Nr. 1. 26. Jahrgang.
Freitag, 1. Januar 1909. Redacton » Vorwarts Lindenstr. 69
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Mag Lehmann , Freiherr vom Stein. 3 Bde. 1902-1905. Jauch hier find alle äußerlichen Beweggründe ausgeschlossen, da die nicht verschwiegen habe, und er hat auch wie wir zu feiner Ehre Leipzig , S. Hirzel. periönliche Uneigenugigfeit Steins über jeden Zweifel erhaben und hinzufügen wollen die größte persönliche wie politische Schwäche auch von seinen Gegnern niemals angefochten worden ist.
Ernst v. Meier, Französische Einflüsse auf die Staats- und Rechtsentwickelung Preußens im 19. Jahrhundert. 2 Bde. 1907 bis 1908. Leipzig , Dunder u. Humblot .
Mar Lehmann, Die preußische Reform von 1808 und die franzöfifche Revolution. Preußische Jahrbücher, Maiheft 1908. Ernst von Meier , Der Minister vom Stein, die französische Bevolution und der preußische Adel. Eine Streitschrift gegen Wear Lehmann. 1908. Leipzig , Duncker u. Humblot . Paul Bailleu , Königin Luise . Ein Lebensbild. 1908. BerlinLeipzig. Verlag von Giefede u. Devrient.
I.
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II.
Historisch kommt man dem Verständnis seines Charakters am nächsten, wenn man ihn als das nimmt, was er seiner Abstammung und seiner Familienüberlieferung nach war: als einen reichs unmittelbaren Mitter. In feiner nationalen Gesinnung, in seinem heftigen, ungestümen Art erinnert er an Hutten, mit dem er sonst Hasse der Fürsten und ihrer Schreiber, in seiner gewaltiamen, freilich geringe Aehnlichkeit hat, und wie Huiten trotz der reaktionären Reichsreform, die er plante, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts der gefeierte Mann der deutschen Bourgeoisie war, so ist Stein im Anfange des vorigen Jahrhunderts ihr Bahnbrecher gewesen, troß seiner reichsfreiherrlichen Grundfarbe.
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Steins nicht vertuscht, nämlich daß Stein die Schichten unterhalb der Bauern und Bürger, die doch auch zur Nation gehören, ignoriert habe: die Häusler und Tagelöhner auf dem Lande, die Gesellen und Fabritarbeiter in den Städten". Von ihnen sprach Stein als von einem eigentum- und heimatlofen, durch Haß und Neid verzehrten Pöbel, hierin. wie in feinem Urteil über die französische Revolution, um fein Haarbreit besser als der erste beste oſtelbische Junter.
III.
Polemik geknüpft, die zunächst zwar als ein recht überflüffiges GeAn dies Buch Lehmanns hat sich nun neuerdings eine heftige lehrtengezänt erscheint, aber, wenn man auf ihren Grund geht, doch eines allgemeinen Jntereffes nicht entbehrt, so daß sich ein längeres Verweilen bei ihr verlohnt.
Von diesen Schriften ist die an erster Stelle genannte bereits Lehmann sagt einmal sehr treffend:„ Es ist doch wohl der tiefste vor einigen Jahren erschienen: die dreibändige Biographie des Unterschied zwischen der preußischen und der französischen Entwickelung, die Staats- und Rechtsverhältnisse Preußens im 19. Jahrhundert", Das Buch E. v. Meiers über„ Die franzöfifchen Einflüsse auf preußischen Ministers vom Stein aus der Feder des Göttinger daß dort der Impuls fehlte, der hier von dem dritten Stande aus- von dem bisher zwei Bände vorliegen ein dritter steht noch aus Historifers Max Lehmann , der ehedem schon eine zweibändige ging." Sicherlich war der reichsunmittelbare Adel, dem Stein anist trop feines anspruchsvollen Titels nichts weiter als eine weit Biographie Scharnhorsts veröffentlicht hatte. Beide Werke be- gehörte, verkommen und verlottert, viel verkommener und verlotterter ausgesponnene Auseinandersetzung mit Lehmann; namentlich der zweite funden einen erfreulichen Rückschlag auf die kleindeutsche Geschichts - noch, als schon zu Huttens Zeit. Aber wenn er noch einmal einen über 500 Seiten starke Band ist davon erfüllt, und zwar beschäftigt baumeisterei der Droysen und Häusser, der Sybel und Treitschfe, fräftigen Zweig trieb, so war seine Klaffenlage nicht ungünstig für sich dieser Band überwiegend mit dem Nachweise Lehmanns, daß die sozusagen den ganzen Lauf der Weltgeschichte auf das gott - die Lönung der Aufgabe, bürgerliche Reformen durchzuführen, ohne Stein bei seinen Reformen bis zu einem gewissen Grade von der begnadete Geschlecht der Hohenzollern eingestellt hatten. Lehmann eine bürgerliche