7 und 8 Prog. fich tapital verschaffen mußte, der Landwirtschaft Betriebskapital zu 4 und 4½ Broz. zu vermitteln.
Diese Ueberzentrale bezwede aber auch einen Ausgleich in Futtermitteln. Gestalte sich in einem Kreis einmal die Futterernte schlecht, so wird durch die Zentrale der Ueberfluß aus anderen Kreisen herbeigeschafft, ohne daß der Mangel an Futtermitteln in jenem Streife in außerordentlich hohen Preisen sich bemerkbar mache. Thomasmehl und Kali brauche heute jeder Bauer. Beide Artikel seien aber heute nur durch Syndikate zu beziehen, welchen mächtigen Organisationen die Bauern ihre ebenso mächtigen Be zugsgenossenschaften mit einem Gesamtumsas von 2 Milliarden gegenübergestellt haben. Würden die Herren vom Syndikat, wie bor einigen Jahren einmal, brutal, dann werde einfach die Barole ausgegeben:" Bauern, kauft kein Thomasmehl!" Und die Syndikate gäben nach. Die Bauern hätten meinte Dr. Heim den Boykott als wirksames Kampfmittel sehr wohl erkannt.
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Durch die letzte Berufszählung sei festgestellt worden, daß trop der kolossalen Entwidelung der bäuerlichen Genossenschaften der Privathandel in landwirtschaftlichen Artikeln ebenfalls an Ausdehnung und Umfang zugenommen habe, und trotzdem würden die ländlichen Genossenschaften als„ Todbringer des Mittelstandes" in so fleinlicher Weise schikaniert und drangfaliert.
Daß die Mitglieder der bäuerlichen Genossenschaften neben dem billigeren Einkauf auch die Garantie für nur gute und reine Bare haben, beweist Heim mit dem Hinweis auf die Institution für wissenschaftliche Untersuchung der eingekauften Waren.
Die bäuerlichen Genossenschaften zahlen die anfallenden Gewinne nicht in Form von Dividenden an die Mitglieder aus, sondern sammeln die vielen kleinen Beträge, die für das einzelne Mitglied schließlich wenig Bedeutung haben, zu großen Fonds an, um davon gemeinnüßige Einrichtungen zu treffen. Auf diese Weise sei auch die große Bauernuniversität in Regensburg entstanden, die Dr. Heim vor zwei Jahren als erstes Institut dieser Art in Deutschland ins Leben gerufen hat. 100 Bauernsöhne über 20 Jahre erhalten dort in der Zeit vom 15. Oktober bis 15. März unentgeltlichen Unterricht in allen Fächern des praktischen Wissens. Was die jungen Bauern auf dieser Universität lernen, faßt Dr. Heim zusammen in die Worte: Intelligenz selbständig Denken Selbstbewußtsein! Und er fuhr fort: Unsere heutige Schule ignoriert das wirtschaftliche Leben vollständig. Aber nicht nur die Bolksschule, sondern auch die Mittelschule. Wenn heute ein Gymnasiast absolviert hat, dann wisse er nicht einmal, daß es in Bayern eine Abgeordneten- Kammer und eine Reichsrats- Kammer ( Oberhaus) gebe. Und das letztere zu wissen, sei aber doch sehr wichtig!"( Große Heiterkeit.)
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Die genossenschaftliche Bewegung der Bauern vergleicht Heim mit der gewerkschaftlichen Bewegung der Arbeiter: beides ein wirts schaftlicher Befreiungskampf! Der Staat müsse immer mehr Rücksicht nehmen auf diese beiden Faktoren, deren Bedeutung immer größer werde, je mehr die Selbsthilfe Triumphe feire und je meniger die Beteiligten nach dem berühmten Staatsschnuller schreien. Nicht die Genossenschaften seien der Feind des gewerblichen und kaufmännischen Mittelstandes, sondern der Indifferen tismus, die Indolenz in den eigenen Reihen.
