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fie sonst um diese Jahreszeit zu sein pflegen. Würden die Zechen Direktion nicht mehr in der Lage die früheren Löhne zu zahlen, 1906 wurden bei einer um ein geringes höheren Mitgliederzah! ihre normale Förderungsweise beibehalten, so würde naturgemäß sie werde sich vielleicht genötigt sehen, die Hälfte der Arbeiter wegen 38 771,15 M. bezw. 23 292,65 M. für den gleichen 3wed ausgegeben. der Vorrat weiter steigen und es müßte ein mehr oder weniger er- schlechten Geschäftsganges zu entlassen. Gegen die Behauptung, Bu der Arbeitslosenunterstübung kommen noch für Krantenunter­heblicher Preisnachlaß eintreten, um Angebot und Nachfrage wieder die A.-E.-G. leide unter schlechtem Geschäftsgang, spricht die Tat ftübung hinzu: 1908: 97 611,35 20., 1907: 77 823,25 7., 1906: Außerdem wurden noch aus der Lokalkasse in ein richtiges Verhältnis zu bringen. Damit wäre allerdings der sache, daß sie im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 12 29 699,45 M. Millionen Mark erzielte. Da nun die Arbeiter bei den herab- außer den Unterstüßungen bei Streiks, Maßregelungen, Umzügen fohlenberbrauchenden Industrie ein wesentlicher Vorteil geboten, gefekten Löhnen den früher üblichen Verdienst nicht mehr erreichen und für Reisean besonderen Unterstützungen gezahlt: 1908: aber eben dies paßt nicht in die Rechnung der Zechenbesitzer, denn konnten, so wollte die Direktion die 8stündige Schicht auf 9 Stunden 32 287,50 20., 1907: 42 581,76 9., 1906: 31 044,50. an niedrigeren Preisen verdienen sie nicht sobiel, wie an den verlängern. Durch die Verlängerung der Arbeitszeit sollte den Ar- Unter den größeren Verwaltungsstellen des Metallarbeiter­jchigen hohen. Es ist also das Bestreben der Syndikatsleute, den beitern Gelegenheit gegeben werden, etwas mehr zu verdienen, als verbandes hatte Magdeburg in ganz besonders heftiger Weise unter Preis hochzuhalten, und zwar selbst mit zweifelhaften Mitteln. sie in der üblichen Arbeitszeit bei den herabgesetzten Löhnen ver- der Arbeitslosigkeit zu leiden. Ein Vergleich der Einnahmen aus Läßt die Nachfrage nach, so wird die Förderung soweit eingeschränkt, dienen konnten. Aber die Arbeiter wollten von dieser Fürsorge" den Mitgliederbeiträgen mit den Ausgaben für Arbeitslosenunter­daz trotzdem noch eine Art Kohlennot erzeugt wird; reicht die nichts wissen. Wieder versuchte der Arbeiterausschuß, durch mehr- ftützung zeigt, daß in Stuttgart 12,25 Proz., in Frankfurt a. M. prozentuale Einschränkung der Förderung noch nicht aus, so werden malige Verhandlungen mit der Direktion die Beibehaltung der 14,70 Broz., in Bremerhaven 16,15 Broz., in Darmstadt 16,54 Proz., Feierschichten eingelegt, schließlich ganze Zechen stillgelegt und Achtstundenschicht zu erlangen. Aber alle Bemühungen waren ver- in Karlsruhe 20,34 Proz., in Nürnberg 32,60 Broz., in Dresden Hunderte von Arbeitern davongejagt, nur damit der Verdienst der gebens. Die Direktion verfügte, daß statt 8 Stunden 9 Stunden 39,22 Proz., in Magdeburg aber 43,42 Proz. der erwähnten Ein­gearbeitet wird und dabei blieb es. Unter diesen Umständen sahen nahmen für die Unterstützung der Arbeitslosen verwandt wurden. Zechenherrn nicht etwa um einen Pfennig gekürzt wird. Daß durch sich die Arbeiter genötigt, die Angelegenheit in einer Versammlung Dabei darf nicht unbeachtet bleiben, daß noch zahlreiche Mitglieder die Brotlosmachung so vieler Arbeiter auch die Industrie und das zu besprechen, um die öffentliche Meinung sowie die Behörden, mit verkürzter Arbeitszeit arbeiteten. Gewerbe empfindlich geschädigt wird, kümmert die Herren durch welche zur Kundschaft der A.-E.-G. gehören, aufmerksam zu machen aus nicht. auf das unsoziale Verhalten der Direktion. Eine Resolution fol­genden Inhalts wurde angenommen:

