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fir gewissermaßen schon einen Arbeiterkontrolleur. In diese Grube Verschiedenheit der Berhältnisse in den verschiedenen Bundesstaaten berggesek, welches uns schützt vor der Willfürherrschaft des über. ist vorige Woche der Redakteur der Bergarbeiterzeitung" mit ein einheitliches Bergrecht nicht möglich sei. Aber diese Verschieden- mächtigen Grubentapitals! einem Stollegen eingefahren. Allerdings nicht an dem Tage, wo er heit besteht ja schon in Preußen felbst, zwischen Ruhrbergbau, Als gegen Ende der Sizungszeit noch 16 Redner auf der Liste es wünschte, sondern später. Auch wurde ihm nicht gestattet, einen Saarbergbau, den schlesischen Gruben usw. Die Verschiedenheit der standen, wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Bergmann , der die Grube genau kennt, mitzunehmen. Wäre dies Verhältnisse in anderen Industrien ist nicht minder groß, und doch Bur Begründung des Antrages sagte der Vorsitzende Sachse geschehen, dann hätten vielleicht mehr Mißstände festgestellt werden find sie einheitlichen Reichsgesehen und Verordnungen unterworfen. unter anderem: Der Saal müsse um% 7 Uhr geräumt werden, tönnen, als es bei dieser Befahrung der Fall war. Wenn die Zudem ist es eine Fittion, wenn man behauptet, der Bergbau meil jeden Abend Militärmusit stattfinde. Deshalb sei auch die Werksleitungen den Vertrauensleuten der Bergarbeiterorganisation Deutschlands unterliege nur den Landesgesetzgebungen; es bestehen Dekoration des Saales vorhanden. Des Kongresses wegen sei sie das Befahren der Gruben gestatten würden, dann fönnten wir viele Gefeßesbestimmungen des Reiches, die für den Bergbau genau nicht gemacht. allenfalls auf die Anstellung von Arbeiterkontrolleuren verzichten. so gut gelten wie für andere Industriezweige, darunter nicht Das

