Einzelbild herunterladen
 

Kälte erschtverts anfänglich die Löschung; die Kuppelungen an den Sckläuchen waren vollständig vereist und die Schläuche oft so fest gefroren, dost sie zerbrackeiu Nach mehrstündiger Tätigkeit konnte die Feuerwehr um 6'/-, Uhr wieder abrückeir. Der Schaden soll bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt sein. Die Entstehung des Brandes war nicht aufzuklären. Zwei Dachstuhlbrände beschönigten die Feuerwehr in der Köpenicker Straße UV und Georgcnkirchstr. 43. An beiden Ställen brannten Bodcnverschläge mit Inhalt, das Dach- gebälk. der Fußboden und anderes. In beiden Fällen gelang es. . die Flammen auf die Dachstühle zu beschränken. Die Entstchlmg dieser beiden Brände war noch nicht zu ermitteln. Gestern früh kam in der Leipziger Straße 127 Feuer auL. Dort brannte das Treppen- Haus und ein Konior. Der 10. Zug löschte diesen Brand rnit einer Schlauchleitung. Derselbe Zug hatte Unter den Linden ll) zu tun. wo eine Frau infoige einer Gasvergiftung schwer erkrankt war; durch Einflößen von Sauerstoff gelang cS. die Erau zu retten. Der 20. Zug hatte in der Spandaucr Srr. 0 mit w Löschung eines Kellerbrandes und in der Wallstr. 1 mit einem Feuer zu wn. das in einem Uhrenlager ausgekommen war. In der Lindenstr. 6S brannten Betten und Möbel, in der Oderberger Straße 61 ein Schaufenster und Elsasscr Str. 64 eine Speisekammer. Weitere Feuermeldungen liefen aus der Schönhauser Allee 41, der RoseNthaler Str. 19. Königgräner Str. ö, Schiffbauerdamm 38, Reinickendorfer Str. 82, Schutzenstraße und anderen Stellen ein. Vorort- JVaebriebten. Eharlottenburg. Die Berufstätigkeit der im Charlottenburger sozialdemo- kratjsche» Wahlverein organisierte» Angehörigen unserer Partei ergibt sich aus folgenden allgemein interessierenden Zahlen des Berichts des Wahlvereins für das Jahr 196«. Es gehörten dem Wahlvercin am Ib. Dezember 1968 an: 623 Metallarbeiter, 481 Arbeiter� 241 Maurer. 187 Holzarbeiter, 174 Gastwirte. 136 Mitglieder ohne nähere Angabc des Berufes darunter 115 Frauen und Mädchen 197 Zimmerer, 92 Trans- Portarbeiter, 86 Maler und Lackierer, 57 Schuhmacher, 47 Töpfer, 43 Schneider . 43 Bauarbeiter. 88 Barbiere, 36 Buchdrucker und Schriftsetzer, 32 Bureauangestelltc, 26 Händler, 25 Handlungs­gehilfen, 26 Tapezierer, 18 Bäcker. 13 Gastwirtsgehilfen, 18 Stukka- teure, 1? Gemeindearbeiter. 14 Brauer, 14 Böttcher, 13 Buchbinder, 12 Porzellanarbeiter, 11 Steinsetzer, 10 Bildhauer, 0 Sattler, 8 Glaser. 8 Schriftsteller, 8 Buch- und Steindruckereihilfsarbeiter, 7 Gärtner. 7 Tabakarbeiter, 7 Musiker, 7 Vcrgoldcr, 6 Lagerhalter, 5 Isolierer, 4 Dachdecker. 4 Bäckermeister. 4 Glasarbeiter, 4 Portiers. 4 Schlächter, 4 Schuhmachcrmeister, 8 Agenten, 3 Zahn- tcchniker, 3 Eewerbegehilfinnen, 3 Hutmachcr, 3 Lederarbeiter, 8 Schneidermeister, 3 Steinarbeiter, 2 Acrzte, 2 Gerüstbauer. 2 Lithographen und Steindrücker, L Naglcr, 2 Modistinnen, 2 Partei- angestellte, L Photographen, 2 Reisende, 2 Werkführcr, je ein Apo- theker, Architekt, Böttchermeister, Kandidat technic., Drechsler- meister, Klempnermeister, Kunststricker, Kürschner. Malermeister, Rechtsanwalt,'.Redakteur, Rohrer, Schmiedemeister, Tischler, Weber und eine Vermieterin. Die 143 weiblichen Mitglieder entfallen auf folgende Berufe: 5. Arbeiterinnen, 7 Gastwirtsfrauen, 116 ohne Angabe .eines Berufes, 2 Transportarveiterinncn, eine Schneiderin: eine Friseuse,-eine Bureauangestelltc» eine Händlerin, 3 Handlungs- gehilfinnen. eine Porzellanarbeiterin, eine Schrifistellerin, eine Buch- und/ Steindruckereihilfsarbeiterin, 3 Gewcrbegehilfinnen/ 3 Plätterinnen und 2 Modistinnen. Insgesamt zählte der Wahlverein 2886 Mitglieder 2738 -männkichc und 148 iveibliche. Gegen das-Vorjahr bedeutet das einen Mitglicdcrvcrlust von 246. Reu aufgenommen wurden im Jahre 1908 805 Mitglieder, ausgeschieden sind 1651. Der Mitgliederrückgang ist zum Teil auf die strenge Streichung aller Beitragsrestantcn, zum anderen auf den Abzug vieler Bau- arbeiter zurückzuführen. So zählten im Vorjahre oie 12 zur Lau- blanche gerechneten Berufe 1196 Wahlvereinsmilglieder, 1963 aber nur noch 858, also 336 weniger. Die starke Arbeitslosigkeit macht sich auch darin geltend. Am stärksten haben zu dem Miigliederverlust beigetragen die Maurer mit 268. die Arbeiter mit 124 Mitgliedern. An der Mit- gliederzunahme waren außer den 148 Frauen und Mädchen die Metallarbeiter mit 99 beteiligt. Ihnen folgen die Transport- arbeiter,. EemeindcarbpitLr usw. Ein BUd des Elenas bot sich den Pasianten am Montag in der Berliner Straße' dar. Vor den, Hause Berliner Str. 53. welches den EberSschen Erben. RcgenSburger Str. 27, gehört, wurde das arm- selige Hab und Gut eines Mieters auf die Straße gefetzt, weil der Mietzins für einen Monat(November) nickt bezahlt worden war. Sckon am WeihnachisheUigabend sollte der Mieter exmiliiert werden, jedoch hat man sich wohl zu diesem Schritt nicht recht getraut. Wie uns berichtet wird, ist der auf die Srraße gesetzte Mieter, sonst ein ordemltcher und fleißiger Arbeiter, etwa vier Wochen arbeitslos acwesen; die Frau hatte erst am 4. Dezember entbunden. . Die Familie mit 5 Kindern im Alter von 8 Wochen bis 8 Jahren fand Unterkunft im Familieuhau«. Dieses rücksichtslose Vorgehen erscheint um so sonderbarer, als die Besitzer des Hause« Millionäre sein sollen. Die WeihnachtSworte von derchri'tlichcn Liebe' er- scheinen ob dieses Borgehens» noch dazu in der billeren Kälte, als reiner Hohn..- Wilmersdorf . Gegen die Gültigkeit der Stadtverordneten- Stichwahl vom 12. Dezember 1968 haben unsere Parteigenossen Protest eingelegt. Zu diesem Borgehen wurden sie dadurch veranlaßt� daß der Name eines Einwohners, der bei der Hauptwahl nicht m der Liste ver- zeichnet stand, nachträglich eingetragen wurde, worauf dann der neu- gebacken? Wähler munter der Wilmersdorfer Reaktion zum Siege verhalf. Durch den Protest werden Magistrat und Stadtverordneten- Versammlung Gelegenheit erhalten, sich darüber auszusprechen, wie sto eine derartige, gegen das Gesetz verstoßende Eigenmächtigkeit rechtfertigen wollen. Treptow -Baumschuleuweg. Der Eislauf ist auf dem Teil des Teltow -Sttchkanals von der Spree bis zur Körlitzer Bahn von der Kanalverwaltung auf eine Petition des Kommunalvereins gestattet und. von der Polizeibehörde geslern freigegeben worden. Jeder Einwohner wird jetzt der Meinung sein, daß er dem gesunden Sport, soweit seine Zeit erlaubt, nach­gehen kann, ohne Geldopfer zu bringen. Er könnte höchstens nur so viel bezahlen, als das Reinigen des Eifeü Uillosten verurfacht. Das- trifft nicht zu. Der Kommunalverein gibt. nach einer Mit- teilung imTreptower Anzeiger". Saisonkarten heraus, die. wenn sie auch, nur eine Mark daö Stück kosten, von Arbeitern, die sich des Sonntags nur einige Stunden dem Eislauf widmen können, als viel zu leuer betrachtet werden müssen. Daß der Kam- munalverein hierbei ein Geschäft zu machen sucht, nehmen wir nicht an: es hat aber den Anichein, daß er die minderbemittelte Be- völkernng möglichst fernzuhalten sucht. Auch von Schulkindern sollen 56 Pf. erhoben werden, trotzdem