Nr. 15. 26. Jahrgang.
Dienstag, 19. Januar 1909.
Die Gründung des Zentralverbandes Er gab zum Schluß der Ueberzeugung ausbrud, daß es mit der Die Zeitung erscheint als Fortſehung der Berliner Monatsſchrift der Hausangestellten.
"
Die Konferenz nahm den Antrag der Generalfommission an. Unterstüßung der gesamten Arbeiterschaft gelingen werde, die Ge- und führt auf Antrag des Mannheimer Vereins den Titel 3enfindeordnungen zu überwinden und modernen Anschauungen zu tralorgan des Verbandes der Hausangestellten ihrem Nechte zu verhelfen. Deutschlands ". Die Zeitung wird herausgegeben in BerEine Konferenz zum Zwede der einheitlichen Organisation dung eines Sentralverbandes der Hausangestellten Deutschlands Verbandes redigiert. Als Vorsißende wurde die Genossin Baar Eine Diskussion fand nicht statt. Einstimmig wurde die Grün- lin, dem Siz des Verbandes, und wird von der Vorsitzenden des Ser Dienstboten hatte die Generalfommission der Gewerkschaften beschlossen. Es folgte die Beratung des Statuts. Auf Antrag gewählt. Als Siz des Ausschusses bestimmte die Konferenz Ham Deutschlands zum 17. Januar nach Berlin Gewerkschaftshaus einberufen. Aus folgenden Städten waren Delegierte von Ver- Regiens kam eine Reihe grundlegender Fragen zuerst zur Beratung. burg und als Vorsitzende des Ausschusses Genossin Kähler. einen von Hausangestellten erschienen: Berlin , Bremen , Sausangestellten zur Mitgliedschaft zugelassen werden sollten. Nur Lebhaft diskutiert wurde die Frage, ob auch die männlichen Die Bestimmungen für den Verband treten am 1. April in Kraft. Breslau , Frankfurt a. M., Hamburg , Hannover , vereinzelt haben die Dienstbotenvereine männliche Mitglieder aufKiel, Leipzig , Lübed, Mannheim , München , Nürnberg , Stuttgart . Von Heidelberg war nur ein genommen. Die Konferenz entschied dahin, daß männliche und Vertreter des Gewerkschaftskartells erschienen. Die Kartelle der weibliche Mitglieder aufgenommen werden können. genannten Orte waren ebenfalls zur Teilnahme an der Konferenz eingeladen und mit wenigen Ausnahmen vertreten. Das getvert schaftliche Frauen- Agitationsfomitee hatte Frau Boenig und Frau Ihrer entsandt. Für die fünf Städte- Frauenkommissionen waren Luise Zietz und Ida Baar, vom Arbeiterinnen- Sekretariat Jda Altmann und Gertrud Hanna anwesend. Stark vertreten war auch die Generalkommission.
In einer Begrüßungsansprache bemerkte Genoffe Legien , die Konferenz stehe vor einer sehr bedeutungsvollen Aufgabe. Gerade unter den Dienenden stellten sich der Organisation große Schwierigkeiten entgegen. Durch die lokalen Vereine in den ver schiedenen Städten sei für eine einheitliche Organisation bereits eine Unterlage gegeben, und man dürfe hoffen, daß es gelingen werde, diese Vereine weiter auszubauen und neue erstehen zu laffen, um in absehbarer Zeit eine Organisation der Hausangestellten zu schaffen, die mit und neben den anderen Arbeiter. berbänden eine wirksame Tätigkeit entfalten tönne. Dazu bedürfe es allseitiger ernster und eifriger Mitarbeit.( Beifall.)
