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sto�eS, o5er ein so beachtensSerier Teil der Bevölkerung die Polen  auch sind, sie sind doch nicht die einzigen in Deutschland  . Und das Vereinsgesetz hat doch nach links einen großen Fortschritt gebracht. (Lebhafte Zostimmimo bei den Freisinnige». Lebhafter Wider- spruch bei den Polen   und den Sozialdemokraten.) Das können Sie nicht leugnen. Daran, daß es loyal gehandhabt wird, haben alle Parteien von rechts bis links ein Interesse, und dafür werde ich, wie bisher, auch in Zukunft eintreten.(Stürmisches Bravo I bei den Freisinnigen und den Nationalliberalcn. Zischelt bei den Polen   und den Sozialdemokraten.) Sächsischer Geheimrat Fischer(bei der Unruhe des Hauses fast unverständlich) nimmt die sächsische Regierung in Schütz: Es ist menschlich sehr begreiflich, wenn die Behörden nicht sofort den Weg aus der alten Rechtslage in die neuen liberalen Bestimmungen (Lachen bei den Sozialdemokraten) finden. Der Abgeordnete Brey hat mit heißem Bemühen 6 bis 7 Fälle angeblicher Gesetzesver- letzung ausfindig gemacht. Daraus darf man nicht voreilige Ver° ollgemcinerungen zuungunsten der königlich sächsischen Staats- regierung ziehen. Ich freue mich über das Lob, das der Abgeord- uete Brey der königlich bayrischen Regierung gesungen hat; wenn er aber gerecht sein will, muß er das Lob auch auf die königlich föchsifchc Regierung ausdehnen.(Lachen bei den Sozialdemokraten.) In seiner Verlesung der bayrischen Instruktionen hat der Abge- ordnete Brey da aufgehört, wo sie ihm nicht mehr paßten.(Hört! hört! rechts.) Die weiteren Ausführungen des Redners bleiben unverständlich; man vernimmt nur, daß er mit besonderer Wärme das Recht der Polizei verteidigt, darauf zu achten, daß in Vor- trägen über sexuelle Dinge das Schamgefühl nicht verletzt werde. (Bravo  ! rechts.) Abg. v. Czarlinski(Pole) beantragt Besprechung der Interpellationen.(Heiterkeit. Es ist nämlich bereits 6 Mi Uhr.) Die Besprechung wird mit großeb Mehrheit beschlossen. fluch die Freisinnigen stimmen dafür. Sie wird jedoch sofort auf Freitag I Uhr vertagt. Schluß ü'.ö Uhr.  _ parlamentarisches. Die Niederlage der Branntwelnmonopolisten. (15 gegen 12 Stimmen.) In der F i n a n z k o m m i s s t o n des Reichstages wurde lim Donnerstag mit der Diskussion über§ 1 der Vorlage (Reichs-Branntiveinverkaufsmonopol) fortgefahren. Die Konservativen und Nationalliberalen gaben sich die größtmöglichste Mühe, die Freisinnigen und das Zentrum zu überzeugen, daß es ohne das Monopol gar nicht gehe. Um das Prinzip zu retten, beantragte Freiherr   v. G a ni p. unter- stützt von den Nationalliberalen, folgenden Zusatz zum§ 1 der Vorlage: Die weitere Verarbeitung des Branntweins zu Trinkbrannt- wein und der Handel mit solchen, wird ausschließlich der Privat- industrie überlassen." Um die Abstimmung über§ 1 vorläufig zu verhindern. beantragten die Monopolanhänger: Die Konnnission wolle beschließen: a) zu§ 1 die Beschlußfassung. b) zu ߧ 2 st. die Beratung vorläufig auszusetzen c) eine Subkommissio» einzusetzen zur Ausarbeitung eines Gesetz« enrwurfs, durch welchen, m, Hinblick auf den bei stärkerer Belastung des Branntweins mit Sicherheit zu erwartenden Rückgang de?