-- 4. In«fflgS�Iigeh ASllen find in liin letzten Tagen die Kraulenaus den HofpitSlern entlassen worden, ehr sie geheilt waren. Dieambulante Behandlung auch vorher stationär verpflegter Kranker,bei denen dringend Hospitalbehandlung nötig war, wurde rund ab-gelehnt.b. Ein Kranler wurde operiert und schon nach zwei Stunden— als dir Wirlungen der Narkose noch nicht vorüber waren r-entlassen.6. Eine Gefahr für die gesamte Bürgerschaft ist die jetzigeGepflogenheit, geschlechtskranke Bäcker- und Schlächtergesellen, alsoLeute, die in der Lebensinittelerzeugung tätig sind, nicht— wiebisher— sofort in die Hospitäler aufzunehmen, sondern jetztzurückzuweisen.Alle diese Fälle sind in den stäbtischen Hospitälern borge-lammen, in denen die Professoren und Aerzte aus städtischenMitteln besoldet werden. Es liegt demnach alle Veranlassung vor,das Verfahren auf Entziehung der Approbation gegen die in Be-tracht kommenden Aerzte einzuleiten und endlich Behandlungs-zwang reichsgesetzlich einzuführen.Seiverklcbaftttcbey.Berlin und Umgegend.Der Kamps gegen die gelbe Seuche.Am Dienstag fand in der Bockbrauerei II(Chausseestraße) einevon fast allen Arbeitern der Firma Karl Flohr besuchte Betriebs-Versammlung statt. Die Arbeiter dieses Betriebes führen seiteinigen Wochen einen energischen Kampf gegen den gelben Verein.Hierüber machten der Referent Bahn und andere Redner ein-gehende Mitteilungen, denen wir folgendes entnehmen:Im Laufe des vorigen Jahres sind im Flohrschen Betriebe mehrund mehr Gelbe eingestellt worden, so dast schliesslich von den mehrals 300 beschäftigten Arbeitern etwa die Hälfte dem gelben Vereinangehörten. Hand in Hand mit der Ausbreitung des gelben Vereinsund seiner Begünstigung durch die Betriebsleitung ging eineHerabsetzung der Löhne bis zu 60 Prozent ihrer früherenHöhe. Durch die Veröffentlichung der Lebius-Briefe wurde denArbeitem der Firma Flohr ein Licht aufgesteckt. Sie wandten sichsogleich in grosser Mehrheit von dem gelben Verein und seine, lProtetloren ab. Viele Mitglieder traten aus dem Bereinaus, ja eine Mitgliederversammlung beschloss die Auflösungdes gelben Vereins. Das wurde der Betriebsleitung derFirma mitgeteilt, aber sie verfügte: Der Verein bleibt nachwie vor bestehen, denn nach dem Statut kann die Auflösung nurnach e i n st i m m i g e m sl) Beschluss aller Mitglieder erfolgen.--Von etwa 160 Vereinsmitgliedern hatten 188 für Auflösung gestimmt.— Weiter erklärte die Firma: Wer gegen den Vereinagitiert, wird entlassen, und. wer aus dem Verein austritt, soll eben-falls nach Befinden der Betriebsleitung entlassen werden.— Es sinddenn auch einige der Ausgetretenen entlassen worden. Den anderenAusgetretenen, die noch weiter beschäftigt wurden, sind aber bei derLohnzahlung die Beiträge für den gelben Verein,tvie gewöhnlich, abgezogen worden. Man hat dann derBetriebsleitung die Namen aller Ausgetretenen mitgeteilt und wirdnun abwarten, ob auch am bevorstehenden Lohntage die Beiträgewieder abgezogen werden. Natürlich werden sich die Arbeiter denAbzug nicht gefallen lassen.Nachdem die Auflösung de? gelben Vereins beschlossen war.erschienen bekannte Führer deS gelben Bundes auf der Mldfläche,sammelten die Trümmer deS aufgelösten Verein?