Die Aussperrung der Stuffateure Nürnbergs ist nach acht­

Die Versammlung verurteilt die Maßnahmen der Direktion tägiger Dauer durch Verhandlungen zwischen den beteiligten Unter­der Kleinmotorenfabrit der A.-G.-G., denn diese Maßnahmen nehmerverbänden und dem Verband der Stukkateure beendet stellen eine durch nichts gerechtfertigte Verschlechterung der worden. Der Streit endigte mit einem Siege der Arbeiter über Lohn- und Arbeitsverhältnisse dar. Dadurch hat die Direktion die Firma Beckert, die ihn durch ihr Vorgehen heraufbeschworen bewiesen, daß sie eine falsche Auffassung von ihren fozialen hatte. Sie hat den strittigen Affordvertrag aufgehoben, zahlt die Pflichten den Arbeitern gegenüber und fein Verständnis für bisherigen Löhne weiter und zicht den Revers zurück, durch den sie deren wirtschaftliche Lage hat. Die Arbeiter ziehen daraus mit eingestellten Arbeitern niedrigere Löhne vereinbaren wollte, die Lehre, daß sie von der Direktion nichts zu erwarten haben als im Tarif festgesezt sind. Die Zahlstelle der Stuffateure erklärte und verpflichten sich deshalb, mehr als bisher für die Ausbreis dann die über den Beckertschen Betrieb verhängte Sperre für auf­tung der gewerkschaftlichen Organisation zu sorgen. gehoben.

So liegen die Dinge augenblicklich und so ist die Rechnung der Zechenbefizer. Es fragt sich nur noch, ob diese Rechnung nicht irgendwo ein Loch hat. Der Bergarbeiterverband tut was er fann, das Vorhaben gewiffer Scharfmacher zu durchkreuzen. Es könnte Darüber hinaus etwas getan werden, wenn die fohlenverbrauchenden Industrien sich in der von Bielefeld angeregten Weise zusammen­schließen und energisch versuchen, die Syndikatszechen von den fünftigen Lieferungen auszuschließen. Man müßte dabei vielleicht zu einem Teile das Ausland heranziehen, aber selbst das wäre noch zu verteidigen, wenn es dadurch gelingt, den Uebermut der Syndikatsleute zu brechen und wieder normale Kohlenpreise in Achtung! Bäder und Konditoren!! Deutschland zu erreichen. Es wird indessen notwendig sein, die Wieder ist ein unerhörter Ueberrumpelungsversuch bei der Maßnahmen zu einem solchen Kampfe recht bald zu treffen und für die Deckung des Bedarfes zu sorgen, denn die Arbeiterverhält Gefellenausschuswahl der Konkordia"-Bäderinnung niffe im Ruhrbezirk können in absehbarer Zeit zu einem allgemeinen geplant. Ausstand führen, der die fohlenverbrauchenden Industrien sehr Bu morgen, Montag, den 22. Februar, also morgen, schwer treffen würde, wenn sie nicht vorher ihren Bedarf geregelt nachmittags 3 Uhr, ist in der heutigen Konkordia- Beitung und eingedeckt haben. Der Kampf, der da ausbreden würde, geht ganz plöhlich die Wahl des Gesellenausschusses nicht um Lohndifferenzen, sondern er geht gegen das ganze System, anberaumt. er geht um die Sicherheit der Arbeiter und gegen die groben Nach- Obgleich der Obermeister Frit Schmidt, Fruchtstr. 21, dem lässigkeiten, die ein Reden- und Radbodunglück verschuldet haben, bisherigen Altgesellen versprach, den Wahltermin zweimal in der und die jeden Tag ein ähnliches oder noch schlimmeres Unglück ver- Innungszeitung bekanntzumachen, erfolgt dieser hinterhältige ursachen können. In diesem Kampfe werden daher die Sympathien Ueberrumpelungsversuch, bei dem die Meister und Gesellen nicht nicht auf seiten der Bechenbesitzer sein, denn diese haben es durch einmal alle die statutenmäßig vorgeschriebenen 24 Stunden vor ihre Preispolitik und durch ihr ganzes Verhalten gegenüber den der Wahl Kenntnis vom Stattfinden derselben bekommen können, Verbrauchern verstanden, sich jede Teilnahme zu verscherzen. Es da viele erst Montag die Zeitung erhalten. mag sein, daß ein solcher Krieg nicht mit einem vollem Siege der Arbeiter endet; das eine steht jedenfalls schon heute fest, daß er die empfindlichste Schädigung unseres gesamten Wirtschaftslebens mit sich bringen und weit über den eigentlichen Kampfbezirk hinause greifen würde. Ob es richtig ist, die Arbeiterschaft ins äußerste zu treiben und sie durch andauernde Abweisung selbst der berech tigsten Forderungen zur Selbsthilfe zu zwingen, diese Frage wird kaum jemand bejahen können.

