Stadtv. Caffel( A. 2.): Die überwiegendste Mehrzahl meiner Freunde hält dafür, daß die Sache im Ausschuß nicht erschöpfend beraten worden ist. Wir sehen nicht ein, warum nicht auch für andere Bürger unsere Krantenhäuser da sein sollen, vorausgesetzt, daß die Stabt die vollen Selbsttosten erstattet erhält, warum nicht solche Bürger dort Aufnahme finden können, die diese Leistung auf sich nehmen können, aber nicht die teuren Säße der Sanatorien usw. Zweckmäßig erscheint uns nunmehr die Prüfung der Frage durch eine gemischte Deputation. Im Prinzip stehen wir auf dem Boden des Antrages Gelpde, dessen Verdienst es ist, die Sache in Fluß gebracht zu haben.
müsse ferner geprüft werden, ob nicht die Zuziehung von Agenten die Betriebskosten herabgedrüdt werden. Zum anderen Teil ist die zulässig sein solle. Auch über die Vermietungen müßten feste Erhöhung der Unfälle auch durch die Heranziehung ungeeigneter Regeln aufgestellt werden. ausländischer Kräfte erklärlich. Stadtv. Kyllmann( Fr. Fr.) freut sich des Antrages, der evtl. eine modernere Gebarung der Stadt auf diesem Gebiete anbahnen werde.
Aus Induftrie und Handel.
Jn 18 Monaten 33 Millionen Mark Ausfuhrprämie. Daß die Zollpolitik weiter nichts ist als ein Schutz der Jutereffenten, wagt faum noch ein Mensch zu bestreiten. Daß aber der Bollschutz dem Deutschen Reiche seit einigen Jahren noch bares Geld loftet, ist leider noch viel zu wenig bekannt.
Der Antrag gelangt darauf mit großer Mehrheit zur Annahme. Die Vorlage betr. die Vermehrung der etatsmäßigen Stellen für 1909 beantragt Stadtv. Liebenom ( A. 2.) einem besonderen Ausschusse zu überweisen. Wieder sollen 122 neue Beamtenstellen geschaffen werden, da sei besonders gründStadto. Deutsch ( foz.- fortschr.) äußert sich im wesentlichen in liche Vorprüfung notwendig. gleichem Sinne. Die Möglichkeit müsse gewährt werden, daß die Stadtv. Rosenow( N. 2.) tritt dem Antrage Liebenow bei, Die lezte Weizenernte, ebenso die Roggenernte, ist für DeutschAngehörigen des Mittelstandes in den städtischen Krankenhäusern ebenso Stadtb. Mommsen. Es müsse endlich an die Reorgani- Tand qualitativ und quantitativ sehr günstig ausgefallen. Das eine angemessene Aufnahme finden, wenn sie angemessen bezahlen. fation der ganzen städtischen Verwaltung herangegangen werden, beutiche Wall hat davon aber leinen Borteil. Oberbürgermeister Kirschner: Im Magistrat besteht wie in mit der ewigen Beamtenvermehrung könne es nicht weitergehen. der von ihm eingefeßten Kommission eine dem Wunsche geneigte Stadtv. Singer: Die Frage ist ja im Schoße einer Die guten Qualitäten der deutschen Ernten haben zu einem immer Stimmung, die Wohltaten der städtischen Krankenhäuser auch gemischten Deputation schon lange Zeit begraben; bedauerlich größer werdenden Export angeregt. Der ausschlaggebende Grund tveiteren Kreisen des Mittelstandes zugänglich zu machen. Die ift nur, daß ihre Beratung gar teinen Fortgang für stärkere Ausfuhr ist aber der, daß Deutschland mit seinen AusFrage, wie dieses Ziel erreicht werden kann, ist außerordentlich zu nehmen scheint, offenbar wegen der Ueberlastung des Magistrats. landspreisen unter die Parität des Weltmarktes gehen kann, was schwierig. Vor allen Dingen muß Klarheit darüber herrschen, Auch ich meine, es handelt sich hier viel weniger um die Nach bei dem bestehenden System der Zollrückvergütung auch wohl so daß das nicht geschehen kann auf Kosten der Behandlung, die jetzt prüfung der Notwendigkeit jeder einzelnen neuen Stelle, als darum, bleiben wird. Nachfolgend Angaben über die Verschiebung im den armen Kranten zuteil wird; die darf in feiner Weise ver- bie ganze Frage bei dieser Gelegenheit einmal in Fluß zu bringen. deutschen Getreide- Außenhandel. schlechtert werden. Aber ob sich das Biel erreichen läßt durch alle hingewiesen werden muß auch auf einen Umstand, der uns neuergemeine Verbesserungen oder dadurch, daß verschiedene Klassen dings auch in der Budgetkommission des Reichstages beschäftigt. eingerichtet werden, daß einzelne Stationen oder besondere Kranken- Ich bin ein lebhafter Anhänger des Achtstundentages, namentlich häuser für diesen Zwed errichtet werden, das sind alles sehr für die Arbeit, die jemand im Dienst und Lohn anderer macht. schwierige Fragen. Mit der Ausschußberatung ist nach meiner Gegenüber bestimmten Bureautätigkeiten haben wir das Recht, Meinung nicht vollständige Klarheit gewonnen und auch der jezige zu verlangen, daß da auch acht Stunden gearbeitet wird. Ich Ausschußantrag bietet teine Lösung.