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Nr. 305. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 31. Dezember 1908.

Partei- Angelegenheiten.

2. Wahlkreis. Morgen, Freitag, am Neujahrstag findet im Lofal von Rabe, Fichtestraße 29, abends 6 Uhr pünktlich, ein gemütlicher Abend mit anschließendem Tanz statt. Ansprache des Genoffen Mag Grunwald; ferner Rezitationen, Vorträge usw. Eintritt frei. Tana 20 Pf. Die Genossen werden gebeten, mit ihren Familien recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. Dritter Wahlkreis. Die diesjährige Silvesterfeier findet heute abend im großen Saale des Gewerkschaftshauses, Engelufer 15 statt. Anfang 9 Uhr. Eintritt influfive Garderobe 20 Pf. Zanz 30 f

angeschlagen hatte, unsere Genossen Singer und Hoff- Straßensperrung am 1. Januar. Aus Anlaß der am 1. Januar mann. Möge aus dieser verunglückten Stadtrats- Sungfern- 1909 im Königlichen Schloß stattfindenden Gratulationscour, des rede" der köstliche Ausspruch: In Vorbereitung ist bei uns Salutschießens im Lustgarten und der großen Baroleausgabe im Zeughause werden von etwa 10 Uhr vormittags ab bis nach Be­alles!" verdientermaßen in den Zitatenschatz der Magistrats- endigung der Feierlichkeiten- etwa gegen 1% Uhr nachmittags redner aufgenommen werden. die Kaiser- Wilhelm- und die Schloßbrücke, der Lustgarten, die Schloßfreiheit und der Plaz am Zeughause für Fuhrwerke, Reiter und Fußgänger nach Bedarf gesperrt werden.

Aquarium und Zoologischer Garten.

