Wahlunfug möglich. Wirtschaftlich ist die Beböllerung de? Wahl-kreise? geteilt in kleine Schollenbauern, die westfälischen„Brunnen-kötter", die sich von früh bis spät auf ihrer Scholle abrackern, umeben so viel zu ernten, daß sie ihr Leben fristen können, und inBerg- und Hüttenarbeiter, die zu den niedrigsten Löhnen schuften.Die„Brunnenlötter" haben von der landwirtschaftlichen Schutzzoll-Politik nicht nur keinen Vorteil, sondern vielfach direktenSchaden, find deshalb Gegner de? Bundes der Landwirte undbilden die Anhängerschaft des Freisinns. Die Berg- und Hüttenarbeiterleben in politischer Umnachtung«ind gewerkschaftlichem Jndifferenttsmusdahin und bildeten die Wählermassen für die„Christlichsozialen".So viel UnheU Stöcker der deutschen Arbeiterschaft zugefügt hatoder hat zufügen Helsen, so wird er dennoch von diesen irregeleitetenund betörten Werkssklaven abgöttisch verehrt. Dazu kommt noch,daß die Bevölkerung in der grohen Mehrheit evangelisch vermuckertist; nur wenige Ortschaften mit katholischer Bevölkerung gibt es,die man im Volksmunde.Negerdörfer'' nennt, für die dasZentrum den Lrbeiterfekretär S k e r n i tz e l aus Köln aufgestellthat, für den Reichstogsabgeordneter Trunborn Propaganda macht.Da es nicht möglich war, Stöcker zu stürzen, so macht manjetzt um so grötzere Anstrengungen, dem politischen AdoptivsohnStöckers, dem Liz. Mumm, den Wahlkreis zu entreißen. Da dieKandidatur des Nattonalliberalen, Berghauptmann a. D. Vogel,allgemein, auch unter der Arbeiterschaft, großes Ansehen genießt,entfalten die Mummiten eine geradezu verzweifelte und nicht mindergemeine Agitatton. Sie haben den Wahlkreis mit folgendenPersonen überschwemmt: Reichstagskandidat M u m m, Reichstags-abgg. Behrens. Raab, Burjckhardst, Schock, Lattmann. Böhmeund Liebermann v. Sonnenberg. Außerdem: W e i g e l t,Rüffer. Rafslenbeul, Meißner, Lic. Weber. Schla-bach, Dr. Oe st reicher und Oester, also lö Hauptredner undnoch«ine Menge„Kleiner". Die Nattonalliberalen marschierenaußer ihrem Kandidaten mit folgenden Poraderednern auf: denReichstagsabgeordneten Basiermann, Stresemann und Dr. Osann.Außerdem: Dr. I a k o b i, Dr. Hugo, Lummel- Essen,K o e st e r- Saarbrücken, Breithaupt. Berlin, Jung. Funkeund Kreuz. Vom Freisinn wandern durch den Wahlkreis Reichstags-abgeordneter Bürgermeister Tu n o«Hagen, Kandidat Nu schke-Kassel. Dr. Potthoff, Landtagsabgeordneter Hof. RedakteurErdmannsdorf- Berlin, Sekretär Jacobs- Essen, SekretärZ i e g l e r usw. Dann hat der Sicgerländer christlich-nattonaleBergarbeiterverband noch eine Sonderkandidatur in dem BergmannSchneider aufgestellt, dem Redner von Namen und Rang nichtzur Verfügung stehen; unser« Partei endlich hat als gählkandidatend« Parteisekretär Rogowski aufgestellt.So wühlen denn sechs Parteien mit wohl bv Rednern in demWahlkreis, die statt polittscher Aufklärung nur Wirrwarr schaffen.Unserer Partei allein ist es nicht möglich, eine intensive und wirklicheAgitation zu beweiben, da uns io ganzen Wahlkreis nicht ein ein-ziges Lokal zur Verfügung steht. Unsere Redner haben zum erstenMale in der gegnerischen Versammlung lö Minuten Redezeit er-halten, um dann freilich von den.Christlichsozialen" im Schlußwortnach Reichsverbandsmethode abgewürgt zu werden. Do die National-liberalen und Freisinnigen anständiger find, haben unsere Genosienbeschlossen, den christlichsozialen Versammlungen fem zu bleiben.dafür nur noch in den liberalen und freisinnigen VersammlungendaS Wort zu ergreifen.Die Mumm- Versammlungen gestalten sich eine wie die anderezu einer lächerlichen und widerlichen Komödie. Betritt der„Gottes-mann" im Pelzkragen dcS Ben'ommwngslokäl,' ttb'ekst'sich sM'ab-ge?cmdter Statist und ruft:„Unser sehr verehrter Herr Reichstags-kandidat Liz. Mumm soll leben hoch! Hochs hoch I" Ist das Hochbeendet.