Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 73.

Sonntag, den 26. März 1893.

10. Jahrg.

Ueber Proletarier- Wohnungs- ahr kommt, liegt eine im parterre, eine in der erſten étage, Chauſſeeſtr. 24a, Brückenſtr. 8, Große Frankfurterſtr. 16; Martin

Verhältnisse

ist durch die Arbeiter Sanitäts- Rommission eine Enquete veranstaltet worden, deren hochinteressante Ergebnisse Herr Dr. Braun am 23. März in einer Versammlung der Arbeiter- Sanitäts- Kommission und der Bewohner der Sorauer­straße mittheilte. Untersucht sind die Wohnungen in der Sorauer­straße; es find das offenbar noch nicht die schlechtesten, sondern im Norden und in den alten Gebäuden sind die Wohnungs­verhältnisse sicher noch schlechter. Um jeden Schein des Tenden­ziösen zu vermeiden, ist die Eorauerstraße gewählt und jede mögliche Kontrolle bezüglich der Ermittelungen geübt worden, wobei die Miether abgesehen von ein paar Ausnahmen außerordentliches Entgegenkommen an den Tag legten. Es find untersucht 813 Wohnungen mit 3359 Bewohnern, und zwar: 70 mit 344 Einwohnern

-

Kellerwohnungen Parterrewohnungen

Wohnungen in I. Etage 136 515

105

414

. W

II.

166

661

"

"

"

"

III.

167

677

n

"

"

IV.

137

594

"

"

V.

29

120

# 2

"

Es befanden fich:

541 Wohnungen im Vorderhause

215

26

" B

"

"

Seitenflügel Hinterhause Keller.

77

Unter den sämmtlichen Einwohnern waren 1181 Rinder, Don denen 126 im Keller, 135 parterre, 186 in der erften, 283 in der zweiten, 244 in der dritten, 206 in der vierten und 51 in der fünften Etage wohnten.

Bon 771 Haushaltungsvorständen liegen 117 verschiedene

Berufsangaben vor, nämlich:

268 sind ungelernte Arbeiter,

318 gelernte Arbeiter der Industrie,

29 Arbeiter im Verkehrsgewerbe,

23 Privat- und Staatsbeamte niedriger Kategorie,

24 im Handel beschäftigt,

2 Rentiers,

2 Invaliden,

2 Drehorgelspieler,

1 Pensionär und

1 Unternehmer,

außerdem die Hausbesizer.

Ferner 6 Frauen, 3 Fräulein, 50 Wittwen ohne Beruf. Bon 39 wurde der Beruf nicht ermittelt.

Ueber das Schlafgängerwesen ist folgendes er mittelt: 80,19 pt. der Wohnungen hatten Schlafgänger; in 20,49 pt. der Wohnungen waren Kinder und Schlafgänger. In 17,76 pt. waren nur männliche, in 7,94 pet. nur weibliche, in 1,61 pet. männliche und weibliche, in 1,24 pt. männliche und weibliche Schlafgänger und Kinder.

Das riedrigste Maß des zur Erhaltung der Gesundheit noth wendigen Luftraums ist für Kasernen, Gefängnisse, Schiffe, Maffenquartiere auf 10 Rubifmeter pro Person angenommen. Danach beurtheile man die in der Sorauerstraße ermittelten Inhaltsgrößen! Unter den Wohnungen fanden fich:

35, die weniger als 8 Rubifmeter pro Schläfer hatten,

42,

8 bis 10

"

10

12

"

"

12

15

"

64,

"

"

"

"

.

Big,

nämlich 1,50 bis 1,75 M. auf den Kubikmeter Luftraum, pro ftraße 34/35; 28 a um, Leipzigerstr. 104, 23a er Sohn, aber feine im Keller. Von den Wohnungen, die 1,75 bis 2 M. Meierstein, Spittelmarkt 5; Simon Gräb, Gertraudten­à Rubikmeter und Jahr kosten, sind 16 in Vorderhäusern im Straße 18/19; J. Baer, Badstr  . 18, Gesundbrunnen  ; Parterre oder den Etagen, aber feine im Keller. Es tosten Kommandantenstr. 43. Rauft nur in diesen Gea à Rubikmetr und Jahr: schäften Euren Bedarf an Konfettionssachen! Die Agitationstommission der Schneider und Schneiderinnen Berlins  .

66 Wohnungen 1,75 bis 2,-.

110

2,-

2,25

181

2,25

88 "

H

2,50

272

09

2,50 3,-

76

3,-

3,50

"

37 26

"

3,50 4,-

"

über 4 M.