Die mächtig aufwärtsstrebende Genossenschaftsbewegung sei heute durch keine Macht der Welt mehr zu unterdrücken. Es sei ein gesunder Sozialismus, der in der bäuerlichen Genossenschaftsbewegung zum Durchbruch komme, eine Bewegung des Fortschritts
schloß Heim seinen interessanten Vortrag.
Auf die Frage, ob sich nicht eine Verbindung der bäuerlichen Genossenschaften mit den Arbeiter- Konsumvereinen in den Städten herbeiführen laffe, erklärte Heim, daß seine Genossenschaften an jedermann verkaufen, der bezahle; sie hätten nur das begreifliche Interesse, dauernde Geschäftsverbindungen zu erhalten. Vorläufig seien die von Sozialdemokraten geleiteten Konsumbereine nur in ganz geringer Zahl zu ihm gekommen. Für die rein kaufmännische und nicht faritative Geschäftsführung der bayerischen Bauerngenossenschaften spricht auch die Tatsache, daß sich die Bauerngenossenschaften mit dem Hopfengeschäft weil zu riskant- nicht Lefassen und die Hopfenproduzenten schonungslos dem auss beutenden Hopfenkapitalisten überlassen.
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Die Tarifbewegung der Fleischergesellen, über deren Eins leitung wir berichteten, ist für die Gesellen bisher zufriedenstellend verlaufen. Von den an 40 Arbeitgeber abgesandten Berein barungen haben 12 diefelben unterschriftlich anerkannt. Von seiten der Innung sowie der Bezirksvereine wird alles versucht, die einaclnen Meister dahin zu bearbeiten, daß sie nicht bewilligen. Um seine Rückständigkeit und Gefellenfeindlichkeit zu beweisen, bersendet der Verein der Fleischermeister Osten", dessen Vorsitzender Herr Rosbach, Weberstr. 60, ist, folgendes Rundschreiben: Berein der Fleischermeister Berlin Often. Berlin , im Dezember 1908.
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Streit im Strebelwert für beendet. Ein langanhaltender Sturm der Entrüstung bricht hierauf Io3. Pfui- Rufe werden laut, Verwünschungen werden ausge sprochen und lebhaft nach dem Vorstandstisch gedroht.
Massatsch will weitereden. Er wird wiederholt unter brochen. Ich habe keinen Beifall erwartet," sagt er, ich weiß, daß Ihr dagegen protestieren werdet. Daß es so kommen mußte, tar uns nicht angenehm. Wir haben Euch gewarnt genug, wir wollten Euch diese Blamage ersparen, aber Ihr nahmt nicht Ber. nunft an. Ihr wollt nicht hören, Ihr wollt, wie es scheint, die Sehr geehrter Herr Kollege! Der sozialdemokratische Zentralverband der Fleischergesellen Gründe nicht hören, die uns zu diesem Schritt bewegen," es ist hat im Osten Berlins eine Agitation eingeleitet, um den nämlich fortgesetzte Unruhe im Saale.so bleibt mir nichts Meistern Bedingungen in bezug auf Stellenbermitte- anderes zu tun übrig, als Euch unsere Gründe schriftlich mit Iung, Kündigung und Entlassung sowie Arzuteilen." beitszeit vorzuschreiben, und verlangt, daß diese Bedin- Die Entrüftung im Saale hat sich noch gefteigert, doch trat gungen durch Unterschrift der Meister als rechtsverbindlich an- bald Ruhe ein, als Genosse Schneider um 12 Uhr die Versammlung schloß und noch kurz mitteilte, daß die nötigen In formationen durch ein Flugblatt erfolgen werden. nimmt an, daß die Streifenden sich dem Beschluß fügen werden, Gestern sollten weitere Versammlungen stattfinden. Man wenn die Erregung sich gelegt hat.
erkannt werden.
Kollegen!
Wo auch nur ein Funken von Selbftachtung vorhanden ist, darf diesen, nach allen Beziehungen unberechtigten und unerfüllbaren Forderungen nicht nachgegeben werden.
Lassen Sie uns, Kollegen, den Beweis geben, daß die Worte von Einigkeit, Treue und Kollegialität auch bei uns zu Taten gemacht werden können.
