Einzelbild herunterladen
 

-

"

-

Bom Zentrum ist beantragt, den Posten Wege- und Wagen- man die Gefährlichkeit nicht erhöhen darf durch die Haft, welche die lich angeführt, es sind lischer, Leipzigerstraße, Arnheim. steuer" aus dem Etat zu streichen und ihn dem Gouverenements- Affordarbeit mit sich bringt. Brunnenstraße, Priester, Zimmerstraße, Stronfeld, Leips rat zur Unterstützung der Selbstverwaltung der Gemeinden zu Jn bürgerlichen Blättern ist erklärt worden, die Arbeitgeber sigerstraße, Erhardt u. Engel und zach in Charlotten überweisen. Abg. Semler ist der Meinung, daß bei den dortigen hätten nicht die Absicht, den Lohn herabzusehen. Ihre Vorlage aber burg . In mehr als 200 Bureaus werden regelmäßig Ueberstunden unentwickelten Verhältnissen die Gemeinden zur Selbstverwaltung zeigt, daß dies doch der Fall ist. Zwar wollen sie den gegenwärtigen gearbeitet, aber nur 29 bezahlen die Ueberstunden, 164 bezahlen noch nicht reif seien. Necht bedauerlich sei der hohe Alkoholfonfum Stundenlohn von 72% Pf. im allgemeinen beibehalten, aber für überhaupt nichts und andere bezahlen erst dann, wenn länger als der dortigen Weißen. Er habe bei seiner Anwesenheit in Südwest- die jungen Gesellen ist eine wesentliche Lohnverschlechterung im 2 Stunden Ueberzeit gearbeitet wird. In 400 Bureaus wird des afrika nicht den besten Eindruck von dem Charakter der Leute ge- Entwurf der Arbeitgeber vorgesehen. Nach dem alten Tarif er- Sonnabends etwas früher geschlossen, das ist ein kleines Zu­wonnen. Der Reichsparteiler Arendt findet die Stellungnahme halten die Ausgelernten im ersten Gesellenjahr 55 Pf., im zweiten geständnis, welches sich die Gehilfen im Laufe der Zeit errungen Semlers dem Selbstverwaltungsrecht den Gemeinden gegenüber Jahre 60 Pf. Stundenlohn und im dritten Jahre tritt der volle haben. Gerade in den Berliner Bureaus ist es sehr schlecht be unverständlich. Wenn die Dinge so lägen, dann hätten wir einfach Lohn von 72% Pf. in Kraft. Diesen Lohn erreichte also der junge stellt, in vielen abneren Orten ist die achtstündige Arbeitszeit ein zu liquidieren! Die Abgg. Arning und Schwarze verteidigen Geselle in der Regel im 20. Lebensjahre. Nach dem Entwurf geführt und hat sich auch gut bewährt. den starken Alkoholgenuß. Ersterer aus eigener Erfahrung, der Arbeitgeber sollen die Ausgelernten erhalten bis zum voll­denn es fehle in den Kolonien an anderen Zerstreuungen; während endeten 19. Lebensjahre 50 Bf., bis zum 20. Lebensjahre 55 Pf., letzterer den Nachweis zu führen versucht. daß der Konsum gar bis zum 21. Jahre 60 Pf., bis zum 22. Jahre 65 Pf. und bis zum nicht so start sei, weil die weiße Bevölkerung ja fast nur aus er- vellendeten 23. Jahre 70 Pf. pro Stunde. Hiernach würde der wachsenen Männer bestehe! Gouverneur v. Schudmann ent- junge Mann erst im 24. Jahre den vollen Lohn erhalten. Das be schuldigt den starken Alkoholkonsum gleichfalls mit dem Mangel deutet, wenn man das Jahr nur zu 250 Arbeitstagen rechnet, für an anderweitigen Vergnügungen für die Weißen"! Sie greifen den jungen Maun einen Lohnverlust von insgesamt 731 M. gegen­dann zum Glase; er selber sei älter und tue das nicht, was ihm über den Bestimmungen des alten Tarifs. Der Entwurf der allerdings sehr verübelt werde! Arbeiter fordert eine Lohnaufbesserung, und zwar 75 Pf., sowie für die Ausgelernten im ersten Gesellenjahre 65 Pf., im zweiten Jahre 70 Pf. und eine Erhöhung dieser Lohnfäße um Pf. pro Stunde für jedes Jahr der Tarifdauer.

