Nr. 13. 26. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sounabend, 16. Januar 1909.
Der Petersprozeß der ,, Münchener Poft sich darauf berufen, daß seine Maximen, bie er in dem Werk über Behntel dem Privatkläger, Dr. Karl Peters auferlegt.
( Telegraphischer Bericht.)
Mordbrenner
Tod hinauszuschicken. Gewiß kann Dr. Peters mit einigem Recht zu neun Zehnteln dem Beklagten, Redakteur Gruber, zu einen Emin Bascha niedergelegt hat, bekannt gewesen seien, da er sein Die Gründe sind folgende: In den Artikeln der Münchener Buch der Kaiserin gewidmet habe und die Widmung angenommen Best" ist behauptet worden, daß Peters wider besseres Wissen zwet worden war. Aber Lesen ist ja nicht die stärkste Seite des Aus- Neger, weil sie geschlechtlich verkehrt hätten, habe hinrichten lassen, München , 15. Januar. wärtigen Amts! Auch Ihre Majestät die Kaiserin, die sich wegen daß er aus wollüftigen Gefühlen Negermädchen habe unendlich Als letter Zeuge wird Oberleutnant a. D. Landschaftsmaler ihres Mitleids mit allen Leidenden einen guten Namen im deutschen peitschen lassen und daß er geistestrant sei. In dem ersten Artikel Freiherr Bolte erworben hat, hat es sicher nicht gelesen. Wenn man das Buch ist nicht ausdrücklich gesagt, daß der Privatkläger bewußt widerv. Bechmann uest, wird man mit Empörung und Entrüstung erfüllt, wie Dr. rechtlich gehandelt habe, aber es geht das aus dem ganzen Artikel bernommen. Er erklärt, die beiden Hinrichtungen haben in keiner Peters nicht als Kolonisator, sondern als hervor. Schon die Worte Hänge- Peters", Feiger Mörder" ust. Weise irgend welchen Zusammenhang gehabt. Die Situation am sprechen dafür. Aus dem anderen Artikel geht das aber noch deutKilimandscharo war damals sehr tritisch; es war daher notwendig, durch die Lande gezogen ist. Er, der Führer einer Privatexpedition, ähnliche beweisen. Das Gericht ist der Ansicht, daß diese Tatsachen licher hervor, wie z. B. der Ausdruck Scheußliche Perversität" und mit größter Strenge vorzugehen. Warum Bronsart v. Schellendorf , der hat den Eingeborenen nicht ihre Vorräte abgetauft, sondern geraubt, nicht erweislich wahr sind. Der Privattläger Dr. Peters erflärt, Truppenführer war, nicht zum Kriegsgericht zugezogen wurde, weiß und niedergeknallt, was ihm in den Weg kam. Den Dienern gegen- daß er in einem nicht beruhigten Lande zur äußersten ich nicht mehr. Jedenfalls aber ist es nicht absichtlich geschehen. über hat er Strafen ersonnen, die dem Raffinement eines wahn- Strenge verpflichtet gewesen sei, zur Sicherung des Lebens der Bronsart tann auch gar nichts gegen die Hinrichtung gehabt haben; sinnigen Cäsaren alle Ehre machen würden. Die Art des Dr. Weißen und der Station. Die Strafen seien hart, aber notwendig denn als der Sanitätsgehilfe Wieft meldete, daß Mabruk hin- Peters, mit den Wilden und seinen Dienern umzugehen, muß mit gewesen. Ob die Lage am Kilimandscharo damals so drohend gerichtet sei, sagte Bronsart:" Dem Kerl ist ganz recht geschehen!" Abscheu erfüllen. Baumann schreibt, der Peters wäre halb verrüdt; war, darüber gehen die Ansichten der Sachver - Vors.: Erinnern Sie sich auch der Aeußerung von Dr. Peters: der Zeuge v. Pechmann sagt heute, Prügel waren das tägliche ständigen und Zeugen auseinander. Noch mehr gehen die " Ich trinke auf das Wohl des seligen Mabruk!" Brot. Es ist nicht festgestellt, was die Urteile der Disziplinar Ansichten der Zeugen auseinander darüber, ob solche Strafen notBeuge: Deffen erinnere