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Die Verhandlungen mit Desterreich. Konstantinopel , 21. Dezember. Der gestrige Ministerrat hat über die Vorschläge Oesterreich- Ungarns bezüglich einer Verständigung über Bosnien und die Herzegowina beraten. Wie die" Jeni Gazetta" meldet, ist beschlossen worden, daß beider feits Delegierte für die Verhandlungen ernannt werden sollen.

Der Boykott.

Konstantinopel , 21. Dezember. Die Boykottbewegung gegen die aus Desterreich- Ungarn kommenden Waren nimmt, namentlich in Balona, an Schärfe zu. Die dortigen Lokalbehörden haben gegenüber der von dem Bhokottsyndikat aufgehetzten Bevölkerung die Autorität verloren. Da die Führer der Bewegung die Menge zu bewegen suchen, die Ausschiffung der nächsten Post zu verhin dern und die für die Konsulatbeamten ankommenden Postsendungen zu öffnen, werden 3usammenstöße befürchtet. Die öfter reich- ungarische Botschaft hat heute neuerdings bei der Pforte Schritte wegen dieser Boykottbewegung unternommen,

Aus der Partei.

Parteiliteratur.

Jm Verlag von J. H. W. Diez Nachf. in Stuttgart erscheint und gelangt in wenigen Tagen zur Ausgabe: Die Novelle zur Gewerbeordnung vom Dezember 1908. Von Arthur Stadt hagen. Preis 20 Bf.

Deutsches Reich .

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Von unseren Genossen wurden die Angriffe zurückgewiefen und die reaktionäre Haltung des Magistrats zur Arbeitslosigkeit kritisiert. Ihre Ausführungen wurden durch fortwährende Schluß­rufe der bürgerlichen Stadtverordneten unterbrochen.

In einer Boltsversammlung, die sich mit der Angelegenheit be­faßte, wurde das Verhalten der Stadtverwaltung scharf verurteilt. Holzarbeiter- Aussperrung.

