noch weiter um 1800 M. erhöht.
Die Auf Anfrage teilt uns Genosse Cohen mit, daß er am Sonntag zu der Versammlung gehen werde und hoffe, daß diese Versamm lung nicht von der gäynende Leere sein werde, wie dieses bei früheren Bundesversammlungen der Fall war.
im Bewilligungseifer, denn der Abg. Erzberger , der Referent ist, verlangte hineingelaffen. Die Beklagte gibt das zu. zu wiffen, warum ein Bureauvorsteher, der 6000 M. Gehalt bezieht Arbeiter feien am Mittwoch nach Ausbruch des Streits alle auf und 900 M. persönliche Zulage erhält, noch mit der Wahrnehmung einmal gekommen, und da 175 Arbeiter von ihr beschäftigt wurden, der Geschäfte für den Bundesrat betraut ist, was sein Einkommen sei die Aushändigung so unmöglich gewesen. Beklagte habe den Der Unterstaatssekretär Arbeitern gesagt, daß sie in kleinen Trupps wiederkommen sollen. Wermut erklärte, der betreffende Beamte müsse, anstatt wie Die Herausgabe der Werkzeuge erfolgte am Freitag oder Sonnabend die übrigen Beamten von vormittags 9 bis nachmittags 4 Uhr, im Kontor. In die Fabrik habe Beflagte die Streifenden nicht bis abends 8 Uhr, mit einer fleinen Bause, im Amte sein. hineingelassen, weil sie einesteils verhindern wollte, daß diese die Er müsse also mehr arbeiten und daher auch mehr bezahlt erhalten. Arbeitswilligen zu sehen bekommen, und sie anderenteils BeschädiAls Singer hierauf verlangte, daß man einen Beamten gungen der Betriebseinrichtungen befürchtete. Jeder Arbeiter habe mehr einstellen solle, weil diefe lange Dienstzeit auf Kosten der das Werkzeug ausgehändigt erhalten, was er als sein Eigentum Gesundheit des betreffenden Bureauvorstehers gehe, erklärte reklamierte. Wenn die Werkzeuge der Kläger dabei zum Teil abder Herr Unterstaatssekretär, die Gesundheit komme handen gekommen sind, so trüge sie daran feine Schuld und halte nicht in Frage, denn man nehme zu solchen anstrengenden Posten sich dafür auch nicht haftbar. nur Beamte mit robuster Gesundheit. Danach zu urteilen, tommt Das Gericht weist die beiden Kläger, die die Aufforderung bei der Besetzung solcher Stellen die geistige Qualififation erst zur Abholung ihrer Werkzeuge erhalten haben, mit der erhobenen in zweiter Linie in Betracht. Der Posten wurde übrigens schließlich lage ab. Sie hätten, da die Beklagte jede Haftpflicht für die bewilligt. Werkzeuge ihnen gegenüber abgelehnt hatte, diese Aufforderung sofort befolgen müssen. Im übrigen wird die Beklagte ver urteilt, den anderen beiden Klägern die abhanden gekommenen Werkzeuge zu bezahlen, da sie, solange die Kläger zur Abholung derselben von ihr nicht aufgefordert werden, haftpflichtig für die Werkzeuge sei.
-
Abnahme der Ausweisungswut.
Achtung, Töpfer!
Wegen Lohnausfall mußte über die Firma Franz Kreis, Drehseftr. 1, die Sperre verhängt werden. In Frage kommt der Bau Rigdorf, Oberlandstr. 4, Bauherr Julius Groß, Lichtenberg , Gürtelstr. 13. Die Verbandsleitung.
Bäckermeister May Hagen und das Koalitionsrecht. Zu der unter dieser Ueberschrift erschienenen Notiz in Nr. 8 des Vorwärts" ersucht uns der Inhaber der Brotfabrik Gebrüder Hagen Nachf. auf Grund des Preßgefezes um sofortige„ Richtig stellung" des Textes und schreibt:
Der Saz:" Ich dulde keinen Sozialdemokraten in meinem. Betrieb" ist nicht über meine Lippen gekommen. Ich habe Zeugen, welche alle meine Auseinanderſegungen mit angehört haben, und tönnen dieselben beeiden, daß die von Ihnen gebrachte Redes wendung nicht vorgekommen ist. Mir ist es ganz gleich, welcher politischen Partei meine Angestellten angehören, nur lasse ich mir in meinem Geschäft keine Vorschriften machen."