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Achtung! Partei: und Gewerkschaftsfunktionäre. An Dienstag, den 5. Januar, finden unter Zustimmung des geschäftsführenden Ausschusses der Partei in Berlin eine Anzahl wichtiger Gewerkschaftsversammlungen statt. Die Als Entgegnung auf das vom Leiter des Aquariums Dr. Die Berordnung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg Bertei- und Gewerkschaftsfunktionäre werden gebeten, für Sermes an den Berliner Magistrat gerichtete Schreiben veröffent über den Berkehr mit Kraftfahrzeugen bestimmt im y 9, daß die Besen Tag ihrerseits keine Versammlungen einzuberufen, da- licht die Direktion des Zoologischen Gartens in der Erkennungszeichen nicht zum Umtiappen eingerichtet sein dürfen. lleber die Bedeutung dieser Vorschrift herrscht verschiedentlich Un mit die Parteigenossen und Gewerkschaftsmitglieder von Groß- Allgemeinen Berliner Korrespondenz" folgende Erklärung: " Die Verwaltung selbst ist sehr überrascht von der Begründung, flarheit. Das Kammergericht hat wiederholt entschieden, daß damit Berlin nicht am Besuch der in Frage kommenden Versammlungen mit der von seiten des Herrn Dr. Hermes die Verhandlungen ab berboten sei, besondere Vorrichtungen anzubringen, die die aus behindert sind. gebrochen sein sollen. Ueber alle angeführten Punkte( Kontrollrecht, drückliche Zweckbestimmung hätten, daß das Erkennungszeichen Eintrittsgeld, Optionsrecht) tvar schon seit längerer Zeit ein Gin( Tafel mit Nummer und Buchstaben) umgeflappt werden solle. vernehmen erzielt worden; es handelte fich zuletzt nur noch um Eine nur lose Befestigung, die es dem Quftorud bei der Fahrt des formelle Kleinigkeiten, die in neuerer Beit gleichfalls geordnet Autos ermöglicht, das Erkennungszeichen in eine andere Lage zu wurden. Erst vor wenigen Wochen wurden von seiten des Herrn bringen, fällt nach Meinung des Kammergerichts nicht darunter. Dr. Hermes die oben erwähnten Punkte aufs neue zur Dis­fuffion gestellt. Verschwiegen ist bei den Angaben des Herrn Dr. Verordnung, nämlich die, daß das Erkennungszeichen bermittelst Dagegen kommt dann zur Anwendung eine andere Bestimmung der Hermes, daß die Verwaltung des Zoologischen Gartens in ganz außerordentlichem Entgegenkommen sich mit einem mäßigen Anteil Schrauben, Nieten oder Nägel mit dem Fahrzeug fest verbunden am Reingewinn des Unternehmens an Stelle einer Jahrespacht sein müsse. Bei etwas milderer Temperatur es waren gestern morgen einverstanden erklärt hat, um die Lebensfähigkeit des Aquariums von vornherein au sichern. Bei einem Gewinnanteilverhältnis ver- nur" bis 15 Grad Kälte festgestellt fetzte vorgestern abend in der steht es sich von selbst, daß der Gegenkontrahent Ginsicht in die zwölften Stunde ein leichter Schneefall ein, der ununterbrochen bis Bücher und Sicherung nach der Richtung hin haben muß, daß gestern vormittag anhielt und erhebliche Störungen im Straßenverkehr durch volkstümliche Preise das Unternehmen auch von der anderen zur Folge hatte. Besonders unangenehm machte sich das im Straßenbahn­Seite Lebensfähig erhalten wird, und daß man schließlich in der betriebe bemerkbar, da bei dem Frost die Salzwirkung eine geringe Lage sein muß, das Unternehmen zu einem angemessenen Breise war und der Schnee nur wenig oder gar nicht forttaute. Dazu kam, zu erwerben, wenn sein gemeinnüßiger Charakter irgendwie im daß andere Fuhrwerke auf den Schienen entlangfuhren und die Laufe der Zeit gefährdet wird oder andere schwerwiegende Inter - barten Flocken in die Nillen hineinpreßten, die dort vollständig ver­essen diese Uebernahme gebieterisch fordern. Jedenfalls würde es eisten und die Stromrückleitung störten. Dadurch war der Kraft­für den Zoologischen Garten unmöglich sein, einen Vertrag mit verbrauch ein derartig großer, daß teilweise Betriebseinschränkungen der neuen Aquariumsgesellschaft abzuschließen, auf Grund deffen vorgenommen werden mußten. Dies war bei der Großen Berliner , lediglich ein zunächst ganz illusorisches Gewinnanteilsrecht als Siemens u. Halste und der städtischen Straßenbahn erforderlich. einziges Recht überhaupt in Frage tame, ganz abgesehen davon, Auch der Lastverkehr hatte sehr schwer zu leiden und die Fuhrwerke daß die Generalversammlung des Zoologischen Gartens zweifellos blieben vielfach, obwohl sie mit Vorspannpferden versehen waren, niemals einem solchen Vertrag zustimmen würde. Sollten sich die steden. Verhandlungen zu der Aquariumsgesellschaft in einer bevorstehenden Schlußberatung endgültig zerschlagen, so würde der Zoologische Garten aller Wahrscheinlichkeit nach alte Bläne wieder aufnehmen und in absehbarer Zeit ein eigenes Aquarium zur Stom­plettierung feiner Schaustellung errichten."

Tegel . Wir erinnern nochmals an die in Klippensteins See schlößchen stattfindende Silvesterfeier. Eintritt gegen Borzeigung des Mitgliedsbuches unentgeltlich. Der Borstand.

Berliner Nachrichten.

Die Stadtverordnetenversammlung

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hat nun ihren Mugdan: gestern ist er als Stadtverordneter eingeführt worden. Er stolperte in den Saal hinein, als er ob sagen wollte:" Seht, so wäre ich zu Fall gekommen, wenn nicht eines Wahlvorstehers Unwissenheit mich vor dem Sturz bewahrt und die Untätigkeit Eures Wahlprüfungsaus­schusses mich auf die Füße gestellt hätte." Die Einführungs­rede, mit der der Vorsteher Michelet ihn empfing, erinnerte sonderbar genug an den mit seltener Heftigkeit ge- Zu dieser Erklärung der Direktion des Zoologischen Gartens führten Wahlkampf" und hob dann treffend hervor, daß an- möchten wir nur bemerken, daß der Vertrag, der mit dem Zoolo­gesichts der eingelaufenen Wahlproteste nun erst der gischen Garten geschlossen werden soll, für den letzteren ein äußerst Wahlprüfungsausschuß und die Versamm günstiger ist, so günstig, daß wir in der Annahme eine Benachteili­Tung sich mit der Bestätigungsfrage zu begung der Stadt erbliden. Die Direktion gibt ein Stüd Grund und Boden her, der ihr nicht gehört-er ist Eigentum des schäftigen haben werde. Herr Michelet erging sich Fiskus-, wofür das Aquarium nach 40 Jahren, für welche die fodann in allerlei Betrachtungen über die Selbstverwaltung Stadt Berlin für 500 000 m. Binsgarantie übernimmt, in den und schien andeuten zu wollen, daß das Dreiklassenwahlsystem unentgeltlichen Besitz des Zoologischen Gartens übergeht. Und das und das Hausbesißerprivileg die Mehrheitsmänner jahen ist der Direktion des Gartens noch nicht günftig genug. Mit der berdußt einander an, als sie's hörten reif seien, beseitigt Drohung, ein eigenes Aquarium zu errichten, will die Verwaltung zu werden. Und das alles sagte der Herr Vorsteher, um- noch günstigere Bedingungen herausschlagen. Wir halten nach wie vor es für das richtigste, daß die Stadt Berlin Mittel und Wege wer lacht da? einen Mugd an zu begrüßen! sucht, das heutige Aquarium in eigene Regie zu übernehmen.

