1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 73.
Tokales.
Sonntag, den 26. März 1893.
10. Jahrg.
In Nummelsburg erhält Genoffe Alfred Rosen des gesammten Bermögens der Weißenfee'er Orts Krankenkasse franz fortgesetzt Strafmandate, weil er seinen Sohn an den noch eine auf unbezahlte Rechnungen angesammelte Religionsstunden nicht theilnehmen läßt. Er hat gegen diefelben weitere Schuld von ca. 7000 M. zu decken ist. So werden, Einspruch erhoben und sollte ein Fall bereits am 15. März zur wie berichtet wird, die um das gesammte Vermögen gebrachten richterlichen Entscheidung fommen. Doch wurde die Verhandlung Mitglieder der Krankenkasse auf Jahre hinaus mit Abtragung vertagt, um sie Ende April zugleich mit den anderen schwebenden von Schulden zu thun haben, wenn nicht die Gläubiger sich auf Fallen zu verbinden. einen stillen Bergleich" einlassen werden, welches Arrangement An demselben Tage wurde gegen Rosenkranz die Anklage gegenwärtig von den Behörden angestrebt wird. Wir glauben, wegen Verübung groben Unfugs verhandelt, den er dadurch be- daß vor allen Dingen die Vorstandsmitglieder haftbar zu gangen haben sollte, daß er es als Vorsitzender des Arbeiter machen sind. vereins von Rummelsburg duldete, daß der Verein trotz polizeilichen Verbots in demonstrativer Weise mit einer rothen Fahne Zu dem Vorfall in der Herberge zur Heimath" den durch Rummelsburg zog. Es stellte sich heraus, daß bei dem wir gestern mittheilten, wird uns von einem Augenzeugen bebetreffenden Familien- Ausfluge zwar eine Fahne mitgeführt, aber richtet, daß der Hausdiener, als er den Messerstich von Broschat nicht entrollt war. Es erfolgte hierauf die Freisprechung von empfing, nicht sofort niederstürzte, sondern diesen noch bis zur Strafe und Kosten. Dem Gendarm, der die Anzeige gemacht, Jakobstraße verfolgte und ihn, als er von Polizeibeamten erwurde vom vorsigenden Richter bedeutet, Anzeigen, die er nicht griffen wurde und zu Boden fiel, noch mit Fußstößen traktirte. besser begründen könne, lieber zu unterlassen.
Die Lohnbewegung der Schneider macht den Unter. nehmern Kopfschmerzen. Die öffentliche Meinung, welche un ftreitbar auf Seite der Ausständigen ist, fängt an, den Herren unbequem zu werden. Man fänzt schon an, weil wirkliche Gründe gegen die Streifenden faum noch anzuführen, folche bet Den Haaren heranzuziehen. Man schnöbert die Lohnbücher der Hausarbeiter durch und rechnet Löhne über 2500 m. heraus. Natürlich wird dabei vergessen, daß, wo diese Ausnahmefälle wirklich vorkommen, es sich nicht um die Arbeitskraft eines einzelnen Arbeiters, sondern um Hausarbeiter, die mit ihrer Frau und noch ein bis zwei und oft noch mehr Leuten bei einer Arbeitszeit bis tief in die Nacht hinein sitzen, handelt. Es wird schon den Herren in der nächsten Versammlung die richtige Ant: wort gegeben werden. Die Jnnung, blind wie immer, sucht mit ihrem Kopf Wände einzurennen; fie arbeitet dem Kapital recht dabei in die Arme. Am Freitag Abend brachte sie eine Verfammlung Don 350 bis 400 Personen zu stande. E2 handelte sich dieses Mal eben um wichtigere Sachen, wie Beschlüsse fassen über Photographirenlassens"" Fahnen nagel" Spenden und dergleichen. Es wurde nämlich " Ich erlaube mir hiermit, Sie zu benachrichtigen, daß ich die über die Vergewaltigung" der Arbeiter berathen. Da hat man Aeußerung Mit solchen rothen Leuten kann ich nicht zusammen denn des langen und breiten über alle möglichen Sachen ge- arbeiten" nicht gethan habe und muß ich noch hinzufügen, daß redet, wobei sich ein Herr Schulz, der