Mr. 44. 26. Jahrgang.
Abgeordnetenbaus.
84. Sigung Sonnabend, den 20. Februar 1909, bormittags 11 hr.
Am Ministertische: Frhr. v. Rheinbaben. Die zweite Beratung der Steuergesetze wird fortgesetzt. Abg. Herold( 8.): Dem sozialdemokratischen Antrag zum§ 23 stimmen wir zu. Auf die Reichsfinanzreform will ich nicht eingehen. Eine Nachlaßsteuer wollen wir jedenfalls nicht und ebensowenig eine Ausdehnung des Erbrechts auf die Deszendenten und Ehegatten. Wir werden aber ebenso wie hier im Abgeordnetenhause fleißig mitarbeiten, daß auch im Reiche die Finanzverhältnisse gebeffert werden.
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Finanzminister v. Rheinbaben:
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Abg. Keil( natl.): Wir halten den Antrag der Sozialdemokraten( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Unsere Taftit ist so far ,, für begründet, stellen aber fest, daß bei seiner Annahme der daß die Beamten, die nachzudenken wissen, sie auch verstehen werden. behauptete plutokratische Charakter des Wahlrechts erheblich herab- Wir haben es wirklich nicht nötig, um die Gunst der Beamten zu gemindert wird. buhlen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) So lange tvir Ein Regierungstommiffar legt die Konsequenzen des infolge des Dreiflassenwahlrechts hoffnungelos in der Minderheit Kommissionsbeschlusses dar. Seine Ausführungen bleiben auf der sind, ist es nicht unsere Pflicht, für die Befchaffung von DeckungsTribüne unverständlich. mitteln zu forgen. Wenn Herr Röchling ebenso fonsequent wäre Abg. Herold( 8.): Die Ansicht der Kommission war es in der wie wir, so müßte auch er der Regierung nicht die Mittel beTat, daß durch ein Kinderprivileg das Wahlrecht in feiner willigen, solange sie nicht das Wahlrecht gibt, das er wünscht. Bir Weise beeinträchtigt werden sollte, auch nicht bei der Zenjuswahl. fassen eben den Kampf um das Wahlrecht etwas ernster auf aus Wir werden daher, um Klarheit zu schaffen, für den Antrag Borg- die bürgerlichen Parteien.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) mann stimmen.( Bravo ! links.)
Finanzminister Frhr. v. Rheinbaben bittet, es einstweilen bei dem Konmmissionsbeschluß zu belassen und bis zur dritten Lesung nähere Aufklärung über die Tragweite des Beschlusses abzuwarten. Abg. Gyßling( fri. Bp.) hält das nicht für notwendig, sondern ftimmt dem Antrage Borgmann zu.
Im übrigen wird das Gesetz nach den Beschlüssen der Kommiffion angenommen. Hierauf wird die
Gesellschaftssteuer
Gegen den Antrag, den die Kommiffion angenommen hat, den Der Antrag Borgmann wird hierauf gegen die Stimmen Ertragswert bei landwirtschaftlichen Grundstücken für die Er- der konfervativen Partei angenommen. gänzungssteuer zugrunde zu legen, will ich loyalerweise mit Rück- Beim§ 23 wird der Antrag Borgmann, die Verpflichtung sicht auf das Kompromiß feinen Widerspruch erheben. Die der Arbeitgeber zur Angabe des Einkommens ihrer Arbeiter zu be Kommission hat beschlossen, die Steuer zu berechnen nach seitigen, mit den Stimmen der Rechten und der Nationalliberalen dem Ertragswert, den das Grundstück getvähren kann". Herr abgelehnt. Herold hat aber nun für die dritte Lesung einen Antrag in Aussicht gestellt, wonach der Ertragswert zu Grunde gelegt weredn fanm, den das Grundstück ge toährt". Dagegen muß ich ents schieden protestieren. Es kommt auf den Ertragswert an, der bei ordnungsmäßiger Wirtschaft gewährt werden kann.( Sehr wahr! ohne Debatte nach den Beschlüssen der Kommission abgelehnt. links.) Entschiedenen Widerspruch muß ich auch erheben gegen den weiteren in Aussicht gestellten Antrag des Vorredners, daß noch auf die Steuern bezieht. Dazu liegt ein Antrag der Konfervativen Es folgt die Beratung des Mantelgesetes, soweit es sich ein angemessenes Arbeitseinkommen des Bewirtschaftenden" abgezogen werden soll. Dadurch würde für die Landwirtschaft vor, die Steuerzuschläge von den Einkommen von 1200 M. an auch insbesondere für den Großgrundbesitz ein Vorrecht geschaffen, bem für 1908 nachträglich zu erheben. ich bei allem Interesse für die Landwirtschaft nicht zustimmen fann. ( Bravo ! links.) Mit der Annahme eines solchen Antrages würde die ganze Deckungsfrage und damit die Verabschiedung der ganzen Be- 1. April 1909 an). amtenbesoldungsgesetze in Zweifel gestellt werden. Wenn wir für die Landwirtschaft eine solche Ausnahme beschließen wollten, würde morgen das Handwerk und der städtische Besitz mit denselben Ansprüchen kommen.( Buruf links: Mit mehr Recht!) Ich kann also nur dringend bitten, von solchen Anträgen abzusehen.( Lebhafter Damit schließt die allgemeine Besprechung.