— etwa ein biseineinhalb Dutzend Mitglieder— und setzten einen neuen Vorstandein, da auch der alte Vorstand daS Lager der Gelben verlassen hat.Noch manche Einzelheiten wurden mitgeteilt, welche dafürsprechen, dass auch bei der Firma Flohr der gelbe Verein als einMittel zur Unterdrückung der gewerkschaftlichen Bestrebungen derArbeiter benutzt wird. So hat die Betriebsleitung von den Vor-standsmitgliedern ihre? gelben Vereins sich sagen lassen, wer imBetriebe als Vertrauensmann des Metallarbeiterverbandes fungiert.Welchen Zweck solche Ermittelungen haben, ist ohne weiteres klar.wenn man einen vertraulichen Briefwechsel betrachtet, den die FirmaFlohr mit einer anderen Firma führte. Diese Briefe wurden in derVersammlung verlesen. Ihr Inhalt ist der: Als sich ein Arbeiterbei der Firma Flohr um Arbeit bewarb, zog sie über ihn Er-kundigungen bei seinem ftüheren Arbeitgeber ein und erhieltauf ihre Anftage die Antwort: die Leistungen des Ar-beiterS seien gute, er fei entlassen, weil er ein Agitator4eS Deutschen MetallarbeiterverbandeS sei, seine Einstellung bei derF:rma Flohr sei deshalb nicht zu empfehlen.So wird jeder ausgesperrt, der eS tür feine Pflicht hält, seineund seiner Kollegen Interessen zu vertreten. Und diesen brutalenTerrorismus der Unternehmer unterstützen die Gelben. Sie werdendeshalb mit Recht von jedem anständigen Arbeiter verachtet.Die Versammlung nahm eine Resolution an. worin gesagtwird, dass die Versammelten den Kollegen, welche aus dem gelbenVerein ausgetreten find, ihre volle Sympathie bekunden, dass sie dasVerhalten der Firma, welche die Arbeiter durch Gewalt undDrohung am Austritt aus dem gelben Verein zu hindern sucht, eul-schieden verurteilen, sich weitere Massnahmen dagegen vorbehaltenund von den Ausgetretenen erwarten, dass sie Mitglieder desDeutschen MetallarbeiterverbandeS werden, soweit es nicht schon ge-schehen ist._Mißstände Sei der Firma O. Jachman«.Der Deutsche Metallarbeiterverband hatte am Dienstag eineVersammlung der bei der Firma O. Jachmann. Huttenstrasse.beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen im Lokal von Kirschkowskiin der Beusselstrasse veranstaltet. In der Eiiengiesserei von Jaibmannwerden die Arbeitsverhältnisse seit einiger Zeit immer schlechter, undeine Betriebsbesprechung war dringend notwendig geworden.Wuschick hatte das Referat übernommen. Er wieS zuerst daraufhin. welche grossen Profite die Lieferanten von Kriegsmaterial einheimsen. Neben den grossen Firmen auf Krupp und ErHardt be-kommt Jachmann besonders Aufträge von Granaten. Dadurch gibteS immer viel zu tun, und die Unternehmer erzielen ausserordentlichhohe Gewinne. Die Arbeiter aber, die mit der steigenden Teuerungzu kämpfen haben, wurden vor einiger Zeit damit überrascht, dasssie sicki Lohnabzüge gefallen lassen mussten.Welche Abzüge seit Dezember v. I.. gleichsam als WeiHnachts-gescheut, gemacht worden sind, ist auS folgender Ausstellung deutlichzu erkennen. Für die 6.2 Zentimeter- Granaten wird erheblichweniger gezahlt. waS die einzelnen speziellen Verrichtungen betrifft.für daS Bohren wurden früher 7,60 M., jetzt 