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Die Zahl der Opfer beträgt insgesamt 200 000.

Das Dbservatorium in Catania verzeichnete nach den ersten heftigen Erdstößen noch 42 Erschütterungen! Seit den letzten 18 Stunden sind die Instrumente des Observatoriums fast in völliger Ruhe. Da der Aetna und der Stromboli in völliger Ruhe find, ist ein vul­kanischer Ursprung des Naturereignisses ausgeschlossen! Die Er­scheinungen sind denen vom 6. Februar 1783 ähnlich.

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Liman, das Chamäleon.

150 Bertonen zu gleichen Zeit des borigen Die, Köln . Bolts atg." macht sich das grausame Vergnügen, Jahres.

den Harden- Beugen und politischen Verwandlungstünstler Liman In dieser Zahl offenbart sich eine entsetzliche Not. wieder einmal an den Branger zu stellen. Unter der Ueberschrift: Aehnlich gewaltig wird sich die Zahl der Obdachlosen in Acht Wochen alldeutscher Politit" ftellt sie auf vier anderen Städten gesteigert haben. Daraus ergibt sich für die Spalten Limans Auffäße aus dem November und Dezember d. I. Gemeinden die gebieterische Pflicht, eiligst umfassende Vor­zusammen. Es ist die köstlichste Satire, die man sich denken kann. Rom , 31. Dezember. Unter den Trümmern der eingestürzten Gin paar Proben werden auch unsere Leser intereffieren. Am fehrungen zu treffen. Leider haben ja nahezu alle Gemeinden Gebäude in Meffina fand man unter anderem zehn lebendige 2. November schreibt Herr Liman zu der bekannten Publikation in in dieser Richtung ihre Pflichten bisher versäumt.- Kinder; diese erklärten, daß sie 60 Stunden lang eingeschlossen der Nordd. Allg. 8tg.": Die verkrachte Zentrumsbank. gewesen seien.

Politifche Ueberficht.

Berlin , den 31. Dezember 1908. Pharifäer!

Die Neujahrsbetrachtungen der staatserhaltenden" Blätter, die zugleich als Erbpächter des Christentums auf­treten, stroßen wiederum von den abscheulichsten Travestien des Evangeliums des Nazareners, dessen Worte sie zitieren, um seinen Idealen ins Antlitz zu speien!

Die Kreuz- 8tg.", das führende Organ der Kon­servativen, kommt ihren gleichgestimmten Lesern in ihrer Neujahrsbetrachtung ganz biblisch. Sie zitiert aus dem ersten Korintherbrief:

Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größeite unter thnen."

Dann folgt die Apotheose des Glaubens: Selig sind, die da Leid tragen." Leider folgt nur feine Nut­anwendung dieses Bekenntnisses. Denn beim Steuer­zahlen will die Kreuz- 3tg." die Junker partout keine Leidtragenden sein lassen!

Die Junker sollen von den neuen Steuern nach der Kreuz- 8tg." möglichst berschont werden! Die Selig­feit" des Leidtragens foll wiederum den Nichtbesiben­den vorbehalten bleiben, die mit solcher Seligkeit doch wahrlich schon im Uebermaß bedacht sind!

Aber es fommt noch besser! Ueber die Hoffnung und den Glauben stellt das konservative Hauptorgan folgende erbauliche" Betrachtungen an:

Wir glauben: unsere Zeit stehe in Gottes Händen! Wir hoffen, unserem Vaterlande werde auch im neuen Jahre der Fried erhalten werden. Wir glauben, unser Volk werde seinen Mann stehen, auch wenn, nach Gottes Ratschlusse(!!), Strieg unser Los sein sollte. Wir glauben, das Ende eines solchen Völkerringens werde, wie einst das Ende des fiebenjährigen Krieges, trotz schwerer Niederlagen siegreiche Selbstbehauptung des Deutschen Reiches sein. Wir machen uns die Zuversicht zu eigen, womit Moltte einst einer trüben Stimmung Bismards begegnete: unser Herrgott habe sichs zu viel kosten lassen, unser Volf aus dem Staube zu erheben, als daß er es so bald könnte wieder in den Staub zurückfinten lassen.

