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in mert sich um diese Bagatelle nicht, und der Herr Graf die redet die redet in der Vossischen". Es wäre aumuthiger gewesen, bis wenn er in dem Auditorium maximum gesprochen hätte.

an Boulanger vertheidigte, war ersichtlich einer recht gereizten Stimmung. Richter und Antisemiten sprachen, übrigens so lange und so oft, schließlich das ganze Haus unruhig wurde und besonders Ahlwardt niemand mehr anhören wollte.

Die Militärvorlage ist in der Kommission zwar ver­worfen, aber damit ist ihr Schicksal noch nicht besiegelt. Zwischen Kommission und Plenarsizung ist noch ein weiterer Abstand als zwischen Lipp' und Kelchesrand", zumal wo die Unentschlossenheit nur auf einen günstigen Bufall harrt, der ihr den Kelch noch von der Lippe wegzieht. Die Klagen freisinniger und ultramontaner Blätter darüber, daß Herr von Caprivi nicht das kleinste Zugeſtändniß macht und zu teinem Kompromißchen die Hand auch nur um ein Haar breit näher bringt, beweisen nur zu gut die Geneigtheit zu einem Umfall" und die Sehnsucht, unter Wahrung der jüngferlichen Brüderie den Widerstand aufzugeben.

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glaubt es nicht.