Mögen alle Kollegen im Often Berlins in Einigkeit zufammenstehen und gemeinsam eine Forderung ablehnen, deren Annahme selbst ein Schlag in das eigene Geficht wäre.
Darum, Kollegen, im Interesse der eigenen Selbſterhaltung lagt uns wie ein Mann zusammenstehen und geschlossen die Forderungen ablehnen, deren Erfüllung mit der Vernichtung unserer selbständigen Eristenz
Husland.
Für die Arbeitslosen in Dänemark .
Das dänische Folfething hat sich in seiner letten Sihung vor Weihnachten mit dem in Nr. 288 des„ Vorwärts" erwähnten sozialdemokratischen Geseßentwurf über außerordentliche Staats- und Gemeindehilfe für die Arbeitslosen befaßt. Foltethingsmann Martin Olsen, der Vorsigende des Gesamtverbandes der Gewerkschaften, der den Entwurf begründete, wies natürlich auch darauf hin, daß die Wirtschaftstalistischen Produktionsweise sind. Wie verrückt und ungerecht es unter dieser Gesellschaftsordnung bestellt ist, illustrierte er durch folgendes Zwiegespräch zwischen einem Mann und emem armen Jungen:
gleichbedeutend wäre; darum unterschreibe fein Meister irgend frisen mit ihrer furchtbaren Arbeitslosigkeit eine Folge der tapiwelche Bedingungen.
Mit kollegialem Gruß.
Der Vorstand. Eines Kommentars bedarf dieses Rundschreiben nicht; jeder denkende Mensch wird wissen, was er davon zu halten hat. Eine am Dienstag und Mittwoch vorgenommene Flugblattverteilung hat den Zorn der Allg. Fleischer- Zeitung" erregt. In der ihr eigenen Weise schimpft sie über die Begehrlichkeit der Gefellen. Ferner schreibt sie fühn, daß nur zwei Meister die Forde. rungen bewilligt haben, um so den übrigen das Rückgrat zu stärken. Die Herren bedürfen des Trostes. Ob er ihnen aber helfen wird? Deutsches Reich . Schwarze Listen.
Der Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller hat kurz vor Weihnachten eine neue Anzahl Uriasbriefe gegen streifende Arbeiter versendet; sie haben diesen Wortlaut: Berlin , den 12. Dezember 08. Rundschreiben Nr. 224 pro 1908. wilhelm Fredenhagen in Offenbach am Main und Hierdurch teilen wir Ihnen mit, daß die Streiks bei den Firmen vittoria Werte A.-G. Nürnberg beendet sind; es erledigen sich somit unsere Rundschreiben Nr. 210 vom 9. November und Nr. 189 vom 18. September 1908.
Berlin , den 14. Dezember 1908. Rundschreiben Nr. 225 pro 1908.
Die folgenden Mitglieder des Arbeitgeberschutzverbandes deutscher Glasfabriken haben sich gezwungen gesehen, den mit ihren Arbeitern pro 1908 abgeschlossenen Tarifvertrag pro 1909 nicht zu verlängern. Da die zwischen beiden Parteien gepflogenen Verhandlungen zu feinem Resultat führten, haben genannte Firmen ihren sämtlichen Arbeitern auf den 26. Dezember cr. gekündigt. Hirsch, Jante u. Co., A.-G., Beleuchtungsglas fabrit, Weißwasser D.-L. Mudrau. Co." union ". A.-G., Beleuchtungsglasfabrit, Weißwasser D.- 2. Joseph Schweig . Germania ", A.-G., Beleuch tungsglasfabrit, Weißwasser D.-L. Dr. Martin Schweig, Beleuchtungsglasfabrit, Weißwasser D.-L.
