Nr. 11. 26. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Der Lese- und Diskutierabend der Frauen findet am morgigen Freitag in den bekannten Lokalen statt. Die Genoffinnen werden um zahlreichen Besuch gebeten.
Rudow . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet am Sonntag, den 17. Januar, nachmittags 3 Uhr, im Lokal von August Balm statt.
Auf der Tagesordnung steht: 1. Bericht des Vorstandes und der Funktionäre. 2. Neuwahl des gesamten Vorstandes. 8. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.
Bernau . Heute abend Bahlabend in den bekannten Bokalen. Bis Bernau . Heute abend Bahlabend in den bekannten Lokalen. Bis Freitag abend müssen sämtliche ausgeliehenen Bibliotheksbücher beim Genossen Kröschte abgegeben sein. Die Bibliothek bleibt bis Sonntag, den 24. Januar, geschlossen. Des weiteren weilen wir auf die am Sonntag, den 17. b. M., nachmittags 1/3 Uhr stattfindende Generalversammlung hin. Der Vorstand.
Neuenhagen und Umgegend. Am Sonntag, den 17. Januar, nachmittags 4 Uhr, findet im Lokal A. Wünsche, Neuenhagen , Bahnhofstraße, die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tages ordnung: Bericht des Vorstandes und Neuwahl. Berschiedenes. Bankow. Heute abend 8 Uhr finden zwei öffentliche Wählerbersammlungen bei Roczycki, Kreuzstraße 3-4 und bei Großkurt, Berlinerstraße 27 statt.
Die Genossen, welche sich für den Wahltag zur Verfügung stellen, wollen sich in der Versammlung bei Großfurt einfinden Alle anderen Genossen, welche im Laufe des Wahltages verfügbar werden, versammeln sich, nachdem sie gewählt haben, im Bentral wahlbureau Bum Kurfürsten", Berlinerstraße 102, borderes Restaurant.
Wilhelmsruh- Nieder- Schönhausen- Weft. Sonntag, den 17. Januar, mittags 12 Uhr, findel im Lokale von Kollmann, Kronprinzen straße 2, die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tages, ordnung: 1. Bericht des Vorstandes und der Funktionäre. 2. Neuwahl des Vorstandes und der Funktionäre. 8. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes. Die Generalversammlung wird Punkt 12 Uhr eröffnet, da der Saal um 4 Uhr frei sein muß. Der Vorstand.
Ueber die Schwierigkeit der Referentenfrage hoffen die Ge- tommt die Vermögenslage gar nicht in Frage. Gesetzt aber den noffen der Friedrichstadt hinwegzukommen; sie vertrauen auf die Fall, es wäre unumgänglich notwendig zu wiffen, ob der AngeBereitwilligkeit der einsichtsvollen Referenten, die im 2. Kreis schuldigte, falls er verurteilt wird, Kosten und Strafe zahlen tann, selbst wohl genügend vorhanden sind und sich sicher gern und frei- wozu dann fünf Fragen statt einer? Es gibt doch dann nur eine Frage: Kann der Mann zahlen oder nicht? Ob er später, wenn willig unseren Bezirksführern in der Friedrichstadt zur Verfügung es soweit ist, zahlen will, selbst wenn er tann, oder ob er es vor
stellen werden.
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zieht, die Sache„ abzusißen", geht doch ohnehin aus den Fragen nicht hervor und ebenso wenig wird die Behörde wohl durch ihre Fragestellung ermitteln fönnen, ob der Angeschuldigte auch dann noch in der Lage ist, zu zahlen, wenn das Verfahren zu Ende ist. Es soll vorgekommen sein, daß Angeklagte während des Verfahrens gestorben oder unheilbar trant geworden sind oder daß sie ihr Vermögen verloren; in diesen Fällen dürfte der schöne Fragebegen seinen Zwed gründlich verfehlen und eine Menge Schreibarbeit umsonst geleistet werden. Und das trop der vom Fürsten Bülow empfohlenen Sparsamkeit!
