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Nr. 8. 26. Jahrgang.

V.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 10. Januar 1909.

Preußen vor hundert Jahren."

v. Meier.

funden worden, daß die Brot- und Fleischwucherer Kreth und Dirksen| Rückkehr von Erfurt   hatte der Bar seine Einladung an das preußische Nach Herrn v. Meier hat der ureigene deutsche Geist" die im Reichstage ihre Kniee in frommer Andacht vor der National- Königspaar erlassen, das sich nach der Ansicht der preußischen Reformen von 1807 und 1808 geschaffen. Nun aber sind diese Ste- heiligen" gebeugt haben, neben inbrünstiger Verfluchung der Sozial- Reformer moralisch und politisch gleich arg bloßstellen mußte, wenn formen, namentlich das Oktoberedikt von 1807, auf den heftigen demokratie, die sich am Andenken der Königin jedenfalls viel es ihr folgte. Widerstand des preußischen Junkertums gestoßen, das sich somit in weniger verfündigt hat als der königlich preußische Staats- Es kam hinzu, daß kein Geld da war, um die ansehnlichen heftigen Widerspruch mit dem ureigenen deutschen Geiste" gesezt minister Schön und der königlich preußische Generalfeldmarschall Reisekosten zu bestreiten. Der Plan, für diesen Zweck Gelder an­hätte. v. Boyen. So ist denn Herrn Paul Bailieu, einem preußischen zugreifen, die dem verheerten Dstpreußen gehörten und für die war natürlich Dies Pentagramm macht Herrn v. Meier jedoch keine Bein. Archivbeamten, wie er sagt, durch die hohe Gnade Sr. Majestät Wiederherstellung dieser Provinz bestimmt waren, Denn für ihn versteht es sich von selbst, daß, ivo das Junkertum des deutschen   Kaisers, König Wilhelm II.   von Preußen", das Haus- nicht nach Steins Geschmack; dafür wäre er nie zu haben ge­mit dem ureigenen deutschen   Geiste" zusammenstößt, dieser zu archib geöffnet, insbesondere sind ihm auch die Sammlungen des wesen. So war er denn der Stein des Anstoßes für die Sehnsucht Kapitulieren hat, nicht aber jenes. Zwar kann er das Junkertum hochseligen Kaisers Friedrich III. zur Geschichte der Königin Luise   der Königin nach dem einzigen Alexander"; die Wohnung ihrer nicht völlig davon freisprechen, seine Vorrechte auf Kosten des all- zum ersten Male zugänglich gemacht" worden, und mit diesem Oberhofmeisterin, der durch sechzigjährigen Hofdienst korrumpierten gemeinen Interesses verfochten zu haben, so zum Beispiel die Steuer- Material hat er ein Lebensbild" entworfen, das den Lebenslauf Gräfin Voß  , wurde das Hauptquartier der gegen Stein gerichteten freiheit der Rittergüter. Aber er meint, man könne von den ost- der Königin Luise   getreu widerspiegeln soll. Als Hauptwerkzeug Jutrigen. dieser Intrigen wählte die elbischen Junkern doch nicht verlangen, daß sie geradezu Engel seien. Es ist eine ziemlich undankbare Arbeit, den umfangreichen Königin aber den Staatsrat Nagler, den Stein, Schön, Boyen und Es wäre das einzige Mal in der Geschichte gewesen, daß eine Quartband von etwa 400 Seiten durchzuackern, da er zu drei selbst der milde urteilende Scharnhorst als eine gemeinpfiffige, git ständische, oder auch eine Zensusvertretung, zumal in der Zeit ohne Vierteln, wenn nicht zu neun Zehnteln, nur über hösische Nichtig- jedem Schuhputzerdienst bereite Kanaille schildern, ein Urteil, das Bresse   und Deffentlichkeit und ohne Angst vor der Sozialdemokratie, teiten berichtet, getreu dem Leben, das die Königin geführt hat. Nagler später durch seine Briefdiebstähle als preußischer General­ihre Steuerpflicht nicht auf andere Schultern abgewälzt hätte." So Doch ist anzuerkennen, daß dies Lebensbild", ohne in den postmeister und durch seine nichtswürdige Demagogenverfolgungen dankbar wir für das gute Zeugnis sind, daß Herr v. Meier der byzantinischen Ton zu verfallen, den die Vorrede befürchten