6,60 M., für dasinslechen früher 2,26 M.. jetzt 2 M.. für daS Umringen früher3,25 M.. jetzt 2,85 M., für Ueberdrehen der Knpferringe früher 1,76 M.,jetzt 1.60 M.. Polieren der Kupferringe früher 1,10 M., jetzt 76 Pf..für das Lackieren früher 1.80 M., jetzt 1,65 M. gezahlt. Bei den6 Zentimeter-Granaten wurden für das Schruppen ftüher 4 M., jetzt3, SO M.. für das Einstechen früher 1,60 M., jetzt 1.46 M., fürdas Umringen früher 1,60 M., jetzt 1,20 M.. für das Ueberdrehender Knpferringe früher 1,25 M., jetzt 1,10 M., für daS Lackierenfrüher 1,66 M.. jetzt 1,60 M. gezahlt.— Die Bohrer verlierendurch diese Abzüge 7—3 M.. die übrigen Arbeiter 1— S M. proWoche.Welche Gründe waren aber nun für diese Reduktion der Löhnemassgebend. Als die Arbeiterschaft bei der Direktion vorstelligwurde, da erzählte der Direktor Herken der beschwerdeführendenBerantw. Redakt.: EarlWermuth, Berlin-Rixdorf. Jnserateverantv,:Kommisfion, baß die Firma mit Verlust arbeite und a» den Auf-trägen für Granaten noch„zusetzen" müsse, und das könne dieArbeiterschaft doch nicht verlangen. Wuschick meinte, eö wäre gut,wenn einer von unseren Abgeordneten im Reichstage sich beimKriegsminister einnial erkundigen würde, ob für die Herstellung vonGranaten so erbärmliche Preise gezahlt werden, dass eine Firma ihrGeld dabei verliert und die Arbeiter mit schlechten Löhnen zufriedensein mühten.— Herken war früher Betriebsingenieur und ist jetztDirektor geworden und die Arbeiter glauben, er will damit seineTüchtigkeit beweisen, dass er die Löhne reduziert. Er hat erklärt, dassLöhne von 70 Pf. pro Stunde für die Arbeiter zu hoch seien? auchdrängt er darauf hin, die Arbeitszeit zu verlängern. Wuschick be-leuchtete die Zustände in den einzelnen Abteilungen im Betriebe undlegte zahlreiche Mängel bloss. Von aussen sieht die Fabrik recht gutans, aber innen ist so viel Schmutz und Unordnung, dass eineMilitärkommission, die unvermutet dort eine Kontrolle vor-nehmen würde, ihr Wunder erleben könnte. Für die Arbeiter ist ingesundheitlicher Beziehung sehr schlecht gesorgt, sie klagen überMangel an Ventilation; Rauch, Gase, Oelduvst kennen nicht ab-ziehen, die Klosetts sind in schlechtem Zustande, ebenso die Wasch-Vorrichtungen, die Garderoben und so weiter. Der Redner richteteeinen Appell an die Anwesenden, diese Zustände nicht geduldig zuertragen, sondern energisch dagegen aufzutreten und sich der Organi-sation anzusthliessen.In der Diskussion, an der sich sehr viele Arbeiter beteiligten,wurden noch zahlreiche Missstände aufgedeckt. Die Willkür in derErhebung von Strafgeldern wurde scharf gerügt. Bor allenDingen will man aber wissen, wo die Strafgelder bleiben. Sehrteringe Löhne erhalten die Arbeiterinnen; sie werden mit2 Pfennig Stundenlohn eingestellt und arbeiten 64 Stunden proWoche. Bei Stücklöhnen verdienen sie 13— 15 Mark die Woche.Als sehr verwerflich wurde das U eberstunden wesen gekenn-zeichnet, besonders zur jetzigen Zeit, wo es massenhaft Arbeitslosegibt. Wenn die Firma auf hohe Wochenlöbne hinweisen kann, sogeschieht eS nur dadurch, dass die Arbeitszeit von vielen Arbeiternungeheuer ausgedehnt wird. Aus der Giesserei, der Schmiede, derPutzerei