Klasse als treibende Kraft. Stein war der ver- französischen Revolution beeinflußt gewesen sei. Das will Herr ist selbst im Schatten dieser Tendenzhistoriker aufgewachsen und sein bohrten Eigensucht des ostelbischen Kraut- und Baumjunfertums über- v. Meier nicht wahr haben, wobei er gegen Lehmann in einem auferstes Wert wurde vor mehr als dreißig Jahren von Treitschte als legen, und den Fürsten trat er mit der Sicherheit des Gleichberechtigten fallend höhnischen und verlegenden Tone vorgeht, in einem Tone, „ konservative" Leistung gepriesen, verglichen mit dem" Zoben wie mit dem Haffe des Unterdrückten entgegen; ja selbst den Städten der um so mehr auffällt, als Meier denselben Kreisen angehört wie Lehunferer Sozialdemokraten gegen alle großen Erinnerungen der fonnte er gerechter werden, als irgend einer aus ihrer eigenen mann; er ist Universitätsfurator a. D., Geheimer oder gar Wirklicher preußischen Geschichte", wodurch sich der Prophet des neudeutschen Mitte. In den Artikeln, die der Vorwärts" vor einigen Wochen Geheimer Oberregierungsrat und war ehedem Professor der Nechte, Reiches" jedoch keineswegs als Prophet bewährt hat. zur Jahrhundertfeier der Steinschen Städteordnung veröffentlicht hat, wenn wir nicht irren, in Halle. Denn inzwischen hat Herr Lehmann den großen Erinnerungen ist schon das charakteristische Urteil Zieglers über die Herrschaft von Ueber den Gegenstand des Streites, den Meier in den Vorderder preußischen Geschichte" auch nicht sehr sänftiglich mitgespielt, Gevatter Schneider und Handschuhmacher in den Städten angeführt grund rückt, ist nicht mehr zu sagen, als daß er dabei völlig unrecht weder in seiner Biographie Scharnhorsts, noch in seiner Biographie worden; hätte Ziegler, sicherlich der gefcheidteste Gemeindebeamte, hat. Seine Methode ist die berufene Zitiermethode, wie wir sie in Steins, noch in seiner Schrift über den Ursprung des siebenjährigen den das vormärzliche Preußen gesehen hat, die Städteordnung Deutschland an Janssen und v. d. Golz, in Frankreich an Taine und Krieges. Je mehr er sich in seine archivalischen Forschungen ver- machen müssen, so wäre sie viel bureaukratischer ausgefallen als die leider auch an Jaurès fennen, den Meier beiläufig ebenso heraustiefte, um so weiter hat ihn ein lebhaftes Temperament und ein Städte ordnung Steins. streicht, wie er Lehmann schlecht macht. Diese Methode besteht darin, anerkennenswerter Drang, die historische Wahrheit und nur sie zu Stein war weit genug in der Welt herumgekommen, um zu er- daß man eine vorgefaßte Meinung zu beweisen sucht, indem man erkennen, vom herkömmlichen Trott der borussischen Geschichtsflitterung fennen, daß die altpreußische Wirtschaft, wie sie bis Jena bestanden aus den zeitgenössischen Quellen alles herausiucht, was ihr in den entfernt. Daß er dabei dem„ Toben unserer Sozialdemokraten" hatte, unmöglich so fortdauern könne. Schon vor der Schlacht bei stram pagt, und alles unter den Tisch wirft, was ihr widerspricht. immer sehr fern bleibt und etwa über die Portion angeblichen Jena hatte er als Minister einen grimmigen Borstoß gegen die Auf diese Weise läßt sich alles, aber schlechterdings alles beweisen, Wissens" spottet, womit Morgan, die Herren Engels und Bebel für Stabinettsregierung gemacht, an dem der Haß des Reichsritters gegen was man beweisen will, wobei man noch den Vorteil hat, durch die ihre historischen Phantasien" beriebe, versteht sich am Rande. Das das perfönliche Regiment des Königs und seiner Schreiber fowie der Häufung der gefälligen Zitate ungeheuer gelehrt zu erscheinen, gehört nun einmal zum Gesellenstück der professoralen Zunft, und Troß auf eine selbständige Stellung schon einen großen und selbst während tatsächlich nicht mehr dazu gehört, als eine gewisse Firigwer auf der sicheren Warte des historischen Materialismus steht, den größten Anteil hatte. Denn Steins Behauptung, daß die feit zu lefen und eine gewisse Gewandtheit, die Papierschere und den braucht sich darüber nicht weiter aufzuregen. Kabinettsregierung erst seit dem Tode des Königs Friedrich ein- Kleistertopf zu handhaben. gerissen sei, war historisch vollkommen hinfällig; Stein täuschte sich felbst, wenn er als einen historischen Anspruch erhob, was zunächst doch nur sein persönlicher Anspruch war.
