Nenes Verzeichnis der Gerichtsbezirke. Die Aufstellung und Ein Attentat aus Eifersucht, wurde in der Nacht zum Sonntag| der arme Teufel, auf deffen geringwertige Ware man die Hand Führung neuer Ortschaftsverzeichnisse für die Amtsgerichtsbezirke ist in der Memelerstraße verübt. Der Schraubendreher Anton Lagert legte. Es tommt sogar übereifrigen Beamten gar nicht darauf an, jezt für ganz Breußen angeordnet worden. Es sollen daraus die aus der Kronprinzenstraße 17 zu Lichtenberg hatte früher ein Liebes- auch noch den Handelswagen zu beschlagnahmen und damit den zu den einzelnen Bezirken gehörigen Ortschaften zu jeder Zeit nach verhältnis mit einer neunzehn Jahre alten, aus Berlin gebürtigen Händler in seinem Erwerbe vollständig labmzulegen. Sem neuesten Stande ersichtlich sein. Die Grundlage bildet das Arbeiterin Emma. Grieger. Im Juni dieses Jahres löste er die Durch diese Mitteilungen wird die Sache keineswegs beffer. Es Gemeindelegikon, das auf Grund der Volkszählung von 1905 und Beziehungen, und seitdem ließ ihm die Verschmähte teine Ruhe ist das in der obigen Zuschrift Mitgeteilte nur geeignet, zu zeigen, anderer amtlichen Quellen beruht. In dem neuen Verzeichnis werden mehr. Am 8. Juli lauerte sie ihm an seiner Arbeitsstelle in daß die Straßenhändler in den Augen der Polizei vogelfrei zu sein die Ortschaften freisweise nach Städten, Landgemeinden und Guts- Rummelsburg auf und brachte ihm mit Salzsäure fchwere Ber - scheinen. bezirken getrennt und innerhalb dieser drei Gruppen nach der Buch- letzungen bei. Hierfür erhielt fie bier Wochen Gefängnis, die sie stabenfolge geordnet aufgeführt. Wo es nötig ist, bilden eine vierte fürzlich verbüßt hatte. Trogdem bedrohte sie ihn mit einem neuen Gruppe die einzelnen Wohnpläge, deren Hauptgemeinde zu einem Attentat, das sie gestern ausführte. Sie lauerte ihren Geliebten in anderen Amtsgerichtsbezirke gehört und die im Lerilon durch Be- dem Augenblice auf, als er ein Rummelsburger Lokal mit einer zeichnung des zuständigen Amtsgerichts besonders fenntlich gemacht anderen Freundin verließ. Heimlich zog fie einen Revolver aus der find. Diese Verzeichnisse werden von den Amtsgerichten ergänzt Tasche, richtete ihn auf den früheren Geliebten und feuerte einen und dauernd auf dem laufenden erhalten. Das Statistische Landes Schuß auf ihn ab. Die Stugel ging aber fehl und richtete feinen amit ermittelt nach Feststellung des endgültigen Ergebnisses einer Schaden an. Jetzt schoß das Mädchen sich selbst in die Brust und Volkszäblung auf Grund der von ihm fortgeschriebenen Verzeichnisse wurde schwer verlegt als Bolizeigefangene nach der Charité gebie Bahlen der Gerichtseingesessenen für die einzelnen Amtsgerichte. bracht. Es teilt die Einwohnerzahlen für die Orte wie Wohnpläge den Gerichten mit. Die bisherigen Ortschaftsverzeichnisse werden nicht tveiter fortgeführt.
Mutter und Tochter vergiftet.