und andern Abteilungen wurden überall schwere Mängelberichtet. Vor der Gewcrbeinspeltion hält man vieles geheim, wasan Schäden besteht und durchaus unzulässig ist, wie z. B. die Auf-stellung einer Feldschmiede an einem für die Arbeiter sehr gefähr-lichen Platze. Beim letzten grossen Auftrag wurde ein Besuchvom Kriegsministerium angekündigt und da wurde plötzlich ein ge-waltiger Eiser entfaltet, um alles in guten Stand zu setzen und dieFabrik als ein„Musterinstitut" recht repräsentabel zu machen. Daswar schnell vorübergehend und der alte Schlendrian riss bald wiederein. An der Presse m der Schmiede sind in den letzten vier Monatenetwa zehn Mann verunglückt, was meist auf unzureichende Ein-richtungen zurückzuführen ist. Ueber Mängel im allgemeinen undim speziellen im Betriebe wurden noch zahlreiche Klagen vor-gebracht.Wuschick machte in seinem Schlusswort darauf aufmerksam, dassdie Arbeiter nicht alles von den Organisationen erwarten dürften.wenn sie Abhilfe verlangen. Sie sollten dafür emstehen, dass siesich nicht wie Heloten behandeln lassen, sondern alsMänner auf ihre Menschenwürde achten, dass sie nichtin den Staub getreten wird. Die Diskussion habe ge-zeigt, dass die Arbeiter sich zu viel gefallen lassen.Die Organisation steht zu jeder Zeit bereit, für denjenigen ein-zutreten, der seine Rechte wahrt. Gegen die Willkür der Er-Hebung von Strafgeldern muss sich jeder selbst wehren;den Gewerbeinspelcoren und der Polizei müssen Anzeigen er-stattet werden, wenn die Unternehmer gegen die gesetzlichenBestimmungen sich vergehen; gegen die Zumutung von Ueberstundenmuss die Arbeiterschaft zur jetzigen Zeit ganz entschieden Frontmachen. DaS Vertrauensmänne'rsystem darf nicht vernachlässigtwerden. Die Organisation muss damit rechnen, dass sie Männer zuMitgliedern hat, die sich nicht widerstandslos treten und knechtenlassen. Diese Schlussworte wurden mit grossem Beifall auf-genommen. �Die Einführung der englische« Arbeitszeit in de» Anwalts-bureanS ist in der letzten Zeit mehrfach von Seite der Rechtsanwältein der Presse erörtert worden. Dir Angestellten haben bisher einebestimmte Stellung zu dieser Neueinfiihrung flicht genommen. Zudiesem Zwecke findet nun am Donnerstag, den 11. Februar, abendsg'/z Uhr, im Saal I der Prachlsäle„Alt Berlin", Blumenstr. 10.eine öffentliche Versammlung der RechtSanwalts-An-gestellten Gross-BerlinS statt. Redaltenr Hellmui Lehmann sprichtüber:„Die Einführung der englischen Arbeitszeit in den BerlinerAnwalisbureaus".Ocutlcbea Reich-Ein gewerkschaftlicher Erfolg.Der Zentralvorstand des Arbeitgeberschutzverbandes für dasdeutsche Holzgcwerbe bringt in der neuesten Rummer der„Fach-zeitung" eine mit dem Vorstand des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes vereinbarte Bekanntmachung der am 12. Februar d. F.eintretenden neuen Arbeits- und Lohnbedingungen. Die Bekannt-machung umfaßt 21 Städte bezw. Lohngebiete und lautet für dieeinzelnen wie folgt:1. Barmen: An Stelle der b7stündigen tritt die 66stündigeArbeitszeit pro Woche, gleichzeitig erfolgt eine Lohnzulage von2 Pf. die Stunde. 2. Berlin: An Stelle der 62stündigen trittdie 6lstündige Arbeitszeit. 