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Nr. 1. 26. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Berliner Nachrichten.

Neujahrsgratulanten.

Einrichtung übernommen, die Erfüllung aller seiner Zu­jagen bereitelt.

Und so ging es auch im vorliegenden Falle. Als es in Zweiter Wahlkreis. Heute, Freitag, am Neujahrs. diesen Tagen soweit war, daß wir aus unseren uns lieb­tag findet im Lotal von Rabe, Fichteftr. 29, abends 6 Uhr pünktlich, gewordenen Arbeitsräumen vertrieben wurden und die neuen ein gemütlicher Abend mit anschließendem Tanz statt. Ansprache des Räume betraten, ging ein Jammern und Wettern los, daß Genossen Mag Grunwald; ferner Regitationen, Borträge usw. dem Geschäftsleiter Ach und Weh wurde. Es ist schon schlimm, Eintritt frei Tanz 20 Pf. Die Genossen werden gebeten, wenn man überhaupt umzieht, wenn aber eine Redaktion einen mit ihren Familien recht zahlreich zu erscheinen. Der Borstand, Umzug bewerkstelligen muß, und sei es auch nur eine Treppe Briz- Budow. Sonnabend, den 2. Januar cr., bleibt die Vereine höher, so ist das für die daran Interessierten eine doppelte bibliothet geschlossen. Der Vorstand. Plage. Wird ein solcher Umzug auch noch so sorgfältig aus­geführt, so hat er unzweifelhaft eine erhebliche Erschwerung der Redaktionstätigkeit im Gefolge, weil die Hilfsmittel, die ein Redakteur in feinem Berufe benötigt, die erste Beit nach dem Umzug ihm doch nicht so zur Hand liegen, wie er das sonst gewohnt war, um die Arbeit mit der Firigkeit zu leisten, Spötter wollen behaupten, daß die Sitte des Glück- wie das die Natur des Zeitungsbetriebes erfordert. Diese wünschens zum neuen Jahr. eine spekulative Erfindung der nur furze Uebergangsperiode wurde aber schnell überwunden Kirche sei. Da die Kirche allbekanntlich nichts umsonst tut, und kommt weniger in Betracht, als wenn man Räume bezieht, ließ sie sich einstmals sogar die Neujahrsgratulation mit die bei ihrer Ingebrauchnahme noch nicht fir und fertig sind. klingender Münze vergelten. Noch vor hundert Jahren waren und das war bei uns der Fall. Unsere so fürsorgliche Ge­auch in Berlin die Küster und Kirchendiener eifrig dabei, schäftsleitung, die uns gar nicht schnell genug aus unserem den Neujahrsobolus von den Gläubigen einzuheimſen. Sie bisherigen Heim rauswerfen konnte, war in der fatalen Lage, tamen einfach mit dem Klingelbeutel ins Haus gelaufen. Ob uns nur unfertige Zimmer anweifen zu können. Da fehlen fie die Bettelgroschen mit den firchlichen Obermimen redlich das Telephon, dort das Licht, wieder wo anders die Fenster­geteilt haben, berichtet uns die Geschichte leider nicht. Der gardinen. An einer anderen Stelle waren Tischler noch mit Herr Pfarrer wird wohl schon zugesehen haben, daß er bei der Anbringung von Türen beschäftigt. Auf den Korridoren dem Geschäft nicht zu kurz fam. Kann man es da anderen standen Kisten und Kasten mit Büchern und Zeitungen herum, Schlaumeiern verdenken, daß sie der Kirche zur