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Beifall links.)
In der Spezialberatung werden die ersten Paragraphen des Einkommensteuergefeges nach den Beschlüssen der Kommission
Die Abg. Borgmann( Soz.) und Genossen beantragen, daß die Steuerzuschläge erst erhoben werden von 7000 M. ab( bom
Die Abgg. GyBling( frf. 2p.) und Genossen beantragen, die Zuschläge von 3000 m. an beginnen zu lassen und die Gesellschaften mit beschränkter Haftung in bezug auf die Besteuerung mit den physischen Personen gleichzustellen.
Abg. Dr. Röhling( natt.): Die Beamten fönnen doch nichts dafür, daß wir das allgemeine Wahlrecht in Breußen nicht haben. Es ist also nicht richtig, sie hier dafür zu bestrafen. Den Borwurf, daß wir um die Stimmen der Beamten buhlen, lehne ich ab.
Abg. Hirsch( Soz.): Wenn Herr Röchling es rügte, als ob wir die Beamten dafür bestrafen wollten, daß in Preußen das allgemeine Wahlrecht nicht eingeführt ist, so heißt bas, die Logik vollkommen auf den Kopf stellen. Ich verzichte darauf, Herrn Röch ling auf diesem Gebiete weiter zu folgen.( Bravo ! bei den Soz.) Damit schließt die Debatte.
Der Antrag v. Hennigs auf nachträgliche Erhebung der Steuerzuschläge für 1908 wird gegen die Stimmen der Konserbativen abgelehnt. Danach werden auch die freisinnigen und der sozialdemokratische Antrag abgelehnt.
Angenommen wird ein konservativer Antrag, der die Gesellschaften m. b. H. um die Hälfte gea ringer besteuern will, als die Kommission fefta gefest hat. Im übrigen wird das Mantelgesek nach den Beschlüssen der Kommission angenommen. Es folgt die
zweite Beratung des Landwirtschaftsetats. Beim Titel„ Ministergehalt" beklagt
Abg. v. Kessel( fons.) die Hochwasserschäden und den ländlichen Arbeitermangel. 3u begrüßen sind die Versuche, die Elektrizität in größerem Maße in den Dienst der Landwirtschaft zu stellen. Redner kritisiert die Etatsüberschreitungen bei diesem Gtat. Sie bedeuten, daß entweder der Etat zu inapp bemeffen ist, oder daß nicht sparsam gewirtschaftet wird.