3. Burg bei Magdeburg: Aufdie Stundenlöhne erfolgt eine Zulage von 1 Pf. Der Aktordtarifwird um 3 Proz. erhöht. 4. Dresden: Die bisher 63stündigewöchentliche Arbeitszeit wird in eine S2stündige umgewandelt, undauf den Stundenlohn erfolgt ein Zuschlag von 1 Pf. Der Normal-lohn beträgt dementsprechend 63 Pf., für ständige Bauanschläger68 Pf. 6. Eisenach: An Stelle der 69stiindigen tritt die68stündige Arbeitszeit und erfolgt außer dem Lohnausgleich fürdiese ausfallende Stunde eine Zulage von 1 Pf. pro Stunde. DerMindestlohn beträgt sodann für Arbeiter im zweiten Gesellenjahrstatt bisher 35 Pf. jetzt 37 Pf., für die übrigen statt 41 Pf. jetzt43 Pf. 6. Elberfeld: Auf sämtliche Löhne erfolgt eine Zulagevon 2 Pf. pro Stunde. Diese Lohnerhöhung findet bei Akkord-arbeit sinngemässe Anwendung. 7. Elbing: Tie bislierö7�stündige Arbeitszeit wird in b7stündige umgewandelt. Ausserdem Lohnausgleich erfolgt eine Zulage von 1 Pf. pro Stunde.Der Mindestlohn steigt von 81 auf 33 Pf. 8. Forst: An Stelleder bisher b7stündigen Arbeitszeit tritt die S6stündigc. wobei nebendem erforderlichen Lohnausgleich gleichzeitig ein Lohnaufschlagvon 2 Pf. pro Stunde erfolgt und der Durchschnittslohn von 36auf 37 Pf. steigt. 9. Görlitz: Die Arbeitszeit beträgt statt bisher66 nunmehr 66 Wochenstunden. 10. Guben: Die Arbeitszeitbeträgt statt bisher 56 jetzt 55 Stunden. Auf die Stundenlöhneerfolgt eine Zulage von 2 Pf., wodurch der Durchschnittslohn von37 auf 39 Pf. steigt. 11. Halle a. S.: An Stelle der 66stündigentritt die 66stündige Arbeitszeit; auf die bestehenden Löhne erfolgtein Zuschlag von 1 Pf. die Stunde. 12. Hamburg und W a n d S-deck: Die Arbeitszeit beträgt Sonnabends 7 statt bisher 8 Stunden(62 statt bisher 63 Stunden wöchentlich). Auf alle Löhne erfolgtein Zuschlag von 1 Pf. pro Stunde. Die Mindestlöhne betragensodann für: Parkettleger 73 Pf. statt bisher 72 Pf., Bauanschläger68 statt 67 Pf., Maschinenarbeiter, welche mindestens ein Jahr ander Maschine beschäftigt sind, 64 statt 63 Pf., soweit dieselbengelernte Tischler oder 2 Jahre an der Maschine beschäftigt sind63 statt 67 Pf., alle übrigen Tischler 68 statt 67 Pf. 13. L e i p z i g:An Stelle der 63stündigen tritt die 62stündige Arbeitszeit, aufalle bestehenden Löhne erfolgt ein Zuschlag von 1 Pf. die Stunde.14. Löbau: Die Arbeitszeit beträgt 66 statt bisher 67 Stunden.Die Stundenlöhne erfahren einen Zuschlag von 2 Pf., dementsprechend steigt der Normallohn von 39 auf 41 Pf. 16 Neu-münster: Die 6östündige Arbeitszeit tritt an Stelle derS7stündigen und wird der hierdurch entstehende Lohnausfall ver-gutct. Der Einstellungslohn erhöht sich gleichzeitig für Möbel-CH. Glocke. Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. VerlaaSanftals'tischler boft 40%' auf 41% Pf., für Bautischler von 45% auf46¥j Pf. 16. Oldenburg i. Gr.: An Stelle der 66stündigentritt die 66stündige Arbeitszeit, ausserdem erfolgt ein Lohnaufschlagvon 1 Pf. die Stunde. 17. Osnabrück: Die Arbeitszeit be-trägt nunmehr 66 statt bisher 67 Stunden, der Durchschnittslohn46 statt bisber 46 Pf. Die Löhne erfahren einen Aufschlag von1 Pf. pro Stunde. 