Neujahr da lagen Licht- und Telephondrähte am Fußboden, Stehleitern Konkurrenz machten? Obwohl schon damals das Betteln versperrten die Passage und nötigten uns wie die Besucher, streng untersagt war und nicht zu fnapp bestraft wurde, sich, so gut es ging, durch diese Scylla und Charybdis der nahm die Bettelei zu Neujahr einen Riesenumfang an, von Engpässe wie Aale durchzuschlängeln, was besonders für den dem wir uns heute faum eine Vorstellung machen können. Diden aus Schöneberg " feine leichte Aufgabe war. Dazu Alles, was irgend ein kleines staatliches oder städtisches Amt tam, daß an allen Eden und Enden genagelt, gehämmert und versah, glaubte ein Privilegium auf die Tasche der Mitbürger geklopft wurde, daß es für einen, der bei dieſem Getöse geistig zu benzen. Der Unfug war so ausgedehnt, daß selbst Toten- arbeiten muß, zum Ausderhautfahren war. So kam es, daß gräber und Leichendiener, denen man sonst gern aus dem auch die einzelnen Redakteure in eine Stimmung gegen die Wege ging, sich mit offener Hand einstellten und die Neu- Geschäftsleitung gerieten, daß sie in diesem Augenblid den jahrsstimmung nicht gerade hoben. Dazu famen zahlreiche Beranlasser des ganzen Umzugs am liebsten gesteinigt hätten. Privatstände, die sich auf ein ungeschriebenes Privileg beriefen am fuchtigsten schien der Feuilletonredakteur zu sein. Er und ihre Forderung mitunter recht nachdrücklich geltend zu batte sich eingebildet, ein dauerndes Anrecht auf einen Sanni machen verstanden. Wer da überall geben wollte oder aus von der Größe eines mittleren Bersammlungsfaales zu haben gewissen Verpflichtungen heraus geben mußte, der konnte und wollte partout nicht sein an sich schönes Zimmer befeßen; wahrhaftig fagen: das Jahr fängt gut an! Vor hundert erst nach einigen Tagen fand er sich in die neue Situation. Jahren war es auch noch Sitte, daß die in den Arbeits- Der Verantwortliche schien wieder bange zu haben, daß er bei häusern eingesperrten Bettler am Silvestertage entlassen 20 Grad Wärme beim Lesen seiner Fahnen einfrieren fönnte. Aber schließlich wurden die einzelnen Unannehmlichkeiten wurden. Diesen armseligen, in Lumpen gehüllten Menschen, unter denen sich auch viele Frauen und Kinder befanden, blieb und Schwierigkeiten nach Möglichkeit behoben und nun scheint natürlich gar nichts anderes übrig, als sofort die alte Be- alles einem guten Ende entgegenzugehen. Das einzige Be­chäftigung wieder aufzunehmen, wenn sie nicht verhungern denken, was noch übrig blieb, war die Ueberwindung der vollten, und so nügten sie auch ihrerseits die Neujahrssitte 4 Treppen, bis man die Redaktionsräume erklommen hat. Nachdem aber dafür Sorge getragen ist, daß für alle die jenigen, die auf unserer Redaktion zu tun haben, der Fahr stuhl im Borderhause zur Beförderung bereitgestellt ist, ist auch das letzte Bedenken geschwungen. Alles ist wieder im Bote. Trotzdem hoffen wir alle, daß wir von einem neuen Umzuge recht lange verschont bleiben möchten.