Damit wird aber immer noch nicht klar, was die beiderseitigen Eltern und der Ehegatte bezw. deren Vermögen, Grundstücke, ausstehende Forderungen usiv. mit der Sache zu tun haben. Da die Ehefrau nicht für die Schulden des Mannes haftet und da es nicht unbedingt Regel ist, daß Eltern ihren Kindern Geld zur Be streitung von Geldstrafen oder Gerichtskosten geben, so ist diese Frage zum mindesten überflüssig. Genau so überflüssig wie die fünfte, ob der Angeschuldigte eine Erbschaft zu erwarten hat oder eine sonstige Aufbesserung seiner Vermögenslage. Jeder Mensch wartet auf eine solche Aufbesserung, sogar der Staatsanwalt, denn der will auch einmal in die höhere Gehaltsklasse einrüden. Was folgt denn aber daraus für die Straffache? Gar nichts. Trop etwa einer bevorstehenden Erbschaft kann das Gericht niemanden zwingen, eine Geldstrafe zu bezahlen, wenn der Betreffende nicht zahlen will. Wozu belastet man also die Beamten mit unnüzen Schreibereien?
Wie die Pflegeanstalten ihre Toten begraben. Schon wieder wird uns gemeldet, daß von einer öffentlichen Pflegeanstalt aus ein Verstorbener beendigt worden ist, ohne daß die Angehörigen von dem Ableben des Kranten Kenntnis erhalten hatten. Diesmal handelt es sich um einen Fall aus dem sogenann ten Arbeitshaushospital der Stadt Berlin , das sich in Rummelsburg befindet. In diesem Hospital war seit 1896 ein fiecher Mann untergebracht, ein gewiffer L., ber früher Schneider gewesen war. Er wurde oft besucht, namentlich von seiner vere heirateten Tochter, sowie später auch von den Enkelkindern. Ende November 1908 war die Tochter wieder bei ihm. Sie schrieb ihm ihre genaue Adresse auf einen Bettel, weil der alte, nun im 79. Lebensjahr stehende Mann bereits gedächtnisschwach war. Der Bater legte diesen Zettel in seinen Tischfasten zu anderen Sachen, die ihm gehörten. Am ersten Weihnachtsfeiertag schickte die Tochter ihre Kinder nach dem Hospital, damit sie dem Großpater, wie alljhrlich, seine Weihnachtsgabe überbrächten. Als die Kinder den Namen des Großbaters dem Pförtner angaben, sah der in seiner Liste nach und antwortete dann, bei T. stehe ein Kreuz, der sei tot, schon am 14. Dezember sei er gestorben. Die bestürzten Kinder fagten, es sei doch eine Zobesnachricht gekommen. Da belehrte sie der Bförtner, nur nächsten Verwandten werde eine solche zugesandt. Wie wenn eine Tochter nicht zu den nächsten Verwandten gehörte! Die Kinder wurden dann zu einem anderen Beamten geführt, anscheinend zum Hausvater. Wäre der Gedanke nicht absurd, so könnte man glauben, der Von diesem wurde ihnen gesagt, jezt in den Feiertagen könne die erwähnte Fragebogen fei gar kein staatsanwaltliches Aftenstück, Sache nicht sofort untersucht werden, er werde sie aber melden. sondern eine Maßnahme der Steuereinschätzung. Eindringlicher Die Tochter hat seitdem gewartet, daß vom Hospital aus noch irgend. tann die Steuerbehörde nicht gut nach dem Vermögen der Zenfiten Der Vorstand. eine Buschrift an sie gelangen werde- und sie wartet noch immer. forschen, als es hier die Staatsanwaltschaft tut, nur mit dem Gilt im Hospital die Ansicht, daß man nicht nötig habe, der Tochter Unterschiede, daß die Steuerbehörde schließlich eine gewiffe Bedes verstorbenen Hospitaliten den Tod ihres Vaters durch amt- rechtigung dazu hat, während dem Staatsanwalt die Sache nicht liches Schreiben mitzuteilen? das geringste angeht. Weil aber diese Fragen überflüssig sind, Ein anderer Fall dieser Art, der nur noch schlimmer liegt, ist sollte jeder die Beantwortung einfach verweigern. Mit der Folter fürzlich in der rrenanstalt Maison