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St. 294. 25. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 16. Dezember 1908.

Aus der Partei.

Gemeindewahlen.

zu

Soziales.

Krankenkasse und Ortsarmenverband.

Rosenfeld, beantragte, bei dieser Sachlage auch die Ver teidigungskosten des Angeklagten auf die Staatstaffe übernehmen: fet doch Genoffe Freudenthal nach Abweisung Seines Einspruches durch den Vorderrichter gezwungen geweien, In einem Berwaltungsstreitverfahren der Ortskrankenkasse Uus Effen wird gemeldet: Für die vier Stadtverordneten, einen Berteidiger zu engagieren, damit dieser in die Aften Einsicht Charlottenburg gegen die städtische Armendirektion zu Charlottens nehme. Das Gericht lehnte die Uebernahme der Verteidigungskosten fchwahlen in der dritten Abteilung ist zwischen der Sozialdemokratie auf die Staatstaffe ab, indem es sich der berühmten Bhrase be- Jahres ein erst jetzt vorliegendes Urteil, das für das Selbstver burg   fällte das Oberverwaltungsgericht am 15. Oktober dieses und den Liberalen ein Stichwahlablommen getroffen, wonach diente: die Sache sei fo einfach( 1) gewesen, daß die Annahme waltungsrecht der Krankenkassen und für das Recht der freien Ver­bie Sozialdemokratie brei liberale Kandidaten unterfügen und die eines Verteidigers unnötig war. Liberalen öffentlich zur Unterstüßung des in Stichwahl stehenden fügung des Kaffenvermögens durch die Krankenkassen von eine Alio: groei

fozialdemokratischen Kandidaten auffordern. Die sozialdemofratijdje tannt, der Angeflagte aber brauchte fich feinen Verteidiger zu nehmen, dhneidender Bedeutung werden dürfte. Der Entscheidung liegt

Barteiversammlung genehmigte das Abkommen mit reichlich zwei Srittelmajorität, der liberale Ausschuß mit 58 gegen 15 Stimmen. Es ist zu erwarten, daß das Zentrum alle vier Mandate verliert und die Sozialdemokratie den ersten Vertreter in die Stadt­verordnetenversammlung hineinbekommt.

Bei der Gemeinderatswahl in Cainsdorf   bei gwidau wurde in der Klasse der Unaufäffigen ein Genoffe mit 162 Stimmen gegen 68 der Gegner gewählt. Bei der erstmaligen Beteiligung in der zweiten Klasse errang die Sozialdemokratie einen Achtungserfolg. Ihre Kandidaten erhielten 24 und 21 Stimmen, die gewählten Gegner dagegen 84 Stimmen.

weil bei ihm größere juristische Kenntnisse vorausgesetzt werden als bei den beiden Herren Vorderrichtern!