edlich aus.

Mit den folgenden Jahrzehnten ist manches vom Neu­ahrsgratulantentum abgebrödelt. Ein Teil der unteren Jeamtenkategorien wurde so gestellt, daß diese es für unter hrer Würde hielten, auf den Neujahrsbettel zu gehen, und much viele private Erwerbszweige stellten die Sitte langsam ein. Von den Gewerken sind es nur noch die Schornstein­feger, welche leider mit dem alten Privileg noch nicht ganz lich gebrochen haben. Sie müssen heute auf ihrer Neujahrs. visite unendlich viele anzügliche Redensarten hören, und es ist daher in ihren Kreisen schon längst der Wunsch laut ge­worden, auf einen mit Bettelgeld erkauften vergnügten Silvesterabend endgültig zu verzichten. Haben das doch jogar

gern.

viele Freunde erworben, unsere Gegner aber au heftigen But­Der historische Wandkalender, der sich unter unseren Lefern ausbrüchen veranlagt hat, gelangt mit der heutigen Nummer unseres Blattes an die Abonnenten Groß- Berlins zur Ausgabe.

Opfer der Kälte.

Freitag, 1. Januar 1909.

auf dem Gebiete der Heilkunde, der Heilkunde für Menschen wie für Tiere, nur zu leicht eine wissenschaftliche Wahrheit", die bisher Geltung hatte, schon in ganz kurzer Zeit durch eine ent­gegengesette wissenschaftliche Wahrheit" abgelöst wird. Wie denkt eigentlich der Tierschutzverein über diese Staltluftbehandlung

schwißender Pferde?"-

Mit Bezug hierauf fendet uns der Berliner Tierschutzverein die Mitteilung, daß die Fortnahme der Deden schon im Herbst 1906 zu bemerken war. Im Januar 1907 hat dann der Berliner Tierschußverein eine Eingabe an das Kommissariat für das öffent liche Fuhrwefen gerichtet, in welcher er auf die große Tierquälerei hinwies, daß an den damals bitterkalten Tagen die dampfenden Omnibuspferde an den zugigen Straßeneden schutzlos stehen müßten. lehmung des Gesuches, indem tatsächlich, wie es der Vorwärts". Nach einigen Monaten tam jedoch vom Polizeipräsidium eine Ab Artikel als Mutmaßung andeutete, eine tierärztliche Autorität die neue Lehre aufgestellt hat, daß eine Bedeckung nicht notwendig fei. Auf dem Gebiet der Wissenschaft gehen ja oft über ein und dice selbe Sache die Meinungen sehr auseinander, und so auch stehen in der Bedeckungsfrage wohl allermeist die Praktiker, welche täglich mit Pferden umzugehen haben, auf der entgegengesetten Seite. Die Feuerwehr z. B. wird nie verfehlen, ihre dampfenden Pferde in Deden zu hüllen. Der Berliner Tierschutzverein hat also in dieser Frage das Geinige getan, hat aber nichts erreicht. Jeden falls begrüßen wir, sagt der Verein, es mit Freuden, daß in einer großen Zeitung dieser Uebelstand kritisiert worden ist. Möchte nur die Omnibus- Gesellschaft immer wieder recht kräftig an ihre moralische Pflicht erinnert werden.

25 Jahre sind am morgigen 2. Januar verflossen, seit die ersten sozialdemokratischen Vertreter in die Stadtverordnetenver fammlung einzogen. Bekanntlich gelang es am 18. Oftober 1883 der Berliner Arbeiterschaft zwei und in der der Hauptwahl folgen, den Stichwahl und Nachwahl drei Vertreter durchzubringen, und zwar die Genossen Paul Singer, Franz Tuzauer, Ferd. Ewald, Friz Goerfi und August Herold . Ununterbrochen gehört Genosse Singer feit dieser Zeit der Stadtverordnetenversammlung an Was die sozialdemokratische Fraktion im Interesse der Berliner arbeiterschaft im Rathause geleistet hat, ist bereits im Oktober in unserem Blatte und außerdem in dem mit vorzüglichem Fleiße bearbeiteten Buche von Paul Hirsch : 25 Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde" eingehend dargelegt. Die Berliner Ar beiterschaft hat aus Anlaß der 25jährigen Wiederkehr dieses Tages den Genossen Singer und Ewald Glückwünsche dargebracht.

Aus Anlaß seines Eintritts in die Stadtverordnetenversamm lung am 2. Januar 1884 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dem Genossen Singer am morgigen Tage zu seinem 25jährigen Jubiläum als Stadtverordneter eine Glüdwunsch, adresse durch Abgeordnete der Versammlung überreichen zu lassen. Dem Wunsche der Stadtverordnetenversammlung, daß Genosse Singer noch recht lange an der Stelle, wo er 25 Jahre gestanden, pirten möge, tönnen wir uns nur von Herzen anschließen.

50 000 m. hat gestern der Berliner Magistrat für die Opfer der Erdbebentatastrophe auf Sizilien und in Salabrien, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, bewilligt.