ich mich nicht. Vorf.: Herr Dr.richter erschüttern könnte. Der Reichskommissar, der Sitte und wendig waren. Fast sämtliche Beugen, die in Afrika gelebt Peters, Sie geben diese Aeußerung aber wohl zu? Dr. Peters: Kultur nach Afrika bringen sollte, der seine Vorgesekten belügt, haben, erklärten allerdings, daß fie feinen Fall fennen, in Rein, absolut nicht, das bestreite ich ganz ent- berlangt von seinen schwarzen Dienern Wahrhaftigkeit und verab- dem derartige Strafen verhängt wurden. schieden. Der Vorsitzende ruft dann den Zeugen Wiest folgt ihnen Peitschenhiebe, wenn sie lügen. Einem armen Burschen, ständig geklärt fönnen diese Dinge heute nach 16 bis 18 Jahren vor und fragt ihn, ob er wisse, daß bei der Meldung von der Hin- der sich ein Huhn aneignet, gibt er 25 Siebe und läßt ihn noch ein nicht werden. Das Gedächtnis ist jetzt verwischt. Dazu kommt, richtung des Mabrut eine derartige Aeußerung des Dr. Peters Brechmittel einnehmen. Nach dem Disziplinarurteil muß man an- daß die Verhältnisse ganz verschieden von den unserigen sind, gefallen sei.. Beuge wie st erinnert sich einer solchen Aeußerung nehmen, daß an Mabruk ein Justizmord verübt ist. Es ist gar nicht ferner tommt hinzu, daß sämtliche Aussagen zugunsten oder zunicht. Vors: Bronfart v. Schellendorff erklärt, daß seine erwiesen, daß überhaupt ein Einbruch begangen ist. Der Diener ungunsten beeinflußt sind und daß sie für oder wider Partei find. Aeußerung sich nicht bezogen habe auf die Hinrichtung, sondern auf wollte bei den Mädchen nichts anderes als das, was wir bei uns Aber so viel läßt sich doch feststellen, daß die Hinrichtung der Jadie Prügel, die Mabruf für den Zigarettenbiebstahl bekommen hat. Sammerfensterln" nennen. Ein unter der Folter abgelegtes Ge- godja in keinem Zusammenhang steht mit der ersten Hinrichtung, Beuge Freiherr v. Pechmann: Das kann nicht stimmen. ständnis hat keinen Wert. Nach den Gesezen von Moral und Anstand und daß die Auspeitschung der Weiber auf feine sadistischen Bors.: Grinnern Sie sich, überlegen Sie sich genau, es steht hier war Dr. Peters nicht berechtigt, diese Todesurteile zu vollziehen. Gründe zurückzuführen ist. Dies hat auch heute im Gegensatz zur Eid gegen Eid!- Zeuge v. Pechmann: Ich muß doch an- Nero , Caligula waren auch Herren über Leben und Tod, trotzdem ersten Verhandlung der Angeklagte zugegeben. Anders liegt es nehmen, daß diese Aeußerung sich auf die Hinrichtung bezog, sind sie als die größten Scheusale in der Weltgeschichte gebrand- mit der Hinrichtung des Mabrut. Es waren wohl gedenn die Prügelstrafe kam bei uns und der Schustruppe so oft vor, Station vollzogen hätte, dann hätte er sich ein Verdienst erworben. der Beuge Bronsart v. Schellendorf sagte, nicht in dem Sinne, daß Wenn Dr. Peters die Hinrichtung zur Sicherheit der schlechtliche Dinge dabei mitbestimmend, aber wie Seine Verdienste hat aber Dr. Peters nie unter den Scheffel ge- Dr. Peters eifersüchtig war, sondern weil er in dem Einbruch des stellt. Wenn er eine so verdienstvolle Tat vollbracht hätte, wie die Mabruk bei den ihm reservierten Weibern einen Eingriff in seine Rettung der Station, hätte er gewiß dem Gouverneur ausführlich Autoritätsrechte erblickte. darüber berichtet. Da ist man berechtigt, zu sagen: Es war nicht nur ein Mord, sondern ein feiger Mord!
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fie war für manche fast wie das tägliche Brot.
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marit.