Das bei der Krantentaffe eingetragene Mitglied B. wurde krant. Die Kaffe gewährte dem Erkrankten alle statutarischen Unter­Von den berechtigten Interessen" des Redakteurs. ftüßungen. Im Verlauf seiner Krankheit wurde B. der in Char Das Landgericht Stade beschäftigte sich am 8. Juli d. J. mit lottenburg bestehenden Fürsorgestelle für Lungenkranke" über­zwei Prozessen gegen den Redakteur des Harburger Volks­wiesen. Jedoch nicht durch die Kasse. Durch Begutachtung der blattes, Genossen stöple. In dem ersten wurde der Angeklagte Fürsorgeſtelle wurde B. sodann auf Veranlassung der Armen­wegen Beleidigung eines Hauptmanns der Schußtruppe zu einer bireftion in eine Lungenheilstätte gebracht. Der Krankenkasse wurde Geldstrafe von 500 m. verurteilt. Das Gericht hat dem An- von dieser Ueberführung B.'s in die Heilstätte vorher keine Mit­geflagten den Schutz des§ 193 zugefprochen, weil er berechtigte teilung gemacht, sondern die Ueberweisung erfolgte allein auf Grund Interessen wahrgenommen habe. Die Berurteilung trat aber doch weisung des B. in die Heilstätte erfolgt war, wurde der Krankens der Entscheidung der Armendirektion. Erst nachdem die Uebers ein, da die Absicht der Beleidigung aus der Form hergeleitet tasse davon Meldung gemacht und die Kasse zugleich um Erstattung Sozialdemokratische Landtagskandidaturen in Baden. wurde.( Der Hauptmann war als Berle" bezeichnet worden) Der der Kosten des Heilverfahrens ersucht. Diese Gesamtkosten beliefen Am Sonntag wurden die sozialdemokratischen Standidaten für Staatsanwalt erflärte in feiner Revision die Anwendung des fich auf 418,20 M. Davon bedte der Landarmenverband 206,50 M. die fünf Wahlkreise der Stadt Mannheim   in einer von etwa 193, foweit sie zugunsten des Angeklagten erfolgte, für rechtsirrig. Die Stasse sollte nun für die Zeit des Aufenthalts B.'s in der Heil­400 Mitgliedern besuchten Berfammlung des Sozialdemokratischen Das Reichsgericht erkannte jedoch auf Verwerfung der Re- anstalt pro Tag das einundeinhalbfache Krankengeld an die Armen Vereins proflamiert. Die bisherigen Abgeordneten Rob. Kramer vifion. taffe zurückerstatten. Die Armendirektion stützte sich dabei auf und Alb. Su find find wieder aufgestellt; gegen die Kandidatur In dem zweiten Prozeß ist der Angeflagte wegen Beleidigung§ 57 Abs. 6 des Krankenversicherungsgesehes. Aber die Kaffe lehnte des Genossen Gustav Lehmann waren von einer Obmänner der Harburger Polizei zu 300 M. Geldstrafe verurteilt worden. Die die Anerkennung dieses Rechtsanspruchs der Armendirektion ab, sis fizung die Genossen Geis, Vorsitzender des Landesvorstandes, und Bolizei hatte einen Vortrag über die französische   Revolution( mit zahlte nur das einfache Krankengeld. Nach Ansicht der Kaffe hatte Genoffe Rob. Klein aufgestellt. Der bisherige Abg. Lehmann er Lichtbildern) verboten, weil dadurch die Revolution berherrlicht und die Armendirektion weder das Recht noch einen Anlaß, das Mite hielt jedoch die größte Stimmenzahl, es fehlen ihm nur 5 Stimmen zum Klaffenhaß aufgereizt werden sollte"! Schließlich wurde die glied B. einer Heilanstalt auf anteilige Kassenkosten zu überweisen. an der abfoluten Majorität. Die Stichtoaht wurde nicht sofort vor Veranstaltung ohne den Vortrag des Berliner Redners Da B. Kranfenunterstützung bezog, war er nicht mittellos im Sinne genommen, da sich viele Besucher vor der Ermittelung des Wahl- genehmigt. Als aber unter den Lichtbildern Ludwig XVI.   erschien, der Bestimmungen für die Armenpflege. Ferner habe B. sich mit resultats entfernt hatten. Für die beiden anderen Wahlkreise, die löste die Polizei die Versammlung auf! Der Angeflagte ver- dem Antrag auf Heilstättenbehandlung noch nicht einmal an die, zulezt in den Händen des Blocks waren, sind neu als Kandidaten öffentlichte hierauf einen Aufruf, in welchem zum Proteste gegen Stasse selbst gewandt. Deren Gepflogenheit aber sei es, nach Mög=" die Genoffen Ostar Ged. Redakteur der Boltsstimme", und diese unerhörte Polizeiwillfür aufgefordert wurde. Auch in diesem lichkeit ihren Weitgliedern einer Heilstättenbehandlung teilhaftig Barber, Stadtrat, aufgestellt worden. Falle tam der§ 193 dem Angeflagten theoretisch zugute, die werden zu lassen, soweit es die Mittel der Kasse erlaubten. Ein Verurteilung erfolgte wegen der angeführten Worte. Die Unterschied zwischen den Mitgliedern höherer oder unterer Beitrags­Revision des Staatsanwalts rügte in dieser Sache ebenfalls die flassen wird dabei nicht gemacht. Doch abgesehen von dieser Bee Anwendung des§ 193 als unzulässig. Das Reichsgericht war zwar reitwilligkeit der Kaffe, den Mitgliedern die erforderliche Heilstätten­hier derselben Ansicht, berwarf aber trotzdem die staatsanwaltliche behandlung aus freien Stüden nach Möglichkeit zu gewähren, müsse Revision, da nicht anzunehmen sei, daß das Strafmaß durch den betont werden, daß die Krankenkassen nicht verpflichtet sind, Heil­Rechtsirrtum beinflußt sei. stättenbehandlung eintreten laffen zu müssen. Bestehe aber eine Die Revision des Angeflagten in beiden Sachen wurde solche Verpflichtung für die Kasse nicht, so könne dieselbe auch nicht gleichfalls verworfen. zur Erfüllung einer solchen Verpflichtung, die auf Anordnung einer Armendirektion ausgeübt werde, mit angehalten werden. Hauptpunkt der Streitfrage ist demnach: Jst in der Versagung der Seilstättenbehandlung durch die Kranfenfasse eine nicht ausreichende Reanfenunterstützung zu finden, welche ein Kranfenfaffenmitglied Hilfsbedürftig, den Armenverband fürsorgepflichtig und ersatz­berechtigt gegenüber der Krantentaffe nach§ 57 des Krantene versicherungsgesetzes macht?

