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auch die preußife Bolizei Hatte fich in starter Bahl zur feinen Rat geben. Man sagte mir noch, wir sollten wiederkomment, Die Versammelten Serpflichten fich dagegen, die Kommission Beichenfeier eingefunden. Auf dem Wege zum Friedhof bewegten wenn wir 1000 Mitglieder hätten, dann wollen sie einen Tarif- nach besten Sträften zu unterstüßen und mit allen ihnen zu Gebote fich Schußleute. Am Friedhofstor, am Eingange der Zeichenhalle vertrag mit uns abschließen; bis dahin wollte man mit uns nichts stehenden Mitteln die gewiß geringen Forderungen zur Durch hatten sich Gendarmen aufgeftelt. Was mag die bewaffneten mehr zu tun haben. Sandmann hat es verstanden, uns so herunter führung zu bringen, und gegebenenfalls den Anweisungen der Dr­Süter der Ordnung veranlaßt haben, so zahlreich und so wohl au machen, daß wir ganz kalt gestellt sind; wir müssen versuchen, ganifatonsleitung in jeder Beziehung Folge zu leisten." die Gunst der Herren wieder zu bekommen." bewehrt an der Stätte des Friedens zu erscheinen? Was für eine Gefahr kann die Polizei von der Beerdigung einer Frau befürchtet haben? Warum mußten sich, die Gefühle der Angehörigen der Verstorbenen nicht achtend, selbst am Rande des offenen Grabes die mit Revolver und Säbel bewehrten Gendarmen breitspurig auf­pflanzen?- Arbeiter, die bei Beerdigungen rote Kransschleifen trugen, find schon von deutschen Gerichten wegen Erregung eines öffentlichen schon von deutschen Gerichten wegen Erregung eines öffentlichen Mergernisses bestraft worden. Das Erscheinen der bewaffneten Gendarmen am offenen Grabe einer Frau hat bei Tausenden be­gründetes Aergernis hervorgerufen. Die Beamben, und die, welche sie dorthin beordert haben, werden deswegen natürlich von feinem Richter bestraft. Deshalb ftellen wir sie hierdurch vor das Forum der öffentlichen Meinung.

Hus der Partei.

Hierauf erklärt der Kassierer Pusch, daß an ein Zurüd- Eine Scharfmachergesellschaft ist die Zwangsinnung der Wagner zahlen des Darlehns an den Verband der Bau- in Nürnberg . Die Oberscharfmacher hielten die gegenwärtige Zeit geschäfte nicht zu denken sei, da nur 2,50 M. dafür angetan, einen Beschluß durchzudrücken, der die Mitglieder der Sassenbestand vorhanden sei. Die 250 M. find zwar auf der Innung zwingen soll, feine organisierten Arbeiter zu beschäftigen. Bank deponiert; zur Abhebung seien aber die Unterschriften von Die Durchführung dieses Beschlusses würde einen erbitterten Stampf Sandmann und Brese notwendig, die verweigert würden. Außer- heraufbeschwören. Einige vernünftige Meister haben hiergegen Be­dem werde das Geld auch zur Auszahlung von Krantenunterstützung schwerde erhoben, weil sie sich nicht auf das Kommando einiger an zehn Kollegen gebraucht. Oder wir zahlen das Darlehn zurüd, Heißiporne in den Konflikt mit den Arbeitern hinein treiben lassen können dann aber das Krankengeld nicht zahlen.( Stürmische Unter- wollen. Infolge dessen sab sich der Polizeifenat des Stadtmagistrats brechung: Ins Statut schreiben und dann nichts geben" usw.) Es Nürnberg veranlaßt, sich als Aufsichtsbehörde mit der Angelegenheit wird beschlossen, das Geld als Krankengeld an die Mitglieder aus zu beschäftigen. Aber noch ehe der Senat dazu tam, einen Beschluß zuzahlen. Auf dem Arbeitsnachweis find in der letzten Zeit über zu faffen, beeilte sich die Vorstandschaft der Zwangsinnung, mit­haupt keine Kollegen mehr vermittelt worden. Wir haben 400 zuteilen, sie werde in der nächsten Innungsversammlung dahin Unternehmern verlangten Mitglieder?) Die Unternehmer müssen nun der Senat noch zuwarten, weshalb er die Entscheidung ber­Arbeitslose.( 400 Arbeitslose bei noch nicht 1000 der von den wirken, daß der Beschluß wieder aufgehoben werde. So lange will uns mehr Hilfe angedeihen lassen, sonst können wir nicht bestehen. tagte. Eingehen will ich noch auf die Hauskassierer, bei denen 240 M. für verkaufte Marken ausstehen, so daß nicht abgerechnet werden kann. Ob wir das Geld bekommen, ist noch die Frage. Ein Kassenbericht fann aus diesem Grunde nicht gegeben werden; eine Revision hat nicht stattgefunden. Außerdem gibt der Kassierer bekannt, daß der Defonom des Rotals wegen eines vereinbarten, aber nicht ab gehaltenen Mastenballs 200 M. Entschädigung beansprucht. Der Wirt will den Klageweg beschreiten.