-steht Mumm aus der BüWe' MV�itlkvM??.BesM'Dan!, meine Herren I Lasten Sie uns nun des Mannes gedenken, der derPaladin de? großen Kaisers gewesen ist und ein Menschenalter hindurchdie christlichsoziale Fahne vorangewagen hat, Herr Dr. Stöckersoll leben" usw. Diesem Hoch folgt dann noch ein Kaiserhoch, und danneine nichtssagend-, von Bemeinplätzchen gespickte Rede, berechnet aufdie niedrigsten Instinkte der Masse. Zu keiner politischen Fragenimmt Mumm klare Stellung, läßt alle an ihn gestellten Fragenentweder gänzlich unbeantwortet oder windet sich mit einerpfäffischen Redensart durch. Dafür erzählt er von dem guten,christlichen Sinn der Sicgerländer, wie er in den Brbeiterhäusemmit den Arbeitem gemeinschaftlich das Tischgebet verrichtet hat.vergleicht Stöcker mit Julius Cäsar usw. Ueber Finanzreform.Wahlrechtsfragen, Kolouialpolttik, Armee und Manne redeter gar nichts. und von der Sozialgesetzgebung weißer nur, daß die Sozialdemokraten— dagegen stimm t-rnSeine Partei vergleicht er mit dem kleinen David, die den RiesenGoliath(die Sozialdemowatte) bezwingen werde.Die Nationalliberalen hoffen mit den Christlichsozialen inStichwahl zu kommen. Ob sich ihre Hoffnung erfüllen wird, stehtdahin.__Deutsche Negersoldaten als Freibeuter.Dem„Leipziger Tageblatt" geht aus Handclsweifen eine Mit-teiluno zu, die geeignet ist, Aufsehen zu erregen. Danach habenNegenoldaien in Süd-Kamerun von den Häuptlingen Elefanten,Zähne und Gummi eingetrieben, bei welcher Gelegenheit sie einender HSuvtlingr schwer mißhandelten, ihm Pfeffer in die Wundensweuten. sodaß der Mann starb. Einem anderen Häuptling schlugensie ein Ohr ab und stießen ihm ein Auge auS. Die Missetäter sindzwar arretiert worden, wurden dann aber wieder freigelassen; siehotten lediglich den Auftrag erhalten, die Eingeborenenan der Elefantenjagd zu verhindern.— Ob es bei diesem einzelnenFalle von Ausschreitungen geblieben ist, steht nicht fest; jedenfallsaber wird im Reichsinge über diesen Vorfall Auskunft verlangtwerden müssen. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß deralldeutsche Schriftsteller Dr. S l a m a s s a vor einiger Zeit in Ost-afrika einen Eingeborenen erschossen hat— angeblich aus Versehen.Dr. Slamassa. ist unterdeffen nach Berlin zurückgekehrt und es istbis jetzi noch nichts darüber verlautet, daß er wegenTötung eine« Menschen vor Gericht gestellt worden wäre.—Ein Notschrei der evangelischen Volksseele.Der„Evangelische Arbeiterbote", Organ deö Gesamt-Verbandes evangelischer Arbeitervereine Deutschlands, stellt in einemRückblick fest, daß eS überall im deutschen Vaterlande mit derevangelischen Arbeiterbewegung kräftig vorwärts geht. Daun aberheißt es:„Weit größer würden unsere Erfolge sein, stände uns einestarke evangelische Presse zur Verfügung. Aber, Gott sei's geklagt,für eine evangelische Presse hat unser evanae-lischeS Bolk fast kein Verständnis. Acngstlich über-wachen unsere Parteiphilister die evangelische Presse, ob sie auchmit keinem Satz oder Wort gegen ein unfehlbares Parteidogmafund Parleidogmen sind immer unfehlbar) verstoßen. EvangelischesVolk! Stelle