Ruffischer Sozialistenfongreß in der Schweiz  . Anfang d. M. wurde in Basel   ein außerordentlicher Barteitag der russischen Sozialisten abgehalten. Die Berhandlungen währten fünf bolle Tage vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein: sie drehten fich hauptsächlich um die Nationalitätenfrage und das Emigrantenwefen. Die Beschlüsse werden borläufig geheim ge­halten und den Mandatgebern auf schriftlichem Wege mit geteilt. Einen sehr großen Teil der Berhandlungen nahmen auch die Beratungen über die Tattif ein, welche für die russischen Sos zialisten im Auslande maßgebend sein soll.

Ein neues sozialdemokratisches Parteiblatt in der Schweiz  . In Freiburg   wird vom 1. Januar 1909 ab ein neues fozialdemofra­fisches Blatt in deutscher und franzöfifcher Sprache unter dem Titel " L'avenier"( Die Zukunft") herausgegeben. Das wöchentlich er­scheinende Blatt wird von einem Redaktionsfomitee redigiert. Die Redaktion für den deutschen Teil der Zeitung befindet sich in Murten  und die für den franzöfifchen Teil in Freiburg  .

Die Freiburger   Genoffen hatten bereits früher schon ein Organ ( die Aurore"), das aber wieder einging. Hoffentlich hat das neue Blatt ein längeres Leben.

Der erste sozialdemokratische Erfolg im schwarzen Kanton Wallis  . Durch die jüngste Verfassungsreviston ist im Kanton Wallis   der fakultative Gemeindeproporz eingeführt worden und auf Grund beffen hat die fozialdemokratische Arbeiterschaft in Brieg   am Fuße des Simplon bei den Gemeindewahlen zwei Sige erobert. In der Stadt Bern   hat unsere Bartei am Sonntag bei der nach dem Proporz erfolgten Drittelserneuerung des Stadtrats mit acht ge­wählten Genoffen einen neuen Sig erobert.

Dolizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Korrigiertes Urteil.

Genoffe Airpfening von der Bergischen Arbeiterstimme" ( Solingen  ) war am 10. Oftober d. J. vont Schöffengericht megen angeblicher Beleidigung eines Kartonnagefabrifanten zu drei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Dem Fabrikanten war der Vorwurf gemacht, er habe einen Gehilfen zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt, um ihn entlassen zu können. Der Beflagte erflärte sich, als ihm sein Irrtum fund ward, zu einem Vergleich bereit, der Herr Fabrikant forderte aber die Versicherung: es solle in der Arbeiterstimme" nie wieder ein Artikel über seine Firma erscheinen, widrigenfalls für jeden Artikel 100 M. an die Armen zu zahlen wären! Selbstverständ­lich wurde diefer furiofe Vorschlag abgelehnt.

Am Sonnabend beschäftigte sich die Berufungsinstanz mit der Angelegenheit: fie sprach dem Beklagten   den guten Glauben zu, bob das Dreiwochenurteil des Schöffengerichts auf und hielt die Straf­tat" mit 200 M. und Tragung der Kosten für hinreichend gefühnt. Der Fall ist eine Mahnung für alle, die an die Presse berichten, fich in ihren Informationen größter Vorsicht und Sorgfalt au be fleißigen.

Jugendbewegung.

