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Der Dresdener Blutionntag.

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Wirkung nicht haben kann. Jm Gegenteil, werden die Wahlkreise werden. Während langer Jahre lieferte er die Ge­cines Departements ganz oder zum Teil zusammengelegt, so ist heimnisse und die Personen der Revolutionäre an Seße oder Schweigen, in diesen beiden Worten erschöpft die Aussicht der Minoritäten, zur Geltung zu kommen, noch ge- den Polizeichef Sudiekin aus. Endlich wurde sein sich das, was über die Haltung der bürgerlichen Presse vom rechten ringer und es wird höchstens der Anreiz au Kompromissen Treiben entdeckt! Der Verräter verriet nun diejenigen, bis zum linken Flügel zu sagen ist. Der linke Flügel registriert geschaffen. Gerade darum aber sind viele radikale Politiker für die ihn zu seinem schurkischen Handwerk bewogen hatten. Er nüchtern die Tatsachen und sagt kein Wort dazu nirgends wird eine Reform in diesem Sinn. Denn die parlamentarische Ueber- erbot sich, Sudiekin zu töten, wenn man ihm das Leben auch nur ein leichter Anlauf zu einem Protest gegen die Säbel - macht des Radikalismus bestand bisher nur dank der Majorisierung schenke und er führte das Versprechen auch aus. Seither ist attade der Dresdener Gendarmen auf friedliche, unbewehrte der gemäßigten Wählerschaften und das bloße Listensteutinium er verschollen und hat seiner Zusage gemäß nie mehr versucht, Demonftranten genommen. Nirgends wird erklärt, daß es zweierlei scheint einer Politik der republikanischen Disziplin" günstig, die in einer revolutionären Organisation eine Rolle zu spielen. Recht konstituieren heißt, wenn man patriotische Demonstrationen es den Radikalen erspart, den immer schwierigeren Stampf gegen Geradezu skandalös ist das Verhalten der Pariser gestattet und begünstigt, während man proletarische Kundgebungen die sozialistische Propaganda zu führen. Clemenceau aber möchte bürgerlichen Presse. Einzelne Blätter haben die Ent­mit dem Säbel zu zersprengen fucht. Nirgends wird der Versuch nicht nur das Listenskrutinium mit seiner Majorisierungstendens, larvung des Lockspikels kurz verzeichnet, die meisten aber haben unternommen, zu prüfen, ob die Attacke selbst vom Standpunkt der sondern als konservativer Staatsmann obendrein eine Ber - sie überhanpt verschwiegen. Und darunter gerade die besorgtesten Ordnungshüter unvermeidlich war! Die liberale längerung der Mandatsdauer, mit einer alle zwei Jahre er- großen Informations" blätter, die sich sonst heißhungrig auf Breffe hat gegen die Praxis, die am Sonntag blutige Spur zog, folgenden Erneuerung eines Drittels der Mandate, wodurch