"
Zur Unterhaltung des Dienstgebäudes in der Wilhelmstr. 74 und des dazugehörigen Gartens sind, wie alljährlich, 24 000 m. gefordert. Der Berichterstatter hält das für zu hoch. Auch Singer erklärte, nicht mehr bewilligen zu wollen, als gebraucht werde, aber die Summe von 1 Proz. des Wertes gelte für angemessen, um ein Gebäude von der Größe in wohnlichem Zustande zu erhalten. Aber es half nichts die Mehrheit der Kommission ließ von ihrem Was Herr Hagen hier berichtigt, ist allzuwenig, um in den schon in der ersten Sitzung betätigten Grundfag, an kleineren Der Fall des Hauptmanns von Köpenick hat seinerzeit Veran- Augen der Arbeiterschaft als ein besonders empfehlenswerter Ges Dingen zu sparen, nicht ab und strich von dem Bosten 4000 M. Laffung gegeben, den polizeilichen Eifer in der Verhängung von schäftsmann und Arbeitgeber gelten zu können. Er berichtigt nicht, Für die Emrichtung eines wettertelegraphischen Dienstes werden Ausweisungen etwas einzuschränken. Auch die bayerische Regierung gesagt zu haben, daß er den Verband nicht dulde in seinem Be480 000 m.( 40 000 m. mehr als im Vorjahre) gefordert. Bericht hat damals entsprechende Mahnungen an die Polizeibehörden friebe. Im Gegenteil bestätigt er dies in den Worten, daß erstatter Erzberger wendet sich gegen die Mehrforderung: Dem hinausgehen lassen. Deren Wirkung macht sich jetzt in der baye- er sich in seinem Geschäft keine Borschriften machen" lasse. Er übertriebenen Lugus müsse entgegengetreten werden; rischen Ausweisungsstatistik bemerkbar. So betrug in Nürnberg will also der absolute Herr im Hause" sein und nicht überall werden die Wetterberichte angeschlagen, die gar nicht gelesen die Zahl der Ausweisungen im vorigen Jahre 291, gegen 503 im dulden, daß seine Arbeiter und Angestellten von ihrem würden Staatssekretär v. Bethmann Hollweg wendet Vorjahre, sie ist also fast um die Hälfte gejunten. Damit ist natür gefeglichen Stoalitionsrecht irgend welchen zweckmäßigen Gebrauch fich gegen jeden Abstrich. Die Weiterausgestaltung des Wetter- lich noch nicht gesagt, daß überhaupt keine brutalen und under- machen. Er berichtigt auch nicht, was in unserer Notiz über die uns dienstes sei auf Wunsch der Landwirte erfolgt. Der Wetterdienst sei ständigen Ausweisungen mehr vorkommen, aber genügt hat der mäßig lange Arbeitszeit der Kutscher und über ihre Lohnverhältnisse keine Liebhaberei, sondern ein Bedürfnis. Von anderer Seite luftige Gaunerstreich des Schusters Voigt doch etwas. steht. Sollte es wirklich auf einem Irrtum beruhen, daß Herr wird die Ausdehnung des Wetterdienstes gefordert, namentlich Hagen seine Unduldsamkeit noch besonders gegen Sozialdemokraten sei das im Juli und im Oktober notwendig. Gestrichen wurde an fundgegeben hat was ist damit gebessert? Wir können es ihm Aus Induftrie und Handel. diesem Posten nichts, weil die Ausgabe schließlich allgemein als notja gern glauben, daß er nichts gegen einen Arbeiter einzuwenden wendig anerkannt wurde. hat, der seine sozialdemokratischen Ansichten im tiefsten Innern ber birgt, aber nicht nach sozialdemokratischen Grundsäßen handelt, nicht sein Koalitionsrecht fordert und auch stillschweigend auf eine vera Will Herr Hagen fich wirklich rein waschen von Vorwürfen, die er nünftige Regelung seiner Lohn- und Arbeitsverhältnisse verzichtet. selbst offenbar als Beleidigung empfindet, so muß er erst zeigen, daß er auch solche Sozialdemokraten in seinem Betriebe duldet, die in ihrem Arbeitsverhältnis die uneingeschränkte Alleinherrschaft des Unternehmers ebenso scharf bekämpfen wie unsere politische Partei den Kampf gegen den Absolutismus im Staatswesen führt.