Abg. Dr. Friedberg( natl.) bedauert, daß der Finanzminister entgegen dem Kompromis sich für die Zuschläge für das Jahr 1908 ausgefprochen hat. Sollte dieser Antrag der Konservativen Abg. Graf Spee( 3.) lagt über Berunreinigung von Flüssen angenommen werden, so würden seine Freunde in der britten Lesung im Westen durch industrielle Anlagen. Bei der Kaisergeburtstagsfür den Antrag Gyßling, der ihnen sehr sympathisch fei, stimmen. feier der landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin hat ein föniglich Abg. v. Dewis( ft.) wendet sich gegen den Antrag Borgmann: preußischer Hochschullehrer, Prof. I ate, für den Monismus Die Herren Sozialdemokraten betonen immer ihr Interesse für die Bropaganda gemacht unter unglaublichen Angriffen gegen eine pos As§ 20a bat die Kommission folgende Einschaltung beschlossen: Unterbeamten, bringen aber hier einen Antrag, dessen Annahme litische Partei. Der Landwirtschaftsminister möge dafür sorgen, Die in den§§ 19 und 20, Kinderprivileg gewährten Ermäßigungen zweifellos das völlige Scheitern der Vorlage bedeuten würde. Also daß ein folcher Vorgang sich nicht wiederholen kann.( Abg. Hoffbleiben außer Betracht bei Berechnung der zu entrichtenden Steuer- ihr Barteiintereffe scheint doch stärker zu sein als das Intereffe für mann: Der Mann muß gevierteilt werden! Heiterbeträge für Wahlzwecke.( Gesetz betreffend Aenderung des Wahl- die Beamten. feit.) verfahrens 1893 und Gesez betreffend die Bildung der WählerAbg. Dr. Crüger( frs. Vp.): Man kann von einem Nature abteilungen bei den Gemeindewahlen vom 30. Juni 1900.)
angenommen.
Die Abgg. Borgmann( Soz.) u. Gen. beantragen, die eingeflammerten Worte zu streichen.
Abg. Graf Groeben( f.): Wir lehnen den Antrag als zu weitgehend ab. Wir wollen, daß nur bei den Wahlen nach dem Dreitlassenwahlsystem das Kinderprivileg ohne Einfluß bleiben soll. Abg. Freiherr v. 3edlik( ft.) hält den Antrag Borgmann für überflüssig, weil die Kommission nichts anderes wolle.
Abg. Hirsch( Soz.):
mit ihrem Antrage das Kompromiß verlegt hätten.
Abg. v. Hennigs- Techlin( L) bestreitet, daß die Konservativen forscher nicht verlangen, baß er bei einer Staifergeburtstagsfeier Abg. Dr. Röchling( natl.): Es hat sich unter den bürgerlichen seine Ueberzeugung verleugnet. Es ist besser, er hält eine solche Parteien die Ansicht verbreitet, daß die Regierung ernstlich die Zu- Rede, als daß er Byzantinismus treibt.( Bravo ! links.) Redner fchläge für 1908 gar nicht verlangt.( Buruf rechts.) Das mag ein wendet sich des weiteren gegen den Beschluß des deutschen Land Fehler der Regierung sein, aber es ist nicht Sache des Parlaments, wirtschaftsrates, wonach zur Ausbreitung der Anwendung elektris der Regierung Steuern aufzudrängen, die sie nicht braucht.( Sehr scher Kraft auf dem Lande Mittel von der Zentralgenossenschaftsrichtig! links.) Die prinzipiell ablehnende Haltung, die Herr Hirsch faffe zur Verfügung gestellt werden sollen. Diese Kaffe hat nur in der Kommission zu den Steuern eingenommen hat, ist ja ganz den Zweck, Personalkredit zu geben. Von einer Not der Landwirtfonfequent. Herr Hirsch fagte, es hieße dem Feinde Munition schaft kann heute nicht mehr die Rede sein. Bedenklich ist allerliefern, wenn sie dem Staate die Mittel an die Hand geben wollten, dings die fortgesetzte Steigerung der Güterpreise, die zu einer die er braucht, um die Beamten zu besolden.( Widerspruch bei den Verschuldung der Landwirte führen muß.( Sehr richtig! links.) Sozialdemokraten.) Das ist doch die Konsequenz Ihrer Auffassung. Abg. Dr. Heydweiller( natl.) verlangt, daß die VersicherungsWenn Sie sich im Gegensas fühlen zum Staate, so müffen Sie fich anstalten Gelder in Heinen Rentengütern anlegen. auch im Gegensatz zum Beamtentum fühlen, das ein wesentlicher Entschuldungsfrage nicht ohne Mithilfe der Genossenschaften zu
Bestandteil des Staates ist.