In das Bureau, welches von den Mitgliedern der General fommission Legien, Bauer und Saffenbach gebildet war, wurden noch Frl. Grünberg- Nürnberg als 2. Vorsitzende und Frau Kähler. Hamburg als 2. Schriftführerin gewählt. Die Tagesordnung der Konferenz lautete:
1. Gründung eines Zentralverbandes der Hausangestellen. 2. Beratung des Statuts.
3. Beratung über Herausgabe einer Verbandszeitung. 4. Wahl des Vorstandes.
Als Zweck des Verbandes wurde festgelegt, die Förderung der wirtschaftlichen und geistigen Interessen feiner Mitglieder. Dies soll geschehen durch die Einwirkung auf die Gestaltung des Dienst bertrages, Gewährung von Krantenunterstützung und Rechtsschuh, Errichtung fostenloser Stellennachweise für die Mitglieder, obligatorische Lieferung des Verbandsorgans und Pflege der Ge selligkeit und der Solidarität durch Abhaltung regelmäßiger Verfammlungen und Veranstaltung auftlärender Vorträge.
Ein Antrag, ein Eintrittsgeld von 20 Pf. zu erheben, fand Annahme.
Als monatlicher Beitrag wurde 40 f. festgesetzt. Wo jekt höhere Beiträge erhoben werden, soll der Ueberschuß als Lokal beitrag gelten.
Als Krantenunterstübung zahlt der Verband nach einjähriger Mitgliedschaft bis zu 18 Mt. und zwar pro Woche 3 Mt. von der zweiten Woche an; bei zweijähriger Mitgliedschaft erhöht sich die Unterstützung bis zu 21 m.
Freier Rechtsschutz wird den Mitgliedern nach 3 Monaten Mitgliedschaft gewährt in Streitigkeiten, die aus dem Dienstver hältnis entspringen.
Die Statuten wurden im übrigen, wie von der Generalkommission vorgeschlagen, angenommen. Zum Schluß wurde noch die Notwendigkeit der Mitwirkung der Gewerkschaftskartelle bei der neuen Organisationsarbeit betont und der Wunsch ausgesprochen, daß die Kartelle Einrichtungen treffen, um stellenlosen oder rei fenden Mädchen Unterkunft zu gewähren. Nach kurzen Ansprachen der beiden Vorsißenden hatte die Nonferenz ihr Ende erreicht.
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr start, Geschäft rege, Breise nachgebend, für Kalbfleisch unverändert. Bild: Bufuhr genügend, Geschäft lebhaft, Preise feft. Geflügel: Bu fuhr reichlich, Geschäft etwas reger, Preise behauptet. Fische: Zufuhr gering, Geschäft ziemlich lebhaft, Starpfen wenig gefragt, Breise wenig verändert. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Bufuhr reichlich, Geschäft sehr ftill, Breise wenig berändert.
Witterungsübersicht vom 18. Januar 1909, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer
stand mm
richtung Wind
Windstärke
Wetter
Temp. n..
5°. 4° N.
Stationen
4 wollig 3 wolfig
2 wollig-0 Scilly Oberdeen -4 Baris
Barometer
Bind
richtung
Winditärle
Better
1 aparanda 751 SSD 6 Schnee 3 Petersburg 766 SSW 2 bedeckt 759 629 6 wolkig 746 SSW 3 bedeckt 770S
Temp. n. T.
-1
9 8
2 wolfen!-0
1 Rebel 2 heiter 4 heiter Wetterprognose für Dienstag, den 19. Januar 1909. nehmender Bewölkung; geringe Niederschläge. Etwas wärmer bei ziemlich lebhaften südwestlichen Winden und zu, Berliner Betterburea th
Wafferftands- Nachrichten
Der Landesanstalt für Gewässerfunde, mitgeteilt bom Berliner Wetterbureau.