So einfach!" Genoffe Freudenthal, als berantwortlicher Die Gründung einer Jugendorganisation, die ihre Tätigkeit im Nedakteur der Märkisch. Bolfsst.", war wegen groben Unfugs" zu Rahmen der Beschlüsse des letzten Gewerkschaftstongresses und des 50 M. Geldstrafe verurteilt worden, weil er Boyfottnotizen auf- Nürnberger Parteitages auszuüben hat, beschloß die letzte Versamm genommen hatte. In der Verhandlung hatte Freudenthal den Ein- lung des Wahlvereins Rüstringen in Oldenburg  . Als Leiter wurde wand der Verjährung erhoben, ohne damit durchzubringen.... Barteisekretär Schulz- Bant bestimmt, dem je ein Mitglied des Ge­Legten Montag aber ergab sich in der Berufungsinstanz, daß werkschaftstartells, des Wahlvereins, der Zentralbibliothekstom­tatsächlich Berjährung borlag. Der Angeflagte mußte also frei mission, des Bildungsausschusses und der Parteigenossinnen zur gefprochen werden. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kurt Geite gestellt wird.

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Kleines feuilleton.

Der

Der zur Entscheidung angerufene Bezirksausschuß in Botsdam bejahte in seiner Sibung vom 18. November 1907 diese Frage. Eins mal stellte er auf Grund tatsächlicher Feststellungen für diesen Einzelfall die Notwendigkeit des schleunigen Eingreifens der Armen­verwaltung fest, und zum anderen sprach er aus prinzipiellen Erwägungen dem Ortsarmenverband das Recht zu, notwendig werdende Heilstättenbehandlung von bedürftigen Krankenkassen­mitgliedern auch gegen den Willen der Krantentaffe eintreten gu laffen und die Stranfenfasse im Umfange der gefeßlichen Grenzen regreßpflichtig zu machen.

1913 IS

Die dagegen von der Krankenkasse beantragte Revision wurde bom Oberverwaltungsgericht am 15. Oftober 1908 verworfen. In der Begründung seines Urteils stellt sich das Oberverwaltungsgericht im wesentlichen auf den Boden der Anschauungen der Vorinstanz. Und ausdrücklich nimmt die Revisionsinstanz Bezug auf einen Ents scheid des Bundesamts für das Heimatswesen bom 17. November 1906, durch welchen die Verpflichtung des im borliegenden Vera waltungsstreitverfahren lagenden Armenverbandes festgestellt ist, einem Krankenfaffenmitgliede in der allein zweckmäßigen Form der Behandlung in einer Lungenheilstätte Hilfe zu leiften". Diese Entscheidung des Bundesamts für das Heimatswesen wurde in einem Streitberfahren des Ortsarmenverbandes Charlottenburg gegen die Gemeinde Deutsch- Lissa   getroffen. Der Bezirksausschus in Breslau   hatte sich damals auf fast denselben Standpunkt gestellt, wie ihn in dem Fall B. die Charlottenburger   Ortsfranfenfaffe einnahm.