dich auf«ine höhere als die Parteiwarte und macheendlich Ernst mit deinem evangelischen Bewußtsein; du bist esdeiner Kirche und dem Vaterlande schuldig. Denn. Feinderingsum l"Es wird sodann hingewiesen auf die weite Verbreitung derkatholischen Presse, auf die öS sozialdemokratischen Partei« und81 gewerkschaftlichen Fachblätter, woraus eS dann heißt:„Demgegenüber quäle» sich 11 evangelische TageSzeiwngen,unier großen und schweren Opfern, für die Verbreitung evange-lisch« Gedanken. Und vorm» UtSt vottchwiadeod«mzig« gahlevangelischer Blätter, warum dieses Armutszeugnis?Der„Parteigötze" verlangts l Da muß die Kirche und dasevangelische Gewiffcn schweigen. Die Parteiblätter lassen keinerein evangelische Presse zu Blut kommen. Zwar, spielt sich einTeil dieser Parteiprefse noch als evangelische Presse auf. Daß sichGott erbarm I Unsere Kirche muß im Hinblick auf diesen Bundes-genossen ausrufen: Bewahre mich vor meinen Freunden, mitmeinen Feinden werde ich schon fertig."Das Blatt sollte, statt den„Parteigötzen" anzuklagen, lieber zu-gesteben, daß die Macht des„evangelischen Bewußtseins", wenn sieüberhaupt je bestanden hat, längst in die Brücke gegangen ist in-folge des Eifers, mit dem sich die evangelische Kirche in den Dienstder staatlichen Gewalt und der kapitalistischen Interessen gestellt hat.Uebrigens scheint das Jntereffe der evangelischen Arbeitervereinlerfür die Presse ihres Glaubens auch nicht weit her zu sein, sonstwäre es nicht zu verstehen, daß der Gesamtverband evangelischerArbeitervereine gl) Ol)» Mitglieder, der„Evangelische Arbeiterbote",daS Organ de? Verbandes, aber nur lö 000 Abonnenten hat.—Nachwehen der letzten Wahlrechtsdemonstrationen inSachsen.Dresden, den 6. Januar 1909. Nachdem eine Reihe von Wahl-rechtsdemonstranten wegen angeblichen groben Unfugs mit Haft-strafen von fünf und sieben Tagen beglückt worden find,scheint die Justiz auch mit hohen Geldstrafen vorgehen zu wollen.Ein Genosie erhielt einen Strafbefehl von löv M.; er soll am Abenddes ls. Dezembers nach den Wahlrechtsversammlungen— ohneGenehmigung der Polizeibehörde—I. einen Aufzug geleitet,2. vor dem Siegesdenkmal auf dem Mimarlt an eine großeAnzahl Demonstranten eine Ansprache gehalten, sonach eine Ver-sammlung unter freiem Himmel veranstaltet und dadurch, wie eS indem Strafbefehl heißt, den äußeren Bestand der öffentlichen Ordnungerheblich gestört, damit aber groben Unfug verübt haben.Für jeden Fall zu l und 2 wurden dem Sünder wider den Geistder sächsischen Ordnung 75 M., zusammen l&O M. oder vierWoche» Haft zudiktiert. Außerdem sind S,10 M. Kosten zu be-zahlen.Der mit dem Strafbefehl Bedachte hat gerichtlichen Einsprucherhoben.Daß durch solche kleinen gwickereien der Unwille über dasgrenzenlose Wahlelend nicht geringer wird, ist selbswerständlich.—Ei« sozialdemokratischer Protest l« Hessen.Die sozialdemokratische Fraktion der Zweitenhessischen Kammer hat zu dem Entwurf einer Adresse anden Großherzog, in der im allgemeinen die in der Thronrede an-gekündigten Gesetze zustimmend besprochen Verden, folgendenZusatzantrag gestellt:Die Zweite Kammer lenkt die Aufmerksamkeit Eurer königlichenHoheit auf die Tatsache, daß das Ministerium seit langem eine Ver-letzung des Artikels 13 der Verfassung übt, indem es alle Wahle» vonBe i g e ord n e t en, die sich zur sozialdemokrattschen Weltanschauungbekennen, nicht bestäligt, lediglich der Weltanschauung der Ge-wählten wegen. Die Zweite Kammer