die Gemeindevertretung der Mei- uur.g war, Kindern das Schlittfchnhlanfen frei zu gestatten und daß der Berein die dadurch cutstehenden Kosten von der Gemeindever- waltung einfordern könne. All das ist den Leitern de» Kommunal- Vereins bekannt; mau muß also annehmen, daß die Kinder der Lünen von der Eisbahn femgehalten werden sollen. Mariendorf . Durch einen Wasserrohrbruch ist gestern morgen in Mariendorf eine große Ueberschwemmung herbeigeführt worden. Wahrscheinlich infolge der Kälte war in dem HauptteitiiugSrohr der Cvarlotten- burger Wasierwerke an der Ecke der Dorf- und Chaussee- straße. ein Bruch eingetreten. Die Wassermaslen unterspülten den Fahrdamm an dem Straßenkörper. riffen das Straßenpfläster auf und ftrömtm in einem mmmsstakken Strahl meterhoch cmstor. Glucklicherweise war der Unfall bon Anwohnern rechtzeitig bemerkt worden, die die Wasserwerke telephonisch benachrichtigten, so daß die Zuleitung zu dem Rohr sofort geschlossen werden kovnte. Die sofort in Angriff genommenen Reparaturarbeiten wurden da- durch erschwert, daß infolge der Kälte die Wasierniassen alsbald vereisten und. der Erdboden fest wie Stell, wurde. Auch die auf dem Fahrwege liegenden Sandmassen konnten infolgedessen nur schwer entfernt werden. Der Straßenbahnverkehr wurde unter- brachen, und die Wagen der Linie 96 und 97 konnten nur bis zum Eingang der Dorfstraße verkehren. Ober-Tchöneweide. Das explodierte Luftschiff. Reckt böse Erfahrungen mußte der Gastwirt B. mit einem Kinderlustschiff machen. B. hatte das Spiel- zeug seffien Knaben zu Weihnachten geschenkt und. vorgestern wollte er eS einigen Gästen im Lokel vorsühicn. Während er dabei war, das Lüftschiff mit Leuchtgas anzufüllen, erfolgte plötzlich eine heftige Explosion und die Stichflamme traf B. im Gesicht und am Kopf. Im nächsten Augenblick brannte der Mann. Der Acrmste zog sich schwere Brandverletznngen zu. Gerichts-Zeitung. Straflose Beleidigung und Berführuug. Bekanntlich zetert die reaktionäre Presse über zu geringe Be- strafungen bei Beleidigungen in den Fällen, in denen geradezu drakonische Urteile gefällt werden, wiewohl eZ sich lediglich um scharfe Ausdrücke handelte oder nicht alles, was im öffentlichen Interesse vorzubringen war. bis aufs Tipfclchen über dem i nach Ansicht der Richter erwiesen sei. Mäuschenstill verhalten sich unsere Blockbrüder aber, wenn eine schwere Beleidigung vorliegt, der Beleidigte aber ein Arbeiter oder eines Arbeiters Kind ist und die SlaatLanwaltschast die Erhebung der Klage ablehnt. Von solch einem Fall berichten wir nachstehend. Die Tochter des Zementarbeiters W. in Oscht bei Königswalde in der Neumark hatte bei dem Lehrer Ginge die Sibule besucht und diente dann bei ihm. Sie wurde von ihrem früheren Lehrer und späteren Diensthcrrn im SlUcr von noch nicht 15 Jahren im Dezember 1906 gc- schwängert. Der Vater des Mädchens erfuhr hiervon im Juli 1307. Er stellte Strafantrag wegen der in der tzand- lung des Lehrers liegenden Beleidigung und Verführung. Die Staatsanwaltschaft lehnte jedoch ein Einschreiten- ab. Auf die Zivilklage hin wurde der Lehrer zur Zahlung von ganzen 10 schreibe zehn Mark monatlicher Alimente durch daL Landgericht in Meserttz verurteilt und fungiert nach wie vor alS Lehrer in Oscht.