Die Vorgänge im Ruhrbezirk verdienen in jedem Falle die ungeteilte Aufmerksamkeit aller derjenigen, die mittelbar oder un­mittelbar an einem solchen Kampfe interessiert sind. Es kann nicht gleichgültig bleiben, ob durch verfehlte Schroffheit einer einzelnen Interessengruppe so weitgehende Schädigungen der gesamten deutschen Industrie- und Gewerbezweige hervorgerufen werden, wie sie hier bevorstehen und aus diesem Grunde muß die Industrie schon jetzt gegen die drohende Gefahr zusammentreten. Das Kohlen­syndikat ist allmählich ein Feind geworden, der energisch bekämpft werden muß, weil er bekämpft werden will. Also gilt es, recht­zeitig die Waffen bereitzuhalten.

Berlin und Umgegend.

Die Krise und die Maschinenformer.

Man till eben um jeden Preis die Gelben, die fort­gesetzt Verrat an den Geselleninteressen üben, in den Gesellenaus schuß hinein wählen" lassen.

Der Zwed heiligt da die Mittel.

Die Innung wendet sich bei der Bekanntgabe des Wahltermins in widerlich- süßlichem Ton an die Innungsmitglieder, daß sie die sonst so verachteten weiblichen Bediensteten: Verkäuferinnen, Dienstmädchen, neben ihren treuen" Gesellen, ihren Söhnchen und Töchterchen zur Wahl schleppen sollen.

Gerade wie die Agrarier in Ostelbien, sucht die Innung die Wahlen der Arbeiter zu beeinflussen.

Selbst die Frühstücsausträger und-Austrägerinnen sollen im Sinne der Innung beeinflußt werden.

Ihren Gelben zu Liebe hat die Innung das Mitbringen der Invalidenkarte mit der letzten Marke und dem Datum darauf diesmal zum erstenmal angeordnet. Die Gelben sind von diesem Trid längst unterrichtet, denn ihr letztes Fugblatt, das diese Woche erschien, teilte ihren Getreuen schon diese neue Wahllegitimation"

mit.

"

Wonun der Meister die Invalidenkarte nicht in Ordnung" hat, wie so oft, oder verbummelte, gehen dort die Gesellen ihres Wahlrechts verlustig? Gegen diesen Trid muß schärfster Protest eingelegt werden.

Husland.

Die chriftliche und die nicht christliche Gewerkschaftsbewegung in Holland .

Der Niederländische Verband der Gewerkschaften hat dieser Tage eine von seinem zweiten Sekretär Jan van den Tempel ver­faßte Broschüre herausgegeben, die den Titel Backbeweging en Sterk" führt und eine treffende Schilderung des Verhältnisses zwischen Gewerkschaftsbewegung und Kirche enthält. Es wird barin an vielen Beispielen und durch statistisches Material nachge= wiesen, daß die Geistlichkeit Hollands , soweit sie sich um die Ge­werkschaftsbewegung bemüht hat, immer nur einer zwedmäßigen Entwickelung hindernd in den Weg getreten ist. Die Taktik der Kirche ist im allgemeinen die, daß sie zunächst bestrebt ist, die unter organisation fernzuhalten. Will ihr dies nicht gelingen, so gründet ihrem Einfluß stehenden Arbeiter überhaupt von jeglicher Fach­fie fleine Klubs von Handwerksgesellen, von denen man feine Ein­wirkung auf die Lohn- und Arbeitsverhältnisse erwarten kann. Beigt aber diese Art christlicher Organisation ein solches Maß von Wachstum, daß sie den Unternehmern unbequem werden könnte, dann entdeckt die Geistlichkeit, daß um des Glaubens willen eine Trennung nach Konfessionen notwendig ist. Genügt aber auch das nicht, um die Organisation machtlos zu machen, so pflegt die fatho­nehmen. Dies Verfahren hat sie z. B. auch gegenüber dem größten lische Geistlichkeit eine weitere Spaltung nach Bistümern vorzu­christlichen Verband, dem der Textilarbeiter, eingeschlagen, der sich wiederholt dem Unternehmertum gegenüber ziemlich fräftig zur Wehr fette.