Von einem sozialdemokratischen Mitgliede wurde weiterer Ausbau der Selbstverwaltung der Gemeinden gefordert. Schließlich wurde nicht die Wege- und Wagensteuer, sondern die Hunde­steuer mit 30 000 M. abgesetzt, und der Posten Biersteuer bon 40 000 auf 50 000 20. erhöht! Zur Vorprüfung der Grund­steuer- und der Eisenbahnfrage wurde eine Subtom mission ein­gesezt. Diese besteht aus den Abgg. Dr. Doormann, Dr. Semler, Gans Edler zu Putlit, Lattmann, Erzberger , Eichhorn und Arendt.

Eine längere Debatte entspann sich über das 8o Ilwesen. Mit dem 20. Mai 1908 ist nämlich ein geänderter Zolltarif in Kraft getreten, der eine bedeutende Erhöhung verschiedener Artikel ent­hält. Erzberger regte an, einen Ausfuhrzoll auf Kupfer ein­zuführen, wie wir einen solchen in Neu- Guinea für Sopra be­fizen. Noch verschiedenen Ausführungen allgemeiner Natur seitens des Staatssekretärs und mehrerer Mitglieder der Kommission wurde die Fortsetzung der Debatte auf Dienstag, den 16. Februar, vertagt.

-

Gewerkschaftliches.

-

Berlin und Umgegend.

-

Ueberstunden wollen die Arbeitgeber bis 10 Uhr abends mit 25 Proz., von da ab mit 50 Prog. Aufschlag bezahlen.- Die Ar beiter verlangen den erhöhten Zuschlag von 8 1hr ab. Fahrgeld wird nach dem alten Tarif bei einer Entfernung von 3 Kilometer an bezahlt. Nach dem vorliegenden Entwurf wollen die Unternehmer erst von 4 kilometer an Fahrgeld bezahlen. Sie Arbeiter fordern, daß es bei 3 Kilometer bleibt, und daß bei einer Entfernung von 10 Kilometer außer dem Fahrgeld auch die Fahr beziv. Laufzeit, mindestens aber ein Stundenlohn vergütet wird. Die Arbeitgeber wollen erst von 15 Kilometer an die Fahr­bezw. Laufzeit vergüten.

-

Die Zulage bei auswärtigen Arbeiten wollen die Unternehmer von 3 auf 2,50 M. herabseken. Die Vorlage der Arbeiter fordert eine Erhöhung auf 3,50 M.

Die Lage der Töpfer.

Die Versammelten nahmen die folgende Resolution faft eins ftimmig an:

Die heutige öffentliche Versammlung der Angestellten der Rechtsanwälte Berlins und Umgegend nimmt Kenntnis von den Bestrebungen der Rechtsanwaltschaft, in ihren Bureaus die unge­teilte, sogenannte englische Arbeitszeit einzuführen und nimmt weiter Kenntnis von der Tatsache, daß diese Bestrebungen bisher einen nennenswerten Erfolg nicht gehabt haben.

Die Versammelten können sich mit der Einführung der eng lischen Arbeitszeit nur dann einverstanden erklären, wenn die Arbeitszeit auf nicht länger als acht Stunden täglich und unter Vermeidung von Ueberstunden festgesetzt wird. Bei der jetzt in Berlin üblichen neun- und zehnstündigen Arbeitszeit würde die englische Zeiteinteilung schwere gesundheitliche Gefahren und soziale Schädigungen für die Angestellten im Gefolge haben. Die Kollegenschaft wird daher aufgefordert, der Einführung der eng­lischen Arbeitszeit überall da Widerstand entgegenzusehen, wo die Arbeitszeit mehr als 8 Stunden täglich beträgt.