der jede Sensation stürzen. Man sollte denken, die Entdeckung, day nichts einzuwenden? das ganze Land aufrüttelnde Wahlkampf, diese große Frage an die Plehwe und Sergius mit Wissen und, unter Die reaktionäre Presse proklamiert mit eisenstirniger Bruta Demokratie, vermieden werden würde. Protektion der zarischen Polizei getötet lität gweierlei Maß für Demonstrationen. Revolutionäre Auch die geeinigten Sozialisten wollen die Wieder worden sind, sei interessanter als die Unterröcke der Madame Demonftrationen follen unbedingt verboten sein, weil die Politik herstellung. der Listenwahl, aber sie verbinden sie mit der Pro Steinheil, an deren Untersuchung noch immer eine Armee von nicht auf die Straße gehöre, sondern ins Parlament. Von anti- portionalvertretung, die den Minoritäten zu ihrem Reportern arbeitet. Aber die Herren Zeitungsunternehme revolutionären, von patriotischen" Demonstrationen spricht das Recht verhilft und die politische Bedeutung der Wahlen anstatt sie wissen wohl, warum sie Schweigen gebieten. Gerade jetzt cr­Blatt nicht. Daß ihnen die Straße freizugeben ist, versteht sich zu vermindern noch erhöht, indem sie nicht nur die persönlichen öffnet die neue russische Anleihe die Aussicht auf von selbst für das Landbündlerorgan. Die" Behelligung" des Momente und die Lokalinteressen aus dem Wahlkampf ausscheidet, neue, ausgiebige Bestechungssummen. Man hat schon be Königs durch die Demonstranten ist der Tageszeitung" so schrecklich, sondern den Anlaß zu zweideutigen oder verwirrenden Wahl- kommen und will noch mehr bekommen. Und wenn man daß sie darob die Sprache verloren hat. Refigniert sagt es zu der abmachungen abschafft und jede Partei mit der Straft ihrer Prin- für das schöne Geld das wirtschaftliche Interesse der Schilderung des Vorwärts":" Irgend etwas zu diesem Vorgehen zipien um die Stimme der Wähler werben läßt. Der Wahlreform- französischen Besitzer verraten hat, warum soll man den der Herren Genossen zu sagen, erübrigt sich. Sie haben sich durch ausschuß. hat sich diesen Grundsähen angeschlossen und den Ge- weiteren Zuftrom riskieren und wegen cines käuflichen ihr pöbelhaftes Verhalten in den Augen aller anständigen Leute nossen Varenne zum Berichterstatter gewählt. Da begreiflicher russischen Verräters Lärm schlagen? felbft gerichtet..." weise e persönlichen und politischen Interessen vieler Depu tierter, namentlich der Mehrheitsparteien, einer Reform in diesem Sinn widerstreiten, werden die Anhänger des Proporzes ihren ganzen Gifer aufbieten müssen, um ihre Bestrebungen nicht von den Gegnern der Reform oder von den Verfechtern der Reform 8 um Schlechteren bereiteln zu lassen.