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bisher völlig berfagt. In seiner Fahrlässigkeit wurde er leider, wenn auch absichtslos, unterstüßt durch die erstaunliche Gleichgültig. Der Magistrat in Görlig und die Arbeitslosigkeit. feit des großen Publikums, das sich mit einer Art von Fatalismus Das Geiverkschaftskartell in Görlih hatte an den Magistrat darin ergab, wenn alljährlich Tausende und Abertausende von eine Eingabe gerichtet, worin es um eine Beihilfe zur Vornahme Frauen in der Blüte ihrer Jahre vom Kindbettfieber dahingerafft einer Arbeitslosenzählung bat. Der Magistrat lehnte das Gesuch wurden oder an schleichenden Frauenkrankheiten dahinſiechten. in fchroffer Form ohne jede Begründung ab, während bisher Diese Gleichgültigkeit erklärt sich zum großen Teil aus dem Mangel jedem bürgerlichen Sportverein und Schachklub Tausende von Mark an hygienischen Kenntnissen in weiten Kreisen unserer Bevölkerung. zu seinen Veranstaltungen bewilligt wurden. Einige kinderreiche Man weiß vielfach nicht, daß Krankheit und Tod als Folge eines Arbeitslose, die zwei Jahre und länger im Orte wohnen, werden natürlichen Vorganges, der die Geburt doch ist, fast völlig aus mit Kanalisationsarbeiten und bei Herrichtung von Wegen be- geschaltet werden können, wenn Staat und Gesellschaft ihre Pflicht schäftigt. Zwei sozialdemokratische Stadtverordnete suchten diese tun und dafür sorgen, daß jeder Frau, die ein neues Leben zur Arbeitsplätze auf und erfuhren von den Arbeitern, daß sie nur Welt bringt, der volle von der Wissenschaft gebotene Schutz für 22 Pf. pro Stunde erhalten und daß die Arbeit durch das Armen- Leben und Gesundheit gesichert wird. Für die Beſizenden ist diese bureau angewiesen wird. Bemerkt sei, daß der ortsübliche Frage längst gelöst; sie können ihre Frauen von Spezialärzten ent Stundenlohn für diese Arbeiten 30-32 Pf. beträgt. In der Stadt- binden und von geschulten Wärterinnen sachgemäß pflegen lassen berordnetenversammlung wurden die beiden sozialdemokratischen und haben also kein Interesse daran, wie es um die Geburtshilfe Stadtverordneten heftig angegriffen, weil sie ohne Genehmigung der großen Masse bestellt ist. Qualitative und quantitative Unzu des Magistrats(!) die Arbeiter aufgesucht hatten, sie hätten damit länglichkeit kennzeichnen darin sind sich alle Sachverständigen. ihre Kompetenz als Stadtverordnete überschritten. Ihr Vorgehen einig heute das, was der Staat an Mutterschuh für die Frauen sei eine Beeinflussung der Arbeiter, die sich der Magistrat nicht ge- der Minderbemittelten leistet. Die Sozialdemokratie ist die einzige fallen lassen könne; es müsse Ruhe und Ordnung auf den Arbeits- von allen Parteien gewesen, die volles Verständnis für die Notlage plätzen herrschen. Den Stundenlohn von 22 Pf. bezeichnete Ober- der Mütter des Volkes zeigte, indem sie in ihrem Programm die bürgermeister Snah als angemessen. Unentgeltlichkeit der Geburtshilfe im Rahmen des verstaatlichten Gesundheitswesens forderte. Nicht einmal die bürgerliche Frauenbewegung hatte sich dieses verwahrlosten Ges bietes der Volkshygiene angenommen. Erst die letzten Jahre, speziell das Jahr 1908, brachten einige Kundgebungen von bürger­licher Seite zur Hebammenfrage. Diese hat Carolina Goyte unter dem Titel: Staatlicher Mutterschuh für die Gebärende" in der Sammlung: Kultur und Fortschritt" zus sammengestellt. Den Anfang machen in der Broschüre die Aus­führungen des freisinnigen Abgeordneten Münsterberg im Abge­ordnetenhause, der in der Session 1906/07 auf die entfeßliche materielle Notlage der Hebammen hinwies. In Preußen hatten 1903 von 20 000 Hebammen ein Jahreseinkommen einschließlich der Naturalbezüge: ein Viertel unter 200 M., über ein Viertel nur 200-400. Diese materielle Not zwingt die Hebammen zu Nebenbeschäftigungen, die mit der peinlichen Reinlichkeit, die ihr Beruf erfordert, in schreiendstem Widerspruch stehen. Der von Aus dem Mannheimer Industriegebiet. Am vergangenen Sonn- vielen Aerzten und Hygienikern erhobenen Forderung einer Reform abend fand im Rathausiaal zu Mannheim eine Versammlung des unzulänglichen ebammenunterricht 3 vermochte der der Vertrauensleute der Streifenden und der gekündigten Arbeiter Freisinnsmann nicht zuzustimmen im Hinblick auf die großen statt. Die Einladung dazu war vom Oberbürgermeister Martin Kosten. Der Kultusminister berhieß hierauf die Vorlegung eines ergangen, der auch den Vorsiz führte. In einer längeren Ansprache Hebammengesetzes für die Session von 1908. Um die Verschleppung Jm Bürgerausschuß in Im a. D. war die Sozialdemokratie versuchte der Oberbürgermeister den etwa 120 Köpfe zählenden Ver- dieser wichtigen Frage zu verhüten, nahm sich endlich die radikalste bisher noch nicht vertreten. Unsere Genossen haben der Bevölkerung trauenslenten klarzumachen, daß die Annahme der von den Strebel- Gruppe der bürgerlichen Frauenbewegung, der" Bund für Mutter­die kleine Weihnachtsfreude gemacht und zwei Sozialdemo- werfen gemachten Vorschläge im Interesse der Arbeiter liege, denn schutz", der Hebammenfrage an, indem er eine außerordentliche traten hineingewählt. Unsere Genossen in arthaufen a.. es erscheine ausgeschlossen, daß die Werke nachgeben würden. Komme öffentliche Tagung einberief, an der bedeutende Aerzte, Aerztinnen , meinten: Je mehr, desto besser! und wählten vier Genoifen aber die angedrohte Aussperrung, so würde die Gemeinde ungeheuer Abgeordnete Sozialpolitiker, eine große Zahl von Hebammen und geschädigt werden. Steuerverluste und schwere Schädigung des von interessierten Laien teilnahmen. Der Vorwärts" hat seinerzeit in den Bürgerausschuß. In Münster a. N. wurden zwei Sozial- der Arbeiterschaft abhängigen Mittelstandes sei dann nicht zu ver- seine Leser und Leserinnen über diese Verhandlungen unterrichtet, demokraten gewählt, in Truchtelfingen 2, in Bissingen 1, meiden. Mehrere Arbeiter, die hierauf das Wort nahmen, jagten, die mit außerordentlicher Mäßigung geführt wurden und in einer Dürrmenz- Mühlader 2, Kemnat 3, Altenstadt 2, daß für die Folgen die Industriellen verantwortlich zu machen seien. Reihe sehr bescheidener Forderungen zur Anbahnung einer Reform der Geburtshilfe gipfelten. Die Gohtesche Broschüre bringt einen Unterreichenbach 2, Baihingen 2, Böblingen 2, Die Stimmung ist allgemein für Fortsetzung des Streils. ausführlichen Bericht über diese interessante Kundgebung. Daran Mössingen 2, in Halen 1. Und noch immer will der Segen schließt sich eine furze Darstellung des fläglichen Ausgangs, den kein Ende nehmen. Da haben unsere Genossen den bürgerlichen Parteien eine schöne Weihnachtsbescherung bereitet. die von dem Kultusminister so pomphaft angekündigte Hebammen­reform im preußischen Abgeordnetenhause nahm, wo man kurzer hand über die Anregungen der Mutterschuh- Versammlung zur Tagesordnung überging, ja sogar ein fertig ausgearbeitetes Heb­ammengesez zurüdzog, um sich mit einigen ungemein dürftigen Verbesserungen im Verwaltungswege zu begnügen. Unter allges meiner Heiterkeit verzichtete das außerordentlich schwach besetzte Abgeordnetenhaus am 23. März 1908 auf eine Kommissions­beratung der Materie. Das war" so schließt die Broschüre der Ernst, die Gründlichkeit, die fachliche Hingebung, mit welcher das preußische Männerparlament den Schutz der mit dem Tode ringenden Frau erörterte."