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Schlußwort

In Radbod sollen in nächster Woche die Arbeiten aur weniger als 23 Paragraphen der Gewerbeordnung. Der Schritt Bergung der Reichen begonnen werden. Wir haben ersucht, daran zu einem Reichsberggesetz ist also feineswegs so groß. Wer ein erhält der Referent F. Schmidt. Er hebt hervor, daß unter teilnehmen zu können. Wir halten uns dazu berechtigt, weil wir solches nicht will, der mill überhaupt keinen Bergarbeiterschutz. Der allen Rednern es find 40, die zu dem Punkt der Tagesordnung schwere Anklagen gegen die Grubenverwaltung erhoben haben und auf dem Dreitlaffenwahlrecht beruhende preußische Landtag zeigt gesprochen haben keiner gegen ein Reichsberggeseh irgendwelche weil es gilt, unparteiisch festzustellen, ob unsere Anklagen begründet sich in seiner Mehrheit jedes sozialen Empfindens bar und ist mit Einwendungen gemacht hat. Weil in den verschiedenen Landes­ſind. Eine einwandfreie Untersuchung ist nicht möglich, wenn an seinen Junkern und Kapitalsvertretern der Haupthemmschuh. parlamenten feine Mehrheit für einen irgendwie ausreichenden den Bergungsarbeiten nur die Angeklagten, aber nicht die Ankläger Würde Preußen im Bergarbeiterschutz vorangehen, müßten die Schutz des Bergmannes zu haben ist, forderten alle die reichs­teilnehmen. Es geht das Gerücht, daß noch lebende Arbeiter in der anderen Bundesstaaten folgen. Aber, daß Preußen vorangeht, ist gefeßliche Regelung. Sie muß uns unter anderem auch die Be­Grube waren, als diese unter Wasser gesetzt wurde. Wir wollen nicht zu erwarten. Notwendig scheint auch eine internationale feitigung des Soll- und Prämiensystems bringen. Darunter, daß an der Bergung teilnehmen, damit die Wahrheit festgestellt wird. Wereinbarung über den Bergarbeiterschuh, aber dazu muß erst ein- bie Grubenbeamten für die Förderung einer bestimmten Masse Noch fehlt uns die volle Aufklärung über das Unglück auf der mal für Deutschland ein einheitliches Reichsberggesetz bestehen, denn von Kohlen sorgen müssen, hat vor allem auch der Bergmann schwer Beche Borussia". Wir vermuten, daß in diesem Prozeß Meineide nur mit dem Reich kann das Ausland solche Bereinbarungen ab- au leiden. Gin Reichsgesetz muß dieses System im Ruhrrevier weg­geschworen worden sind. Es handelt sich vor allem um die Frage, schließen. Der Redner führt noch eine ganze Reihe von Be- blasen. Meil wir wissen, daß die Grubenbeamten nicht imstande ob schon vor dem Unglück ein Hydrant in der Grube war. Ver- weisen für die unhaltbarkeit der im deutschen Bergbau bestehenden sind, die Interessen ber Arbeiter zu vertreten, deswegen fordern schiebene Gründe sprechen dagegen. Möge sich