Voll
Neue Aussage des Leutnants Bronsart von Schellendorff . Hierauf wird das Protokoll der Aussage des am 16. Mai v. J. erneut vor dem kaiserlichen Vizekonsulat in Momboso kommissaBei der Str afabmessung sind bei dem Angeklagten risch vernommenen Leutnants a. D. Frik Bronsart von Gruber verschiedene Momente zu berücksichtigen. Zunächst handelte Schellendorff, zurzeit wohnhaft Löwenhöhe bei Kapiti er in Wahrung berechtigter Interessen, er ging nur in der Form Pluius, verlesen. Der Beuge hat eidlich ausgesagt: Im Jahre Er hat nicht einmal gewagt, seine Tat offen einzugestehen. Me zu weit. Dann schrieb er die Artikel in einer politisch bewegten 1891 fam ich mit Dr. Peters und dem damaligen Hauptmann Jo- Dr. Peters vom Gouverneur zum Bericht gedrängt wurde, hat er eich stage wiederholt ausgesprochen, ohne daß Dr. Peters VerBeit. Dieselben Angriffe wurden in der Presse und im hannes nach Marangu im Gebiete des Kilimandscharo . Einige ihn belogen. Es herrschte Ruhe am Kilimandscharo , und nur anlassung genommen hätte, gegen die Verleumder vorzugehen. Zeit darauf wurde ein Einbruch in das von Dr. Peters weil ihm die Surenwirtschaft durchgegangen war, wenn er auch gegen Reichstagsabgeordnete nicht flagen konnte, bewohnte Haus verübt. Ich habe den Einbruch nicht wurde der Krieg mit alamia angefangen. Die hätte er doch die Presse zur Berantwortung ziehen können. ernst genommen, namentlich ihm keine politische Bedeu- Aussagen der Schwarzen, daß Dr. Peters gesagt habe:" Mabruk ist tung beigemessen. Ich habe auch die Lage am Kili- gehängt worden, weil er mit meinen Bibis geschlafen hat," deckt Dr. Peters hat aber viel durch sein Verhalten selbst ver. mandscharo damals nicht für gefährlich gehalten, sich mit dem, was wir von Baumann, Mittelstaedt, Hermes und schuldet, wenn seine Gegner so aggressiv gegen ihn vorgingen. gebe aber zu, daß Dr. Peters als Nichtsoldat anderer Ansicht sein Bronsart v. Schellendorff gehört haben. Das Disziplinar. Es kommt weiter in Betracht, daß die Laten, die er begangen tennte. Später wurde der Boy des Dr. Peters, Mabruk, dadurch, urteil besteht noch heute zu vollem Recht. Dr. haben soll, das menschliche Gefühl verlegen müffen; namentlich die daß er eine Zigarette von Dr. Peters rauchte, als Verüber des Beters hat seine sämtlichen schwarzen Diener danach prügeln lassen. Auspeitschung der Weiber ist vom europäischen StandEinbruches erkannt. Er erhielt alsbald eine Anzahl von Peitschen- Wenn Dr. Peters das Unglück gehabt hätte, in die Hände eines punkt hieben und bei dieser Gelegenheit habe ich die Aeußerung:" Dem deutschen Staatsantvalts zu fallen, dann wäre er Ser! ist ganz recht geschehen", getan. Vom Mabrut wurde gesagt,
abstoßend und grausam,
so daß der Angeklagte Gruber empört werden konnte. Grubet fannte die afrikanischen Verhältnisse nicht und es ist begreiflich, daß er den europäischen Maßstab an dieser Handlung anlegte. Da zu kam, daß die Disziplinarurteile unter schärffter Mißbilligung des Verhaltens des Dr. Peters auf dessen Amtsentlassung erkannt hatten. Es ist anzunehmen, daß der angeklagte Redakteur Gruber diese Urteile wenigstens dem Hauptinhalte nach gekannt hatte. Andererseits sind die Beleidigungen die denkbar schwersten, die einem Menschen gemacht werden konnten.
Das Gericht hat daher beide Fälle für ziemlich gleichwertig erachtet und für jeden Fall eine Geldstrafe von 200 m. als an= Darauf nahm das Wort Rechtsanwalt Rosenthal: Ich gemessene Sühne erachtet. Was die Strafe bei dem Privatkläger beantrage, die Berufung zu verwerfen. Ich muß ablehnen, darauf Dr. Peters anbetrifft, so ging er straffrei aus, weil auch bei ihm einzugehen, of Dr. Peters gegen§ 243 des Strafgesetzbuchs ver- eine Erwiderung auf der Stelle borlag. stoßen hat. Wenn man in Gegenden kommt, die noch nicht der Kultur erschlossen sind, dann kann man nicht die Bestimmungen des deutschen Strafgesetzbuchs anwenden. Wollte man das, dann fein Land je cine Kolonie erworben
Menschenfchindereien
in einem Mädchenheim.