läßt, als preußischer Gesandter am deutschen   Bundestage vollauf bestätigt Angst vor der Sozialdemokratie" ausstellt, so überschätzt er leider in gewissem Sinne eine Ehrenrettung der Königin bedeutet, hat. Mit diesem verächtlichen und verworfenen Subjekte ließ sich doch die wohltätige Wirkung dieser Angst, denn im Abwälzen ihrer wenn sie auch als Nationalheilige" nur ein solches Unikum dar- die Königin in die größte Intimität ein, um ihn gegen Stein zu Steuerpflicht" auf andere Schultern sind die heutigen Junker ihren stellt wie der preußische Staat nach der Behauptung des Herrn hetzen; wie weit sie darin ging, zeigt schon die Tatsache, daß sie Vorfahren durchaus gewachsen. sich später veranlaßt sah, ihre an Nagler gerichteten Briefe Bei alledem das Dktoberedift von 1807 haben die Junker Schlecht erzogen und mangelhaft unterrichtet, war die Königin zurückzufordern, zeigt noch mehr die Tatsache, daß Nagler nach Herrn v. Meier gar nicht bekämpft. Er bequemt sich jetzt dazu, Luise ein lustiges Kind, tokett und oberflächlich, aber gutmütig sich weigerte, diese Dokumente herauszugeben, daß sie ihm ein zu einen Fortschritt" darin anzuerkennen, daß dies Edikt die kasten- und im letzten Grunde doch liebenswürdig, so daß Alexander heiliges Andenken feien, als daß er sich jemals davon trennen artige Absonderung der Stände von einander" aufgehoben habe. v. Humboldt   sie wohl zu scharf beurteilt hat, wenn er fagte, fie fei tönnte, zeigt am schlagendsten die Tatsache, da ihn dieser dreiste Aber er fügt hinzu, diese Beseitigung des Ständestaats" habe nur äußerst selbsüchtig, verschlagen und versteckt gewesen. Alles das Hohn in seiner preußischen Beamtenkarriere wenn nicht gefördert, so ,, wirtschaftliche, nicht auch politische Folgen" gehabt. Die politischen lag nicht im Wesen dieser niedlichen Grisette, die eher offenherzig doch auch nicht gehindert hat. Vorrechte der Rittergüter, die ortsobrigkeitliche Gewalt, die Patri- und opferfähig war, wenigstens für die ihr Nahestehenden, und zu Alles das ergibt sich aus den Briefen und Denkwürdigkeiten monial- Gerichtsbarkeit und die gutsherrliche Polizei, das Kirchen- mal auf Regimentsunkosten. Ihr Lebensbild" bestätigt durchaus, Bohens, Schöns, Steins, Scharnhorsts u. a. Auch Lehmann macht patronat, das Jagdrecht, die Teilnahme eines jeden Ritterguts- was Stein von ihr schrieb: Aus blinder Liebe zu ihrer Familie fein Hehl daraus, daß die Königin in erster Reihe dazu beigetragen besizers an den Land- und Kreistagen, die Grundsteuerbefreiung überfah sie die Fehler ihrer beiden verderbten Schwestern v. Taxis habe, den Reformminiſter zu stürzen, weil ihm die Interessen des feien aufrecht erhalten geblieben. Und noch weniger war an dem und v. Solms, die Lift und Intrige der ersteren und die gemeine Staats und die Bedürfnisse der ausgepowerten Bevölkerung höher zweiten Teile des Edikis, der die bürgerliche Erbuntertänigkeit Sinnlichkeit der letzteren, und entschuldigte die Feigheit ihres Bruders, standen als Luisens Begeisterung für den einzigen Alexander" und aushob. Er sei von den Junkern mit Bergnügen angenommen des Prinzen Karl". Dieser Bruder der Königin Luise war nach der ihre höfische Vergnügungssucht. Lehmann schreibt: Die Eut­worden, da er ihnen materiell große Vorteile gewährt habe. Indem Schlacht bei Jena in so schmählicher Weise ausgerissen, daß es selbst fremdung begann, als der Bar auf seiner Rückreise von Erfurt  er den Bauern zwar die Freiheit der Person, aber nicht die Freiheit in der Zeit der Festungskapitulationen peinliches Aufsehen erregte; durch Königsberg   kam und das preußische Königspaar zu sich nach des Eigentums gewährte, habe er nicht nur fein Verdienst um unter hörbarem Murren sogar der junkerlichen Offiziere wurde er Petersburg   