steht in dieser fortgesetzten Ver-letzung eine Gefahr für die Zukunft des Landes und hofft, daß für dieFolge auch den Anhängern der sozialdemokratischen Partei gegen-über der Grundsatz:„Alle Hessen sind vor dem Gesetze gleich"gewährleistet wird.Die Beratung dieses Zusatzantrags in der Kammer kann eineinteressante Debatte zeitigen. Gespannt darf man sein, wie sich derLcheraliSmuS stellen wird, der sich entschiede» nennt.Di« Reichstagsersatzwahl für de« WahlkreisBingen-Alzey,____________—die infolge deS Ablebens des bisherigen Abgeordneten KellerjBund der Landwirte) notwendig wird, ist aus den 16. Februar an-beraumt.� Eine"W-ihIkrASkonferenz der sozialdemokratische» Or,hat als Kandidaten der Sozialdemokratte den Genossen AdelungMainz ausgestellt._Die Balkankrise.Oesterreich and Serbien.Der Konflikt zwischen Serbien und Oesterreich dauert fort.Der Minister Milowanowitsch hat auf die Vorstellungen des öfter«reichischen Gesandten erklärt, daß seine Rede von den Stenographenungenau wiedergegeben sei; der authentische Text werde erst in dennächsten Tagen festgestellt sein. Die österreichische Regierung gibtsich ab« mit diesem Aufschub nicht zufrieden. Der Gesandte hatden Auftrag erhalten, auf sofortige Beantwortung seinerAnfrage zu bestehen; sollte diese verweigert werden, so würde derGesandte sofort abreisen und die diplomatischen Beziehungen zuSerbien abgebrochen w«den. Was sich die östcrreschische Regierungvon dieser Aufbauschung d« Affäre eigentlich verspricht, ist nichtrecht einzusehen.Die bulgarisch-türkischcu Berhandlungea.Seitdem die türkische Thronrede so schroffe Töne gegen Bul-garien angeschlagen hat. find die Beziehungen mit der Türkei wiedersehr gespannte geworden. Die Verhandlungen find unterbrochenworden und die Türken haben den Boykott auch auf Bulgarienausgedehnt. Jetzt läßt die bulgarische Regierung verkünden, daß siezur Wiederaufnahme der Verhandlungen bereit sei, wenn d« Boykotteingestellt wird. Aber nach den bisherigen Erfahrungen ist eS nichtgerade wahrscheinlich, daß die Türken auf die Anwendung dieserihr« stärksten Waste so leicht verzichte» werden.Der türkische Standpunkt.Koustantinopel, ö. Januar. Wie verlautet, hat der Präsidentdes Parlaments Achmed Riza bei einem Pallavicini gemachtenBesuche die Polittk zwischen der Türkei»nd Oesterreich eingehend zuerörtern sich bemüht. Achmed Riza vertrat den Standpunkt, daßdie Türkei außer der Indemnität auch die AutonomieBosnien» und der Herzegowina, allerdings unter demProtektorat des Kaisers Franz Joseph, zur Bedingung für dt»Regelung der verhältniffe stellen muß.fr-rnkreieb.Dir Todesstrafe.Paris, 6. Januar. Der heutige Ministerrat beschäftigte sicheingehend mit dem Kammervotum betreffend die Aufrechterhaltungder Todesstrafe. Trotz gegenteilig« Behauptungen ist einevollkommene Verständigung der Minister in dieser Frage erzieltworden. Der Kabinettschef Tlemenceau war bekanntlich bisher eineifriger Befürworter der Abschaffung der Todesstrafe. Erhat die Erklärung abgegeben, daß das Kammervotum nicht beachtetwerden dürfe. Der Justizminister hingegen war der Ansicht, daßdie öffentliche Meinung in dieser Frage Genugtuung erhaltenmüsse. Der Präsident der Republik erklärte sich mit der letzterenAuffasiung einverstanden und hob hervor, daß jeder einzelne Fallsorgfältig geprüft werden müsse, aber in allen Fällen darf keinehinreichende Begründung vorliegen, daß von einer Begnadigungabzusehen sei. Man kann mithin auf