Aus Bremen wird gemeldet: Als Folge der feit längerer In der vorliegenden Broschüre findet der Leser die Bestimmungen Beit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern schwebenden Tarif­der Berner Uebereinkunft, den Schutz gewerblicher Arbeiterinnen streitigkeiten im Tischlergewerbe erfolgte gestern abend von den im betreffend, ferner die Novelle zur Gewerbeordnung nebst Einführung Arbeitgeberschutzverbande vereinigten Tischlermeistern die Aus­und Anmerkungen, sowie den Text der Novelle in einer Gegenüber- sperrung aller Tischlergesellen, soweit diese dem Deutschen Holz­stellung der alten mit der neuen Fassung, wie sie vom Reichstag arbeiterverbande angehören. Von dieser Maßregel sollen an­nähernd tausend Tischlergesellen betroffen werden. am 9. Dezember beschlossen worden ist.

Diese Ausgabe ist für alle Interessenten unentbehrlich und für die Befizer des Arbeiterrechts" wird sie eine willkommene Er­gänzung bilden.

Gemeindewahlen in Württemberg .

Polizeiliches, Gerichtliches ulw.

Straffonto. Gegen in der modernen Arbeiterbewegung tätige Genossen wurden von deutschen Gerichten an Strafen erkannt im 2680 M. Geldstrafe.

Monat:

Juli:... 3 Monate 1 Woche Gefängnis, 6 Monate 8 Wochen 15 Tage Gef. August:: September: 1 Monat 1 Woche Gefängnis Dttober: 6 Jahre 8 Monate Gefängnis November: 13 J. 5 Mon. 2 Wochen 1 Tag Gef. 2350

Hallenser Justiz.

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Ausland.