die Verhandlungen durch wissenschaftliche und umfangreiche Ver öffentlichungen besser als je vorbereitet. Der flüchtige Gefennt eindruck der Erhebungen des Vereins auf ihn fet, daß sich die ländliche Arbeitsverfassung in Norddeutschland nach vier großen Der Fürst von Bulgarien   ist frank. Und es heißt, Bezirken unterscheide. In Westfalen   ist der Heuerling der Ar­In der Spezialdiskussion frug Rickert, was an den er sei das Opfer eines Attentats geworden. Da der russische   beiter des geschlossenen Bauernhofes, in Hannover   der ganz kleine Gerichten von der Stockung der Verhandlungen fiber den Rubel" auf Reisen ist und Bulgarien   ganz besonders gern in Mecklenburg  , Pommern und Preußen der Instmann und Eigenthümer der Tagelöhner des Bauern in der Dorfverfassung, russischen Handelsvertrag und dem angeblichen Gegensatz heimsucht, so ist dem Gerücht die Wahrscheinlichkeit nicht seine Familie auf den Großgütern, der immer mehr aus zwischen dem Reichskanzleramt und dem Minister Miquel abzusprecheit. einem patriarchalisch mit seinem Herrn" verbundenen zu einem Wahres sei. Kurz und bündig erklärte der Kanzler, daß bloßen Lohnarbeiter wird, wenn er auch noch weit beffer gestellt Herr Crispi in Schwulitäten. In den Papieren ist, als der industrielle Arbeiter. Das Instverhältniß hat keine die Verhandlungen mit Rußland   noch schweben, und daß des französischen   Panama  - Häuptlings Reinach   hat sich Zukunft mehr. Mit dem niedrigsten Geldlohn nehmen aber die die Angaben über Differenzen im Ministerium jeden ein Bosten von 50 000 Fr. gefunden, die Herr Crispi, ruffifchen und polnischen Wanderarbeiter vorlieb, und es liegt Grundes entbehren. Diese Erklärung konnte niemanden der italienische Bismarck, empfangen. Die Sache stimmt, im Interesse des Gutsbesizers, sie heranzuziehen. Welche Maß­und sintemalen sie schwarz auf weiß steht, giebt es kein regeln sind nun gegen den Verfall des patriarchalischen Arbeits­Die Beschwerden des Abgeordneten Dr. Hirsch über die Ablengnen. Da behauptet denn nun der genannte Bieder- verhältnisses im Osten zu ergreifen? Hier greift die inne Verschleppungen einzelner Bezirksregierungen bei Beſtäti- mann, er sei der Advokat Reinach's gewesen und habe die kolonisation ein, die mit dem Gesetz von 1886 einfeßt, welches gung abgeänderter Statuten freier Hilfskaffen, beantwortete 50 000 Fr. als Berufshonorar erhalten. Nun die Herren Mart zur Verfügung stellte, damit drei Dingen in Bosen abgeholfen der preußischen Regierung die große Summe von 100 Millionen Staatsminister von Bötticher mit der Zusicherung, daß er Clemenceau und Konsorten haben auch blos Berufs- werden sollte: der Vielheit der polnischen Rittergutsbesizer, " Dampf dahinter machen werde".- honorar" erhalten. Ju ähnlicher Lage wie Crispi be- und dem Mangel an Bauern und Arbeitern. Durch das Renten­findet sich ein anderer italienischer Gyminister: Nicotera  , gütergesetz von 1890 bezw. 1891 sollte die Form zur Schaffung Die Arbeiterverhältnisse ber aber nicht beim französischen, sondern beim einheimischen neuer Berhältnisse gegeben werden. Panama  " Kostgänger war. Er hat von Tanlongo, dem übernahm man, wie sie waren. folirte Arbeiterkolonien haben Die Beschränkung der Freizügigkeit würde berüchtigten Direktor der Römischen Bank, Geld erbettelt sich nicht bewährt. und Geld erhalten das ist durch seine Unterschrift fest- nichts nüßen; dazu darf sich der Staat nicht hergeben. In der gestellt. Er versichert aber, es feien blos Vorschüsse für die Ansiedlung von Bauern hatte man dagegen mehr Erfolg. bleiben zu sollen. Aber der Gutsbefizer, der" Junker"? geheimen Staatsfonds" gewesen, und das Geld sei wieder In dieser Bestehung scheinen die Aussichten sogar noch besser Redner er dahin sinken? zurückgezahlt worden. Genau so wie Rouvier in Frank wird reich. Inzwischen wehrt Giolitti nach wie vor mit eiserner Es sind schon größere Sturmfluthen, als niedrige Ge Stirn die Forderung nach einer parlamentarischen Enquete treidepreise und Arbeitermangel über die Landwirthschaft gebrauft, 1807 hat in einer so unmöglichen" Stadt wie Tilfit( Heiterkeit) ab, und die brave Dame Justiz ist taub und blind.- ein Friedensschluß stattgefunden, weil eine fremde Invasion bis Ueber Malou's Befinden wird uns mitgetheilt, daß in die östlichen Provinzen vorgedrungen war, und das Grund­Der Ahliardt und der Liebermann sind fürchter der Heilungsprozeß durch ein Geschwür, das sich an der beftherthum hat sich doch wieder aufgerichtet. Der Often wird liche Zuchtruthen geworden für die konservative Wunde gebildet hat, gestört aber doch nicht aufgehalten sich durch die neueren Verschiebungen dem Westen mehr nähern, Partei. Als die beiden Biebermänner heute im Reich3 wird. Die Aerzte geben sich der Hoffnung hin, daß die eine mannigfaltigere Arbeitsverfassung erhalten, sich fulturell tag am Pranger standen und sich selber abhalfterten, Genesung bald eintreten und zu voller Gesundung führen mehr heben, was er ja sehr nöthig hat( Heiterkeit). Der Aus­blick auf die Zukunft ist also nicht so trübe, als es augenblicklich schwitzten die Herren Konservativen Blut. Da 3 waren wird. Möge sich diese Hoffnung erfüllen!