de Santé" in tann ja bei uns niemand mehr gezwungen werden, eine unbeSchöneberg vorgekommen. Dort befand sich seit 1878 ein Herr., rechtigte behördliche Neugier zu stillen, wie denn überhaupt tein ein früherer Raschmacher, den die Jrrenpflege der Stadt Angeschuldigter gezwungen werden kann, Aussagen zu machen, Berlin in der genannten Privatanstalt untergebracht hatte. In noch dazu, wenn sie mit der Sache selbst in gar keinem Zusammenhang den letzten drei Jahren unterblieben allerdings auf den Rat eines stehen. Zur Ermittelung der Vermögenslage der Bürger haben Beamten der Anstalt die persönlichen Unterredungen mit dem wir die Steuereinschäßung, aber nicht den Staatsanwalt. Wenn Stranten, weil sie diesen zu sehr aufregten. Doch zogen die An dieser etwa die Einleitung eines Verfahrens danach einrichten will, gehörigen auch jetzt noch von Zeit zu Zeit Erfundigungen über ihn ob der Intulpat Geld hat oder nicht, d. h. ob vielleicht die Kosten cin, so daß man in der Anstalt wissen mußte, daß W. nicht von der Staatstaffe zur Last fallen, so wäre das im Interesse der seiner Familie schon vergessen worden war. Toch Anfang Oftober Staatstaffe zwar sehr liebenswürdig, aber nicht im Interesse des Ginen Teil des 2. Berliner Reichstagswahlkreises bildet die 1908 fragte Frau M. in der Anstalt nach dem Befinden ihres nun Rechtes. Für das Gefek gibt es nur eine Klasse Menschen, ganz südliche Friedrichstadt , mit der Friedrichstraße als Hauptverbin- 73jährigen Mannes. Sie bekam von einem Wärter die Antwort, gleich, ob fie oder ihre Chegatten und Eltern vermögend sind oder dung zwischen dem Süden und Norden Berlins . Die vielen Neben der Strante fei noch sehr rüstig, er mache ja noch alle Tage die nicht. Folglich hat keine Gerichtsbehörde vor Fällung eines Urteils und Querstraßen der Friedrichstraße waren ehemals mit furz- Betten, Frau W. wies daraufhin, daß bei seinem hohen Alter danach zu fragen. Geschieht das trotzdem, so wird damit ein frontigen niedrigen Häusern bebaut und dahinterliegenden Gärten. doch mit der Möglichkeit eines plöblichen Endes zu rechnen fei. Odium erwedt, das man unter allen Umständen vermeiden sollte." Dieser Stadtteil hat in den letzten 15 Jahren ein ganz anderes, Sie bat, bei etwa eintretendem Tode ihr sofortige Nachricht zu Wir können den vorliegenden Darlegungen nur zustimmen, neues Aussehen bekommen. Nach und nach sind die kleinen Häus- tommen zu lassen, und schrieb ihre genaue Adresse auf einen Bettel, und das umso mehr, da wir selbst in der gleichen Weise belästigt chen mit den traulichen Wohnungen verschwunden; große moderne den fie dem Wärter übergab. Am dritten Weihnachtsfeiertage worden find. Geschäftspaläste sind an ihrer Stelle erstanden, in denen viele wurde wieder nach dem Kranten gefragt, diesmal von einem Sohn und einer Tochter. Als sie in der Anstalt den Namen W. nannten, Bersonen arbeiten, aber niemand wohnt. Besonders die graphische wurden sie an das Bett einer ihnen fremden Berson geführt, eines Branche hat sich hier festgesetzt, Buch und Beitungsdruckereien 28jährigen Mannes, der gleichfalls W. hieß. Jest stellte sich heraus, all den Heimat- und Obdachlosen, deren Zahl in Berlin Die vergangenen Tage mit ihrer grimmigen Kälte haben beherrschen ganze Straßen, wie die Koch, Zimmer, Wilhelm-, bag der 73jährige 2. berstorben war, und zwar nicht erst daß Jerufalemer. und Lindenstraße. Ehemals fleine Betriebe, haben sie fürzlich, sondern bereits bor ziemlich einem Jahre, Tausende beträgt, hart mitgespielt. Mancher von ihnen ist, fich mit fapitalfräftiger Hilfe und geschäftspolitischer