sehr gut sprechen kann, die politische Gesinnung unseres Personals, sowohl von Herrn fonft aber von praktischen Fragen so gut wie nichts versteht, Bößow als auch meinerseits niemals in Betracht gezogen." hervorgethan. Mit der Kommission nicht verhandeln und Polizei! Paasch ist heute, Sonnabend, Nachmittag 1 Uhr, wie die Polizei! Das war der blaue" Faden, der sich durch die ganze Staatsbürger- Zeitung" mittheilt, im Westend - Hotel durch den große Debatte zog. Schließlich brachte man den Beschluß zu Kriminalkommissar v. Tausch wieder verhaftet worden. Der fande! Es wird nicht verhandelt und nichts bewilligt. Nun Mann, scheint es, soll um jeden Preis mit allen Mitteln populär wird es gar arg werden mit den 500 M. Konventionalstrafe. gemacht werden. Nebenbei hat man, wie üblich, etwas auf die Streifführer geschimpft, ürer schwarze Listen berathen und ähnliche Sachen, die sich sehr luftig anhörten. Ueber die Lumpen, welche sich in ihren eigenen Reihen befinden, wurde nichts gesagt. Jedoch trösten wir uns:
Auf die geftrige Erklärung des Brauergehilfen König erhalten wir vom Braumeister der Bößow'schen Brauerei Herrn Gerner, folgende Erwiderung:
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Peter Schulte n. Co. Jeder Fabrikant und größere Raufmann glaubt seiner Würde etwas zu vergeben, wenn er nicht an Schneidigkeit den Arbeitern und Gehilfen gegenüber es dem König Stumm gleich zu machen sucht. Die Firma Peter Schulte u. Co.. in der Poststraße, hat an ihre Gehilfen, etwa 60 an der Bahl, folgende Erlasse zur Unterschrift unterbreitet: An unser Personal!
In der Straffache gegen den Hypotheken- Kommissionär Siegfried Abrahamsohn, bei welcher es sich um eine angeb liche Schädigung des Kammerherrn Grafen von Gersdorff handelt, ist nunmehr abermals Termin zur Hauptverhandlung auf den 13. April angefeßt. Es wird abzuwarten sein, ob nun dieser fchier endlos erscheinende Prozeß einen Schritt vorwärts tommen und die Belastungszeugen, namentlich der Kammerherr v. GersDorff erscheinen werden. Bezüglich des fenteren geht uns die Mittheilung zu, daß derselbe unter dem Namen eines Barons Jäger diefer Tage hierselbst im Hotel de Sage in der Königgrazerstraße logirt habe.
fälscher Grünthal und Levy, deren rafinirte Betrugshandlung In der Angelegenheit der beiden fugendlichen Checkauf die Namen Behrens und Baumann s. 3. die Dresdener Bant um 6000 M. geschädigt hat, ist die Voruntersuchung geschlossen und die Anklage nunmehr erhoben worden. In dem in kurzem anstehenden Termin zur Hauptverhandlung werden die Rechtsanwälte Dr Gotthelf und Dr. Fr. Friedmann die Angeklagten vertheidigen.
indem er sich zur Nachtzeit in die Stube eines Kameraden, des Sergeanten St., geschlichen und diesem die Geldtasche aus dem Anwesenheit des ungebetenen Gastes erwacht und dem eiligst Beinkleide entwendet hatte. Der Bestohlene war aber infolge der davonlaufenden Diebe gefolgt. Dadurch wurde Erlinghaus, der hat überführt und infolge der alsbald erstatteten Meldung am morgen der schließende Unteroffizier ihn, wie dies stets geschieht, Donnerstag in Untersuchungsarrest genommen. Als gestern aus der Belle abholen wollte, damit er sich wasche, fand er ihn aufgeknüpft und als Leiche vor. Erlinghaus hatte seine Fußlappen, wie fie Soldaten an Stelle von Strümpfen zu tragen gefnotet und sich mittels dieser an einer neben dem Djen befind pflegen, in mehrere Streifen gerissen, daraus eine Leine zusammenlichen Klappe erhängt. Die Leiche wurde später, um 5/2 Uhr Nachmittags, nach dem Garnisonlazareth gebracht.
