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Nr. 30. 26. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Schönerlinde( Bezirk Bankow ). Am Sonntag, den 7. b. Mts., nachmittags 4 Uhr, findet beim Genossen Szperlinsti eine Bolts­bersammlung statt. Die Bantower Genossen fahren 2.35 Uhr nach mittags vom Bahnhof Bankow- Schönhausen ab bis Buch.

völkerungsmehrung auf, ja es tann statt der Bevölkerungsmehrung sogar eine Bevölkerungsminderung sich ergeben. In dieser Hinsicht ist eine Vergleichung zwischen den legten drei Jahren sehr lehrreich. In den Jahren

1908

1907

wurden geboren( einschließlich Totgeborene)

50 657

84 242

52 886

84 277

Nieder- Schönhausen. Am Sonntag, den 7. Februar, pünktlich und es starben( einschließlich Totgeborene) 10 Uhr vormittags, findet die Besichtigung des Wasser und Kanali­fationswertes statt. Die Parteigenoffen und Genoffinnen ver- mithin betrug der Geburtenüberschuß sammeln sich um 1/10 Uhr im Lokal von Rattay, Uhlandstr. 58.

Wilhelmsruh- Nieder- Schönhausen- West. Sonnabend, den 13. d. M., findet im Lokal bon Köllmann, Kronprinzenstr. 2, ein Lichtbilder bortrag: Die Freiheitstämpfe in Rußland " statt. Referent: Genosse Ingenieur Wear Grempe. Der Vortrag beginnt Punkt 9 Uhr und find Eintrittskarten a 30 Bf bei sämtlichen Bezirksleitern zu

haben.

Schöneberg . Die Genoffen werden hiermit noch besonders darauf hingewiesen, daß der nächste Diskutierabend heute, Freitag, abends 8 Uhr bei Wiebach, Grunewaldstr. 10, stattfindet.

Lichtenrade . Dienstag, den 9. Februar, findet im Lokale von Rudolf Deter, am Bahnhof, eine Boltsversammlung statt. Referent: Genosse Obst.

Am Sonntag, den 7. Februar, findet von Deter aus eine Ver breitung von Handzetteln statt.

Bernsdorf . Am Sonnabend, den 6. Februar, abends 8 Uhr, findet die Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Wahl­bereins Bernsdorf und Umgegend statt.

Berliner Nachrichten.

Die Stadtverordnetenversammlung

+18 609

1906

53 389 Kinder

84 587 Berfonen, +16 415 +18 802 Bersonen. Wenn in 1908 der Geburtenüberschuß um reichlich 2000 geringer war als in 1907, so erklärt sich das daraus, daß diesmal die Ge­burtenzahl um so viel hinter der des vorhergehenden Jahres zurüd geblieben war. Sehr viel größer waren in dem dreijährigen Beit­raum die Schwankungen des Wanderungsergebnisses. Für find zu zählen als zugezogen 244 060 andererseits aber als weggezogen 264 894

1908

1907

278 688

272 235

1906

291 459 Berfonen, 262 275 Personen, mithin betrug das Wanderungsergebnis 20 834+1458+29 184 Personen. Das Jahr 1906 hatte noch ein recht beträchtliches Plus gebracht, im Jahre 1907 fant dann infolge einer Minderung der Zuzüge und gleichzeitiger Mehrung der Wegzüge der Ueberschuß aus den Wande rungen fast auf Null, und jetzt hat das Jahr 1908 infolge weiterer und sehr bedeutender Minderung der Zuzüge mit einem beträchtlichen Defizit aus den Wanderungen abgeschloffen. Aus Wanderungs­ergebnis und Geburtenüberschuß berechnet sich dann das Ergebnis der Bevölkerungsvermehrung. Hier hat ein außerordentlich rascher Umschwung sich vollzogen vom Jahre 1906 mit seinem noch recht erheblichen Wanderungsüberschuß bis zum Jahre 1908 mit seinem start ins Gewicht fallenden Wanderungsdefizit, das sogar durch den Geburtenüberschuß nicht mehr ganz gedeckt werden konnte. Für war das Ergebnis der Bevölkerungsvermehrung