In bezug auf den Stellennachweis hatte die Generalfommission borgeschlagen, daß die einzelnen Ortsgruppen mit der Zustimmung des Verbandsvorstandes Stellennachtweise errichten können, sofern Swotnembe. 769 SS nicht am Orte ein städtischer Arbeitsnachweis bore pamburg 768 SS handen ist, dessen Einrichtungen den von der Arbeiterschaft zu Berlin 772 S stellenden Ansprüchen genügen und auf dessen Verwaltung der Franti.a. M. 773 S München 776 SS Arbeiterschaft Einfluß zusteht. In der Diskussion über diesen Bien 775 N Das einleitende Referat zum ersten Punkt der Tagesordnung Borschlag zeigte sich viel Mißtrauen gegenüber den städtischen Nachübernahm der Genosse Bauer: Der noch sehr jungen Diensts weisen, die fast nirgends den Anforderungen der Organisationen botenbewegung, so führte er aus, ist von den Gewerkschaften große auch nur annähernd entsprechen. Wo man eigene StellennachAufmerksamkeit gewidmet worden. Im Oftober 1906 hat die Geweise errichtet habe, sei man mit den erzielten Resultaten sehr neralfommission durch ein Rundschreiben die Kartelle aufgefordert, zufrieden. Genoffin Bieb meinte, daß selbst da, wo der Organian dem Aufbau von Organisationen der Hausangestellten mit fation ein größerer Einfluß zugestanden würde, der eigene zuwirken. Im Mai 1907 erging wieder eine Aufforderung an Nachweis eine unbedingte Notwendigkeit für den Fortschritt Die Kartelle, in recht reger Weise sich der jungen Bewegung an der Organisation sei. In Hamburg habe man die besten Erfolge zunehmen. Und dieser Aufforderung wurde auch Folge geleistet. Damit erzielt; der Nachweis sei geradezu eine Vorbedingung und In 13 Städten haben sich Vereine von Hausangestellten gebildet. das Rüdgrat einer tüchtigen Organisation. Als Mittel der Agis Als die außerordentliche Frauenkonferenz gelegentlich des Preußen- tation unter den Dienstmädchen sei der eigene Nachweis nicht zu tages im November 1907 in Berlin zusammentrat, wurde die Ben- entbehren. tralisation der Bewegung im Prinzip beschlossen und eine Fünf- Die Konferenz entschied sich für den Vorschlag der General. städte- Kommission( 22 Städte waren dort vertreten) gewählt, um tommission mit dem Busak, daß die städtischen Nachweise auch den die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Diese Kommission trat Ansprüchen der Verwaltung des Verbandes genügen müßten. im Januar 1908 in Hamburg zusammen und beschloß, sich mit Zur Frage des Verbandsorgans lagen verschiedene der Generalkommission in Verbindung zu setzen. Eine gemein- Anträge vor. Von Hamburg war beantragt, die" Gleichheit" einschaftliche Sigung fand im Mai 1908 statt. Der lebte Gemert- zuführen; der Berliner Verein trat für die jetzt bestehende und schaftstongreß in Hamburg beschäftigte sich ebenfalls mit dieser in 11 Städten vorbereitete Monatsschrift ein; die Generalfom Frage und beauftragte die Generalkommission, entsprechende miffion beantragte, der Verband solle das Berliner Organ über. Barthe, Sangberg Schritte zu unternehmen. Eine Umfrage, die im Oktober 1908 nehmen und als Verbandszeitung obligatorisch einführen. Genossin nege, Bordamm borgenommen wurde, ergab, daß in 18 Städten Vereine von Dienst 8ie trat für die Gleichheit" ein, die eventuell ein eigenes Elbe, Leitmerik boten mit zusammen 5711 Mitgliedern bestehen. Eine Unterlage Beiblatt für die Dienstboten herausgeben werde, um damit den für eine Zentralisation ist damit gegeben. Die Generalfommission Ansprüchen des Verbandes zu genügen. Genoffe Bauer erist bereit, ihre Unterstützung zu gewähren und größere Mittel zu flärte, daß man aus 8wedmäßigkeitsgründen auf ein eigenes bewilligen, um der Bewegung vorwärts zu helfen. Der Redner Fachorgan nicht berzichten fönne. Genossin Baar wünschte, die ging bann auf die bestehenden Rechtsverhältnisse in bezug auf einzelnen Orte, besonders Hamburg , möchten sich die„ Gleichheit" bie Organisationsfrage ein. In einer kritischen Würdigung be- durch Erhebung eines Lokalzuschlags erhalten.
Wasserstand me mel, Silfit Bregel, Insterburg Weichsel , Thorn Dder, Ratibor Aroffen Frankfurt Schrimm
Dresden
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