Das Kohlenjunkerorgan von Effen hat Herausgefunden, der Sonntag habe bewiesen, daß die großen Massen der sächsischen Industriearbeiterschaft, die es gütig als im allgemeinen intelli gent" durchgehen läßt, keine politische Mäßigung kennen... Den Herren Nationalliberalen könnte es allerdings passen, wenn das Proletariat feinen Wahlrechtstampf mit Mäßigung führte, wenn es auch bei der schmählichsten Entrechtung vor lauter Mäßigung niemals zum lauten Protest, niemals zu leidenschaftlicher Kund­gebung seines Zornes fäme!

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Die Bluttaufe des neuen Wahlunrechts nennt

die Dresdener Boltszeitung", unser Parteiorgan, den empörenden Vorgang..... Mit Boltsblut getauft tritt das neue Wahlgefes ins Dasein und nimmer wird diese Bluttaufe von ihm

gewaschen werden!"

Ueber die Situation auf dem Schauplatz der Polizeiattade be­richtet die Volkszeitung":

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Politische Ueberlicht.

Berlin , den 19. Januar 1909. Schluß der Justizdebatte.

Aus dem Reichstage, 19. Januar. In der Fort­sehung der Justizdebatte brachte der nationalliberale Ab­geordnete und die gesetzliche Regelung der gewerb­lichen Tarifverträge in Erinnerung. Herr Müller­die unbeliebteste Behörde Meiningen fonstatierte, daß die Staatsanwaltschaft im ganzen Deutschen Reiche " Da fab fich eine zahlreiche Menge in die Schloßstraße anwalt durch eine überhebende Bemerkung über die Nutz­sei, und brachte selber ein Beispiel dafür bei, wie ein Staats­gebrängt. Sie stieß auf eine Polizeifette, die das Schloß zu sichern" Losigkeit der Presse zur Ausdehnung jener Auffassung nach hatte. Die Menge ftand still und ftaute sich. Die Polizei mußte Sträften mitgewirkt habe. Meinte dieser erleuchtete Herr doch, erkennen, daß es unmöglich war, ohne weiteres rüdwärts zu gebas Publikum könne auch ohne Presse ruhig schlafen. Durch langen. Aber ein junger Leutnant, der dort die Truppe befehligte, weitere Beispiele zeigte er, daß die Staatsanwaltschaft Be­verlor die Besinnung, ließ blant ziehen. Gine wehrlose leidigungsprozesse wegen der Verlegung öffentlicher Interessen Menge. Nicht die mindeste Gefahr. Und doch ließ der Befehls mit Vorliebe dann anstrenge, wenn das Interesse der Be­haber plöblich seine Mannschaften mit gezüdten Säbeln borgehen, auf die wehrlofe Menge einhauen. Ein hörden im Spiel fei. Der polnische Abgeordnete v. Dziem­bowsti Pomian rollte das Sündenregister der furchtbarer Tumult. Die Säbel hämmerten auf Köpfen und Lei. Polenverfolgungen auf, indem er besonders nachwies, wie bern. Blutüberströmt stürzten die Menschen zu der preußische Staat bei seinen Ausnahmegesehen zur Ent­rechtung der Polen auch gegen Reichsgesetze verstoßen habe. Herr Nieberding erklärte danach ausdrücklich, daß in allen diesen Fällen die preußische Regierung für ihr Vorgehen sich die Zustimmung der Reichsregierung eingeholt habe, was ja nur die alte Erfahrung bestätigt, daß wir es bei preußischer und Reichs- Regierung mit einer Seele in zwei Sörpern zu tun haben.

fammen...

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Am 1. November 1909 demonstrierten 50 000 Dresdener Ar­feiter in den Straßen der Landeshauptstadt Sachsens . Die Polizei hielt sich zurüd-die Ordnung wurde nirgends gestört. Am 17. Januar wütete gegen dieselbe Arbeiterschaft bei ebensolchem An­laß der Polizeifäbel. Was hat sich seitdem geändert? Die Lage der fächsischen Regierung! Im November schien es, als ob kein neues Wahlunrecht zustande tommen sollte. Und da schien dem Grafen Hohenthal, daß er die Arbeiterbataillone zur Einschüchte­rung der bodbeinigen Nationalliberalen gebrauche. Jeht ist der Wahlrechtsschacher fertig und der Graf Hohenthal fann Arbeiter­demonftrationen nicht mehr gebrauchen. Und allsogleich haut der

Polizeifäbel!

Die Aufregung über die Mekelei des Sonntags hat in Dresdens Bevölkerung noch am Montag nachgezittert. Es wird uns geschrieben:

Dresben, 19. Januar.

Unnötig zu sagen, daß sich die deutsche Presse ganz ähnlich verhält.

Von einigen furzen nichtssagenden Telegrammen ab­gesehen, wird der Fall, der selbst genaue Kenner der russischen Storruption durch seine Ungeheuerlichkeit überraschen muß, fast überall totgeschwiegen. Ja, das Berliner Tageblatt" ver­öffentlicht sogar ohne ein Wort der Kritik ein Dementi aus Petersburg , das natürlich von nichts wissen will. Wir werden in kurzem in der Lage sein, auf die Einzelheiten mit Bei­bringung dokumentarischer Belege zurückzukommen.

Naumann Nummer 2.

Wir lesen in der Berliner Boltszeitung":

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Wie jest parteiamtlich mitgeteilt wird, ist als freisinniger Kandidat für die Ersatzwahl im Wahlkreise Bingen- Alzah der be­fannte Pfarrer Sorell aus der Freisinnigen Vereinigung aufgestellt worden, der erklärt hat, sich im Falle feiner Wah! - der Freisinnigen Volkspartei anschließen zu wollen.