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Ate eine unabwendbare Folge des weltenweiten Krieges folgte der Am wenigsten fommen die Klavierbegleitungen in Betracht, allgemeine foziale Zufammenbruch. Wo immer die Menschen fich die von dem( die Sängerin begleitenden) G. Ferrari und zufammendrängten, faben die Vollsmassen sich ohne Arbeit, ohne von anderen( einschließlich einiger Bolkslieder aus dem Geld und ohne die Möglichkeit, Nahrung zu erlangen. Drei Wochen 18. Jahrhundert) fomponiert find. Unfere bielgetadelten Das Ende der Kultur. Der englische   Schriftsteller H. G. Bells nady Ausbruch des Krieges herrichte die Hungersnot in allen Melodramen", zumal in Theodor Gerlachs Erhebung zu ge veröffentlicht jetzt im Ball Mall Magazine" den Abschluß feines Arbeitervierteln. Nach einem Monat gab es teine Stadt, wo iprochenen Liedern", find dagegen ein Reichtum. Doch darf Romans Der Sieg in den Lüften", der in feiner packenden, das Gefes nicht durch Gewaltmaßregeln ersetzt wurde, in denen etwa eine Liedbegleitung hervorgehoben werden, die einen Walzer phantastischen Ausmalung eines alles zerstörenden Weltkrieges jen die Feuerschlände und die militärischen Hinrichtungen mübiam von E. Waldteufel benügt, dem Softanzmusilmann des zweiten feits des Kanals ernftes Aufsehen erregt hat und demnächst auch eine Art Ordnung aufrecht erhielten. Als endlich Die französischen   Kaiserreiches; fie gehört zu dem Lied Unser Ges in deutscher Sprache erscheinen foll. Wells entrollt hier die Erschöpfung der technischen Hilfsmittel der Zivilisation die Lüfte fpielchen" und Hilft der Vortragenden besonders zu der furchtbaren Folgen der neuen Form der Kriegsführung mittels von Striegsfahrzeugen reinigte, da herrschten in der Tiefe die Anarchie, charakteristischen Hinwerfung oder Dingurgelung der Nefrainstrophe, 2uftigiffe, läßt ein leeres, totes, ödes London   vor den Blicken die Hungersnot und die Beft als unumschränkte Meister. Die großen die ausflingt in den Vers: Ich bin das Weib"! man fennt erstehen und zeigt, wie die Kultur unter der Wucht der neu Nationen und Reiche waren im Munde der Menschen nur noch leere mich." erfonnenen Zerstörungsmittel zusammenbricht und zu Grunde geht, Worte. Ueberal find Ruinen, unbeerdigte Tote und die abgemagerten Musikalisch ziemlich hoch steht Guilberts eigentliche Gefongs. während furchtbare Hungersnöte und Epidemien die von dem bleichgelben leberlebenden, die in tödlicher Apathie fich dabin- funft. Schon technisch hervorragend, verwendet sie die sprechenden Kampfe erschöpfte Bevölkerung der Erde dezimieren. Das ganze ichleppen. Sier arbeiten Räuber, Guerillabanden beherrschen ausgesaugte langfarben im Gefang und auch im Redevortrag der jedes Lied Finanzgetriebe der Welt stødte. Mit der Vernichtung der Landstriche, seltsame Brüderschaften bilden sich und öfen sich auf erläuternd einleitenden Worte fo virtuos, daß der Eindruck eines amerilanischen Flotte im Atlantischen Ozean  , mit der furchtbaren und aus den hungerglänzenden Augen anderer sprüht der religiöie geschlossenen Gangen wenigstens von da aus zwingend ist. Schlacht, die bas dentiche Seeweien in der Nordice zerfchmetterte, Fanatismus, durch die Verzweiflung aufgepeitscht. Alles ist auf­mit der Bertrümmerung und Verbrennung von Dillionen Werten an lösung. Die Ordnung und die Wohlhabenheit der Welt fchrumpfen Eigentum in den vier Hauptstädten der Welt tam zum ersten Male zusammen wie eine zerriffene Blafe. In fünf furzen Jahren wird wie ein furchtbarer Schlag die flare Erkenntnis der muglofen bie Welt in ihrer Entwicklung fo weit zurückgeschleudert, wie Berderblichkeit des Krieges zum Bewußtsein der Menschheit. Im der Abstand vom Beitalter der Antonine bis zum Europa   des wilden Wirbel überstürzter Verkäufe brach der Kredit zusammen. neunten Jahrhunderts.

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Humor und Satire. Karriere.

Beschuldigst Du irgend einen pp.

des Mordes und forderst den Tod gauz munter, doch die Geschworenen fagen Ree­Mensch, dann fällst Du die Treppe hinunter.

Aber mißlingt es Deinem Bemühen, etwelchen Herrn Von, Zu oder Auf sur gerechten Bestrafung ziehen: Mensch, dann fällst Du die Treppe hinauf! Franz

Notizen.

82.