Ala dann im Verschiedenen ein Mitglied die Anfrage stellte, ob der Vorstand von der Streifbrecherbermittelung nach Nordenhamm unterrichtet gewesen wäre und ob auch fernerhin an der Taktit fest­gehalten werden sollte, Streitbrecher zu vermitteln, rief Bürger" ebius: berfappter Noter" dazwischen. Trotzdem schloß sich die Versammlung diesen Ausführungen an. Darauf erfolgte Schluß ter von 70 bis 80 Mitgliedern besuchten Versammlung.

Die babijche Sozialdemokratie und der Großblod. Am Montag sprach Genosse Dr. Frant in einer von über 200 Personen besuchten Versammlung seines bisherigen Landtags­wahltreises Karlsruhe ( Oftstadt). Dabei machte er Aus: führungen gegen die Nation alliberalen, welche für die Be­urteilung der unter unseren badischen Parteigenossen herrschenden Meinungsverschiedenheiten über den Wert der einheimischen Groß­blodpolitik insofern interessant find, als sie eine Einheitlichkeit der Zattit ermöglichen. Das Stichwahlabkommen bei der Landtags­wahl 1905 bezeichnete Genosse Frant als eine historische Not­wendigkeit, welches den Kontrahenten gewisse moralische Ver­pflichtungen gegenüber der nichtreaktionären Wählerschaft Badens Aus zuberlässiger Quelle wird uns übrigens mitgeteilt, daß auferlegte. Die Haltung der Nationalliberalen in der Stammer die Zahl der Arbeitslosen im gelben Bauhandwerkerbund schon des­brachte aber eine völlige Enttäuschung und den Verlust des wegen keine 400 betragen könne, weil derfelbe gar nicht so viel Mit­legten grünen Blattes in welken Lorbeerfranze" des badischen glieder habe. Unter den wenigen Mitgliedern sind in der Tat noch Nationalliberalismus. Dazu fomme nun, daß in der Vor- eine große Zahl Roter ", welche die Pression der Unternehmer bereitung für die Landtagswahl alle Parteien sich konzentrieren, in den Bund hineingetrieben hat. Jeder kann sich aber nicht so während in den nationalliberalen Rethen die schlimmste Verwandeln, wie der neue Borsigende des Bundes," Bürger" Buch­wirrung, Biellosigkeit und 3erfahrenheit jede Kampfesluft unmög- holz, der während seiner Verbandstätigkeit den Generalstreit als lich mache. Mit dieser Tatsache habe die Sozialdemokratie zu viel zu revisionistisch" verwarf, und mit dem Mund Barrikaden rechnen, um eventuell die Konsequenzen aus der durch die baute und Bomben warf. An dem Bankrott des Bauhandwerker­Nationalliberalen geschaffenen Situation zu ziehen. Wir haben bundes wird auch dieser Herr nichts zu ändern vermögen, der ist läßt der Volksfreund" den Redner schließen die Hand zur nun einmal vollendete Tatsache. positiven Mitarbeit geboten; daß sie nicht ergriffen wurde, war nicht unsere Schuld."