einlud. Die Königin bestand darauf, daß die Einladung unseren heutigen Bauernstand, sondern habe ihn in die gefährlichste auf Betreiben der Königin 1810 wieder in die Garde eingestellt; in angenommen wurde, Stein widersprach. Der Gegensatz der Lage gebracht, worin er sich jemals befunden habe. Von ihrer den zwanziger und dreißiger Jahren gehörte dieser Held zu den Charaktere trat zutage: die Königin glaubte nach all den schweren persönlichen Freizügigkeit hätten die Bauern nur sparsamen Gebrauch giftigsten Führern der preußischen Reaktion. Tagen der letzten drei Jahre ein Anrecht auf die Huldigungen machen können, dagegen hätten die Junker sie nunmehr von ihrer Am deutlichsten prägt sich das Wesen der Königin Quise in ihrer und Berstreuungen zu haben, die in Petersburg   wintten; Stein, Scholle jagen und diese zum Ritterader einziehen können. Die Ehe aus. Der König Friedrich Wilhelm   III. gehörte zu den un- puritanisch gestimmt wie er war, meinte, daß jetzt keine Zeit fei, hörigen Bauern seien durch das Edikt zu besiglosen Tagelöhnern glaublichsten Individuen, von denen selbst die deutsche Fürsten- este zu feiern, und daß das für die Reise erforderliche Geld herabgesetzt worden. geschichte zu erzählen weiß; er war ein so eigen wie stumpfsinniger dringend für andere Zwecke gebraucht werde; man legte ihm das Also um zu beweisen, daß die Junker gegen die aus ureignem Trottl, und man kann es der Königin nicht so sehr verargen, Wort in den Mund, das verheerte Masuren   habe es nötiger. Und deutschen Geiste" entsprungene Reform nicht rebelliert hätten, wenn sie sich gelegentlich kleine Extratouren erlaubte, erst mit dem dazu die politischen Bedenken: nachdem soeben der Zar sein Bündnis macht Herr v. Meier das Produkt des ureignen deutschen Geistes" zu Prinzen Louis Ferdinand   und dann namentlich mit dem Baren mit Napoleon   befestigt hatte, war eine Reise des preußischen Königs­einer fläglichen Stümperei. Es soll damit nicht bestritten werden, Alexander, zumal da sie aus diesen Fährnissen ihre anatomische paares an den russischen Hof starken Mißdeutungen ausgefest. daß an seiner Kritik des Oktoberedikts sehr viel Wahres ist; wenn unschuld" gerettet zu haben scheint. Aber mit einem Gatten dieses Aber die Königin wollte davon nichts wiffen." In der Tat hat fie er nachweisen wollte, daß die preußische Reformgefeßgebung nach Salibers sechzehn Jahre hausgehalten, ihm zehn Kinder geboren und nach dem Sturze Steins die Neise durchgesetzt, die auf die preußis Jena   nur ein trauriges Flid und Stüdwert gewesen sei, so müßte ihn sozusagen ein wenig menschlich auffrisiert zu haben, das ist schen Reformer wie ein Donnerschlag" wirkte und auch nach man anerkennen, daß er seine Sache nicht übel geführt hätte. ebenso ein Beweis dafür, daß die Königin ein gutmütiges Herz Treitschtes Darstellung die Vasallenschaft Preußens unter den Aber er stellt die Dinge auf den Kopf, wenn er die Schuld beseffen hat, als auch dafür, daß sie eine recht flache Natur gewesen russischen Oberherrn von neuem verbrieft hat. an diesem Flick- und Stückwerk auf die Reformer schiebt und sein muß. Es fragt sich nun, wie sich der neue Biograph der Königin zu nicht auf den Widerstand der Junter. Soweit Stein davon entfernt Sie ging ganz und gar im Taumel der höfischen Vergnügungen diesen Dingen stellt; gerade hieran knüpft sich das lebhafteste Inter war, in der radikalen Weise der französischen   Revolution aufzu- auf, über deren entsetzliche Geistesöde und Langeweile felbst ihre effe, das seine Arbeit erweckt. Jedoch in diesem Punkte versagt er völlig. räumen, was auch Lehmann nicht behauptet, so war er ebenso weit das Oberhofmeisterin, die Gräfin Boß, oft in ihren Memoiren flagt, und Herr Bailleu kann das Berwürfnis der Königin mit Stein