- den Anschein hat( Beifall). ihre Schüßlinge, ihre Zöglinge, ihre Lieblinge von gestern! Hierauf berichtet Unterstaatssekretär a. D. von Mayr Jules Ferry   war einer der drei bösen Jules": Straßburg   über Binnenwanderungen. Redner konstatirt Und wie heißt doch das Sprichwort? Sage mir, werules Favre, der Paris   kapituliren ließ, Jules aus einer ihm von der preußischen Verwaltung zur Verfügung Dein Freund ist, und ich sage Dir, wer Du bist." Die Simon, das Er- Mitglied der Internationalen Arbeiter gestellten Statiftit einen Rückgang der Sachsengänger und des armen Konservativen! Sie sind hart gestraft, so hart, daß assoziation, und Jules Ferry  , der Tonkinese. Alle drei zuzuges russischer und polnischer Arbeiter in verschiedenen öſt­man fast Mitleid mit ihnen empfinden könnte. brandmarkten sich durch ihre Theilnahme an den Blut- lichen Provinzen. Er wünscht eine Vervollkommnung dieser Das preußische Wahlrechts- Gesetz erregt die Ent- orgien nach dem Fall der Kommune. Als verdienstvoll Statistiken. Die bisherigen Nachweise ergeben bereits eine starte rüstung der nationalliberalen Bresse und zwar vor allem muß bei Ferry aber seine Thätigkeit für die französische   Mobilifirung der inneren Bevölkerung. So hatte z. B. Ost­der Kölnischen Zeitung". Nicht etwa deshalb, weil es Schulreform bezeichnet werden. Er hat die franzöfifche mille, 1885-1890 aber schon von 13 pro Mille. Aehnlich Posen preußen von 1875-1880 einen Auswanderungsverlust von 3 pro das Schwergewicht mehr nach den großen Massen verlegt; Boltsschule begründet, und sie zum großen Theil leider und Schlesien  . Auf grund der neuesten Volkszählung vom 1. De diese werden durch das Wahlgesetz nach wie vor von jedem nicht ganz dem Einfluß der Kirche entrissen. zember 1890, deren hier in Betracht kommendes Ergebniß selbständigen Einfluß auf die preußischen Landtagswahlen der Versammlung durch das Entgegenkommen des Kaiserlichen Belgien  . Die Kammerdebatten über die Verfassungs Statistischen Amtes   vorliegt, ergiebt sich eine sehr wefent­ausgeschlossen; nur eine kleine Berrückung innerhalb der revision dauern fort und sie werden beherrscht von dem liche Steigerung des Verlustes durch innere Wanderungen Bourgeoisie findet statt. Die Leute mit den Millionen- revision Einkommen werden auf die annähernd gleiche Stufe gestellt Haß gegen das allgemeine Wahlrecht und von der Furcht von 1885 auf 1890 in Ostpreußen   z. B. von 74 auf 122, in West­vor demselben. Der Arbeiter soll nicht der Gleichberech- preußen von 38 auf 66, in Bosen von 65 auf 96, in Schlesien  mit den gewöhnlichen Millionären. Die Kölnische Zeitung  ", die jeder Gewaltsmaßregel der Regierung gegenüber sich als tigte des Bourgeois sein. Bei Vielen freilich ist's die von 53 auf 78, in Pommern   von 72 auf 97 pro Mille. Nun die willfährigste Helfershelferin zeigte, hat gegenüber der Schlotternde Angst, welche das allgemeine Stimmrecht für fehlt noch die genaue Feststellung der kleinsten Bezirke, die die willfährigste Helfershelferin zeigte, hat gegenüber der die Entfesselung der blutigen Revolution" hält, während Erst dann erfahren wir Alles und das Interessanteste, das detail­Menschen produziren, und derjenigen, die Menschen konsumiren. neuen Einkommensteuer- Abschätzung die verbisfenste Opposition thatsächlich das Umgekehrte wahr ist. Bum großen hervorgekehrt, und gegenüber der jetzigen Wahlgesetz- Renderung Schrecken der Herren Reaktionäre zeigt die Armee sich im geographische Material ist in den Volkszählungen vollständig vor­stößt sie den Wehruf aus: Mehr Steuern und weniger politi- mer unzuverlässiger. Nachdem vor Kurzem in Tournai  schen Einfluß!" Herrn Miquel, der Fleisch vom Fleiſche der eine Anzahl sozialistischer Soldaten entdeckt worden, tommt Nationalliberalen ist, treffen jetzt am meisten die national jetzt aus Mecheln   die Schreckenstunde, daß sechs Unter­liberalen Angriffe, während die Kreuz Beitung" so un­willig fie auch Herrn v. Caprivi gegenübersteht, mehr und Offiziere verhaftet wurden, weil sie mit Soldaten einen sozia­mehr das Lob Miquel's singt. Ja, selbst auf freisinniger liftischen Klub gebildet hatten.- Seite ist die Furcht vor dem zunehmenden Einfluß Miquel's so groß, daß die Nation" selbst eingesteht, daß ihr die Ablehnung der Militärvorlage schon deshalb sehr schwer falle, weil ein Kanzlerwechsel den Miquel'schen Einfluß noch mehr steigern könnte.-

