leichtge-Irtpnschaft der Umgegend, die durch die Vertiefung der Elbeschädigt werden könnten, genügend berücksichtigt werden.Abg. Waldstedt tfts.. Vg.) bemängelt einzelne Bestimmungendes Vertrages.Abg. Dr. Hahn(k.): Wir müssen die Nerven haben, eventuellden Vertrag abzulehnen, denn für Hamburg stehen Hundertevon Millionen auf dem Spiele, für uns nur der Verlust von elfMillionen. Preußen sollte etwas mehr von dem hanseatischen könig-lichen Kaufmamlsgeist beweisen.(Bravo I rechts.)Minister v. Breitenbach erwidert den, Vorredner, daß die be-rufenen Vertreter von Harburg, wie der Oberbürgermeister und derLandrat des Kreises, die großen Vorteile des Vertrages für Harburganerkannt hätten. Die Regierung mutzte die Frage von großennationalen Gesichtspunkten aus behandeln, die Ausführungen desVorredners waren sehr partikularistisch angehaucht.Nach weiteren kurzen Bemerkungen der Abgg. B r ü t t(fl.) undEcker(natl.) geht die Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern.Damit ist die Tagesordnung erschöpft.Nächste Sitzung Freitag 12 Uhr.(Vorlage betr. Erhöhung desKapitals der Zentralgenostenschaftskasse. Fortsetzung der zweitenBeratung des Justiz et atS.)Schluß ö'/.j Uhr._parlamcntarilcbcö.Aus der Budgetkammission des Reichstags.(11. Sitzung vom 4. Februar.)Bei Beginn der Sitzung nahm Staatssekretär v. Schorn daZWort, um zu erklären, daß das angebliche zweite Interview einesenglischen Journalisten mit dem deutschen Kaiser überhaupt nichtstattgefunden habe. Die Erklärung des Dr. Lehmann in der„Ger-mania" enthalte«inen Druckfehler, eS müsse heißen:„habe sie niegehabt'; das Wort nie sei durch ein Versehen weggelassenworden...Beim Titel„Konsulate', wo insgesamt 200 500 M. mehr angefordert sind, werden 45 000 M. aus Sparsamkeitsgründen gestrichen. Bon Zentrumsseite wurde abermals hervorgehoben, daßunsere Beamten im Auslande nur O'/z bis 6 Stunden täglicharbeiteten, was, wenn nicht ein tropisches Klima in Frage käme,entschieden zu wenig sei. Als Beispiel dafür, daß wir teurerarbeiteten als die praktischen Engländer, wurde angeführt, wirhätten in Shanghai 13 Beamte, während das englische Konsulatdaselbst mit 8 Beamten auskommt, obgleich der englischeGeschäftsbetrieb sicherlich umfangreicher ist als der deutsche.Weiler wurde bemängelt, daß die Zahl der Attaches inAsien, namentlich im Verhältnis zu anderen Ländern, entschieden zuhoch ist und daß auch ihre Bezahlung(jährlich 12 000 M.) in keinemVerhältnis zu ihren Leistungen steht.— Ein Geheimrat verteidigtedie angefochtene Position: Die bei den Konsulaten des Orients an-gestellten K a w a s s e n seien notwendig, denn die Sitte erfordere,daß, wenn der Konsul ausgehe, sie in schöner Uniform vorihn, herliefen und ausriefen, wer komme. Was diebeinängelte hohe Bezahlung anbetteffe, so dürfe man nicht denhiesigen Maßstab anlegen. Ihm sei ein Fall bekannt, wo einBeamter in Kalkutta seiner Stellung entsprechend zwanzigDienstboten gehalten habe, der sich hier mit zweien behelfe l Danneien aber auch die Geschäfte sehr gewachsen. Vor 10 Jahrenhabe man beispielsweise die Automobile noch nicht gekannt.und unsere auswärttgen Vertretungen hätten demnach auch keineArbeit damit gehabt, lvährend das deutsche Konsulat in Paris imvergangenen Jahre nicht weniger als 1500 Bescheinigungen anAutomobilisten ausgestellt habe, damit sie die Grenze passierenkönnen.—Von sozialdemokratischer Seite wurde ausgeführt, daß, um dieRegierung zu einer Reorganisatton des Dienstes und zur Sparsam-keit zu zwingen, im Interesse der Sparsamkeit Abstriche gemachtwerden müssen. In Shanghai hätten wir 47 Beamte, was zweifei-los zu viel sei. Es entstehe der Eindruck, daß man die Attachesdorthin schicke, weil man sie unterbringen wolle. Sollen Ersparnissegemacht werden, so müssen die Reise- und Stellvertretungskosteneingeschränkt werden. Dementsprechend wurden die mehrgeforderten20 000 M. für Tagegelder und Fuhrkosten gestrichen.Nächste Sitzung: Freitag. Fortsetzung der Beratung über dasAuswärtige Anit._Drucksache«.Aus dem Reichstag(Nr. 1164) Resolution Dr. Müller-Meiningen. Dr. H e ck s ch e r. O e s e r. Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage denEntwurf eines Reichs-Theatergesctzes vorzulegen, in Ivelchem einer-seits die Bühnenvertragsregeln, andererseits die öffentlichen Rechts-verhältniffe des Theaters einer zeitgemäßen Reform unterzogenwerden.Aus dem preußischenAbgeordnetenhauS.(Nr. 57)Uebersicht der Entschließungen der kg l. Staatsregie-r u n g auf Beschlüsse des Hauses der Abgeordneten aus der 20.Legislaturperiode.(Nr. 58) Denkschrift über die Verwendung de? Fonds„ZurFörderung der inneren Kolonisation" in den Provinzen Ostpreußenund Pommern" für das Etatsjahr 1907.(Nr. 98) Besoldungsordnung(Zusammenstellung desEntwurfs mit den vom Hause der Abgeordneten in der zweitenBeratung gefaßten Beschlüffen.)(Nr. 104) Entwurf eines Abänderungsgesetzes zu dem Gesetze.betteffend die Errichtung einer Zentralaiistalt zur Förderung desgenosienschaftl. Personalkredits vom 31. Juli 1895.(Nr. III, I, II, III, IV, V.) Steuergesetze: Einkommen-und Ergänzungssteuergesctz, Gesellschaftssteuergesetz, Deckungsfrage.Nr. 112, II: Anlagen zu dem Kommissionsbcricht über den Ge-setzentwurf zur Abänderung des Gesetzes, betreffend das Diensteinkommen der Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen.Hus der partei*Die ReichstagSkommisfio» zur Borberatung des Gesetzentwurfesgegen den unlauteren Wettbewerb hielt am Donnerstag ihre ersteSitzung ab. Vorsitzender ist der Abg. Roeren, Schriftführer GenosseDr. Frank. Zum Bericbterstatter wurde Abg. Junck bestimmt. Essoll ein schriftlicher Bericht gegeben werden. Beschlossen wurde,zwei Lesungen des Entwurfs vorzunehmen. Da die Kommissionauf eine ganze Anzahl Sitzungen rechnen muß, wurde beschlossen,wöchentlich zwei Sitzungen und zwar Mttwoch und Donnerstagvormittags 10 Uhr abzuhalten. Die erste Lesung soll am nächstenMittwoch beginnen. Von der sozialdemokratischen Partei gehörenaußer dem Genossen Dr. Frank noch die Genossen Brühne und Hornder Kommission an._Die Aufstellung der Landtagskandidaten in Pforzheim,die einige Schwierigkeiten zu machen drohte, soweit Genosse AdolfG e ck in Frage kam, scheint sich nun doch glatt vollziehen zu wollen,was im Interesse der Pforzheimer und der badischen Genossen nurzu begrüßen ist. In unserem Pforzheimer Parteiorgan ist eineVereinsversammlung zu nächstem Sonnabend ausgeschrieben, die dieKandidatenaufstellung auf der Tagesordnung hat. Freilich liegtzwischen unserer ersten Notiz ans Pforzheim(Nr. 18 des„Vorwärts")und der jetzigen Ankündigung bei Generalversammlung des sozial-demokratischen Vereins, in der die Versuche, Geck zu beseitigen, zurSprache kamen. Es wird uns zu dieser Frage noch aus P f o r zheim geschrieben:Jetzt will's natürlich niemand gewesen sein, alle waschen ihreHände in Unschuld, es soll überhaupt kein Mensch daran gedachthaben, Geck beiseite zu schieben. Im Gegenteil, man istein großer Freund der Kandidatur Geck usw.. alles anderewären Phantasien des Einsenders der„Vorwärts"- Notiz.Von mehreren Wahlkomiteemitgliedern wurde uns aber derenRichtigkeit bestätigt, und das genügt uns. Wahr ist. daß in einerSitzung des Wahlkomitees ein Anttag gestellt wurde. Geck nichtwieder in seinem bisherigen, sondern in dem wesentlich wenigersicheren zweiten Pforzheimer Stadtkreise aufzustellen. Dieses Ver-langen wurde mit der„Zugkraft" Gecks begründet, aber dasManöver war doch dem Wahlkomitee zu plump, um darauf hinein-zufallen, der Anttag wurde abgelehnt, aber nicht einstimmig, sonderner