1908

1907

1908

am Ueberschuß aus den Geburten die männl. Bevölt. mit+8 394 die weibl. Bevölt. mit+8021 aber am Ergebnis der Wanderungen die männl. Bevölt. mit-14 551 6 288 bie weibl. Bevöll. mit

1906

1907

1906

+9347 +9262

-

1574 +3027

+9128 +9 674 +18 881 +10 808

Freitag, 5. februar 1909.

Die Beerdigung der Frau Natalie Liebknecht findet heute nachmittag 3 Uhr von der Leichenhalle des Zentral­Friedhofes in Friedrichsfelde statt.

Kapital und Preffe.

In einer am 2. Februar in den ,, Konkordja- Sälen" abgehaltenen Versammlung der Tischlermeister und Holzindustriellen Berlins gab Herr Obermeister Rahardt folgende charakteristische, wenn auch für uns nicht überraschende Mitteilung zum besten, für deren Richtigkeit Herr Rahardt die volle Verantwortung zu übernehmen erklärte.

Eine Berliner Möbelfirma Bartsch war aus bestimmten Gründen nicht zu der von den Berliner Holzindustriellen beabsichtigten Ausstellung zugelassen worden.

Besagte Firma erläßt nun regelmäßig umfangreiche Reklame­annoncen im Berliner Lokal- Anzeiger". Aus Aerger nun, daß sie von der Ausstellung ausgeschlossen wurde, schrieb sie einen ein­geschriebenen Brief an die Firma August Scherl und drohte, sie würde nicht mehr im Lokal- Anzeiger" inferieren, falls noch weiter Besprechungen über die Tischlerausstellung erschienen. Nach den An­gaben Herrn Rahardts wurden nun genau von diesem Zeitpunkte ab teine Hinweise auf die Ausstellung mehr von dem genannten Blatte aufgenommen.

Herr Nahardt war darüber hoch empört und forderte seine Kollegen auf, die Konsequenzen aus dieser Handlungsweise gegen­über dem Scherlblatt zu ziehen.

Wir waren schon längst nicht so naib wie der Herr Obermeister, der von der tapitalistischen Bresse verlangt, daß fie Unparteilichkeit und ideelle Grundsäge pflegen soll.

Wir wußten und wissen, daß für die Sensationspresse die Annoncenplantage die milchende Kuh und alles andere nur lästiges, aber notwendiges Anhängsel ist. Für die Arbeiterschaft, soweit sie nicht eingeweiht ist in die torrupten Zustände, bedeutet dieser Fall eine ernste Mahnung, derartige Blätter aus dem Heime zu schaffen und die kampfbewährte, aus den Mitteln der Arbeiterschaft ge­gründete Arbeiterpresse zu lesen.

Die Bauten am Stettiner Schiffahrtskanal werden jegt forciert. Auf der Strede Blößensee- Saatwinkel find 1800 Arbeiter neu eingestellt worden. Es sind dies durchweg einheimische Arbeiter, da man in der Zeit der gegenwärtigen Krise nicht gut erneut eine Gin­fuhr von Polen , Nuthenen und Galiziern vornehmen kann.

Jrrende Jrrenärzte.