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Man vergleiche diese Ausführungen Franks mit seiner Nürn berger Rede und mit der bekannten Auffassung, daß es notwendig war, fich gewissen Formalitäten höfischer Art au unterziehen( z. B. der Beteiligung am Leichenbegängnis), um die Möglichkeit des

Deutfches Reich. Unternehmer- Terrorismus.

Saft täglich gibt der Gesamtverband Deutscher Metallindu. ftrieller die brüchtigten schwarzen Listen heraus, ohne daß die gen einschreitet.

Husland.

Aussperrung der österreichischen Holzarbeiter.

Die Vereinigung der Tischlermeister Niederösterreichs be schloß, nachdem teine Einigung mit der Gehilfenschaft erzielt werden tonnte, die Aussperrung der Gehilfen. Von dieser Maßregel werden etwa 8000 Personen betroffen.

Aus der Frauenbewegung.

Versammlungen

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Veranstaltungen.

Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Dienstag, den 9. Februar, 8 Uhr, im Neuen Klubhaus", Kommandanten­straße 72. Dr. Richard Roeder spricht über das Thema: Die foziale Bedeutung und Bekämpfung der Zuberkulose". Gäste willkommen.

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Sonntag, den 28. Februar, feiert der Verein sein 10. Stiftungsfest. in Freyers Festsälen, Koppenstr. 29. Aus dem Programm heben wir hervor: Orchestermusit, Voltschor unter Leitung des Herrn Dr. Zander. Festrede: Klara Zetkin . Billetts find zu haben im Berein, an der Abendkasse und in folgenden Zahlstellen: Frau Klotsch, Fichtestr. 1; Frau Wengels, Warschauer Str. 20; Frau Rulide, Prinzenstr. 102; Frau Steinkopf, Oranienstr. 45; Frau Jordan, Lübecker Str. 48; Fräulein Petereit, Raunhnstr. 5; Frau Zachau, Lorgingstr. 38.

Leseabende am 9. Februar. Charlottenburg : für die 1. und 2. Gruppe bei Bogel , Nehringftt, 2, für die 3. Gruppe bei Kirschfowsti, Beusselstr. 9.

Bündniffes mit den Liberalen zu erhalten. Die Macht der poli- Staatsanwaltschaft gegen die unge jeglichen Werrufserklärun Aus den Ueberschwemmungsgebieten.

tischen Entwickelung und ihrer wechselnden Verhältnisse erbringt un auch jest wieder den Beweis dafür, daß die auf den sozial­demokratischen Barteitagen stets siegreich gebliebene Auffassung über unsere Taktik richtig ist. Die neueste Entwidelung der poli­tischen Machtverhältnisse förderte in Baden, wie wir aus den Frantschen Ausführungen entnehmen dürfen, bereits das Ver= ständnis für eine einheitliche Stellung der Sozialdemokratie zu den Vertretern der bürgerlichen Gesellschaft. Wenn wir erst nach cinem halben Jahre vor dem badischen Landtagswahlkampfe stehen, dürfte die politische Situation noch viel gespannter und klarer sein. Es ist gut, daß diese Erkenntnis in den Reihen der badischen Barteigenossen sich immer mehr Bahn bricht, dieweil sie sich zur Landesversammlung in Offenbach vorbereiten.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Die Ausschußwahl der Arbeitgeberbeifiber zum Gewerbe. gericht fand unter sehr starker Beteiligung der Beisiger statt. Die bom Verein der Arbeitgeberbeifizer aufgestellte Liste hatte nicht den Beifall der Beisiger des Baugewerbes ge­funden und hatten diese daher eine eigene Liste aufgestellt.

Noch in letter Minute hatte der Verein der Arbeitgeber­beisiger auf die Gefahr aufmerksam gemacht, daß, wenn nicht genügend Beisiger erscheinen würden, die 24 Sozialdemo fraten 2 Sige erhalten würden. Der Zwist der feindlichen Brüder und die Furcht vor den Sozis hatte es denn auch fertig gebracht, daß von den noch im Amt befindlichen 192 Beisitzern 158 zur Wahl erschienen.