- Nach dem Gesetz hat der außereheliche Erzeuger nicht nur einen Beitrag für den Unterhalt des von ihm erzeugten Kindes zu zahlen, sondern den vollen Unterhalt. Glaubt ein Richter in der Tat, daß mit 10 M. monatlich der Unterhalt für ein Kind bis zu dessen zurückgelegtem 16. Lebensjahre bestritten werden kann? Leider sind solch� geringe Sätze,, die mit dem. Gesetz unvereinbar sind, insbesondere jn Kleinstädten und auf den» Lande, üblich geworden. Gedenkt der preußische Justizminister, dem derartig. Gewohnheit gewordene Verstöße gegen das Gesetz bekannt sein müssen, endlich die richter- lichen Beamten darüber aufzuklären» daß der volle Unterhalt vom außerehelichen Vater zu bestreiten, nicht nur ein Beitrag zu leisten ist? Der königlich preußische Mskus verlang! fett Dem 1. Oktober für Den notdürftigen Unterhalt, den er in seinen Strafanstalten gewährt. 1 M. pro Tag. Wie soll ein Mensch mit einem geringeren Betrage unterhalten werden können? Soviel zu dem Urteil tm Mmentenprozeß. Aber schlintmer steht es mit der Auffassung der Staatsanwaltschaft, daß eine strafbare Handlung auf feiten des Lehrers nicht vor- liege. Nach den von uns wiedsrgegebenen Mitteilungen im Lokal-Attzeiger""meint man ja. in justizmiinsteriellen Kreisen. Beleidigungen müßten schärfer bestraft werden. Wie läßt sich damit die Auffassung vereinbaren, es liege über- Haupt keine strafbare Handlung vor, wenn ein Lehrer mit seinem ehemaligen Zögling, der ihm alS Dienstmädchen vom Vater anvertraut ist, im Kindesalter geschlechtlich verkehrt? Weshalb soll diese Verführung des Kindes und schwere Be- leidigung des Vaters und des Kindes straffrei bleiben? Das bestehende Gesetz reicht zur strafrechtlichen SühneanS. Würde auch ein Diener straffrei bleiben, der seiner Herrschaft Kind in gleicher Weise mißbraucht? Hätten wir an Stelle einer Staatsanwaltschaft das Recht eines jeden Verletzten, solche Straftaten kostenlos dem Gericht zur Aburteilung zu überweisen, so wäre dem öffentlichen Interesse mehr gedient, als durch daS Bestehen einer Anklagebehörde, die so wie die Staatsanioaltschaft in Preußen ihres Amtes ivaltet. Liegt in der Tat in dem geschilderten Fall eine straflose Beleidigung und Verführung nach dem Gesetz vor? Ewe Be­jahung dieser Frage durch den preußischen Justizminister er­warten wir nicht. Desto dringender wird die Frage: Wes- halb wird in solchen Fällen öffentliche Klage nicht erhoben? Kautünsschwiildck. EinHeller Sachse", der in einernoch helleren" Berlinerin seine Meislern, gefmiden hat. stand gestern unter der Anklage der schweren Urkundenfälschung und des versuchten Betruges vor der zweiten Straikanimer des Landgerichts. I. Angeklagt war der in Leipzig ansässigeZeichner" Leopold Leiner. der außer anderen Strafen schon eme vierjährige Zuchthausstrafe wegen dreister Be- rrügereien gegen alleinstehende Damen veibiitzt hat. Ende Mai erschien in einer Berliner Zeitung ein Inserat, in welche», ein»L. E. Reni" für eine Berliner Filtale eine Leiterin. die 766 Mark Kaution stellen könnte, suchte. Bewetbunge» wurden postlagernd Leipzig erbeten. Als sich darauf eine Frau.Jacobsohn unter Verschweigung ihres Ehestandes meldete, schrieb ihr der Angeklagte unter dem NamenRem" einen Brief, in welchem er ihr mitteilte: Er sei durch Erbschaft vor ein Unter- nehmen gestellt worden, von dem er, der Techniker von Beruf sei, nichts verstehe. Zur Erledigung der kaufmännischen Dinge brauche er eine Dame mit kaufmännischer Nomine und bei eventueller Zu- neigung sei eine Heirat nicht auSgeichlosiew Er verschwieg dabei, daß er längst verheiratet ist und Familie besitzt. Frau I. schenkte ihm darauf reinen Wein ein. daß sie eine verhrnatele Frau sei und von einer Berehclickiung keine Rede sein könne. Dies störte den Angeklagten aber keineswegs: er kam nach Berlin und verhandelte mit Frau