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Die beiden großen Biographien Lehmanns find weitaus die In dem vorliegenden Falle hält Herr v. Meier fowohl in feinem Lauterste und wertvollste Duelle, aus der man sich über das Preußen Werte selbst wie in seiner Streitschrift seinem Widerpart alles lleble bor bundert Jahren, über das Preußen vor und nach der Schlacht vor, was Stein über die französische Revolution gejagt hat; er probei Jena unterrichten kann. Dabei stehen sie künstlerisch so hoch wie Weder vor noch auch zunächst nach Jena fetzte er feine Forderung duziert diese Zitate, um einen Ausdruck Treitichtes zu gebrauchen, wissenschaftlich; es gelingt ihrem Verfasser, die Gestalten Scharnhorsts durch: vielmehr jagte ihn der König mit Schimpf und Schande aus wie ein geternder Wucherer seinen Schein", um daraus zu folgern, und Steins in voller Lebensfrische herauszubringen, was bei dem dem preußischen Dienst. Aber nach dem Frieden von Tiljit erzwang daß Stein tein bloßer Nachahmer der franzöfifchen Revolution" geNeichsfreiherrn v. Stein noch ungleich schwieriger war, als bei dem ein Machtspruch Napoleons die Wiederanstellung Steins, und Stein wesen sei. Davon ist nun bei Lehmann zunächst gar nichts zu Bauernsohn Scharnhorst. Nicht nur weil die militärischen Reformen fehrte in den preußischen Dienst zurück." Sie bringen", rief ihm lesen; Lehmann hat den Unsinn, den Stein über die französische Scharnhorsts verhältnismäßig einfacher und leichter zu übersehen Niebuhr zu, dem unglücklichen Lande, dem noch unglücklicheren Stevolution geschrieben hat, keineswegs verheimlicht, wenn er ihn find, als die bürgerlichen Reformen Steins, bei denen es sich um Souverän ein Opfer, wie es die neuere Geschichte kaum fennt." auch nicht so breit tritt wie Meier, aus dem immerhin begreiflichen sehr verwickelte Verfassungs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsfragen Man darf diese Ansicht gelten lassen, ohne doch zu verzehlen, daß und verzeiblichen Grunde, daß der Schwerpunkt von Steins histori Handelte, sondern auch und namentlich weil Stein eine ungleich Stein, so wie er nun einmal war, dies Opfer nicht ohne eine gefcher Wirksamkeit doch nicht in diesen Dummheiten gelegen hat. Lehkompliziertere Natur war, als Scharnhorst. Stein ist der größte wisse grimmige Genugtung gebracht haben wird. Als er einige Wochen mann sucht sich gerade darüber flar zu werden, wieso Stein trop preußische Reformer gewesen und doch hat der Hauptmitarbeiter bei wieder im Dienst war, schrieb er am 8. Dezember 1807 an feines abfälligen Urteils über die französische Revolution dennoch feinen Reformen, hat Schön von seiner durchaus reaktionären Ge- Hardenberg: Ich kann nur zufrieden sein mit der Art, wie der sich von den Gedanken dieser Revolution babe beeinflussen lassen finnung gesprochen und das Verdienst dieser Reformen den Mit- König mich fürchtet." Und so wenig wie mit der Majestät, fönnen. Allein die Tatsache, daß Stein daß Stein die französische arbeitern Steins zugeschrieben. Lehmann hat sich vor dreißig machte Stein mit ihren Junkern und Schreibern irgendwelche Revolutionsgesetzgebung für seine Reformgesetze, zum Teil durch Jahren seine literarischen Sporen verdient, indem er diese Ansicht Umstände. Man sieht ihn die Peitsche schwingen über eine wörtliche Uebernahme ihrer Bestimmungen, benutzt habe, schiebt Weier bekämpfte; und in der Sache muß man ihm zustimmen. Stein war Schar feiger Bestien, bis ihn dann das Los aller beiseite als„ Kuriosa", die es nicht lohne, an die große Glocke der Urheber der Reformen von 1808, mögen ihn seine Mitarbeiter Tierbändiger ereilt, indem ihn das Raubzeug von hinten packt und an hängen"." Lehmann sicht in diesem Verfahren Meiners einfach oder doch einzelne von ihnen