Infolge der grimmigen Kälte die Temperatur war in den Vororten bis auf-17, in Berlin auf--15 Grad Celsius in der berfloffenen Nacht gefallen ist seit vielen Jahren zum ersten Male wieder die Spree innerhalb der Mauern Berlins in ihrer vellen Ausdehnung mit einer Eisdecke überzogen. Schon am dritten Feiertage wiejen die Spreekanäle eine ziemlich feste Eisschicht auf und auch die Spree zeigte in den Außenstadtteilen starke Gisanfäße, die sich im Laufe des gestrigen Abends und der verflossenen Nacht zu einer geschlossenen Decke verdichteten. Zwar versuchten Dampfer gestern früh, das Eis zu brechen, doch ist dies nur feilweise gelungen; die Fahrstraßen zwischen Berlin und Spandau In der vergangenen Nacht hat die Kaufmannsfrau Stüridow, fonnten nicht freigemacht werden. In den Vororten war die Eisentwickelung in der letzten Nacht eine ganz gewaltige; auf den Das Arbeitshaus der Stadt Berlin hat im Jahre 1907/08 Neue Santstr. 32 wohnhaft, versucht, sich und ihre beiden Kinder mit Seen in der Umgebung wuchs die Eisschicht um 1 bis 1½ Zoll und ( 1. April 1907 bis 31. März 1908) eine beträchtliche Frequenz Leuchtgas zu vergiften. Sie und ihre Tochter fanden den Tod, der erwies sich gestern morgen allenthalben stark genug, daß allgemein Frequenz- Leuchtgas verminderung gehabt. Von Interesse sind hier hauptsächlich 14jährige Sohn ist von der Feuerwehr wieder in das Leben zurüd mit der Eisernte begonnen werden konnte. Die Schiffahrt, die bis die Zahlen für die männlichen Korrigenden; die weiblichen Storri gerufen worden. Frau Stüridow unterhielt ein fleines Bapier zu den Feiertagen noch in beschränktem Maße aufrechterhalten genden bilden ja gewöhnlich nur 5 bis 10 Broz. der Infaffen des geschäft. Ihre 21jährige Tochter war Strankenschwester, mußte fich worden war, mußte auf Spree , Havel , Elbe und Oder völlig einArbeitshauses. Dem von der Deputation erstatteten Jahresbericht vor einigen Wochen einer schweren Operation unterziehen und hielt gestellt werden. Das Aufbrechen der Eisdecke auf der Spree von über 1907/08, den jetzt der Magistrat veröffentlicht hat, entnehmen fich gegenwärtig zur Erholung bei der Mutter auf. Gestern abend Stopenid an aufwärts durch Eisbrecher ist durch die Strompolizei war, daß in der Männerabteilung die Durchschnittsfrequens waren alle drei mit dem Vater, der räumlicher Verhältnisse halber untersagt worden, so daß in wenigen Tagen, falls der Frost an im letzten Jahr nur 1369 betrug, während sie sich im vorhergehenden Jahre noch auf 1685 gestellt hatte. Dieser Rüdgang der Belegungs- nicht in der fleinen an den Laden anstoßenden Wohnung logieren hält, die Oberspree die schönsten Eisbahnen bieten wird. Verwandten. Gesellschaft bei siffer ist auftande gekommen vornehmlich unter dem Einfluß der fann, in Gegen 12 Uhr Weihnachtsarbeit der Feuerwehr. An den beiden Weihnachtszahlreichen Entlassungen, die im letzten Jahre erfolgen tonnten. famen fte heim. AIS geftern morgen die Bortier- feiertagen wurde die Berliner Feuerwehr über zwanzigmal alarmiert. Nachdem das Jahr 1905/06 plötzlich eine bedeutende Zunahme der frau die Haustür öffnen wollte, Bemerkte fte beim Vor- In den meisten Fällen handelte es sich aber nur um ganz geringe Deberweisungen und demgemäß auch eine Steigerung der Durch beigehen an der Tür der Stürickowschen Wohnung einen Anlässe. Weihnachtsbäume brannten nur an zwei Stellen, in der schnittsfrequenz gebracht hatte, mußten in absehbarer Zeit auch die scharfen Gasgerud). Auf wiederholtes Klingeln meldete sich der Jahnstr. 