Mindheit ausbeuten lassen, daß wir unsere Volksfeele an die Juden verlieren. Das kann nur jemand begreifen, der das beneidenswerthe Amit eines Führers der Judenschuhtruppe hat. Herr Rickert, legen Sie dieses Amt nieder, dann werden die Wogen ein bischen rubiger gehen.( Heiterfeit rechts.)
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Präsident v. Levehow ruft den Abgeordneten Liebermann| wahl aus dem Wahllokal gewiesen und burch sechs mit Knüppeln Sonnenberg wegen des Burufs: Unverschämtheit! nachträglich bewaffnete Ordnungsleute aus dem Dorfe herausgetrieben. zur Ordnung. Ebendafelbft forderte der Polizeibiener, wie Abg. Stöcker: Daß ich mich eines fahrlässigen Meineids ein Beuge bestätigt, die Schuljugend auf, den sozialfchuldig gemacht habe, ist eine grobe Unwahrheit; das gehört demokratischen Stimmzettel Vertheiler Abg. Ahiwardt: Herr Ridert will den Ursprung meiner aber zum Betriebsmaterial der Freifinnigen. Das Wort von der Schneeballen zu bewerfen. In und bei Trebbin Wahl in Friedeberg- Arnswalde wissen. Ich habe es für durchaus Schmach des Jahrhunderts wollten wir nur wegwischen von der verhaftete die Obrigkeit drei Stimmettet. nothwendig gehalten, daß ich hier im Reichstage sige, und darum bohen Gestalt des Herrschers, damit die Juden nicht damit ihr Bertheiler unberechtigter Weise wegen bin ich gewählt worden.( Heiterfeit.) Herrn Rickert's Auftreten Spiel treiben. geblichen Landstreichens, die Geldmittel im Bcin dem Wahlkreise habe ich viel zu verdanken. Die Entscheidung Abg. Rickert: Wenn Sie das wollten, warum haben Sie trage bis 8 Mart bei sich trugen, und ließ die under Wahl hing wohl nicht von den Konservativen ab, da ich in das nicht gemacht, als der hohe Mund noch nicht gefchloffen schuldig Berhafteten bis nach Beendigung der der Hauptwahl schon einen Vorsprung vor dem freifinnigen war! Da haben Sie gefchwiegen, und die Kreuz- Zeitung " be- Wahl in haft. Selbst die Mehrheit der Kommission war Kandidaten hatte; ich bin aber trozdem den Konfervativen richtete damals, daß der Bericht der National- Beitung" über der Ansicht: es liegt der dringende Verdacht vor, daß die VerDantoar. Das hohe Verdienst, den Antisemitismus begründet zu das Wort, wenn auch nicht dem Wortlaute nach, so doch that haftung lediglich das Mittel hat sein follen, sozialdemo haben, hat Herr Stöcker, und wenn ich nicht mehr mit ihm gehen fächlich dem wirklichen Borgange entspräche. fratische Wahlagitation au verhüten." Als in Trebbin ein fann, so liegt das daran, daß er auf halbem Wege stehen bleibt. An der antisemitischen Bewegung find allein die Juden felbit schuld. Wir sind der Meinung, daß das deutsche Bolt, wenn es unter fich bleibt, sich verständigen fann; nur die Juden forrum piren alle Verhältnisse. Der Rücktritt des Herrn Rickert von der Juden Schuztruppe wird die Wogen nicht beruhigen. Kaifer Friedrich habe ich nicht angegriffen, sondern die Juden, welche vor nichts zurückschreckten. Wenn Herr Stöcker meint, in meinen Broschüren sei einiges wahr, so sage ich, es ist alles wahr. ( Heiterkeit.)
Abg. Stöcker: Das Gerichtserkenntniß ist längst begraben. ( Großes Gelächter.) Dem Erkenntniß sind nachher so viele De mentis entgegengestellt worden, daß das Landgericht fich dieses Erkenntniffes fchämen müßte.
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Abg. Liebermann v. Sonnenberg: Das Wort felbft schreckt Sozialdemokrat durch einen Ordnungsmann mit einem uns nicht; warum berufen fich denn die Herren, die sonst immer Beil bedroht wurde und den Schutz des Gendarmen von dem Männerstolz vor Fürstenthronen sprechen, auf ein anrief verhaftete der Gendarm den Bedrohten wegen folches Wort? Herr Richter hat sonst mancherlei anti- Auflaufserregung. In Zoffen wurde ein sozialdemokratischer semitische Neigung kundgegeben. Herr Lenzmann hat Stimmzettel Vertheiler aus dem Wahllokal verwiesen, draußen rüber einmal gefagt: eigentlich hätten die Freifinnigen gemißhandelt. die antisemitische Bewegung beginnen müffen. Freilich wird der Gegenüber diesen groben Verfehlungen gegen gefeßliche VorFreifinn nur von den Juden über Wasser gehalten. schriften durch Beamte, denen die Aufrechterhaltung und der Abg. Ahlwardt : Herr Richter hat einem Abgeordneten einen Schuß der Gefeße berufsmäßig obliegt, läßt sich wohl annehmen, fahrlässigen Meineid vorgeworfen. Ich beantrage, daß der daß ohne deren Existenz von den gegen 14 000 Wahlberechtigten, Abg. Richter: Wenn trotz der großen Müben, die sich Reichstag sich jest sofort vertagt und eine Kommission niederfent, die ihr Wahlrecht nicht ausgeübt baben, mindestens 4000 ihre Herr Ahlwardt nach dem Zeugniß des Herrn Zimmermann ge- um diese Beschuldigung zu prüfen.( Heiterfeit.) Stimmen für den sozialdemokratischen Kandidaten abgegeben geben hat, fo wenig vorgebracht wurde, so beweist das nur, wie Abg. Richter verweist auf das Erkenntniß der zweiten haben und damit den Sieg der Sozialdemokraten im Kreise wenig Beweismaterial vorhanden ist. Herr Ahlwardt hat Straftammer des Landgerichts Berlin vom Januar 1885, in Teltow herbeigeführt haben würden. nicht emmal angeben tönnen, rie er denn weitere welchem die Wahrheitsliebe des Herrn Stöcker charakterisirt Wenn das Plenum des Reichstages die Wahl den Beweise anbringen will; dazu war er nicht im ftande. und ihm vorgeworfen wird, daß er unvorsichtig einen Gid noch für giltig erflären sollte, so würde solcher Beschluß Wenn Herr Zimmermann es tadelte, daß einem Mitgliede des geleistet hat. feine größere Verwunderung erregen als die Thatsache, daß Bundesraths Einsicht in die Attenstücke gewährt worden ist, so trotz der vielen von der Wahlprüfungstommission einstimmig als ist das eigentlich selbstverständlich; die Aftenstücke sind allen gejezwidrig erachteten Beamtenhandlungen ein ftrafrechtliches Mitgliedern des Reichstages zugänglich und einem angeschuldigten Ginschreiten gegen einen Beamten noch nicht stattgefunden zu Mitgliede des Bundesraths sollte man doch diefe Einsicht auch nicht haben scheint nicht ohne Grund fühlte sich in letzter Zeit der verschließen. Seine eigenen Genossen haben Herrn Ahlwardt im Stiche Reichsfanzler gemüßigt, hervorzuheben, die preußische Juſtiz gelassen, nur Herr Stöder ist ihm beigesprungen, indem er auf rechtfertige das von ihm ihr entgegengebrachte Vertrauen Dinge einging, die hier gar nicht zur Sache gehören. Herr Ahletwas Selbstverständliches hebt man nicht ausdrücklich hervor. warot ist ihm nicht dankbar gewesen, er sollte sich seinen Lohn nicht entreißen laffen. Herr Stöcker fühlte, daß nicht über Ahlwardt, sondern über den Antisemitisuus der Stab gebrochen wurde.( Widerspruch rechts.) Herr Stöcker ist nur der höhere Damit schließt die Debatte. In seinem Schlußwort erflärt Ahlwardt und versteht es nur besser, den Antisemitismus als Berichterstatter Graf Ballestrem, daß der zweite Theil der politisches Geschäft im höheren Stile zu betreiben.( Heiterfeit.) Diskussion sehr bedauerlicher Weise von der Hauptfache ab Par nobile fratrum, Stöder und Ahlwardt!( Präsident von geschweift sei und weist es zurück, daß die Kommission Levezom ruft den Redner wegen diefes Ausdrucks zur Ordnung, über die antisemitische Richtung abgeurtheilt habe, wie weil dadurch sowohl Stöcker als auch Ahlivardi beleidigt wäre. Herr Richter behauptet. Davon ist gar nicht die Rede gewefen. ( Große Heiterfeit.) Wenn ein solches Vorgehen gegen eine Klasse Herr Ablwardt würde, wenn er länger Mitglied des Hauses der Bevölkerung für das Deutschthum nüßlich und nothwendig wäre, wissen, daß jede Kommission nur ihren Auftrag zu er wäre, so stände es schlecht um Deutschland . Die Mehrheit des ledigen hat; ste hatte nur die vorgelegten Schriftstücke zu prüfen deutschen Volkes ist anderer Ansicht. Das allgemeine Wahlrecht und damit war ihre Thätigkeit angeschlossen. Wenn Herr hat den Schaden erkennen lassen, wohin die Bestrebungen des Aylwardt von einer Verurtheilung sprach, so ist das nur geHerrn Stöcker führen und es wird auch dazu beitragen, Glemente fchehen, soweit sein gestriges Benehmen dazu Anlaß gab. Es ist wieder aus dem Reichstage zu entfernen, über deren Bugehörig verurtheilt worden, daß er schwere Anfchuldigungen ausgesprochen feit zum Reichstage heute Urtheile gefallt worden sind, welche hat, ohne Beweise dafür zur Stelle zu haben. ich nicht zu wiederholen brauche.
Abg. Richter: Herr Stöcker hat mit Herrn Ahlwardt auch das gemein, daß er gerichtliche Erkenntnisse, wenn sie gegen ihn gerichtet sind, nicht anerkennen.
Abg. Ahlwardt: Ich stelle feft, daß Herr Richter, der die Juden vertheidigt, beffer behandelt wird, als ich, der die Juden angreift.
Darauf wird der Rest des Etats ohne jede weitere Debatte genehmigt und der Etat und das Statsgesetz sowie das Anleihegeseg im Ganzen endgiltig angenommen.
Abg. Rickert: Ich werde das Amt eines Führers der Jubenschußtruppe, wie Herr Stöcker sich geschmackvoll ausdrückt, nicht niederlegen. Ich werde, so lange mir die Stimme noch verfügbar ist, immer protestiren gegen die antisemitischen Hezereien, bie eine Schmach für Deutschland find, die eine groeite Novelle zum Wuchergefey). Barbarei unseres Jahrhunderts barstellen.
Schluß 61/4 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag, den 13. April 1 Uhr.( Interpellation Menzer, Petitionen und
Parlamentarisches.
Wahlprüfungskommission. Einen intereffanten Beitrag
Tokales.
Die Affäre Ahiwardt hatte genern eine große Menge Neugieriger nach der Leipzigerstraße geführt. Der Versuch, ein Eintritte billet für den Reichstag zu erhaschen, gelang freilich nur in den seltensten Fällen, denn soweit die Frattionen Billets erhalten, waren sie im Nu fort, die Tribünenbillets maren aber geitern schon sämmtliche vergeben. Die Maffe begnügte sich deshalb damit, auf der Straße Spalier zu bilden und die Abgeordneten auf ihrem Wege zum Hause vorbei ziehen zu lassen. Dieser Umstand tam den Antisemiten insofern zu nuße, indem es den Anschein gewann, als ging ihre, für den Abg. Ahlwardi inszenirte Ovation, von einer größeren Wenge aus. Die Antisemiten begrüßten nämlich ihren Heros auf dem Hinweg zum teichstag mit lauten Burufen und sie wiederholten dieses Manöver, als Ahlwvardt nach Schluß der Sigung das Haus verließ und sich quer über die Straße nach dem Restaurant Leipziger Garten begab, um sich dort von den ausgestandenen Strapagen zu erholen. Schugleute zu Fuß und zu Pferd suchten die Passage frei zu halten.
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Abg. Liebermann von Sonnenberg : Bon den Plänen und Absichten des Abg. Ahlwardt habe ich weniger Ahnung geSachen links." Als der Abgeordnete Ahlwardt am habt, als vielleicht Herr Richter, der ja gestern die Falle vorMontag im Reichstage fagte:" Die von der Firma Kühnemann bereitet hat, in welche Herr Ahlwardt gegangen ist. Herr Ahlgeleitete Metallindustriellen Vereinigung sorgt dafür, daß kein wardt hätte sich heute dem Urtheil der Vertrauenskommission einziger in Berlin Arbett bekommt, der gegen Löwe ausgefagt unterwerfen und sich das Weitere vorbehalten sollen. Ich will bat, und einer, der während der ganzen vier Monate, die ich im hoffen oder vielleicht auch fürchten, daß Herr Ahtwardt Beweise für die Gröblichkeit der Wahlbeeinflussungen Gefängniß war, feine Arbeit hatte, hat sich gestern aus Mangel erbringt. Die große Voltsbewegung aber wird davon nicht be in der Nähe Berlins liefert der jetzt erschienene Bericht der an Subftinenzmitteln aufgehängt, da erfolgte:„ Lachen lints". troffen werden; sie wird mit oder ohne Herrn Abiwardt ihren Wahlprüfungsfommission über die Wahl des Abgeordneten Haben denn diese Leute gar kein Herz? Die StaatsbürgerWeg gehen. Bestätigen sich die Behauptungen Ahlwardt's , dann Dr. Prinzen Handjery im Kreife Teltow- Beestow- Storfom- Char Beitung" hat vollkommen Recht, wenn sie diefes gemüthlofe wird das frischer Wind für uns sein. Die Bewegung hat einen lottenburg( f. auch" Politische Uebersicht"). Daß eine ungewöhn Lachen der manchesterlichen Freifinnigen aufs schärfste geißelt. Schnelleren Fortschritt gemacht, feitdem Herr Ridert an die Spitze lich große Anzahl von Ungefeßlichkeiten bei dieser Reichstagswahl Wenn die entisemitischen Redner durch die Dummheit ihrer der Judenschußtruppe getreten ist. Das Wort von Schmach des stattgefunden habe, wurde ohne Widerspruch all feitig feft- Ausführungen ihre Sache diskreditiren und dem Gegner die Jahrhunderts hat ein Jude einem verstorbenen Herrscher fälschlich geftellt". Die Mehrheit der Kommission hat sich dennoch mit Sache erleichtern dann kommnt der herzlose Freisinn und führt in den Mund gelegt; es ist niemals gesprochen worden, die 8 gegen 4 Stimmen für Giltigkeit der Wahl mit Rücksicht durch seine steinharten, mitleiolosen Giwiderungen dem AntiHerren von der Linken hätten nicht nöthig gehabt, heute den darauf entschieden, daß eine große Wahlbetheiligung stattgefunden femiten die Sympathien zu. Antisemitismus zur Sprache zu bringen. habe( von 65 948 Wahlberechtigten gaben gegen 52 000 Wähler Abg. Stöcker: Authentisch ist ein anderes Wort aus dem ihre Stimme ab) und daß Handjery immer noch einige Tausend In betreff der Notiz über die Maßregelung eines erlauchten Munde: Wan hätte früher etwas gegen das Juden- Stimmen mehr in der Stichwahl erhalten hätte als Werner, Brauers der Bögon'sche Brauerei wegen Niederlegung eines thum thun follen. Dieses Wort sollte Herr Ridert lieber zitiren. wenn in den Orten, in denen ungefeyliche, behördliche Behinde Kranzes auf den Gräbern in Friedrichshain erhalten wir von So lange die Freifinnigen immer für die Juden eintreten, ohne rungen der sozialdemokratischen Wahlagitation und der Bahlfreiheit errn Bögow ein Schreiben, in welchem er erklärt: ihre sonst so scharfe Kritik zu üben, so lange wird die anti nachgewiesen ist, die Stimmen aller Wahlberechtigten Werner au- laffen, sondern weil er einen Schaffei Bier nicht, wie ihm befemitische Bewegung zunehmen. Herrn Hickert ist es zuzufchreiben, gerechnet würden. Diese rein kalkulatorische numerische Beurtheilung wenn jezt Herr Ahlwardt verschwunden ist und man von der widerspricht der Nothwendigkeit eines unbedingten Schuges der fonders aufgetragen in ben Teubfad, vielmehr sich unbeobachtet Wahl in Arnswalde - Friedeberg und von anderen Dingen spricht. Wahl reiheit. Sieran wird auch dadurch nichts geändert, daß bie glaubend, aus Bequemlichkeit einfach weggeschüttet hat. Vom Wenn hier ein Stadtschulrath einen Pastor von feinem Ordinations Kommission grecs eventueller strafrechtlicher Berfolgung Braumeister sur Dede gestellt, gab er dies in Gegenwart des gelübde abwendig machen will, fo find das Mißstände, die unfere einiger besonders eifrig gefezwidrig vorgegangener Beamten- Gabriührers zu mit der Entschuldigung, er hätte nicht gewußt, Bewegung vollständig rechtfertigen. beantragt, einige traffe Fälle zur Kenntniß der preußischen daß Bier in dem Schaffel war. Regierung Ju bringen. Die Wahlbeeinflussungen
Abg. Ahlwardt: Herr Richter hat mich und Herrn Stöder
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waren
Der Brauer König ist nicht dieser Kranzspende wegen ent
Deshalb und weil früher schon Pflichtverlegungen feinerseits
als ein edles Brüderpaar bezeichnet; soweit sind wir noch nicht. nach dem Bericht der Kommission so ungeheuere, daß vorlagen, wurde er Freitag, ben 17. d. M., Wittags 2 Uhr,
Ich könnte von einem anderen edlen Brüderpaar reden, von Herrn Richter und Herrn Kräbahn.( Heiterfeit.)
die Wahl des
entlassen." und
auf ben Krücken des Freisinns amtlicher Wahlbeeinfluffung in den Reichstag gehumpelten Abg. Schmidt- Elber: eld: Ich wundere mich, daß Serr fonservativen Abgeordneten Prinz Handjern als ungiltig er ist, wie der Konfettionár" erjährt, auf das Gesuch, die Ge= Bur Sonntagsruhe. Von dem Berliner Polizeipräsidium Stöcker es leugnet, daß die Worte von der Schmach des Jahr achtet werden muß. Möglicherweise trifft die Mehrheit des wie der„ Stoufektionär" erjährt, auf das Gesuch, die Ge= hunderts aus hohem Wunde gefallen find. Herr Stöcker follte Plenums eine dahingehende Gutscheidung, wiewoh! die Aussicht Ostern während der zulässigen Dauer von 10 Stunden offen schäfte an den beiden legten Sonntagen vor doch die Alten des Prozesses von 1884 fennen, in welchem das hierzu feine zu große ist. Un der Hand des Berichtes mögen zu halten, der Bescheid ergangen, daß ein Bedürfniß zur aus Gericht es als bewiesen annimmt, daß die Worte aus dem nur folgende Beeinfluffungen Grwähnung finden. Der Landrath nahmsweisen Berücksichtigung des Handels mit sogenannten hohen Munde gefallen find. Stubenrauch hat durch amtliche Bekanntmachung angeordnet, Abg. Richter: Herr Stöcker hat hier einen Borfall zur das den nicht zum Wahlbezirk Gehörigen der Aufenthalt im Wahl- Saisonartiteln an den beiden letzten Sonntagen vor Ostern nicht Sprache gebracht, ber gar nicht hierher, fondern höchstens in die lokal nicht gestattet werden solle. Infolge diefer gesez
anerkannt werden könne.
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Generalfynode gehört; Herr Stöcker hat die Sache auch falsch widrigen Anordnung ist eine große Anzahl Sozialdemokraten Der Etats- Ausschuß der Stadtverordneten- Verfamm. bargestellt. Es handelte sich nur darum, die firchliche Stellung aus den Wahllofalen gewiefen, ja wegen angeblichen Haus- fung hat befchlossen, der Versammlung eine Erhöhung der Gedes Geistlichen zu erfahren, weil der Geistliche zur Gemeinde friedenbruchs verhaftet und unter Anflage gestellt. Das Kammer- meinde- Einkommensteuer auf 85 pCt. der staatlichen Einkommenpassen muß, denn sonst ist ein gedeibliches Wirken nicht möglich. gericht mußte diese landräthliche Verfügung für gefegiibrig steuer vorzuschlagen. Der vorjährige Sag betrug 70 pSt., die Abg. Stöcker: Der von mir angeführte Vorfall ist ein erachten und die Freisprechungen der Angeklagten bestätigen. Vorlage des Magistrats bringt 90 pet. in Vorschlag. folcher, der den Zorn des Volkes hervorruft. Das Wort von Hatte der oberste Verwaltungsteamte des Wahitreifes eine uns der Schmach des Jahrhunderts ist von Herrn Magnus gefeßliche Generalverfügung erlaffen, beren Erfolg vielfache 8um Oberhaupt der Gemeinde Groß- Lichterfelde ist in mitgetheilt worden, und er ist die eigentliche Beglaubigung gejezwidrige Behinderung der sozialdemokratischen Wahlagitation einer geheimen Sigung der bisherige Bürgermeister von Salzdafür. und der Wahlfreiheit war, so fann es nicht Wunder nehmen, wenn wedel, Herr Schulz geivähit worden. Abg. Richter: Herr Magnus, ein hochachtbarer Mann, niedere Organe des Beamtenbeeres noch traffer vorgingen. So hat mir das Wort mitgetheilt und während seiner Lebzeit ist dem hat die Kommission auf grund der Beugenaussagen folgende Bor In der Anklagefache gegen ben Schriftsteller Maximilian niemals widersprochen worden. Jezt wird widersprochen. Herr fälle für erwiesen erachtet. In Neuhoff bei Boffen verbot bei arden wegen Majestätsbeleidigung ist ein neuer Stöcker ist Herrn Ahiwardt's würdig. der Hauptwahl am 20. Februar der Gendarm Klingner dem Termin zur Hauptverhandlung auf den 7. April cr., Mittags Abg. Stöcker: Wenn ein Synagogenvorsteher Herrn Richter Barbier Schmidt aus Rixdorf, vor dem Wahllokal Stimmzettel 12 Uhr, vor der ersten Straitammer des hiesigen Landgerichts I etwas mittheilt, so ist es doch deshalb noch nicht wahr.( Wider zu vertheilen, vertrieb ihn mit Gewalt, titt mit anberaumt worden. Es bandelt sich bekanntlich um einen Artikel Spruch lints.) feinem Pferde auf Schmidt los, ritt bem unter der Ueberschrift Monarchen- Erziehung". Abg. Liebermann von Sonnenberg : Als das Wort geliehenden nach, warf ihn zu Boden, so bas fallen war, wurde es in antisemitischen Volksversammlungen be- Schmidt aus Nase und Mund blutete, und hieb der in der Dienstagnummer über den Tod seines Sohnes ver Herr Gustav Sacharias, Waßmannstr. 15, theilt uns zu sprochen, Herr Magnus wurde der unwahrheit geziehen, und er mit dem Säbel auf Schmidt los. Bei Rangsdorf öffentlichten Notiz mit, daß das Kind nicht am Dienstag voriger hat nicht widersprochen. Das Wort foll von Herrn Magnus in Boffen ließ der Gemeindevorsteher Lübte vier öffentlichten Notiz mit, daß das Kind nicht am Dienstag voriger herrühren, der bei einem Wohlthätigkeitsfonzert das Erscheinen Sozialdemokraten gefezwidrig verhaiten und nahm ihnen 600 Woche, fondern bereits in weit früherer Zeit vom Lehrer R. gedes hohen Herrn dahin auslegte, daß er die Schmach des Jahr Wahl- Flugblätter und 1000 Stimmzettel ab. Der Gemeinde. mißhandelt worden sei. hunderts verurtheile. Darauf soll der hohe Herr gesagt haben: vorsteher Gretschmann zu Klein Köris warf einen Die Namen Ich hehe nicht. So ist es mir erzählt worden. Die Verant Sozialdemokraten aus dem Gastlokal, mißhandelte ihn Butterhändlern, welche türzlich das Polizeiprändium vervon bestraften Milchplantschern und wortung fann ich dafür nicht übernehmen. durch Faunschläge ins Gesicht u. f. w. Großes Auf: öffentlichte, wurden auch von uns mitgetheilt. Unter den geAbg. Schmidt- Elberfeld: Herr v. Forckenbeck hat bestätigt, feben erregte es in der Kommission, daß die Staatsanwaltschaft nannten Butterhändlern befand sich auch ein Robert Garlipp, daß der Hofmarschall v. Normann mitgetheilt hat, daß diese beim Landgericht H ein strafrechtliches Einschreiten abgelehnt hatte, Grünauerstr. 40. Die jetzige Inhaberin dieses Geschäftes, Frau Aeußerung wirklich gefallen ist. Vorläufig wird man den Ge da die Mißhandlung in dem Ausfalle der Ermittlungen Klara Knauer, schreibt uns nunmehr, daß der genannte Garlipp richten wohl noch mehr glauben als den Herren Stöder und feine Bestätigung gefunden habe." Da die Staatsmit dem Geschäft in gar feiner Berbindung mehr ftebe, fte habe Liebermann v. Sonnenberg.( Buruf des Avg. Liebermann von anwaltschafts- Atten das Gegentheil diefer es feit dem 1. Auguft fäuflich übernommen und die Bestrafungen Sonnenberg: Unverschämtheit.) Behauptung erwiesen, nahm die Rommiffion an, des Garlipp rührten aus früherer Beit her. daß der Staatsanwalt die belastenden Aussagen wohl überfehen
Abg. Richter: Die Wahrheitsliebe des Herrn Stadtraths Magnus fteht mir viel höher als diejenige des Herrn Hof, prediger a. D. Stöcker, dem das Gericht einen fahrlässigen Mein eid vorgeworfen hat.
habe und beantragt, auch über diesen Fall der preußischen Ein Petroleumschwindler ist in der Person des früheren Regierung Kenntniß zu geben. In Groß- Machnow wurde Gärtners Bock, der eine Zeit lang Kellermeister bei der Firma der sozialdemokratische Stimmzettelvertheiler bei der Haupt- Stobwasser Nachfolger gewesen war, verhaftet worden. Er stellte