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In zahlreichen Arbeiterversammlungen ist der all­gemeine Streik für den Fall der Ablehnung des all­gemeinen Stimmrechts beschlossen worden.-

Das Gesetz betreffend die Verlegung des Buf­tages ist im Reichs- Anzeiger" heute publizirt worden. Da das Gesetz mit dem 1. April in Kraft tritt, so fällt für Preußen der auf den 26. April angesezte Bußtag fort. Dieser findet von nun an den Mittwoch vor dem letzten Trinitatis­In Dahomeh laboriren die Franzosen an den üblichen Sonntag statt, also in diesem Jahre am 22. November. Kolonialschmerzen. Sie haben so glorreich gesiegt, daß sie Wie große Blätter berichten. Die Bossische nicht wissen, wie sie aus dem Land wieder hinauskommen Zeitung bringt einen Bericht über den ersten Ver- sollen. Der sechsmal geschlagene König" Behanzin   hat die handlungstag des Vereins für Sozialpolitik, über unverschämtheit, sich nicht für geschlagen zu halten; er steht den wir an anderer Stelle referiren. Ju der Vossischen" im Feld, lockt die Franzosen immer tiefer ins Land, und heißt es u. a.: Graf von Kaniz- Bodangen berichtete wartet nur die Regenzeit ab, wo alles versumpft ist, um über die ländliche Arbeiterfrage vom praktischen Stand über die Sieger herzufallen, die ob dieser untommentmäßigen punkte aus." Nun stand dies zwar auf der Tagesordnung, Handlungsweise sittlich entrüstet sind. aber der Vorsitzende theilte mit, daß der edle Agrarier es vorgezogen hat, nicht zu reden, da er angeblich einen von ihm eingebrachten Antrag im Reichstag zu vertreten hatte. Der phantasievolle Berichterstatter der gründlichen Tante

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Boß, der offenbar die Gabe des zweiten Gefichts hat, tüm Die Landarbeiterfrage im Verein

Eine Freundin von uns, die Tochter Repins, des Advokaten," antwortete Andrej, gerade vor sich hinblickend.

Die kleine Hand krampfte sich nervös in seinen Arm hinein, dann lehnte sich das Mädchen langsam zurück, als ob sie ihn beffer prüfen wollte.

Eine Freundin, sagen Sie?" " Natürlich, eine Freundin," antwortete Andrej, für einen Moment dem Blick des Mädchens begegnend. Annie's Gesicht verdunkelte sich. Ihre glänzenden Augen nahmen einen Ausdruck der Feindseligkeit, ja fast des Haffes an.

"

Es ist nicht wahr, Sie lieben Sie!" schrie sie faft, seinen Arm von sich schleudernd. Andrej wandte sich ihr ärgerlich zu. Welches Recht, dachte er, hat das Mädchen, in Geheimnisse einzubringen, die er nie jemandem enthüllt hatte? Für einen Moment freuzten sich ihre Bicke, wie zwei glänzende Schwerter in einem Duell. Aber Andrej wandte seinen Kopf ab. So gingen sie einige Schritte schweigend dahin. Als er sie wieder anblickte, war ihr Gesicht nicht mehr erregt, sondern traurig. Nun ja, ich lie be sie," sagte er." Sind Sie jetzt zufrieden gestellt?" " Und sie, fie liebt Sie?" flüsterte das Mädchen, das Haupt senkend, Nein, sie liebt mich nicht, wenn Sie es wissen wollen." Das Mädchen beugte ihr Haupt noch tiefer und ver­fuchte mit der Spize des Regenschirmes etwas von dem ladirten Obertheil des Schuhes zu entfernen.