19 und in der Lindenstr. 44. Längere Zeit hatte die Wehr Entlassungen sich ähnlich mehren und auf die Frequenz einen Sohn, der jedoch nicht die Kraft hatte, bis zur Tür au fommen, zu tun. Bei Ankunft der Löschzüge stand dort der Dachstuhl des am ersten Feiertag früh in der Woldenberger Straße 10 mindernden Einfluß ausüben. Es ist im Vorwärts" oft genug darauf hingewiesen worden, fondern neben dem Bett der Mutter bewußtlos zusammenbrach. Quergebäudes in Flammen. Der ganze Befund der Brandstelle das jene ganz unvermittelt einsehende Frequenzsteigerung ein Er. Die Feuerwehr wurde alarmiert, bis sie jedoch eintraf, waren bedeutete auf Brandstiftung hin. Nach der Ablöschung des Feuers gebnis dere formen" war, die seit Ende 1904 von dem Stadt- herzte Hausbewohner in die Wohnung gedrungen und hatten den stellte sich auch heraus, daß das Dachgebält und die Bodenberichläge rat Fischbed, dem richtigen Mann", durchgeführt wurden. Snaben berausgeholt. Die Feuerwehr fonnte ihm mit dem Sauer mit Petroleum getränkt waren. Von den Brandstiftern fehlt noch Herr Fischbeck hatte sich als Erzieher der Obdachlosen versuchen stoffapparat Hilfe bringen, während bei den beiden Frauen nur der jede Spur. Gin Motoromnibus brannte nachmittags in der wollen, barum sorgte er dafür, daß sie in noch größerer Bahl als Tod tonstatiert werden konnte. Die Toten lagen, nur mit dem Boffener Straße vor dem Hause Nr. 4 und eine Saaldekoration bisher vor den Richter geführt und wegen nicht befchaffung Semb bekleidet, in den Betten. Drei Gashähne und der Gaskoch in der Beuthstr. 20( Induſtrieſäle). Ein Automobil hatte am ersten eines untertommens bestraft wurden. Die Folge Festtage in der Kaifer- Wilhelm- Straße Feuer gefangen. dabon war, daß das Obbad) leerer, aber das Arbeitshaus um apparat waren geöffnet. Welche Gründe die Frau zu ihrem unDie Schöneberger Feuerwehr hatte während des Festes so boller wurbe. In dem Notjahr 1901, das der Arbeiterbebölte feligen Schritte geführt haben, ist noch nicht festgestellt. Sie zeigte auch nur zwei Weihnatsbaumbrände abzulöschen, und zwar in der rung Berlins zur Wohnungsnot noch den Beschäftigungsmangel in den lezten Tagen ein verstörtes Wesen; bielleicht find finanzielle Speyerer Str. 10 und in der Guytowstr. 10. Der Inhalt eines brachte, begann eine Zunahme der Ueberweisungen an das Ar- Sorgen das Motiv der Tat gewefen. Die Leichen wurden nach dem Schaufensters stand in der Frankenstr. 16 und eine große Baubude beitshaus. In 1900/01, 1901/02, 1902/03, 1908/04 wurden 851, Schauhaufe gebracht; der Knabe fand bei Hausbewohnern Aufnahme, in der Bamberger Straße in Flammen. Im legteren Falle mußte 1184, 1524, 1791 Männer neu überwiesen, davon wegen Betteln wo er sich langsam erholte. die Wehr lange Zeit mit zwei Rohren Waffer geben, um die Gefahr zu beseitigen. Ein böswilliger Alarm erfolgte dann noch 632, 853, 964, 1089, wegen Obdachlosigkeit 219, 321, 524, 703, der Rest aus anderen Gründen. Schon in diesen Zahlenreihen ist zu nach der Solonnenstr. 