-Verbrauchs, die Sicherung der gegenwärtigen Produktionsverhältnisse angestrebt, insbesondere die Erhaltung des technischen Verbrauchs sichergestellt wird. Eine w e s e n t- liche Herabsetzung der Kontingentsspannung von 20 Mark ist in Erwägung zu ziehen." Bezeichnend ist der letzte Satz, oer die Rosine bildet, die namentlich den freisinnigen den Kuchen schmackhafter erscheinen lassen sollte. Sie verharrten aber trotzdem auf dem ab- lehnenden Stmidpunkt. Ob der Schlußsatz unter der Mit- Wirkung des der Sitzung zu Anfang beiwohnenden und mit Gamp im dunkelsten Winkel eifrig konferierenden Chefs der Reichskanzlei v. Loebell entstanden, entzieht sich unserer Kenntnis. Sowohl der Reichsschatzsekretär Shdow wie auch Diet» r i ch, Gamp und Sieg suchten das Zentrum dadurch zu beeeinflussen, daß sie in Aussicht stellten, die süddeutschen Brenner würden die Zeche bezahlen müssen, durch welche Drohung sich aber Speck nicht einschüchtern ließ. Da Sieg der Ansicht Ausdnick verliehen hatte, daß die Sozialdemokraten doch eigentlich für das Monopol stimmen müßten, wenn sie an den Zukunftsstaat glauben, nahm Genosse S t ü ck l e n Ge- legenhcit. dem Herrn nachzuweisen, daß der Witz schon auf ein ehrwürdiges Alter zurückschauen könne, denn er sei bereits 1885 bei Beratung der ersten Monopolvorlage gemacht worden; im übrigen sei wohl genügend über das Prinzip geredet worden, und im Interesse der Branntwein- interessenten erscheine eS ihm> geboten. Schluß der Dis- kusfion zu machen. Die Sozialdemokraten feien Gegner des Monopols im bestehenden Staate, da die Regierungen jedes Monopol dazu ausuutzen würden, die Einnahmen daraus nach Belieben zu erhöhen,'um sich von den Beschlüssen der Volksvertretung möglichst unabhängig zu machen. Deshalb würden er und seine Freunde gegen§ 1 und für den Antrag Speck stimmen, da eine Verbrauchsabgabe ihnen als die an- gemessenere Fonn erscheine, selbstverständlich unter gänzlicher Beseitigung aller Liebesgaben, auch der geplanten Schenkung der Schlempe an die landwirtschaftlichen Brenner. Nachdem noch mehrere Redner für und gegen§ 1 gesprochen hatten, wurde zur Abstimmung geschritten. Die beiden oben wiedergegebencn Anträge und § 1 der Regierungsvorlagefvurden mit 13 gegen 13 Stimme» abgelehnt. Mit demselben Stimmenverhältnis wurde folgender Antrag des Zentrums angenommen: Die Kommission lvolle für den Fall der Ablehnung des Z 1 des Entwurfs eines Gesetzes über den Zwischenhandel mit Brannt- wein die Weiterberatmig dieses Gesetzentwurfs aussetzen und eine Subkommission einsetzen zur Ausarbeitung eines anderen Gesetzentwurfs, durch welchen unter Aufhebung der Maischbottichsteuer, der Materialsteuer und der Brennsteuer und unter gleichzeitiger entsprechender Erhöhung der Ver- brauchsabgabe ein höheres finanzielles Erträgnis aus der Branntweinbesteuerung sichergestellt wird unter geeigneter Berlickfichligung der nach Lage, Act und Große der Brennereien verschiedenen ProdnkiionSkosten sowie unter Wahrung der den süddeutschen Staaten zugestandenen Reservatrechte." Für diesen Antrag stimmten außer dem Zentrum die Polen  , die Freisinnigen und die Sozialdemokraten. Sodann wurde zur Bildung der auf neun Mitglieder festgesetzten Snb- kommission geschritten, in die von uns Genosse Südekum entsandt wurde. Am Freitag soll das Reichserbschaftsgesetz zur Verhandlung gelangen._ �AuS der Budgetkommifsion des Reichstags. 