die Staatsanwalt Bustände, wie für die Notwendigkeit der einheitlichen Regelung wir auch die reichsgesehliche Festlegung der geheimen Wahl der fchaft mit der Untersuchung dieser Angelegenheit möglichst beeilen. an und weist zum Schluß darauf hin, daß die wichtigsten Forde Knappschaftsvertretung. Gegenwärtig spielt der Grubenkapitalist Der Prozeß Gärtner, der sich fürzlich in Hildesheim ab- rungen in der vorgeschlagenen Resolution niedergelegt sind. Der des einen Landes den des anderen aus, wenn es gilt, gesetzlichen spielte, hat gezeigt, daß die Bergbehörde alles versuchte, um die Vortrag fand lebhaften Beifall. Zum Schluß der Vormittags- Regelungen vorzubeugen oder die Verhältnisse noch zu ver Berfehlungen der Werksverwaltung als recht klein erscheinen zu fihung gibt der Vorjizende bekannt, daß von den 40 Diskussions­laffen. Dadurch ermuntert man geradezu die Grubenbefizer zu rednern, die zum ersten Punkt der Tagesordnung gesprochen haben, Verstößen, während die Arbeiter bei den geringsten Berfehlungen nur 3 Angestellte, alle anderen im Bergbau tätige schtver bestraft werden. Die Parlamente und die öffentliche Meinung bis in die Reihen arbeiter waren. ber Konservativen hinein stehen auf unserer Seite. Aber so start ist weder das Parlament noch die öffentliche Meinung, daß sie den Willen des mit den Regierungsvertretern verfippten Kapitals brechen könnten. Schwere Kämpfe stehen uns bebor. Wir müssen uns auf das äußerste gefaßt machen. Es scheint, daß das wenige, was uns die Regierung bieten will, noch verschandelt werden soll. Dagegen müssen wir mit aller Straft anfämpfen. Wir müssen den Bergleuten fagen: Wenn ihr zum Ziele kommen wollt, sest eure Kraft selbst ein. Ohne Stampf werden wir unsere Forderungen nicht erringen.( Lebhafter Beifall.)

Sierauf wurde die nachstehende Resolution einstimmig an genommen:

Die preußisch- deutsche Berggefeßgebung hat bisher einen Gang genommen, der nicht dazu führen konnte, die Zustände im Bergbau zu beffern, vornehmlich war auch die mangelhafte Berg­aufsicht mit Schuld daran, daß die Zustände im Bergbau fich immer trostloser gestaltet haben. Wer die Unfallzahlen im Berg bau näher betrachtet, tommt zum Ergebnis, daß faum eine Ein­richtung in sozialwirtschaftlicher und sozialpolitischer Hinsicht so mangelhaft ist, wie das bisherige Bergaufsichtssystem in Preußen­Deutschland. Den Hauptgrund dafür sehen die Bergarbeiter darin, daß sie als die Mitbeteiligten im Bergbau von der Mits bestimmung über die Werks- und Arbeitsverhältnisse sozusagen ausgeschlossen sind, daß den Bergarbeitern tein Recht eingeräumt ist, ihr Leben und ihre Gesundheit so zu wahren, wie man es berlangen fann und muß.