42. Leider ist der Täter unermittelt enterkennen, daß die Ueberweisungen wegen Obbachlosigkeit, die sich fommen. Die Charlottenburger und Wilmersdorfer Feuerwehren stärker als die Ueberweisungen wegen Betteln mehrten, für die hatten Weihnachtsbaumbrände überhaupt nicht zu verzeichnen. Zunahme der Gesamtzahl der Ueberweisungen am schwersten ins Gewicht fielen. Im Jahre 1904/05 gab es zum ersten Male wieder cinen Rüdgang der Ueberweisungsziffer. Ueberwiesen wurden das male nur 1591 Männer, babon 998 wegen Betteln, 531 wegen Obdachlosigkeit. Dann aber sahen wir im Jahre 1905/06 eine erneute Zunahme, die angesichts der inzwischen eingetretenen Besserung der Wirtschaftlage sehr überraschen mußte. Es wurden plöglich wieber 1710 Männer überwiesen, davon nur 815 tegen Betteln, aber 823 wegen Obdachlosigkeit. Bon 1904/05 zu 1905/06 hatten so die Ueberweisungen wegen Obdachlosigkeit sich von 581 wieder auf 823 erhöht, während die leberweisungen wegen. Betteln sich von 998 auf 815 vermindert hatten. Inzwischen hatten eben die Reformen des Herrn Fischbeck thre Früchte getragen: Bolizei und Gericht hatten zu tun gekriegt, aus der Palme" hatten auch ete liche hundert Obdachlose mehr als sonst ins Arbeitshaus wandern
Der Mord an der Frau Bagel- Kunde hat tros unausgefeßter eifriger Arbeit der Striminalpolizei auch in den Feiertagen noch feine Auftlärung gefunden.
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Der Amtsvorsteher von Grunewald schreibt uns: Wie fürzlich Ein großer Kellerbrand machte der Berliner Feuerwehr am zu meiner Kenntnis gelangt ist, brachten Sie in Ihrer Morgen gestrigen britten Feiertage in der Bandsberger Straße 22 ausgabe vom 11. Dezember b. 3. eine aus dem„ Berliner Tagebl." viel zu schaffen. Das Feuer toutete in einem Bädereiteller und entnommene Notiz über die Warnungstafeln im Grunewald. In hatte Regale, Stots ufw. erfaßt. Brandmeister Sandberg mußte mit dieser Notiz wird geraten, gegen etwaige Strafverfügungen bes zwei Schlauchleitungen fast eine Stunde lang Waffer geben lassen, Amtsvorstehers von Grunewald ", die auf Grund der angezogenen um den Brand zu erstiden. Der Keller brannte größtenteils aus. Polizeiverordnung erlassen sind, gerichtliche Entscheidung zu beantragen. Hierzu wird bemerkt, daß die betreffende Polizeiberordnung für den Bolizeibezirk Grunewald- Forst " und nicht für Grunewald " erlassen worden ist, mithin find etwaige Einsprüche gegen erlassene diesbezügliche Strafverfügungen an den errn Amtsbor steher bon Grunewald Forst , Post Behlenborf- Wannsee bahn , und nicht an mich zu richten."
Das Gerücht von einem Morde war gestern mittag in Alt
Vorort- Nachrichten.
Bum Rigdorfer Wahlrechtsraub.
Der von den bürgerlichen Vertretern im Nirdorfer Stadt
durchgedrückte Wahlentrechtungsbeschluß hat, wie wir schon berichteten, auch Streife getroffen, die mit unserer Partei abfolut nichts zu tun haben. Diese sind naturgemäß von der auch ihnen zuteil gewordenen Wahlentrechtung keineswegs erbaut und rebellieren nun ihrerseits gleichfalls gegen die Selbst Grundbesizer finden, daß ihren Interessen durch den betreffenden Beschluß keineswegs gedient Wahlrechtsräuber. ist. Das beweist ein Aufruf, den wir in der letzten Summer des„ Nixdorfer Tageblattes" finden. Der Aufruf besagt: Aufruf!