Ein neuer Reichstarif für das Buchdruckgewerbe Schwedens . Durch die Verhandlungen im Buchdruckgewerbe Schwedens ist ein neuer Tarifvertrag zustande gekommen, der sich über das ganze Land erstreckt und auf fünf Jahre abgeschlossen wurde. Er regelt die Lohn- und Arbeitsverhältnisse sowohl für die Gehilfenschaft wie für die Hilfsarbeiter, Arbeiterinnen und Lehrlinge. Die ver­schiedenen Städte und Orte sind in sechs Lohntlassen eingeteilt. Gegenüber dem alten Reichstarif, der mit dem 31. Dezember ab­läuft, bietet der neue Lohnerhöhungen von durchschnittlich 10 Broz, jedoch so verteilt, daß die bisher schon bestbezahlten Arbeitskräfte nur geringe Zulagen erhalten, während die Löhne der schlechtest bezahlten Gruppen um bis zu 25 Proz. verbessert werden. Daß trob der furchtbaren Wirtschaftskrise solche Verbesserungen erzielt werden konnten, ist vor allem dem Umstand zu verdanken, daß die Arbeiterschaft des Buchdruckgewerbes so start organisiert ist, daß unorganisierte Arbeitskräfte nur noch vereinzelt vorkommen. Daraus erklärt es sich auch, daß die Prinzipale lieber etwas mehr bewilligten und durch die Einigung auf das Darlehen von 2 Mil­lionen Kronen verzichteten, das ihnen mehrere Banken für den Fall eines Lohnkampfes im Zeitungs- und Buchdruckgewerbe zur Berfügung gestellt hatten. Berfügung gestellt hatten.

Genosse Thiele soll als verantwortlicher Redakteur des Bolts­blatt" in Halle den Generalsekretär" Michaelis vom Reichs( wahr­heits) verband beleidigt haben. Herr Michaelis flagte, bligte aber beim Schöffengericht ab. Erst die Berufungsinstanz, die Straf­Die amerikanischen Marmorarbeiter haben im Staate Colorado fammer, hatte ein Einsehen: fie verurteilte am Sonnabend den Genossen Thiele zu 600( fechshundert!) Mark. Während das einen beachtenswerten Erfolg im Kampfe mit dem Unternehmertum Iläger sei nicht berechtigt, wegen einer nicht ihm, sondern seinem Dollar Schadenersatz verklagt, weil sie sich durch die Kampfesweise Schöffengericht verständigerweise angenommen hatte, der Privat- erftritten. Die Unternehmer hatten die Gewerkschaften auf 50 000 Arbeitgeber( dem Reichsverband) zugefügten Beleidigung zu klagen, des Arbeiterbundes, der American Federation of Labor", scher glaubte die Straffammer nicht nur die Ehre des Michaelis durch geschädigt fühlten. Die Arbeiter aber ließen sich nicht einschüchtern, bie horrende Geldstrafe reparieren, sondern dem Genossen Thiele sondern verharrten im Streit. Jeßt, nach einigen Monaten hart­sogar den Schuß des§ 193( Wahrnehmung berechtigter Interessen) nädigen Kampfes, haben die Unternehmer Frieden gemacht. Die versagen zu müssen, obwohl Thiele u. a. darlegte, daß der Reichs- Friedensbedingungen find den Arbeitern sehr günstig. Der Prozeß berband ihm im legten Reichstagswahlkampf die gemeine Lüge an- wird zurüdgezogen, in den Werkstätten werden organisierte Ar­gehängt hatte, er fei wegen eines Sittlichkeitsverbrechens mit zwei beiter angestellt, die achtstündige Arbeitszeit wird eingeführt und Jahren Zuchthaus bestraft! Tut nichts der Sozialdemokrat wird der Minimallohn soll pro Tag 3 Dollar( 12,50 M.) betragen. Die bestraft. Forderungen der Arbeiter sind damit erfüllt worden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Als keine Freunde des Bundes wollen jetzt die meisten der Geschäftsleute gelten, die wir dieser Tage als Inserenten des gelben Organs aufzählten. Herr Ostar Wollberg( Brunnenstr. 61) erklärt uns, ferner. hin nicht mehr im" Bund" inserieren zu wollen. Er war bei Auf­gabe seines Inserates über den Zweck des Blattes ununterrichtet. Die Firma R. u. S. Moses( Reinidendorfer Straße 10) schreibt uns:

Unter Bezugnahme auf den von Ihnen gebrachten Artikel über die Inserenten im Bund" teilen wir Ihnen hierdurch höfl. mit, daß wir bei Aufgabe der betr. Annoncen nichts von einer gelben Gewerkschaft wußten und uns gesagt wurde, daß das Blatt von der großen Masse der Arbeiter resp. den Frauen gelesen werde. Wir werden nunmehr im Bund" nicht mehr inserieren und bitten höfl. um Aufnahme dieser Berichtigung im Vorwärts." Der Inhaber der Firma Frizz Mehner( Kinderwagen­Mehner) schreibt uns:

Das dänische Höchste Gericht als Schuhengel der Ausbeutung und Schmuskonkurrenz.

den Arup.