fand eiftige Befürworter; also so ganz harmlos ist die Sachenicht. Wenn die Anhänger der 66 absolut darauf erpicht sind, ihreFreunde in den Sattel zu heben— denn darauf läuft doch dieganze Geschichte hinaus—. dann sollen sie mit offenemVisier kämpfen; dann würden sie aber auch die Er-fahrung machen, daß daZ Gros der Pforzheimer Arbeiterschaftaus dem Boden der Nürnberger Parteitagsbeschlüsse steht.In der Generalversammlung, der Schreiber dieser Zeilen leider nichtbeiwohnen konnte, wurde ein Antrag gestellt, die Kandidatenftagesofort zu behandeln. Der Antragsteller begründete seinen Anttag,in den, er auf die bekannten Gerüchte verwies und unter anderemmitteilte, daß Genoffe K o l b- Karlsruhe gelegentlich eineronferenz in Klein-Steinbach(einem Orte zwischenPforzheim und Karlsruhe und zum 9. badischenReichstagswahlkreis gehörend) erklärt habe:„Mitdem Genossen Adolf Geck kandidiere er nicht mehr!" Diese un°glaubliche Aeußerung wurde, soviel auS dem Bericht hervorgeht, von niemand in der Versaminlung b e st r i t t e n. Soweituns der Antragsteller bekannt ist, ist er nicht derjenige, der in einerVersammlung Behauptungen aufstellt, ohne dieselben beweisen zukönnen. Er behauptete außerdem, in anderen Orten sei gesagtworden, so wie es Lehmann in Mannheim gegangen sei, so ginge esauch Geck in Pforzheim.Nun, die Versammlung am nächsten Sonnabend dürste einenSttich durch diese Rechnung machen.AuS de» Organisationen. Im Wahlkreise Hagen-Schwelmstieg die Mitgliederzahl der Parteiorganisation im vierten Quartal1903 von 2249 auf 2360. die Zahl der weiblichen Mitglieder von212 auf 426. Die Einnahmen bettagen einschließlich des Kassen-bestandeS vom 1. Ottober(100,34 M.) 3767,97 M., die Ausgaben3635,40 M.. so daß am 1. Januar 132,57 M. Bestand vorhanden war.Der Wahlkreis H a m m- S o e st hat am Sonntag in demBergarbeiterorte Altenbögge eine außerordentliche General-Versammlung abgehalten. Vor Eintritt in die Tagesordnungwidmete Genosse König, Parteisekretär für das westliche West-falen, den auf Radbod hingemordeten Genossen einen warm-empfundenen Nachruf. Die Delegierten erhoben sich zu Ehren der Toten vonihren Sitzen. Vom Kronleuchter des Saales herab hing einschwarzes Transparent mit der roten Inschrift„Radbod", daranerinnernd, daß seit der letzten Generalversammlung der Tod eineklaffende Lücke in die Reihen der Genossen geriffen hat. DenGeschäftsbericht über das letzte Jahr erstattete König. Die monat-liche Agitationsschrift„Die Wahrheit" ist in einer Auflage von26 000 Exemplaren verbreitet worden. Weiter wurden zu AgitationS-zwecken 3000 Exemplare der„Kommunalen Praxis" und andereFlugschriften verteilt. Bei den Gemeinderatswahlen ist ein AchtungS-erfolg errungen worden. Die Mitgliederzahl ist bedeutend gestiegen,ebenio die Zahl der Abonnenten der„Dortmunder Arbeiterzeitung".Als Kreisvorsitzender wurde Genosse Jevventrupp-Hammgeivählt. Die Konferenz war von 65 Genossen und 15 Genossinnenbeschickt.„Ein sozialdemokratischer Kirchenrat."„Bei der Wahl de?Kirchenrates und der Ergänzungswahl der Kirchenverwaltung derkatholischen Kirche München-S en d ling siegten die Sozial-demokraten mit st arken Majoritäten über die liberal-klerikale Liste." Also lesen wir in der Parteipresse. Dagegenmeldete die„ M ü n ch e n e r P o st", die es doch am besten wissenmuß, daß die Liste der freien Bürgervereinigung ge-wählt wurde, die der Pfarrer allerdings als„die Sozialdemokratie'bezeichnet hat.Genosse Kaden ist erfreulicherweise schon so weit wieder her«gestellt, daß er seit Donnerstag wieder an den Verhandlungen desReichstags teilnehmen kann.Genosse Goldstern ist am Dienstag nach dem Sanatorium inKreischa bei Dresden übergesiedelt.Soziales*Unfallrcntncr der Tiefbau-Berufsgenossenschafk.Wie fürsorglich die