18. Posen: Für die Bautischler tritt anStelle der 6bstündigsn Arbeitszeit die 67stündige in Kraft. DerLohnansfall wird vergütet. Der Mindestlohn erhöht sich sinngemässvon 34 auf 36 Pf. 19. Quedlinburg: An Stelle der60stündigen tritt die 59stündige Arbeitszeit, auch erfolgt eine Lohn-zulage von 1 Pf. pro Stunde. Ter Durchschnittslohn steigt dem-entsprechend von 37 auf 38 Pf. 20. Spandau: Die Arbeitszeitbeträgt 63 statt bisher 54 Stunden. Der Mindestdurchschnittslohnfür Tischler und der Mindestlohn für Maschinenarbeiter 64 stattbisher 62 Pf. 21. Z i t t a u: An Stelle der 56stündigcn tritt diebbstündigc Wöchentliche Arbeitszeit. Auf die bestehenden Stunden-löhne erfolgt ein Zuschlag von 2 Pf. Der Normallohn erhöht sichdementsprechend von 39 auf 41 Pf.Es mag den Herren vom Schutzverband schwer genug gefallensein, jetzt zurzeit der am niedrigst stehenden Konjunktur ihrenKollegen die Verbesserungen im Arbeitsverhältnis den Abmachungenentsprechend empfehlen zu müssen. Mit desto grösserer Genug-tuung vermag der Holzarbeiterverband auf diesen seinen Erfolgzurückzublicken._Die Töpfermeister Oft- und WcstprenßenS scheinen nach einerbestimmten Schablone vorzugehen. Bon dem Abwehrkampfe derTöpfer in K ö n i g S b e r g i. P r. haben wir bereits berichtet. Inneuerer Zeit haben nun die Töpfermeister in E l b i n g. L y ck undMarienburg gleichfalls den Gehilfen die Tarife gekündigt.Es hat also den Anschein, dass ein Beschluß der organisienenUnternehmer vorliegt, angesichts der wenig günstigen Konjunkturüberall aggressiv gegen die Gehilfen vorzugehen.— Mitwelchem„Erfolge" dies geschehen wird, wird die Zukunft lehren.Hoffentlich wird eS den oft- und westpreussischen Meistern gerade soergehen, wie eS den Meisten: der Provinz Posen im vorigenJahre ergangen ist. Auch hier brach man in den Städten Posen,Bromberg und Gnesen den Kampf mit den Gehilfen vom Zaun,in ersterem Orte mit ganz geringem, in Bromberg midGnesen mit gar keinem Erfolge.— Sehnlich werden auch dieostpreussischen Meister fahren. Die Zeiten find vorüber, in denensich die Gehilfen bei schlechtem Geschäftsgang widerstandslos Ab-züge gefallen ließen. Die zunehmende Macht der Gewerkschaftenreicht glücklicherweise hente bereits so weit, dass sie auch imstande sind,abzugslüsternen Unternehmern auch in schlechter Konjunktur erfolg-reich entgegentreten zu können.—HusUnck.Der Pariser Setzerstreil vor der Kammer.Der Genosse Allemane brachte in der ftanzöstschen Deputierten»kammer den Streik der Pariser Maschinensetzer zur Sprache. Ermachte den Minister darauf aufmerlsam, daß die UnternehmerFrauen eingestellt und diese während der Nacht haben arbeiten lassen,obgleich die Nachtarbeit für Frauen verboten ist. In verschiedenenDruckereien find sogar Soldaten eingestellt worden, in einem Fallehatten Soldaten zum Zwecke des Streikbruchs einen 14tSgigen Ur-taub erhalten. Der Arbeitsminister Viviani teilt mit, daß er Auf-trag gegeben habe, die von Allemane gerügten Gesetzesübertretungenzu verfolgen. Im übrigen köitne man der Gewerbeinfpektion denVorwurf der Nachlässigkeit nicht machen, find doch im Jahre 1908allein 80000 Uebertretungen zur Anzeige gebracht worden.