Die Versammelten beauftragen den Verband der Bureau­angestellten, alsbald Verhandlungen mit den Rechtsanwälten anzubahnen wegen Beseitigung der Ueberstunden und Eina führung der achtstündigen Arbeitszeit. Die Versammelten era warten insbesondere von den Anwälten, die für sich die Ein­führung der englischen Arbeitszeit erklärt haben, die sofortige Erfüllung dieser Forderungen.

Zur Diskussion hatte sich niemand gemeldet, um die an= gegriffenen Rechtsanwälte in Schutz zu nehmen. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit einem Appell an die Anwesenden, sich dem Verband der Bureauangestellten anzuschließen. Er machte bekannt, daß es dem Verband erfreulicherweise gelungen sei, gerade unter den Anwaltsgehilfen in der letzten Zeit zahlreiche Mitglieder zu werben.

Deutsches Reich . Die liebe Eitelkeit.

Eine allgemeine Stuffateur- Aussperrung

Eine neue von den Arbeitgebern aufgestellte Forderung ist die, daß sich die Arbeiter gewisse Werkzeuge selbst halten sollen. Eine erhebliche Differenz zwischen beiden Barteien besteht hin­sichtlich der Zusammensetzung der Schlichtungskommission. Der alte Tarif ist seinerzeit vom Einigungsamt so ausgelegt worden, daß nur im Beruf arbeitende Bauklempner der Schlichtungskommission Die Berkürzung der Arbeitszeit in der Holzindustrie. angehören dürfen. So ist es denn auch bisher gehandhabt worden, Auf Anruf des Holzarbeiterverbandes trat gestern nachmittag of wohl die Arbeiter diese Auslegung als eine dem Sinn und das Einigungsamt zusammen, um die Frage zu entscheiden, in Geist des Tarifvertrages widersprechende bezeichnet haben. Aller­welcher Weise die vertragsmäßig am 14. d. M. eintretende Ver- dings haben die Arbeitgeber ihren Standpunkt soweit modifiziert, Der Vorsitzende der Ueberreste der Freien Vereinigung der fürzung der Arbeitszeit von 52 auf 51 Stunden wöchentlich durch daß sie den Bevollmächtigten des Metallarbeiterverbandes, Cohen, Metallarbeiter, ber noch neben dem Wiesenthalschen Allgemeinen zuführen ist. Bekanntlich haben die Arbeitgeber beschlossen, eine an den Beratungen der Schlichtungsfommission teilnehmen ließen. Metallarbeiterverbande bestehenden, aber noch bedeutungsloseren tägliche Besperzeit von 10 Minuten festzuseßen und auf diese Weise Der vorliegende Entwurf der Arbeitgeber enthält die Beftime Sonderorganisation in der Metallindustrie, ein Herr Karl Kraul die Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde pro Woche heraus- mung: Gewerkschaftsbeamte dürfen nicht Mitglieder der Schlich in Erfurt , einer der Hauptmacher im anarcho- syndikalistischen Lager, zubringen. tungsfommission sein." Die Arbeiter verlangen dagegen, daß sie ist vom Vorstand derselben seines Amtes enthoben worden. Er war Die Vertreter der Arbeiter wenden dagegen ein, der Beschluß sowohl wie die Arbeitgeber in die Schlichtungskommission senden mit der Vertretung der genannten Organisation in jener Ver­der Arbeitgeber sei schon an sich ein Verstoß gegen den bestehenden können wen sie wollen Es wird darauf verwiesen, daß der frühere fammlung in Mannheim beauftragt, wo der Streit der Arbeiter des Vertrag, denn dieser schreibe vor, daß die Festsetzung der Arbeits- Obmann der Schlichtungskommission wegen dieser seiner Tätigkeit Strebelwerfes beendigt wurde und sollte dort für fein Verbändchen zeit und der Pausen zwischen beiden Parteien bereinbart feine Arbeit im Beruf mehr finden konnte. So würde es jedem im Trüben fischen. Aus berlepter Gitelteit war er aber