6. Sitzung v o ui 21. Januar. Beim auswärtigen Amt pflegt die auswärtige Politik der Regierung behandelt zu werden, aber nicht öffentlicd, sondern, wie es der im diplomatischen Dienst üblichen Geheimniskrämerei entspricht, hinter verschlossenen Türen. Sehr überflüssiger Weise. Denn was der Herr Staatssekretär, Herr v. Schoen, den Mit- gliedern aus dicken Aktenstücken über die Maroktofrage verlas, ist längst durch die Zeitungen und durch das im Dezember erschienene Weißbuch bekannt geworden. Herr v. Schoen behauptete nun allerdings, daß die Zeitungsberichte vielfach ungenau gewesen seien und daher vielfach zu Mißverständnissen geführt hätten» was für ihn ei» Grund mehr hätte sein sollen, seine Darlegungen und Richtigstellunge n" nicht unter Ausschluß der Oeffentlich- keit zu machen und so die regierungstreuen ZcitungSberichtcrstatter in der Kommission zu hindern, das nach dem Herrn Staatssekretär von unserm auswärtigen Amt bewiesene diplomatische Geschick in die richtige Beleuchtung zu rücken. Aus diesem Gefühl heraus machte auch wohl ein zum Block gehörendes Mitglied der Kom­mission den Vorschlag, festzustellen, was nun eigentlich an den Ausführungen des Staatssekretärs geheim gehalten werden solle. Die Kommission ging auf diese Frage nicht weiter ein, hingegen wurde beschlossen, die Diskussion über d'e Ausführungen des Staatssekretärs zu vertagen, bis das neue Weißbuch, dessen Druck- leaung beschleunigt werden soll, erschienen ist. lieber die Casa- blancaaffärc wird es mit Rücksicht auf das zur Behandlung dieser Frage eingesetzte Schiedsgericht nichts enthalten. Eingehend erörterte Staatssekretär von Schoen die Balkanpolitik Deutschlands  » die er selbstverständlich als korrekt und geschickt bezeichnete. DaL Erscheinen eines Weißbuches über diese Frage ist sobald nicht zu erwarten. Mehr zu sagen verbietet auch hier der Beschluß der Geheimhaltung, der in di-sem Falle, da die Dinge aus dem Balkan  noch in Fluß sind, allerdings verstandlich ist. Daß damit aber keine Zustimmung zur deutschen   Balkanpolitik oder gar zu den Ausführungen des Staatssekretärs des Auswärtigen ausgesprochen wird, ist selbstverständlich. Denn an der in der Türkei   sich deutlich zeigenden Antipathie gegen Deutschland   ist unsere deutsckie aus- wärtigc Politik wahrlich nicht unschuldig. Trotz aller Geheim- Haltungsbeschlüsse glaubt der Berichterstatter die Versicherung des Herrn von Schoen, daß er auch im Urlaub nicht gebummelt, sondern sich auch da mit Politik beschäftigt und diplomatische Be- suche auf seinem Landsitz empfangen habe, nicht verschweigen zu dürfen, selbst auf die Gefahr hin, hierdurch ein Staatsgeheimnis preiszugeben. Morgen: Fortsetzung der Gcheimsitzung, Die Gemeindetommisfion des preußischen Abgeordnetenhauses be- riet gestern die Vorlage über die Aufhebung des Steuerprivilegs der Beamten. Die Debatte drebt sich im wesentlichen um den von sozial- demokratischer und freisinniaec Seite eingebrachten Antrag ans Be- seitigung des Privilegs der Lehrer und Geistlichen. Der Antrag wurde von der Regierung heftig bekämpft; feine Ablehnung ist so gut wie sicher. Drucksachen. Aus dem Reichstag.(Zu Nr. 1106, Denkschrift über die Entwickelimg der Schutzgebiete in Afrika   und der Südsee im Jahre 1907/08) Anhang: MisstouSberichtc. Hus der Partei. Zur Landtagskandidatenfrage in Pforzheim  wird uns aus Pforzheim   geschrieben: In hiesigen Parteikreisen ist man sehr überrascht, daß das Wahlkomitcc für Pforzhcim-Stadt Garantien von dem tu Aussicht genommenen Kandidaten und früheren Landtagsabgeordneten Gc- itossen Adolf Geck   darüber verlangt hat, daß er oie Einigkeit inner- Kalv der Partei hochhalten will. Unseres Wissens hat Geck die Einigkeit nie gestört. Dann aber ist weiter nicht in Partcikreisen bekannt, und es kann sich niemand erinnern, daß sich je eine Ver- sammlung mit dieser Frage beschäftigt habe, oder daß das Wahl- konntee beauftragt worden wäre, nach