Etwas Efelhafteres, als diese Vermengung von christ. licher Liebe und zynisch stem Chauvinismus läßt fich kaum denken! Der Gott der Liebe wird zum Sündenbock für die Konfliftslüsternheit einer größenwahnsinnigen Welt. politik gemacht, ihm wird die Verantwortung für alle Junker­brutalitäten und Junkerinstinkte zugeschoben, und zugemutet, daß er dann auch bei internationalen Menschen. schlachtereien den unverschämtesten Heuchlern und Pharisäern den Sieg spenden möge!

Efelhaft!

Das offiziöse Regierungsorgan, die Nordd. Allg. 8tg.", bat fich einen Lizentiaten verschrieben, der im wunder­lamsten Kanzelstil das neue Jahr zu begrüßen hat. Er schreibt:

in

Zweis, dreimal las man die fettgedruckten Worte und Säße und faßte fein Urteil in ein Wort nur zusammen: Unerhört! In einer vom Amtsgericht einberufenen Versammlung den Run fann regierungsseitig noch so gut die Vertuschungspolitik ans Gläubigen der Bank für Handel und Gewerbe in Bonn a. Nh. gewendet werden, das eine steht jest fest: Bülows Tage berichtete der Konkursverwalter Justizrat Schmitt. Die Haupt­als Reichstanzler find gezählt, er wird den Frühling gläubiger der Bank seien Leute, die ihre Spargroschen dort nicht mehr in den Garten des Reichskanzlers einziehen ſehen, er untergebracht haben, und es feien etwa sechs Millionen wird gar bald vielleicht stille Order geben: Umzug nach Villa Mart Sparguthaben zu verzeichnen. Die Mitglieder des Malta . Wenn der erste Eindruck als maßgebend zu gelten hat, so ist nach der Erklärung Bülows das Vertrauen, das ihm Aufsichtsrats hätten ihre Pflicht und das in die Bant gesetzte Ber­bisher als gefchidtem Diplomaten entgegengebracht wurde, nicht trauen gröblich verlegt. Auf der Aktivseite sei die Bank nur erschüttert, nein, es ist überhaupt nicht mehr eine Sparbank, auf der Passivseite aber eine Baubank vorhanden. Was soll uns ein Kanzler, der das Vertrauen gewesen, deren Beträge nur zum geringsten Teile sichergemacht berloren? werden konnten. Einer Sparbank eine Baubank gegenüberzustellen, Tags darauf erklärt er nochmals, Fürst Bülow sei kein starker, sei der schwerste Vorwurf, der überhaupt einem harten Zeiten des Vertrauens würdiger Mann, und fährt fort: Bantunternehmen gemacht werden könne. Von " Ja, die Wellen von Norderney murmeln noch immer ihr den Schuldnern stehe an erster Stelle das Baugeschäft Düren in ewiges Lied, aber sie werden bald das Grab eines Godesberg mit 3100 000 m. und der Gerolsteiner Schloßbrunnen Kanzlers bespülen! Denn wer in aller Welt hatte mit 720 000 M. Der alljährlich verteilte Gewinn habe nur auf den Mut, zu behaupten, daß dieser Kanzler noch dem Papier gestanden. Außer den Geldern, die als möglich sei?" antiemen für den Aufsichtsrat abgeschrieben wurden, habe man man noch Geld zu Wohltätigkeitszweden übrig" gehabt.

um schreibt Liman, der Ehrliche: Aber schon am 14. November hat sich das Blättlein gedreht.

" Fürst Bülow bat getan, was er fonnte, und daß er wenig tun fonnte, ist doch wirklich nicht seine per­fönliche Schuld."

Ganz Joril- Liman!

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Auf Bebels Spuren.