werden muß, während die Arbeitgeber im vorliegenden Falle ein gehen, der die Interessen der Arbeiter entschieden vertritt. Des nicht in die Versammlung gegangen. Er wurde nämlich nicht vom feitig und ohne die andere Seite zu hören, ihren Beschluß gefaßt halb müßten unabhängige Mitglieder in die Schlichtungskommission Bahnhof abgeholt! haben. Auch in der Schlichtungskommission, welche die Arbeiter nach gesandt werden können. Das ist das Ende eines recht strupellosen Kämpfers gegen di dem Beschluß der Arbeitgeber anriefen, fonnte keine Verständigung Die Bersammlung diskutierte den von der Vertretung der erzielt werden, so daß sich die Anrufung des Einigungsamtes Arbeiter aufgestellten Tarifentwurf, stimmte ihm zu und bezeichnete Bentralverbände und die Partei. notwendig machte. Auch mit dem Beschluß seinem Inhalt nach den Entwurf der Arbeitgeber als unannehmbar. find die Arbeiter nicht einverstanden. Sie fordern, daß entweder Jedenfalls werden nun Verhandlungen zwischen den beider­die Arbeitszeit am Sonnabend um eine Stunde verkürzt, oder am feitigen Vertretern stattfinden. Welches Ergebnis fie haben ist am Freitag in Nürnberg erfolgt. Die Organisation befindet sich Sonnabend und Montag je% Stunde oder aber an vier Wochen- werden, ist zweifelhaft. Es ist deshalb, wie Cohen fagte, not- in Differenzen mit der Firma Beckert, die die Arbeiten an einem tagen je 4 Stunde weniger gearbeitet wird, und daß den in Beit- wendig, daß sich die Bauklempner auf einen Kampf vorbereiten, Schulhausneubau übernommen hat und dabei mit einem Angebot Ichn beschäftigten Arbeitern die Stunde nicht vom Wochenlohn denn von den Positionen, die sie bereits vor Jahren errungen haben, von 51 000. um 17 000 m. hinter dem Höchstgebot zurückblieb. abgezogen wird. Die Verrechnung der Stunde, um welche die werden sie sich nichts nehmen lassen. Die Firma, die anscheinend nicht auf ihre Rechnung zu wöchentliche Arbeitszeit verkürzt werden muß, auf die tägliche tommen fürchtet, vergab die Arbeiten an vier auswärtige Vesperzeit halten die Arbeiter für unzulässig, weil das überhaupt Rabizspanner im Alford, was gegen den Tarif verstößt. feine Arbeitszeitverkürzung wäre, denn es fei ein herkömmlicher Die Bauvertrauensmänner der Töpfer hatten am Donners Die angerufene Schlichtungskommiffion tonnte zu leinem Urteil Brauch, daß die Arbeiter nachmittags eine Tasse Kaffee nebst Brot tag im Gewerkschaftshaus eine Sigung, in der von Sagawe auch fommen, weil die Firma die Zuständigkeit der Kommission bestritt. zu sich nehmen. Gegen diesen Brauch hätten die Arbeitgeber bis- Feststellungen über die Lage im Berufe gemacht wurden. Im Die Organisation verhängte deshalb über den Betrieb die Sperre. her nichts eingewandt, er bestehe also zu Recht und dürfe jekt nicht Jahre 1909 waren bisher 38 Bauten gemeldet. Abgemeldet wurden Darauf befaßte sich der Arbeitgeberverband mit der Sache, der in der Weise beseitigt werden, wie es die Arbeitgeber durch ihren davon als fertiggestellt 14, wegen Frost einer und wegen Sperre der Firma nahelegte, den Alfordvertrag rückgängig zu machen, aber cinseitigen Beschluß beabsichtigen, der einen offenbaren Verstoß auch einer. 