Für die Unterhaltung verschiedener Kaiserdenkmäler
werden 5400 M. gefordert, welcher Betrag auf 3000 m., desgleichen die für das Bismarddenkmal in Berlin verlangte Summe bon 1000 M. auf 500 M. Heruntergesetzt wird.
Unter Titel 14 werden 313 250 M. für Entschädigung des Reiches an Preußen für die zur Abwehr der Rinderpest an den Grenzen gegen Desterreich und Rußland angestellten Gendarmen gefordert. Das ist genau die Hälfte der früheren Summe. Abg. Erzberger regt an, die Summe ganz zu streichen: Preußen könne die Untoften aus feiner Tasche decen. Nachdem v. Bethmann- Hellweg erklärt hat, daß dann die Grenze nicht mehr überwacht werde, wird die Summe bewilligt.
Berichtigung. Jin Berichte über die erfte Sigung mußte es, wie die Leser wohl schon selber herausgefunden haben, heißen: Die Beamten belamen monatlich 25 und 75 Pfennige Vergütung für Schreibfedern, nicht 25 und 75 M.
Aus der Partei.
Positive Arbeit der Sozialdemokratie.
Die Welterute 1908.
Der ungarische Ackerbauminister hat, wie üblich, in ausführlicher Schäzung der Welternte des Jahres 1908 beruht. Die Schlußziffern Weise die Angaben und Grundlagen veröffentlicht, auf denen seine sind im Vergleich mit dem Jahre zuvor folgende: gegen 1907
-O
1908+ oder Millionen Doppelzentner
1907
Weizen
851,98
845,75
Roggen
429,02
395,66
6,23 33,36
Gerste
322,04
343,15
+21,11
Hafer. Mais.
548,54
598,50
49,96
905,79 3057,37
973,20 3156,26
+67,41 98,89 Danach ist die Gesamternte reichlicher ausgefallen als 1907. Es haben aber Roggen und Weizen einen Ausfall zu verzeichnen. statistit für das Jahr 1908 gegenüber, so erhält man folgendes Bild: Stellt man die ungarische Schägung der amtlichen deutschen Ernteungarische amtliche. Schäzung Erntestatistik
Weizen 36,0-38,0 Roggen 87,0-95,0 Gerste 27,0-30,0 65,0-75,0
Safer
-
gegen
+ oder ungar. Schätzung in Millionen Doppelzentnern +1,68 resp. 20,73 3,60 11,95
37,68
107,37
30,60 76,95
"
0,32 12,87 0,60
"
1,95
"
-
Deutfches Reich.
-
Eine von 1500 Arbeitslosen besuchte Bersammlung fand gestern morgen 10 Uhr im größten Saale von Braunschweig statt. Man beschäftigte sich mit den Ursachen der Arbeitslosigkeit und damit, wie den Arbeitslosen zu helfen sei. In der Versammlung sprach Rechtsanwalt Dr. Brade, der als Flottenpatriot mit den auch der fleine Sohn unseres großen Verstorbenen, Wilhelm Brace, der wütendsten Reichsverbändlern und den Unternehmerorganisationen, wie dem Metallindustriellen- Verbande, Sozialpolitit zu machen versucht. Seine Ausführungen wurden jedoch bon den Arbeitslosen recht fühl aufgenommen. Er hatte in Gemein schaft mit einem Pastor Dr. Bec versucht, zu Sonnabend die Arbeitslosen für eine Versammlung einzufangen, in der Tischendörfer Berlin über die Frage: Arbeitsbas Korreferat halten sollte. Der Vorstand des Gewerkschafts.