Im Deutschen Offizierblatt" veröffentlichte unlängst der Generalmajor a. D. v. Ditfurth einen Artikel 8um Infanteriereglement", in dem er aus­führte:

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Vor einigen Monaten, ehe der Krach bekannt war, berichtete die Zentrumspresse, der Stadtverordnete Rechtsanwalt Dr. A bs in Bonn habe wegen Geschäftsüberbürdung" seine Partet. ämter( er war u. a. Borfizender der Bonner Zen­trums partei) niedergelegt. Nachträglich erfuhr aber die Deffentlichkeit, daß Dr. Abs die leitende Straft" der verkrachten Bant, war, an deren Spike überhaupt lauter Zentrumsgrößen standen. Das badische Ministerium

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Die Balkankrise. Die Konferenz.

" Zu den parademäßigen Uebungen, denen das Reglement eine hohe Bedeutung für die Disziplin" beimißt, gehört uns hält die Verordnung, welche die österreichischen, slawischen Arbeiter streitig der Egerziermarsch, der nach 8. 19 die der Wiesentäler Textilindustrie auf einige Wochen über die Grenze Mannszucht und den festen Zusammenhalt der Truppe" fördere. fchieben wollte, nicht mehr aufrecht, da Arbeiter davon betroffen Ist er aber hierzu wirklich unentbehrlich? wurden, welche schon jahrelang ansässig sind. Unser Karlsruher Lohnt er tatsächlich noch den Aufwand an Zeit und Arbeiterfekretär, Genosse Willi, war um das Zustandekommen der Kräften, den seine Heranbildung erfordert? Ich glaube nicht! Burücknahme Zurücknahme bemüht. Wenn wir uns nicht irren, hat die Im Ererziermarsch lebt freilich ein für den preußischen Infanteristen badische Regierung in früheren Jahren schon eine solche Entfernung geradezu typisch gewordener Rest friderizianischer Ausbildung fort, slawischer Arbeiter vorgenommen, die dann meistens wieder zurüd­den man gewiß nicht leichten Herzens preisgeben soll. Aber man tehrten. darf auch nicht vergessen, daß er in Friedrichs Heer eine durchaus praktische Bedeutung hatte, wie denn überhaupt eine nirgend anderswo auch nur annähernd erreichte Eigentümlichkeit des damaligen preußischen Heeres seine rein für den Krieg zugeschnittene Ausbil­dung im Frieden war. Wir mißachten also nicht, sonder wir ehren Wien , 31. Dezember. Der Neuen Freien Presse" telegraphiert alte Ueberlieferung, wenn auch wir aus unserer Ausbildung alles man aus Petersburg folgendes: Die englische Re. ausmerzen, was nicht für den Krieg zugeschnitten gierung hat sich mit dem von Oesterreich- Ungarn erfolgten oder wenigstens verwendbar ist. Striegsgemäß ist der und von Rußland angenommenen Vorschlag zur Konferenz ein Ererziermarsch sicher nicht mehr. Als gymnastische Uebung berstanden erklärt. betrachtet endlich ist der Egerziermarsch eher schädlich als nüglich; denn der sogenannte Schwellfuß, der während der Ausbildungszeit so manchen Refruten tages, ja wochenlang dem Dienst entzieht, ist, wie äratlicherseits festgestellt wurde, lediglich eine Folge des strammen Tritts" auf dem harten Boden des Exerzierplates oder Ererzierhauses."

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Es ist nur gut, daß Ditfurth bereits a. D. ist, sonst würde dem blauen Brief bedacht werden! er bei solch verständigen Ansichten sicherlich schleunigst mit dem blauen Brief bedacht werden!-

Student und Sozialdemokratie.

Desterreich- Ungarn will nicht zahlen.