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Was
„ Was
Warum gehst Du barfuß, mein Junge?"" Ich habe keine | Stiefel." Was ist Dein Vater?"„ Schuhmacher." rum macht er Dir teine Stifel?" ,, Er ist arbeitslos." rum ist er denn arbeitslos?" Ja, weil es zu viele Stiefel gibt." Bei den vorigen Arbeitslosendebatten im Folkething war an geregt worden, die Arbeitslosen aufs Land zur Arbeit bei den Bauern zu schicken. Im August ist denn auch 342, im September 368 Arbeitslofen auf diese Weise Arbeit verschafft worden, in den übrigen Monaten aber kam die Nachfrage nach solchen Arbeitsfräften nur vereinzelt vor. In den Wintermonaten, too in den keinen Bedarf an Arbeitskräften, und außerdem ist ja der größte Städten die Not am größten ist, hat eben auch die Landwirtschaft Teil der Industriearbeiter für die landwirtschaftliche Arbeit nicht geeignet. Auf diese Frage eingehend, erklärte Genosse Olsen gleichwohl, daß er bereit sei, dazu mitzuwirken, daß, soweit es möglich ist, Arbeitslose auf dem Lande Beschäftigung finden, vorauss geben wird und daß die Arbeiter auch menschenwürdig behandelt gesetzt, daß über die Art der Arbeit, die Löhne usw. Auskunft ge werden. Vor allem verlangte der Redner aber, daß bei den Staatsarbeiten, öffentlichen Bauten, den vielen neuen Eisenbahnanlagen,
die beschlossen sind, so viele Arbeitslose wie nur irgend möglich beschäftigt werden, und daß, da ja auch damit die Arbeitslosigkeit nur in sehr geringem Maße gemildert werden kann, gemäß dem sozialdemokratischen Gesezentwurf, Gemeinden und Staat mit außerordentlichen Mittein den Arbeitslosentassen wie den Hilfs. fassen Zuschüsse gelvähren, die über die in den geltenden Gesezen festgelegten hinausgehen. In der Diskussion trat im Gegensatz zu dem, was man in Preußen- Deutschland gewohnt ist die erfreuliche Tatsache zutage, daß sowohl die Regierung wie die Wortführer der bürgerlichen Barteien die Notwendigkeit außerordentlicher Maßnahmen zur Hilfe für die Arbeitslofen anerkannten. Zur Prüfung des Gesetzs entwurfs wurde ein Ausschuß von 15 Mitgliedern gewählt.
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Friede in der Metallindustrie Schweden3. Die Urabstimmung über die fünfjährige Verlängerung der Tarifgemeinschaft in der schwedischen Metallindustrie hat eine Arbeiter bis auf weiteres von der Einstellung auszugeben, und auch das Bundessekretariat der schwedischen Gewerk Wir bitten Sie, alle von den genannten Firmen kommenden Mehrheit für die Annahme des Ultimatums der Unternehmer er.
Eine Frage nach der Art der Bauern, die den Genossenschaften angehören, beantwortete Heim dahin: Ueber die Hälfte der vorhandenen Bauern seien heute genossenschaftlich organisiert. Die allermeisten davon seien fleine und mittlere Bauern. Die großen Bauern und die Gutsbesitzer halten sich vorerst noch fern, weil ihnen das System der unbeschränkten Haftung zu gefährlich erscheine. Erst in letter Zeit gewännen auch die großen und größten Land- schließen. wirte zu den Genossenschaften Vertrauen.
Auf die Anregung des Genossen Dr. Süßheim, durch VerBerlin, den 14. Dezember 1908. einigung der Bauerngenossenschaften mit den städtischen ArbeiterRundschreiben Nr. 226 pro 1908. Konsumgenossenschaften im Kohlenbezug den übermächtigen Der Streit der Hafenarbeiter in JBehoe ist be Kohlensyndikaten ein Gegengewicht zu bilden, erwiderte Heim: er endet; es erledigt sich somit unser Rundschreiben Kr. 209 vom habe diese Sache schon einmal in Instruktion gezogen, aber die 9. November 1908. Organisation der Kohlensyndikate sei so raffiniert ausgebaut und derart mächtig, daß diese Frage nur allein durch das Parlament auf gesebgeberischem Wege gelöst werden könne. Heim machte dazu den Wig, es gebe schließlich doch noch einen anderen Ausweg, und Bei der Firma Heinrich Plöz u. Co., Hohl- und Breßglaswerke zwar den: die roten und die schwarzen Bergarbeiterorganisationen in Ottendorf- Ofrilla bei Dresden , drohen Differenzen auszubrechen, follten einmal so lange ftreifen, bis sich die Kohlenbarone bereit erklärten, mit den Genossenschaften in ein Bertragsverhältnis einzutreten.
die Arbeiter dieser Firma weigern sich, die ihnen gemachten Lohnanerbietungen anzunehmen. Wir bitten, alle von dort kommenden Arbeiter bis auf weiteres nicht einzustellen.