er habe beim Einbruch die Weiber mit einem Reglatt zu Zuchthaus verurteilt bolber bedroht und versucht, eine zu vergewal worden wegen Vergehens im Amt und Anwendung von Gewalttigen. Ob das auch richtig war, ist mir nicht erinnerlich. Ich mitteln zur Erpressung von Geständnissen. Dr. Peters gibt selbst weiß nur, daß wir gelegentlich darüber debattierten, ob er hin zu, er habe nicht gewußt, ob die Drohung mit dem gerichtet werden müsse; namentlich hatte ich mit von Pechmann, Bombenattentat Ernst oder Scherz sei. Aber in einem der sich für die Hinrichtung aussprach, eine erregte Aus- großen politischen Blatte schreibt er: die Sozialdemokratie in einandersetzung. Ich ging zu Dr. Peters und München habe ihn durch Drohung mit einem Bombenattentat vom trug ihm in bescheidener Weise meine Bedenken Reden abhalten wollen. Die Ausdrücke sind zwar scharf, so daß gegen die etwaige Hinrichtung vor. Ich sagte:" Ich Bestrafung erfolgen müßte. Aber es wäre zu erwähnen, ob sie bin Ihnen gegenüber noch jung, ich bitte Sie aber zu bedenken, nicht durch Kompensation aufgehoben wird. daß es beim Bekanntwerden einen großen Stan dal geben wird." Jch wies darauf hin, daß die Tat doch in feinem Berhältnis zu der beabsichtigten Strafe steht. Da es sich um einen Diener aus einem ganz fremden Volksstamm handelte, so stand er mit der politischen Lage in durchaus keinem Zusammenhang. Ich sagte zu Dr. Peters, er solle fich damit begnügen, Mabrut an die Kette zu legen. würde Dr. Peters nahm meine Vorstellungen freundlich auf. Er sah aber den Fall deshalb so schwer an, weil der Einbruch bei ihm, als haben. Was Dr. Bernheim als Fehler ansieht, das ist das Verdem höchsten Beamten, pajfiert war, dazu mit der Waffe in der dienst der Reichsregierung, daß sie einen Mann hinaus Aus der am Donnerstag erfolgten Beweisaufnahme por der Hand. Auch sah er es offenbar als eine besondere Frech- schickte, der es verstand, das Ansehen des Reiches mit Straftammer zu Jkehoe tragen wir noch folgende Bekundungen heit an, daß der Diener sich an seinen Weibern zu vergreifen Energie zu wahren und einen Kolonialbesitz zu schaffen, der nach. versucht hatte, nicht etwa aus Eifersucht nach europäischen Be- noch größer wäre, wenn nicht vom grünen Tisch gegen Dr. Peters griffen, sondern weil er darin eine unerhörte Verlegung seiner alsbald die Konterminen gelegt worden wären. Alles was günstig Mädchen Margarete Pietsch, die ebenfalls im Glückstadter KrankenEine Frau Meißner bekundet dann in bezug auf ein anderes Autorität fah. Ich gab Dr. Peters zu verstehen, daß ich, wenn er für Dr. Peters ist, wird von der Gegenseite übersehen. Man greift hause an Tuberkulose verstorben ist, daß auch diese, eine Halb. die Hinrichtung vollzichen sollte, meinen Standpunkt immer wieder auf die Disziplinarurteile zurück, man will sich nicht beim Gouverneur vertreten würde. Dr. Peters zeigte erinnern, daß ein Jahr vorher ein Teil dieses Unrechts schwester von ihr, ähnliche Erzählungen über die Zustände im mir ein Schriftstück, nach dem er zur Verhängung von Todes- durch die Gnade bea Kaisers aufgehoben Asyl gemacht habe. Colander habe sie an den Haaren gerissen, urteilen ermächtigt war, und er erklärte: Die Disziplinarurteile sind und bleiben anfechtbar. durch den Saal geschleift, geschlagen, an die Kette gelegt und in Wenn nach dem Reichsbeamtengefeß ein Wiederaufnahmeverfahren den Keller gesperrt. Beuge Stiftenmacher Volkmeyer- Altona ist zulässig wäre, wäre schon längst ein solches mit Erfolg durchgeführt. ein Verwandter der verstorbenen Malvine Kruse. Auch ihm hat Die Disziplinarurteile aber haben bei dem Fall Jagodja geschlecht