I. persönlich. Er stellte sich als Rem vor und gab an. daß eS sich um dieSanwnhandlung L. E. Rem in Hamburg , Brodwoy 11" handle, die in allen großen Städten Filialen errichie» wolle. Es kam dann auch ein Vertrag zustande, den der Angeklagte wiederum mitReili" unterzeichnete. Frau I. fiel es dabei auf, daß der Angeklagte mit übergroßer Bereitwilligkeit auf alles ein- ging, was sie im Vertrage festgeketzl zu sehen wünschte, und alS sie ihm erklärte, daß sie atigenvlicklich nur über 466 Mark disponieren könne, ohne- weiteres die zu stellende Kaution aus 496 M. ermäßigte. Sie schöpfte nun Verdacht, daß eS nut der Firma L. E. Reni nicht seine Nichtigkeit habe. Der Vertrag war .eines Sonnabends geschlosien. Jn weiser Vorsicht übergab Frau I. dem Angeklagten einen Scheck über 460 M. auf die Deuuclie Bank in später NachmittagSstmide, so daß er an deinsefbeii Sonnabeyd nickt mehr eingelöst, sondern. erst am nächsten Montag präsentien werden konnte. Die Zwischenzeit benutzte sie. um telegraphjsch Ertmidigmigei, über die Firma L. E. Reni in Hamburg cinznziehw. und erhielt die telegraphische Auskunft, daß es sich offenbar um einen Schwindel handle, da weder eine solche Firma, noch eine Straße Brodway in Honiburg bestehe. Da somit Gefahr im Verzti,? war, eilte Frau I. am Montag zeitig auf die Deutscht Bank und hob ihr Gut« haben in Höhe von 466 M. selbst ab, so daß der Angesagte- als er einige Zeit darauf auf der Bank erschien, das Nachsehen hate. Der Zu- fall wollte eS. daß Frau I. den Angeklagten noch an demßlben Tage auf einer Postanstalt bemerkte, wo er gerade dabei war. uin Miß­geschick seinerBraut" in Leipzig zu schreiben. Frau A. sorgte nun für seine Verhaftung. Jn seinem Besitz wurde eine Barschakt von ganzen 5 Pfennigen vorgefunden. Obwohl der Schwindel klar �uage lag. machte der Angeklagte den Gerichten und der P.lizei unsägliche Mühe, indem er unter Berufung auf alle mi-g- lichen Zeugen behauptete. daß ein Mann nainenS Rein wirklich existiere, der ihn bevollmächtigt habe, in seinem Namen Verträge mit Filialleiterinnen abzuschließen. Alle nach dieser Richtung hin angestellten Ermittelungen hatreir einen durchaus negativen Erfolg. Trotzdem verstand sich der Angeklagre nicht dazu, einzugestehen, daß die Firma L. E. Reni" mir ouS einer Umstellung der Buchstaben seine? NamensLciner" entstanden war. Das Gericht verutteilte den Angeklagten zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus. löb M. Geldstrafe event. noch 15 Tage Zuchthaus und vier Jakren Ehrverlust.__ Eine Kirche alö Baubude.- Vor dem Amtsgericht Aerlin-Schöncberg hatten sich mehrere Bauarbeiter wegen, vorsätzlicher Sachbeschädigung zu verantworten. Nebe», den Neubau der Neuen Kirche in der Hauptstraße liegt ihrem einstigen Beruf entzogen, die alte Dorfkirche. Im Innern dieser. Kirche lagert«, friedlich beieinander mehrere tausend Zentner Zement, verschiedene Baumaterialien, die Kanzel, Heiligenbilder und andere Requisiten. Auch wurde der Raum zum Aufenthalt von den Bauarbeitern benutzt. Als am 36.. Mai d. I. plötzlich ein heftiger Liegen viederjtrömtc. suchten die Arbeiter ihren Auf- enthaltsraum auf. Während der Zeit des Nichtstuns sollen nun die Arbeiter Sch. und.B. verschiedene Sachbeschädigungen begangen haben. Daraus, daß das Bibelbrett heruntergerissen, ein Kandc- laber und ein Heiligenbild beschädigt ist, folgert die Anklage, daß eine entheiligende Tat verübt sei. für die die Angeklagten die Verantwortung zu tragen hätten. Beide Angeklagten vertraten die i Meinung, daß man von einem Gotteshaus hier