Wegen einer verheerenden Gasexplosion infolge der strengen

Kälte und des dadurch verursachten Blasens eines Hauptzuleitungs. rohres der städtischen Gaswerke wurde gestern früh um 7 Uhr in

Moabit die Feuerwehr alarmiert. Vor dem Hause Flensburger Straße 26 war unbemerkt das Rohr der Gasleitung geplatzt. Das Keller, unter dem Hausflur des Hauses Flensburger Straße 27 Gas hatte sich den Röhren folgend einen Ausweg gesucht und im sowie in der Pförtnerwohnung und dem Treppenaufgang ange­sammelt. Als die Frau Koepde früh mit Licht die Wohnung betreten wollte, erfolgte die Explosion. Die beiden Torwege, Türen Die eingetretene Kälte hat gerade noch gefehlt, um das in- und Fenster uso. wurden im Steller und Erdgeschoß zertrümmert, auch schon die sicher nicht mit überhohem Gehalt gesegneten folge starker Arbeitslosigkeit herbeigeführte Glend zu vergrößern eingebrüdt. Die Einrichtung der Pförtnerwohnung stand gleich in auch im ersten Stocktvert und im Treppenhause wurden Fenster Laternenanstecker getan, während die Nachtwächter nicht mehr gehntausende, die kaum ein Stüd Brot au efsen haben, müffen die einzelnen Mieter, sondern nur noch die Hauswirte heim- nun auch noch frieren und diejenigen, die sich fümmerlich durch Flammen, die Gardinen waren brennend 10 Meter weit hinweg fuchen. Der Briefträger verlangt nichts, aber er nimmt ganz schlagen, müssen hungern, wenn sie nicht frieren wollen. Dazu Auskunft geben. Es wurde deshalb zunächt angenommen, im gefchleudert worden. Als die Feuerwehr erschien, tonnte niemand Wir gönnen ihm für sein tägliches anstrengendes fommt, daß Taufende, die kein Cbbach haben, von den Asylen Keller feien Benzin und Spiritus explodiert. Nachdem dann die Treppensteigen dieses nachträgliche Weihnachtsgeschenk ebenso zurückgewiesen werden wegen Ueberfüllung. Es ist deshalb nicht wie namentlich den kleinen und großen Zeitungsausträgern, zu verwundern, daß fortgesetzt Nachrichten einlaufen, nach denen Flammen mit zwei Schlauchleitungen gelöscht waren, erfolgte eine die in ihrer schweren, vor Wind und Wetter nicht Halt arme Teufel der Stälte zum Opfer gefallen find. So wurde gestern der Oberfeuermann Müller und der Feuermann Unger durch Stich zweite Explosion des weiter ausströmenden Gases, wobei leider machenden Arbeit nicht zu beneiden sind. Portiers und Haus am Friedrichshain ein etwa 45 Jahre alter Krüppel in bebauerns flammen Verlegungen im Gesicht erlitten. Beide wurden sofort reiniger halten, soweit nicht der Hausvascha es berbietet, wertem Zustande aufgefunden. Der Aermite vermochte sich wegen noch sehr zahlreich an der Sitte fest. Man gibt hier eine feiner verkrüppelten Beine nicht vorwärts zu bewegen und brach nach dem Krankenhause in Moabit gebracht, wo man sie sofort kleine Spende um so bereitwilliger, als ja neuerdings in am Friedrichshain vor Kälte erstarrt zusammen. Ein. Schußmann verband. Die Verlegungen sollen nur leichter Natur sein. Die fast allen Häusern für die Hauswartung nicht besonders fand ihn später in völlig leblosem Zustande auf und schaffte ihn förtnerfrau ist mit dem Schreden davongekommen, fie wurde gezahlt wird Eine erhebliche Rolle spielt das Neujahrgeld nach dem nahen Krankenhaus. Die Erstarrung war bei dem Un zur Seite geschleudert, als sie das Treppenhaus betrat. Sehr auch noch im Geschäftsleben. Sehr viele große Geschäfte bekannten bereits so weit vorgeschritten, daß an seinem