Abg. Gyßling( fr). Wp.) befürwortet die freisinnigen Anträge. Abg. Hirsch( Soz.):
Landwirtschaftsminister v. Arnim- Griewen glaubt, daß die
Daß die Annahme unseres Antrages nicht überflüssig ist, ergibt fich schon daraus, daß Graf Groeben anderer Meinung über die Tragweite der Kommissionsbeschlüsse ist als Freiherr v. Bedliß. Es ist also durchaus notivendig, in dieser Frage Klarheit lösen ist. Ein gewisser Prozentsah ihrer Mittel kann wohl in zu schaffen, und das will unser Antrag. Wir wollen, daß nicht Hypotheken festgelegt werden, ohne ihre Liquidität zu gefährden. nur bei den Wahlen nach dem Dreiflassenwahlsystem, sondern auch Natürlich ist dabei große Vorsicht geboten. Was die Ueberschwemdort, wo ein anderes Bensuswahlrecht besteht, das Kinderprivileg, ohne Einfluß fein soll. In Schleswig- Holstein würden unter Um- Jah habe die Stellung meiner Freunde gestern fo unglvei- mungen anlangt, so tvird die Stodung an der Elbe Hoffentlich in ständen Zensiten, denen infolge einer hohen Kinderzahl die Steuer deutig umb ausführlich dargelegt, daß ich glaubte, es wäre heute 3 bis 4 Tagen beseitigt sein. Bei der Konzessionierung von indus herabgefegt ist, dadurch ihr Wahlrecht verlieren, wenn wir nicht nicht nötig, darauf zurückzukommen. Ich will nur furz Herrn Röchling striellen Anlagen auf dem Lande sollen in Zukunft im Vorberdie Berücksichtigung dieser Herabsetzung der Steuer bei den auf seine Angriffe erwidern. Wenn es sich bei der Bewilligung fahren landwirtschaftliche Beamte gehört werden. Ileber die AusWahlen ausschließen. Wenn sich nicht die übrigen Parteien von Staatsmitteln mre um die Beamtenbesoldung handelte, so gestaltung des Erbbaurechts schieben mit dem Reichsamt des der Auffassung des Frhrn. v. Bedlig anschließen, muß ich Sie bitten, würden wir dafür stimmen, vorausgefeßt daß die Bewilligung in Innern Verhandlungen. Abg. Dr. Heißig( 3) befürwortet einen Antrag auf gefeßliche unferem Anfrage zuzustimmen, damit der wirkliche Wille der einer Weise und Höhe erfolgt, die wir für richtig halten. Ich habe Kommission zum Ausdruck kommt.( Bravo ! bei den Sozial- in der Kommission schon betont, daß wir, unseren Grundfäßen ent- Neuregelung des Tarwesens namentlich in landwirtschaftlichen Andemokraten.) fprechend, prinzipiell dem heutigen Junterstaate nichts bewilligen. gelegenheiten.
Kleines feuilleton.
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Humor und Satire.
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( Jugend".)
sonders mit Savoyen und Genf , da die diefen beiden Staaten während der Burgunderkriege auferlegten Kontributionen nicht eingingen und der Stat nicht die geringste Miene machte, diese ausUm des Königs Bart. stehenden Gelder endlich einzutreiben. Während der Fastnacht 1477 In Rohrbach bei St. Ingbert hat sich ein König Ludwig II .. Politik im mittelalterlichen Fastnachtstreiben. Gegen Ende des tam es dann zum Strachen. Den Gipfelpunkt des Luzernischen Narren13. Jahrhunderts fing das mittelalterliche Bürgertum allmählich an, treibens bildete der Fritschiumzug, der übrigens noch heute besteht und Bartverein gebildet, dessen Mitglieder sich verpflichten, einen solchen sich von dem geistigen Drucke der Kirche loszulösen. So sehr alljährlich mit großem farnevalistischem Pompe gefeiert wird. Die Form Bart zu tragen, wie Ludwig II. ihn trug. Das Beispiel der patriotischen Rohrbacher hat ansteckend gewirkt: waren die Kirche und ihre Interessen bis dahin maßgebend gewefen, des damals üblichen Umzuges, kurz vorher von dem Luzerner Bürger In Köpenick hat sich ein Fürst Bülow- Bubelscherverein gebildet, daß selbst der tollste Fastnachtssput des frühen Mittelalters| Fritschi zur Zeit der Burgunderkriege gestiftet, war einfach genug. Von fein näherliegendes Objett feiner Spottjucht fand, als eben einem Jüngling in Striegertracht