Der dänische Schneiderverband führte seit vielen Jahren einen Kampf gegen den Großhändler und Schneidermeister W. Schilder in Kopenhagen , der Uniformjaden für die Staatsbahnangestellten weit unter den im Tarifvertrag festgesetzten Löhnen anfertigen ließ und damit nicht nur die Arbeiterschaft des Berufes schädigte, sondern auch durch seine Schmußkonkurrenz die zur tarifmäßigen Bezahlung verpflichteten Jnnungsmeister. Er selbst gehört der Innung nicht an. Sein Berhalten führte natürlich dazu, daß in Der Arbeiterpresse wiederholt davor gewarnt wurde, bei Schilder in Arbeit zu treten. Im Jahre 1890 aber gelang es ihm, gegen " Socialdemokratens"-Redaktion ein amtliches Verbot solcher Warnungen und Sperrcnotizen zu erwirken, das nachträglich auch gerichtlich bestätigt wurde. Als dann im Jahre 1906 von neuem über Schilders Geschäft die Sperre verhängt werden mußte, ver­öffentlichte der Schneiderverband die betreffenden Artikel im " Socialdemokraten" mit Namensunterschrift des Verbandsvorsißen­Gleichwohl berklagte Schilder den Chefredakteur Wijublad und hatte damals auch den Erfolg, daß dieser für sieben Fälle zu je 3000 Kronen, also im ganzen zu 21 000 kronen Schadenersatz verurteilt wurde, was um so merkwürdiger war, als in einigen Artifeln Schilders Name überhaupt nicht genannt war, " Ich habe erst kürzlich und zum ersten Male einige Inserate sondern vor Arbeitsannahme bei den Schneidermeistern C. Petersen in der Bundeszeitung aufgegeben, und zwar durch einen Vertreter, und D. Nielsen gewarnt wurde, allerdings mit der Hinzufügung, welcher häufig auch für andere Zeitungen Aufträge bekommen hat, daß diese Arbeit übernommen hätten von jemand, dessen Name und versichere ich Sie, daß ich das Blatt nur einmal beim Offerieren gesehen habe. Die 3wede und Ziele, die dieses Blatt Die Zwede und Ziele, die dieses Blatt nicht genannt werden dürfe. Gegen jene Urteile des Kriminalgerichts wurde Berufung ein­verfolgt, find mir absolut unbekannt und kann man eine diesbezüg: gelegt, und das Höchste Gericht hat nun endlich in der vorigen Woche liche Orientierung bei der großen Masse der Zeitungen wohl nicht seine Entscheidung getroffen. Es hat die Verurteilung selbst beſtätigt, verlangen. Unter allen Umständen lag es mir ganz fern, durch jedoch den Schadenersatz auf im ganzen 3000 Kronen herabgesezt. Aufgabe eines Inserates in dieser Zeitung Ihrer großen Partei Ein so großes Vermögen wie er dachte, konnte Schilder also doch einen Schaden zuzufügen." nicht herauspressen. Die Verurteilung selbst steht jedoch im Wider­spruch zu einer Entscheidung, die das Höchste Gericht im Jahre 1892 getroffen hat. Sie betraf einen ebenso liegenden Fall, besagte aber, daß bei mit Namensunterschrift versehenen Artikeln das Verbot nur dann maßgebend sei, wenn es sich gegen den Verfasser richte, die Klage also abgewiesen werden müsse.

Herr J. Baer, Herren- und Knabenmoden( Badftr. 26) schreibt uns furz und bündig: " Nachdem ich über die Zeitschrift" Der Bund " aufgeklärt worden bin, inseriere ich fortan darin nicht mehr."