Das Weltenrad in seinen Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Trotz aller Machinationen laufen stündlich Bewilligungen In der Nacht zum Sonnabend erhängte sich der Sergeant ein. Bis jetzt haben 103 Geschäfte die Forderungen anerkannt. Wir hören, daß einzelne unserer Herren Angestellten ver: Er hatte sich ein schweres Vergehen zu Schulden tommen lassen, Erlinghaus von der vierten Kompagnie des Eisenbahn- Regiments I. suchen, sich unserer jüngsten Geschäftsordnung zu widersetzen und Pankow , dieser beliebteste Ausflugsort im Norden der Stadt, unserem Buchhalter Gerhardt, den wir mit der Durchführung der verliert jezt immer mehr von seinen Naturschönheiten. Dem Kontrolle über das Kommen und Gehen unseres Personals be: Orte droht die Gefahr, daß seine Baumpracht, derentwegen er auftragt haben, in gehässiger Art und Weise Opposition zu früher allgemein beliebt war, bald nur noch als ein Märchen machen. Um von vorn herein allen Irrthümern zu begegnen, aus alter Zeit erwähnt werden wird. Allenthalben fallen die erklären wir hiermit ausdrücklich, daß wir unter allen Umständen schönsten 2ä me, um großen Miethskasernen Platz zu machen, die einmal ergriffenen Maßregeln durchführen lassen, nach herrliche alte Straßenbäume werden durch verkümmerte Bäumchen dem wir von der Nothwendigkeit immer mehr und mehr ersetzt, von denen oft die Hälfte eingeht. Augenblicklich befindet überzeugt sind. sich die dortige Einwohnerschaft in begreiflicher Aufregung, Jeder wird für das 3 spätkommen mit 50 Pfg. bestraft, im weil die Gemeinde- Vertretung, ungeachtet aller Refolutionen Wiederholungsfalle behalten wir uns eine Verschärfung der protestirender Bürgerversammlungen, die herrlichen, rothblühenden Strafe vor, wem das nicht paßt, der soll es uns sagen. Kaftanien um die Kirche, den schönsten Schmuck Bankows, Ueber die Verwendung der Strafgelder werden wir noch zum größten Theile hat abhauen laffen, um einen Bestimmung treffen. Rasenplat ชิน schaffen. Die Mittel zu dieser Abs holzug sind durch ein Kirchen Konzert beschafft worden, welches von den Einwohnern stark besucht worden war, weil teiner ahnte, daß mit dem Ertrage die schönen Bäume hins geopfert werden sollten. Der Panfower Bürgerverein hat beim Ministerium des töniglichen Hauses der Platz vor der Kirche gehört der Krone- telegraphisch Einspruch erhoben, bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Es wird luftig weiter Holz geschlagen.
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Die an Posthäusern angebrachten ihren werden in der Nacht vom 31. März zum 1. April zu demjenigen Zeitpunkte, zu wel hem nach mitteleuropäischer Zeit Mitternacht ein ritt, auf lettere Zeit eingestellt werden. Die Postanstalten haben Anweisung erhalten, den Behörden und dem Publifum auf Anragen über das Verhältniß der bisher angewendeten Ortszeit zu der mittel- europäischen Zeit Auskunft zu ertheilen.
Der Stöcker bestreitet in seinem Volt", daß so viele Soldatenmißhandlungen vorkommen und die vielen Selbstmorde, 15-20 pet. der sämmtlichen Todesfälle im Militär auf jene zurückzuführen seien. Schuld sei hieran nur die von den Sozialdemokraten verbreitete Gottlosigkeit; diese veranlasse die Selbst morde und treibe so viele Soldaten, die Offiziere und Untercffiziere so zu chifaniren, daß diese, wenn sie auch die reinen Engel sind, fich manchmal in gerechtem 3orn vergessen. So schildert es Stöcker und wenn Stöcker etwas sagt wer ist da noch so gottlos, es nicht zu glauben?
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Sonntagsplauderet.
Die Inhaber der Firma P. S. u. Co., Paul Wessel, Eugen Schulte.
Die Strafgelder werden vom Gehalt in Abzug gebracht. Auf Wunsch der Herren P. S. u. Co. erkläre ich mich damit einverstanden, in erforderlichen Fällen, je nach Bedürfniß, über Geschäftsschluß hinaus zu arbeiten, ob und inwieweit fein Erforderniß der Nacharbeit ist, entscheiden die Geschäftsinhaber.
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Als die Gehilfen gegen diesen Ufas protestirten, war die Firma so gnädig, für die Nachtarbeit nach 8 Uhr, gleichviel wie lange sie dauert feit sieben Wochen ist sie nie vor 113/4 Uhr beendet 75 Bf. zu bewilligen. Die gefeßliche Kündigung ist in diesem Geschäfte auch beseitigt und an ihre Stelle eine vier wöchentliche gesetzt.
Die Herren Handlungsgehilfen werden förmlich mit Gewalt dazu getrieben, den Düntel, etwas Besseres als andere Lohnmit dem Bourgeois- Freifinn mitzutraben, oder allenfalls an der arbeiter zu sein, fahren zu lassen. Dieser Düntel trieb sie dazu, antisemitischen Hezze Theil zu nehmen. Ein Klaffenbewußtsein als Arbeiter ist vorerst nur bei einem, freilich täglich sich mehrenden Theil der Handlungsgehilfen vorhanden. Für die Handlungs gehilfen ist wie für alle anderen Arbeiter nirgends anders das Heil zu suchen als im Anschluß an die Arbeiterbewegung und an die Sozialdemokratie.