wurde am Fastnachtstage ein Bokat beffen Mitglieder sich scheren lassen, wie der Budel des Reichskanzlers die Kirche und ihre Einrichtungen. Ueber den Gedanken- mit Wein gefüllt durch die Straßen der Stadt getragen und jedem geschoren ist. In Treuenbrießen hat sich ein Landrat- Räusper- und Spuckfreis der Stirche fam jene Zeit selbst in der Satire nicht hinaus. Begegnenden zu trinken gegeben. Wer getrunken, war aber bafitr verein gebildet, dessen Witglieder sich verpflichten, sich nur so zu Daher denn jene wilden, rajend- tollen Narren- und Efelsfeste, jene verpflichtet, sich dem mehr und mehr anwachsenden Zuge anzuschließen. räuspern und nur so zu spuden, wie der Herr Landrat. blasphemischen Saufmetten, bei denen die ausgelassene Wenge in Waren alle Straßen Luzerns durchtollt, so zog man hinaus auf die In Potsdam hat sich ein Kaifer Wilhelm II. Rafierberein geparodiertem Priestergewande von Kirche zu Kirche tollte, immer benachbarten Dörfer, stattete wohl auch benachbarten und be- bildet, dessen Mitglieder den Aülerhöchsten Seifenschaum Seiner unter Führung des Klerus selbst, der auch hierbei wie bei allen freundeten Städten einen Besuch ab. So tamen in jenem Jahre Majestät nach dem Rasieren erhalten, mit dem sie ihre Baisers und sonstigen Gelegenheiten an der Spize stand. die Luzerner auch nach dem benachbarten Zug. Beim Wein Windbeutel füllen. Bald aber wurde dies anders. Die Kirche mußte vor dem mit den Zuger Bürgern ließen die Fastnachtsfeiernden ihrem die Zügel schießen. Bürgertum und der staatlich- weltlichen Enitoicklung in den Hintergrund politischen Grimm denn auch weidlich treten; weltliche Dinge wurden nun Gegenstand der bürgerlichen Spott" Sind wir", rief da einer der erhizten Luzerner , die Leute, uns Notizen. fucht. Bürgerliche Anschauungen, bürgerliche Interessen beherrschten die äffen zu lassen? Wenn es Blut gilt, so weiß man uns zu finden, - Die Freie Volksbühne veranstaltet ihren 31. Wor Satire des späteren mittelalterlichen Fastnachtstreibens. Und da was eingenommen, was unterhandelt wird, behalten die Herren für tragsabend am Montag, den 22. Februar, in den unsere Vorfahren mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berge zu fich." Wir find", sprach dann ein anderer, allzu gut. Freie Sophiensälen, Sophienstr. 17/18. Bum Vortrag kommen halten pflegten, war es gerade die Zeit des fröhlichen Mummen- Männer müffen zuweilen etwas für sich unternehmen, auf daß die moderne Dichtungen und Satiren durch Marcell Salzer. Ginlaßschanzes und bunten Maskenspieles, in der die Oppositionsluft am Oberen nicht meinen, fie haben mit Slaven zu tun."" Brüber" farten zu 40 f. in allen Bahlstellen des Vereins.- Einige Mitglieder üppigsten in die Halme schoß. Unter der Maste des lebermutes rief schließlich ein dritter, höret mich! Man fährt noch nicht können sich für die Abendabteilungen noch melden. und dem Dedmantel der Fastnachtsfreiheit ward da mit manchem zur Alp, auch im Feld ist nichts zu bestellen, ziehen wir Vorträge. Im Institut für Meeresfunde. abgerechnet, was der Einzelne oder eine ganze Gesellschaftstlaffe im nach Genf ! Sie follen uns das Geld wohl geben! Laufe des Jahres etwa verbrochen. Und wie der Geselle in jungen Jahren brauchen wir Striegskunst? Wir haben mächtige Arme und wissen Georgenstraße 34-36, spricht am Dienstag, den 23., Dr. Neubaur über„ Die Sicherheitsvorrichtungen an Bord moderner Seeschiffe"; mit spottendem Munde seinem Meister alles unter die Nafe rieb, was er die Streitkolben zu schwingen." in den letzten Monaten sich aufs Kerbholz geladen, so tat es der Dieser Ruf zur Selbsthilfe fand jubelnde Zustimmung, und Freitag, den 26., Dr. Meding über„ Das Eis des Meeres". EinfaßBürger mit seinem hochweisen Rate und allen jenen, die ihn politisch allsogleich schritt man zur Tat, indem, der Bund, die