eine Abschwächung ein. Die Ueberweisungen verminderten sich auf Mr. 3 foll der 42 Jahre alte Schneider Julius Haeste seine Geliebte, müssen. Zu den Jahren 1906/07 und 1907/08 trat bann wieber Berlin verbreitet. In dem kleinen, alten Haufe an der Fischerbrüde parlament unter Assistenz von freisinnigen Bolfsparteilern nur noch 1226 und 1074; davon waren beteiligt Betteln mit 575 eine 34 Jahre alte geiftestrante pelene zettowsfa ums Leben geund 593 Fällen, Obdachlojigkeit mit nur noch 601 und 441 Fällen. bracht haben. Das wädchen ist in der Tat unter verdächtigen Um Jmmer wieder ist zu erkennen, daß es die lleberweisungen ständen gestorben und Haeste einstweilen festgenommen worden; ob wegen Obdachlosigkeit sind, deren Mehr oder Weniger den Ausschlag gibt. jedoch ein Mord vorliegt, ist noch atveifelhaft. Die Leiche wurde in Die Kosten des Fischbeckschen Experiments haben von der anwaltschaft und des Gerichts fie befichtigt haben werden. Daß der Die Kosten des Fischbeckschen Experiments haben von der der Wohnung gelaffen, bis ein Gerichtsarzt und Beamte der StaatsStabt Berlin bezahlt werden müssen. Sie waren nicht gering; denn Tod eine Folge von Mihhandlungen fei, wird schon auf Grund der selbstverständlich kostet die Verpflegung eines Arbeitshäuslings, der auf ein halbes Jahr, auf ein Jahr, auf zwei Jahre in Rummels. vorläufigen Reichenbesichtigung angenommen. burg festgehalten wird, sehr viel mehr als die nächtliche Be Durch ausströmende Gase getötet. Von einem traurigen Geschic herbergung vieler Hunderte von Obdachlosen. Genügt haben jene ist die 40 Jahre alte Ehefrau Amalie Stritäte, Weichielstraße 54, beReformen" nichts, sie haben wenigstens nicht verhindern tönnen, troffen worden. Sie hatte in der Küche das Mittagessen bereiten daß gegenwärtig die Frequenz des Obdachs wieder wollen und war dabei von einem Unwohlsein befallen worden. eine ganz außerordentlich große ist. Vielleicht werden Sturz vorher hatte fie einen der Gashähne geöffnet und noch nicht wir's bald erleben, daß neue Gewaltmittel ersonnen und angewendet angezündet. Die Gafe strömten jetzt unaufhörlich aus der Leitung werden, um die Obdachlosen aus dem Fischbeckschen Paradies" heraus und hilflos mußte Frau St. erstiden. Als der Ehemann hinauszutreiben. Da wird dann wohl wieder die Frequens im Ob- später heimfehrte, fand er feine Frau zu seinem Schreck leblos in dach finten und im Arbeitshaus steigen. So schaufelt bie tom- der Küche auf. Er holte sofort einen Arzt herbei, der aber leider munalfreifinnige Sozialpolitit" auf und ab. nur den Tod bei der Bedauernswerten fonstatieren fonnte.
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Berkehrsstörung auf der Hochbahn . Infolge des plötzlichen Auftretens der starten Stälte traten borgestern abend und gestern bor mittag im Betriebe der Hochbahn Verspätungen ein, die dadurch entstanden, daß an einzelnen Bügen die Auslagventile der Luftdruckbremsen vorübergehend einfroren. Zur Beseitigung der Störung mußten mehrere Wagen aus dem Betrieb genommen werden. Die Störung war gegen 10 Uhr vormittags im wesentlichen behoben.
Selbstmordversuch wegen verschmähter Liebe. Am Heiligabend suchte sich der 22jährige Schneider Adolf Bieder aus der Kolberger Straße 21 vor der Wohnungstür seiner Geliebten in der Willdenowstraße 25 durch einen Revolverschuß zu töten. Hausbewohner brachten den Lebensmüden nach ber Unfallstation in der Lindomer Straße, wo eine schwere Brustverlegung festgestellt wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes schaffte man den Selbstmordkandidaten nach dem Rudolf- Virchow- Krankenhause. Wie er auf Befragen andeutete, bat er den Selbstmordverfuch wegen verschmähter Liebe verübt. Nach Anficht der Aerzte besteht keine Lebensgefahr.