( Bustimmung.) Haben Sie glaube nun, daß auch in unseren Bureaus mehrfach unter acht das Bedürfnis, von vornherein bei der weiteren Erörterung mit Stunden gearbeitet wird. Da muß Remedur eintreten; das wird zuwirken, so fann das unter Umständen den Weg ebnen. Dec gehen, ohne daß den Beamten zuviel zugemutet wird; andererseits Magistrat wird wohl bereit sein, dem Beschluß, wenn Sie ihn wird dann eine Beamtenvermehrung leichter vermieden werden faffen, zuzustimmen. fönnen.
Stadtb. Singer( Soz.): Wenn es sich um eine allgemeine Verbesserung und Vervollkommnung unserer Krankenhäuser nach jeder Richtung handelte und das aus den Worten des Oberbürgermeisters herborginge, würde man darüber reden können. Aber die Einfebung einer gemischten Deputation ist dann überflüssig. Der Oberbürgermeister hat heute bermieden, seine oder die Magistratsauffassung über den Antrag Gelpce direkt zum Ausdruck zu bringen. 28ir aber werden unsererseits gehindert, dem Antrag Caffel zu zustimmen, weil aus diesem Antrag hervorgeht, daß die Alte Linke dem Prinzip jenes Antrages zustimmt und man nun bersuchen will, diesen Antrag auf einem Umwege zur Annahme zu bringen. Wir müssen gerade prinzipiell dem Antrage Gelpce Widerstand leiften. Sie wollen Klaffenkrankenhäuser schaffen. ( Widerspruch), sowie wir auch ein Dreitlassenparlament haben. ( Oho!) Man nennt doch am besten die Dinge beim rechten Namen. Der Zwed geht dahin, den Leuten, welche mehr bezahlen können, auch mehr zu leisten an Bequemlichkeit, guter Nahrung, Verpflegung und Heilbehandlung. Nun ist der Oberbürgermeister sicherlich davon durchdrungen, daß solche Einrichtungen nicht auf often der sogenannten Armentranten erfolgen sollen. Aber er und die Versammlung haben nicht die Kraft, zu verhindern, daß, wenn zwei Klassen errichtet sind, diejenigen Kranten, die nicht soviel zahlen wie die anderen, notwendigerweise darunter leiden müssen. ( Sehr richtig!) Dann brauchen wir aber auch ein so erheblich größeres Personal und müssen soviel mehr ärztliche Aufwendungen machen, daß der Preis der sogenannten Sanatorien nahezu erreicht würde. Daß unsere Krantenanstalten ursprünglich Armentrantenhäuser seien, wie es nach dem Wortlaut der Städteordnung scheinen fönnte, ist eine längst antiquierte Auffassung. Eine ganze Anzahl wirtschaftlich gutfituierter Personen, die mehr bezahlen könnten, gehen in unsere Strantenanstalten, weil sie mit Recht der Meinung sein können, daß sie dort gut und fachgemäß untergebracht sind; sie gehen auch deswegen dahin, weil die Stadt über allererste Qualitäten in ihrem leitenden Aerztepersonal verfügt. Ist dies so, dann haben wir nicht notwendig, verschiedene Klassen einzurichten. Das Streben muß dahin gehen, daß der Grundsatz: Jeder Berliner ist vor dem Gesez gleich!" wenigstens dahin verwirklicht wird, daß jeder Krante vor der Stadt Berlin gleich ist. Diese Klaffeneinteilung muß notwendigerweise zur Serabdrückung des Status der anderen Kranken führen. Deshalb stimmen wir auch gegen die Einſegung einer gemischten Deputation, die man bloß haben will, Einſegung einer gemischten Deputation, die man bloß haben will, um dem Antrag Gelpde um jeden Preis eine Mehrheit zu schaffen. Stadto. Mommsen( Fr. Fr.): Auch der Kollege Singer er kennt das Bedürfnis für derartige Einrichtungen an, ein durchaus tvertvolles Zugeständnis. Gewiß ist die Lösung der Frage sehr schwierig; sicher aber ist, daß auf dem Wege der Subvention fie nicht gelöst werden kann. Ich erinnere nur an das Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Kinderkrankenhaus. Ich freue mich sehr über die Erklärung des Oberbürgermeisters. Die Blutokratie wird deshalb noch nicht in unsere Krankenhäuser einziehen.