Aber die Geistlichkeit erreicht mit ihren Treibereien im allges meinen just das Gegenteil von dem, was sie bezweckt. Die Ar­beiter lernen gerade dadurch, daß sie sich selbständig und nicht reli­giös oder konfessionell organisieren müssen, wenn sie dem Unter­tion zumutet, irgendwie als ein Machtfaftor entgegentreten wollen. nehmertum, dem die Geistlichkeit feinerlei religiöse Fachorganisa­So zeigt es sich dann auch, daß die Zeit des Aufschwungs der christ­lichen Gewerkschaftsbewegung vom Jahre 1903 vorbei ist, daß fie sich im Rückgang befindet, und daß demgegenüber die unter Leitung des Verbandes der Gewerkschaften stehenden Organisationen immer mehr anwachsen.

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Die protestantisch- christliche Gewerkschaftsbewegung ist in Hol­ land fast ganz bedeutungslos. Nach der offiziellen Statistik ist der Kontor- und Handelsgehilfen, nur 443 Mann start. Kräftiger stärkste der Verbände dieser Richtung, die Vereinigung christlicher hatte sich die katholische Gewerkschaftsbewegung entwidelt. 10 Ber In den Eisengießereien bestehen gegenwärtig recht drückende Arbeitsverhältnisse für die Maschinenformer. Ueberall ivird geklagt bände dieser Richtung, die 1906 bestanden und im Jahre 1908 noch über Mangel an Arbeit, verringerte Löhne, unerhörte Stonkurrenz Alle denkenden und ehrlichen Kollegen fordern wir auf, ein- am Leben waren, zählten Ende jenes Jahres zusammen 7615 Mit­aus der Provinz fowie in Berlin selbst und den andauernden mütig wie ein Mann zur Wahl zu erscheinen, und den Ver- glieder, im August 1908 aber nur noch 6557. Während desselben schlechten Einfluß der Gelben auf die Arbeitsverhältnisse. In einer rätern unseres Ruhetages eine noch schmäh. Beitraums waren dem Verband der Gewerkschaften 13 Organisa­Versammlung, welche die Maschinenformer am Donnerstagabend in lichere Niederlage beizubringen als bei der letzten Wahl. tionen angeschlossen und ihre Mitgliederzahl stieg unterdessen von den Boruffia- Sälen abhielten, wurde die Lage im allgemeinen fotie 21 584 auf 28 626. m ganzen gehörten dem Verband der Ge­Alle 21jährigen bei Konfordia- Innungsmeistern Peschäftigten werkschaften im Oftober 1908 schon 27 Organisationen mit 35 016 in den einzelnen Berliner Betrieben besprochen. Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft diftiert jetzt den Eisengießereien die Preise so find wahlberechtigt. Verbandsmitglieder und Freunde Mitgliedern an.- Im Römisch- katholischen Fachverband wie im niedrig wie nie zuvor, und der Druck, den die Arbeiter aushalten unserer Sache treffen fich morgen, Montagmittag, punkt Verband der Gewerkschaften waren sowohl im Jahre 1906 wie 1908 müssen, wird immer schwerer. In manchen Betrieben, wo es 1908 1 Uhr, im Lokal von Merkowski, Andreasstr. 26, zur die Bigarrenmacher, die Schneider, die Maler, die Metallarbeiter, noch zu tun gab, ist es jest ziemlich still geworden. Vorbesprechung. Jedes Mitglied erhält dort zur Kontrolle den die Handelsgehilfen, die Textilarbeiter und die Zimmerleute ver Bon den Maschinenformern wurden im Gau Berlin am Stempel: Wahlbeteiligung ins Mitgliedbuch. Laßt Euch treten. Aber in diesen 7 Berufen ging die katholische Organisation 15. April 1907 als beschäftigt 613 gezählt, am 15. April 1908 nur aber von Euren Meistern die gedruckten Wahllegitima- bon 6401 auf 5887 Mitglieder zurück, während sie im Verband der noch 464. Organisiert waren 433 im Jahre 1907, dagegen nur 330 tionen geben, ohne diese kein Zutritt zum Wahllokal. Bringt Gewerkschaften von 7379 auf 12 037 Mitglieder stieg. Nach den hier im Jahre 1908. Dem Deutschen Metallarbeiterverband gehörten im auch Eure Invalidenkarte, die in Ordnung sein muß, zur dische Gewerkschaftsbewegung sich in nicht zu langer Zeit von dem Jahre 1907 an 312 Maschinenformer und 289 im Jahre 1908. Dem auch Eure Invalidenkarte, die in Ordnung sein muß, aur angeführten Zahlen ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die hollän gelben Bund gehörten 92 Maschinenformer im Jahre 1907 an, im Wahl mit. Auch die Aushilfen sind wahlberechtigt. Einfluß der Kirche gänzlich frei machen wird. Wir bitten auch die Parteigenossen, wo sie mit Bädern, Non­Jahre 1908 nur noch 63. Gegenwärtig ist die Zahl der Gelben wieder auf 100 angeschwollen, indem der Betrieb von Hartung in ditoren, aber namentlich ausdienern, Frühstücksaus. Moabit nach dem Streit mit Gelben besezt worden ist. Diese sind trägern und Austrägerinnen, Verkäuferinnen aber mit den Verhältnissen bei Hartung jetzt auch sehr unzufrieden und Dienstmädchen der Bäckermeister zusammenkommen,