auch an eindringenden Kenntnissen niederreißt. eine Bankrotterklärung"; er meint, es sei gerade die Aufgabe des oder logischer Konsequenz übertroffen haben. Keiner von ihnen In der Wucht seiner mächtigen Persönlichkeit lag die historische Sistorifers, solche Differenzen in der Haltung eines Staatsmannes hätte erreicht, was Stein erreicht hat. Bedeutung Steins viel mehr als in feinen Reformen. Es ist zu zu verstehen aus den wechicinden Bedürfnissen, dem Aufschwung oder Allein die Ansicht Schöns wurzelte doch nicht in seiner Eifersucht viel gesagt, daß diese Reformen allein seiner persönlichen Initiative der Not des von ihm regierten Staats, aus der beständig fich oder seinem Reid oder sonst in einem unliebenswürdigen Charakter zu verdanken gewesen sein sollen. Ihre erste, nicht bedeutendste, aber ändernden Weltlage, aus den einander ablösenden geistigen und zuge, sondern darin, daß Schön als echter Kantianer jedes historischen vielleicht meist gepriesene Frucht, das Edikt vom 9. Oftober 1807, war fittlichen Strömungen, und mehr ist darüber wirklich nicht zu sagen. Sinnes entbehrte, daß er gar nicht zu fassen vermochte, worin die sogar schon reif, als Stein mit dem Anfange diefes Monats in Königsberg So weit würde uns diese Polemit nicht veranlassen, auf sie historische Wirksamkeit Steins ihr Schwergewicht hatte. Schön ge- eintraf, um die Geschäfte wieder zu übernehmen. Freilich noch viel einzugehen. Sie erinnert, wie Herr v. Meier selbst in einem Anstand ihm einzelne Gedankenbliße zu, aber bestritt ihm eine flare weniger, als der persönlichen Initiative Steins, war das Edift der fluge von Selbsterkenntnis andeutet, an die berüchtigten Theologenund konfequente Weltauffaffung, nun gar im modernen Sinne; noch besseren Einsicht des Königs oder des Junkertums zu verdanken. händel vergangener Jahrhunderte, nur daß die Schuld daran ausim Jahre 1830 schalt er auf den„ Erzultra Stein", der immer schon Die Behauptung, daß die fürchterliche Niederlage von Jena auf diese schließlich ihn trifft und nicht, wie er glauben machen möchte einen auf Luther geichimpft habe. Ich würde mich nicht wundern, wenn Glemente irgend einen läuternden Eindruck gemacht hätte, gehört zu Gegner. Jedoch, um auch ihm gerecht zu werden, so ta m er katholisch oder gar Mönch wird. Vernunft und das Reich der den dreiftesten Geschichtslägen; der König blieb so fiumpfsinnig, die er in gewissem Sinne auf mildernde Umstände plàsvecen. Ideen war nie sein Gebiet." Und sicherlich war Stein alles cher als Junker blieben so eigensüchtig und habgierig nach Jena wie vor wenn er die Beziehungen Steins zur franzöfifchen Revolution in ein systematischer Denter. Jena . Allein Napoleon hatte dem abgetriebenen Gaul des den Vordergrund schiebt, so doch nur, tveil er hier die Inzwischen schließt auch Schön seine bittere Kritit Steins mit altpreußischen Staates zwei scharfe Sporen in die Seiten günstigste Position für seine Zitatentanonade zu haben glaubt. dem Worte Kants : Man fann ein großer Philosoph sein und doch gesezt. indem er aus den preußischen Landesteilen, die was ihn in Wahrheit an Lehmanns Werke kränkt, das ist die„ sehr schlecht die Flöte blasen, und Alexander v. Humboldt, obgleich er im ihm im Frieden von Tilfit abgetreten worden waren, im Osten das entschiedene Abneigung gegen den grundbesitzenden Adel", die„ VorBejen der Sache mit Schön übereinstimmte, kam der Wahrheit schon erzogtum Barichan and in Weſten das Stönigreich Weſtfalen Schuf liebe für die franzöfifche Revolution", das„ Grau- in- Grau- Malen" beträchtlich näher, indem er schrieb:„ Stein war ein Mann der raichen und in beiden neuen Gebieten, wie überall, wo er seine fiegreichen der preußischen Zustände vor 1806, die Auffassung der Schlacht von Tat, mächtig an