Aber warum nicht?" fragte sie, sich aufrichtend. Es lag eine naive, selbstverrät herische Verwunderung in ihrem Ton, daß Andrej lächelte.

( Fortfehung folgt.)

für Sozialpolitik.

Berlin  , 20. März 1893.

handen.

Privatdozent Dr. Weber: Ich will nur eine Art Anregung zur Diskussion geben, eine Art enfant terrible für die etwa an­wesenden Landwirthe fein. Die Enquete ist eine Arbeitgeber­enquete, aber darüber sollte nicht mehr viel gesprochen werden. Der evangelisch- soziale Kongreß macht eben Erhebungen bei den Arbeitern mittels der Geistlichen, es find schon 3-400 Berichte wurden vielfach als Sozialdemokraten verdächtigt, und das will eingelaufen, aber die Sache war sehr schwierig, die Geistlichen auf dem Lande nichts Geringes heißen. Bebel hat mir eben­England. Gladstone hat einen Stockschnupfen und falls geschrieben, daß seiner Partei, die ja allerdings handgreif­liche Schwierigkeiten bei der Annäherung an die Land­feine Homerule- Bill auch. Durch ein komisches Zusammenarbeiter gehabt hat, gute Beschreibungen der Landarbeiter- Ver­treffen ist Lord Salisbury  , der Führer der Opposition, hältnisse auch noch nicht gelungen seien. Redner beschränkt sich ebenfalls von der unbarmherzigen Grippe gepackt worden. Dann im Wesentlichen auf die östlichen Arbeiterverhältnisse. Am gefährlichsten ist die Krankheit für die Homerule- Bill, Dreschmaschine und Rübe haben die dortige Landwirthschaft revolutionirt und die Menschenarbeit ist in der Hauptsache nur deren Aussichten von Tag zu Tag schlechter werden.- noch im Sommer nothwendig. Dafür braucht aber der Unter­nehmer nur billige wandernde Kräfte, und die Billigkeit zerstört die höhere Lebenshaltung. Nur in Mecklenburg   und Pommern  findet man noch etwas höhere Lebenshaltung; namentlich in Schlesien   aber finden wir den Landarbeiter von heute als tartoffel­effenden Proletarier. Ueber furz oder lang wird die Polonifirung bes Ditens Thatsache sein, denn der Landarbeiter giebt im Osten den Ausschlag für den nationalen Charakter der Bevölkerung. Das heißt aber eine Erniedrigung des Niveaus der dortigen 1886 wurde die russisch­Militärkraft und Lebenshaltung. polnische Zuwanderung verboten, 1890 wieder gestattet, seitdem ist schon wieder eine Riesenwelle polnisch- russischer Arbeiter nach Deutschland   gefluthet. Redner stellt die nationale Schädigung in den Vordergrund. Die Enquete gebe allerdings teine Aus tunft über die eigentliche Lage der Arbeiter, in ihr solle auch nicht die Arbeiternoth der Grundbesiger behandelt werden, es handele sich um eine politische Staatsaufgabe im Often. Redner wolle den Grundbesizerstand und seine historischen Leistungen nicht verherrlichen, das sei ihm falsch gedeutet worden. Im Gegentheil, er trete für einen Wieder ausschluß der polnischen Arbeiter ein. Von der Intensität des In einem Saale der hiesigen Universität begannen heute Deutschthums im Osten hängt die Höhe der Lebenshaltung der Dagegen ift Redner gegen die Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik über die Land- deutschen   Landarbeiter ab. arbeiterfrage. Es find ca. 200 Theilnehmer von hier und aus städtische Einzugsgelder. der preußischen Gefindes fei wärts, meist Universitätsdozenten, erschienen. Prof. Schmoller ordnung in das Schlimmste ihre Buntscheckigkeit Berlin   eröffnet als Vorsitzender des Vereinsausschusses die Sigung, den verschiedenen Provinzen. Landwirthschaftliche Schieds­wird dann auch zum Präsidenten der Generalversammlung durch gerichte sind nicht nothwendig, eine Organisation der Landarbeiter Attlamation gewählt und nimmt dankend