dieser Richtung den Kandi- daten zu examinieren. Das Wahlkomitec hat also über'die Köpfe der Parteigenossen hinweg gehandelt. Man ist in der Partei ganz allgemein der Ansicht, daß selbstverständlich der bewährte frühere Abgeordnete wieder aufgestellt wird, ohne jedwede Bedingung. Es ist in Pforzheim   allerdings bekannt, daß von außen versuch! worden ist, die Kandidatur Geck zu hintertreiben; mit welchem Erfolg, lehren leider die letzten Vorgänge. Erzählt man sich ja, daß der Ersatz für Adolf Geck   schon gefunden sein soll. Das Wahlkomitce hält Sitzungen ab mit Genossen, die nicht zum Wahlkomitee ge­hören, alles wohl nicht zu dem Zweck, die Kandidatur Geck zu fördern. In einer Erklärung in Nr. 12 der PforzheimcrFreien Presse" sagt das Wahlkomitec, das letzte Wort werde es dem demnächst stattfindenden badischcn Parteitag sprechen lassen. Die über- große Mehrzahl der Pforzheimer   Parteigenossen ist nun aber der Ansicht, und diese Ansicht deckt sich mit dem Statut, daß es Sache der Pforzheimcr Parteigenossenschaft ist, die Kandidaten- frage zu regeln, nicht aber des Parteitages. Im Parteiinteresse ist dringend zu wünschen, daß so schnell wie möglich eine Versammlung stattfindet, die sich mit der Aufstellung des Kandidaten beschäftigt; vorher muß aber dem Genossen Adolf Geck   Gelegenheit gegeben' werden, sich über die angeblichen Streit- fragen vor den gesamten Pforzheimer   Genossen auszusprechen. Erst dann kann in eine kräftige Agitation eingetreten lvcrden. Jede Verzögerung dieser ganzen Angelegenheit bringt der Partei nur Schaden und dem Gegner Vorteil. Bemerken wollen loir noch, daß die Erklärung in Nr. 12 der Freien Presse" wohl vom Wahlkomitee unterzeichnet ist, daß die Mitglieder desselben sie aber nicht beschlossen haben. Es ist wohl einmal in einer Sitzung darüber gesprochen worden. Die Erklärung ist das Machwerk eines Einzelnen, der offenbar ein sehr lebhaftes Interesse daran hat, daß der Genosse Adels Geck nicht wieder aufgestellt wird. Hoffentlich besitzt die Pforzheimer  Arbeiterschaft so viel gesunden Sinn, daß sie sich in dieser wich- ftgen Frage nicht einfach beiseite schieben und übergehen läßt. Ein erfteulicheS Dementi. Die Meldmig, daß Genosse Gold- stein abermals einen Schlaganfall erlitten hat, bestätigt sich crfteulicherweise nicht. Er wurde lediglich von einem Ohnmachts- anfall betroffen, wodurch die Uebersiedelung nach dem Sanatorium in Kreischa   um einige Tage hinausgeschoben wird. Gemcütdevertreterfieg. In Ocbscnwärder(Hamburger Landgebiet) gelaug es unseren Genossen zum erstenmal in der zweiten Klasse einen Vertreter durchziibringen. In der dritten Klaffe wurden der Sozialdemokratie überhaupt keine Kaitdidateit gegenübergestellt. Dort wurden sämtliche Stimmen für die beiden aufgestellten Genossen abgegeben. WasierltandS-Slachrtchte» der LandeSanitalt vir Gewäherlmtde. mitgeteilt vo» Berliner   Wetterbureau. >>+ beveutet Duck». Fall. ff Unterveaet.) Sisstattd. schwaches Grund- und Treibeis.  ') schwacher Eisgang,) mäßiger EiSgang. 7J schwaches Grundeis) schwache» Eistretben. Spittelmarkt Belle Alliancestrasse Grosse Frankfurterstrasse Brunnenstrasse Kottbuser Damm Schluss Sonnabend den 23. Januar Selten dagewesene Einkaufsgelegenheit Beachten Sie die Schaufenster! TTlan verlange Sonnabend sind unsere Geschäftshäuser bis 9 Uhr geöffnet «Cwautlmtit(Mattem: Carl Wcrmuih» BcrinbRixdors. Für denJnsemtetsteilverantlv,: Th. Glocke» Berlin  . Drucku.Verlsg:VorwärtSBvchdruckcrei u. Verlogkcmsysit Paul Singer SW»"