Stimmen erhielten:

Riste I( Verein der Arbeitgeberbeisiger) 94 Stimmen; Liste II( Baugewerbe) 40 Stimmen;

Liste III( Freie Arbeitgeberbeisiger) 24 Stimmen. Ausschußmitglieder erhält:

Liste I

6 Mitglieder

Rifte II 2 Mitglieder

Lifte III 2 Mitglieder

und zwar die Genossen Jentsch und Hinke; als Ersatzmänner Meyer und Fröhlich.

Unsere Genossen können mit dem Erfolg zufrieden sein.

Gelber Bankrott.

Heute tönnen toir folgende Schreiben beröffentlichen: Hannover , 5. Februar. ( B. H. ) Aus der Probing und Um Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller. gegend liegen eine ganze Reihe von Hochwassermeldungen bor. So Journ.- Nr. 55. Berlin , 21. Januar 1909. wird aus Alfeld gemeldet, daß in einigen umliegenden Dörfern Rundschreiben Nr. 5 pro 1909. zahlreiche Häuser unter Wasser stehen und die Dörfer vom Verkehr Hierdurch teilen wir Ihnen mit, daß die ursprüngvollständig abgeschnitten sind. Verschiedene Mühlen und Fabriken lichen Differenzen bei der Firma: Maschinen und Armaturenfabrit borm. Klein, Schanalin und haben ihre Betriebe völlig einstellen müssen. Zueste und Wallenfen Beder in Frankenthal Die Papierfabriken und das Eisenwerk

find überschwemmt.

fich inzwischen erledigt haben, wodurch auch unser Rundschreiben Mammerhütte stehen unter Wasser. Aus Göttingen wird weiter Nr. 219 vom 25. November 1908 seine Erledigung findet. gemeldet, daß die Strede zwischen Eichenberg und Nörten einem Es sind indessen bei der genannten Firma erneutDiffe.großen See gleicht. Die Eisenbahnftrede Göttingen- Bebra ift fast renzen ausgebrochen und die Schlosser und Gußpußer haben bereits gekündigt. Wir bitten Sie deshalb erneut, alle von genannter Firma fommenden Schloffer und Gußputer bis auf weiteres nicht ein zustellen. Gesamtberband Deutscher Metallindustrieller. Berlin , 23. Januar 1909. Rundschreiben Nr. 6 pro 1909.

Journ.- Nr. 59/60.

Bei der Firma

Maschinenwerte Gubisch- Liegni find die auf beiliegender Lifte verzeichneten Arbeiter am 16. d. M. in den Streit getreten, weil die Firma beabsichtigt, 5 Proz. der Gesamtlöhne bei Aufstellung der neuen Alfordfäße zu reduzieren, da die bisherigen Affordsätze derselben gegenüber anderen Fabriken viel zu hoch sind.

Wir bitten, diese sowie alle bon genannter Firma tommen. den Arbeiter bis auf weiteres nicht einzustellen.

Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller. Es folgen die Namen von 52 dort beschäftigt gewesenen Ar. beitern, die sich gegen Lohnreduktionen zu wehren gewagt haben.

Tariffündigung im Töpfergewerbe.

Der Verband der Kachelofenfabrikanten und Ofenſegmeister von Sildesheim und Umgegend hat den bestehenden Tarifvertrag ge­fündigt.

Das Kündigungsschreiben hat folgenden bemerkenswerten Wort­laut:

Hierdurch machen Ihnen die Mitteilung, daß unsere Ber­bandsversammlung einstimmig beschlossen hat, den zurzeit be­stehenden Lohntarif zum 1. April zu fündigen. Die äußerst schlechte Geschäftslage und die größtenteils niedrigen Herstellungspreise der meisten Konturrenzfabriten gestatten uns, wenn wir unsere nicht mehr die Geschäfte lebensfähig erhalten wollen, bisherigen Löhne zu zahlen, zumal auch die Handhabung des Tarifs seitens der meisten Gehilfen ein Weiterarbeiten auf dieser Grundlage unmöglich ist."