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geworden und fuchen neuerdings Anschluß an den Verband, weil es ihnen dieſe über die Wahl und die schmutzig- gelben Absichten der 23 ah. Letzte Nachrichten und Depeschen

macher bekanntzumachen.

Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Bäcker und Konditorenverbandes.

Deutfches Reich. Weberaussperrung.

mit der Zeit flar wurde, daß der Verband die einzige Rettung ist, wenn sich Arbeiter vor immer größerer Ausbeutung schüßen wollen. Auch von anderen Seiten mehren sich die Zeichen, daß die Gelben merken: sie sind für die Unternehmer zeitweilig ein Mittel, um den Verband zu be­tämpfen und während dieser Zeit werden sie beffer bezahlt und bes handelt als sie selbst erwarten; ist aber der beabsichtigte Zweck erfüllt, dann werden fie rücksichtslos ausgebeutet und zu Boden ge­treten, denn dem Unternehmer fommt es allein auf die größt Die Attienweberei Schwark u. Co., Gräfrat bei Strefeld, möglichste Ausbeutung des Arbeiters an. Der Verband aber steht den bußfertigen Gelben mit Mißtrauen gegenüber und in allen sperrte ihre sämtlichen Weber und Weberinnen und einen Teil der Hilfsarbeiterinnen, zirka 300 an der Bahl, aus. Die Aussperrung Fällen wird zuerst verlangt, daß der gelbe Verein aufgelöst wird. Eine schwere Konkurrenz haben die Berliner Maschinenformer war die Antwort darauf, daß 56 Weber der Teppichbranche die Kün­von Torgelow in Pommern auszuhalten. Dort bestehen zahlreiche einreichten. Die Firma versucht bereits zum vierten Mal inner­digung wegen Ablehnung einer 25-30prozentigen Lohnreduktion Eisengießereien und viele Aufträge gehen von Berlin dorthin, wo halb Jahresfrist eine Lohnreduktion durchzubringen. Die Beleg­äußerst niedrige Arbeitslöhne gezahlt werden. In einigen Beschaft ist ziemlich vollständig organisiert, teils im Deutschen Ver­trieben hat man versucht, den Formern bei Lieferung von Ausschuß band", teils im christlichen. Die Firma stellt sich auf den Herren­den Kernmacherlohn oder auch den Kernmachern den Formerlohn in Abzug zu bringen. Dagegen sollte jeder Arbeiter Stellung nehmen standpunkt und lehnte jede Verhandlung mit den Verbands und beim Verbande melden, wo dergleichen vorkommt. Wit Nachleitungen ab. druck wurde in der Versammlung auf die Notwendigkeit eines einigen Vorgehens unter den Maschinenformern hingewiesen; die Agitation für den Verband müsse unausgesezt betrieben werden.

Gewerkschaften und Arbeitslosigkeit.

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Die Industriellen rüsten.