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Budapest , 31. Dezember. Der Pester Lloyd" veröffent licht einen Artikel über die Forderung der Türkei auf Ueber. nahme eines Zetles der türkischen Staatsschuld durch Desterreich Ungarn und erklärt, diese Forderung werde in Ungarn trotz aller Sympathie für die Türkei , auf das entschiedenste zurüdgewiesen. Rußlands serbische Sorgen.

zu bereiten.

Oefterreich- Ungarn .

Petersburg, 31. Dezember. Abends fand unter Vorsitz Stolypins ,, Alles ist euer," sagt Paulus ; wir berstehen, alle Dinge menschlicher Rulturentwidelung, Familie, In Bonn sind für diesen Winter Boltsunterrichts. ein außerordentlicher Ministerrat statt, in welchem Schule, Wissenschaft, Kunst, menschliche Ordnungen, furfe eingerichtet worden, in denen der Unterricht von Studenten beschlossen wurde, eine energische Politit in Serbien zunächst dje alles soll von dem Geist ergriffen und durchbrungen erteilt wird. Als Unterrichtsgegenstände kommen werden, um als Besiz der Menschen von dem hohen Ziele Elementarfächer: Schreiben, Deutsch , Rechnen und Erbfundeau betreiben, um der dort herrschenden Anarchie ein Ende Beugnis zu geben, das dem Menschen geſtedt ist, und das Jahr Betracht. Nach Bedarf sollen von dieser Grundlage aus auch schwie. rigere Oberstufen eingerichtet werden, ferner finden zur weiteren für Jahr sicherer erstrebt werden muß." Alles ist Euer" ja, den Junkern, den Be- Ausbildung gemeinverständliche Vorträge über geschlofferte Wiffens Guy Generalftreit gegen Gewerkschaftsknebelung. gebiete, Führungen durch Museen, Wolfsunterhaltungsabende u. a. sipenden! Tem Proletariate, der ungeheuren Mehrzahl statt. Der Unterricht selbst wird so gestaltet, daß nach einem kleinen Wien , 31. Dezember. ( Privatdepesche des Vorwärts.) Auf die des Volfes, soll nicht einmal das gleiche Wahl- Vortrag der Kursleiter llebungen über das Gehörte( im Deutschen vom ungarischen Minister des Innern, Grafen Andrassy, verfügte recht zugestanden werden, um sich ebenfalls einige Menschen- 3. B. Uebungen im Erzählen und Reden, Diktate, kleine Auffäße, Suspensierung der größten ungarischen Gewerk rechte zu erringen! Aufsetzen von Briefen und Gesuchen und Besprechungen einzelner fchaften, der Eisen- und Holzarbeiter, antwortete heute die Alles ist Euer!" Welcher Hohn für die ent- Werte unserer Nationalliteratur) unter Aufsicht und mit Unter- Arbeiterschaft Budapests mit eintägigem Generalftreit. Entgegen rechtete, besitlose Masse des Boltes! stützung besonderer Uebungsleiter vorgenommen werden. Den Lügenberichten offiziöfer Telegraphenbureaus kann das vollständige unterrichtsteilnehmern steht die Wahl eines Vertrauensmannes zu, Gelingen des Generalstreiks, an dem beinahe hunderttausend der den Kursleiter über die Wünsche seiner Zuhörerschaft aufflärt Arbeiter teilgenommen, festgestellt werden. In sämtlichen und auch sonst ihre Interessen vertritt. Uns steht tein Urteil zu über das Unternehmen, gegen deffen Fabriken und Kleinbetrieben ruhte die Arbeit heute nachmittag. Es wed mäßigkeit an sich nichts einzuwenden wäre, da wir über die erschien leine einzige Beitung und auch morgen früh wird feine Einzelheiten des Betriebes nichts Näheres wissen. Jedenfalls be- erscheinen. Alle Gast und Kaffeehäuser blieben geschlossen, meist eine berartige Einrichtung, wie mangelhaft es mit unserer fowie ein großer Teil der Kaufläden. Vormittags versuchten bielgerühmten Volksschule noch bestellt ist, da sie nicht einmal im 15 000 Arbeiter einen Demonstrationsspaziergang. Sie wurden stande ist, die Jugend mit dem nötigen Elementariissen auszu­Stellung im beruflichen und im öffentlichen Leben auszufüllen wurden zahlreiche Arbeiter verwundet, mehrere tödlich rüestn, das umfassend und nachhaltig genug ist, damit sie später ihre jedoch auf der Andrassystraße von einer großen Polizeimacht mit brutaler Gewalt angegriffen. Bei dem Zusammenstoße vermag. verletzt und 65 verhaftet.