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schaften hielt es mit Rücksicht auf die furchtbare Wirtschaftskrise für geboten, auf diese Weise der angekündigten Massenaussperrung borzubeugen. Der neue Vertrag ,, der sich auf alle in den Betrieben der Metallindustriellen beschäftigten Arbeitergruppen erstreden soll, ist jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen. Als er unterzeichnet werden sollte, ergaben sich Differenzen, die nun durch eine Kom. mission von Vertretern der 8 in Betracht kommenden Gewerkschaften und des Bundessekretariats sowie der Unternehmerorgani fation erledigt werden sollen. Alem Anschein nach ist aber der Friede in der schwedischen Metallindustrie als gesichert anzusehen.
In New Jersey , Vereinigte Staaten von Nordamerika , streifen mehrere hundert Arbeiter von großen Ziegeleien bei Perth Amboy . Die Streifenden sind meist Polen , Ungarn , Böhmen , sprechen wenig Englisch und widersetzen sich einer unerhörten Ausbeutung, weil sie mit dem Tagelohn von etwa einem Dollar nicht mehr ihr Leben fristen können, denn die meisten haben noch zahlreiche Familie zu Berlin , den 18. Dezember 1908. ernähren. Die Unternehmer haben Militär aufgeboten, um die Ar Rundschreiben Nr. 228 pro 1908. beiter einzuschüchtern; bei einem Zusammenstoß wurden sieben von Im Anschluß an unser Rundschreiben Nr. 223 vom 2. Dezember den Streifenden niedergeschossen. Der Streit dauert schon mehrere 1908 teilen wir Ihnen hierdurch mit, daß die Arbeiter beim Wochen und scheint aussichtslos. Die Gewerkschaften fümmern sich Strebelwert G. m. b.§. in Mannheim am 17. De nicht darum, weil es sich hier um ungelernte und ausländische Ars zember 1908 die Einigungsbeningungen abgelehnt haben. Die beiter handelt. Nur die sozialistische Presse nimmt sich ihrer Sache Am zweiten Feiertag die Babiergeschäfte meiden! Mitglieder des Bezirksverbandes Mannheim haben daher auf Vers an. Die beicheidene Forderung lautet: 1,50 Dollar pro Tag bei Während an vielen Orten die Barbier- und Friseur- bandsbeschluß ihren sämtlichen Arbeitern auf den 1. Januar zehustündiger Arbeitszeit. Die Unternehmer haben versucht, durch geschäfte an den drei zweiten Feiertagen geschlossen bleiben, 1909 gekündigt. Wir bitten Sie nochmals dringend, alle den Einfluß von Geistlichen den Streit zu brechen, vertrauend auf hat man sich in Berlin , dem Zentrum der barbierzünftle- Arbeiter der genannten Firma sowie fämtlige aus dem die große Autorität der Pfaffen bei diefen armen Teufeln, aber auch Mannheim , rischen Handwerksretterei, zur Einführung dieser Reform noch Industriegebiete Ludwigshafen , dies gelang nicht. Die Leute haben sich von Amerika goldene nicht entschließen fönnen. Die organisierte Gehilfenschaft ggersbeim und Frankenthal tommend, bis auf weiteres Berge versprochen und befinden sich jetzt in einer verzweifelten Lage. hat deshalb die Forderung auf Freigabe der zweiten unter feinen Umständen einzustellen. Feiertage durchgesezt, die von den Inhabern der geregelten Betriebe auch erfüllt wird. Da nun manche Arbeitgeber vorgeben, die organisierten Arbeiter seien es gerade, die Die angedrohte Kündigung in den zum Verbande der Metallan diesen Tagen die Barbiergeschäfte frequentierten, wes- industriellen gehörenden Fabriken ist, wie der Vorwärts" bereits megen die Freigabe resp. der Geschäftsschluß nicht gut