eine Reihe Hinrich-t u n g e n für die nächsten Tage gefaßt sein, da 28 zum Tode Ver-urteilte ihr Schicksal«warten.perNen.Der Aufstand in Jöpaha».Nach T 2 b r i S hat sich jetzt auch I« p a h a n, die großeöasdelsstadt st» Leatru» M Leiche«, tttum ds» veipotismu»«-&hoben und den vom Schah eingesetzten Gouverneur in�k' c 2Kampfe vertrieben. Der Sieg der Reuoluttonäre ist" t-ihres HälMülg«/, s V;■} j U(ach Haren zu danken, die den SohnfiäGouverneur eingesetzt haben. Sie beherrschen jetzt die/Sta�thalten gute Ordnung. Der Schah weigert sich aber, Ä-wchfKhan, den Anführer der Bachtiaren, als Gouverneur anzuer-'kennen. Die britische und die russische Gesandtschasterhoben dringende Vorstellungen, Ruhe und Ordnung wiederherzu-stellen und wieder reguläre Zustände zu schaffen.—Indien.Neue Unruhen.Kalkutta, 6. Januar. Weitere Unruhen unter den Mohammedanern,besonders unter der Fabrikbevölkerung, sind ausgebrochen.Die Polizei mußte einschreiten. Zahlreiche Verhaftungen wurdenvorgenommen. Viele Personen erlitten Verletzungen.Marokko.Ein Dementi.Paris, 6. Januar. Gegenüber der von auswärtigen Zeitungengebrachten Nachricht aus Rabat, daß französische Truppenan die Nordgrenze des Schaujagebietcs abmarschiert seien und dieKaSbah von Schraal besetzt hätten, erklären hiesige Blätter, daß diefranzösische Regierung von einem solchen Vormarsche nichtswisse der übrigens auch in vollkommenem Widerspruch mit denGeneral d'Amade erteilten Weisungen stehen würde.Hmenha.Die Unabhängigkeit Panama?.Washington, 6. Januar.(Meldung des Reuterschest BureauS.)Columbia, Panama und die Vereinigten Staaten haben die zwischenColumbia'und Panama schwebenden Streitfragen durch VerHand«langen gütlich beigelegt. Columbia erkennt die Unabhängig-keit Panamas an, welches dafür 2'/z Millionen Dollars alsAnteil an der Staatsschuld vor der Trennung an Columbia zahlt.Dn Vertrag setzt auch eine Grenze zwischen Panama und Columbiafest. In Wirklichkeit wird das kleine Panama damit zu einemVasallenstaat der Bereinigten Staaten.paHamemarifckes»Falsche Wahlprüfungs-Nachrichten. Irgend ein Schmock scheintsich damit Geld zu verdienen, daß er der bürgerlichen Presse etwa?vorlügt. Am Dienstagabend wurde gemeldet, daß die Wahl-Prüfungskommission des Reichstages das Mandat des Abg. Kapxhengstfür ungülttg«klärt hätte. Mittwochabend taucht die Meldung auf,daß auch das Mandat des Abg. Böhle-Straßburg für ungültig er-klärt worden sei.... Beide Notizen beruhen auf Schwindel, denndie Wahlprüfungskommission des Reichstages hat seit dem Beginnder Weihnachtsferien überhaupt keine Sitzung gehalten.Die Akten über die Wahl des Abg. Bühle sind überdies auS Straß-bürg noch gar nicht eingegangen!—Drucksachen.AuS dem Reichstage.(Nr. 1083) Nachwcisung über diegesamten Rechnungsergebnisse der Berufs genossen-s ch a f t e n für das Jahr 1907.(Nr. 1095) Ueberstcht der Einnahmen und Ausgabender afrilanischen Schutzgebiete, des SchutzgebietesNeu- Guinea, der Verwaltung der Karolinen-, P a lau-,�Marianen- und Marschallinseln sowie des SchutzgebietesS a m o a für das Rechnungsjahr 1906.(nebst Aulagen).«.„,«Bericht über d re Täti gkeit d e r aiiarAuskunftsstelle für Auswanderer für die Zeit vom1. Oktober 1907 bis 30. September tö03.-lZM.HsuMsnerttag zwischen dem Deutschen'dem Freistaat El Salvador.(Nr. 1099) Nachweisung der Bewilligungen, der der-auSgablen Beträge und der verbliebenen Bestände bei den über-tragbaren Titeln der fortdauernden und bei den ratenweisen Ansätzender einmaligen Ausgaben des Reichshaushalts für die RechnungL-jabre 1903 bis 1907.