Die Vorlage geht an einen Ausschuß. Schluß gegen 8 Uhr.
Soziales.
Zur Neberarbeit ist der Arbeiter nicht verpflichtet. Der Metallarbeiter F. war bei der Sprechmaschinenfabrik Albert Schön bis zum 22. Dezember 1908 im Affordlohn beschäftigt. Er wurde entlassen, weil er sich nach sweistündiger Ueberzeitarbeit geweigert hat, noch länger zu arbeiten.. flagte nun gestern beim Gewerbegericht. Kläger berlangte den auf ihn entfallenden Teil des Restlohnes für den Afford, an dem er beteiligt war, in Höhe von 83,50 m. Beklagte wendet ein, daß eintägige Kündigungsfrist bereinbart sei, die auch auf die im Affordlohn beschäftigten Arbeiter Anwendung finde. Deshalb wäre der Anspruch des Klägers unberechtigt. Das Gericht unter Vorsitz des Magistratsrats Dr. Wölbling war mit Recht anderer Ansicht. Auch den Einwand der Beklagten , daß die Kolonne, zu der Kläger gehörte, hinsichtlich der Arbeitszeit sehr bummlig gewesen sei, denn fie tamen und gingen wie sie gerade wollten, fonnte das Gericht nicht gelten laffen. Es belehrte die Beklagte dahin, daß sie nach 8 615 des Bürgerlichen Gefehbuchs verpflichtet ist, dem Kläger den vereinbarten Lohn zu zahlen. Die Weigerung, noch weitere Ueber stunden an jenem Abend zu leisten, kann als beharrliche Verweige rung der Arbeit nicht betrachtet werden und demzufolge auch als Entlassungsgrund nicht in Frage kommen. Nach dieser Belehrung verglichen sich die Parteien auf 75 M.
Vom Schlachtfelde der Arbeit.
0
In der Nr. 4 des„ Tiefbau" vom 28. Januar 1909 vers öffentlicht der Vorstand der Tiefbau Berufsgenossenschaft eine Uebersicht der in den Jahren 1906, 1907 und bis Ende Des gember 1908 aur Anmeldung gefommenen Unfälle. Es wurden Unfälle gemeldet: im Jahre 1906 12 801, darunter tot 176
1907 13 465,
"
09
1908 16 229,
"
"
"
252 250
"
"
Hafer wurde in 1000 Doppelzentner
eingeführt ausgeführt
1905/06 11078 2142
1906/07 3788
3591
1907/08 3662 5992
Für Weizen und Roggen zeigt sich die Tatsache der Ausfuhrzunahme noch schärfer. In dem Halbjahre August bis Februar betrug die Einfuhr Ausfuhr in 1000 Doppelgentner
Weizen. Weizenmehl
Roggen.