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In Sachen der Unterschlagung des Rendanten Buchert bis jetzt festgestellt worden, daß außer dem Berluste
Polizeibericht. Am 24. d. M., Vormittags, wurde in der Spree , hinter dem Grundstück Stralauerplay 29 34a, die bereits in Verwefung übergegangene Leiche eines unbekannten, etwa 30jährigen Mannes und Nachmittags im Thiergartengewässer, bei der Rousseau - Infel, die Leiche einer etwv 25jährigen Frauens person und im Hafen- Bassin, an der Ed der Kötheners und Königin- Auguftastraße, die Leiche eines etw 40jährigen Mannes angeschwemmt. Vormittags vergiftete fit ein Goldarbeiter in einer Schankwirthschaft in der Buchholzerstraße, anscheinend mittels Cyankali . Vor dem Hause Jahnstr. 6 wurde Nach mittags ein fünfjähriges Mädchen durch einen Bäckerwagen überfahren und erlitt einen Armbruch. Abends gerieth eine 80 Jahre alte Frau vor dem Hause Wilhelmstr. 113 unter die Räder einer Droschte und erlitt einen Bruch des Schlüsselbeins. Abends fanden drei Brände statt.
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Gerichts- Beifung.
Unter der Anklage des Diebstahl3 und der Bes leidigung stand gestern der Kriminalschuhmann Böcke! vor der IX. Strajfammer des hiesigen Landgerichts I. Der Angeklagte hatte am 24. Dezember 1891 in dem Kellerlokale des Handels
ragendsten Standalszenen, die man provozirt, noch als ein Urahnen seiner Sparagnes ebenfalls semitischen Ursprungs seltsames, mehr oder weniger interessantes Objekt betrachtet waren, da eine Anhäufung so beträchtlicher Sparkassenwird, welches nur pattalogische" Aufmerksamkeit heraus- bücher jemanden in den Augen Ahlwardt's immerhin vers R. C. Herr Ahlwardt ist der Löwe" des Tages. Seine fordert, so ist es geradezu zum Davonlaufen. Der Reichs- dächtig machen, mindestens aber kompromittiren kann. Weltmission hat er mit dem bei den Antisemiten üblichen tag ist nun glücklicher Weise in die Osterferien gegangen, Es ist immerhin ein sehr trauriges Zeichen der Zeit, Geschick angetreten, und es ist nicht zu verwundern, daß so daß es nicht mehr möglich war, die zwei Beutner daß ein Mann wie Ahlwardt so verkannt werden kann. nunmehr Freude in ganz Jfrael herrscht. War es auch wichtiger Enthüllungs- Artenstücke zu prüfen, die der Abge- Mit siebenundzwanzig Droschten erster Güte zog er vorauszusehen, daß er in dem hohen Hause nur wenig Beis ordnete für Friedeberg- Arnswalde der lauschenden Welt in seiner Zeit von Blößensee durch das Brandenburger fall finden konnte mit seinen überraschenden Enthüllungen, Aussicht stellte. Jedenfalls wäre klar bewiesen worden, Thor in Berlin ein, ein, er fo war es doch für den Unbetheiligten ein unaussprechliches daß das ganze Uebel der Welt nur von den Juden her und breitausend deutsche Männer lagen ihm er heimste Lorbeerkranz ein Bergnügen, zu sehen, wie seine Nährväter entrüftet über stammt, und daß eine stramme und weise Regierung nichts seligt zu Füßen. Das ist entschieden ein bemerkenswerther ihm bea bas enfant terrible die Hände über dem Kopf zusammen Giligeres zu thun habe, als alle großen und kleinen Börsen- Augenblick im Leben eines jeden Politikers, und es ist schlugen. Selbst Herr Stöcker fühlte an seine Männerbrust, juden, um im Jargon des neuesten Antisemitismus zu sehr zu bedauern, daß man in dem eintönigen Hause in der hob bie Augen gen Himmel mit dem Blick, der ihm von sprechen, durch Leute vom Schlage des Herrn Ahlwardt und Leipzigerstraße so wenig Verständniß für die wahrhaften Berufswegen zu Gebote steht, und dankte, daß er doch nicht Genossen zu ersetzen. Regungen der Boltsseele besitzt. Wenn heute Herr Ahlso sei, wie Jener da. Natürlich ist es unangenehm, wenn Die Situation wäre hierdurch mit einem Schlage ge- wardt in seinem stillen Kämmerlein fizt und über die Vor aus der Windfaat Sturm entsteht, aber wenn Herr Ahl- flärt. Ist