Dem Genossen Rud. Wissell, der bisher Mitglied der Das Mehr gegenüber der Schägung beträgt demnach für losigkeit und Arbeitslosenversicherung sprechen und Dr. Beck Lübeder Bürgerschaft war und der sein Mandat wegen Ueber- Deutschland 14,60-37,96 Millionen Doppelzentner. Unter Berüd fartells ließ Herrn Brade jedoch gründlich abblizen und die siedelung nach Berlin ( Bentralarbeitersekretariat) niederlegen sichtigung der amtlichen Statistik für Deutschland sinkt das Minus Arbeitslosenversammlung wählte eine Kommission von fünf Mann, mußte, widmete der Wortführer der Bürgerschaft, Dr. Görk, einen der Welternte auf 30,99 resp. auf 12,63 Millionen Doppelzentner bie dem Oberbürgermeister sofort folgende Resolution als warmen Nachruf, in dem es hieß: Wissell habe in der Bertiefung herab. Wenn man annimmt, daß die Ernteschätzungen für die in den Stoff der Vorlagen hinter feinem Mitgliede zurüdgeftanden. einzelnen Länder von den Sachverständigen des ungarischen Aderbau- Forderung der Arbeitslosen unterbreiten soll: Auf sozialem Gebiet verdanke man ihm manche wertvollen Anregungen. Damit vergleiche man die Schimpfereien, die von Reichsverbandsblättern über die Sozialdemokratie und ihre Tätigfcit veröffentlicht werden.
Gänzlich erblindet ist, wie die Schwäb. Tagwacht" einem Privatbriefe entnimmt, Genosse Leßner zu London . Der hochbetagte Veteran der Arbeiterbewegung, der schon in den vierziger Jahren Kampfgenoffe von Marg und Engels war, litt schon seit einigen Monaten an einer schweren Augenerkrankung, die nun diesen traurigen Ausgang genommen. Auch die körperlichen Kräfte des greifen Genoffen haben start abgenommen. In der ganzen Sozial demokratie wird man mit tiefem Mitgefühl das Schicksal des verdienten Kämpfers vernehmen.
ministeriums alle etwas niedrig angenommen sind, so kann man die Gesamtwelternte größer als 3 156,26 Millionen Doppelzentner einschäßen. Es ist sonach wohl der Schluß erlaubt, daß aus der neuen Ernte der gesamte Weltbedarf zu decken sein dürfte.
Aus der Frauenbewegung.
Die Versammlung fordert: Alle schwebenden Gemeindearbeiten fowie überhaupt sämtliche Arbeiten sind schleunigst in Angriff zu nehmen und in eigenener Regie auszuführen, auch wenn die Auss führung derselben zeitlich nicht im Interesse der Gemeinde liegt. Allen bedürftigen Schulkindern ist ein warmes Frühstüd zuzu wenden. Die Kommission wird ersucht, die kommunale Arbeits Losenversicherung nach dem Genter System einzuführen."
Der Verein für die Intereffen der Hausangestellten hat für Mittwoch, den 20. Januar, abends 8% Uhr, nach dem„ Königshof", Bülowstr! 37/40, eine große Dienstbotenversammlung einberufen. Genoffin zich spricht über:" Der Dienstboten Leid und Freud." Tagen durch den ausgebrochenen Streit der Schwerfuhrwerts. Jm Betriebe der Hauptstädtischen Dampfmühlen ist in den letzten Die Genoffen und Genofsinnen werden gebeten, für guten Besuch tutscher eine Störung eingetreten. In der Ofen - Bester Dampfmühle der Versammlung agitieren zu wollen und alle ihnen bekannten haben die Kutscher, denen man für den 31. Dezember, den Tag Eine Konferenz für den 6. Hannoverschen Reichstagswahlkreis Dienstboten darauf aufmerksam zu machen. Die Organisierung des allgemeinen Streits, feinen Lohn zahlen wollte, die Arbeit ( Verden- Hoya- Syte) fand am Sonntag in Hemelingen statt. Sie aller Dienenden ist dringend notwendig. Zehntausende von Dienst- eingestellt. Jetzt hat dieser Ausstand an Dimensionen zugenommen, beschäftigte sich vorwiegend mit der durch die Mandatsniederlegung boten stehen uns noch fern, sie alle zu gewinnen bedürfen wir indem sich auch die Kutscher der Automobilfuhrwerts. des bisherigen Abgeordneten Held sich nötig machenden Nachwahl dringend der Mithilfe der Arbeiterschaft. Darum Genossen und Aktiengesellschaft und der Transportfirma Hoffund beschloß einstimmig, wiederum den Genossen Hente- Bremen als Genossinnen, agitiert für die angekündigte Versammlung. Kandidaten aufzustellen.