Rüdsichtslosig- am 17. Januar 1908. Die Leiche war ohne Wissen der An. wie aus der Tageschronik zu ersehen ist, in irgendeiner Haus. feit zu ganz gewaltigen Riesenbetrieben ausgebildet, von denen gehörigen beerdigt worden und moderte längst auf dem türnische oder auch direkt im Freien erfroren. Kein Wunder, die bedeutendsten mit ihren Besitzern Scherl, Ullstein und Mosse Armenfriedhof. Eine Pflegeschtvester versicherte, Frau W. sei wenn die Wermsten bei Tage sich dort in Massen versammelten, eine eigene Klasse innerhalb des Sveises ihrer Stonkurrenzkollegen rechtzeitig benachrichtigt worden, doch habe man sie nicht finden wo ihnen der Aufenthalt im geheizten Raume gestattet wird, fönnen, weil sie die Wohnung gewechselt hatte. Es scheint, daß nämlich in den Wärmehallen. Ueber schlechten Besuch während man damals in den Bureaus der Anstalt Maison de Santé" bezw. In allen diesen Zeitungshäusern entwickelt sich besonders auf der Irrenpflege Berlins sich sehr rasch über die Nichtauffindung der schneidenden Kälte hatten diese sich nicht zu beklagen. fällig zur Abendzeit ein fieberartig haftiges geschäftliches Treiben. Der Witwe beruhigt und den als unbestellbar zurückgelieferten Brief Autos, Radfahrer, Depeschenboten bringen eilfertig die neuesten gleichmütig zu den Aften gelegt hat. Weiß man denn dort nicht, und wichtigsten Berichte, die Grundlage des modernen Zeitungs- baß es in Berlin noch ein Einwohnermeldeamt gibt? Uebrigens resens. hatte auch W.'s Sohn der Anstalt seine Wohnung mitgeteilt, so Nachdem die Redakteure, Sezer, Korrektoren, Stereotypeure daß auch durch dessen Vermittelung die Todesnachricht an die ihres Amtes gewaltet haben, beginnt der Drud der Zeitung und Witwe hätte gesandt werden können, wenn jemand sich noch diese damit die Tätigkeit der Druckereinachtarbeiter. Riesige Rotations - Mühe hätte machen wollen. Fast amüsant ist die Sicherheit, mit maschinen neuester Systeme, von Maschinenmeistern und Hilfs berstorbenen Stranken die Auskunft gab, der sei noch sehr rüftig maschinen neuester Systeme, von Maschinenmeistern und Hilfe der noch Anfang Oktober der Wärter über den bereits im Januar arbeitern bedient, müssen in wenigen Nachtstunden Auflagen bon und mache noch die Petten . Frau W. meint, es hätte zum mindesten Hunderttausenden von Exemplaren fertig brucken. Von der Auf- damals, wo ja ihre gegenwärtige Adresse in der Anstalt bekannt merksamkeit und Geschicklichkeit des Maschinenpersonals hängt das geworden war, eine nachträgliche Todesnachricht an sie geschickt Ein großer Teil derer, die dahin kommen, hat abgeschlossen rechtzeitige Erscheinen der Zeitung ab. Wenn frühmorgens der werden müssen. Das ist aber bis heute noch nicht geschehen. Noch Bertrieb der Zeitungen beginnt, ist die Arbeitszeit der Nachtarbeiter beendet, für sie wird dann der Tag zur Nacht.
darstellen.
Im Zeitungsviertel.
Diese nächtliche Arbeitszeit, die abends 8 bis 9 Uhr beginnt und morgens um 5 bis 6 Uhr endet, behindert aber diese Kategorie von Spezialarbeitern fast an jeder Betätigung im öffentlichen, besonders am politischen Leben; ihnen, die gewerkschaftlich durchweg gut organisiert sind, ist die Möglichkeit der politischen Betätigung ganz berfagt. Und viele möchten sich gern betätigen, wie ihre am Tage arbeitenden Kollegen.
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ießt, 14 Tage nach jenem Weihnachtsbesuch, brei Monate nach Ueberreichung der neuen Adresse, fast ein volles Jahr nach dem Tode des Kranken, wird darauf gewartet, daß eine amtliche Todesnachricht kommt.
Behördliche Neugier.
Aus der Wärmehalle.