das Geschäft erst in christlich- germanischen gänge der letzten Tage nachdenkt, so muß ihm unwillkürlich wardt folgerichtig die legten Konsequenzen der Verleum- Händen, so hört die Mogelei von selbst auf, und wollte der Gedanke aufsteigen, ob er verrückt ist oder ob die ganze dungssucht zieht, so sträuben sich bei anderen Leuten die man dann noch ein Uebriges thun, so könnte man die An- übrige Menschheit im Zustande trostloser Geistesverwirrung Haare, und sie halten es für angemessen, ihr eigen reißer an den Ecken der Friedrichstraße durch Leute ersetzen, verkehrt. Es ist selbstredend nicht unsere Sache, ihm in Fleisch und Blut zu verleugnen. Es war daher nicht mehr die mindestens auf sechzehn absolut deutsche Ahnen zurück dieser etwas bedenklichen Lage beizuspringen oder seine wie recht und billig, daß Herr Ahlwardt von allen Seiten blicken. Dann dürfte vielleicht auch Herr Richter ungestört Bweifel zu lösen: vom menschlichen Standpunkt aus ist todtgeschlagen wurde, und es mag für ihn gerade kein an die Friedrichstraße pafsiren können, ohne daß er befürchten unser Herz sogar mit tiefem Mitleid erfüllt, wenn man genehmes Gefühl gewesen sein, als er bemerken mußte, wie müßte, von Krähhähnen und anderen Leuten belästigt zu steht, wie jemand hangen und bangen muß in schwebender es gerade feine intimsten Freunde waren, die emfig und werden. Aber bevor diese Neuerungen nicht in durch- Bein- aber die endgiltige Entscheidung über dieses unergründeifrig Steine zusammentrugen, mit welchem man den greifender Weise eingeführt sind, ist an eine Aenderung liche Problem möchten wir doch lieber einem erfahrenen Kämpfer für Wahrheit und Recht" in sein besseres, oder Besserung der jetzt bestehenden Verhältnisse nicht im Sachverständigen aus Dalldorf überlassen, da ein Laie, antisemitisches Dasein befördern wollte. Entferntesten zu denken der jüdischen Korruption find der nur über seinen gesunden Menschenverstand verfügt, So geht es in der Welt. Unter dem Tisch hätte wohl vielmehr alle Thüren und Thore sperrangelweit geöffnet. nur allzuleicht ein durchaus zutreffendes Urtheil abgeben ganz gerne mancher Ürgermane dem Rektor aller Deutschen Jedenfalls störten die unzeitgemäßen Ferien des Reichs- tönnte. die Hand gedrückt, nachdem er aber gezeigt hat, daß tages Herrn Ahlwardt erheblich in dem Beginnen, Und so muß man denn der antisemitischen Sache ihren politische Geschäfte in höherem Sinne" zu seine Vorschläge in der hier zart angedeuteten Weise ruhigen Lauf lassen. Es wird die Zeit kommen, wo führen außer Stande ist, muß man ihn in der weiter darzulegen. Befänden sich die Antisemiten Millionen dem strahlenden Banner Ahlwardt's folgen, wo Dinte fitzen laffen, denn mit einem gewerbsmäßigen erst im Besize des gesanumten jüdischen Geldes, so wird deutsche Treue und deutscher Glauben bei uns einziehen Verleumder identifizirt man sich nicht gern, und wahrscheinlich in dieser Richtung vorgegangen werden, und werden, wo nur noch christlich- germanische Bucherer uns die hieße man selbst Stöcker oder auch nur Liebermann Herr Richter hat vielleicht gar nicht so Unrecht, wenn er Kravatten zuschnüren werden, wo sich die Judenflinten in von Sonnenberg. Es ist sehr schlimm, wenn man in sich diesem Stadium menschlicher Entwickelung den sozialdemo- Christenflinten verwandeln und wo das dankbare Vaterland den Beruf als Weltverbesserer fühlt; wenn aber die Ver- fratischen Zukunftsstaat, der ihm bekanntlich schlaflose seinem Ahlwardt ein unvergängliches Denkmal setzt. Glückbesserungsvorschläge nur hochgradige Mißftimmung hervor- Nächte verursacht, vorzieht. In feinen Werken findet sich lich die Generation, welche diese herrlichen Tage sehen rufen, und wenn man dann zum Dank für die hervor: allerdings teine Andeutung darüber, ob nicht vielleicht die wird.
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