Bei Eröffnung ber

Nachmittagssihung

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gab der Vorfizende Sofinati ein Sympathietelegramm des preußischen Landtagsabgeordneten Genossen Beinert- Hannover bekannt, der am persönlichen Erscheinen verhindert ist. Hierauf begann die

Debatte über die Forderung eines Reichsberggefehes. Auch bei dieser Gelegenheit tamen Mißstände über Mißstände zur Sprache. Besonders wurde das Strafsystem, die Ueberschreitung der Arbeitszeit, sowie Unzuträglichkeiten im Knappschaftswesen er­

örtert.

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Gin Redner aus dem Dortmunder Bezirk berichtete, daß auf ber Grube Breußen" in einem Monat 872 Arbeiter mit 879 m. bestraft worden sind, davon waren 418 M. Strafe für Förderung unreiner Kohle. Auf der Beche Minister Achenbach" hatte ein Mann in einem Monat 25 M. Strafe au zahlen. Ein Redner, der über die Zustände in den Hannoverschen Kaliwerken sprach, teilte unter anderem mit, daß die Arbeiter in einer Grube bei+30 Grad Celsius 12 Stunden arbeiten müssen. In den Kaliwerten gibt es fein Wasser, weder zum Trinken, noch zum Waschen.

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Ferner wurde mitgeteilt: Auf der Kaisergrube" in Lugau wurden 14 Mitglieder des Arbeiterausschusses, welche es mit der Vertretung der Arbeiterinteressen ernst nahmen, entlassen. Der Steiger begründete die Entlassung mit den Worten: Wer anderer Meinung ist wie wir, der fliegt." Von den Arbeitern eines Der Bergbau in Deutschland hat die höchsten Unfallziffern fistalischen Staliwerts in Deister ist ein Berginvalide zum Kongreß von allen Gewerbegruppen aufzuweisen. Von den im Jahre 1907 belegiert, weil keiner der beschäftigten Arbeiter aus Furcht vor zur Meldung gelangten 662 901 Unfällen in der deutschen In Maßregelung den Kongreß zu besuchen wagt. Aus dem Bezirk Sustrie entfallen auf den deutschen Bergbau allein 92 455 Unfälle, Oberhausen wurde berichtet: Die Grube Neumühl" hat in einem gleich 14 Prozent der gesamten Unfälle. Während die in den Jahre 24 000 m. Strafgelder erhoben, die Grube Westend" 17 000 Snappschaftsberufsgenossenschaften versicherten Personen, also Mart und die Grube Kontordia" nur von einem Schacht 7000 M. die Bergleute, nur runda der in den gesamten Berufsgenossen- Aehnliche Angaben über hohe Strafen wurden von verschiedenen schaften versicherten Personen ausmachen, entfallen auf sie aber Rednern auch aus anderen Bergwerksbezirken gemacht. Unter rund der gesamten gemeldeten Unfälle in den Berufs - den Arbeitern im Wurmrevier herrscht eine ungewöhnlich hohe genossenschaften. Die Zahl der Unfälle, für die im Jahre 1907 Krantengiffer. Die Ursache der häufigen Erkrankungen wird in zum ersten Male Entschädigung gezahlt wurde, belief sich in den den schlechten Verhältnissen und ber überlangen Arbeitszeit erblidt. deutschen Berufsgenossenschaften auf 144 703, darunter 9815 mit Ueberschreitungen der festgesetten Schichtzeit wurden vielfach be tödlichem Ausgang und 1356 Unfälle, die mutmaßlich dauernde richtet. So von mehreren Gruben bei Gelsenkirchen . Dort ist die und völlige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatten; innerhalb der Schichtzeit in der Beit vom 18.- 23. Januar täglich um 8-25 Mi­Snappschaftsberufsgenossenschaft verunglüdten entschädigungs- nuten überschritten worden. In mehreren Gruben desselben Be pflichtig im Jahre 1907 allein 11 360 Personen, darunter tödlich zirke find in 6-12 Zagen je 700-800 M. Strafgelder erhoben 1743. Nahezu der sechste Teil aller Getöteten entfällt auf den worden. Der Redner, ber diese Mitteilungen machte, hat aus Bergbau allein. Nach den vorläufigen Feststellungen der Snapp gerechnet, wenn die von ihm angeführten Gruben, die zusammen schaftsberufsgenossenschaften für das Jahr 1908 sind im deutschen 10 850 Arbeiter beschäftigen, ein ganzes Jahr in derselben Weise Bergbau für dieses Jahr insgesamt 108 582 Unfälle, darunter Strafen verhängen würden, 80 750 M. an Strafgeldern zusammen 1869 Tote. Diese Biffern sind erschreckend. Seit vielen Jahren fordern die deutschen Bergarbeiter Bu- tämen. Für das ganze Ruhrbeden unter denselben Voraussetzungen ziehung von Arbeitern zur Kontrolle der Gruben. Die heutige Bergaufsicht ist nicht nur unzulänglich, sondern sie wird, wie an betragen. Sunderten von Beispielen nachgewiesen werden kann, von den Bei Erwähnung eines Prozesses, der in Oberhausen gegen einen Grubenbefizern bezw. ihren Verwaltungen auch noch hinter gangen. Andererseits wieder ist genügend Mißtrauen enstanden Bergarbeiter stattfand, wurde mitgeteilt: Ein in diesem Prozeß burch die oft offenkundige Parteinahme mancher Aufsichtsbeamten als Sachverständiger vernommener Bergrat fagte: Die Arbeiter für die Bergwerksbesizer. Bestärkt sind die Vergarbeiter in behaupten, an dem Unglüd in Rabbob sei die Werksverwaltung und ihrem Verlangen, Arbeiter zur Mitkontrolle der Gruben heran die Bergbehörde schuld. Das werben wir ihnen anstreichen. zuziehen, weiter durch die Feststellungen über Ursache und Wir­fungen der Maffentatastrophen im Bergbau wie: Karolinenglüd, Borussia, Reeden, Rabbob usw. Die Katastrophen haben ohne weiteres die Notwendigkeit einer Arbeiterkontrolle im Bergbau autage treten lassen.