hatte gestern darüber zu beschließen, ob Herrn Mugdans Wahl zum Stadtverordneten für gültig zu er­klären sei oder nicht. Die Mehrheitsfraktionen fagten: ,, Aber selbstverständlich!" und in Uebereinstimmung mit der Mehrheit des Wahlprüfungsausschusses sprach sie die 4419+20 062+47 986 Berfonen. Gültigkeitserklärung aus. Vorher wurde noch Bur weiteren Beleuchtung der Ursachen, die in 1907 ein so wenig ein paar Stunden das Für und Wider erörtert, doch es war günstiges und in 1908 ein so sehr ungünstiges Ergebnis herbei borauszusehen, daß durch dieses Wortgefecht nichts geändert geführt haben, wollen wir die Ergebnisse in die Anteile des werden würde. Das erste Wort war dem Stadtv. Breuß männlichen und des weiblichen Geschlechts zerlegen. überlassen worden, dem Redner der Sozialfortschrittlichen Es war beteiligt in Gruppe", die an jener Wahl durch ihren Kandidaten Riechert interessiert gewesen war. Herr Preuß forderte Ablehnung Der in ganz Deutschland unter dem Spitznamen Einbrecher­fönig gefürchtete Franz Kirsch, welcher wegen angeblicher Geistes­des Ausschußantrages, der die Gültigkeitserklärung empfahl. frankheit in zahlreichen Jrrenanstalten, so auch wiederholt in der Er sprach gut, aber weniger wäre mehr gewesen". In Berliner städtischen Anstalt Herzberge, interniert war und von dort einigem schoß er über das Ziel hinaus, so daß er dem Stadtv. mit Hilfe feiner Freunde immer wieder ausbrach, ist soeben vom Sonnenfeld, dem Wortführer der Alten Linfen", Geschworenengericht in Dessau wegen seines bekannten Einbruchs hierin zu einem billigen Scheinerfolg verhalf. In dem frei­in die dortige Landeshauptkasse zu zehn Jahren Zuchthaus ver­lich, worauf es antam, blieb Herr Sonnenfeld vollständig den also am Gesamtergebnis der Bevölkerungsbewegung urteilt worden. Das Urteil erregt deshalb berechtigtes Aufsehen, die männl. Bevöll. mit 6 157 Beweis schuldig, daß der Beschluß, dem Herrn Mugdan sein +7778+27 509 weil es die Gutachten derjenigen Psychiater, insbesondere auch der Berliner Jrrenärzte, die sich jahrelang an Kirschs Geisteszustand Mandat zu belassen, mit den Bestimmungen der Städte- die weibl. Bevölt. mit+1738+12 289+20 477 ordnung und der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts Man sieht, daß bei der weiblichen Bevölkerung in 1908 immer und einen der bisher berühmten wilden Männer" zwar für geistig die Finger wundgeschrieben haben, böllig über den Haufen wirft in Einklang zu bringen sei. Die tabulisterei, mit der noch ein fleiner Zuwachs fich ergeben hat. Dafür war bei der minderwertig, aber nicht für geistestrant im Sinne des Straf­dieser Redner die Sache Mugdans und des hinter ihm männlichen Bevölkerung um fo bedeutender die gesetzbuches erklärt. Das Interessanteste an dem Urteil ist seine stehenden Freisinns berfocht, läßt ihn ganz besonders ge- minderung. Sier war eben in 1908 auch das Wanderungs- neueste psychiatrische Unterlage. Das Dessauer Geschworenengericht, eignet erscheinen, betraut zu werden mit der juristischen Ver- defizit sehr viel größer als bei der weiblichen Bevölkerung, und frei von dem Verdacht, etwa bloß ein Erempel statuieren zu wollen, tretung der Stadtverordnetenversammlung in dem Rechts auch das Jahr 1907 hatte der männlichen Bevölkerung schon ein ist zu feiner