Bon den Kellerwohnungen fosten

17 Reller 2,50 bis 3,- m.

9

3,-

"

4

13

"

"

3,50

-

" "

3,50 4,- über 4,- M.

An die Militär- und Lieferungsschneider Berlins  . Kollegen! Bekanntlich liegen die Schneider in der Zivila branche seit einer Woche im Streit. Dieser Lohnkampf ist um so gerechtfertigter, als gerade der Lohn in der Zivilbranche derartig schlecht ist, daß er dem Arbeiter es unmöglich macht, seinen Verpflichtungen als Mensch auch nur einigermaßen nachzus tommen. Die jahrelang geübten Lohndrückereien sind endlich unerträglich geworden und haben unsere Rollegen wesentlich vers anlaßt, Schulter an Schulter für eine bessere Gestaltung ihrer Daseinsbedingungen zu kämpfen.

Dieses mit verdientem Beifall ausgenommene Referat wurde in der sich anschließenden Diskussion noch verschiedentlich Wir erwarten nun von Euch, Kollegen, daß Ihr mit ganzer durch intereffante Angaben ergänzt. Zunächst wurde festgestellt, Kraft die Streifenden unterstützt. Selbstverständlich ist es, daß daß der überwiegende Theil der Versammlung( etwa vier niemand zum Verräther an der Arbeiterfache wird und Streif Fünftel) Bewohner der Sorauerstraße sind. Alle folgenden An- brecherdienste leistet. Lasse sich niemand durch die Annoncen, gaben beziehen sich nur auf diese. Nur wenige der Anwesenden welche u. a. die Volts- Zeitung" Tag für Tag bringt, irreführen, haben in ihrer Wohnung eine Waschküche, meistens aber ohne traue niemand den Versprechungen, mit welchen die Geschäfts­-Waschkessel, alle Anwesenden waschen in der Küche, nicht in inhaber Euch jetzt in ihrer Noth zu verlocken suchen! Möge der Waschküche; einer muß, wenn er die Waschküche benutzen will, ferner ein jeder Kollege auch durch petuniäre Unterstützung der dafür 50 Pf. zahlen. Herr Dr. Zadek wies darauf hin, wie noth- Streifenden seine Solidarität beweisen. Ihr Sieg ist auch ein wendig aus sanitären Rücksichten die Renovirung solcher Woh- Sieg für uns! Am Ofterdienstage findet eine auf den Streit bezügliche nungen ist, die mehrere Jahre bewohnt gewesen sind. Festgestellt wurde nun, daß die größere Zahl der Anwesenden in ihre öffentliche Versammlung statt. Alle Kollegen sind verpflichtet, in Wohnungen eingezogen ist, ohne daß diese renovirt worden derselben zu erscheinen. Mit follegialem Gruß Zu den Kosten der Wohnung müssen außer dem Mieths­preis auch die Umzugskosten gerechnet werden. Dieselben be- der freien Vereinigung der Uniform und Zivilschneider Berlins  . trugen, ohne die Berfäumnißkosten des Mannes, beim letzten Wohnungswechsel bei 2 der Anwesenden unter 2 M.

waren.

1

"

"

7

"

"

11

"

"

"

ca. 20 1

"

"

2- B

"

3-5

"

5-10

"

10-20 über 30

"

"

Alle Anwesenden sollen ihre Miethe pränumerando zahlen

es wurde indeß festgestellt, daß ca. 20 der Anwesenden am 1. März ihre Miethe für März nicht gezahlt haben. Mehr als 6 haben noch nicht für Februar die Miethe bezahlt.

Der Vorstand

J. A.: H. Roloff.

Achtung, Vergolder!

Am Montag, den 27. März, Abends 8 Uhr, findet in Schäffer's Salon, Juselftr. 10, eine öffentliche Versammlung statt, wozu sämmtliche Vergolder eingeladen sind. Vor Allem sind die Kollegen der Firma Henning u. Co., Metlow, Braune u. Co., Ruthenberg, Küring, Natow, Ad. u. Aug. Werkmeister, Zicken­werden diejenigen, welche noch Listen zu den Gewerbegerichts­brath und Günther zum Erscheinen verpflichtet. Gleichzeitig Wahlen von dem früheren Kassirer der Agitationskommission in Händen haben, hiermit aufgefordert, dieselben sofort an E. Lange, Urbanstr. 181, abzuliefern. Die Agitationstommission.