— DieseZahlen beweisen übrigens auch die geringe Achtung der Unternehmervor dem Gesetz._flua der frauenbewegung.Eine neue Sturmgarde.ES geschehen Zeichen und Wunderl Dutzende Male hat manauS konservativem Munde daS Sprüchlein gehört: Die Frau gehörtins Haus! Im Kampfe für Ordnung und Sitte wollen die Junker.wenn fie als Offiziere auf dem Altar der Dreiheit: Weib, Susi undSpiel, genügend geopfert haben, die heiligsten Bande der Familien-zucht, bei der ER die Kommandogewalt führt, nicht zerreißen lassen.Die Edlen kämpfen ja nur für Ideale— Zölle. Liebesgaben, Steuer-freiheit usw.—. Aber eS scheint, alS ob jetzt alle Fesseln frommerScheu abgestreift worden seien; der Geist der Uilbolmässigkeit gehtum und hat sogar die— konservativen Frauen erfaßt.Eine konservative Frauenbewegung soll eingeleitet werden. Umdas Schreckliche gleich ganz zu verkünden: auch kouservative Männerscheinen die junkerlichen und priesterlichen traditionellen Grundsätzemit Füssen treten zu wollen. Nicht nur finden sich Befürworter eine»neuen Frauenbewegung, konservative Parlamentarier wollen fie sogarrednerisch unterstützen. Der„Deutschen TageSztg." wird von„hoch-geschätzter" Seite geschrieben:Die Grundsätze staatserhaltender Politik in ihrer Anwendungauf die Tagesfragen sind bisher in der Frauenwelt nicht genügendbekannt. Deshalb haben Damen der Berliner Gesellschaft sich ent-schlössen, eine Reihe von Vorträgen zu veranstalten, in denen be-kannte Parlamentarier Togesstagen von allgemeinem Interessebehandeln werden. Die Herren Dr. v. Heydcbrand, Henning,von Liebert, Malkewitz, Dietrich, von Oldenburg, Kreth,Rahardt, Dr. Hohn und Dr. Wagner(Sachse») werden u. a.über die.Wahlrechtsfragen",„Ministerverauttvottlichteit".„DieFrau im Rechl",„Nationale Pflichten",„Bedeutung der Kunst fürdas nationale Leben der Gegenwart".„Mädchenschulreform".„Warenhaus und Gesellschaft" und„Mittelstandsfragen" sprechen.Die Vortragsabende werden Ende Februar und Anfang März inder Aula der Kriegsakademie stallfiiiden. Eiulrillstarten zu 3 und2 M., reservierter Platz zu 5 M. sind im Buieau„Reue Zeiten".Bülowslr, 88, zu haben. Der Ertrag ist für milde Zwecke be»stimmt. Nähere Auskunft erteilt der gcschäfisführende Ausschuß,dem die Damen Berta v. Kröcher, Margarete Diltmer, GräfiuGertrud Fiuckenstein und Therese Hcngstenberg angehören.Nun kann'S nimmer fehlen. Für 6 M. gibl's konservative Auf»Närung; Heil der Frauenbewegung!Letzte JVacbrlcbten und Dcpcfcbcn.Bon Gesteinsmassen verschüttet.Beulhen(O.-Schl.), 10. Februar.(B. H.) Aus dem Nicht-Hofen-Schachte bei Schoppinitz verschütteten Gestcinsmassra eineAnzahl Bergleute. Ein Schlepper wurde gelötet, mehrere verletzt.Oeftentliche Sammlung für die durch das Hochwasser Geschädigtenin Bayer».München, 10. Februar.(D. H.) Sämtliche Mitglieder desStcucrgesetzauSschuffes der bayerischen Abgeordnetenkammer ohneUnterschied der Partei erlassen einen Aufruf an die gesamte Be-vvlkcrung zugunsten einer öffentlichen Sammlung für die dnrchdas Hochwasser schwer Geschädigten. Ausser diesem Aufruf hat diebayerische Staatsregierung eine oröhere Summe zugunsten de»Geschädigten in Aussicht gestellt.Paul Singer& Co.. Berlin L W. Hierzu 3 Beilagen«. UuterbaltoooSdZ.