"
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
mann den Streifenden angeschlossen haben. Bei diesen Firmen find Vertrauensmänner der organisierten Kutscher entlassen worden, was die übrigen Kutscher veranlaßte, die Arbeit niederzulegen. Da der größte Teil der Zu- und Abfuhr bei den Mühlen von diesen beiden Unternehmern bewerkstelligt wird, sind die Mühlen in arger Verlegenheit.
Der Bund" der Frau Lebius bringt mehrere Bornes Letzte Nachrichten und Depeschen.
Straffonto der Presse. Eine schwere Geldstrafe verhängte das Schöffengericht Dortmund am Donnerstag gegen den Redakteur ber Dortmunder Arbeiter Beitung", Genossen W. Bromme, der die Redakteure der nationalliberal- scharfmacherischen„ Dortmunder Zeitung"( v. Wildenradt, Thiemt und Hörster) in einer„ Preßgesindel" überschriebenen Polemit beleidigt ausbrüche ihres Herrn Gemahls, denen man das Geleitwort geben haben soll. Die Dortm. 8tg." hatte nach der borjährigen Land- fönnte:" Phantasien eines Verzweifelnden". Das Unglaublichste tagswahl in einer Notiz die Bahl der sozialdemokratischen Wahl wird da zusammengescharrt, worauf im einzelnen einzugehen nicht männer in Berlin als überhaupt abgegebene fozialdemokratische die geringste Veranlassung vorliegt. Denn wenn alles so richtig Stimmen bezeichnet und von einem Rückgang der sozialdemo- wäre, wie der„ Bund" schreibt, was ja schon deswegen nicht der fratischen Stimmenzahl gesprochen, troßdem sich unsere Stimmenzahl in Berlin fast verdoppelte. Genosse Bromme behauptete darum, daß Fall ist, weil es von Herrn Lebius kommt, dann ändert auch das die Amtsblattredakteure jeden Anstandes bar sind. Er und sein Ver- an der Kennzeichnung des Herrn Rebius, wie sie durch die Verteidiger Rechtsanwalt Frant- Dortmund hoben aber hervor, daß öffentlichung der Briefe erfolgt ist, nicht das geringste. der Chef und Feuilletonredakteur der„ Dortm. 3tg.", Herr Herr Lebius ist besonders ergrimmt darüber, daß außer b. Wildenradt( dessen Roman Der Böllner von Clausen" seinerzeit der" Post" keine bürgerliche Zeitung für die gelbe Sache Partei auch die Freien Stunden" abdruckten) nicht in die Polemit einbe- ergreift. Um nun bürgerliche Zeitungen zu zwingen, im Sinne zogen werden fönne, weil die Arbeiter- Zeitung " diesen auch heute der Gelben zu schreiben, greifen die gelben Drahtzieher zu unfairen noch schätzt und achtet. Der Verteidiger wies darauf hin, daß der Angeklagte wegen Beleidigung noch nicht rechtskräftig vorbestraft sei. Trozdem wurde unter dem Vorsiz des Amtsrichters Wehrigs auf 400 Mart Geldstrafe, eventuell 80 Tage Gefängnis erkannt. Gegen das Urteil wird Berufung eingelegt.
Soziales.
Nachwehen vom Klavierarbeiterstreik bei der Firma Bogs u. Voigt.
Berhandlung.
Mitteln. So sind bei den Arbeitern der Firma Siemens u. Salske und Siemens- Schudert gebrudte Bettel folgenden Inhalts verteilt:
Hiermit bestelle ich die Berliner Morgenpost " wegen des Leitartikels Die gelben Gewerkschaften" in der letzten Sonntagsnummer ab.