Eine Mitgliederversammlung der Gehilfen nahm bereits zur

Die neueste Nummer des Bund" enthält einen Bericht über die Generalversammlung des gelben Bauhandwerkerbundes von Berlin , in der am Schlusse Bürger" 2ebius seiner Freude Aus­drud gab über den guten Geist", der in der Versammlung herrschte. Da Herr Lebius Gut" und Böse" gewohnheitsmäßig ver- Kündigung Stellung. wechselt, wird es niemand wundernehmen, zu erfahren, daß die Nach reger Disfuffion tam man zu dem Beschluß, nichts auf Versammlung den völligen Bankrott der gelben Bauarbeiterorga- den Tarif aufzufchlagen, aber auch unter feinen Umständen auch nur nisation enthüllte. einen einzigen Pfennig nachzulassen!

bis Eichenberg überschwemmt und für den Berkehr gesperrt. Am schlimmsten traten die Verheerungen des Hochwassers bei unb in Göttingen herbor. Dort ist ein Teil des Dammes einer kleins bahn fortgeschwemmt. Bis zu drei Meter ift das Waffer gestiegen, Das Eisenbahnempfangsgebäude steht ebenfalls unter Wasser. In anderen Straßen steht das Wasser einen Meter hoch in den Erd­geschossen. Das Gebäude der Maschmühle, ein Ausflugsort, steht über drei Meter unter Wasser. Das Wachthaus der militärischen Schießstände steht gleichfalls unter Wasser. Das Wachtkommando mußte auf das Dach flüchten und konnte durch Mannschaften des Regiments nur mit Lebensgefahr gerettet werden. Nach einer anderen Meldung aus Einbed sind dort Fabriten, Kornlagerhäuſer Bon Göttingen bis Greene und Webereien unter Wasser gesetzt. steht alles unter Waffer, in Salzberhelden steht das Waffer mehrere Meter hoch. Der Altar ist völlig zerstört und treibt im Wasser. In manchen Häusern steht das Wasser bis zur zweiten Etage. In Caleles ist

bie Bahnbrüde weggeriffen.

Wie aus Hannoversch- Münden gemeldet wird, gleicht bie Fulda einem reißenden Strom. Der Verkehr in einzelnen Straßen kann mur mit Kähnen aufrecht erhalten werden. Der Bahnverkehr zwischen Eichenberg- Münden mußte eingestellt werden. Nach einer anderen Meldung aus Holzmünden ist die große Eisenbahnbrüde über die Nethe eingestürzt. Das ganze Tal ist überflutet. In Gammersheim wurde eine große Anzahl Häuser unter Wasser gefekt. Die Schleifenbrüde wurde fortgerissen.

Paderborn , 5. Februar. Amtliche Meldung. Gestern um 3 1hr 30 Minuten vormittags find infolge Hochwassers 3 Pfeiler des bei Ottbergen befindlichen Netheviadukts fortgeriffen und der Biadukt eingestürzt. Strede Ottbergen- Wehrden( Weser ) auf unbestimmte Beit gesperrt. Güterverkehr wird durch Umleitung über Nörde , Personenverkehr über Holzminden- Wehrden aufrecht erhalten. Frankfurt a. M., 5. Februar. ( B. H. ) Wie die" Frankfurter Zeitung " aus Limburg meldet, ertranfen in der Elz heute morgen vier Leute, die Lebensmittel verteilen wollten. Die Bahnlinie Limburg - Westerburg ist teilweise zerstört. Bei Neustadt im Oden wald geriet ein Mann in die hochgehenden Fluten der Muemling und ertrank. Wie aus Nürnberg gemeldet wird, wollte ein Bea trunkener des Nachts die Fluten durchwaten, wurde aber vom Strudel erfaßt und ertrank. Drei Personen erlitten vor Schreck Schlaganfälle. Alle Zeitungen, die in den tieferliegenden Stadt­teilen ihre Geschäftslokale haben, können nicht erscheinen. Vom oberen Lauf der Pegnitz werden schlimme Verwüstungen durch Hochwasser gemeldet.

Kaltern , 5. Februar. ( B. H. ) Die Lippe ist seit gestern um Meter gestiegen und wächst beständig. Essen, 5. Februar. ( B. H. ) Aus dem ganzen Ruhrgebiet laufen fortwährend beunruhigende Nachrichten über das beständige Steigen des Waffers ein. In Werden ist das Hochwasser in die Unterstadt eingedrungen, wo die Wohnungen geräumt werden mußten. Die Brücke nach Werden ist überschwemmt. Bamberg , 5. Februar. ( B. S.) Bei Bamberg sind infolge Sochwassers mehrere Personen ertrunken. Ueberall ist großer Schaden angerichtet.