würde die

Straffumme 2 390 000. im Jahre

schlechtern. So geht es nicht nur innerhalb des Deutschen Reiches, sondern auch im Ausland. In Desterreich erklärten die Gruben­befizer, daß die dort bestehende gefeßliche Schichtzeit nicht inne­gehalten werden könnte, weil in den benachbarten oberschlesischen Gruben eine weit längere Schichtzeit bestände. Welche unüber­brüdbare Kluft zwischen dem Profitinteresse der Grubenkapitalisten und dem Interesse der Arbeiter an der Grhaltung von Leben und Gesundheit besteht, zeigte sich deutlich bei der Beurteilung der Borussia"-Affäre, als der eine Sachverständige erklärte: Man betreibt doch nicht Bergbau, um Gefahren zu bekämpfen, sondern um Kohlen zu fördern." Weil aber der Bergmann den unbedingt notwendigen Schutz für Leben und Gesundheit nicht entbehren kann, darum fordern wir ein Reichsberggeseh.

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Der Kongreß nahm die folgende Resolution einstimmig an: Die Entwidelung der deutschen Bergwerksverhältnisse drängt zu einer einheitlichen Regelung derselben. Eine ganze Anzahl Einrichtungen im Bergwerks- und Knappschaftswesen der einzelnen deutschen Bundesstaaten sind von Reichsgesehen abhängig gemacht worden und werden von diesen beeinflußt. Was aber fehlt, ist das Bild der Einheit, das unserer Berggesetzgebung um so mehr anhaften sollte, als es sich um tief einschneidende Lebensfragen eines Teils der deutschen Bevölkerung, der Bergarbeiter, handelt. Die Unfallhäufigkeit im deutschen Bergbau, die hohen Kranken­aiffern, die allzufrühe Invalidität der Bergarbeiter, ihre viel­fach noch schlimme Behandlung durch die Grubenbefizer, wie die noch äußerst mangelhaften Snappschaftseinrichtungen für die allzufrüh aufgebrauchten Bergarbeiter und deren Familien, zeigen uns, daß in der Bergwerks- wie Bergarbeiterschutzgesetz­gebung noch manches zu tun ist, ehe wir zu gesunden Verhält­nissen im deutschen Bergbau fommen. Nicht nur die deutschen Bergarbeiter empfinden lebhaft die Notwendigkeit einer gründ lichen Reform der Berggesetzgebung, sondern es verlangen gleich­zeitig weitere andere Bevölkerungsschichten diese Reform und wie Die Berhandlungen in den Landtagen der einzelnen Bundesstaaten und im Reichstag gezeigt haben, auch weite Kreise der parlamen­tarischen Vertretung der deutschen Bevölkerung. Im deutschen Reichstag hat ein Reichsberggesetz schon längst eine Mehrheit für sich gefunden und lange schon hätten wir ein solches, wenn nicht die Bundesstaatsregierungen diesem widerstrebten.

Der Kongreß ist der Meinung, daß eine reichsgesehliche Regelung, besonders der Arbeits- und Arbeiterschutzverhältnisse im Bergbau teine großen Schwierigkeiten im Wege stehen und darum erhebt er von neuem die Forderung einer schleunigen reichsgesetzlichen Reform der Berggesetzgebung. Der Kongreß macht die alten Forderungen der Bergarbeiter zu einem Reichs­berggefes, soweit sie noch der Erfüllung harren, auch zu den feinigen und verlangt vor allen Dingen eine reichsgesetzliche Reform in der Richtung des Bergarbeiterschutzes, der Regelung des Strafwefens, der Berkürzung der Arbeitszeit und der ein­heitlichen Reform des Snappschaftswesens hin.

Sollten die Bundesregierungen dennoch die Oberhoheit über den Bergbau nicht abgeben wollen, so erklärt sich der Kongres; mit den zurzeit noch im Reichstage vorliegenden Anträgen ein­berftanden, bie darauf hinausgehen, den Arbeiterschutz aus dem Bergrecht herauszulösen und diesen allein reichsgesehlich zu ordnen, und zwar:

a) durch böllige Ausdehnung der Reichsgewerbeordnung auf den Bergbau und entsprechende Ergänzung desselben, b) durch einheitliche Regelung des Knappschaftswesens, c) durch reichsgefeßliche Regelung der Bergpolizei.

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F. Schmidt."

Die Ausführungen von Reimpeters im gestrigen Bericht find dahin richtig zu stellen, daß ber Vorfahrer nicht identisch ist mit dem Ausschußmitglied, welches als Arbeiterkontrolleur" fungiert. Diefer darf nur einmal im Monat in Begleitung eines Wertbeamten die Grube befahren, während der Vorfahrer die Grube täglich vor Beginn der Arbeitszeit tontrollieren soll,

Aus der Partei.

Arbeiter- Jugend." Die nächste Nummer der Arbeiter- Jugend erscheint am 10. februar. Es ist daher wünschenswert, daß die abonnementsbestellungen möglichst schnell ber Expedition der Arbeiter Jugend", der Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68, Bindenstr. 69, übermittelt werden.

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In der Diskussion wechseln Redner des alten Verbandes, der polnischen Organisationen und bes Hirsch Dunderschen Gewert bereins einander in bunter Reihe ab, und alle find in gleicher Weise entrüftet über ungeheuerliche Mißstände und schreiendes Unrecht. Ein polnisch organisierter Bergarbeiter berichtet, wie in Der Kongreß stellt sich auf den Standpunkt, daß diese Ston- einer oberlaufiger Grube brei Mann mit je 10 M. Strafe belegt trolle aber auch nur dann eine wirksame sein tann, wenn sie eine wurden, weil sie unartig" gegen einen Grubenbeamten gewesen einheitliche reichsgefeßliche Regelung erfährt, worin die volle Un- fein sollten. Sie wurden obendrein noch entlassen. Die Arbeits. abhängigkeit und Selbständigkeit der Arbeiterkontrolleure ge- ordnung auf der Grube bestimmt, daß die Strafen höchstens sichert ist. Die Arbeiterkontrolleure sollen ferner die Grube unter einen Tagelohn betragen dürfen. Obwohl jene drei Mann schon fortgesetter Aufsicht halten. Um die Unabhängiteit, die Selb - 30 M. Strafen gezahlt hatten, waren am Jahresschluß in der Ab­ständigkeit und die ständige Aufsicht zu ermöglichen, ist es nötig, rechnung über die gesamten eingenommenen Strafgelder im ganzen daß die Arbeiterkontrolleure nicht im Arbeitsverhältnis zu den nur 26 M. aufgeführt. In dieser Grube, fagte der Redner, er Zechen stehen und daß sie von den Arbeitern in diretter und ge- laubt sich der Betriebsdirektor auch noch, mit dem Stock hinter den heimer Wahl- möglichst Stubertmahlgewählt werden; ferner, Arbeitern zu stehen, wie es wohl in den Zeiten der Stlaverei üblich daß fie allein und jederzeit eine Befahrung der Grube vornehmen gewesen sein mag. Nur durchgreifende reichsgefeßliche Regelung tönnen. Auf je 2000 Mann der Belegschaft muß ein Arbeiter und unabhängige Arbeiterkontrolleure fönnen hier Wandel schaffen. Das finanzielle Ergebnis des Nürnberger Parteitages gestaltet fontrolleur entfallen, der vom Staate besoldet wird. Wahl- Ein Redner aus Lugau in Sachsen schilderte, wie die Wahlen berechtigt soll jeder großjährige Arbeiter, wählbar jeder sein, der der Snappschaftsälteften zustande kommen. Nach diesen Schilde fich nach ber vorläufigen Abrechnung folgendermaßen: Einnahmen fünf Jahre Hauer und ein Jahr auf dem Werte tätig war, oder rungen sind die schamlosesten Wahlbeeinflussungen an der Tages aus Eintrittsgeldern 7840,45 M., fonftige Einnahmen 917,20 W., wo fleine Gruben in Frage kommen, im Bereich des Inspektions- ordnung. Die Stimmzettel find gekennzeichnet und wer einen der Summa 8757,65 M. Ausgaben: Lokalmieten, Beleuchtung, Reini­bezirks auf Gruben beschäftigt war. Beschwerden und Mittei Wertsverwaltung nicht genehmen Kandidaten wählt, ist seiner gung 2788,04 M., Deforation, Mufit, projektiertes Feuerwerf, Theater lungen der Arbeiterfontrolleure, soweit es sich um Mißstände auf Entlaffung sicher. Ja, selbst ein Bergrat beteiligte sich an der 8678,27 W., Materialien 2587,18 m., persönliche Dienstleistungen Summa des Ausgaben den Zechen handelt, müssen von der Bergbehörde jederzeit berück- Wahlbeeinflussung, indem er einem Arbeiter, der einem ente 830,05 M., Verschiedenes 397,04 m., sichtigt werden. Wenn sich die Reform unserer Berggesetzgebung schiedenen Arbeiterbertreter feine Stimme gab, mit den Worten 10 275,58 9., mithin Mehrausgabe 1517,93 m. Bon der Parteipreffe. In die Redaktion der Chemnizer bezüglich der Bergaufsicht in dieser Richtung bewegt, dann ist ein brohte: Merfen Sie sich bas!" Schritt getan worden, der zur Sicherheit der Arbeiter in den Ein Delegierter aus Lothringen schilderte die Mißstände in den Volksstimme" ist Genoffe Heilmann aus Berlin als erster po­Gruben viel beitragen wird. dortigen Erzgruben. Da herrscht ein so raffiniertes Straffyftem, litischer Redakteur eingetreten. Unser Bayreuther Parteiblatt, die Från Bolts­zum Beispiel der preußische Bergwertsminister anläßlich der zahlen haben, daß ste bildner" der Fränkischen Tagespost" führte, legt an dessen Stelle Rabboddebatten im preußischen Landtag gemacht hat, abzulehnen. Er, der Kongreß, fordert die gefeßgebenden Körperschaften auf, gehen können. Nach den Lothringischen Knappschaftsstatuten gibt seit Beginn dieses Monats die Unterhaltungsbeilage Die neur Borlagen, wie fie der preußische Bergwerksminister angedeutet es Invalidenpensionen von 3 bis 5 M. monatlich. Gine Illustration Welt" bei. Polizeiliches, Gerichtliches ufw. hat, gleichfalls abzulehnen und nur solche Gefeßesvorlagen zu zu dem bekannten Wort: Für den Arbeiter ist gesorgt bis ins unterstüßen, die den oben angeführten und langjährigen hohe Alter. Ja, sagte der Nedner, wenn die Bergarbeiter alt find, Wünschen der Bergarbeiter entsprechen.