Herr Pfarrer Storell galt bisher als eines der rührigeren Mitglieder der Freisinnigen Vereinigung . Er steht persönlic und politisch dem Abgeordneten Naumann besonders nahe. Er folgt jetzt dem Wege, auf dem Herr v. Bijat aus der Frei­finnigen Vereinigung ihm bei der preußischen Landtagswahl vorangegangen ist.

Der Fall Korell beweist wieder, wie die liberale Ginigung" zu verstehen ist. Die Freisinnige Volfspartei ist bereit, die reuigen Sünder bei sich aufzunehmen. Die Einigung" des Liberalismus kann nach der Meinung der Herren in der Zimmerstraße eben nur so durchgeführt werden, daß die übrigen Gruppen auf ihre Selbständigkeit abfolut bers zichten, und daß sie nach Abschüttelung der auch heute nach) Austritt der Demotraten noch vorhandenen, für die Volkspartei unannehmbaren Elemente boll und ganz" in der Zimmer­Straßen- Organisation aufgehen. Die Freijinnige Bereinigung verliert dadurch immer mehr an Gewicht. Ete fristet nur noch ein fehr bescheidenes Dasein, nachdem sie fich ihrer linksstehenden Elemente entledigt hat, und ist mehr oder weniger bon der Gnade ihres großen Bruders" abhängig. Der dittiert ihr seine Bedingungen. Als vor kurzem wieder einmal von der Freifinnigen Vereinigung angefragt wurde, wie es mit der Fusion stehe, wurde ihr der Be unter der Hand natürlich scheid, daß an eine vollständige Verschmelzung nicht zu, denken sei, folange man nicht aus der Freisinnigen Vereinigung die oppositionellen" Bestandteile, will sagen die Ab­geordneten Gothein und Botthoff entfernt habe. Mit Rücksicht auf den Eindruck im Lande kann natürlich die Heine Partei diese Abschüttelung nicht gut vornehmen, und da sie so weder nach der einen noch nach der anderen Seite die zur Selbst­erhaltung nötige Energie aufzubringen vermag, so siecht sic Iangsam, aber sicher dahin.

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Genosse Frank unterzog die bureaukratische Pedanterie, die sich auch in unserem Gerichtswesen breit macht, einer äßenden Stritit. Begreiflich sei es, daß Leute solchen Schlages zur Fortbildung des Rechts völlig völlig unfähig seien. Um mehr 10 fei man greifen genötigt. zum gesetzgeberischen Ein­So habe die soziale Gesetzgebung damit begonnen, das Anwenden vom freien Arbeitsvertrag auszu­rotten. Auf diesem Wege müsse auch weiter gegangen werden, um die Arbeiter in ihren unvermeidlichen gewerkschaftlichen Kämpfen zu schützen. Frank kritisierte auch das verwunderliche Urteil in Frankfurt , durch das ein sozialdemokratischer Buch­Herr Korell gab sich jahrelang als der Radi händler wegen Verbreitung der Wiedergabe eines historischen falsten einer. Zumal seinen ersten Wahlkampf in Darm­Wie groß die Aufregung über die Säbelattade der Polizei noch Denkmals aus der 48er Revolution in Wien verdonnert wurde, stadt führte er in schärfster Opposition gegen die Leitung der It, geht daraus hervor, daß sich am Montagabend auf dem Altmarkt weil er nach Auffassung jener Richter an der militärischen Freisinnigen Volkspartei . Vor start einem Jahre, als man dic und in der Schloßstraße, den Stätten der Polizeitaten, große Drganisation des Vaterlandes habe rütteln wollen. Zum ersten Wunder der Blockpolitit erlebte, drohte Herr Menschenmassen ansammelten, die ihrer Entrüstung über die Schluß brachte er dann den telephonisch übermittelten Baffus Korell mit seinem Austritt aus der Freisinnigen Ber Blutarbeit der Gendarmen lauten Ausbruck gaben. Da die Polizei in der gleichzeitigen Rede des cinigung. Fürsten Bülow im die Zugänge zum Schloß wieder voreilig absperrte, ja sogar be- preußischen Abgeordnetenhause gur Sprache, in dem rittene Schuhleute in der Schloßstraße aufgestellt wurden, wuchsen dieser wadelnde Staatsmann offenbar fich eine die Ansammlungen rasch an und hielten gegen 9 Uhr den Schloßplab neue Sitzbefestigung durch die staatsretterische Drohung zum Teil bejezt. Die berittenen Polizisten versuchten im Berein mit Ausnahmegesehen gegen die Sozialdemokratie mit den übrigen Gendarmen mehrmals den Altmarkt zu räumen. schaffen wollte. Unser Genosse brachte zum Ausdruck, Das gelang nur vorübergehend, weil die einzig richtige Maß- daß wir mit völligem Gleichmut der Erfüllung dieser angst nahme, die Polizeifette einzuziehen, wonach sich die Menge bald geborenen Drohung entgegensehen, um so mehr, da Bülows gerftreut hätte, nicht einmal versucht wurde. Bis lange nach Berhalten bestätigt, welche treffende Wahrheit einst der Mitternacht harrte eine Menge von mehreren hundert Köpfen auf italienische Staatsmann Cavour in den Worten aussprach: der Schloßstraße und dem Altmarkte aus. Sochrufe auf das all- mit Ausnahmegefeßen tann jeder Esel gemeine Bahlrecht wechselten mit Entrüftungskundgebungen gegen regieren! die Polizei.