Da ist das Dertel- Organ, die" Deutsche Tages­Beitung", wenigstens ehrlich. Sie gesteht:

" Nur auf einem Gebiete ist es stetig bortvärts ge­gangen: In dem Ausbau von Heer und Flotte. Auch die Bei­legung des Zwistes im deutschen Flottenverein ist erfreulich. Und den glänzenden Lichtpunkt des Jahres bilden unsere neuen Erfolge im Reiche der Luftschiffahrt, vor allem die epochemachende Bewährung des Zeppelinschen Systems!"

für die Prügelstrafe hat recht: der Militarismus zu Das Organ der 801Iwucherer und der Schwärmer Wasser, zu Lande und in der Luft hat sich allein stetig borwärts entwickelt! Deshalb also: ein fröhliches neues Jahr! Deshalb: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl gefallen."

Wie lange noch will das Volk sich diesen Sohn gefallen lassen?!

Mann der Arbeit, aufgewacht!

Vielleicht ist den Studenten der Unterricht in diesen Kursen auträglicher als den Arbeitern, die daran teilnehmen, da sie auf diese Weise wenigstens Gelegenheit haben, mit den Angehörigen der arbeitenden Klasse zusammenzukommen und, wofern sie Wert darauf legen, deren Anschauungen und Meinungen kennen zu lernen. Der Rektor der Bonner Universität, Geheimrat Erdmann, hat kein Bedenken getragen, diese Unterrichtsturse zu genehmigen und den Studenten der Prinzen- Universität zu gestatten, daß fie unter das arbeitende Volk treten und auf diese Weise vielleicht auch mit Sozialdemokraten in Berührung kommen. Darüber darf man ich einigermaßen wundern, denn der Herr Rektor hat im übrigen eine tiefgehende Scheu bor Sozialdemokraten, wie folgender Fall beweist:

Arbeitslosigkeit! macht fich allüberall bitter bemerkbar. In Braunschweig waren Mitte Dezember allein von den Mitgliedern der vier­undzwanzig Gewerkschaften, die die Arbeitslosenunterstügung eingeführt haben, nach einer vom Gewerkschaftskartell be- Die staats- und rechtswissenschaftliche Abteilung der Bonner Frei wirften Zusammenstellung rund 600 arbeitslos, ebensoviel als studentenschaft wandte sich vergangenen Herbst an den Genossen in früheren Krisenjahren insgesamt an Arbeitslosen gezählt Erdmann in Köln mit dem Ersuchen, in der genannten Ab­wurden. teilung einen Vortrag über die deutsche Gewerk In derselben Zeit des Jahres 1907 hatten diese Gewerk- ihaftsbewegung zu halten. Genoffe Erdmann sagte zu, schaften nur 188 Arbeitslose. Die Zahl der gesamten Ar- aber Rektor Erdmann, dem zu Beginn des Winters die Vortrags liste der Freistudentenschaft borgelegt wurde, genehmigte den beitslosen aur ektzeit dürfte in der Stadt Braunschweig Bortrag des Genossen Gromann nicht, als er hörte, 1200 bis 1500 betragen. Von den Braunschweiger Gewerf daß es sich um den Kölner Sozialdemokraten handele. schaften wurden im Jahre 1907 bis 1. Dezember 1130 Arbeits­" Frei ist der Bursch!" heißt es im Liede. Aber er ist doch lose für 26 637 Arbeitslosentage mit 18 332,50 m. unterstützt, nicht so frei, daß er dem Vortrage eines Sozialdemokraten bei im gleichen Zeitraum 1908 aber 2510 Arbeitslose für wohnen darf und er ist erst recht nicht so frei, daß er gegen ein 43 253 Tage mit 47 469,36 m. Dabei hat die stärkste derartiges Verbot aufzumuden wagt. Und so ist es denn den Organisation, der Metallarbeiterverband, der allein ein Bonner Studenten wohl gestattet, von ihrem Wissen den Arbeitern, Drittel der sämtlichen Arbeitslosen zu unterhalten hat, seine auch sozialdemokratischen, mitzuteilen, aber es ist ihnen verboten, ihr Wissen von einem Sozialdemokraten bereichern zu lassen. Angaben für 1908 nur bis 1. Oftober verrechnet. Unter Offenbar muß man, wie Geheimrat Erdmann, Brofessor der Psycho­erheblich verkürzter Arbeitszeit sind über 4000 Personen be- logie sein, um für solche Merkwürdigkeiten hinreichende Gründe zu schäftigt. finden.