das Mädchen erzählt, daß sie von Colander geschlagen worden sei, liche Motive glatt verneint, bei Mabruf sie nur als vielleicht mit- bnd zwar mit einer Beitsche. Ihre schwere Ohrverlegung habe sie bestimmend angenommen. Daß die Disziplinarurteile nicht einwandfrei sind, glauben nicht nur diejenigen, die man als Peters- der Frau Colander zu verdanken. Sie habe partei bezeichnet. Es gibt keine Peterspartei, sondern diese an wiederholt bis zu 5 Stunden in gekrümmter Stellung an der gebliche Beterspartei ist nur von der Anti- Petersclique geschaffen, hat Dr. Peters getan, ich weiß nicht, ob unmittelbar auf Sie in jedem ein Mitglied der Peterspartei sehen, der den eldzug Sie habe Hunger und Durst gelitten und als Strafe den schweren Kette angeschloffen gelegen. die Meldung oon der vollzogenen Hinrichtung. gegen Peters als ein Unrecht betrachtet, das an dem größten Ueber die Hinrichtung der Jagodja und die Ereignisse, die zu Förderer der deutschen Kolonialpolitik begangen ist. Wenn man die Anstaltspflug ziehen müssen. Die Händlerin Beisiegel- Altona ihrer Hinrichtung geführt haben, namentlich über ihre Flucht, kann 38 Abgeordneten, die das Gnadengesuch für Dr. Peters eingereicht besuchte mit einem anderen Mädchen zusammen die Malvine Kruse ich aus eigener Anschauung nichts sagen. Ich habe haben, als Peterspartei bezeichnen will, so tann das Dr. Peters im Glückstadter Krankenhause. Auch ihr hat die Totkranke die später in Berlin , soweit ich mich entfinne, 1895, mit dem Maler nur zur Ehre gereichen, denn das waren die Besten des Reich 3- Geschichte mit dem Nachtgeschirr erzählt, und ferner, daß die ZögKuhnert über die Vorgänge am Kilimandscharo gesprochen. Kuhnert tages. Was ist nun hier Neues geboten? Vor allem hat die linge gezwungen worden seien, im Winter im Hemd bei offenen äußerte, daß er selbst ja auch dagegen gewesen sei, und sagte etta: Gegenpartei hier einen Zeugen vorgebracht, der alles, was Dr. Türen und Fenstern ihr Bett zu machen, ebenso im Hemd den im Nachdem Sie weg waren, war ja ungefähr dieselbe Sache, da hat Peters betrifft, von einem ganz engen Gesichtswinkel aus bes er ein Mädchen aufhängen lassen." Ich lege entschieden dagegen trachtet: Herrn von Bennigsen. Nun aber hat Herr von Bennigsen of gelegenen Abort aufzusuchen. Die Dekonomsfrau Ziegler Berwahrung ein, daß ich aus Rache gegen Dr. Peters gegen ihn hier Erzählungen gemacht, ohne Anhaltspunkte dafür vorbringen zu bom Glückstadter Krankenhaus erinnert sich, daß die Kruse viel intrigiert hätte. Ich hatte keinerlei Anlaß zu Rachegefühlen, ich fönnen. Er läßt sich von Jahnte nicht einmal sagen, wie es im von den Zuständen im Asyl„ Blohmésche Wildnis" erzählte. Diese habe erst durch den Münchener Prozeß erfahren, daß Peters einen Kriegsgericht zugegangen ist. In dem neuen Briefe Baumanns Beugin soll auch zu Frau Kruse einmal gesagt haben: Ja, wer vom ungünstigen Bericht über mich geschrieben hat, auf Grund dessen steht nichts davon, daß die Hinrichtung feruelle Motive hatte. Da Afyl ins Krankenhaus hineinkommt, kommt nicht wieder heraus! ich abberufen worden sein soll. Ich habe wohl dienstlich, da ich mir gegen hat Herr von Bennigsen durch Vorlage dieses Briefes einen Die Zeugin kann sich dieser Aeußerung nicht mehr erinnern, Frau in die Leitung der Kompagnie nichts einreden lassen wollte, fleine Beitrag zur glänzenden Rechtfertigung der Politik Peters ge- Struse bleibt aber dabei, daß sie gefallen sei.- Zeugin Margarete Reibereien mit Dr. Peters gehabt, aber persönlich gut mit ihm liefert. In dem Briefe Baumanns heißt es nämlich: gestanden.
„ Ich berichte selbstverständlich selbst."