Eine Reform des Wahlgefetzes.

Als am 5. Dezember 1907 sich die Freisinnigen an dem Rütlischwur in dem Reichstage beteiligten, versicherte er, so­lange die Blockpolitik dauere, sich von jeder politischen Betätigung zurüdhalten zu wollen. Herrn Naumann verstand er schon seit einigen Monaten nicht mehr.

Auf dem Auseinanderseßungsparteitage der Vereinigung in Frankfurt a. M. im April 1908 erschien er aber wieder auf der Bildfläche, erklärte in einer Vorbesprechung, daß man verpflichtet sei, Herrn Naumann deutlich die Meinung u fagen, daß es mit dem Perfonentult ein Ende haben müsse. Am folgenden Tage im Plenum legte er aber begeistert den Schwur ab: Wir werden Naumann heraushauen, ivo immer er steht," und abends leistete er sich bei der gemüt lichen Zusammenkunft der Dvingebliebenen" in einer Rede fo scharfe Ausfälle gegen die, die mit Barth ausgeschieden waren, daß ein anderes Parteimitglied sich veranlaßt fah, ihn in der allerschärften Weise und mit Worten aut Rede zu stellen, die ihm taum sehr angenehm in den Ohren ge­flungen haben werden. Zwölf Stunden später rebozierte Herr Korell alles, was er gesagt hatte.