Ueberall trat dies gleiche Phänomen auf, das in milderer Form Es ist bemerkenswert, daß Bells, der bis vor furzem Mitglied vorher schon in Perioden einer wachsenden Panil fich der fozialistischen Fabier wat, den einzigen Faftor, der dies Ende mit angelündigt hatte; das Verlangen Geld zu erhalten und in Schreden verhindern fönnte und würde: die organisierte Arbeiter­Sicherheit zu bringen, ehe die Preise völlig gefunden wären, bewegung völlig aus dem Spiel läßt. Vielleicht wollte er die furcht übermannte alle. Droben in den Lüften stürmte Stampf baren Gefahren der fapitalistischen Völterverhegung und des wahns und Zerstörung feine furchtbare Bahn; unten aber vollzog finnigen Wettrüstens bis zu ihren letzten grauenhaften, durch keine sich etwas, das dem Geldwesen und dem Handel, auf die die entgegentvittende Kraft gehemmten Stonsequenzen ausmalen. Menschen so blind vertraut hatten, noch viel verderblicher wurde. Musik. Bährend droben die Luftschiffe ihren Stampi fortiesten, schwand in den Tiefen das Gold. Eine Epidemie wilder Spekulationen und Ueber die franzöfifche Bortragsfünftlerin befte Guilbert allgemeinen Mißtrauens braufte durch die Welt. In wenigen Wochen ist von literarfritischer Seite wohl schon genügend gesprochen worden. Boffszählung in China  . Die chinesischen Behörden berschwand alles Geld, in Kellern, in Gewölben oder heimlich vers Gine Gelegenheit, sie auch musikalisch zu beurteilen, bot sich uns am geben die Refultate der Volkszählung befannt, die fürzlich im scharrt an abgelegenen Stätten. Und mit dem Schwinden des Geldes Montag dar, in dem ersten von zwei Abenden, die im Mozarijaal Himmlischen Reiche stattgefunden hat. Danach foll China   eine Ge starb Handel und Industrie. Die öfonomische Welt taumelte; dann ftattfinden. Merfwürdige Gefangsspiele" bildeten das Pro famtbevölkerung von 438 214 000 Stöpfen haben; die Zahl der Brach fie tot zusammen. Es war wie der Anfall einer unfehlbar gramm foweit eine folche Ueberfeßung bem französischen   Fremden wird auf 69 852 angegeben. Die Chinesen bilden danach curieuses" gerecht werden fann. tödlichen Seuche; es war, als ob einem lebenden Wesen das Blut Chanteries Das Wort nahezu ein Drittel der Erdbevölkerung. ausliefe; es war das jähe unaufgaltsame Erstarren jedes Verkehrs.... Gesangsipiele" mag gelten, insofern die Künstlerin alle auf dem - Ein neuer affenmenfch. Aus Paris   wird ge­Und während die Völler, hilflos und staunend, das furchtbare Bunder Konzertpodium erreichbaren Mittel zu einer Gesamtwirfung cines mit einem GSchlage zerstörten Strebites mit anjaben, brausten vereinigt. Natürlich fein Gesamtfuftibet!" eher ein Gefanit meldet: Der Direttor bes naturhistorischen Museums, Perrier, legte zahllos und cubelos die Luftschiffer Asiens   durch die Wollen, nitlerwert"! Man tann fawerlich in einem Bericht erschöpfen, der Afabemie der Wissenschaften einen bei den Ausgrabungen in eilten offwärts nach Amerifa, ivestwärts nach Europa  . Der Gang was da an präparierter Natur geleistet wird mit einer Chapelle dug Saints( Departement Corrèze  ) gefundenen Schädel von allen famt den dazu gehörigen oberen und unteren Gliedmaßen vor, der Geschichte ward zu einem wild aufbrandenden Creszendo von folden Anmut und einer solchen Unabhängigkeit Stämpfen und Schlachten. Dann folgte die vierte Bhaje. In dem Versuchungen zu grellen Kontrasten. dergl, daß daran al die nach Auficht des Gelehrten die tefte eines prähistorischen, ein verzweifelten Ringen gegen das Chaos, in dem ohnmächtigen Rampf unsere beintiche Vortragsfunft lernen fann. Nur mög' uns Wittelglied zwischen dem Menschen der Gegenwart und dem Affen Der Schädel habe eine große Aehnlichkeit gegen die Hungersnot, trat ein anderer alter Feind der Menschheit alle das Schidial vor dem Gedanken bewahren, daß an diese fremde bildenden Wesens find. ein: der schwarze Lod, bie Best. Doch der Krieg ftoefte nicht. und individuelle Leistung auf der Grenze von Bühne und Pult, von mit einem Affenfchädel, die Stnochen der Gliedmaßen find ge­Hoch flatterten die Fahnen. Neue Luftflotten hoben fich Gefang und Sprache, von Mufit und Boefie irgendwie für weiteres frümmt. Jedenfalls fei das Stelett weit älter als der im Neander bom Boden, neue Formen der Luftschiffe erstanden und angeknüpft werden oder daß da gav echte Naturtöne erfahren tal gefundene Schädel. im Schatten ihrer furchtbaren Kämpfe verdunkelte sich die Welt. werden fönnten

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