Die Krise.

Nie zuvor hat die Krisis über die Braunschweiger Ar­beiterschaft solche Schrecniffe gebracht als gegenwärtig. Im benachbarten Wolfenbüttel wurde behördlich Die Zahl der Obdachlosen, die in den Monaten eine Arbeitslosenzählung vorgenommen. Es wurden 200 be- November und Dezember dieses Jahres auf Kosten der Stadt schäftigungslose Arbeiter gezählt. Trier ein Nachtquartier bekommen haben, beträgt, wie die bortige Landeszeitung" mitteilt, rund 1800 gegen taum

Auch an vielen anderen Drten fanden blutige Zusammenstöße mit der Polizei statt. Rachmittags tagten zehn Volksversammlungen, die massenhaft besucht waren.

Die Arbeiterschaft ist sehr erregt. In vielen Betrieben wollen die Arbeiter den Streit fortsegen.

Schweiz .

Die Wassiliew- Interpellation. Bürich, 29. Dezember.( Gig. Ber.) Die Session der Bundesa versammlung ist geschloffen worden, ohne daß die von unseren Ge noffen im Nationalrat gestellte Interpellation in Sachen der Auss lieferung des Russen Wassili èw an die russische Regierung behandelt worden wäre. Daß der Bundesrat und mit ihm die bürgerlichen Parteien die ihnen unbequeme Affäre gerne vers schleppten, ist begreiflich. Bedauerlich ist es, daß es den sozial­demokratischen Vertretern nicht gelang, die Verhandlung troßdem zu erzwingen. Jetzt fann sie erst in der kommenden Märzsession erfolgen. Daß die Interpellation vom Bundesrat mit Absicht verschleppt wurde, verrät die bürgerliche Presse mit der Erklärung. daß durch die inzwischen erfolgte schwere Verurteilung Wassiliens die Interpellation sowieso gegenstandslos geworden wäre. Das ist sie aber nicht. Die Bürgerlichen haben freilich den Wunsch, die Sozialdemokraten möchten die Interpellation stillschweigend fallen lassen. Aber unsere parlamentarischen Vertreter werden das Verlangen gewiß nicht erfüllen.

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Dänemark .

Vereitelte Russenhete

sturz vor Jahresschluß sind endlich jene sechs Russen frei gelassen worden, die seit dem 25. November in Untersuchungshaft faßen. Sie sollten bekanntlich einen Plan zu gewaltsamer Bes freiung des Raubmörders Balotti ausgehedt haben, aber man brechen nachzuweisen; die Untersuchung hat nicht den geringsten bemühte sich vergeblich, ihnen dies oder irgendein anderes Ver Anhaltspuntt dafür ergeben. Gleichwohl müssen fie Dänemark verlassen, jedoch ist es ihnen auf Anordnung des Justisministeriums