Der Freifinnige Herr Siegfried Heckscher versuchte es in später Stunde noch sich an dem Genossen Stadthagen wegen einer im vorigen Jahre getanen Aeußerung über Mängel der Zivilrechtspflege zu rächen. Große Heiterfeit Paris , 15. Januar. ( Eig. Ber.) erweďte Herr Heckscher zum Schluß, als er im Hinblick Das tadikale Reformparlament mit dem großen radikalen auf Bülows von Frant zitierter Nede erklärte, die Freisinnigen Reformminifterium hat bisher von dem schönen Programm, das feien für Ausnahmegefeße nicht zu haben. Offenbar hatte der Diese Schilderung des politischen Charakters diefes Nau­am Beginn der Legislaturperiode dem Land präsentiert wurde, leichtherzige Blockjüngling völlig vergessen, daß er selbst und manns II: wird dem Herren bei der Wiemergarde unzweifelhaft einen einzigen Punkt ausgeführt: die Berstaatlichung der seine Freunde noch jüngst Ausnahmegesehen gegen neue Sympathien gewinnen. Uns überrascht diese Schilderung nicht 23 est bahn, die unter außerordentlich günstigen Bedingungen die Polen zugestimmt haben. m geringsten. Der Here gehört wie Naumann und andere zu für die Aktionäre vollzogen wurde. Sonst aber ist nichts von Ein Versuch des sächsischen Bundesratsjener wenig angenehmen Sorte von evangelischen Pastoren, die den der Stelle gebracht worden, weber die Einkommensteuer, noch die bevollmächtigten, ein sächsisches Boykottverbot zu recht- Mangel ihres Charakters durch ihre schönrednerische Suade zu ver­Altersversorgung, noch die Aufhebung der Kriegsgerichte. Nun fertigen, wurde vom Genossen Heine ad absurdum geführt. decken suchen und aus ihrer früheren Stellung vor allem die Gir aber steht die Deputiertentammer nur noch fünf Vierteljahre vor Ebenso wies Genosse Stadthagen dem Blockjüngling bildung mitbringen, fie feien zum Hirtenamt berufen. Daß ihrem Ende und mit der Angst um das Mandat fährt den Abgeord- Heckscher nach, daß er wieder einmal mangelhaft informiert sie neuerdings bei der Freifinnigen Wolfspartei landen, beweist neten die Fortschrittsluft in die Beine. Es ist nicht schwer zu ver- war. allerdings den Schafscharakter der von ihnen zu Führenden stehen, daß jeht noch eine andere Reform in den Vordergrund rüdt: Mittwoch kommt der sozialdemokratische Antrag be- auf das schlagendste. die des Wahlgefches. treffend die 2 andarbeiter zur Verhandlung. Der Fall Azew.

,, Liberale Schulpolitik."

Daß dieses berbefferungsbedürftig ist, bestreitet niemand, Wenngleich man vielfach seinen Einfluß auf die politische Korrup­Auf einer Heilbronner Lehrerversammlung hatte der Mittel­tion fibertreiben mag. Jedenfalls ist bei dem gegebenen Zustand Die Tätigkeit Azews steht in der russischen Revolutions- fchullehrer Stettner dort die Schulpolitik der nationalliberalen der französischen Gesellschaft, bei der herrschenden Sucht, sich oder bewegung feineswegs vereinzelt da. Besondere Aehnlichkeit Bartei Württembergs bei der Voltsschulnobelle gewürdigt. feine Berwandten im öffentlichen Dienst zu versorgen und bei der zeigt sie mit dem allerdings an Umfang und Bedeutung auf der nationalliberalen Landesversammlung in Stuttgart hatte rudimentären Beschaffenheit der politischen Parteiorganisationen der Unternehmungen weitaus übertroffenen Wirken De er sich deshalb heftige Angriffe zugezogen. Gegen die dort in seiner die Bezirkswahl eine Quelle politischer Unsauberkeit und Ge- gajems, der diese traurige Rolle vor einem Vierteljahr Abwesenheit gegen ihn geschleuderten Vorwürfe erläßt Lehrer schäftemacherei. Die Frage ist nur, wie man das Wahlgefes ver- hundert in der Bewegung der Narodnaja Wolja spielte. Stettner mun eine öffentliche Grklärung, in der der nationalliberalen. ändern soll, um diese Rebelstände soweit als möglich zu beseitigen, Degajew, der als ehrlicher Revolutionär begonnen hatte, fiel Frattion gesagt wird, daß an der Hand des Kommissionsberichts zugleich aber auch einen nicht minder argen: die ungerechtig= 1883 in die Hände der Polizei. Mit dem Galgen bedroht, festgestellt ſei, keit des jebigen Wahlsystems. Es ist flar, daß die bloße nahm er den als Bedingung der Freilassung gestellten Vor­Wiederherstellung des Ziftenffrutiniums diese schlag an, in Zukunft zum Berräter an seinen Kameraden zu

1. daß die Deutsche Partei in einer großen Zah von Abstimmungen mit 8entrum und Bauern.