Entscheidung sicher zum großen Teil gelangt durch streit, der nunmehr um Mugdans Mandat entbrennen und Banderungsdefizit gebracht, während der weiblichen damals noch eigene Anschauungen und durch das sorgfältigste Abwägen aller bor dem Oberverwaltungsgericht entschieden werden wird. ein Ueberschuß aus Wanderungen blieb. Die Berringerung des in Betracht kommenden Umstände, nicht zum wenigsten auch wohl durch das Verhalten der jetzt hinzugezogenen hervorragenden Zwischen Breuß und Sonnenfeld waren einige mehr oder Wanderungsergebnisses und die dadurch bewirkte Schmälerung des Psychiater. Es muß ein forensisches Satyrspiel gewesen sein, als minder höfliche Romplimente über den gesunden Menschen- Bevölkerungszuwachses war überhaupt in dem ganzen dreijährigen die gelehrten Herren mit ihren Ansichten scharf aufeinander­verstand" ausgetauscht worden. Genojie Stadthagen Beitraum bei der männlichen Bevölkerung sehr viel stärker als bei platten. Die einen, die sich schon durch frühere Gutachten_so begann mit einer gelungenen Bemerkung über das Quantum der weiblichen. ziemlich gebunden hatten und selbstverständlich nicht widerrufen " gefunden Menschenverstandes", das Herr Sonnenfeld auf- Daß besonders bei der männlichen Bevölkerung die Zuzüge fich wollen, reklamieren den gefährlichen Ein- und Ausbrecher nach wie die anderen, wohl erheblich unbe­gewendet habe, um die Gültigkeit einer Wahl wie der des mindern, das ist eine Erscheinung, die in Berlin regelmäßig bor für das Irrenhaus, Herrn Mugdan zu beweisen. Die fadenscheinigen dann zu beobachten ist, wenn die Arbeitslosigtei fangeneren, erklären den Verbrecher für das Zuchthaus reif. Solche Gegensätze der Psychiater vor Gericht sind ja nun nichts Neues. Argumente des Freisinnsredners wurden um sig greift. In der gegenwärtig herrschenden Arbeitslosig aber vorliegend ist die Schlappe doch so in die Augen stechend, daß von Stadthagen so gründlich zerpflückt, daß kein Fezen teit haben wir auch diesmal wieder die Hauptursache dieser un- man sich ernstlich die Frage vorlegen muß: dürfen unsere Richter übrig blieb. Unser Redner forderte Verwerfung des Aus- günstigen Gestaltung der Zuzugs- und Begaugsverhältnisse au ben Gutachten moderner Psychiatr fernerhin die geradezu aus­schußantrages und Annahme des Antrages der sozialdemo- fuchen. fchlaggebende Bedeutung beilegen, welche unbedingt in so außer­fratischen Fraktion, die Wahl Mugdans für ungültig zu er ordntlich zahlreichen Straffachen hervorgetreten ist? Das Arbeitslosenproblem und die Kommune. flären. Für die Gültigkeitserklärung sprach schließlich noch Die gemischte Deputation zur Linderung der Stadtv. Mommsen namens der sogenannten Freien Fraktion". Die Abstimmung ergab 82 Stimmen dafür, Arbeitslosennot hielt am Mittwochmittag ihre zweite 34 Stimmen dagegen. Die freifinnige Mehrheit der Stadt Sibung ab. Da die Beratungen über die kommunale Arbeits­berordnetenversammlung behält also bis auf weiteres noch losenversicherung nicht so bald zum Abschluß kommen dürften ihren Mugdan - bis das Oberverwaltungsgericht wurde diese zweite Sigung boch erst nach 4 Wochen einberufen, statt, wie vorgesehen, nach 3 Wochen hatten unsere Genossen Dupont ihn hinaus wirft. und Glode folgenden neuen Antrag der gemischten Deputation