Roggenmehl
1907/08 12 885
2765
1908/09
1907/08 1908/09
10225
1089
2829
352
800
1286
1438
5231
352
515
Die Ausfuhr ist also gestiegen, die Einfuhr zurüdgegangen. Das bedeutet eine Berringerung des in Deutschland zur Verfügung stehenden Getreides, bedeutet hohe Preise im Inlande und, soweit die Ausfuhr die Einfuhr übersteigt, einen direkten Verlust für die Staatskasse. Und dies deswegen, weil bei der Ausfuhr für jede Tonne Weizen an den Exporteur 55 M. goll, rüd vergütet" werden! Bei der Ausfuhr von Weizen, Roggen, Hafer, Hülsenfrüchten, Gerste, Raps oder Rübsaat aus dem freien Verkehr des Bollinlandes erhält der Warenführer Scheine, die auf den Zollbetrag einer gleichen Menge Produkte lauten und die den Inhaber innerhalb einer Frist von sechs Monaten berechtigen, bei der Einfuhr von gleichen Waren oder von erotischen Nughölzern, Südfrüchten, Gewürzen, Heringen, Staffee, Kakaobohnen, Reis, Tee, Tran, Petroleum, Kaviar, Austern, Summern, Schildkröten usw. mit ihnen bei jeder Zollstelle im Be trage des vollen Nennwertes den Eingangszoll zu zahlen! Wenn ein Großgrundbefizer 200 Tonnen Roggen nach dem Auslande verkauft, so erhält er an der Grenze 200 X 50 m. Zon gleich 1000 m. rückvergütet". Um diesen Betrag fann er im Ausland das Getreide billiger verlaufen, für die„ Bollrüdvergütung" andere Waren einführen. Er tut dies aber nicht, sondern verkauft die Ausfuhrscheine mit vielleicht zwei vom tausend Berlust, und hat so eine angenehme Extraliebesgabe in der Tasche!
Früher wurde der Zoll nur im Veredelungsverkehr rückvergütet. Auf Drängen der interessierten Kreise wurde der Jdentitätsnachweis aufgehoben.. Die Folge ist, daß nun der Staat seine Rolleinnahme um vieles verringert. Die Einnahmen aus den Getreidezöllen verringern sich um den Betrag der für die Ausfuhr gezahlten Einfuhre scheine. Beim Hafer war im vergangenen Erntejahre die Ausfuhr größer als die Einfuhr. Reinen 8olleinnahmen stehen " Bollausgaben" bon rund 12 millionen Mart es ist dies gegen die beiden Borjahre eine ungeheuerliche Steigerung gegenüber. Seit dem 1. August 1908, dem Beginn des der Unfälle im Tiefbaugewerbe. Selbst dem Vorstand der Tiefbau- neuen Erntejahres, hat das Deutsche Reich Berufsgenossenschaft scheint vor der Veröffentlichung obiger Ueber. an Zöllen für Tiefbau" bringt er im voraus eine Entschuldigung. In einem 27 Millionen an Einfuhrfcheinen rüdbergütet"! it etwas bange gewefen zu sein, denn schon in der Nr. 2 des Roggen rund 6½, Millionen Mart eingenommen, dagegen rund Artitel: Heber Unfallstatistik für das Jahr 1907" also bis jetzt in der ersten Hälfte des Erntejahres einundfagt er:... zwanzig Millionen Mart Defizit refp. Egtra
fagt er: Wenn deshalb die Unfallmeldungen noch weiter zunehmen, liebesgabe an die Junker.
fatastriert:
am 1. Januar 1908 am 1. Januar 1909 Mithin wurden wenigee beschäftigt im Jahre 1909
297 560; dagegen 283 954.
18 606 Personen.
"
Und jetzt wo die feudale Gesellschaft auch nur mit einem Bruchteil ihres Besizes durch die Erbschaftssteuer für die Staatskaffe etwas mit beitragen soll, lämpft sie dagegen mit allen Mitteln der Demagogie, ihrer gesellschaftlichen und politischen Macht.