Auf- fchwierig gestaltete sich dann die Auffindung der Bruchstelle der fühlen die Verpflichtung, den Boten, mit denen sie das ganze kommen gezweifelt wird. Auf der Tegeler Chauffee wurde in Gasleitung. Sie wurde schließlich einen Meter weit vom Haus. Jahr über fast täglich verkehren, am Jahresschluß eine der Nacht zum Donnerstag eine obdachlose Frauenspersion in er- eingang auf der Straße gefunden. Da die Röhren nicht durch klingende Erkenntlichkeit zu bezeigen. Wie aber in unserer frorenem Zustande aufgefunden und in das Strankenhaus einge- Hähne geschlossen werden konnten, strömte fortwährend eine Menge Zeit alles beschnitten wird, was nicht vom Zwange diftiert liefert.- Ueber einen britten ähnlichen Fall wird uns aus den Gas aus, bis es dann gelang, das Rohr zu verstopfen und zu ist, so sickert selbst hier schon das Bestreben durch, zum Besten Laubentkolonien an der Pankower Grenzgemarkung berichtet. In dichten. der eigenen Tasche zu sparen. einer dortigen Laube hatte ein arbeitsloser Tischlergeselle gea Zwei Kinder erstidt. Zwei Brandunfälle mit tödlichem Aus Im großen und ganzen handelt es sich also bei den nächtigt und unter der Ginwirkung der grimmigen Kälte war er gang haben sich gestern mittag fast gleichzeitig im Osten und Süden modernen Neujahrsgratulanten mit der offenen Hand fast bald erstarrt. Wäre nicht frühmorgens ein Laubenkolonist hinzu- Berline zugetragen. In der Müncheberger Straße 4 kam in der durch veg um arme Schlucker, die sich für geringen Lohn das gekommen, der sich des Gefährdeten annahm, so wäre er zweifellos Wohnung des Hauseigentümers Stuhrt ein Brand zum Ausbruch, ganze Jahr über vom frühen Morgen bis zum späten Abend erfroren. der Betten und Kleidungsstüde erfaßte. Jn wenigen Minuten war redlich plagen müssen. Sie tanzen nicht auf Rosen und bauen Infolge der Glätte, die durch den vorgestrigen Schnee fall her- die Wohnung vollständig verqualmt, so daß die beiden Kinder des mit dem zu erwartenden Neujahrsgeschenk schon lange bor beigeführt worden ist, sind in der darauf folgenden Nacht eine Stuhrtschen Ehepaares nicht mehr in Sicherheit gebracht werden Weihnachten Luftschlösser. Es sind zwar im einzelnen nur ganze Reihe von Unfällen hervorgerufen worden. Am Rosenthaler fonnten. Als die fofort benachrichtigte Feuerwehr eintraf und in wenige Nickel, die sich im günstigen Falle zu einem Goldstück Tor stürzte beispielsweise ein Bassant beim Ausgleiten auf dem die verqualmten Wohnräunte eindrang, fand sie den Stnaben verdichten, mit dem die betreffende Familie ein großes Loch Bürgersteig in eine Ladenscheibe und erlitt erhebliche Schmitt. Herbert erstidt auf. Sein Bruder Willi war auch schon hart im Wirtschaftsbudget zustopfen will. Solange nicht unsere munden. Durch Sturz auf den Bürgersteigen zogen sich mehrere von dem Rauch mitgenommen. Beide Kinder wurden schleunigst Gesellschaftsordnung dafür sorgt, daß alle diese unteren Er- Berfonen starke Quetschwunden und Verlegungen am Kopf und ins Freie geschafft, wo herbeigerufene Aerzte sofort wieder werbsschichten so gestellt werden, um auf Bettelgroschen ver- im Geficht zu. Auf den Unfallstationen und auf den Rettungs- belebungsversuche anstellten. Leider waren die Bemühungen bet zichten zu fönnen, darf sie sich auch über die Neujahrs- waden erhielten die Verunglüdten die ersten Notverbände. dem Herbert vergeblich. Es konnte mur noch der eingetretene