genannte Berufsgenosscnschaft sich der Ver«letzten annimmt, möge folgendes zeigen: Im Betriebe der FirmaHolzmann u. Co. in Wilhelmshaven verunglückte im November1967«in Taucher dadurch, daß ihm von unerfahrenen Leuten un-regelmäßig Luft zugepumpt wurde. Der Betreffende erlitt aufbeide Ohren Beschädigungen, so daß er seinen Beruf sofort auf-geben mußte. Mitte Dezember erinnerte der Verletzte die Berufs-genossenschaft an den Unfall, tourde jedoch bald darauf vom Kassen-arzt wieder für arbeitsfähig erklärt. Nach zweitägiger Arbeitwurde er wieder krank und war bis Mitte Februar 1908 erwerbs-unfähig. Später mußte er sich von einem Vertrauensarzt der Be-rufsgcnossenschaft untersuchen lassen. Dieser begutachtete, daß dieErwcrbsfähigkeit des Verletzten um 36 Proz. vermindert sei. Etwasechs Wochen später mutzte sich der Verletzte einer Ohrenklinik inKiel zur Verfügung stellen. Hier begutachtete der leitende Pro-fessor eine Erwerbsunfähigkeit von 56 Proz. Mitte Oktober ver-fchlimmerte sich das Leiden des betwtffenden Mannes und er istseitdem völlig erwerbsunfähig. Anfangs Novamber erhielt er dieAufforderung, sich in die Heilanstalt Samun zu begeben. Als derKranke einmal in der Badetvanne einen Schlaganfall erlitt, wobeier beinahe ertrank, erklärtg ihm der leitende Arzt, daß er für ihnbei seinen achttägigen Besuchen keine Verantwortung übernehmenkönne und er eine Klinik aufsuchen müsse. Weil die Unfallversiche«rung die Behandlung des Verletzten übernommen hatte, lehnte dieOrtskrankenkasse die Behandlung ab. Die angerufene Aufsichts-behörde bestätigte, daß die Bcrufsgenossenschaft eintreten müsse.Als durch die entstandene Not und Sorge die Familie des Unfall-rentners erkrankte, blieb diesem nichts weiter übrig, als dieArmenunterstützung in Anspruch zu nchmen. Fernere Raklama»tionen um die Rentenfestsetzung halfen nichts� nur einigemale er-hielt der Verletzte einen kleinen Rentenvorschuß. Nach Weihnachtenerhielt er ein Schreiben vom Vorstand der Ticfbau-Berufsgenojsen«schaft, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß ihm zurzeit nichts mehrgezahlt werden könne und seine nochmalige Untersuchung veranlaßtwerften würde. Das war dem Verletzten denn doch zu viel. Ersandte eine derbe Beschwerde an das Reichsversicherungsamt, dasihm bald darauf antwortete, die Angelegenheit in die Hand nehmenzu wollen. Bald darauf kam auch eine Ladung zur' nochmaligenGestellung in der Klinik in Kiel. Dort wurde er allen möglichenExperimenten und Qualen ausgesetzt und konnte nach acht Tagenwieder zurückreisen. Bis heute ist dem Verletzten sei» Recht nochnicht geworden, obwohl seit dem Unfall bereits vierzehn Monateverflossen sind. Da der Bedauernswerte der Gemeinde Bant zurLast gefallen ist, wird sich vielleicht dw Behörde ins Mittel legen.Dieser Fall zeigt wieder klar, auf welcher Höhe die deutscheSozialpolitik steht. Gegen ein solches Vorgehen der Berufs-genossenschaften vermag leider auch das Reichsversicherungsamtnichts auszurichten. Lassen sich nicht Mittel und Wege schafft«,solchen verunglückten Personen schneller zu ihrem Recht zu ver-helfen? Läßt sich nicht gleich eine bestimmte Höhe der Rente fest-legen, dann muß aber doch unter ollen Umständen dafür gesorgtwerfte!», daß dem Verletzten eine Unterstützung zuteil wird, dieihn der öffentlichen Armenpflege enthebt. Die darauf abzielendenAnttäge der sozialdemokratischen Fraktion wurden seinerzeit ab-it.gelehntWeisseWocheOANDORFBelle-Alliancestr.— Spittelmarkt— 6r. Frankfurterstr.— Brunnenstr.— Kottbuser DammSchluss Sonnabend den 6. FebruarGute weisse Waren zu enorm biHigen PreiBerantwortl, Redakteur: Carl Mermuth, Berliv-Riidorf, Für drv Inseratenteil verantw.: Th, Glocke. Berlin. Druck u. Verlag: Borwärt» Buchdruckern u. BerlagSanstalj PaulVerl« SW,