Berlins Bevölkerungsbewegung im Jahre 1908. Die Bevölkerungszahl Berlins stellte sich am Schluß des Jahres 1908 nach den jetzt vorliegenden Berechnungen des Statisti­schen Amtes der Stadt auf 2 106 942 Personen. Für den Schluß des Jahres 1907 war die Bevölkerungszahl 2111 361 errechnet worden, mithin hat in 1908 die Bevölterung Berlins sich nicht bermehrt, sondern vermindert. Die Be völkerungszahl war gestiegen in 1905 um 54 571 Bersonen, in 1906 noch um 47 986 Personen, in 1907 nur noch um 20 062 Personen, in 1908 aber hat sie um 4419 Bersonen abgenommen.

unterbreitet:

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Die Unterzeichneten beantragen, aus städtischen Mitteln ohne Verzug 300 000 m. zur Unterstüßung der Arbeitslosen zur Verfügung zu stellen:

a) Den gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiter für die jenigen ihrer arbeitslosen Mitglieder, die mindestens ein halbes Jahr in Berlin wohnhaft sind und zurzeit teine laufende Unterstüßung aus den Kassen ihrer Gewerkschaft beziehen, also ausgesteuert find.

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Die psychiatrische Wissenschaft, von der schon ein Mann wie Birchow fagt, daß fie teine eratte fei, ist noch sehr jung, aus den Stinderschuhen knapp heraus. Nicht im richtigen Verhältnis zu biefem jungen Alter wie zu dem wissenschaftlich Erreichten stehen die Anstrengungen eines gewissen Kreises von Psychiatern, sich eine Macht anzumaßen, die ihrem wirklichen Wissen einstweilen noch nicht zukommt. Selbst hervorragende, nicht durch die wissenschaft­liche Parteibrille sehende Psychiater erklären freimütig, daß auf diesem heitlen Gebiete noch unendlich vieles zu erforschen ist. Umso mehr sollten die Gerichte die Pflicht fühlen, nicht jedem Psychiater und auch nicht immer einem weltberühmten Sachver ständigen- Kollegium" unbedingt Heerfolge zu leisten. Es würde biele glüdliche Menschen mehr geben, wenn die Richter den geltenden Einfluß des Psychiaters um ein Erhebliches herabfeßen und wenn die Frrenärzte an der Erkenntnis saugen, daß die wahre Wissen­schaft teine Reklame machen soll.