Ich war auch stets der Meinung, daß Dr. Peters über den Fall fofort berichtet habe und ich glaubte, da nichts erfolgte, daß der Gouverneur, Freiherr v. Soden, das Verfahren gebilligt hätte. Ich erfahre erst heute, daß Dr. Peters erst auf Aufforderung des Gouverneurs berichtet hat. Die Aeußerung:
Ich trinke auf das Wohl des seligen Mabruk"
Nachdem Dr. Peters einige Erklärungen zu den Aussagen des Zeugen Bronsart v. Schellendorff gegeben hatte, und der Angeflagte Gruber über die Verfasserschaft der Artikel, wurde die Beweisaufnahme geschlossen.
Die Plädoyers.
mar.
Alle Reger zittern vor Dr. Peters!
Das war es aber, was nötig war, um das Ansehen des Reiches aufrecht zu erhalten. Es ist in den Zeitungen gesprochen worden, daß dieser Prozeß der lette Petersprozeß sein würde. Ich hoffe auch, daß es der letzte sein wird und daß das, was in den letzten Jahren angestrebt wurde, nicht vergeblich ist. Die Afrikaner brüben haben tiot Herrn v. Bennigsen anerkannt, was Dr. Peters für den deutschen Kolonialbesitz getan hat. Jebt wird drüben ein Denkmal für Dr. Peters,
Da die Berufung des Klägers zurüdgezogen ist, erhält als erfter Rechtsanwalt Bernheim zur Verteidigung des Angeflagten Gruber das Wort: Zu den Charaktereigenschaften des Kolonialhelden" Dr. Peters ist in letzter Zeit ein neues Moment hinsugekommen: die Empfindlichkeit. Als er mit Schimpf und Schande den Schöpfer von Deutsch- Ostafrika , errichtet werden. aus dem Reichsdienst gejagt, und freiwillig in die Verbannung ge gangen war, folgten ihm die Verwünschungen der ganzen Welt. Damals wurde der Ausdruck Hänge- Peters" geprägt. Damals
Das Urteil.
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Dierks hat die Malvine Kruse ebenfalls im Krankenhause aufgesucht. Sie erzählte: Das Mädchen hatte gar kein Fleisch mehr. an sich, sie war nur noch Haut und Knochen. Meine Freundin hob ihr die Bettdecke auf und da sahen wir, daß ihr die Fußzehen zerschlagen waren. Auch ihr schönes volles Haar war ganz fort. Sie erzählte uns, daß sie es verloren habe, als sie den angefrorenen tot herausmachen wollte. Kistenmacher Boltmeyer tritt vor und erklärt, daß er ebenfalls die Aeußerung der Oekonomsfrau Ziegler gehört habe: Wer vom Asyl ins Krankenhaus hereinkommt, kommt nicht wieder heraus.
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Kolporteur Widdekind Glückstadt hat als Vorsitzender der Rechtsauskunftstelle der freien Gewerkschaften von den Zuständen im Asyl gehört und die verschiedenen Anzeigen veranlaßt, nachdem Das Urteil des Schöffengerichts wird unter Aufhebung der er die Malvine Kruse im Krankenhause vernommen hatte. Das flagte er nicht, denn damals wäre es ein Kinderspiel ge- Biffern 1, 2 und 3 wie folgt abgeändert: Der Angeklagte Martin Mädchen habe einen durchaus glaubwürdigen Eindruck gemacht. wesen, den Wahrheitsbeweis auf Grund der gewiß be- Gruber ist zweier Bergehen der Beleidigung schuldig und wird Er habe aber ihre ungeheuerlichen Angaben zunächst nicht glauben gründeten Disziplinarurteile zu führen. Als dann aber ein neuer zu einer Geldstrafe von Vierhundert Mart verurteilt, im
Herr in das Kolonialamt einzog und Peters und seine Freunde Nichtvermögensfalle zu 40 Tagen Gefängnis.( Das Schöffen- fönnen und sei wiederholt in sie gedrungen, ja die Wahrheit zu Morgenluft witterten, tamen ihnen die Angriffe der Mündener gerichts urteil lautete auf 500 Mart.) Der Privatfläger sagen. Mit Ausnahme der Angabe, daß Colander mit einer Boft" sehr ungelegen. Es war ein unverantwortlich grober Fehler, Dr. Karl Peters ist in der Widerklage eines Vergehens der Be- Kinder-, nicht mit einer Hundepeitsche geschlagen habe, sei sie aber einen Mann, wie Dr. Peters, mit Machtbefugnissen über Leben und leidigung schuldig, aber straffrei. Die Kosten werden bei allen ihren Behauptungen verblieben. Sie gab freimütig au.