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Der Kongreß ist darum der Meinung, Borschläge, wie sie daß die Arbeiter unter ungünstigen Umständen soviel Strafe au tribüne", bie bisher als Unterhaltungsbeilage den Volks

Franz Pokorny ."

Bum ateiten Punkt der Tagesordnung:

Einführung eines Reichsberggejekes

erhält das Wort der Referent

ohne Lohn nach Hause

werden sie auf die Landstraße gesetzt und können verhungern. An den Mißständen im Gebiet der Lothringischen drei Könige Röchling , Wendel und Stumm ist auch die Regierung nicht unschuldig. Und angesichts solcher Mißstände verlangt man, daß die lothringer Berg arbeiter gute Deutsche sein sollen.

Aehnliche Zustände beftehen auch, wie an bestimmten Bei. 8. Schmidt,( Sirsch- Dunderscher Gewerkbereift). spielen gezeigt wurde, in den fistalischen Saargruben. Dort Der Redner verweist auf die Entwidelung der deutschen Klein werden die Arbeiter nicht nur mit Geldstrafen, sondern auch mit flaaterei zum Einheitsstaat. Wie wir ein Reich haben, verlangen Ablegung bis zu einer vollen Woche bestraft, was einen Lohnausfall wir auch ein Recht im Bergbau. Bei der Masse von Gefeßen und für sechs Schichten a 5 bis 6 M. bedeutet. Dasselbe System be­Berordnungen, die jetzt für den deutschen Bergbau gelten, ist es steht auch in den Gruben des mit päftlichem Segen gewählten felbft Juristen unmöglich, sich hindurchzufinden. Die Einwendungen Reichstagsabgeordneten Wendel.

Nummer 4! Die beiden Straßburger Reichsverbändler, Rechts­anwalt Dr. 8 ich weigert und Militärbauinspektor Stegmann, beren Massenklagerei wir gestern beleuchteten, haben nun die vierte Attade hinter sich. Wie uns ein Privattelegramm meldet, wurde am Dienstag Genosse Petersson vom Hamburger Echo" wegen Beleidigung der beiden Terroristen zu einer Geldstrafe von 300 m. berurteilt. Es stehen jetzt nur noch 15 Prozesse aus!

Aus Industrie und Bandel.

Submissionsmachenschaften.

Hin und wieder macht eine sogenannte Submissionsblfite die

der Gegner eines Reichsberggefeges wurden schon erhoben, als 1865 Schier unerschöpflich waren die Klagen, welche die Redner bas preußische Berggefeß die damals geltenden verschiedenen Ver- aus allen Bergbaubezirken vortrugen. Alle ohne Ausnahme ver ordnungen ablösen sollte, Die Gegner behaupten, daß wegen der I traten fie die Forderung: er mit einem einheitlichen Reichs- Runde durch die Breffe. Die lieben Lefer wundern sich, daß Breis­