Achtung, Töpfer! Von seiten des Lokalvereins ist die Firma August Schröer, Spandau , Pichelsdorfer Straße, einer Diffe renz wegen gesperrt. In Betracht kommen die Bauten Spandau , Streitstraße und Körnerstraße. Die dort arbeitenden Verbands­mitglieder haben ebenfalls die Arbeit mit niedergelegt, und haben somit auch unsere Mitglieder die Firma zu meiden. Die Verbandsleitung. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.:

Aus der Frauenbewegung.

Staatlicher Mutterschutz für die Gebärende.

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Verfammlungen.

Der Verband der Maler, Lackierer und Anstreicher hält vom 1. bis 6. März nächsten Jahres in Köln seinen Verbandstag ab. Die Filiale Berlin beschäftigte sich in ihren letzten beiden Mit­gliederversammlungen mit Anträgen an den Verbandstag auf Aenderung der Statuten. Die letzte Bersammlung fand am Donnerstagabend in den Arminhallen statt. Als Delegierte zum aase, loh. Sehmisch und Wendel. In bezug auf Verbandstag wurden gewählt: Bernt, Elsner, Link und In Stichwahl stehen noch: Fleischer, Genz, die Beitragsleistung beantragt die Filiale Berlin auf Anregung der Ortsverwaltung:

1. Der wöchentliche Beitrag für männliche Mitglieder darf nicht unter 50 Pf. betragen, wovon 40 Pf. an die Hauptkasse ab­zuführen sind.

2. Mitglieder, welche arbeitslos sind und sich den Kontroll vorschriften unterwerfen, haben teinen Beitrag zu zahlen, er halten vielmehr für je 6 Arbeitstage eine Arbeitslosenmarke, die jedoch erst dann in das Mitgliedsbuch geklebt wird, wenn die ordentlichen Beiträge bis zum Eintritt der Arbeitslosigkeit entrichtet sind. Die Arbeitslosenmarke wird für die Woche ge­Hlebt, in welche der 6. Tag der Arbeitslosigkeit fällt. Jede Arbeitslosenmarte wird als entrichteter Beitrag gerechnet.

3. Die Lokalverwaltungen sind verpflichtet, für eine ges nügende Kontrolle der Arbeitslosen Sorge zu tragen. Die Kontrolleinrichtungen unterliegen der Aufsicht des Verbands­borstandes."

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In der letzten Versammlung wurde zuerst der Antrag beraten, daß alle Beamten der Organisation sich alle zwei Jahre einer Neuwahl zu unterziehen haben. Die Versammlung entschied sich mit großer Mehrheit dafür. Die Ortsverwaltung machte den Vorschlag, daß der§ 17 der Statuten, der vom Ausschuß handelt, eine Einschaling erfahre, die dahin lautet, daß die Entscheidungen des Ausschusses Rechtskraft haben und den Mitgliedern das Recht Stimmrecht der Berufung an die nächste Generalversammlung zusteht. Gegen eine Stimme wurde dieser Antrag angenommen. sollten auf den Generalversammlungen nur die gewählten Des legierten haben; die Angestellten haben nur beratende Stimme. Diesem Antrage wurde ebenfalls zugestimmt.

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Zu den Bestimmungen über Unterstützung bei Maßregelungen wird beantragt, einzuschalten:

Als Maßregelung ist besonders zu betrachten: 1. Wenn ein Arbeiter wegen der Zugehörigkeit zur Organis fation entlassen wird. 2. Wenn ein Arbeiter wegen Eintretens für Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse entlassen wird.

3. Wenn ein Arbeiter wegen Tätigkeit bei der Ueber­wachungskommission, im Tarifamt oder beim Werkstattausschusse entlassen wird.

4. Wenn ein Arbeiter wegen Erhebung einer Forderung zur stritten Einhaltung der Vertragsbedingungen sowie der Be­stimmungen des Bundesrates zur Verhütuna der Bleierkrankungen entlassen wird."

Der Antrag wurde angenommen

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Verstorbener Reichstagsabgeordneter.

Mainz , 21. Dezember .( W. T. B.) Wie der Mainzer An­getger" meldet, ist der Reichstagsabgeordnete für den Wahlfreis Auf dem so überaus wichtigen Gebiete der Fürsorge für unsere Bingen - Alzey, Landwirt Keller( bci feiner Fraktion), Gebärenden durch eine ausreichende Geburtshilfe hat der Staat in Steinbodenheim heute vormittag gestorben. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlaasanftalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltunasbl