Nr. 28. 26. Jahrgang.
Der Schrei ums Wahlrecht.
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Mittwoch, 3. februar 1909.
Vororten( zwei im Volkshause, je eine in Ehrenfeld , Deuz, Mißständen berichtet worden ist, das empfindet man bei uns gar Kalt, Lindenthal , Nippes , Braunsfeld und Vingst ) statt. Sie nicht mehr als Mißstand, weil es die Regel bildet.- Ein großer nahmen durchweg einen begeisterten Verlauf, wozu ohne Teil der Mißstände im Braunkohlenbau hängt zusammen mit den Zweifel die machtvolle Ringstraßen- Demonstration vom Tage niedrigen Löhnen und der dadurch hervorgerufenen Haft bei der vorher beigetragen hatte.
Die große Flut, die den Schrei nach dem gleichen Recht über Preußens dunkle Gefilde spült, sie schwillt und schwillt. Man sagt den Arbeitern Nord- und Mitteldeutschlands nach, sie seien fühl und ruhig: sie begeisterten sich für Demonstrationen nicht so leicht wie ihre französischen, ihre italienischen oder andere romanische Genossen. Nun wohl, aber haben sie im politischen Kampfe erst einmal den schärferen Zon angeschlagen, dann lassen sie sich diese alte Erfahrung bestätigt sich aufs neue durch offene oder versteckte Drohungen der staatserhaltenden Mächte von ihrem Wege nicht leicht mehr abdrängen. Und ob man, wie es hier und da geschehen ist, das Militär in den Kasernen bereit hält zum Schießen auf Mutter und Vater, und ob man, wie es natür lich auch wieder gemacht worden ist, Provokateure, Kriminalbeamte, Achtgroschenjungen in die Wahlrechtsbataillone ein schmuggelt, das preußische Proletariat fennt seinen Weg, reicht hat! es fennt sein Ziel: unbeirrt marschiert es vorwärts im ruhigen Gleichschritt und unter dem Feldgeschrei:
Heraus mit dem gleichen, geheimen, direkten Wahlrecht!
Die Woge schwillt und schwillt, sie wird nicht verebben, ehe dem preußischen Volke sein Recht geworden ist. Das zeigen deutlich die Berichte über die Sonntagsversammlungen, die noch nachzutragen, und über die Montagsdemonstrationen, die heute zu registrieren sind.
In der Provinz Brandenburg haben am Sonntag Dugende von Versammlungen, Hunderte von Kundgebungen stattgefunden, haben viele Tausende und Abertausende von Männern und Frauen fürs freie Wahlrecht demonstriert. Im roten Luckenwalde flangen den Polizisten die donnernden Nufe des Mißfallens gegen Bülow so böse in die Ohren, daß sie auf dem Marktplatz aus dem Heere der anderthalb Tausend Demonstranten ein paar herausgriffen und sistierten.
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In Finsterwalde legten am Sonntagvormittag 1500, im fleinen Kirchha in am Nachmittag mehrere hundert Männer und Frauen Zeugnis ab von der Empörung, die das entrechtete preußische Proletariat durchwühlt. In Eberswalbe waren 400 Personen dem Rufe gefolgt. Die Polizei glaubte hier ohne Verhaftungen zehn an der Zahl nicht auskommen zu können. Der Sonntag hat außerdem noch Versammlungen und StraßenDemonstrationen an folgenden Orten gesehen: Brandenburg ( drei Versammlungen), Spandau ( zwei Versammlungen), Rathenow . Frankfurt a. D., Landsberg a. W., Potsdam , Nauen , Rottbus, Velten , Schwebt a. D., Sorau , Lychen , Werneuchen , Hennigsdorf , Viez, Kezin, Heegermühle,
Aus dem Lande sind folgende Meldungen nachzutragen:
Mülheim a. Rh. Eine große Wahlrechtsdemonstration fand auch hier statt. Nach einer glänzend verlaufenen Versammlung formierten sich die Teilnehmer sowie die zahlreich draußen harrenden Arbeiter zu einem imposanten Zuge, der 3000 Personen umfaßte. Die Demonstranten fangen Kampflieder und zogen die Wahlrechtsparole rufend durch die Stadt. Die Polizei beschränkte sich auf die Regelung des Verkehrs.
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Die Lüge der Ohnmächtigen.
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Arbeit.
Aus der
sächsischen Oberlausit berichtet ein Delegierter, wie eines Tages der Berginspektor in die Einen merkwürdigen Berichterstatter scheint die Kölnische genommen wurde, aber der Inspektor fich trotzdem bald im Dunkel Braunkohlengrube einfuhr, die Oellampe versagte, eine Carbidlampe Beitung" zu haben. Sie berichtet von der Riesendemonstration befand. In diesem Revier arbeiten Bergleute bei 30 bis 45 Grad der Kölner Sozialdemokratie vom legten Sonntag: Celsius, und zwar Neun- und Zehnstundenschichten, obwohl eine „ Auch hier hatten die Sozialdemokraten eine Rundgebung für fächsische Verordnung vorschreibt, daß an Orten mit so hoher Tenr das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht zu veranstalten geperatur die Arbeitszeit verkürzt werden soll. Von allen Rednern fucht(!). Einem größeren Bolizeiaufgebot gelang es, den Versuch( aus Braunkohlenrevieren wird hervorgehoben, daß ein furchtbarer ohne größeren Zwischenfall zu vereiteln." Saubbau getrieben wird, wodurch die Arbeiter um so mehr in In ihrem eigenen Stadt- Anzeiger aber berichtet die„ Kölnische Lebensgefahr gebracht werden. Belegschaften oder einzelne Arbeiter, Beitung" am selben Montag ausführlich über den Demonstrationszug, die sich über Mißstände beschweren, werden bestraft und gemaßder ja ohne Dazwischentreten der Polizei, die von der Veranstaltung regelt. Auf Leben und Gesundheit der Arbeiter scheinen die Grubenüberrascht worden war, sein Ziel, den Barbarossa- Blag, erbeamten entsetzlich wenig Wert zu legen. Ein Delegierter aus dem Iintsrheinischen Braunkohlenrevier,
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Der Bergarbeiter- Kongreß.
Zweiter Verhandlungstag.
dem rentabelsten in Deutschland , teilt mit, wie ein Arbeiter verschüttet wurde, die Kameraden ihm zu Hilfe eilten, aber vom Steiger an der Hilfeleistung gehindert wurden, damit sie nur Sohlen, immer mehr Kohlen fördern sollten. Jm Braunkohlenbergbau sind die Mißstände mindestens ebenso arg oder noch ärger, als in den Steinkohlenwerken, behaupten mehrere Delegierte. Dia nirgends schlimmer bestellt sein, als just in dem Revier, über den Wahrheit ist offenbar, daß viele Delegierte glauben, es könnte der einzelne Redner zu berichten hat.
Der Vorfizende Sachse eröffnete die Sizung und begrüßte den österreichischen Reichsratsabgeordneten, Genossen Cingr, der schienen ist. Bon der preußischen Landtagsfraktion sind die Genossen als zweiter Vertreter der Oesterreichischen Bergarbeiterunion erBorgmann, Ströbel und Hoffmann anwesend. Der Reichstagsabgeordnete Genosse Albrecht ist ebenfalls anwesend. Wie Er wohnte übrigens schon der gestrigen Sigung bei, was wir gestern übersehen und deshalb nicht mitgeteilt haben.
Die Diskussion über die Forderung der
Einführung von Arbeiter- Grubenkontrolleuren wurde fortgesetzt. Sie bot im wesentlichen dasselbe Bild, wie die geftrigen Erörterungen. So viel Redner, so viel Antläger traten auf gegen das in den Bergwerken herrschende System der rücksichtslosen Ausbeutung, des leichtfertigen Spiels mit Menschenleben, der brutalen Maßregelung von Arbeitern, welche auf Abstellung von Mißständen dringen.
Ein Delegierter aus dem
Sieger- und Sauerländer Revier führte aus, daß nicht nur im Kohlenbergbau Mißstände herrschen. In dem genannten Revier wird keine Kohle gewonnen, sondern Erz, Schwefelties und dergleichen. Explosionsgefahr herrscht in diesen Gruben nicht, trotzdem sind die Arbeiter nicht minder gefährdet, wie in den Kohlengruben. Die Arbeiter werden oft geradezu in Lebensgefahr hineingetrieben. Der Redner hat viele Jahre in einer Grube gearbeitet, aber in der ganzen Zeit feinen Berg inspektionsbeamten gesehen. Gin Redner aus dem Dortmunder Revier ist entlassen worden, weil er den Vorgesezten auf Mißstände aufmerksam machte. Der Vorgesetzte sagte: Die roten Brüder haben immer was zu klagen. Laßt die Bande arbeiten und wenn fie taput gehen.-
Aus dem
Halleschen Revier
Bestimmungen zum Schuke gegen Seuchengefahr mißachtet werden, dafür führte unter anderem ein Delegierter aus dem Aachener Wurmrevier Beispiele an. Abortkübel, wie sie in der Verordnung zur Bekämpfung der Wurmkrankheit vorgeschrieben sind, findet man nicht auf Grubenstreden von 2 bis 3 Kilometer. Auf einer Zeche des Reviers gibt es überhaupt feine solchen Kübel, und in anderen läßt man sie solange ungeleert stehen, bis sie überlaufen. Auf der Zeche" Nordstern" im Wurmrevier fehlt es an Wettertüren. Wegen der Härte der Kohle muß immerfort geschossen werden und die Bergleute müssen im schlimmsten Pulverdampf arbeiten. Vor zehn Jahren schon wurden drei Viertel der Grube stillgelegt, auf Anordnung der Berginspektion. Damals follie alles erneuert werden, es geschah aber nichts. Dieselbe Anordnung wurde zum giveiten Male getroffen, aber dieselben Zustände, die damals schon als gesetzwidrig erkannt wurden, bestehen heute noch. Vor zwei Monaten hat man es noch fertig gebracht, als der Berginspektor erwartet wurde, gefährliche Strecken mit dem Kreuz als außer Betrieb gesetzt zu bezeichnen, und dort gleich nach der Ja fpettion weiterarbeiten lassen. Vor kurzem sind auf" Nordstern" Arbeiterkontrolleure eingeführt worden, aber zu dem offenbaren und ausgesprochenen Zweck, die Kritik in der Bergarbeiterzeitung" zum Schweigen zu bringen.
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Die meisten Redner haben so viel zu sagen, daß sie mit der auf zehn Minuten festgesetzten Redezeit nicht auskommen fönnen, und als endlich um 12 Uhr ein Antrag auf Debattenschluß gestellt wird, ist man allgemein überzeugt, daß nur ein kleiner Teil vor dem gesagt worden ist, was eigentlich zu sagen war, aber man hat keine Zeit mehr, weiter über den Punkt zu reden. Dec Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen. Das Schlußwort erhält der Referent Pokorny.
wurde ein Fall mitgeteilt, der sich vor einigen Jahren zugetragen hat. Bei einem Unfall wurden acht Arbeiter in der Grube teils durch Steinfall erschlagen, teils find sie im Wasser ertrunken. Dieser Unfall wird auf Mißstände zurüdgeführt, die schon längere Zeit be standen haben müssen, aber von dem Bergrat, der drei Tage vor Er fagte unter anderem: Wir könnten hier noch wochenlang dem Unfall die Grube revidierte, nicht bemerkt worden sind. Der Düsseldorf . In vier überfüllten Volksversammlungen pro- Rebatteur des Halleschen Volksblattes", der diese Migstände be- reden, wenn wir alle Mißstände besprechen wollten, die im Berg testierte heute die Arbeiterschaft des Stadtkreises Düsseldorf gegen Gericht Mißstände befundeten, wurden der Werksverwaltung be- entrollten, trügt nicht. So, wie es hier gezeigt worden ist, sicht es sprach, wurde angeklagt und verurteilt und die Zeugen, welche vor werksbetriebe bestehen. Das Bild, welches unsere Erörterungen die Dreiklassenschmach, die Ausnahmegesegheze sowie gegen die Unzulänglichkeit der Gewerbeordnungsnovelle. Nach Schluß der Wer- fanntgegeben und gemaßregelt. In einer Braunkohlengrube des in den Bergiverken aus. Aber so kann es im deutschen Bergbau zulänglichkeit der Gewerbeordnungsnovelle. Nach Schluß der Ver- Halleschen Reviers wurden Ausländer beschäftigt, die kein Deutsch nicht weiter gehen. Solche Zustände, wie sie hier geschildert worden fammlungen unternahmen ungefähr 1000 bis 1200 Teilnehmer einen verstanden. Man konnte sich mit ihnen nicht verständigen. Sie be- sind, dürfen nicht weiter bestehen bleiben. Das Bild, was uns dieser zwanglofen Spaziergang durch die innere Stadt. Die Polizei zu tamen einen wesentlich geringeren Lohn wie die einheimischen Ar- Kongreß vor Augen geführt hat, ist eine Bankrotterklärung der - verhielt sich passiv und be- beiter. Auch Frauen wurden auf dieser Grube beim Kohlen- Arbeiterorgane über Mißstände im Bergbau berichteten, so suchten Grubenaufsicht. Wenn die Bergarbeiterzeitung" und andere Fuß und zu Pferde stark vertreten schränkte sich darauf, die Zugangsstraßen zum Rathaus und zum gewinnen, allerdings im Tagebau, beschäftigt. die Grubenbesizer, diese Berichte als unwahr hinzustellen. Das ist Ein Delegierter aus dem Regierungsgebäude abzusperren. Zur selben Zeit fanden im Landihnen aber nie gelungen, höchstens, daß nebenfächliche Irrtümer freise vier Versammlungen statt. Die hier angenommenen Resächsischen Braunkohlenrebier berichtigt werden konnten. Ueber unsere gestrigen Verhandlungen folutionen wurden sofort dem Reichstage und dem Reichsamt des fagte unter anderem: Wenn wir auch nicht mit Schlagwettern zu hat ein Berliner Blatt geschrieben, wenn auch nur der zehnte Teil Innern zugesandt. rechnen haben, so herrschen im Braunkohlenbau doch Mißstände wahr wäre von dem, was hier berichtet wurde, so sei das eine anderer Art, die schlimmer sind, wie die Mißstände im Steinkohlen - schwere Anklage gegen die Regierung, und sie müsse Abhilfe schaffen. bau. Bei der Braunkohlengewinnung wird ein derartiger Raub- Wir wissen alle, daß das, was hier über Mißstände im Bergivertsbau betrieben, daß alle Sicherheitsmaßnahmen fast ganz vernach- betriebe vorgebracht wurde, nur ein schwacher Widerschein der lässigt werden. Was in dieser Hinsicht aus Steinkohlengruben an Wirklichkeit ist.( Sehr richtig!) Auf der Zeche Dostfeld haben
Am Montag.
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Neun Wahlrechtsdemonstrationsversammlungen, die sämtlich überfüllt waren, fanden am Abend in Köln und
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Kleines feuilleton.
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Tacitus gespendete Rob wieder wahr werde:" Verderben und sich verderben lassen, wird bei ihnen nicht mit dem Wort" Beitgeist" entschuldigt!"
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Schicksal dieses jungen Mädchens an das feinige zu knüpfen, ging er nach Napoleons Rückkehr von Elba wieder zum Heere zurüd und fuchte und fand den Tod bei Waterloo .
Humor und Satire. Konkurrenz. Und der Ulstein ließ den Koeppen Sausen durch Sibiriens Steppen Mit zwei andern um die Wett'. Und wohin die Autler kamen, Da berteilten sie Reklamen Für die herrliche„ B. 3." Dies jedoch war augenscheinlich Einem Manne äußerst peinlich: Diefer Mann hieß August Scherl . Und er ließ das ist der Gipfel- Fliegen Monsieur Armand ZipfelDenn er ist ein ganzer Kerl.
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Und so sehen wir in Bälde
Grabt ihn aus und packt ihn ein!"
Trallala.
ind so wurde die Komödie wieder einmal Wirklichkeit. Denn Dem Bolfe feine Kunft! Die allgewaltigen Ratsherren der Seestadt Wismar find den in ihren Augen offenbar törichten und bereits in Thomas lustiger Verspottung der Mucker und Heuchler überflüssigen Bestrebungen, dem Bolte die Kunst zu erschließen,( Moral") tritt ein Gymnasialprofessor auf, der seinen Tacitus gänzlich abhold. Sie machen solchen Firlefanz nicht mit, fie haben genau ebenso zu zitieren weiß wie diefer famose Verein. Leider enthüllt sich dieser Zitaterich im weiteren Verlauf als ein auch die beneidenswerten Mut, Kunst für eine Klassenangelegenheit der wohlhabenden Bürger zu erklären. Das vom Zeitgeist Angefressener. Da wir es mit dem Verein Frauenstreben" ehrlich meinen, möchten wir ihm dringend raten, solche wie Wismarer Gewerkschafts Kartell hatte, das erfreulicherweise ant vielen Drten geschieht, für seine feine Mitglieder Bitate zu meiden. Sie wirken gar zu boshaft. Literarisches. besondere Voltsvorstellungen ins Leben gerufen. Die Theaterdirektion war ihm dabei entgegengekommen und so schien zu aller Viktor Hugos, Elende und ihr Geld. Daß dem Zufriedenheit den Wismarer Arbeitern eine Gelegenheit gesichert, berühmten Romane Vittor Hugos„ Die Elenden" in höherem Maße das Theater besuchen zu können. Nur der hochlöbliche Senat war als man bisher annahm tatsächliche Ereignisse und Lebensschicksale nicht damit einverstanden. Er verbot der Theaterdirektion, für die Gewerkschaften Theaterstücke aufzuführen. Dazu fei die wiesen, die Gustav Simon in der" Revue de Paris" veröffentlicht. Dazu fei die Grunde liegen, wird durch einige interessante Mitteilungen erErlaubnis des Nates nötig und eine Preisherabsetzung der Plätze Es ist schon längst bekannt, daß zu dem in dem Roman vor wäre zudem nicht angebracht. Auch war der Senat sehr moquiert, fommenden Bischof Bienvenu Myriel, der dem gehezten Elenden" daß man ohne Benachrichtigung und gehörige Veröffentlichung der Jean Valjean freundliche Anfnahme gewährt, niemand anders gleichen unternommen habe. als der Bischof von Digne, Monseigneur Miollis, Modell Die Natsherren der guten Stadt Wismar sind also die Bürgergestanden hat. Simon hat nun aus Papieren, die er im lichen Seitenstlice zu unseren Junkern. Was braucht das Volt Kunst Nachlaß Viktor Hugos fand, festgestellt, daß auch die Hauptgestalt und Stultur, das macht nur begehrlich und verwischt die gottgewollten des Romans und seine Lebensgeschichte, sowie feine Beziehungen Klassenunterschiede. Die Kunst ist in Wismar für die feisten Börsen aum Bischof in der Hauptfache auf tatsächlicher Unterlage beruhen. und es besteht nicht der geringste Anlaß, den Arbeitern die Privilegien Der„ Elende", den der Dichter zum Helden seines Romans wählte, der besitzenden Klaffen zugänglich zu machen. Schon deshalb nicht, hieß Pierre Maurin und war wie der Romanheld im Jahre 1801 weil es sonst allzu stadibekannt würde, daß die Bürger das Theater au fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden, weil er, um Brot leer lassen und daß die Arbeiter trotz der ermäßigten Preise dem zu stehlen, in einen Bäckerladen eingedrungen war und im dabei Theater mehr Geld ins Haus tragen als die Privilegierten, die lieber entstandenen Streit den Bäcker erschlagen hatte. Nach seiner Entdraußen bleiben. Das Volk ist also bildungseifrig, tunstbegierig laffung von aller Welt gemieden, Kopfte er im Herbst 1806 eines Abends an Marées- Ausstellung erklärt haben, ist nach den" Münchener Neuesten und bereit, Opfer für die Genüsse zu bringen, die das Bürgertum der Tür des bischöflichen Hauses an und bat um Nahrung und Obdach. verschmäht. So was muß verhindert werden. Denn wo bliebe Obwohl Maurins Aussehen nichts weniger als vertrauenerweckend ſonſt das Klaſſenmonopol der gebildeten Schichten und wo ihr an- war, nahm ihn doch der Bischof mit freundlichen Worten auf. Am gemaßter Ruhm, Hüter und Träger der Kulturgüter zu sein! nächsten Morgen war Maurin wie verwandelt, der Ausdruck wilden-Eine Ehreugabe für Ernst Haede I. Haeckels letzte Tacitus und der Zeitgeist. Wer das deutsche Volf, soweit es Troyes war ganz aus seinem Gesichte gewichen und der Bischof er- Schöpfung war das phyletische Museum in Jena , das durch Präs ben Lokal- Anzeiger" liest, in seinen wahren Tiefen und Höhen fannte, daß der Ausgestoßene noch feineswegs für die menschliche parate, Modelle und Bilder dem Beschauer die Tatsachen der Enttennen lernen will, der hat da eine wahre Fundgrube in dem dort Gesellschaft verloren Er schichte ihn daher mit einem widelungslehre vor Augen führen soll. Schöne biologische Gruppen als General werden die Mannigfaltigkeit der Anpassungen erläutern, und ein alle Sonntage veröffentlichten Abschnitt:" Deffentliche Meinung". Empfehlungsschreiben zu seinem Bruder, Maurin wurde Alles was die Braven in Wallung bringt, findet da seine be- in Italien stand. aum Krankenpfleger in Archiv soll Dokumente zur Geschichte der Abstammungslehre sammeln. Heere gemacht. des ruhigende Ablagerungsstätte. Die Nadtfultur hat es begreiflicher- feinem Die Erwartungen Generals Da zur inneren Einrichtung des Museums noch 100 000 m. weise den guten Seelen neuerdings besonders angetan, und so wurden nicht getäuscht, denn Maurin tat seine Pflicht mit fehlen, erläßt ein aus Naturforschern, Schriftstellern und Künstlern schrieb denn auch der Vorstand des„ Bereins Frauenstreben zu der Hingabe des Verzweifelten, der den Tod sucht. Nach dem ersten zusammengefegtes Komitee einen Aufruf zur Stiftung einer EhrenBerlin" eine teils befümmerte, teils empörte Einsendung. Sie Sturze Napoleons fehrte Maurin wieder zum Bischof zurück, der ihn gabe, die Haedel im Anschluß an feinen 75. Geburtstag übergeben schließt, nachdem sie besonders auch die unsittliche Freibäder- mit offenen Armen aufnahm. Aber der Bischof hatte eine Ver- werden soll. Beiträge sind bis Ende Februar an die Bank für bewegung gebührend gebrandmarkt hat, mit den schönen Worten: wandte bei sich, und diese Verwandte hatte eine Nichte; die beiden Handel und Industrie in Berlin W. 56, Schinkelplatz, später an das " Frauen Deutschlands , helft, einen solchen Zeitgeist bekämpfen, der faben sich und verlieblen sich beim ersten Anblick. Da aber Maurin Universitätsamt in Jena und zwar mit der Bezeichnung„ Bugunsten derartige Auswüchse propagiert, auf daß das den Germanen von einfah, daß seine Vergangenheit es ihm unmöglich machte, das der Ebrengabe für Ernst Haeckel " au richten.
war.
der
Notizen.
- Marées Ausstellung in Berlin . Nachdem num. mehr, sämtliche Galerien und Privatbesizer, die die Münchener Marées- Ausstellung beschickt haben, ihre Teilnahme an der Berliner Nachrichten" das Unternehmen für Berlin gesichert. Die Ausstellung wird in den Räumen der Berliner Sezession stattfinden und vom 25. Februar bis zum 1. April dauern.