Willenstraft, voll Scharfblick im einzelnen, meist wie Adler aufpflanzte, bürgerliche Reformen einführte. Wie sehr die west Jena als einer„ aristokratischen Niederlage", die der völlige ZuDurch Juipiration; kein Staatsmann, aber viel Edles schaffend und fälische Gesetzgebung die preußische beeinflußt hat, werden wir noch sammenbruch des altpreußischen Staates verursacht habe, dessen eigent veranlassend, sehr beschränkt im Freiheitssinn und wegen dieser Be- iehen; solange die französischen Truppen das Land besetzt hielten liche Regenten" die Junker gewesen feien. Es geht auch hier nicht schräntung oft im Widerspruche mit sich selbst; unerschütterlich warm der und der preußische Staat tatsächlich nur aus Bruchstücken seiner ehe- ohne mannigfache Entstellungen und lebertreibungen dessen ab, was mittelalterlichen Blythe ergeben, die er sich von deutscher Freiheit, nicht maligen Provinzen Ost- und Westpreußen bestand, kam es auf das Lehmann gesagt hat, indessen müssen wir den Leier, der sich dafür im Volksieben, sondern in ständischen Abstufungen geschaffen, un- Herzogtum Warschau an, das alsbald mit der Aufhebung der Hörig interessiert, auf Lehmanns Erwiderung im vorjährigen Maiheft der gebildeter als das Zeitalter, in dem er lebte: rein und edel von feit begann. Die Brüder Schrötter machten den König darauf auf" Preußischen Jahrbücher" verweisen. Uns tommt es hier auf Herrn Gemüt, bei vielen Ausbrüchen von Heftigkeit und Erbitterung; tein merkiam, daß die preußischen Bauern in das befreite Land aus- v. Meier selbst an, und auch auf ihn nur als den ausgeprägtesten großer Mann, aber oft groß im Handeln, Großes und Freies wandern würden, was der Kantianer Schön dann in den kategorischen Typ der neuesten, die kleindeutsche Geschichtsbaumeisterei noch weit Hervorrufend, um einen Teil des Hervorgerufenen später zu bereuen." Imperativ übersezte, den Treuen dürfe fein schlechteres Los werden übertreffenden Geschichtsflitterung, die das Junfertum von aller Jeder dieser Züge ist richtig, wenn sie in ihrer Gesamtheit auch noch als den Untreuen. So brannte das Feuer auf den Nägeln der historischen Verantwortlichkeit für Jena entlasten will. Herr fein Bild des ganzen Mannes geben. Finger, die das Oftoberedift von 1807 schrieben. v. Meier rühmt sich, sein Buch habe ,, wie eine Granate" Wie sehr Stein„ ein Mensch mit seinem Widerspruch" war, zeigt Jedoch wenn dies Edift schon vor Steins Ankunft in Königs- eingeichlagen, und wenn er anderes richtig zitiert, so hat er schon am ttarsten und schärfsten seine Stellung zur großen franzöfifchen berg fertig war, so kam er doch noch gerade zur rechten Zeit, um einen ganzen Trott von sogenannten„ Historifern" hinter sich, die in Revolution. Er war ihr abgefagter Gegner, und in einer eigenen den junferlichen Widerstand zu beseitigen, der den Jammermann der Schlacht von Jena ein zufälliges Malheur sehen, das durch Schrift über ihre Geschichte, die in das Jahr 1811 fällt, urteilte er über ihre von König schon wieder halb kopischen gemacht hatte. Und wie von Fehler der auswärtigen Politik über einen ferngefunden Staat Uriachen und Wirkungen mit einer furzichtigen Verblendung, die fein oft- diefem Goift, so gilt in noch höherem Grade von den Reformen des hereingebrochen sei, der sich in„ fortschreitender Entwickelung beelbischer Junker hätte übertreffen können oder je übertroffen hat. Aber der Jahres 1808, daß sie ohne Stein fo wenig durchznießen gewefen funden" habe. selbe Stein ist bei seinen Reformen, die in die Jahre 1807 und 1808 fallen, wären, wie sie allein durch ihn eingeführt worden sind. Weder Diefe junkerliche Art der Geschichtsschreibung ein wenig näher von derselben Revolution in mehr oder minder hohem Maße beeinflußt die Schrötter, noch Schön, noch