(Nr. 1100) Denkschrift über die Ausführung der für die Schutz-gebiete erlassenen Auleihegesetze.Eue der parte!»Eine Revolution lui Frauksurtcr Stadtoerordneiensaal»hat die im November erfolgte Verstärkung der sozial«demokratischen Fraktion von 6 auf 15 Köpfe im Gefolgegehabt. Bisher saßen die bürgerlichen Stadtverordnelen nichtnach Fraktionen, mir die sechs Sozialdemokraten saßen zu-sammen. Als unsere Vertreter im Seniorenkonvent nunauch für die fünfzehnköpfige Fraktion einen zusammen-hängenden Block von lä Sitzen aus der linken Seite des Saalesverlangten, stießen sie zunächst auf Widerstand; man wollteeinen Teil der Fraltton auf der Linken, den anderen Teil a»f derRechten placieren, angeblich, weil verschiedene alte Herren ihi�Plntzenicht räumen wollten, in Wirklichkeit, weil Demokralen, Freisinnigeund Nationalliberale sich unter sich nicht über die Gruppierung ver-ständigen konnten. Um nun aber der zu erwartenden Ob-st r u k t t o n unserer Fraktion aus dem Wege zu gehen, verfielen dieFührer dieser Parteien schließlich aus den Ausweg, die Sitze desMagistrats von der linken Seile des Präsidiums auf die rechte Seitezu verlegen, der sozialdemokratischen Fraktion diebisherigen Magistratsplätze einzuräumen unddann auch die übrigen Stadlverordneten nach Fraktionenzu placieren. Schweren Herzens gab der Mogistrat seineZustimmung zu seiner Expropriation durch die Sozialdemokratte,denn er wird jetzt direkt uuler der Tribüne plaxiert, wo ihn niemandhört und sieht, während die Plätze, die er räumen muß, direkt derTribüne gegenüber und unnnttelbar neben dem Präsidium liegen.Die Vergrößerung unserer Fraktion aus lS von 64 Stadtverordneten hat sie an die Stelle der z w e i t st ä r k st e nFraktion gerückt; neben 17 Demokraten, 12 Freisinnigen und10 Nattonalliberalen gehören dem Kollegium weiter 7 Mittel-ständler, 1 Antisemit, l gentrumsmann und 1 Wilder an. UnsereFraktion erhob den ihr zustehenden Anspruch auf den Postende« zweiten Vorsitzenden, erklärte sich aber auf Grund einerVerständigung im Seniorenkonvent mit der Uebernahme de« 1. Schrift-fiihreramteS einverstanden, nachdem ihr Anspruch auf denPosten deS zweiten Vorsitzenden anerkannt wordenwar. Der Führer der demokratischen Fraktion, StadtverordneterWedel, gab in der ersten Sitzung vom 5. Januar folgende vorhervereinbarte Erklärung über die Besetzung deS Präsidiums ab:Der Seniorenkonvent hat sich wiederholt und eingehend mitder Frage der Besetzung des Präsidiums der Versammlung beschäftigt.Allieittg wurde anerkannt, daß nach parlamenwriichcm Brauchdie einzelnen Fraktionen entsprechend ihrer Stärke Anspruch auf dieSitze im Präsidium haben, daß also die demokratische Fraktion alsdie stärkste Anspruch auf den Posten des 1. Vorsitzenden, die sozial-demokratische Fraktion als die zweitstärkste Anspruch auf den PostendeS 2. Vorsitzenden hat, daß weiter der freisinnigen Fraktion derl. Schriftführer und der nationalliberalen Fraltton der 2. Schrift-führ« zustehe.Es wurde aber von den Vertretern aller Fraktionen weiter an-erkannt, daß unser bisheriger erster Vorsitzender, Herr Dr. Fried-leben, der der freisinnigen Fraktion angehört, die Geschäfte der Ver-sammlung in umsichtiger, sachlicher und unparteiischer Weise ge-leitet hat.Daher verständigten sich die Vertreter der Fraktionen imSarietodenveat tafew. 6«a» Dr. griefekB*« wiederum«tt