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Erftarrt aufgefunden wurde gestern morgen vor dem Hause Frankfurter Allee 187 der 23 jährige Schlächtergefelle Hugo Barius aus Weißensee . Er wurde nach dem Krankenhause Friedrichshain gebracht, wo er sich soweit erholte, daß Lebensgefahr nicht mehr Erfroren ist bei Rathenow ein Schiffer, der einen vorhanden ist. Belannten nach dem Staatsbahnhof Rathenow begleitet hatte. Auf dem Rückwege nach feiner auf der Havel in Winterquartier liegenden Bille hat sich der Schiffer jedenfalls auf einen Chauffee­stein gesetzt, um auszuruhen, und war dort erstarrt. Nach der Auffindung des Mannes angestellte Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos.

war

Ueber eine vereitelte Schredenstat einer Wahnsinnigen wird aus dem Nordosten der Stadt berichtet. In der Familie des Kaufmanns Aich, Winzstraße 72, war seit nahezu 15 Jahren die 81jährige Wirtschafterin Johanna Simon in Dienststellung. Schon bei ihrem Diensteintritt zeigte die S. seinerzeit ein etwas nervöses Wesen. Im übrigen fie ein äußerst tüchtiges und zuver lässiges Wesen. Seit einigen Monaten glaubte fie, fie werde von unbekannten Personen verfolgt und dieser Bustand artete bei ihr schließlich in Verfolgungswahnsinn aus. Da Herr Asch bes fürchtete, daß das Mädchen noch Dummheiten begehen tönne, fündigte er ihm zum 1. Januar. Gestern abend fam bei der Bea Gezählt wird in dauernswerten ein heftiger Wahnsinnsanfall zum Ausbruch. In

Das Ergebnis des Weihnachtspaketverkehrs. Der Weihnachts­patetverkehr hat heuer überall, von wo das Ergebnis der genauen Bählung jegt vorliegt, eine wesentliche Steigerung gegen das Bor­

Jahr gezeigt, trotz der Ungunft der Verhältnisse. den Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern in den ihrem Zustande holte die Kranke ein großes Küchenmesser aus der