Die Getreidepreise an deutschen Fruchtmärkten. Der Preis für Weizen stellte sich im Januar an 58 Marftorten bei einem Umfaz bon 105 408 Doppelzentnern im Durchschnitt Der höchste Breis wurde in Bayern mit 22,67, der niedrigste in auf 19,92 m. pro Doppelzentner gegen 19,72 im Dezember 1907. Bommern mit 17 M. bezahlt. Für die einzelnen Getreidearten war die Preisbewegung folgende:
auch im Jahre 1908 hat eine starte Zunahme stattgefunden, so ist Der Großgrundbesitz hat in den letzten Jahren, wie es selbst damit noch keine Verschlechterung in der Beachtung der Unfall von der Regierung zugegeben worden ist, gute, zum Teil bohe berhütungsvorschriften bewiesen. Die Zunahme fann sowohl durch Breise gehabt, die den Industrieprofiten um nichts nachstehen. eine regere Bautätigkeit, als auch darauf zurückgeführt werden, Die deutsche Regierung gibt den Junkern dazu noch jährlich daß stets mehr auch leichtere Unfälle gemeldet werden." Regere Bautätigkeit 1 Es ist erstaunlich wie hier die nadten Millionen als Ertrageschent, insgesamt aus der Roggen und HaferStadtv. Sachs: Herr Singer hat gemeint, daß wir mit dem Tatsachen verdreht und auf den Kopf gestellt werden. Aber nicht Ausfuhr, vom 1. Auguft 1907 bis jetzt, breiunddreißig Millionen Antrage unsere Krankenhäuser wieder zu Armentrantenhäusern mur Verdrehung: bewußte unwahrheit ist es, was über die Mart in bar aus der ohnedies schon bankrotten Staatstaffe! degradieren würden. Er übersieht, daß unsere Nachbarkommunen, regere Bautätigfeit" gefagt wird. In derselben Nr. 2 die uns so oft als Muster vorgehalten werden, die beantragte Ein- bes Tiefbau", nur eine Seite vorher, beröffentlicht der Vorstand richtung längst ebenso befizen, wie eine große Reihe von Städten der Tiefbau- Berufsgenossenschaft ben, Stand des Satafters in allen Teilen Deutschlands . Stadtv. Dr. Weyl: Herr Sachs irrt. Es ist doch etwas am 1. Januar 1909". Danach waren beschäftigte Personen anderes, wenn bei uns nach 35 Jahren zum erstenmal der Versuch gemacht wird, eine Klassenscheidung vorzunehmen, die in den anderen Städten von jeher besteht. Nur Charlottenburg und Schöneberg machen eine Ausnahme. Es liegt in der Natur der Sache, felbst wenn die ärztliche Behandlung, Verpflegung und Im Laufe des Jahres 1909 wurden beschäftigte Perfonen neu Berforgung ausgezeichnet ist, daß schon das Gefühl der Armen franten bahin gehen muß, fie feien Krante niebrigerer Klasse. angemeldet 187 579; abgemeldet dagegen 201 185 Personen. Seit In Schöneberg und Charlottenburg werden die Betten 1. Klasse 1898 iſt es das erste Mal, daß das Tiefbaugewerbe einen Bildſchlag faum benutzt; mit der 2. Klaffe, wo 7,50 r. zu zahlen find, macht zu verzeichnen hat. Von Jahr zu Jahr sind die im Tiefbau be Schöneberg sehr schlechte Geschäfte. Ich habe nie geglaubt, daß die schäftigten Bersonen gestiegen. Brozentual mehr gestiegen Tiergartenvillen fid) leeren werden, und alle bie Herrschaften dort ind in derselben Beit allerdings die Unfälle, fich auf den Lotterbetten der Krankenhäuser Berlins niederlassen wie aus nachstehender Tabelle ersichtlich: werden( Heiterkeit); aber eine solche Scheidung machen, nenne ich die Plutokratie einführen. Sie machen uns doch sonst den Vorwurf, den Klaffenhaß zu schüren; mit der einheitlichen Krankenbehandlung wollen wir doch gerade den Klassenhaß aufheben. Sie wollen das Gegenteil. Sie wollen mit einer gebundenen Marschroute in die gemischte Deputation hinein; Sie wollen den Antrag Gelpde durchbringen, tofte es, was es wolle. Wir haben die Auf faffung, daß dieser Antrag zum Verderben der Armentranten aus schlägt. In der gemischten Deputation würden wir einfach abgeschlachtet werden.
Es geht ein Schlußantrag ein und wird genügend unterstützt. Gemeldet ist noch Stadtv. Caffel. Der Schlußantrag wird abgelehnt.
Stadtv. Gaffel: Bisher haben wir in unseren Krankenhäusern überwiegend Krante, die nicht bezahlen; jest wollen wir Wege ausfindig machen, auch solche aufzunehmen, die bezahlen können. Nicht um jeden Preis wollen wir den Antrag Gelpde durchbringen, im Gegenteil soll die Stadt dabei überhaupt teine Opfer bringen. Nach dem Schlußwort des Referenten Stadtb. Jacobi be mertt Stadtv. Ginger persönlich gegen den Stadtb. Sachs: Ich habe gesagt, wir wollen den Antrag Gelpdé ablehnen, um nicht Selaffentrantenhäuser zu schaffen.