fröh- farten zu 25 Pf. in der Geschäftsstelle des Instituts. liche Bande der Gesellschaft bom tollen Leben" Der Kampf gegen die Schundliteratur wird oder wirtschaftlich irgendwie bedrückten. Die beliebteste Art der Kritik war im Mittelalter die Parodie. gefchloffen wurde. Wie der Name, so berriet auch das Banner den von einigen Schulverwaltungen großer Städte mit einigem Eifer Deshalb wählte man in vielen deutschen und schweizerischen Städten Ursprung des neuen Bundes. Die als Feldzeichen gewählte Fahne, geführt, indem Eltern und Kinder über den Charakter dieser während der Fastenzeit einen sogenannten Narrenrat. Seine das sogenannte Saupanner, zeigte denn auch eine Sau und einen Literatur aufgeklärt werden. Viel wirksamer wäre er freilich Funktionäre nahmen die von der herrschenden Ratsclique ein von einem Narren mit der Schellenkappe geschwungenen Kolben. noch zu führen, wenn der Vertrieb der Indianer- und Detektivgeschlagene Politit, etwaige Urteile, die dem Rechtsempfinden des Sau und Kolben als Sinnbild der unwiderstehlichen Ge- geschichten unterbunden würde. Die Münchener Ortsgruppe Bürgertums nicht entsprachen, vorhandene Mißstände usw. in walt des Bolles, wenn es sich erhebt, und der Narr zum des Verbandes deutscher Papier - und Schreibwarenhändler befatirischer Form, aber sonst recht ernsthaft und energisch unter die Lupe. zeichen des Narrenfestes, welches die Veranlassung zu diesem Zuge schloß auf die Anregung der obersten Schulbehörde bin. Schrund Wo diese Sitte eine dauernde wurde, zum Beispiel in mehreren gab. Ende Februar stand das tolle Leben mit 2000 Mann vor den literatur dieser Art nicht mehr zu führen. Die Kosten des Panamafanals. Aus Washington schweizerischen Städten, in denen sie bis zur großen französischen Toren Freiburgs, um mit dieser Stadt, die mit Bern im Bunde Mevolution bestehen blieb, wuchsen sich die Narrenräte schließlich zu offen französische Politik trieb, ein Hühnchen zu rupfen. Nun da wird berichtet: Roosevelts dem Kongreß übermittelte Botschaft über bürgerlichen gegerichten aus. Diese brachten während der das Volk ven Luzern Ernst machte, begannen die Dinge auf einmal den Panamakanal, die das Ergebnis der Taftschen Inspektionsreife Fastnachtszeit das innere Leben der Bürgerschaft, ihr gegenseitiges zu laufen. Augenblicklich zahlte Genf die ihm auferlegte Kontribu- nach Panama übersichtlich zusammenfaßt, enthält nähere Angaben Berhalten, ihre Streit und Selbstsucht, aber auch schwere Bergehen, tion und veranlaßte dadurch das tolle Leben zur Rückkehr und zur über die Koften des gewaltigen Werkes. Unzucht, eheliche Untreue, Habgier und Wucher vor ihr Forum und Auflösung. Schäßung der Ingenience nicht weniger als rund 1500 Millionen verhängte ziemlich empfindliche, rechtsgültige Strafen. Den Luzerner und Berner Ratsperrücken tvar ob bes tollen Mark betragen. Das find 105 Millionen Mark mehr als die Doch nicht immer blieb es bei der bloßen Fastnachtskritit. Das Lebens fein geringer Schreck in die Glieder gefahren. Sie traten Schägung, die im vergangenen Jahre vorgenommen wurde, ind mittelalterliche Bürgertum schritt gar leicht zur Selbsthilfe und zur zwar zusammen und schufen Ausnahmegesetze gegen den oppofitio- 945 Millionen Mart mehr, als man ursprünglich veranschlagte. Tat. So war im Jahre 1477 das Bürgertum von Luzern auf das nellen Uebermut der Bürger, die aber, so lange das Bürgertum Bis jetzt sind bereits 735 Millionen für die Arbeiten ausgegeben äußerste unzufrieden mit dem herrschenden Rate. Man beschuldigte selbst start und fräftig blieb, wie alle Ausnahmegeseke nur für die worden, außerdem 168 Millionen, mit denen seinerzeit die französischen den Rat der Bestechlichkeit, glaubte an verräterische Bettelungen, be- Staß waren. Rechte abgelöst wurden.
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