Die Tagesordnung sah nicht so aus, wie wenn es in Sieser letzten Sigung des alten Jahres noch lange Erörte­rungen geben würde, aber es fam anders. Schon die Bericht erstattung aus dem Petitions ausschuß führte zu einer Debatte. Prinzipiell wichtig war die Stellungnahme zu einer Petition, die eine Unfallentschädigung für einen in der Schule um sein Auge gefommenen vierzehn Tagen vom 12. bis 25. Dezember. In Groß- Berlin Tischschublade heraus und begab sich damit in das Schlafzimmer, Schüler forderte. Genosse Leid, der als Referent Ueber- find dies Berlin , Charlottenburg , Lichtenberg , Rigdorf, Schönes in dem die beiden sieben und acht Jahre alten Söhne des A.'schen weisung an den Magistrat zur Berücksichtigung empfahl, be- berg und Wilmersdorf . In diesen sechs Städten hat sich Ehepaares, Hans und Kurt, zu Bett lagen. Frau Asch, die mit 71 649 Pafeten tonte, daß die Schule mit dem Erziehungsrecht gegenüber den eine Steigerung von ergeben, sodaß in einer Frenndin im Nebenzimmer geweilt hatte, hatte auf das Schulkindern auch eine Aufsichtspflicht übernimmt, diefem Jahre 2 827 832 Bafete aufgegeben worden und eingegangen Treiben der S. wohl achtgegeben. Sie eilte mit ihrem Befuch sofort und daß im Hinblick auf den den Eltern auferlegten 3wang, find. Der Zuwachs betrug bei der Aufgabe 43 635, beim Eingange hinter der Jurfinnigen her und kam gerade noch im rechten Augen­ihre Kinder der Schule anzuvertrauen, bei 28 969. Die Gesamtaufgabe war 1746 966, der Eingang 1 080 866. blid, um ein Verbrechen zu verhindern. Die S. wollte sich gerade folchen Unfällen ein Entschädigungsanspruch nicht abgewiesen In den Tagen vom 18. bis 25. Dezember waren bei den Ortspoit auf die schlafenden Kinder stürzen, als die beiden Frauen im Schlaf­anstalten 13 965 Beamte beschäftigt, von denen 3638 Beamte, 6177 zimmer erschienen und hinzusprangen. Sie rissen der Tobenden das werden kann. Herr Mommsen wünschte Vertagung, weil unterbeamte und 4155 Bostboten waren. In Berlin allein betrug eſſer aus der Hand und versuchten sie zu beruhigen. Die S. erst noch der Magistrat sich äußern müsse. Durch Leid und der Gesamtverkehr 2 530 496 bei einer Zunahme von 52 608, in Char rannte jest nach dem Fenster, riß es blizichnell auf und stürzte sich, nachher auch durch Herrn Cassel wurde festgestellt, daß eine lottenburg 137 306 oder 8717 mehr, in Lichtenberg 10 258 oder 474 ehe fie daran gehindert werden konnte, auf die Straße hinab. Meußerung der Schuldeputation vorliegt, die als Aeußerung mehr, in Rigdorf 45 605 oder 3001 mehr, in Schöneberg 71 716, ingerichmettertem Schädel blieb die Unglückliche tot auf dem Bürger­des Magistrats hinzunehmen sei. Vom Magistrat griff in die Wilmersdorf 32 451. Aufgegeben wurden in Berlin allein 1621 879 fteig liegen. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt und nach Debatte niemand ein, weil kein Mitglied anwesend war, das Batete oder 34 886 mehr, während der Eingang nur" 908 617 oder dem Schauhause gebracht. die Schuldeputation hätte vertreten können. Die Herren hatten 18 272 Stüd mehr betrug. Beschäftigt wurden hier 12 077. wohl Wichtigeres" zu tun. Die Versammlung stimmte dem Beschluß des Petitionsausschusses zu, daß die Petition dem Magistrat zur Berücksichtigung zu empfehlen sei, aber mit der Einschränkung, mur aus Billigkeitsgründen folle dem Betenten eine einmalige Entschädigung ge­

währt werden.

Großfeuer in der Brauerei Pfefferberg. Kurz nach 6 Uhr wurde Die Bekanntmachung der Zugverspätungen und Betriebsstörungen die Feuerwehr gestern abend nach der Brauerei Pfefferberg in der im Berliner Stadt, Ring- und Vorortverkehr sind zugleich mit den Schönhauser Allee 176 gerufen. Als Brandmeister Mäder mit dem Unfallmelde- Vorschriften neu geregelt worden. Vom 1. Januar ab dritten Buge aus dem nahen Depot in der Dderbergerstraße eintraf, werden neue 8ugverspätungstafeln" für die Stationen stand der Futterboden der Brauerei in Flammen. Da an den Stadtgleisen der Berliner Stadtbahn , der Berliner Ring- das Feuer einen gefährlichen Charakter annahm, so wurden bahn, der Wannseebahn , den Vorortgleisen Potsdamer Vorort schleunigst noch Verstärkungen herangezogen. Die Flammen Bahnhof- Groß- Lichterfelde Dft, Stralau- Rummelsburg- Ertner bezw. fanden Lichtenberg - Friedrichsfelde - kaulsdorf bezw. Grünau zum Aushang liche an den großen Futter- und Strohvorräten reich­

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gebracht werden. An diesen Tafeln wird man alle Zugverspätungen ein einziges Feuermeer bildete. liche Nahrung, so daß bald der ganze Futterboden