Die Versammlung nahm einstimmig eine Resolution an, in eine amtliche Enquete über die Wohnungsverhältnisse nach den­welcher sie es für eine dringende Nothwendigkeit erklärt, daß felben Grundsäßen wie diese private ausgeführt werde. Fette Stellen für Militäranwärter. Im Bezirke des 7. Armeekorps find u. a. folgende Stellen durch Militäranwärter die Rechercheure vereinzelt gefunden haben, wurde die Versammie 2,50 m. täglich, teine Verbesserungsaussicht. Geldern, fönigl. Nach einigen Mittheilungen über den Widerstand, welchen zu befeßen: Kaiserl. Ober- Postdirektion Düsseldorf  , 6 Lohnschreiber, lung geschlossen. je

Soziale teberlicht.

An die Parteigenossen Berlins   und Umgegend! Der Schneiderstreit zeigt wieder einmal zur Genüge den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit. Während die Arbeiter bemüht find, ihre traurige Lage ein wenig aufzubeffern, verpflid, ten sich verschiedene Unternehmer gegenseitig, dieselbe immer noch weiter zu drücken.

129, u. f. w. Eine ganze Anzahl von Wohnungen find gefunden, die nur aus einem Zimmer ohne Küche oder aus einer Küche ohne Zimmer bestehen. 30 davon sind je von 1 bis 2 Personen bewohnt und Aehnlich wie in der Schneiderei, jedoch noch um ein Be­haben insgesammt 51 Bewohner; 24 find gar je von 3 bis 4 deutendes schlechter liegen bie Verhältnisse in der Blumen, Puz­Personen besetzt und haben 81 Bewohner; 4 werden je von und Federfabrikation. Hunderte von Arbeiterinnen sind jetzt bis 5 Personen bewohnt und haben zusammen 20 Bewohner. Am 10, ja 12 Uhr Nachts bemüht, dem Prinzipal das nöthige Klein zahlreichsten sind die Wohnungen, welche aus einem Zimmer geld zu verdienen, was er in der ftillen Zeit, wo die Arbeite und einer Küche bestehen. Es wohnten in diesen Wohnungen, rinnen auf der Straße liegen oder mit 20-25 M. monatlich rechnen müssen, gebraucht, um eine Badereise oder sonst dergleichen machen zu können.

und zwar

in 66 je 1-2, zusammen 107 Personen

290 3-4

09

"

212 5-6

"

76 7-8

"

"

12 9-10

"

"

1

11

1013

1144

557

111 11

in 5 je 1-2, zusammen 9 Personen

18 3-4

09

"

11 5-6

"

"

5

7

"

62

59

85

"

von Arbeitern

Amtsgericht, Lohnschreiber, 600 bis 700 m. pro Jahr bei fleißiger Arbeit, da pro Seite bezahlt wird, der Schreiblohn pro Seite fann bis auf 10 Pf. erhöht werden. Wesel  , Bürgermeisteramt, Ge fangenaufseher, jährlich 300 M. Gehalt, außerdem freie Woh­nung, Brand und Licht, keine Verbesserungsaussicht, Pensions­berechtigung wird nicht gewährt. Wesel  , Bürgermeisteramt, Bote, täglich 2 M., Verbesserungsaussicht vorhanden, Pensionsberechti gung wird nicht gewährt.( Generalanzeiger für Essen.)

Ob die Spar- Agnes des Herrn Eugen Nichter ihre 2000 m. auf anständige Weise sich erarbeitet hat, wird in einem Gingesandt des Volksblatts für Halle" von einem Arbeiter bezweifelt. Das Eingesandt lautet in seinem wesentlichen Theile: Deffentliche Anfrage an die gebildeten und ungebildeten, die besigenden und besiglosen freisinnigen Parteigänger. Im vorigen Jahre, als die Sonntagsrube in gefeßliche Kraft trat, hatte ich Gelegenheit, mit einem hiesigen Fabrikanten, welcher auch Mädchen in seiner Fabrik beschäftigt, über die Sonntagsruhe zu sprechen, derselbe äußerte mir gegenüber folgende Worte: Wenn die Mädchen nicht mehr Sonntags und nach Feiera