nicht von entfernt, es bei dem Oktoberedikt bewenden zu lassen. Er war diese Frau, ein Urbild und eine Urquelle des Gemeinen und Platten, leugnen, aber er meint, die Meinungsverschiedenheit über die Reise ein grimmiger Feind des junkerlichen Bauernlegens, und er wollte wie Stein sie treffend nannte, konnte auch noch keine geistigen An- nach Petersburg  " sei dabei nur von geringem Einfluß" gewesen, wofür auch nichts von den politischen Vorrechten der Rittergüter wissen; in sprüche erheben. Beittweise versuchte eine Frau v. Berg, die freundliche er freilich nicht das geringste Zeugnis beibringt. Die Angabe Boyens, unmittelbarem Anschluß an das Oktoberedikt machte er sich daran, Beziehungen zu Goethe und Herder, wie zu Stein unterhielt, die daß öffentliche Notstandsgelder angegriffen worden seien, um die die Patrimonialgerichtsbarkeit zu beseitigen. Wenn er damit nicht Königin für die klassische Literatur zu interessieren, wie es Reise zu ermöglichen, übergeht er mit völligem Stillschweigen, ans Biel tam, so lag das eben an dem Widerstande der Junker, die scheint, nicht ganz ohne Erfolg, aber behindert durch den König, der was da das Zeugnis eines preußischen Generalfeldmarschalls ihn kaum ein Jahr nach seiner Wiederberufung stürzten und sich in der vernachlässigten Bildung" seiner Frau ihren schönsten Schmuck doch am Ende ins Gewicht fallen muß wohl dahin ausgelegt gegen das Oktoberedift wie namentlich gegen die Aufhebung der fah, und die nicht unbegründete Furcht hegte, daß die Königin ihn werden muß, daß er sie nicht bestreiten kann, aber nicht bestätigen Patrimonialgerichtsbarkeit mit Mitteln sträubten, deren heuchlerische nicht mehr würde ausstehen fönnen, wenn sie mit der Modeliteratur" will. Daß die Oberhofmeisterin der Königin die Entlassung Steins Niedertracht nach dem treffenden Ausdruck Lehmanns nur durch einen bekannt würde. ,, faum habe erwarten tönnen", gibt er zu, aber er meint, Stein Molière   richtig gegeißelt werden könnte. Hier zeigten sich die Junker Schon ihr gänzliches Aufgehen in höfifchen Nichtigkeiten entlastet habe der wackeren Frau", die jedem patriotischen Entschluß immer " ganz ohne Feigenblatt", und der Versuch, sie als Freunde die Königin von dem Verdacht, daß sie ihre Finger unzeitig in die zugestimmt" hatte," unrecht getan". Auch daß die Königin sich ge­des Oktoberedikts darzustellen, ist so unqualifizierbar, daß Politik gesteckt habe. Das waren für sie zu ernste und schwierige wöhnt habe, den Stadtrat Nagler, der ein entschiedener Gegner Steins auch Herr v. Meier in seiner Streitschrift einen Schritt von Dinge. Sie ist vielmehr von den Kabinettsräten und Ministern, gewesen sei, in auswärtigen Dingen um Rat zu fragen, räumt Herr der heroischen Position zurücktritt, die er im zweiten Bande seines von Beyme ebenso wie von seinem Gegner Stein, die daran ver- Bailleu ein; daß Nagler sich später geweigert habe, Briefe der Werkes eingenommen hat. zweifelten, mit dem Stock des Königs irgendwie fertig zu werden, Sönigin herauszugeben, will er jedoch nur als Gerücht aufgestellt Er legt sich nunmehr auf die weinerliche Seite und fagt: Ja, in die Politik gezogen oder doch zu ziehen versucht worden. Sie hat wissen, obendrein mit der- sehr unwahrscheinlichen Einschränkung, das sei nun doch einmal so in der Welt, daß diejenigen, die bei sich den Versuchen Steins, noch vor Jena   das Unheil abzutvenden, es habe sich in diesen Briefen bermutlich" um einige Aeußerungen einer Reform zu verlieren hätten, sich zur Wehr setzten, da ohne gänzlich versagt; aber auch der oft gehörte, von ihr selbst stets be- über Napoleon   gehandelt. Hätte es sich nur darum gehandelt, ein solches Gegenspiel die Welt aus Nand und Band gehen" würde. ftrittene Vorwurf, daß sie durch ihren Einfluß