Dresden , 20. Februar. ( B. H. ) Die sächsische Industrie wir sich einmütig gegen die geplante Kohlensteuer wehren. Ihre Orgas nisationen werden, wie verlautet, zu der Kohlensteuer fofort und entschieden Stellung nehmen, sobald diese ernstlich in Frage kommt. Die wirtschaftlichen Interessen Sachsens find gegen die Kohlen­steuer gerichtet und man erwartet, daß auch die fächsische Regierung bie Konsequenzen aus dieser Tatsache ziehen wird.

Dammbruch.

Gelsenkirchen , 20. februar.( W. Z. B.) In dem benachbarten Crange ereignete sich heute nachmittag ein Unglücksfall. Der Damm des neuen Emscherbettes war dort anscheinend durch Hochwasser unterspült. Als Arbeiter mit Rollwagen die betreffende Stelle passierten, senkte sich der Boden. Die Wagen stürzten den Damm hinunter, wobei drei Arbeiter getötet und zwei schwer verletzt wurden. Die Arbeiter sind sämtlich Italiener.

Eine unliebsame Entdeckung.

Mainz , 20. Februar. ( B. S.) Wie der Mainzer Anzeiger" mitteilt, ist man bei der hiesigen städtischen Sparkasse, außer den schon bekannten Fällen von Unterschlagungen( 8600) durch den verhafteten Buchhalter Scheuer, noch weiteren bedeutenden Be­trügereien auf die Spur gekommen. Die neu entdeckten Unter­schlagungen haben bis jeht bereits eine Höhe von 15 000 m. erreicht und die noch nicht abgeschlossene Untersuchung dürfte noch zu un­liebsamen Entdeckungen führen.

Im November b. J. wurden bei einer von Haus zu Haus bor­genommenen amtlichen Arbeitslosenzählung ausgeführt durch das Gewerkschaftskartell- 2833 Arbeitslose in Magde­Die Arbeiter der Kleinmotorenfabrik der A. E.-G. burg gezählt. Nach dem jetzt vorliegenden Ergebnis einer Um­beklagen fich lebhaft über Verschlechterung der Lohn- und Arbeits- frage in den Gewerkschaften hatten allein diese am 23. Januar d. J. verhältnisse. Es geht ihnen, wie den Arbeitern anderer Groß- 3086 Arbeitslose bei rund 23 000 Mitgliedern zu verzeichnen, betriebe auch: Weil zur Zeit eine allgemeine Krise herrscht, werden wobei noch der Bauarbeiterverband und weitere 5 fleinere Gemert­die Arbeitslöhne herabgesetzt und sonstige Verschlechterungen ein- schaften außer Betracht geblieben sind. Nach den von den einzelnen geführt, obgleich das betreffende Unternehmen gar nicht unter der Gewerkschaften für ihren Beruf vorgenommenen Schäßungen der Strife zu leiden hat. Die besonderen Beschwerden der Arbeiter aus Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug diese am 23. Januar 4619. der Kleinmotorenfabrik der A.-G.-G. wurden am Sonnabend in Es war also innerhalb zweier Monate eine ganz enorme einer Betriebsversammlung zur Sprache gebracht. Es wurde be- Steigerung der Arbeitslosigkeit zu berzeichnen! richtet, daß den Arbeitern schon seit längerer Zeit Herabsetzungen Welche riefige Lasten der Armenverwaltung von den Gewerk­der Affordlöhne aufgedrängt sind, so daß die heutigen Löhne 30 schaften durch die Unterstübung der Arbeitslosen abgenommen bis 40 Proz. niedriger sind als die früheren. Selbst die Lohnfäße werden, mag die Tatsache illustrieren, daß die Magdeburger Ver­welche ohnehin schon als sehr niedrig galten, sind noch weiter her- waltungsstelle des Metallarbeiterberbandes im Jahre Nationalfozialen in Jungbunzlau sind wegen Verbrechens der Auf­abgesetzt worden. Als der Arbeiterausschuß deswegen mit der Di- 1908 bei 8766 Mitgliedern( am Schlusse des Jahres) 114 201,20 m. forderung von Soldaten zur Desertion in Untersuchung gezogen rektion verhandelte, wurde ihm gejagt, wegen der Krise sei die an Arbeitslosenunterstützung auszahlte. In den Jahren 1907 bezw. worden.

Defterreichische Staatsretterei.

Prag , 20. Februar.( M. T. B.) Die Führer der tschechischen

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u, Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

Sieran 4 Beilagen.