22 Bauten hätten vertreten sein müssen, vertreten die vorherige Aufhebung der Sperre verlangte. gegen den Vertrag darstelle. In Konsequenz dieses Standrunktes waren aber nur 11. In dieser Jahreszeit fonnte man nicht auf Differenzen mit der Firma ergaben, da diese mit eingestellten beantragten die Bertreter der Arbeiter: das Ginigungsamt möge vielmehr als auf 22 Bauten mit Töpferarbeit rechnen, zumal in Stukkateuren schriftliche Verträge abschließen wollte, wonach die beſchließen, die vertragsmäßig eintretende Berkürzung der Arbeits - der Zeit der Krise. Man hatte noch schlechtere Verhältnisse er- Stundenlöhne bis zu 10 Bf. verkürzt werden sollten, und auch keine zeit ist an den Beginn oder an den Schluß des Arbeitstages zu wartet. Außergewöhnlich schlecht sind dagegen die Verhältnisse auf Bewähr vorliegt, daß der Alfordvertrag aufgehoben ist, wurde die Tegen und darf deswegen fein Lohnabzug stattfinden. Die Vertreter der Arbeitgeber stellten sich auf den Stand- dem Arbeitsmarkt der Bautöpfer im November und besonders im Sperre aufrechterhalten. Dies hat dem Unternehmerverbande Anlaß Dezember gewesen. Am 20. Februar wird vom Töpfer- gegeben, die Angelegenheit zur Verbandssache zu machen und die punkt, das Einigungsamt sei in dieser Frage nicht zuständig, weil berband in ganz Deutschland eine Enquete veranstaltet, allgemeine Aussperrung anzufündigen, die nunmehr erfolgt ist. der Vertrag bestimme, daß die Festsetzung der Arbeitszeit und die ganz besonders auch die Feststellung der Arbeits­Pausen der freien Vereinbarung unterliege. Eine Streitbewegung in der Textilindustrie greift in dea Entgegen dem Antrage der Arbeitgeber erklärte fich das Eini- Mitglieder, welche am 20. Februar arbeitslos find, haben Bogeientälern immer weiter um sich. Es handelt sich um gungsamt für die vorliegende Streitfrage zuständig. In der Sache dies in den betreffenden Zahlstellen zu melden: wer am Sonnabend, eine in den Massen spontan entstandene Bewegung. Die Beamten selbst fällte das Einigungsamt nach langer Beratung einen Schieds- den 20. Februar Kontrolle hat, an diesem Lage; und der, für den des Deutschen Textilarbeiterverbandes find bestrebt, zu vermitteln. die Kontrolle am Sonntag, den 21. Februar ist, am 21. Februar. In Streit stehen die Arbeiter der Webereien 3mmer u. Klein 1. Vom 14. Februar 1909 ab tritt die Verkürzung der Arbeits- Wer außerhalb wohnt, hat am 20. Februar feine Arbeitslosigkeit in den Ortschaften Mezeral, Lüttenbach, Mühlbach und Sondernach, dem Bureau per Karte anzuzeigen. Maßgebend ist in allen Fällen alle im Münstertal . Der Streil brach als Abwehrstreit gegen die Arbeitslosigkeit am 20. Februar, gleichgiltig, ob der Stollege fortwährende Lohnkürzungen und empörende Strafabzüge aus. im Arbeitsnachweis eingeschrieben ist oder nicht. Bei der hohen streiken viele Hunderte, doch find die Leute größten Wichtigkeit der Sache muß sich jeder Kollege der kleinen Mühe teils nicht organisiert. Auch in Krit im St. Amarin­unterziehen. noch ganz unorganisierten Arbeiter der Augenblicklich sind nach der Kontrolle des Arbeits- tale sind die nachweises 1013 Arbeitslose unter den Mitgliedern der Filiale Beberei Gros u. Roman diese Woche in den Streit ge Groß- Berlin. Wenn man das Verhältnis zur Mitgliederzahl treten. Sowohl in St. Amarin als auch im Münstertale beträgt nimmt, ist das im Januar, wie schon oben gesagt, etwas besser als auch der männlichen Textilarbeiter vielfach nur 20 ber und Dezember sehr schlecht war und so etwas Arbeit übrig blieb. erwartet wurde. Das kann sich daraus erklären, daß es im Novem- bis 30 M. in zwei Wochen. Zum Schluß wurde dazu aufgefordert, für eine rege Be­teiligung der Kollegen an der von der Partei und den Gewerk­schaften veranstalteten Arbeitslosenzählung einzutreten.