möglich berichtet hat, erfolgt. Es tommen etwa 14 000 bis 15 000 Arbeiter sei, bitten wir die Genossen, dieses Argument als haltlos zu in Frage. Der Vorstand des Metallarbeiterverbandes hatte anerweisen, mit anderen Worten, am zweiten Weih- gesichts der erfolgten Kündigung zu Mittwoch nochmals eine Bernachtsfeiertage( Sonnabend) nicht 3 um sammlung der Streifenden einberufen, in welcher über die FortBarbier zu geben, Die Babiergeschäfte sind am fehung des Streits beraten werden sollte. Der Bezirksführer 1. Feiertag sowie am Sonntag bis 2 Uhr nachmittags offen Vorhölzer und der zweite Vorsitzende des Verbandes, und mithin ist es jedem Genoffen möglich, unserem Wunsche zu Massat sch. empfahlen den Streifenden dringend, die Arbeit entsprechen. wieder aufzunehmen und die Verantwortung abzulehnen, daß 14 000 bis 15 000 Arbeiter ausgesperrt und mit ihren Angehörigen dem Glend preisgegeben würden. Die Situation sei so, daß zurzeit nicht mehr zu erreichen sei. Eine Diskussion wurde nicht ge= wünscht, sondern sofort zur Abstimmung geschritten. Das Resultat war, wie schon telegraphisch gemeldet, daß 467 Stimmen für Fortſetzung des Streits und nur 43 für Aufhebung abgegeben wurden.
Achtung, Friseurgehilfen!
Hierauf erklärte der zweite Vorsitzende des Hauptvorstandes, Massatsch, daß der Vorstand, unbekümmert darum, wie die Abstimmung heute ausfällt, gestern beschlossen habe, daß der Streit abgebrochen werden muß.
Da die Arbeitgeber sich hartnädig weigern, den Geschäftsschluß an den drei zweiten Feiertagen herbeizuführen, ist es Pflicht aller Kollegen, die Arbeit am Sonnabend, den 26. Dezember, ruhen zu lassen. Als Ausweis über die Arbeitsruhe melden sich die Kollegen am zweiten Feiertag um 10 Uhr vormittags im VereinsLokal, Rofenthalerstr. 57 zur Stontrolle. Anschließend an die Non- Ich erkläre deshalb namens des Vorstandes des Metallarbeiter trolle findet eine Weihnachtsfeier statt.
berbandes den
Verantw. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt
Letzte Nachrichten und Depefchen.
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Genügsamer Minister.
Brüssel, 24. Dezember. ( W. T. B.) Die Deputiertentammer nahm heute gelegentlich der Beratung des Militärbudgets das Kontingent für 1909 mit 73 gegen 51 Stimmen an, das auf 18 300 Wann festgesetzt ist. Woeste( flerital) fragte den Striegs. minister, ob das Heer eine Kriegsstärke von 180 000 oder von 225 000 Mann haben müsse, und ob er das Kontingent für 1909 als genügend ansehe. Der Ministerpräsident erklärte sich mit dem Kriegsminister solidarisch und sagte, das Heer sei augenblicklich start genug. Darauf wurde die emmer bis zum 25. Januar bertagt.
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2.beiterrifiko.
Trier , 24. Dezember. ( B. H. ) Ein Förderkorb mit gefüllten Kippwagen stürzte auf der Schiefergrube Berl" in die Tiefe und riß zwei Aufseher mit sich. Beide find tot.
Neue Neberfälle.
Upington( Rapkolonie), 24. Dezember. ( Meldung des Reuter. schen Bureaus.) Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, haben 30 bewaffnete Hottentotten in der Nachbarschaft von Utamas in die Starrasberge zurüdgezogen. Man vermutet, daß es sich um ( Namaqualand) drei europäische Farmer erschossen und sich dann Eingeborene aus dem Upingtoner Distrikt handelt.
Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen n. Unterhaltungsb