Eine Schwindlerin hat ein armes Dienstmädchen Anna S. um
Tödlicher Unfall auf der Hochbahn . Ein bebauernswerter Unglücksfall hat sich am Nachmittage bes alueiten Feiertages auf der Hochbahn zugetragen. Unweit des Gleisdreieds wurde der 49jährige feine ganzen Sabfeligkeiten und Ersparniffe gebracht. Das Mädchen Blodwärter Otto Seibel aus der Staybachstr. 3 von einem Hochbahn hatte in Neu- Trebbin ein Verhältnis gehabt und wollte zur Entzuge, der vom Leipziger Blag herfam und dem Bahnhofe Hallesches bindung nach Gnejen fahren. Auf dem Bahnhof in Frankfurt a. D. Tor" zustrebte, umgestoßen und mit solcher Wucht zu Boden gestraf sie eine Frau, die ihr zuredete, mit ihr nach Berlin zu kommen. Schleubert, daß er fofort eine Leiche war. Der Zugführer brachte Dort werde sie dafür sorgen, daß fie in der Charité Aufnahme feinen Bug auf freier Strede zum Stehen und nahm die Leiche des finde. Sie brauchen dann gar tein Geld und können auch noch die Berunglückten mit nach dem Bahnhofe Hallesches Tor", von two aus Reise nach Gnesen sparen. Bertrauensvoll fuhr das Mädchen mit sie zunächst nach der Unfallstation am Tempelhofer Ufer und dann nach dem Schauhaufe geschafft tourde. Seidel, der schon mehrere Jahre bei der Hochbahn bedienstet war, arbeitete im Stellwer! Rp. und hatte die Weichen zu bedienen. Jedenfalls hat er die Ankunft des Zuges nicht bemerkt und ist deshalb den Gleifen zu nahe ge
tommen.
An alle Grundbefizer Rigdorfs, die mit dem Beschlusse der Stadtberordneten vom 17. b. M. nicht einverstanden sind! Werte Mitbürger! Der Magistrat hat in seiner am Mittwoch stattgehabten Sigung Stellung genommen über den Wahlrechtsbeschluß unserer Stadtberordneten vom 17. b. M. und erkennt an, daß die Frage außerordentlich ernst und schwerwiegend iit und feine endgültige Stellungnahme durch gründliche Era hebungen über die Wirkung der von der Mehrheit beschlossenen Wahlrechtsänderung abhängig machen will, fordert die Bürgerschaft geradezu heraus, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Deshalb richte ich an alle diejenigen Grundbesizer Rigdorfs, und zwar im Auftrage mehrerer Grundbesizer meiner Gegend, die Bitte, mir umgehend Ihre werten Namen- Adressen zugehen zu lassen, um die von dem Magistrat beabsichtigte Erhebung gründlich zu unterstüßen. Mitbürger, wir dürfen den Kampf für die freie Selbstverwaltung unserer Gemeinde den politischen Parteien nicht allein überlassen, sondern müssen unser Möglichstes dazu beitragen, damit dem Beschlusse unserer Stadtverordneten, der Stirdorf vor der ganzen zibilisierten Welt blamiert hat, die Zustimmung des Magistrats bersagt wird. Adolf Schulze, Weiseftr. 23. Der Appell beweist, daß es sogar Grundbefizer in Rigdorf gibt, die in dem Wahlrechtsbeschluß eine schwere Schädigung erblicken.
Gerichts- Zeitung.