nicht reden könne, sondern nur von einer Baubude, und da ein anderer Raum zur Aufbewahrung der Baumaterialien und ihrlkr eigenen Sachen nickt vorhanden, wie es sonst allgemein üblich auf Bauten, so mußte die Meinung vorherrschen, daß der Kirchcnraum als Baubude an- zusehen wäre. Tie Sachbeschädigung besirittc» sie auf das cnt- fchiedenste. Der Gegenbeweis tonnte nicht erbracht werden und so beantragte der Staatsanwalt selbst die Freisprechung. DaS 'Gericht erkannte dementsprechend. ''§ 19a Einer auffälligen Einengung deS Schutzes der Wahrnehmung berechtigter Interessen stimmte am Dienstag das..Rcichsgericht zu. Wegen Beleidigung durch die Presse ist am.'21>.Apri4 vom Land- gericht Saarbrücken -der Geschäftsführer des Deutschen Metall- arbcitetverbandeS, Hermann Faber, zu einer Geldstrafe bon 106 M. verurteilt worden. Der mitangctlägte Arbciterfekrctar Österrotl, ist freigesprochen worden. In der Gemeindeschule zu Obersten , hatte der Lehrer Roth einen Schüler grohrfeigt und ihm dann mit einem dünnen Stöckchen 56 Schläge auf beide Wangen gegeben. Er ist deshalb zu 5 M. Geldstrafe verurteilt worden. Nach der Züchti» gung hatte Roth den Direttor Klotz geholt und ihm die Unachörig- retten und das Leugnen de» Schülers erzSHIL Roth soll dann auf Befrage, erklärt habe.,, der Knabe habe noch nicht genug Schläge bekommen. Der Direktor nahm dann den Kopf des Knaben zwischen die Beine und gab ihm nochmals 56 Schläge auf Rücken und Gefäß. Faber erfuhr von diesen Vorgängen noch am selben Tage. Er ließ sich die Striemen an den Backen, dem linken Ohr. dem Auge und auf dem Rücken zeigen und veröffentlichte in derSaarwacht" eine Kritik dieser Züchtigungen. Der gegen den. Direktor erhobene Vorwuxf. er habe das. Züchtigungsrechl überschritten, war nach Ansicht deS Gerichtes unbegründet. Der Schutz des 8 193 wäre dem Angeklagten zugebilligt worden, wenn er nicht gesagt hätte, die Eltern müßten sich zusammentun, um das Züchtigungsrecht der Lehrer zu beseitigen.. Dadurch sollten. meint das Gericht, die Lehrer und der Direktor nur verächtlich gemacht werden. Die Revision der Angeklagten wurde am Diens. tag vom Reichsgericht verworfen. itzreirellgiSse lvcmekndc. Kleine Frankfurter Strohe 6, vormittag» II Uhr. tu der Schule! Am NeujahrStagc: Festvortiag von Irl Ida Alt. mann. Sonnlag, den L. Januar: Aorlrag von Herrn Pros. Dr. A. Mehrte überDie Seele ". Vormittags g Uhr in der Halle der Gemeinde. Pappel- Allee tS t?: Freireligiöse Vorlesung. Herren"und Damen als'Taste sehr willkommen. I Amtliche? Marktbericht der flädssichen Marttballen-DlreNton über den Großhandel in den Zcntral-Marktballeiv Marktlage: Fleisch: Zusubi schwach, Geichäs, still, Presse unverändert. Wild : Zusuhr genügend, Gcichäs, lebbalt, Preise gut. Geslügel: Zufuhr genügend. GeschSj, nicht lebhaft, genug, Presse nachgebend. Bulter and Käse: Gcichäs, ruhig. Presse unverändert. Gemüse. O b i, und S üdsrüch te: gusuhr chwoch, Geschüst sehr still, Preise zum Dell anziehend. «SttterunaSitberiicht vom 36. Dezember 16116. morgens 8 Uhr. Wetterprognose für Donnerstag, den 31. Dezember 1008. Etwa» gelinder, zeitweise auskiarend. vorherrschend wollig mit leichiep Schueesöllen und ziemlich scharfen no dössliwen Winden. Berliner Letterb uk ea». Wasser itaiidS-Stachrichte« der LandeSanftail für Kewässerkunde. mitgeleill vor» Berliner Welterbaieau. t) 4- bedeutet Such», Fall.> Nnlervegel. Eisstand. r) Gründels.°) Starkes Grundei». Oberhalb der Brück« Eisstand. 0 Treibeis.») Starkes Treibeis.) Stanwasser."jr Startes Grund- eistreiben.