Eng zusammengepreßt, fißen sie in der langgestreckten, war geheizten, aber sonst düsteren und unfreundlichen Halle. Manche erzählen sich mit gedämpfter Stimme ihre kleinen Tageserlebnisse, andere stieren in dumpfem Brüten vor sich hin und einzelne löffeln gierig aus den großen Näpfen ihre Suppe. Der Anblick dieser Elendschar fällt dem Ungewohnten Berkommenheit auf einem Haufen müßte selbst den Gläu unangenehm auf die Nerven. Soviel Jammer, Armut und bigsten, sofern er logisch zu denken vermag, irre werden lassen an einer göttlichen Weltordnung.
mit jeglicher Hoffnung auf eine günstige Wendung in diesem Leben, und da sie nach allem, was sie erlebt, an ein Leben im Jenseits nicht glauben können, so bleibt ihnen nichts übrig als stumpfe Resignation, was aleichbedeutend ist mit immer tiefer finten ins moralische und physische Elend.„ Alles selbst verschuldet," erklärte uns im vorigen Jahre einer der Wärter, Jeder Mensch kann einmal in die Lage kommen, eine Vor in dem Bewußtsein, eine tiefgründige Lebensweisheit aus. Tabung zur„ berantwortlichen" Vernehmung in Straffachen zu er gesprochen zu haben. Alles selbst verschuldet", damit tröstet halten und jeder, der nicht gerade der Dentfähigkeit beraubt ist, man sich auch in weiten Boltskreisen, eine Phrase, mit der wird fich dabei Gedanken gemacht haben, in welchem Zusammen man auf billige und bequeme Weise das eigene und das soziale hang wohl die meisten Fragen, die einem da vorgelegt werden, mit Gewissen beruhigt. Uebrigens wurden über die UmgangsMit dem Abriß der alten Häuser in der Friedrichstadt ver. der Straffache selbst stehen. In der Tat, wenn jemand eine Uhr formen und das Auftreten des Personals, insbesondere des schwanden die fleinen Wohnungen und mit ihnen ihre Bewohner, gestohlen oder einen Meineid geleistet hat, ist es ganz gleichgültig, Oberinspektors, gegenüber den Gästen der Wärmehalle vom au einem guten Teil sogenannte Friedrichstadt - Schneider, Heim- ob feine Mutter eine geborene Lehmann oder Schulze war, wo sein Alexanderplatz verschiedentlich Klagen geäußert, und awar arbeiter für bessere Maßarbeiten, aus deren Reihen sich unser Vater wohnt, wieviel Kinder er hat und dergleichen. Trotzdem ge von Leuten, deren Aeußeres einen durchaus vertrauenseinziger Parteianhang in diesem Biertel rekrutierte. Das Arbeiten hört es einmal zum preußischen Schematismus, daß diese Fragen erweckenden Einbrud machte. Unter anderem ſollte einigen gewissenhaft beantwortet werden. Indessen die behördliche Neugier unferer Bezirksführer wurde immer schwieriger, die Zahl der geht noch etwas weiter und gerade das erscheint der Beachtung fehr Besuchern der Halle vom Alexanderplatz das Lesen von BeiHelfer ging ständig zurück, und doch sollten alle Parteiattionen wert. Ein Journalist schreibt uns hierzu: tungen von dem Inspektor untersagt worden sein. Wir machten prompt erledigt werden. Not macht erfinderisch und bringt frische„ Ein behelmter Mann der Ordnung legte mir fürzlich einen nun selbst die Probe aufs Exempel, um uns von dieser allerGedanken und Einfälle. Tausende von Drucereiarbeitern find Fragebogen des Staatsanwalts vor, in welchem in einer Straffache. dings fast unglaublichen Maßregel durch eigenen Augenschein in Druckereibetrieben der Friedrichstadt beschäftigt, Tausende von die natürlich noch gar nicht spruchreif ist, folgende Fragen zur Be zu überzeugen und setzten uns längere Zeit, den Vorwärts" ihnen sind politisch zur Untätigkeit berurteilt; an sie wendete man antwortung gestellt werden: 1. Wieviel Staatseinkommensteuer zahlt studierend, mitten mang die Obdachlosen. Jedoch ließen uns fich. Mit Hilfe und bereitwilligster Unterstützung der in Betracht der Angeschuldigte jährlich? 