auf den König den fso wäre Nagler nicht so frech aufgetreten, denn eine Es fei ganz natürlich, daß den widersetzlichen zur Zeit, wo der Serieg von 1806 verursacht habe, scheint nach der Darstellung des Denunziation der Königin bei Napoleon   hätte ihn hüben unmöglich Kampf tobe, von denen scharf entgegengetreten werde, die nach ihrer Herrn Bailleu in der Tat nicht berechtigt gewesen zu sein. Erst gemacht und drüben nicht gefördert; am wenigsten wäre er dann Ueberzeugung in den Neuerungen das allgemeine Wohl verkörpert nach dem Ausbruch des Krieges hat die Königin mit gänzlichem nach Napoleons   Sturz ein gefürchtet Haupt im Staate" ge­sähen. Aber es sei unhistorisch, eine folche Opposition zu verun- Mißerfolg die Jungfrau von Orleans an spielen versucht. Diese blieben. glimpfen, in der oft mehr Charafter stede als im Mitläufertum. Rolle lag ihr wirklich nicht. In diesem Punkte, der das Andenken der Königin Quise am Nein, verunglimpfen" wir nicht diesen ehernen Charakter" der Nach Jena   hat sie sich dann freilich mit Politik beschäftigt, aber schwersten belastet, hat also Herr Baillen sie feineswegs gerecht­Junker, die heute ihren Brot und Fleischwucher auch nur treiben, immer nur so weit, als die Politik ihre hösischen Vergnügungen fertigt; indem er um die Dinge herumredet, bezeugt er nur seine Damit die Welt nicht außer Rand und Band" gehe! Wir wissen durchkreuzte, immer nur mit Mitteln, wie sie einer kleinen netten Berlegenheit, die Anklagen zu entkräften, die die preußischen nicht, ob die Ahnen des Herrn von Meier auch schon bei Jena   ge- Person nahe liegen. Dahin gehört namentlich ihr Versuch, durch Reformer gegen die Königin Luise erhoben haben. Er muß nun duldet haben oder ob er sich nur jenes Briefadels erfreut, den ge- den Eindruck ihrer Liebenswürdigkeit von Napoleon   in Tilsit   mildere aber doch zu erklären suchen, weshalb die Königin an dem Sturze schaffen zu haben er als besonders denkwürdige Eigenarter Friedensbedingungen zu erlangen. Die borussischen Historiker haben Steins mitgearbeitet hat, und so meint er, Steins nationale Ge­Hohenzollern preiſt, aber kein Zweifel, daß in ihm Charakter" steckt. Daraus eine tragische Rührizene machen wollen, was natürlich finnung hätte nichts mit dynastischer Anhänglichkeit zu tun gehabt; lächerlich ist; tatsächlich war es eine peinliche Komödie, aber die sein deutscher Patriotismus war bereit, über jede Dynastie, auch Königin ist insofern entschuldigt, als sie weder den Charakter noch über die der Hohenzollern  , hinwegzuschreiten." Stein habe die An­ den   Geist besaß, um die beschämende Würdelosigkeit dieses Spektakels mut und Liebenswürdigkeit der Königin nicht verkannt, aber der zu erkennen; noch ein Jahr später hat sie selbst nach Paris   reisen gleichen Dinge hätten niemals Macht über ihn besessen; seiner wollen, um Napoleon   noch einmal zu bearbeiten, was durch Stein ernsten Würde habe die in Freude und Schmerz leicht über­Die Königin berhindert wurde, und bis furz vor ihrem Tode hat sie mit dem Ge- quellende ungezwungenheit der Königin mißfallen. danken gespielt, den Duell alles Bösen", die Geißel der Welt", fühlte wohl, daß sie in den Augen Steins nur eine Femmelette den" Teufel, der sich aus dem Kote emporgeschwungen", in Frank war, ein Weiblein, auf deren Schwächen seine tatkräftige Herrennatur furt a. M. zu begrüßen. Uebrigens spricht es für die Königin, daß geringschäßig herabfah." Wonach denn also dynastischer Größenwahn fie in Tilfit auf Napoleon   gar feinen üblen Eindruck gemacht hat, und verlegte Weibereitelkeit die Königin veranlaßt hätten, den venn er auch seiner Frau schrieb, die Koketterie der Königin sei an Reformminister zu stürzen. ihm abgeglitten wie das Wasser vom Wachstuch.

Und noch dazu was für einer!

VI.