Drakonische Urteile.
und übergab der hilfsbereiten Frau ihr Geld und Gepäck, damit fie alles nach Hause schaffe und für sie aufhebe, bis sie die Charité wieder verlassen könne. Vom Bahnhof ging man dann angeblich der Anstalt zu freug und quer durch mehrere Straßen, bis plöglich delikte, niedrige Strafen wegen Vergehen gegen Leben und Hohe Strafe wegen noch so geringfügiger Eigentumsdie Führerin verschwunden war. Um 70 Mart ärmer und aller Gesundheit der Arbeiter und auch wegen Eigentumsvergehen, Sabe beraubt, stand die Betrogene hilflos da, bis sich die Polizei die von Unternehmern z. B. durch Unterschlagung von Arbeitsihrer annahm und sie nach der Charité brachte. Die Schwindlerin lohn und Strankenkassengeldern verhängt werden, das ist das ift etwa 40 Jahre alt, hat afchgraue Gefichtsfarbe und dünnes, schwarzes Haar und trug ein schwarzes Kleib, ein furzes, schwarzes Beichen deutscher Justiz. Jackett und einen schwarzen Hut mit roter Blume und schwarzen drei Monate verhängte, fügen wir einige noch trasfere BeiDem im Nr. 302 mitgeteilten Urteil, das wegen 45 Pf. Die beschlagnahmten Weihnachtsäpfel. Zu dem Bericht hierüber ipiele aus jüngster Zeit an: in der Weihnachtsnummer schreibt man uns, daß die Beschlagnahme
Eingebrochen sind am 3. Feiertag in der Gegend von Restaurant Schildhorn zwei junge Leute, die sich auf dem Eise unweit der Landungsbrücke für Dampfer befanden. Der eine fonnte sich noch retten, während der andere bei seinen Versuchen, aufs Gis zu Federn. fommen, immer wieder durch das abbrödelube Eis in die Flut zurückfiel und schließlich unterging.
an fich durchaus teine Seltenheit darstellt. Es ist seit Jahrzehnten verhandelte gegen das Dienstmädchen 8. aus WolfensMord- und Selbstmordversuch. Durch sechs Revolverschüsse und in der Umgegend Berlins üblich, daß Haufterhändlern, die fich irgend hagen, weil es ihrer Herrschaft fünfzehn Pfennig gelaute Hilferufe wurden in der Nacht zum dritten Feiertage die Be- einer Gewerbeübertretung schuldig machen, die Ware als Pfand- stohlen hatte. Urteil: zwei Monate und einen Tag wohner des Hauses Elfafferstr. 14a aus dem Schlafe gefchredt. Wie objekte für die Beitreibung der zu verhängenden Geldstrafe ab- Gefängnis! Wäre das Mädchen borbestraft gewesen, hätte es sich herausstellte, hatte der 40jährige Briefträger Wilhelm Kretsch genommen und auf dem Amtsbureau afferbiert wird. Besonders sicherlich noch mehr als drei Monate bekommen. mann, dessen Wohnung im Erdgeschoß des Seitenflügels liegt, auf scharf find bie Gendarmen hinter Drehorgelspieler her. Ein Kaufmann St. aus Rostock hatte sich vor demselben feine 46jährige Ghefrau brei Revolverschüsse abgefeuert und dann Es ist vorgekommen, daß fich auf manchen Amtsbureaus Gericht zu verantworten. auf manchen Amtsbureaus Gericht zu verantworten. Er hatte einem anderen ein sich selbst drei weitere Singeln beigebracht. Ein schnell herbeigerufener ein halbes Duzend und mehr beschlagnahmite DrehArzt legte den Eheleuten bie ersten Berbände an und forgte bann orgeln befunden haben, die erst wieder freigegeben wurden, fobalb Behnmart ftüd weggenommen". Dafür bekam er die file die lleberführung nach der Charitó. Die Verlegungen der Frau die Strafe bezahlt war. In diesem Verfahren liegt eine außer Strafe von 1 Jahr und 3 Monaten Buchthaus und lbfind weniger gefährlich. Da Kretschmann schon seit längerer Bett ordentliche Härte. Wie soll der Drehorgelspieler fich bas Strafgelb erkennung der Ehrenrechte auf 3 Jahre. tränkelte, so nimmt man an, daß er die Tat in einem Anfall von verdienen, wenn ihm sein Handwertszeug, die Drehorgel, fortGeistes störung begangen hat genommen wird? In derselben unerquidlichen Lage befindet sich