Altenstein, noch irgendwelche sonstigen zu beleuchten, scheint uns nicht ganz überflüssig zu sein. Nicht als worden, in erster Reihe bei seiner populärsten und auch wohl nam- Mitarbeiter Steins waren die Leute danach, das persönliche Re- ob wir ein Bedürfnis hätten, sie auszurotten, oder uns gar einhaftesten Reform, der preußischen Städteordnung; einzelne ihrer giment nebst allem, was ihm anhing, wie die Puppen tanzen zu bildeten, daß wir sie ausrotten könnten. Ganz im Gegenteil! Will Baragraphen hat er, wie Lehmann zuerst nachgewiefen hat, wörtid, laffen, und wer router 1908 68 perfolien sample des fich die bürgerliche Historie in dieſen Abgrund stürzen, so hat fie aus französischen Revolutionsgefeßen überlegt. Alle äußeren Rück- Blocks und des Blockvaters gegen das persönliche Regiment mit unseren Segen dazu, und unser Protest dagegen würde die fichten, etwa in dem Sinne, daß er die Konterbande öffentlich ver- erlebt hat, wird anerkennen müssen, daß eine glänzendere Apologie Granate" des Herrn v. Meier nur um so fräftiger plagen lassen. urteilt habe, um sie heimlich desto ficherer einzuschmuggeln, find des Jahres 1808 nicht geschrieben werden könnte, wird dem alten Tas Argument, daß die Sozialdemokratie von irgend einer Sache nicht nur durch Steins Charakter, sondern auch fachlich ausgeschloffen; Reichsfreiherrn, troy all feiner reaktionären Schrullen, ein Gefühl Ieb nichts wissen wolle, ist ja der geeignetste Weg, diese Sache der jene Geschichte der französischen Revolution. worin er am feind haftester Sympathie nicht versagen. bürgerlichen Vernunft schmackhaft zu machen. feligsten und deshalb auch am törichsten über sie urteilt, hat er nie Einer historisch so mannigfach bedingten Persönlichkeit, wie Aber es liegt in unserem eigenen Interesse, uns über die beröffentlicht; sie ruht heute noch ungedruckt in den Archiven. Stein war, biographisch gerecht zu werden, ist eine so schwierige geistige Entwidelung innerhalb der herrschenden Klassen auf dem Von ähnlichen Widersprüchen wimmelt das Leben Steins; der wie reizvolle Aufgabe. Man fann Herrn Lehmann jedoch laufenden zu erhalten, und zumal in diesem Falle, wo die Verfelbe Mann, der 1807 den wildesten Zorn des ostelbischen Junker- nicht bestreiten, daß er ihr gerecht zu werden verstanden hat. flärung der Junkerpolitit von vor hundert Jahren, bewußt oder untums durch die Aufhebung der bäuerlichen Erbuntertänigteit erregte, Nicht als ob man ihm in jedem Punkt beizustimmen brauchte! Jede bewußt, doch nur den Zweck verfolgt, die Junkerpolitik von heute zu dachte wenige Jahre vorher, als er die Wohnung des mecklen Biographie, oder wenigstens jede gute Biographie, enthält ein fub- fördern. burgischen Edelmannes, der seine Bauern lege, statt ihren Zustand jektives Element; wer sich nicht völlig in feinen Helden einzuleben
zu verbessern, mit der Höhle eines Raubtieres verglich, das alles vermocht hat, wird niemals eine lebendige Gestalt herausbringen.
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IV.
um sich veröde und sich mit der Stille des Grabes begnüge, Aber deshalb tritt Herr Lehmann der historischen Wahrheit Nach Herrn v. Meier ist der preußische Staat ein unvergleichnoch nicht daran, die eigenen Hörigen an der Lahn und am Rhein nirgends zu nahe; er fann sich mit Recht darauf berufen, daß er liches Unifum in der Geschichte und hat namentlich mit der Ent freizugeben, obgleich einfichtige Junker nicht nur westlich, sondern die Bedingtheit der Wirksamkeit" Steins, daß er auch die Verdienste wickelung des franzöfifchen Staates nichts gemein; am wenigsten selbst östlich der Elbe schon auf eigene Faust damit vorgingen. Und seiner Mitarbeiter hervorgehoben, daß er Steins persönliche Schwächen tonnte ihm die franzöfifche Revolution imponieren.