Tod bettelei" nicht beklagen. Sie sind nur der Keil, der von der Das unvorsichtige Betreten polizeilich verbotener Stellen auf festgestellt werden. Willi erholte fich nach und nach wieder und modernen Ausbeutungspolitik getrieben wird. dem Gise hätte am Mittwochnadymittag beinahe wieder zwei junge muroe, da er auch Brandwunden an den Armen und an der Brust Menschenleben gefordert. Auf der Havel bei Schwanenwerder erlitten hatte, mit einem Tender der Feuerwehr nach dem Kranken­hatten sich mehrere Schultnaben auf dem Gife herumgetummelt. Hause Am Friedrichshain geschafft. Wer von unseren Lefern einen Wohnungsumzug durch wet von ihnen wagten sich dabei zu nahe an die Fahrrinne für gemacht hat und wer hätte das nicht?, wird unsere die Dampfer heran, auf der nur eine dünne Eisdecke vorhanden Stimmung begreifen, in die wir versekt wurden, als unsere war. Sie brachen beide ein und schrien jämmerlich um Hilfe. Geschäftsleitung uns der Redaktion vor einiger Zeit er- Den Spieltameraden gelang es mit Unterstüßung zweier hinzu öffnete, wir müßten die feit Oktober 1902 innegehabten Stäume geeilter Spaziergänger, die Gefährdeten dem nassen Element zu der Redaktion( Lindenstr. 69, 2. Hof 3 Treppen) berlassen und entreißen. uns eine Treppe höher nach dem ersten Hof zu einquartieren. Alte Räume, an die sich so manche Erinnerungen fnüpfen, Vom Tierschuh bei der Omnibusgesellschaft. In Nr. 296 ver­verläßt man nur dann gern, wenn man die Gewißheit hat, öffentlichten wir unter der borgenannten Ueberschrift eine Notiz, beffere dafür einzutauschen. Die Gewis heit hatte aber nicht welche besagte: Früher war es üblich, an den Endhaltestellen der jeder von uns. Zwar erzählte uns unsere Geschäftsleitung neuerdings aber scheint das bei der Allgemeinen Berliner alte Maurer August Deul aus der Rostocker Straße 45. Deul Cmnibuslinien die Pferde mit Decken gegen die Stälte zu schüßen, wahre Wundergeschichten von den neuen Redaktionszimmern: Omnibusgesellschaft" nicht mehr für nötig gehalten zu werden. wurde beim Betteln betroffen und von einem Schußmann nach die Erfüllung weitgehendster Wünsche auf Schaffung aller hat vielleicht irgendeine tierärztliche Autorität die allerneueste dem Gewahrsam des Polizeipräsidiums gebracht. Hier starb er nur möglichen Bequemlichkeiten wurde in Aussicht gestellt. Lehre aufgestellt, es sei den Pferden dienlicher, nach Zurücklegung bald nach der Einlieferung. Der Kreisarzt Dr. Zimmer, der die Aber wie das im Leben nun einmal so geht, kommt so manches eines Beges von bis 4 Stunde auf dem Halteplatz nicht durch Insassen des Gewahrsams behandelt, konnte die Todesursache dazwischen, was demjenigen, der die Verantwortung für eine leine Dede gegen Kälte geschützt zu werden? Man weiß ja, daß nicht feststellen.

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Redaktionsumzug.

Das zweite Brandunglüd ereignete sich in der Prinzessinnen. straße 6. Dort hatten sich in der Wohnung des Hausdieners Arnold Tapeten hinter einem Ofen entzündet. Durch den entwickelten Rauch erstidte das zweijährige Töchterchen Hertha. Die Feuerwehr fand das Kind leblos vor und übergab es einem Arzte, der aber auch keine Hilfe mehr bringen konnte. Die Kleine hatte eben falls den Erstidungstod erlitten.

Vorher mußte die Feuerwehr noch auf dem Hamburger Güter bahnhof einen größeren Teecbrand ablöschen.

Im Polizeigewahrsam gestorben ist gestern der 49 Jahre