Die Feuerwehr arbeitete

Ein Antrag Ladewig, der vom Magistrat schleunigste Borlegung eines Bauentwurfes für eine Stadt bibliothek forderte, wurde von allen Gruppen der Ver- bon 15 Minuten und mehr lesen fönnen. Betriebs­sammlung zustimmend aufgenommen. Für die sozialdemo- störungen, die über eine Stunde dauern, werden durch mit mehreren Dampffprizen, um dem Feuer den Weg zu verlegen. fratische Fraktion führte Genosse Bruns aus, daß von dieser Aushängen roter Bettel an denselben Tafeln bekanntgegeben. Zum Glüd fonnten fämtliche Pferde. die in den Stallungen unter Seite aus die Notwendigkeit eines besonderen Gebäudes für Auf den Stationen, von denen aus Züge über die Stadtgleife der dem brennenden Boden untergebracht waren, noch rechtzeitig ins die Stadtbibliothek schon vor langem erkannt und diese For Berliner Stadtbahn verkehren, follen, wenn Büge während einer Ve- Freie geschafft werden. Junerhalb einer Stunde wurde der Brand derung stets vertreten worden ist. Bruns rügte auch, daß triebsstörung über die Ferngleise der Stadtbahn geleitet werden zum Stehen gebracht. Der Futterboden ist mit allen Vorräten für das Bibliothekswesen viel zu wenig werden. Auf den übrigen Stationen wird die Bekanntmachung sicheres noch nicht festgestellt werden. Es wird Kurzschluß vermutet. müssen, besondere rote Bekanntmachungen an den Tafeln angebracht ausgebrannt. Ueber die Entstehungsursache des Feuers fonnte Mittel aus dem Stadtfädel hergegeben werden. von Betriebsstörungen in unmittelbarer Nähe der Bug­Der Antrag wird erst noch in einem Ausschuß vorberaten verspätungstafeln ausgehängt; Ausfertigungen diefer Bekannt- Zu refognozzieren. Am 26. d. M. wurde in Grünau in der werden, so daß der Magistrat, falls er ihm Folge leisten will, machungen( auch betreffend leberleitung von Stadtbahnzügen auf die Nähe des Kirchhofes die Leiche eines unbekannten Maunes erschossen fich noch nicht zu überstürzen brancht. Stadtferngleise) follen außerdem an sämtlichen Eingängen aufgefunden. Der Tote war ungefähr 25-30 Jahre alt, 1,70 groß, Die Magistratsvorlage, betreffend die Erhöhung der zu den Empfangsgebäuden, an fämtlichen 8ugängen zu den hatte blonden Schnurrbart und war befleidet mit Eunfelgestreiftem Diätensäße der Hilfskräfte, gab Veranlassung Bahnsteigen, an allen Fahrtartenausgaben und in den Ueberzieher mit geraden Taschen, graugestreiftem Jadettanzug, blau­zu einem heftigen Zusammenstoß eines Magistratsmitgliedes die Aushangstelle so gewählt werden, daß die Reisenden die schwarzen Schnürstiefeln, schwarzem steifen Hut, weißwollenen ge­Wartejälen ausgehängt werden. Bei Bahnsteig treppen muß gestreiftem Oberhemd, weißer Unterhoie, langen granten Strümpfen, mit der Versammlung. In die Debatte, die sich um den An- Bekanntmachungen schon vor dem Beschreiten der stridten Handschuhen, hatte weißes Taschentuch ohne Namen, weißen trag auf Ueberweisung an einen Ausschuß entspann, 30g Ge- reppe bemerten. Zu dem Behufe werden an den bezeich- Stehkragen mit umgelegten Ecken, blaugestreiften Schlips. Bei der nofie Borgmann die Frage der Beamtengehält er neten Stellen schwarz gestrichene Holztafeln in Augen Leiche befand sich ein Regenschirm mit gebogenem braunen Griff und hinein. Gegen ihn, der vom Magistrat forderte, daß er höhe angebracht und an diefen die rafchen Bekanntmachungen der ein braunledernes Portemonnaie mit 1,80 m. Inhalt. Die Leiche weniger langsam arbeiten möge, wurde vom Stadtrat Leder- Betriebsstörung, gegebenenfalls auch die Bekanntmachungen be- befindet sich in der Leichenhalle zu Grünau . Etwaige Refognoszenten mann in einer sehr selbstbewußten Art polemisiert. Als treffend Ueberleitungen von Stadtbahnzügen auf Ferngleife, be- wollen fich dorthin wenden und zu 6075 IV. 59 08 nach dem tönig der Herr Stadtrat , der gestern feine Jungfernrede" hielt, festigt. lichen Polizeipräsidialgebäude, Zimmer 249, Nachricht geben.