spruch: zeit auf 51 Stunden ein.

-

2. In denjenigen Betrieben, in welchen bisher die Entlohnung nach Stundenlohn erfolgte, wird nach Eintritt der Verkürzung der Arbeitszeit der bisherige Stundenlohn für 51 Stunden in der Woche vergütet. In denjenigen Betrieben, in welchen bisher ein Wochenlohn für 62 Stunden gezahlt worden ist, bleibt der­selbe Wochenlohn auch für die neue 51stündige Woche bestehen. 3. Die Festseßung der neuen Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde für die Woche unterliegt der freien Vereinbarung. Besondere Pausen zum Vespern sind ohne besondere Verein­barung nicht statthaft.

-

Durch diesen Spruch des Einigungsamtes ist der Beschluß der Arbeitgeber, wonach die Vesperpause gegen die Arbeits­zeitverkürzung aufgerechnet werden soll, hinfällig ge- Die Angestellten der Rechtsanwälte in Groß- Berlin kämpfen worden. Insbesondere kann kein Arbeitgeber durch Beschluß um eine Verkürzung der Arbeitszeit. von den Rechtsanwälten ist

der Lohn

-AUTO

-

--

Berichtigung. Wir brachten gestern eine Notiz über den Streik der Militär- Sattler bei der Firma Weill u. Co. in München . Die Notiz ist insofern unrichtig, als es fich nicht um einen Streik der Militär Sattler, sondern um einen solchen der Militär­Schneider handelt.

feiner Organiſation gezwungen werden, die Wesperanordnung des die Einführung der englischen Arbeitszeit vielfach angeregt worden. Letzte Nachrichten und Depeschen.

Herrn Rahardt zu befolgen. Es ist vielmehr Sache der ein­zelnen Betriebe, auf Grund gegenseitiger Verein­barung zu bestimmen, in welcher Weise sie die Verkürzung der Arbeitszeit regeln wollen.

Ein katholischer Schweinepriester.

Schramberg , 12. Februar .( D. H.) Der frühere hiesige ka tholische Stadtpfarrer Bauer, der bei der letzten Schultheißwahl fittlicher Verfehlungen beschuldigt wurde, ist nach dem Schwarz­wälder Boten" verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis gu Rottweil eingeliefert worden.