2. Welches Gehalt, Diensteinkommen tommenden Organisationsleitungen und der Werkstattbertrauens- oder sonstige Einkommen bezieht der Angeschuldigte? 3. Besitzt der sowohl der Herr Inspektor als auch die übrigen Angestellten Werkſtattvertrauens- geschuldigte, dessen Ghegatte aber beiderseitige gänzlich unbehelligt. Was uns aber auffiel, das war die Art, leute wurden Besprechungen abgehalten, die zu einer zeitgemäßen Itern Grundstüde, außenstehende Forderungen oder sonstiges wie ein Wärter einen Mann hinausbugsierte, indem er ihn, Neueinrichtung führten: Für die Nachtarbeiter der Bermögen? 4. Ist der Angefchuldigte nach Ansicht der Behörde in im Genic faffend, unter Schütteln und Stoßen auf eine mehr Drudereien wird der Lage Koften oder Geldstrafen sofort zu bezahlen? 5. Hat der An- als unsanfte Weise hinausbeförderte. Es war dies um so gefchuldigte eine Grbschaft in Aussicht oder eine ander weniger angebracht, als die Ursache ein fleiner Wortwechsel eingeführt, der allmonatlich am Sonntag nach dem 8ahlmitt- weite Berbesserung feiner Vermögenslage? 3 war, wie er unter folchen Verhältnissen und an einem der woch im Restaurant Julius Meyer, Oranienstr. 103, abgehalten muß gestehen, daß ich über diesen Grad behördlicher Neugier doch artigen Orte erklärlich ist, andererseits wäre, unseres Erwird. ier wird die Einkassierung der Monatsbeiträge vor etwas starr war, wenn man auch bei uns an alles mögliche gewöhnt achtens, der Mann auch von selbst hinausgegangen, und der ist. Mein Erstaunen war aber nicht allein den Fragen selbst gegenom: n, alle laufenden Parteifragen Groß- Berlins kommen zur widmet, sondern den Zweden, die mit diesem Fragebogen wohl ver- ganze Vorgang hätte somit vermieden werden können. Bespredning ust. ist selbstverständlich, daß besonders an einem solchen Orte, wo bunden sein könnten. Lebhaft gewünscht wurde bald die möglichst regel- Woher weiß erstens die Staatsanwaltschaft, daß ich verurteilt die verschiedenartigsten Elemente zusammenkommen, strenge mäßige Abhaltung von geeigneten Referaten, ein etwas schwie werde, alfo in die Lage tommen fann, Rosten oder Strafe zu be- Ordnung herrschen muß. Deshalb braucht man aber den riger Bunft, wenn man berücksichtigt, daß die eventuellen opfer- zahlen? Soll das Verfahren vielleicht banach eingerichtet werden, Bogen nicht zu überspannen und kann in der Wahl der Mittel willigen Referenten am Sonntag früh 7 Uhr zur Stelle fein fo etwa, daß bei einem bermögenden Angeklagten auf Geldstrafe immer eine gewiffe Ruhe und Bedacht walten lassen. Und müffen. plädiert wird, bei einem armen Teufel aber, der kein Geld hat, auf nach dieser Richtung scheinen die Beschwerden nicht ganz un Für den kommenden Sonntag hat als erster der Genosse Frik Gefängnis? Das ist bei der bekannten Objektivität der Staats- berechtigt zu sein. anwaltschaft nicht gut anzunehmen. Was hat dann aber die gange Bubeil schon zugesagt. Fragerei für einen Zwed? Es kann und muß der Behörde ganz Die Plakatausstellung, die der Bildungsausschuß der Berliner Zwei Zahlsonntage haben nun schon stattgefunden. Die Begleichgültig sein, ob sie es mit einem vermögenden oder armen An- Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe am 10. und teiligung an der Neueinrichtung war eine ganz rege und es ist zu geschuldigten zu tun hat, denn für die Beurteilung der Straffache- 11. Januar im Saal III des Gewerkschaftshauses veranstaltet hatte, hoffen, daß die Beteiligung baldigft noch erheblich steigt. es handelt sich nebenbei bemerkt um ein angebliches Breßbergehen erfreute sich eines sehr starken Besuches. Sie demonftrierte anschau
ein Bahlmorgen
Ea