Da nun die Arbeiterinnen dieser Branchen zum größten abend arbeiten dürfen, da tönnen sie garnicht mehr be legen!! Die Theile den Vorwärts" nicht lesen, und größere Mittel uns nicht stehen und müssen sich auf die H zur Verfügung stehen, war es uns bisher nicht möglich, in hier in Betracht kommenden Mädchen bekommen bei einer weitere Kreise einzudringen. Wir sehen uns deshalb ver- 12 stündigen Arbeitszeit( intl. Mittagspause) wöchentlich 6,50 M. anlaßt, an und Umgegend Dies beträgt pro Jahr 338 m., also in 5 Jahren 1690 M. Wie die Parteigenossen Berlins  In Wohnungen, die aus 2 Bimmern und 1" Küche bestehen, zu appelliren, mit der Bitte, daß diejenigen, benen ist es nun möglich, daß sich nach Herrn Eugen Richter   ein eine oder mehrere Adressen oder Arbeite: wohnen, und zwar Mädchen in 5 Jahren 2000 m. ersparen kann, ohne das Scham­rinnen der Blumen, Puß- und Federbranche bekannt sind, und Ehrgefühl von sich zu werfen und mit der Moral zu diefelben per Postkarte an den Unterzeichneten einzusenden. Aus brechen?" Wir sind keine boshaften Leute, müssen aber doch allen Stadtgegenden sind dieselben angenehm, besonders erwünscht erklären, daß uns die Frage und die ihr zu Grunde liegende Vermuthung berechtigt erscheint. Papa Richter, wie steht's mit jedoch aus N. und S, W. Ihrer Göhre? Heraus mit der Sprache, schon damit die andern Mädchen erfahren, wie sie es anzufangen haben, um bei den notorisch erbärmlichen Berliner   Frauenlöhnen auf anständige Weise 2000 M. zu sparen. Antwort ist um so dringender nöthig, als andernfalls die Freifinnige Partei wegen ihres Ansturms gegen die Sonntagsruhe natürlich sich nachsagen lassen müßte, vornehmlich ihre Angehörigen bezahlten den Arbeiterinnen solche Schundlöhne, daß diese entweder noch Sonntags arbeiten oder den Börsianern und sonstigen Edlen ihren Leib verkaufen müssen, um sich satt essen zu können.

10 13

"

Parteigenosseu, es ist eine Kleinigkeit, was hier von Euch verlangt wird; für die Gewerkschaft ist es jedoch von großem In Wobnungen, die aus drei Zimmern und einer Küche be- Nußen. Nehme deshalb jeder in Betracht kommende Genoffe ftehen, wohnen, und zwar: diese kleine Laft auf sich, damit wir zu der nächsten Versamm Tung fämmtliche 400 Geschäfte mit Handzetteln belegen und so in die weitesten Kreise eindringen können.

in 5 je 1-2, ausammen 9 Personen

"

7 8-4,

27

3

"

"

3

"

"

5, 7,

15

"

1

21 9

"

Mit sozialdemokratischem Gruß

i. A.: W. Jäger, Rigdorf, Herrmann 34. Achtung, Schneider!