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Lehmann sagt ganz richtig, daß der Sturz Steins im November 1808 in legter Instanz durch objektive Realitäten" verursacht worden fet. Stein setzte sich ein unmögliches Ziel, indem er den preußischen Staat reformieren, das will sagen, die Junkerherrschaft be­feitigen und gleichzeitig den Krieg mit Napoleon   führen wollte, für den er zunächst, wie die Dinge damals lagen, die Hilfe der Junker nicht entbehren konnte. Inzwischen erkennt auch Lehmann an, daß sich diese objektiven Realitäten in einem Häßlichen Intrigenkrieg gegen Stein ausgewirkt hätten. Die Junker machten sich die unlösliche Verfettung der aus Darin ist Falsches und Wahres wunderlich gemischt. Steins wärtigen und der inneren Politit in ihrer Weise zunuzze, indem sie Auf Stein hatte die Königin anfangs ihre Hoffnumgen gefeßt, nationale Gesinnung pfiff allerdings auf die Dynastie der Hohen­einen franzosenfeindlichen Brief Steins der französischen   in einer Art abergläubischer Zuversicht, daß dieser Wimbermann zollern, aber weiblicher Anmut und Liebenswürdigkeit war er feines­Polizei denungierten und Stein dadurch bei Napoleon   in nun alles zum Guten kehren werde. Aber als Stein darauf drängte, wegs unzugänglich. Gerade Männer von so ausgesprochen männ Migkredit brachten, wodurch sie die Angst des Königs vor daß die verschwenderische Hofhaltung eingeschränkt würde bor   daß die verschwenderische Hofhaltung eingeschränkt würde- wohls lichen Eigenschaften, wie sie Stein besaß, find Frauen, die Kopf und Dem ihm durch Napoleon   aufgezwungenen Reformminister gemerkt zu einer Zeit, wo die Massen vor Hunger starbenda berz auf dem rechten Flecke haben, immer sehr sympathisch, tie tveit lähmten, daß der souveräne Dünkel wieder begann die Königin au jammern, sie müsse von der Luft leben, ihnen wiederum solche Frauen; bei Stein wird diefe psycho­obftinat wurde und die Courage zur abermaligen Entlassung Steins mittags gebe es nur vier, abends nur drei Gerichte; man logische Tatsache auch durch die Erfahrung bestätigt; sein Leben war Wenn er also auf die gewann. begreift, daß die heutigen Brot- und Fleischwucherer diesen Herzens- reich an echten Frauenfreundschaften. In diesem Intrigenspiel hatte nun auch die Königin Luise eine und Schmerzensschrei" des höfischen Dämchens nur mit schauernder Königin geringfchägig herabjah als eine Femmelette, so lag das hervorragende Rolle übernommen, was namentlich durch die Denk- Andacht vernehmen. Vollends verbarb es aber Stein mit der nicht an seinem mangelhaften Verständnis für weibliche Naturen, würdigkeiten Boyens und Schöns bekannt geworden ist. Auch Stönigin, als er eine prunkhafte Vergnügungsreise hindern wollte, die sondern eben nur daran, daß sie wirklich nicht mehr war. Lehmann berührt in seiner Biographie Steins das Verhalten der die Königin am Ende des Jahres 1808 plante, um ihren einzigen In der Tat bestätigt das Buch Bailleus, wenn man es halbwegs Stönigin bei der Beseitigung Steins, wobei er nicht so weit geht Alexander" auf dessen Einladung in Petersburg   zu besuchen. Diese mit kritischem Blicke liest, das Urteil, das Stein über die Königin wie Bohen, immerhin aber Dinge berichten muß, die das Bild der Reise zeugte wieder von einer beschämenden Würdelosigkeit; der Quise gefällt hat:" Sie hätte tegen des Königs zärtlicher Ans Königin in einem nicht eben strahlenden Lichte erscheinen lassen. einzige Alerander" hatte im Frieden von Tilsit feinen preußischen hänglichkeit an sie bei mehr Bildung, Konsequenz und tieferen Ge­Gegen diese Herabsetzung des preußischen Schußgeistes" ist an maß- Berbündeten aufs schnödeste verraten, und eben jetzt, im Sommer fühlen einen wohltätigen Einfluß auf ihn haben können. Sie war gebender Stelle offenbar nicht als ausreichendes Gegengewicht be- 1808, durch die Zusammenkunft in Erfurt   von neuem sein enges eine angenehme, sehr gutmütige Frau, gefallsüchtig, ihre Bildung Bündnis mit dem Teufel" besiegelt, in dessen eiserner Faust der mangelhaft, ihre Gefühle fürs Gute leicht auflodernd, aber wegen *) Siehe Nr. 1 des Vorwärts". breußische König nach wie vor aufs jämmerlichste zappelte. Auf der der Oberflächlichkeit ihres Geistes war sie unglücklich in der Wah

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