mit folgender An- faum möglich, da die Interessen der einzelnen Kategorien zut sprache an. weit auseinander gehen. Die Ansiedelungsthätigkeit im Often Prof. Schmoller: Wir haben dieses Jahr die Land: schafft doch auch nur polnische Büdnerstellen; die Gefahr liegt arbeiterfrage auf die Tagesordnung gestellt, nachdem wir vor nahe, daß schließlich alle Intelligenz in die Städte strömt. Wie zwei Jahren die gewerbliche Arbeiterfrage behandelt hatten. Das, erhalten nun die Gutsbefizer wieder gute Arbeiter? Durch An­was in den Publikationen vorliegt und in den Verlegung von Pächtern auf abgezweigtem Areal; vielleicht geht die Sie fann auch handlungen gesprochen werden wird, tann nicht darauf rechnen, Domänenverwaltung mit gutem Beispiel voran. nach allen Seiten hin zu befriedigen. Wir wollen ja über den gutes Zohnliſtenmaterial schaffen. Mislingt jene innere Kolonisation, politischen Barteien und über den Klaffeninteressen stehen. Wir so haben wir wenigftens unfere Schuldigkeit gethan. Thut vollends wollen aufklären, Mißverständnisse beseitigen, und versuchen, die der Staat noch seine Schuldigkeit, so würde er zum ersten Mal richtige Linie einer maßvollen Sozialpolitik zu finden. Wir zur rechten Zeit eingreifen( Beifall). fämpfen für den Sieg wissenschaftlicher Erkenntniß in der öffent Profeffor Faalbet Stockholm als Gast schildert die schwedi­lichen Meinung. Seit 20 Jahren besteht der Verein und ist stets fchen Landarbeiterverhältniffe. für die Sebung der arbeitenden Klaffen eingetreten. Wir faffen Herr Dr. Quarck bedauert zunächst, daß jeht die Redezeit auch die sozialdemokratische Bewegung als einen geschichtlich noth- verkürzt worden sei, sodaß er zur Kritik der deutschen   Landarbeiter­wendigen Faktor auf, nicht als ein Unglück, ohne uns mit ihr zu enquete nur etwa 15 Minuten habe, nachdem über die identifiziren. Andererseits find die Leidenschaften entfacht, man schwedischen Arbeiterverhältnisse beinahe eine Stunde gesprochen appellirt an die niederen Leidenschaften, und wir müssen gegen worden sei. Anzuerkennen sei ja, daß man fich endlich jede revolutionäre Tendenz Front machen. Der Sieg der der Landarbeiterfrage nach langer Vernachlässigung extremen Demokratie hat stets für das betreffende Land einen gewandt habe. Leider sei aber die große dreibändige Enquete tiefen tulturellen Schaden bedeutet. Ich bin stolz darauf, wenn sehr ungenügend und einseitig ausgefallen; das habe auch den ich von rechts und links geschmäht werde, das beweist, daß wir bisherigen Verhandlungen den Stempel aufgedrückt. Man habe auf dem richtigen Wege find. In solchen Beiten ist eine starke über die innere Kolonisation, Binnenwanderungen und die monarchische Gewalt im Staate nothwendig. In diesen Ueber Arbeiternoth der Grundbesitzer sowie einiges andere mehr, nur zeugungen stehe ich hier, und würde nicht hier stehen, wenn ich sie nicht über die Lage der Arbeiter felbst gesprochen. Im ersten nicht hätte.( Mäßiger Beifall.) Enquetezirkular habe es noch geheißen, daß die Mißstände in Als erster Referent spricht Professor Dr. Knapp Straß- Arbeitsverhältniß aufgedeckt werden sollten; wegen mangelhafter burg, der erklärt, daß er zwar auf die Aufklärung der Entstehung Ausführung der Enquete habe man dieses Ziel auch nicht ents der heutigen Verhältnisse einige Mühe verwendet habe, aber über fernt erreicht. Wie sei es nur möglich gewesen, bei einer Arbeiter­die heutige Lage zu wenig informirt sei. Dafür habe der Verein enquete die Unternehmer allein zu fragen? Würde man

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