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mit erheiterndem Pathos ausrief:" In Vorbereitung Die Straßenbahn in der Silvesternacht. Die Straßenbahn hat Bermißt wird feit dem 26. Dezember früh 7 Uhr aus der ist bei uns alles!" antwortete ihm von den Bänken der für die Silvesternacht folgende, von den Vorjahren zum Teil ab- Wohnung Rüdersdorfer Straße 61 der Lokomotivführer Otto Kniestedt. Sozialdemokraten ein fröhliches Gelächter. Das verdroß ihn weichende Vorkehrungen getroffen. Ununterbrochenen Betrieb Signalement: Mittelgroß, Haare grau- meliert, Mugen blau, Zähne so, daß er ausfallend" wurde. Selbst Herr Goldschmidt erhalten die Linien 1, 11, 84 und 78. Verlängert wird der Betrieb vollständig, Schnurrbart; der Vermißte ging ohne Kopfbedeckung, fand, daß die manieren des Herrn Ledermann unangemessen auf folgenden Linien: 3, 5, 6, 7, 12 E, 14, 23, 25, 29, 32, 33, 35, trug dunkeles Jade't und Hofe, Filapantoffel, Wolhemde und war feien, aber Herr Ledermann begriff es nicht und wehrte sich 71, 74, 76, 80, 81, 82, 83, 87, 91, 93, 95, 96, A, B, D, E, F, N, 36, 37, 88, 40, III, 47, 48, 53, 54, 57, 58, 60, 61, 62, 65, 68, 69, nesbentrant. mit einer Erwiderung, die ihm aus der Versammlung den O, P, Q, V. Die Nachtwagen gehen in allgemeinen alle 15 Minuten, felbe ist abzuholen in der Vorwärtsspedition, Stettiner Straße 10. Ein Damenportemonnaie mit Inhalt ist gefunden worden; das. Buruf Unverschämt!" und vom Vorsteher einen Rüffel. ein auf der Linie N und zum Teil auf 78 alle 72 Minuten. Die Ver­trug. Genosse Borgmann lehnte Herrn Ledermann als längerung dauert meist bis 3 Uhr früh, auf einzelnen Linien bis Die Berliner Feuerwehr hatte in den letzten 24 Stunden Erzieher der Stadtverordnetenversammlung danfend ab. Als 2 Uhr und auf vielen Linien bis 5 und 6 Uhr früh. Im ganzen 30 Alarme zu verzeichnen und ununterbrochen zu tun. Nach Mitter­dann der Herr Stadtrat aufs neue in seiner selbstbewußten findet in der Silvesternacht verlängerter Betrieb auf nicht weniger nacht tam Großfeuer am Elisabethufer 19 zum Ausbruch, das erst bemerkt wurde, als es bereits eine große Ausdehnung erlangt hatte. Art antwortete und dabei auch Herrn Cassel anrempelte, als 56 verschiedenen Linien der Straßenbahn statt. Bei Ankunft der ersten Löschzüge standen im 2. und 3. Stod des holte er sich von diesem einen nochmaligen Rüffel. So ging Postalische Umgemeindung. Das Postanit 2 in Reinickendorf Fabrikgebäudes auf dem Hofe die Räume einer Metallwaren­die Debatte noch eine Weile weiter. Den Rest gaben dem( West) wird am 1. Januar in eine Zweigstelle des Poftamts 1 in fabrik in Flammen. Branddirektor Reichel ließ über die Herrn Ledermann, der sich zum Bensor" der Versammlung Reinidendorf( Oft) umgewandelt. Die neue Zweigstelle führt die Treppen und außerdem über eine mechanische Leiter mit mehreren aufwerfen zu sollen geglaubt und dabei einen Feldwebelton" Bezeichnung Reinidendorf( West) 3". Shlauchleitungen vorgehen und tüchtig Wasser geben. Die grimmige

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