Durch eine große Ueberschwemmung in der Greifswalderstraße b) Dem Zentralverein für Arbeitsnachweis zur Unterstübung wurde am Mittwochnachmittag der Verkehr nach Weißensee fast völlig derjenigen Arbeitslosen, die feiner gewerkschaftlichen Organi unterbrochen. Die durch die plötzlich eingetretene Schneeschmelze sation angehören, mindestens 4 Wochen arbeitslos find, ein entstandenen Wassermassen trieben von beiden Seiten der noch un­Es war hier seit mehr als einem halben Jahre Jahr in Berlin wohnen und sich täglich im Arbeits- bebauten Gelände nach der Greifswalderstraße, während gleichzeitig hundert nicht vorgekommen, daß ein Jahr mit einem nachweis des Zentralvereins melden. bedeutende Mengen Schmelzwaffers auch von Weißensee her famen. Bevölkerungsminus abgeschloffen hätte. Das Jahr 1852 war das Die von den Gewerkschaften und dem Zentralverein für Bald waren die Kanäle überfüllt und die Fluten ergossen Letzte, für das die Berechnungen einen Nüdgang der Bevölkerungs- Arbeitsnachweis aus obiger Summe zu zahlende Unterstüßung sich über Bürgersteige und Fahrwege, auf denen das Wasser zahl ergeben hatten. Auch nach dem Gründerkrach der siebziger darf die Höhe von 1 M. pro arbeitslosen Tag nicht übersteigen. schließlich an manchen Stellen eine Höhe von einem Meter Jahre und später in den Notstandsperioden zu Beginn der achtziger Nach einer mehrstündigen äußerst lebhaften Debatte, in welcher erreichte, so daß der Fußgänger- und Wagenverkehr unterbrochen wurde. Jahre, der neunziger Jahre und zuletzt noch bes neuen Jahrhunderts bis auf zwei Jnnungsvertreter sich alle übrigen Redner grund. Auch die Straßenbahn mußte den Betrieb durch die Greifswalder berlangsamte die Bevölkerungsmehrung sich sehr merklich, aber doch fäßlich auf den Boden des Antrags stellten, da die sogenannten Straße einstellen und die nach Weißenfee führenden Linien 62 und 59 nicht soweit, daß fie ganz zum Stillstand gekommen wäre. Einen Notstandsarbeiten doch nicht ausreichen, um die arbeitslosen Be. wurden ebenso wie der übrige Fuhrberlehr durch die Prenzlauer völligen Stillstand und sogar eine Bevölkerungsminderung hat erst rufsarbeiter unterzubringen, liefen zwei Abänderungsanträge ein: Allee geleitet. Auch das Tempelhofer Feld ist durch den Witterungs­wieder das Jahr 1908 gebracht. einer, der die Unorganisierten ausgeschieden wissen will, weil die umschlag auf ausgedehnte Streden unter Waffer gefeßt worden. Hier haben sich in den tiefer gelegenen Teilen gewaltige Seen_ge­Um uns diese Erscheinung zu erklären, müssen wir die Kontrolle beim Zentralverein für Arbeitsnachweis ganz unzu- bildet, durch welche zum Teil die das Feld kreuzenden Wege über­Quellen betrachten, die Jahr für Jahr den Bevölkerungs - länglich, und ein anderer, der eine andere Berteilungsart der schwemmt worden sind. Auf den Wasserstand der Spree hat der zuwachs liefern. Der Zuwachs rührt her zu einem Zeile aus Gelder in Vorschlag bringt. Ein dritter Antrag, von einem der Witterungsumschlag ebenfalls erheblich eingewirkt. dem Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle, zum anderen Innungsmeister gestellt, berlangt 50 000 M. für kleine Handwerks Teile aus dem Ueberschuß der Zuwandernden über die Ab- meister, die am Ruin sich befinden. Ob durch die Aussperrungs­wandernden. In Berlin hat der Geburtenüberschuß taktik der Großen", unter der bekanntlich die fleinen Krauter in neuerer Zeit nicht sehr gefchwankt, weil wir von nicht minder zu leiden haben wie die Arbeiter, das zu untersuchen, Epidemien, die bie Sterblichkeit plötzlich und bedeutend wäre in jedem einzelnen Falle recht interessant. Im übrigen spricht gesteigert hätten, verschont geblieben find. Dagegen ist dieser Antrag nur für den Antrag unserer Genossen, ja sogar die hier der Wanderungsüberschuß sehr großen Schwan- Summe von 300 000 m. ist dann feinesfalls zu hoch, wie zuerst fungen unterworfen. In manchen Jahren war er mehr als behauptet wurde, in Anbetracht der großen Zahl der Ausgesteuerten doppelt so groß wie der Geburtenüberschuß, in anderen Jahren tam in den Gewerkschaften. er dem Geburtenüberschuß noch nicht mal gleich, in einigen ergab Am nächsten Donnerstagmittag soll die Debatte über diese fich aus den Wanderungen ein Defizit statt des Anträge beendet und darüber abgestimmt werden. Dann erst erfolgt Ueberschusses. Fällt mal das Wanderungsbefizit so beträchtlich die Fortsetzung der Diskussion über die kommunale Arbeitslosen­aus, daß es den Geburtenüberschuß völlig aufzehrt, so hört die Be- versicherung nach dem Genter System.

Ein Beitrag zur Spartheorie Bülows. Sparen!" lautet bekanntlich die Zauberformel des Fürften Bülow, mittels welcher er nicht nur das Reich aus seinem Dalles zu befreien hofft, sondern auch die deutschen Staatsbürger allesamt zu reichen Leuten machen möchte und den Nationalreichtum ins Un­Jm Reichstage und in der ermeßliche steigern zu fönnen glaubt. Bresse wurde dem Reichskanzler die Mahnung zurückgegeben und gleichzeitig die verschiedensten Vorschläge gemacht, wie das Neich felbft an vielen Stellen sparen könne, ohne seine Wohlfahrt und Sicherheit zu gefährden. Unter anderem wurden auch die un­gebeuren Kosten für Dienstreisen einer Kritik unterzogen. Wie berechtigt gerade diese Kritit war und welch ungeheure Summen gerade bei diesem Kapitel gespart werden könnten, mag an folgendem