Gegen den bisherigen Borsigenden der Gelben, Sandmann, lief in der Versammlung ein Ausschlußantrag ein, da er sich gegen Brotestversammlung der Brauereiarbeiter in Hagen . die Interessen des Bundes in der rigorosesten Weise bergangen habe. Sandmann erklärt vor der Abstimmung seinen Austritt und Die im Verband" organisierten Brauereiarbeiter in Hagen verläßt unter dem Hohngelächter der Anwesenden das Lokal. Bu- hatten dem Boykottschutzverband( der Arbeitgeber) für vor gibt er die Erklärung ab, er werde mit 20 Gleichgesinnten einen Sagen und Umgegend einen neuen Lohntarif zur Annahme unter­neuen gelben Verein gründen, da der Bauhandwerkerbund immer breitet; darauf haben die Brauereien einen Gegentarif aufgestellt, der wohl einige Zugeständnisse enthielt, jedoch die Arbeitnehmer in töter" würde. Sierauf erhält Bürger" Lebius das Wort zu folgender Jeri- keiner Weise befriedige. Gine Mitgliederversammlung nahm nach erregter Debatte minade: Werte Bürger! Ich habe Ihnen bei Anschluß des Vereins an das gelbe Kartell den Bürger Sandmann als ersten Vorsitzenden folgende Resolution einstimmig an: empfohlen, weil Sandmann persönlich mit Dr. Mielenz bekannt" Die Versammlung der Brauereiarbeiter von Hagen und Um­war. Somit Fühlung mit dem Verbande der Bau- gegend nimmt mit Entrüstung Kenntnis von dem der Lohn­geschäfte hatte und mir auch von Dr. Mielena fommission vorgelegten Tarifentwurf des Boykottschutzverbandes. empfohlen worden war. Hätte ich gewußt, daß Sandmann Die Versammelten protestieren gegen die minimalen, die crit 21 Jahre alt ist, hätte ich entschieden abgeraten; ich hielt ihn gegenwärtigen bestehenden Verhältnisse sogar berschlechtern für mindestens 28 bis 80 Jahre alt. Sandmann war für den Posten den Zugeständnisse, und bedauert das geringe Entgegenkommen entschieden zu jung und unerfahren, dabei ist er zu egoistisch, zu für die gerechten Forderungen der Arbeiter. In der Ablehnung felbstherrlich. Sandmann hat uns bei dem Verbande der Baugeschäfte hinsichtlich der Arbeitszeitverkürzung, Urlaub und Ablösung des angeschwärzt. Die Herren haben uns den Stuhl vor Freibieres erblickt die Versammlung eine soziale Rückständigkeit der Ste Tür gefebt; fie verlangen jest die 250 M. Arbeitgeber und hätte man besonders hierbei eine andere Stellung­Darlehn zurüd. Jd war heute Abend bort, bin ziemlich un- nahme erwartet. gnädig empfangen worden. Meine Vorstellungen, daß der Verein Die Versammlung beauftragt die Lohnkommission, unverzüglich jetzt nicht in der Lage sei, das Geld zurückzugeben, waren erfolge neue Verhandlungen anzubahnen und an den bis jetzt von ihr ge­los. Sie müssen jetzt selbst vorstellig werden; weiter tann ich Ihnen machten Vorschlägen unter allen Umständen festzuhalten. Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb

Eilenburg, 5. Februar. Die Mulde hat einen Wasserstand von 4,50 Meter erreicht. Sämtliche am Wasser liegenden Fabriken und Ziegeleien mußten den Betrieb einstellen. In der Vorstadt Nießsajau stehen viele Wohnhäuser unter Wasser. Im benachbarten Thallwih mußte in der vergangenen Nacht die Feuerwehr alar­miert werden, da verfchiedene Häuser plöslich so hoch unter Wasser gescht wurden, daß die Bewohner nicht aus noch ein konnten.