Name: Wohnung:
Gemeint ist ein Artikel der Morgenpost" vom Sonntag, den 10. d. M. Die Sache ist um so interessanter, als die Firma M. Bebius bekanntlich gegen den„ Vorwärts" auf Entschädigung flagt, weil dieser die Arbeiterschaft ersucht hatte, die Inserenten tes Bund" über die Bedeutung dieses Unternehmens wahrheitsgemäß aufzuklären. Im übrigen: Weiß die Direktion der genannten Werke von dieser neuesten Aktion der Gelben und ist sie damit einverstanden? Schätzt sie vielleicht alle bürgerlichen Redakteure an dem Maßstab des Herrn Lebius? Glaubt sie, alle Blätter wären so fäuflich wie der" Bund" und Ungnade könnte sie zur Einkehr bewegen?
Vor dem Gewerbegericht flagten vier Klavierarbeiter gegen die Firma Bogs u. Voigt, Pianofortefabrik, Warschauer Straße 70, auf Herausgabe verschiedener Werkzeuge bezw. Schadenersas im Falle diese abhanden gefommen sind. Die Klage tam gestern vor der Stammer 4 unter Vorsitz des Magistratsassessors Schulz zur Am Morgen des O. November v. J., einem Montag, ist bei genannter Firma em Streit plöblich ausgebrochen. Die Kläger waren an demselben beteiligt. Da sie am Sonnabend zuvor noch nicht wußten, daß am Montag gestreift werden wird, ließen sie ihr Werkzeug im Betriebe zurück. Die Beklagte behauptet, sofort nach Ausbruch des Streifs alle Arbeiter mittels Postkarte aufgefordert zu haben, ihr Werkzeug abzuholen. Zwei der Kläger bestreiten, ebius übrigens in den„ Germaniajälen" eine Versammlung Am Sonntag vormittag um 10 Uhr veranstaltet die Firma eine solche Aufforderung erhalten zu haben. Die anderen beiden wenden ein, daß fie der erhaltenen Aufforderung nachgekommen ihrer gelben Kundschaft. Am Schluß des Inserates heißt es: Die Beklagte habe sie aber, als sie ihr berr Cohen ist zu dieser Versammlung ein Werkzeug holen wollten, in die Fabrit nicht geladen."
feien.
Sieg der Münchener Brauereiarbeiter. München , 15. Januar. ( Privatdepesche des Borwärts".) Nach dreiwöchentlichem Kampf gingen die Brauereiarbeiter als Sieger aus dem Kampfe hervor.
Neunzehn Tage unter den Trümmern. Messina , 15. Januar. ( W. T. B.) Heute ist ein neunjähriger Knabe namens Minissale aus den Trümmern eines Hauses hervors gekommen. Zitternd berichtete er mit schwacher Stimme, seine beiden Schwestern im Alter von 20 und 12 Jahren befänden sich ebenfalls lebend unter den Trümmern. Sogleich wurde das Rettungswert fortgefekt; die beiden Mädchen wurden geborgen und an Bord des Dampfers Savoia" gebracht. Sie erzählten, während 19 Tagen hätten sie von Zwiebeln, Wein, Olivenöl und Waffer gelebt; ihre Mutter sei von den Trümmern erschlagen worden, ihr Vater befinde sich in Amerika . Eine große Menschen. menge umstand den Ort, wo die außergewöhnliche Rettung erfolgt
Ivar.
Bon der Lawine verschüttet.
Innsbrud, 15. Januar. ( B. H. ) Bei Kajers ging eine mächtige Lawine nieder. Zwei Personen wurden durch sie verschüttet, von denen eine gerettet werden konnte.
Von der Befchießung des deutschen Dampfers. London , 15. Januar. ( W. T. B.) Zu der Nachricht von der Beschießung eines deutschen der Woermann- Linie gehörigen Dampfers durch das liberianische Kanonenboot Lark erfährt das Reutersche Bureau: Die Lart steht unter dem Kommando des Kapitäns Bugge von der britischen Flottenreserve, die übrigen Offi. ziere und das Maschinenpersonal sind ebenfalls britische Unterkommenden Uebertretungen der Zollvorschriften Einhalt zu tun tanen. Die Lark ist von der Regierung Liberias angekauft und im September 1908 ausgesandt worden, um den beständig bor und zu verhindern, daß die liberianischen Häfen, die dem Welthandel nicht geöffnet sind, von Schiffen angelaufen werden.( Siche piseturs auch Politit.)