wovon

Die Beschaffenheit vieler Wohnungen läßt beträchtlich zu In der letzten Versammlung wuroe beschlossen, daß die wünschen übrig, es sind z. B. 30 dunkel, 50 feucht, 13 feucht und Kollegen derjenigen Geschäfte, welche bewilligten, wöchentlich Einer ganz außergewöhnlichen Inhumanität wird die dunkel, 76 vernachlässigt, 14 vernachlässigt und dunkel, 35 ver: mindestens eine Mark für Unterstützung abzuliefern haben. Die Lothringische Gemeinde Kreuzwald im St. Johann nachläffigt und feucht, 28 vernachlässigt, feucht und dunkel Agitationskommission hat zu diesem Zweck Marken à 1 M. an- Saarbrücker Tageblatts"( Neuer Generalanzeiger für das Saar­20 Wohnungen haben schlecht schließende Thüren und Fenster, fertigen lassen, welche bei W. Schulze, Bimmerft r. 86, und Bliesgebiet) geziehen. Vor einigen Monaten veröffentlichte 25 Ungeziefer, bei 33 liegen andere Beschwerden vor. Gleich 2. H., 3 Tr. und in unserem Bureau, Schügen str. 18/19, die" Forbacher Zeitung" einen Artikel, worin die Lage einer wohl find 112 Wohnungen, also fast der siebente Theil aller Restaurant Freygang zur Ausgabe gelangen. Wir armen Familie geschildert war, die in der Nähe des Dorfes untersuchten Wohnungen, von einem und demselben Miether fordern Euch auf, diesen Beschluß streng durchzuführen. Ebenso Kreuzwald in einer Höhle wohnt. Ein Berichterstatter des länger als sechs Jahre bewohnt. In 285 Wohnungen wohnen fordern wir nochmals unsere Kollegen von außerhalb auf, keine St. Johann- Saarbrücker Tageblatt" hat nun diese arme Familie die derzeitigen Miether noch nicht ein Jahr. Unter den Arbeit aus Berlin   anzunehmen. besucht. Er fand sie in unbeschreiblichem Glend. 13 Monate Wohnungen mit 3 Zimmern und Küche sind eine ganze Anzahl, Die Arbeiterschaft Berlins  , welche gezwungen ist, Konfektions- und auch während des langen und strengen Winters hat die die die jetzigen Miether schon lange bewohnen; unter waare zu taufen, verweisen wir auf unser heutiges Injerat im Familie, darunter 5 Kinder im Alter von 2-9 Jahren denen, die nur aus Zimmer und Küche bestehen, ist keine vom jetzt eins gestorben, in der unter einem Felfen gelegenen, taum derzeitigen Miether über drei Jahre bewohnt. Unter den Vorwärts". Wir bitten, auch dieses streng durchzuführen. Agitation stommission der Schneider und 3 Quadratmeter großen, etwas über einen Meter hohen feuchten Wohnungen ohne Küche werden 32 von den jezigen Miethern Schneiderinnen Berlin   3. Höhle gewohnt, deren Boden nur mangelhaft mit Stroh bedeckt noch nicht drei Jahre bewohnt und nur sechs über drei Jahre. war. Die Familie hat auf diese Weise unter den schrecklichsten Bon Wichtigkeit ist auch der Flächeninhalt der Wohnungen. Entbehrungen ihr unglückselig Dasein gefristet. Während eines An alle Arbeiter Berlin   3. falten Wintermonats, wo der Schnee meterhoch lag und jeden Fünf einzimmerige Wohnungen wurden gefunden, die nur je 6 bis 10 Quadratmeter Fläche bedecken. Ferner wurden gefunden: Wir befinden uns augenblicklich mit den Unternehmern der Ein- und Ausgang unmöglich machte, hat sie vier Tage und Schneiderbranche im Lohntamps. Verschiedene Inhaber von Ge- vier Nächte lang ohne jede Nahrung und bei der größten Kälte 23 Wohnungen von je 10-15 Quadratmeter schäften, welche hauptsächlich Arbeiter Kundschaft haben, verzubringen müssen. Eine Bettitelle, sowie drei mit faulem Stroh halten sich unseren Forderungen gegenüber ablehnend. Wir gefüllte Kisten dienten den Aermiten als Schlafstätten; dabei fordern daher die gesammte Arbeiterschaft auf, nur in solchen hatten die Kinder nur die dürftigste Kleidung. Der Lokal­Geschäfte zu faufen( auch fertige Sachen) die bisher bewilligt Anzeiger" richtet nun schwere Vorwürfe gegen den Bürgermeister haben. In diesen Geschäften hängt der von uns unterstempelte der wohlhabenden Gemeinde Kreuzwald   und eröffnet für die jetzt Lohntarif aus. natürlich von Krankheit heimgesuchte Familie, die inzwischen von

2211408

15-20

#

.

20-22

"

"

80-90

#

.

W

"

70-80

60-70

"

"

50-60

"

"

Von den Wohnungen mit zwei Zimmern gehören einige zu den vorstehend aufgezählten, die nur 10 bis 15 Quadratmeter groß sind.

"

Achtung!

"

Wir lassen die Liste derjenigen Geschäfte folgen, die auch barmherzigen Menschen anderswo nothdürftig untergebracht gleichzeitig Konfektionssachen führen und unsere Forderungen be worden ist, eine Sammlung. Uns muthet die ganze Erzählung willigt haben: Perleberg  , Chauffeestr. 57; Jttmann, wie eine Legende aus den barbarischsten Zeiten der Geschichte Im die Miethspreise vergleichen zu können, hat man die Waarenhaus, Friedrich- und Oranienburgerstraßen- Ecke; Franz, der Menschheit an. Sie hat sich aber im Gegenwarts. felben pro Kubikmeter und Jahr berechnet und dadurch ermittelt, Markgrafenstr. 79; R. Landsberger, Leipzigeritraße 73; it a ate der Herren Eugen Richter  , Bachem, Stöcker und Kon daß die Kellerwohnungen verhältnißmäßig außerordentlich theuer S. Adam, Leipzigerstr  . 103; Versandthaus Germania  , forten zugetragen. In einer sozialistisch organisirten Gesellschaft find. Von den Wohnungen, bei welchen der billigste Preis, Unter den Linden   21; Siegfried Großmann, Rosenthaler- wären derartige Vorkommnisse unmöglich.