Spierauf wird der Antrag Caffel- Sachs gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Jahreszahl
Anzahl
1.
Anzahl der Bollarbeiter") 2.
der gemeldeten Unfälle 3.
1898
112 886
1899
119 153
1900
126 952
6.488 7,185 7265
1901
121 936
7 943
1902
117.696
8 981
1903
122 252
9429
1904
181 886:
11 116
1905
141 109
1906 1907
152 876
11.659 12 058 12 720
165 447
*) 1 Bollarbeiter einem Arbeiter, welcher im Jahre 300 Tage arbeitet. Die Arbeitszeit eines Tiefbauarbeiters beträgt im Durch schnitt höchstens 180 Tage im Jahre.
Durchschnittspreis für 1 Doppelzentner in Mark Januar Dezember Januar
1908
1909
Weizen
21,70
19,72
19,92
Spelz.
22,01
20,69
20,80
Roggen.
19,80
16,03
15,87
Gerste
16,96
16,85
16,69
Hafer.
16,70
15,63
15,77
Am Donnerstag notierte Weizen an der Berliner Börse bis 220 m. Das ist der höchste Breis seit Beginn der neuen Ernte. Seit Anfang Januar macht die Steigerung airfa 15 M. aus. Demnach wären jest fogar die Preise des Januar 1908 schon überholt.
Der wirtschaftliche Rückschlag.
Der Bruttoüberschuß der Bergwerksgesellschaft Hibernia im 4. Quartal 1908 beträgt 2317 607 m. gegen 3 801 510 M. im 4. Quartal des Jahres 1907.
Eine Illustration für die Wertlosigkeit des von den Schutzöllnern aller Läuber aufgestellten Ideals einer fogenannten günstigen Handelsbilanz, d. h. eines Ueberschusses der Ausfuhr über die Einfuhr, bietet die Statistit über den auswärtigen Handel der Vereinigten Staaten im Jahre 1908. In diesem Jahre hat Nordamerika weit mehr exportiert als importiert, und dabei war es doch die Zeit eines Was noch bemerkensIn Anbetracht obiger Zahlen ist die Steigerung der gemeldeten unerhörten wirtschaftlichen Niederganges. Unfälle im Jahre 1908 auf 16 229, trogdem die Zahl der be- werter ist: die Monate, in denen sich die Bilanz am günstigsten geschäftigten Personen erheblich zurückgegangen ist, ganz ungeheuerlich. staltete, waren die Zeit, in der das Wirtschaftsleben am meisten da Und wenn der Tiefbau" bewußt die unwahrheit sagt, wenn er niederlag. Jm Januar insbesondere belief sich der Ausfuhrüberschuß zur Erklärung diefer hohen Unfallziffern eine regere Bautätigkeit" auf 120 Millionen Dollar, und nie war die nordamerikanische annimmt, so wird ihm auch das, was er weiter zur Erklärung Industrie weniger beschäftigt und erreichte die Arbeitslosigkeit einen anführt: höheren Stand als gerade in diesem Monat. , daß stets mehr auch leichtere Unfälle gemeldet werden" fein Mensch glauben.
Von der Alben Linken Stadtv. Giese und Gen. ift beantragt: Den Magistrat zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Deputation darüber zu beraten, ob und welche en de rungen des bisherigen Verfahrens beim Abschluß von An- und Verkäufen von Grundstücken und bei Vermietungen feitens der Stadtgemeinde zweckmäßig sind." Nach dem statistischen Ausweis des Handelsministeriums über Stadtv. Giefe verweist auf den Vorgang mit dem Verkauf des Die rund 4000 im Jahre 1908 mehr gemeldeten Unfälle mögen den Außenhandel des österreichisch- ungarischen Zollgebietes im Jahre Grundstückes Schlüterstraße Ede Liebenburgerstraße in Charlotten zum Teil Surch die wirtschaftliche Krise und die verminderte Arbeits- 1908 betrug die Einfuhr 2532,4 Millionen Stronen, die Ausfuhr buy, wo dem betr. Ausschusse das Recht der selbständigen Bergelegenheit zu erklären fein. Den Unternehmern wurden neue 2825,0 Millionen Kronen, was ein Plus von 30,4 beat. ein Minus handlung mit anderen Reflettanten beftritten worden sei, Garbeiten nur au gebrüdten Breifen übertragen, deshalb mußten auch von 132,3 Millionen Kronen gegen 1907 bedeutet.
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