Die Angestellten stehen dieser Anregung mit einem gewissen Miß­trauen gegenüber. Für sie fommt es darauf an, ob die englische Arbeitszeit eine Berkürzung des Arbeitstages bringen wird. In einer öffentlichen Versammlung, die am Donnerstagabend im Lokal Alt Berlin ", Blumenstraße, stattfand, nahmen die Anwalts­Die Tarifbewegung der Bauklempner. gehilfen Stellung zu der vorliegenden Frage. Hellmut Lehmann Die Arbeitgeber haben ihren Entwurf eines neuen Tarifs dem referierte. Er schilderte die Berhältnisse der Angestellten in den Metallarbeiterverband eingereicht. Eine am Donnerstag in Freyers Berliner Rechtsanwaltsbureaus als sehr reformbedürftig. Eine Saal abgehaltene start besuchte allgemeine Klempnerversammlung Regelung der Arbeitszeit sei durchaus notwendig geworden, denn rahm Stellung zu dem Entwurf. Der Referent Cohen charatteri- viele Rechtsanwälte verlangen rüdsichtslos von ihren Angestellten fierte den Entwurf als die deutlich ausgesprochene Absicht der Ueberstunden und denken nicht daran, die Ueberstunden zu be Arbeitgeber, einen großen und wesentlichen Teil dessen wieder rückzahlen. Von der Einführung der englischen Arbeitszeit ist schon gängig zu machen, was die Bauklempner vor 6 und vor 3 Jahren feit langer Zeit die Rede. Wenn die Anwaltsgehilfen darunter crrungen haben. Der Referent begründete diese Ansicht an der aber verstehen, daß eine ungeteilte achtstündige Arbeitszeit Hand der einzelnen Paragraphen des Entwurfs der Arbeitgeber, eingeführt werde, so können sich die Anwälte mit dieser Reform dem die Arbeiter ihre Forderungen in Gestalt eines eigenen Ent- nicht befreunden. Es hieß, daß 500 Anwälte sich für die Alende­wurfs entgegenstellen. rung der Arbeitszeit erklärt hätten, daß 200 sogar ihre Unterschrift Die bestehende 9ftündige Arbeitszeit bleibt in beiden Ent- dazu gegeben hätten. Als aber der Verband der Bureauangestellten würfen unverändert. Jedoch fordern die Arbeitgeber insofern eine eine genaue Umfrage hielt, da waren es kaum 20 Bureaus, welche Berschlechterung, als sie die halbe Stunde, welche am Sonnabend die englische Arbeitszeit eingeführt hatten und nur in 10 Bureaus und die 2 Stunden, welche vor den hohen Festen früher Feierabend galt der Achtstundentag; in 7 Bureaus wird 9 Stunden, in einem gemacht wird, nicht mehr bezahlen wollen. Nach dem Bureau, wo morgens um 28 Uhr die Gehilfen schon anfangen, alten Tarif wurde diese Zeit mitbezahlt. Dabei soll es auch nach wird 9% Stunden gearbeitet. Die Anwälte hassen es im all­dem neuen Tarif der Arbeiter bleiben. gemeinen bitter, wenn ihre Angestellten beim Verlassen des Der Entwurf der Arbeitgeber enthält die Bestimmung, daß die Bureaus pünktlich find. Der Verband hat festgestellt, daß bon Arbeit je nach der Wahl des Arbeitgebers sowohl in 502 Bureaus in Berlin 111 eine Arbeitszeit von 8% Stunden und Beitlohn als auch in Attord ausgeführt wird. Die Arbeiter weniger haben; in 178 wird 9 Stunden, in 213 länger als 9 Stun ferdern dagegen, daß nur in Zeitlohn gearbeitet wird, und zwar den gearbeitet. Von den letzten lassen 24 Bureaus 11 Stunden und deshalb, treil die Bauarbeit schon an sich so gefahrbringend ist, daß 6 von 11% bis 12 Stunden arbeiten. Diese sechs wurden nament. Berantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u, Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

-

Zur Amnestiebebatte in der französischen Kammer. Baris, 12. Februar.( Deputiertentammer, Schluß.) Dumont vers teidigte ein Amendement, das dahin geht, die entlassenen Beamten wieder einzustellen.( Bewegung.) Clemenceau bekämpfte daa Amendement und stellte die Vertrauensfrage; es fönne sich nicht um Beunruhigung handeln, wenn entlassene Beamte danach ftreben, in die Verwaltung wieder einzutreten, nur um die antipatriotische Bewegung zu verschärfen.( Lebhafter Beifall links.) Nachdem noch Jaurès lebhaft zugunsten der entlassenen Beamten eingetreten war, wurde das Amendement Dumont mit 332 gegen 135 Stimmen ab­gelehnt, und der Gefeßentwurf betreffend die Amnestie nach dem Wortlaut der Regierung im ganzen mit 470 gegen sechs Stimmen angenommen und die Sizung geschlossen.

Die türkische Krise. des Innern und der Justisminister haben um ihre Ent­Konstantinopel, 12. Februar.( W. Z. B.) Der Minister des Innern und der Justiz minister haben um ihre Ent­laffung gebeten. Es verlautet, daß der Finanzminister morgen zurüdtreten wird.