spree , gefunden worden. Ports, das an der 5. Avenue liegt, ist jetzt so weit gegangen, sich Die tnöchernen Schlitten und Schlittschuhe haben übrigens eine eigene Goldschmiedwerkstätte einzurichten, in der erfahrene ihre Herrschaft in Europa noch vor gar nicht sehr langer Zeit Künstler ihres Handwerks die Aufgabe erfüllen, die besonderen eingebüßt. Fibstephan, ber Cefretär des Erzbischofs Thomas Wünsche der Hotelgäste über Form und Art des Services zu be- Becket, berichtet in seiner lateinischen Beschreibung der sehr an Musikchronit. Der Neue Oratorten- Chor friedigen. Eine der ersten Arbeiten der Werkstatt war die Her- sehnlichen Stadt London "( zirfa 1180), wie sich die Jugend auf( Dirigent Alexander Weinbaum) führt am Montag, den 14. DeStellung eines tostbaren massiv goldenen Tafelservices, das für beinernen Schlittschuhen vergnügte, die über das Gis flogen, so zember in der Neuen Belt" Felix Mendelssohns Oratorium 75 Personen berechnet war. Aber dies berühmte Service, auf dem schnell wie ein Vogel in der Luft oder der Bolzen aus einer Arm- Elias" auf. Die Aufführung findet zum Besten der Hinter Hetty Green in den furzen Tagen ihrer Luguszeit ihren Gästen brust". Olaus Magnus ( 1490-1550) erzählt von der Verfertigung bliebenen der verunglückten Bergleute von Radbod statt. Das Mahl reichen ließ, genügt nicht mehr den wachsenden An- von Schlittschuhen aus glatten Hirsch oder Renntierknochen. Im- bette Guilbert wird nach mehrjähriger Baufe Sprüchen der im Hotel logierenden Millionäre. Ein neues größeres niederländischen Friesland wurden Ruhrippen dazu verwandt; bie wieder in Berlin auftreten. Am 14. und 17. Dezember wird sie ift bereits in Auftrag gegeben und die goldgehammerten Teller, auf Holländer nennen heute noch die Schlittschuhe Schenfels", von den im Mozartsaal Proben ihrer hoffentlich ungeschwächten Bor benen bisher die tostbaren Lederbiffen serviert wurden und die dazu benußten Ochsenschenfeln. Fin Magnussen erwähnt Pferde- tragskunft ablegen. 1400 M. lofteten, werden durch neue größere Platten ersetzt, von rippen als Schlittschuhe auf Jsland. Und ein Bild in einer Ein intereffanter prähistorischer Gold. denen eine jede 3000 M. toftet. Das Hotel befigt bereits einen Londoner illuftrierten Beitung von 1861 Beigt sogar Chinesen schmud ist im Museum zu und( Schweden ) ausgestellt. Er Schab an Silber, der auf über eine Million geschäßt wird, und auf knöchernen Schlittschuhen. Daß in den der Bäume ermangelne stammt aus Schonen und ist wohl der größte bisher im Norden ge25 Angestellte sind tagaus tagein damit beschäftigt, dies Silber in den arktischen Gebieten, in Sibirien und Grönland , Knochen und machte Fund. Es ist ein massiver goldener Halsring von einem Stand zu halten. Die Goldschmiedwerkstätte wird in Bufunft be- Bähne als Schlittenfufen und Schlittschuhe benutzt wurden und Kilogramm Gewicht. Er dürfte etwa 500 u. Chr. angefertigt ecitstehen, Silberservice nach den besonderen Wünschen oder Ent- heute noch benugt werden, ift ja bekannt, worden sein
-Theaterchronit. Für den Ibsenahtlus des effingtheaters, der im Januar beginnt und dreizehn Ibsenmerke in der Reihenfolge ihrer Entstehung umfaßt, wird ein besonderes Abonnement au ermäßigten Preisen sowohl für den ganzen 8yflus wie für jede Hälfte eingerichtet. Alle Vorstellungen verden in der ursprünglichen Beseßung gegeben. In jeder Woche sind zwei Vorstellungen vorgesehen, so daß die Dauer des ganzen Byllus etwa sechs Wochen betragen wird.
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